April 1960 - Landwirtschaftliche
Zwangskollektivierung in der DDR
Die DDR-Führungsgremien hatten die
Zwangskollektivierung im Land für abgeschlossen
erklärt. Da hatte es auch nichts mehr geholfen, dass
der Vizepräsident des Bundestages, Carlo Schmid
wenige Tage zuvor eine Erklärung aller Fraktionen
gegen diese staatliche Maßnahme der DDR
bekanntgegeben hatte. Und als sei nichts gewesen,
hatte das DDR-Parteiorgan „Neues Deutschland“ einen
„Offenen Brief des Zentralkomitees der SED an die
Arbeiterschaft der Bundesrepublik“ veröffentlicht,
in dem der Abschluss eines Friedensvertrages
zwischen beiden deutschen Staaten und die
Entmilitarisierung von West-Berlin vorgeschlagen
worden war. Während die Führung der
DDR sichtlich
zufrieden mit ihren Maßnahmen war, hatte sich die
Zahl der Flüchtlinge seit dem Abschluss der
landwirtschaftlichen Kollektivierung sprunghaft
erhöht. Dies wiederum hatte dazu geführt, dass die
Volkspolizei der DDR die Kontrollen an den
Grenzübergangen zur BRD verstärkt hatte. Es war
offensichtlich, dass die Führung des Landes den
Unmut des Volkes nicht sehen wollte.
Wichtige Ereignisse im
April 1960
1. April
Deutschland/USA/Japan 1960 – Bundeskanzler Konrad
Adenauer war von einer dreiwöchigen Reise in die
Vereinigten Staaten, Hawaii und
Japan nach
Deutschland zurückgekehrt.
1. April
UNO/International 1960 – Der UNO-Sicherheitsrat
hatte die Rassenpolitik Südafrikas verurteilt und
die Beendigung der Rassentrennung gefordert.
1. April
Frankreich 1960 – In der Wüste Sahara hatte
Frankreich seine zweite Atombombe zu Versuchszwecken
gezündet.
1. April
Ungarn 1960 – Anlässlich des 15. Jahrestages der
Befreiung vom Nationalsozialismus hatte die
Regierung des Landes eine Teilamnestie für
politische Häftlinge erlassen. Unter den betroffenen
Häftlingen hatte sich auch der bedeutende
Schriftsteller Tibor Déry befunden.
1. April
USA 1960 – Von den USA war mit „Tiros 1“ der erste
Wettersatellit gestartet worden. Er sollte helfen,
die Großwetterlage zu bestimmen und vorherzusagen.
Der Satellit hatte Aufnahmen der Wolkendecke zur
Erde übertragen.
2. April
Großbritannien/Rudersport 1960 – Die Mannschaft aus
Oxford hatten im traditionsreichen Ruder-Wettbewerb
auf der Themse zwischen Putney und Mortlake den
Achter aus Cambridge mit eineinhalb Längen Vorsprung
besiegt. Seit 1829 war dies die 106. Austragung des
Rennens.
2. April
Madagaskar 1960 – Der südost-afrikanische Inselstaat
im Indischen Ozean, Madagaskar, war mit der
Unterzeichnung des Vertrages über die Unabhängigkeit
des Landes zur Madagassischen Republik geworden. Der
Vertrag trat am 6. Juni 1960 in Kraft.
2. April
Kambodscha 1960 – Der mit französischer Hilfe
gebaute Hafen für die Hochseeschifffahrt war in
Sihanoukville eröffnet worden. Im Außenhandel hatte
Kambodscha damit eine geringere Unabhängigkeit von
Südvietnam.
3. April
Sowjetunion/Frankreich 1960 – Der sowjetische
Ministerpräsident Nikita S. Chruschtschow hatte
einen Staatsbesuch in Frankreich beendet. Der
sowjetische Politiker war am 23. März in Frankreich
eingetroffen.
3. April
Kambodscha 1960 – Im Alter von 64 Jahren war der
König von Kambodscha, Norodom Suramarit, gestorben.
Staatsoberhaupt des Landes wurde Norodom Sihanouk,
der jedoch den Königstitel nicht annahm. Sihanouk
hatte
1955 zugunsten seines Vaters Suramarit als
König abgedankt. Er gründete die „Sozialistische
Volksgemeinschaft“ (Sangkum), gewann mit dieser
Partei mit 83 Prozent die Wahlen und war praktisch
Alleinherrscher im Land.
4. April
Bundesrepublik 1960 – In Stuttgart
(
Baden-Württemberg) hatte die Deutsche Gesellschaft
für Anästhesie vor den Folgen des Mangels an
Narkosefachärzten gewarnt. In der Bundesrepublik kam
ein Anästhesist auf eine Million Einwohner. Damit
nahm die BRD auf diesem medizinischen Gebiet die
letzte Stelle in Europa ein.
4. April
Bundesrepublik 1960 – Einer Mitteilung des
Bundespostministeriums zufolge lag die
Tagesproduktion von Briefmarken bei etwa 18
Millionen. Verkauft wurden rund 12 Millionen
Postwertzeichen täglich.
4. April
Film/International 1960 – In Los Angeles
(US-Bundesstaat Kalifornien) hatte die 32.
Verleihung der Annual Academy Awards (Oscar)
stattgefunden. Als bester dokumentarischer Film war
die deutsche Produktion „Serengeti darf nicht
sterben“ von Bernhard Grzimek ausgezeichnet worden.
5. April
Bundesrepublik 1960 – Die Bundesregierung hatte den
Hallstein-Plan für einen beschleunigten Zollabbau in
der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)
gebilligt.
5. April
China 1960 – Der seit
1949 bestehende
Blockade-Riegel gegen das chinesische Festland war
vom nationalchinesischen Staatspräsidenten Chiang
Kai-shek aufgehoben worden. Bisher waren
ausländische Schiffe an einer Weiterfahrt gehindert
worden, die im Bereich der Insel Formosa (Taiwan)
die
Volksrepublik China anlaufen wollten.
5. April
USA 1960 – Das US-amerikanische U-Boot „Sargo“ hatte
als erstes das Nordpol-Packeis im Winter unterqueren
können. Das hatte die „Frankfurter Allgemeine
Zeitung“ berichtet.
6. April
Bundesrepublik 1960 – Gegen die
Zwangskollektivierung der Landwirtschaft in der DDR
hatte der Vizepräsident des Bundestages, Carlo
Schmid, in Bonn eine Erklärung aller Fraktionen
bekanntgegeben.
6. April
Bundesrepublik 1960 – Durch eine monatelange
Trockenheit hatte die Landwirtschaft in
Norddeutschland schweren Schaden genommen.
6. April
Fußball 1960 – In Basel (Schweiz) hatte die
schweizerische Nationalmannschaft in einem
Fußballländerspiel die Nationalelf aus Chile 4:2
besiegt.
7. April
Bundesrepublik 1960 – Auf Drängen der
SPD hatte sich
die Bundestagsfraktion der CDU/CSU bereit erklärt,
Bundesvertriebenenminister Theodor Oberländer (CDU)
aufzufordern, sich vorübergehend beurlauben zu
lassen. Oberländer war beschuldigt worden, an
Kriegsverbrechen beteiligt gewesen zu sein während
des Zweiten Weltkriegs.
7. April
West-Berlin/BRD 1960 – Falls die Bundesregierung in
Bonn einem entsprechenden Vorschlag von
Bundeskanzler Konrad Adenauer folgen sollte, hatte
sich der Senat von West-Berlin zur Durchführung
eines Volksentscheids über das
Selbstbestimmungsrecht der Stadt bereit erklärt.
8. April
Bundesrepublik 1960 – Zum Nachfolger des am 27.
Februar verstorbenen Bundesschatzministers Hermann
Lindrath war Hans Wilhelmi ernannt worden.
8. April
Bundesrepublik 1960 – Einem Beschluss des
Bundestages in Bonn zufolge war die Finanzierung von
taktischen Atomraketen für die Bundeswehr
gewährleistet.
8. April
West-Berlin 1960 – In West-Berlin war der sechste
Deutsche Studententag (VDS) nach einer Dauer von
fünf Tagen zu Ende gegangen. Die Teilnehmer hatten
sich für ein politisches Mandat an den Hochschulen
ausgesprochen und eine Erhöhung der Stipendien
gefordert.
8. April
Guinea/DDR 1960 – Die Regierung Guineas hatte die am
5. März von der DDR verbreitete Meldung über die
Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden
Ländern dementiert. Die Bundesregierung drohte mit
der Abberufung ihres Botschafters aus Guinea.
8. April
Niederlande/BRD 1960 – In Den Haag (Niederlande)
hatten die Außenminister der Niederlande und der
Bundesrepublik, Joseph Luns und Heinrich von
Brentano, einen Vertrag unterzeichnet, durch den die
offenen Grenzfragen beider Länder geregelt wurden.
Außerdem sah er Ausgleichszahlungen an die
Niederlande für die Zeit des Nationalsozialismus in
Höhe von 280 Millionen DM vor. Die von den
Alliierten
1949 unter niederländische Verwaltung
gestellten Gebiete Elten und Selfkant waren an
Deutschland zurückgegangen.
8. April
Singapur 1960 – Die Regierung des Landes hatte ein
Gesetz gegen die Polygamie erlassen. Innerhalb eines
Jahres mussten etwa 100.000 Ehepaare ihre Trauung
wiederholen, damit ihre Ehe rechtskräftig wurde.
Ausgenommen von dieser Regelung waren nur Moslems.
9. April
Bundesrepublik 1960 – Im Saarland, das seit
1957 zur
Bundesrepublik gehörte, hatte das Landesparlament
für 1960 den ersten Haushaltsplan in bundesdeutscher
Währung verabschiedet. Der Etat umfasste 983
Millionen DM und war durch Anleihen und Zuschüsse
des Bundes in Höhe von fast 400 Millionen DM
gestützt worden.
9. April
Südafrika 1960 – Auf den Ministerpräsidenten des
Landes, Hendrik Frensch Verwoerd, war ein Attentat
verübt worden, bei dem der Politiker schwer verletzt
worden war.
9. April
Sowjetunion 1960 – Einem Bericht der Zeitung „Sowjetskaja
Rossia“ zufolge lebten in der
UdSSR 9.500 Menschen,
die älter als 100 Jahre waren.
9. April
Boxen 1960 – Der Boxer Erich Schöppner hatte seine
beiden Titel als Deutscher Meister und Europäischer
Meister im Halbschwergewicht der Berufsboxer
verteidigt.
10. April
Ghana 1960 – In der Hauptstadt Accra war die seit
dem 7. April tagende „Dringlichkeitskonferenz der
afrikanischen Länder und Parteien über eine positive
Aktion für Frieden und Sicherheit in Afrika“ zu Ende
gegangen. Die 28 Delegationen hatten sich u. a.
gegen die Rassenpolitik Südafrikas und gegen die
französischen Atomversuche gewandt.
10. April
BRD 1960 – In Essen (
Nordrhein-Westfalen) hatte die
7. Deutsche Camping-Ausstellung begonnen. Sie
dauerte bis zum 18. April. Zu Beginn der Ausstellung
wurde eine wesentlich gestiegene Nachfrage für
Wohnwagen mitgeteilt.
11. April
Italien 1960 – Das chistdemokratische
Minderheitskabinett unter Fernando Tambroni war
zurückgetreten, weil es im Parlament nur durch die
Neofaschisten gestützt worden war. Das Kabinett war
erst am 25. März gebildet worden.
11. April
Algerien 1960 – Die algerische Exilregierung hatte
in Tripoli (Libanon) die Gründung einer
Fremdenlegion bekanntgegeben. Eingesetzt wurden
darin Freiwillige aus allen Teilen der Welt im Kampf
gegen die französischen Regierungstruppen in
Algerien.
11. April
Südafrika 1960 – Nachdem sich der anglikanische
Erzbischof von Kapstadt gegen die Apartheidpolitik
der Regierung ausgesprochen hatte, war es zum Bruch
zwischen der anglikanischen und der
holländisch-reformierten Kirche des Landes gekommen.
11. April
USA/Kuba 1960 – Einem Bericht der „New York Times“
zufolge hatte sich in Kuba eine bewaffnete
Untergrundorganisation gegen die Regierung von
Ministerpräsident
Fidel Castro gebildet.
11. April
BRD 1960 – In einer Düsseldorfer Papierfabrik war
ein Großbrand ausgebrochen. Bei den Löscharbeiten
waren drei Feuerwehrleute ums Leben gekommen.
12. April
DDR/Tschechoslowakei/BRD 1960 – Die DDR und die
Tschechoslowakei hatten Dokumente vorgelegt, durch
die eine Beteiligung von amtierenden bundesdeutschen
Juristen an nationalsozialistischen Verbrechen
nachgewiesen werden sollte.
12. April
USA/International 1960 – Um die Pariser
Gipfelkonferenz vorzubereiten, die am 16. Mai
beginnen sollte, waren in Washington die
Außenminister der drei Westmächte zu dreitägigen
Gesprächen zusammengekommen.
12. April
BRD 1960 – Das Filmdrama „Hiroshima, mon amour“, das
im Juni
1959 in Frankreich uraufgeführt worden war,
lief in den bundesdeutschen Kinos an. Regie hatte
Alain Resnais geführt. Das Drehbuch schrieb
Marguerite Duras.
13. April
BRD 1960 – Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe
(Baden-Württemberg) hatte das Urteil des Bonner
Landgerichts vom 22. April
1959 gegen den
beurlaubten deutschen Botschafter in Paris, Herbert
Blankenhorn, widerrufen und den Verurteilten
freigesprochen. Weil dieser den früheren
Ministerialrat im Bundeswirtschaftsministerium, Hans
Strack, der Bestechung bezichtigt hatte, war
Blankenhorn zu vier Monaten Gefängnis mit Bewährung
verurteilt worden. Letztendlich war der langwierige
Prozess mit der völligen Rehabilitierung von Strack
beendet worden.
13. April
Großbritannien 1960 – Das britische Kabinett hatte
die Einstellung der Produktion eigener
Langstreckenraketen vom Typ „Blue Streak“
beschlossen.
13. April
Fußball 1960 – Im heimischen Waldstadion hatte die
Mannschaft von Eintracht Frankfurt das Hinspiel im
Halbfinale des Fußball-Europapokals der
Landesmeister gegen die Glasgow Rangers 6:1
gewonnen.
13. April
USA 1960 – Der zunächst militärischen Zwecken
dienende Satellit „Transit 1 B“ war von Cape
Canaveral aus gestartet. Er wurde Teil des ersten
weltweiten Satellitennavigationssystems.
14. April
DDR 1960 – Die Zwangskollektivierung der
Landwirtschaft war von staatlicher Seite für
abgeschlossen erklärt worden.
14. April
DDR/Sowjetunion 1960 – In der DDR-Hauptstadt Berlin
war Iwan I. Jakubowski in sein Amt als
Oberkommandierender der sowjetischen Streitkräfte in
der DDR eingeführt worden. Jakubowski trat die
Nachfolge von Matwei W. Sacharow an.
14. April
BRD 1960 – Im März war mit 193.738 Kraftfahrzeugen
ein Produktionsrekord der bundesdeutschen
Autoindustrie aufgestellt worden. Dies hatte die
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ gemeldet. Im ersten
Vierteljahr 1960 waren 30,8 Prozent mehr Fahrzeuge
als im Vergleichszeitraum des Vorjahres hergestellt
worden.
15. April
Guinea/International 1960 – In der Hauptstadt des
westafrikanischen Landes Guinea war nach fünf Tagen
die zweite afro-asiatische Solidaritätskonferenz zu
Ende gegangen. Die 72 Delegationen hatten den Abzug
aller ausländischen Truppen aus Afrika und Asien
gefordert.
15. April
Frankreich 1960 – Der Enkel des Automobilfabrikanten
Jean-Pierre
Peugeot war nach vier Tagen von seinen
Entführern freigelassen worden.
16. April
Kamerun 1960 – Die Partei von Ministerpräsident
Ahmadou Ahidjo hatte bei den ersten allgemeinen
Wahlen in der zentralafrikanischen Republik mit 60
Sitzen die absolute Mehrheit im Parlament errungen.
16. April
Europa 1960 – In Brüssel hatte die Europäische
Atomgemeinschaft (EURATOM) einen Bericht
veröffentlicht, der bei einem zügig fortschreitenden
Ausbau der Kernenergie die Prognose für 1980
enthielt, dass in den sechs Mitgliedsländern 250
Kernkraftwerke eine Gesamtleistung von 40.000
Megawatt erbracht werden würde.
17. April
DDR/BRD 1960 – Das DDR-Parteiorgan „Neues
Deutschland“ hatte einen „Offenen Brief des
Zentralkomitees der SED an die Arbeiterschaft der
Bundesrepublik“ veröffentlicht, in dem der Abschluss
eines Friedensvertrages zwischen beiden deutschen
Staaten und die Entmilitarisierung von West-Berlin
vorgeschlagen worden war.
17. April
UdSSR/Kanada 1960 – Nach der Unterzeichnung eines
dreijährigen Handelsvertrages hatten die Sowjetunion
und Kanada ihre Wirtschaftsbeziehungen wieder
aufgenommen. Diese waren seit einem Jahr
unterbrochen gewesen.
17. April
Vatikan/International 1960 – In seiner
traditionellen Osteransprache hatte sich Papst
Johannes XXIII. gegen Christenverfolgung und
Rassenhass ausgesprochen.
17. April
USA 1960 – Einen Tag nach seiner
Großbritannien-Tournee war der US-amerikanische
Rock‘n‘Roll-Star Eddie Cochran an den Folgen eines
Autounfalls im englischen Bath gestorben. Sein kurz
zuvor aufgenommener Song „Three Steps to Heaven“
wurde posthum zu einem Nr. 1-Hit in Großbritannien.
17. April
Dänemark/Literatur 1960 – Die dänische
Schriftstellerin Tania Blixen (auch Karen Blixen),
deren „Schicksalsanekdoten“ als deutsche
Erstveröffentlichung erschienen, beging ihren 75.
Geburtstag. Blixen galt als mögliche Anwärterin für
den Literaturnobelpreis.
18. April
Großbritannien 1960 – In
London hatten sich etwa
50.000 Ostermarschierer zusammengefunden, um gegen
die Atomrüstung zu protestieren.
18. April
Türkei 1960 – Die Nationalversammlung in Ankara
hatte ein auf drei Monate befristetes Verbot aller
politischen Parteien angeordnet, damit in diesem
Zeitraum eine Untersuchungskommission die illegale
Tätigkeit der oppositionellen Republikanischen
Volkspartei Ismet Inönüs überprüfen konnte.
19. April
Sowjetunion/BRD 1960 – In der
Sowjetunion ein
Dokumentarfilm veröffentlicht worden, der ein Beweis
sein sollte für angebliche Gräueltaten von
Bundesvertriebenenminister Theodor Oberländer
während des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion
im Zweiten Weltkrieg.
19. April
Südkorea 1960 – Nachdem bei Auseinandersetzungen mit
der Polizei 140 Menschen getötet worden waren, war
über die großen Städte in Südkorea der Notstand
verhängt worden. Die Demonstranten hatten
Staatspräsident Syngman Rhee vorgeworfen, dass er
seine Wiederwahl am 15. März mit betrügerischem
Einfluss forciert hatte.
20. April
Österreich/Italien 1960 – Das Land war von einer
ungewöhnlich starken Maikäferplage heimgesucht
worden. Als Ursache war das massenhafte Abschießen
von Nachtigallen in Italien vermutet worden, die der
natürlich Feind der Insekten waren. In Italien
schätzte man die Singvögel als Delikatesse.
20. April
Kolumbien 1960 – Beim Landeanflug auf die Hauptstadt
Bogota war ein kolumbianisches Verkehrsflugzeug
abgestürzt. Bei dem Unglück waren 31 Menschen ums
Leben gekommen. Weitere 19 Menschen waren verletzt
worden.
20. April
Belgien 1960 – Drei belgische
Wissenschaftler hatten
sich freiwillig fünf Tag und Nächte lang in einer
Grotte aufgehalten, ohne Nahrungsmittel zu sich zu
nehmen.
21. April
BRD 1960 – Gegenüber dem Präsidenten des deutschen
Bundestages, Eugen Gerstenmaier, hatte
Bundesvertriebenenminister Theodor Oberländer
erklärt, dass er erst dann zurücktreten werde, wenn
die ihm zur Last gelegten Kriegsverbrechen im
Zweiten Weltkrieg durch einen Untersuchungsausschuss
untersucht worden wären.
21. April
Venezuela 1960 – Eine Militärrevolte gegen den
linksgerichteten Staatspräsidenten Rómulo Betancourt
war gescheitert.
21. April
USA 1960 – Das vom Repräsentantenhaus der
Vereinigten Staaten verabschiedete Gesetz sollte
Schwarzen die ungehinderte Ausübung ihres Wahlrechts
garantieren.
21. April
Südkorea 1960 – Nach Demonstrationen gegen den
Verlauf der Wahlen vom 15. März war das Kabinett des
südkoreanischen Staatspräsidenten Syngman Rhee
zurückgetreten. Der Präsident war im Amt geblieben.
21. April
Brasilien 1960 – Die Hauptstadt des Landes war von
Rio de Janeiro in das neu erbaute Brasília verlegt
worden.
22. April
DDR 1960 – Nachdem die Zahl der Flüchtlinge seit dem
Abschluss der landwirtschaftlichen Kollektivierung
sprunghaft angestiegen war, hatte die Volkspolizei
der DDR die Kontrollen an den Grenzübergängen zur
BRD verstärkt.
22. April
Frankreich/Algerien 1960 – Nach einer Reportage über
den Widerstand gegen die Algerienpolitik Frankreichs
war der französische Schriftsteller Georges Arnaud
verhaftet worden.
23. April
BRD 1960 – In Hannover war das neue
Bundeswehrflugzeug vom Typ Starfighter F-104-G auf
der dritten deutschen Luftfahrtschau vorgestellt
worden.
23. April
China 1960 – In den Städten der
Volksrepublik China
waren Volkskommunen errichtet worden.
23. April
BRD/Frankreich 1960 – In Saarbrücken war die bisher
einzige Deutsch-Französische Gartenschau von
Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen
Premierminister Michel Debré eröffnet worden. In der
Folge hatte sich das Gelände als
Deutsch-Französischer Garten zu einem gut besuchten
Naherholungsort entwickelt.
24. April
Iran 1960 – Die iranische Stadt Lar war von einem
schweren Erdbeben erschüttert worden. Bei dem Beben
waren etwa 500 Menschen ums Leben gekommen. Weitere
rund 1.000 Menschen waren verletzt worden.
24. April
BRD/West-Berlin 1960 – In West-Berlin war der
80-jährige Physiker und Nobelpreisträger Max von
Laue den Verletzungen erlegen, die er sich am 8.
April bei einem Verkehrsunfall auf der AVUS
zugezogen hatte. Laue wurde in Göttingen begraben.
25. April
BRD 1960 – Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des
Müttergenesungswerkes hatte Alt-Bundespräsident
Theodor Heus in Stuttgart mitgeteilt, dass seit der
Gründung der Einrichtung rund 500.000 Mütter in den
Genuss einer Kur gekommen waren.
25. April
Frankreich 1960 – Der ehemalige französische
Sahara-Minister Jacques Soustelle war aus der
gaullistischen Union pour la Nouvelle République
(UNR) ausgeschlossen worden. Er hatte Kritik geübt
an den Bestrebungen von Ministerpräsident Charles de
Gaulle, Algerien in die Unabhängigkeit zu entlassen.
26. April
BRD/DDR 1960 – Die Bundesregierung hatte ein
Weißbuch zur Kollektivierung der Landwirtschaft in
der DDR vorgelegt. Darin dokumentierte sie den
Zwangscharakter und die Erpressungsmethoden bei der
Durchführung der Sozialisierungsmaßnahmen.
26. April
International 1960 – In Genf war die zweite
Internationale Seerechtskonferenz nach sechs Wochen
Dauer ergebnislos zu Ende gegangen. Ein Vorschlag
der USA und Kanadas, das Hoheitsgebiet der
Küstenländer auf sechs Seemeilen und die
Fischereizone auf weitere sechs Meilen festzusetzen,
war an der notwendigen Zweidrittelmehrheit
gescheitert.
26. April
Frankreich/USA 1960 – Der französische
Staatspräsident Charles de Gaulle hatte seinen
Staatsbesuch in den Vereinigten Staaten beendet. Er
war am 22. April angereist. Der Besuch diente den
Vorbereitungen der Pariser Gipfelkonferenz am 16.
Mai 1960.
26. April
Indien/China 1960 – In der indischen Haupstadt
Neu-Delhi waren die einwöchigen Verhandlungen
zwischen dem chinesischen Ministerpräsidenten Zhou
Enlai und dem Premierminister der Indischen Union,
Jawaharlal Nehru, ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
Die Grenzstreitigkeiten beider Länder, die seit
1954
um die Gebiete von Ladakh und entlang der
MacMahon-Linie bestanden, waren nicht beigelegt
worden.
27. April
BRD 1960 – Bundeskanzler
Konrad Adenauer war wieder
als Kanzlerkandidat seiner Partei, der CDU,
nominiert worden.
27. April
Togo/Frankreich 1960 – Die westafrikanische Republik
Togo war von Frankreich unabhängig geworden.
27. April
Südkorea 1960 – Auf nationalen und internationalen
Druck hin war der südkoreanische Staatspräsident
Syngman Rhee wegen Vorwürfen des Wahlbetrugs von
seinem Amt zurückgetreten.
27. April
UNO/Europa 1960 – In Europa gab es derzeit 111.000
Flüchtlinge, von denen 21. 000 von ihnen in Lagern
lebten. Das hatte die UNO mitgeteilt. In der BRD und
in Österreich waren ihre Lebensumstände als gut
bezeichnet worden, während in Griechenland und
Italien dagegen zumeist großes Flüchtlingselend
herrschte.
27. April
Großbritannien 1960 – Das Drama „Der Hausmeister“ („The
Caretaker“) von Harold Pinter war im Londoner
Theatre Club zur Uraufführung gelangt.
27. April
Fußball 1960 – Im Ludwigshafener Südweststadion
hatte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die
Elf aus
Portugal 2:1 in einem Länderspiel besiegt.
27. April
USA 1960 – Das Atom-U-Boot „USS Tullibee (SSN-597)“
war vom Stapel gelaufen. Es war speziell für
U-Jagd-Missionen vorgesehen und mit einem leiseren
turboelektrischen Antrieb ausgerüstet worden.
28. April
BRD 1960 – Der erste Wehrbeauftragte des
Bundestages, Helmuth von Grolman, hatte seinen
Jahresbericht herausgegeben.
28. April
Türkei 1960 – In Istanbul hatten rund 10.000
Studenten gegen das Parteiverbot vom 18. April
demonstriert und den Rücktritt des autoritär
regierenden türkischen Ministerpräsidenten Adnan
Menderes gefordert. Bei Zusammenstößen mit der
Polizei waren fünf Demonstranten ums Leben gekommen.
28. April
BRD 1960 – In Frankfurt am Main hatte das Institut
für Psychoanalyse und psychosomatische Medizin die
Arbeit aufgenommen.
29. April
DDR/BRD 1960 – Der Erste Strafsenat des Obersten
Gerichtshofes der DDR hatten den
Vertriebenenminister der BRD, Theodor Oberländer, in
Abwesenheit wegen angeblicher Verbrechen im Zweiten
Weltkrieg zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe
verurteilt.
29. April
BRD 1960 – An den Münchner Kammerspielen hatte das
Drama „Die Eingeschlossenen“ („Les séquestrés
d‘Altona“) von Jean-Paul Sartre seine deutsche
Erstaufführung erlebt.
30. April
USA/BRD 1960 – Das US-amerikanische Hilfsprogramm
CARE (Cooperative for American Remittance to Europe)
für die BRD war abgeschlossen.
30. April
DDR 1960 – Der Erste Sekretär der SED und
stellvertretende Ministerpräsident der DDR Walter
Ulbricht hatte den ersten Abschnitts des Baus des
Rostocker Überseehafens eingeweiht. Nach
Fertigstellung sollte der Hafen eine
Umschlagkapazität von 7 Millionen Tonnen pro Jahr
erreichen. Damit sollte der Güterimport über Hamburg
ersetzt werden.
April 1960 in den Nachrichten
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