September 1956 - Eintönige Mode in der DDR und
der millionste Flüchtling
Einerseits beharrte die Bundesregierung
nachdrücklich auf der Rechtsnachfolge des Deutschen
Reiches, andererseits hatte auch die DDR auf die
legitime Rechtsnachfolge bestanden. Geklärt war das
wohl noch lange nicht, auch wenn die demokratisch
gewählte Volksvertretung der Deutschen der Bundestag
war, der demnach das Recht hatte, das gesamte
deutsche Volk zu vertreten. Die DDR-Regierung sah
das anders. Inzwischen war in München das größte
Volksfest der Welt – das Oktoberfest – eröffnet
worden, auf dem die Maß Bier noch 1,70 DM kostete
und ebenfalls im September wurde vom Präsidenten des
Abgeordnetenhauses von West-Berlin,
Willy Brandt, im
Schöneberger Rathaus das Eintreffen des millionsten
Flüchtlings aus der DDR bekanntgegeben. Die
Abwanderung von Arbeitskräften wurde von der DDR
nicht gern gesehen, deswegen hatte das DDR-Presseamt
auch offiziell für alle rückkehrwilligen Flüchtlinge
Straffreiheit versprochen. In der DDR war außerdem
in Sachen Mode die Winterkollektion vorgestellt
worden, für die die staatliche Handelsorganisation
verantwortlich war. In deren Verantwortlichkeit lag
das Bekleidungsangebot der DDR und die
Winterkollektion war kein großer Renner geworden.
Die eigene Presse, allen voran das SED-Zentralorgan
hatte die Modelle als eintönig und billig
bezeichnet. International beschäftigte die Suezkrise
nach wie vor die Schlagzeilen, zumal das
„Fünfländer-Komitee“, dem Regierungsvertreter der
USA, Schwedens, des Irans, Äthiopiens und
Australiens angehörten, mit ihrem Vorschlag, den
Suezkanal unter internationale Aufsicht zu stellen,
bei dem ägyptischen Staatspräsident Nasser auf taube
Ohren gestoßen waren.
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Oktober
1957 >>
Wichtige Ereignisse im
September 1956
1. September
BRD 1956 – Im Ministerialblatt des Bundesministers
für Verteidigung war ein Beschluss über die Aufnahme
ehemaliger Angehöriger der Waffen-SS in die
Bundeswehr veröffentlicht worden.
1. September
DDR 1956 – In Naumburg an der Saale hatte
DDR-Verteidigungsminister Willi Stoph die erste
Kadettenanstalt zur Ausbildung von
Offiziersanwärtern der Nationalen Volksarmee
eröffnet.
1. September
Sowjetunion 1956 – In der sowjetischen Hauptstadt
Moskau waren nach fünftägiger Dauer Verhandlungen
zwischen Regierungsdelegationen aus Ceylon (heute
Sri Lanka) und der UdSSR zu Ende gegangen. Neben der
Aufnahme von diplomatischen Beziehungen hatten die
Gesprächspartner eine intensive wirtschaftliche und
kulturelle Zusammenarbeit zwischen den Staaten
vereinbart.
1. September
UNO 1956 – Der israelische UN-Delegierte Abba Eban
hatte in New York beim Sicherheitsrat der Vereinten
Nationen scharfen Protest gegen die von Ägypten
betriebene Nationalisierung des Suezkanals
eingelegt.
1. September
BRD 1956 – Eine Hamburger Tippgemeinschaft hatte im
Lotto 1.043.364,50 DM gewonnen. Es war das erste
Mal, dass in der BRD eine Lottoquote die
Millionen-DM-Grenze überschritten hatte.
2. September
Automobilrennsport 1956 – Zum dritten Mal in Folge
hatte der Argentinier Juan Manuel Fangio die
Weltmeisterschaft der Formel 1 gewonnen.
2. September
BRD 1956 – In Stuttgart (
Baden-Württemberg) war die
Deutsche Fernsehschau 1956 eröffnet worden. Das
Highlight der achttägigen Messe war ein
„Fernseh-Projektor“, der ein Bild mit einer
Diagonale von rund 1,20 m erzeugte.
3. September
Vatikan 1956 – Papst Pius XII. hatte eine
Grußbotschaft an den 77. Deutschen Katholikentag
gerichtet, die der Rundfunk übertrug. Darin hatte
der Heilige Vater vor allem die Unterdrückung der
Kirche in den kommunistischen Staaten Osteuropas
kritisiert.
3. September
USA 1956 – In Oklahoma-City (US-Bundesstaat
Oklahoma) hatte ein Hubschrauber der US-Luftwaffe
mit 57:45 h einen Weltrekord im Dauerfliegen
aufgestellt. Dabei war der Austausch des Piloten
sowie das Auftanken der Maschine in der Luft
erfolgt.
3. September
Österreich 1956 – Archäologen hatten in der Nähe von
Klagenfurt die Überreste einer römischen
Tempelanlage entdeckt. Mit einer Fläche von rund
3.000 m² war es die größte römische Kultstätte
außerhalb Italiens nach Angaben der Wissenschaftler.
4. September
UNO 1956 – Die UN-Konferenz in Genf hatte eine
Konvention zur Abschaffung der Sklaverei angenommen.
4. September
Sowjetunion/Vatikan 1956 – Der sowjetische
Botschafter in
Italien, Dimitri Poshidajew, hatte
dem päpstlichen Nuntius im Vatikan einen
Abrüstungsappell des Obersten Sowjet überreicht.
4. September
BRD 1956 – In Jülich (Nordrhein-Westfalen) hatte die
Deutsche Welle eine neue Sendeanlage in Betrieb
genommen, die 21 je 90 m hohen Richtstrahlantennen
waren in der Lage zur weltweiten Ausstrahlung der
Deutschen Welle.
4. September
Leichtathletik 1956 – Im schwedischen Malmö war der
britische Leichtathlet Gordon Pirie mit 7:52,8 min
über 3000 m Weltrekord gelaufen.
5. September
BRD 1956 – Die Bank deutscher Länder hatte in
Frankfurt am Main den Diskontsatz von bisher 5,5
Prozent auf 5 Prozent gesenkt. Diese Maßnahme, die
Kredite verbilligte und den Geldumlauf erhöhte, war
bei Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard auf
Kritik gestoßen. Er hatte die Diskontsenkung
angesichts der in den letzten Monaten zu
beobachtenden konjunkturellen Beruhigung als
verfrüht bezeichnet.
5. September
BRD 1956 – Das Statistische Bundesamt hatte eine
Studie über Unfälle im Straßenverkehr
veröffentlicht. Danach waren in den letzten 12
Monaten mehr als 12.000 Menschen tödlich
verunglückt. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des
Vorjahres hatte dies einer Steigerung um rund 15
Prozent entsprochen.
6. September
DDR/BRD 1956 – In einem in Bonn veröffentlichten
Bulletin hatte die Bundesregierung nachdrücklich die
am 29. August von DDR-Außenminister Lothar Bolz
geäußerte Ansicht bestritten, die DDR sein ein
legitimer Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches.
Die einzige demokratische gewählte Volksvertretung
der Deutschen sei vielmehr der Bundestag, der
deshalb das Recht habe, das gesamte deutsche Volk zu
vertreten.
7. September
BRD/Sowjetunion 1956 – Die Bundesregierung hatte die
Sowjetunion in einer Note zu Verhandlungen über die
deutsche Wiedervereinigung aufgeFordert. Dabei
sollte auch die Wahrung der sowjetischen
Sicherheitsinteressen im Mittelpunkt stehen.
8. September
Sowjetunion 1956 – Der stellvertretende
Außenminister der UdSSR, Andrei A. Gromyko, hatte in
einer ersten Reaktion auf Noten der Bundesrepublik
und der Westmächte die UdSSR als „konsequenten
Befürworter der nationalen Einheit Deutschlands“
bezeichnet. Jedoch würde die Aufrüstung der BRD die
Wiedervereinigung unmöglich machen.
8. September
Pakistan 1956 – Der Ministerpräsident des Landes,
Choudry Mohammad Ali, war nach Differenzen mit
seiner Partei, der Muslim-Liga, von seinem Amt
zurückgetreten. Staatspräsident Iskander Mirza hatte
daraufhin Hussain Shaeed Suhrawardy von der
Awami-Liga mit der Regierungsbildung betraut.
8. September
USA 1956 – In Stugis (US-Bundesstaat Kentucky) hatte
die Nationalgarde auf Anordnung der Regierung in
Washington zwölf farbige Kinder auf ihrem Weg in
eine gemischtrassige Schule begleitet. Es war in den
letzten Wochen wiederholt zu Ausschreitungen gegen
die vom Obersten Gericht verfügte Abschaffung von
getrennten Schulen gekommen.
9. September
Ägypten/International 1956 – In der ägyptischen
Hauptstadt hatte das von 18 Staaten unterstützte
„Fünfländer-Komitee“ Einzelheiten über die
Verhandlungen zur Lösung des Suez-Konflikts
veröffentlicht. Der Vorschlag, den Suezkanal unter
internationale Aufsicht zu stellen, war vom
ägyptischen Staatspräsidenten Gamal Abd an Nasser
abgelehnt worden. Dem „Fünfländer-Komitee“ gehörten
Regierungsvertreter der USA, Schwedens, des Irans,
Äthiopiens und Australiens an.
9. September
USA 1956 – Erstmals war der US-amerikanische
Rock'n'Roll-Sänger
Elvis Presley im Fernsehen
aufgetreten. Die „Ed-Sullivan-Show“ mit Presley als
Stargast hatte alle Rekorde gebrochen. Die Show
sahen mehr als 80 Prozent aller US-Fernsehzuschauer.
9. September
Film/International 1956 – Die
österreichisch-schweizerische Schauspielerin Maria
Schell wurde zum Abschluss der 17. Internationalen
Filmfestspiele von Venedig für ihre Hauptrolle in
dem französischen Film „Gervaise“ mit dem Preis für
die beste schauspielerische Leistung ausgezeichnet.
Der Goldene Löwe für den besten Film war 1956 nicht
vergeben worden. Nach Ansicht der Jury hatte kein
qualitativ hochrangiger Streifen an der Biennale
teilgenommen.
9. September
International 1956 – Rund 13 km nördlich von
Jerusalem (Israel) hatten US-amerikanische
Wissenschaftler die Überreste der im
alttestamentarischen Buch Josua beschriebenen Stadt
Gibeon entdeckt. Das Alter der Stadt war auf rund
2500 Jahre geschätzt worden.
9. September
Leichtathletik 1956 – Der US-Amerikaner Dave Sime
war in Sanger (US-Bundesstaat Kalifornien) als
erster Sportler die 220 Yards (201,17 m) in 20.0 sec
gelaufen.
10. September
Sowjetunion 1956 – Mit Wirkung vom 1. Januar 1957
hatten der Ministerrat der UdSSR, das ZK der KPdSU
und der Zentralrat der sowjetischen Gewerkschaften
die Erhöhung der Mindestlöhne um rund 10 Prozent
beschlossen. Monatlich erhielten danach Arbeiter
mindestens 300 Rubel (rund 900 DM).
10. September
DDR 1956 – Die staatliche Handelsorganisation, die
verantwortlich für das Bekleidungsangebot in der DDR
war, war nach der Vorstellung ihrer Winterkollektion
in Ost-Berlin in der Presse stark kritisiert worden.
Das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“ hatte die
vorgeführten Modelle eintönig und billig genannt.
11. September
DDR/CSSR 1956 – DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl
hatte seinen sechstägigen Staatsbesuch in der CSSR
beendet. Zum Abschluss der Konsultationen hatten er
und sein tschechoslowakischer Amtskollege Viliam
Siroky eine Reihe von Wirtschafts- und
Kulturabkommen unterzeichnet.
11. September
Togo 1956 – Die gesetzgebende Versammlung des
französischen Treuhänderschaftsgebietes Togo hatte
Nicholas Grunitzky zum ersten Premierminister des
Landes gewählt.
11. September
Sowjetunion 1956 – Der Ministerrat der UdSSR und das
Zentralkomitee der KPdSU hatten die Umbenennung des
Internationalen Stalin-Preises beschlossen. Fortan
sollte er „Lenin-Preis zur Festigung des Friedens
zwischen den Völkern“ heißen. Dotiert war die
Auszeichnung mit 100.000 Rubeln (rund 300.000 DM).
11. September
BRD/Film 1956 – Die deutsche Filmkomödie „Hochzeit
auf Immenhof“ war in Hannover (
Niedersachsen) zur
Uraufführung gelangt. In den Hauptrollen waren Heidi
Brühl und Paul Klinger zu sehen.
11. September
Leichtathletik 1956 – In Moskau war der sowjetische
Sportler Wladimir Kuz die 10.000 m in der
Weltrekordzeit von 28:30,4 min gelaufen.
12. September
Israel/Jordanien 1956 – Israelische Truppen hatten
im Grenzgebiet von Israel und Jordanien einen
„Vergeltungsangriff“ auf einen jordanischen
Kommandoposten unternommen. Bei dem Gefecht waren
zwölf Menschen ums Leben gekommen.
12. September
Sowjetunion/Indonesien 1956 – Der stellvertretende
Außenminister der UdSSR, Andrei A. Gromyko, hatte
anlässlich eines Staatsbesuchs des indonesischen
Staatspräsidenten Achmed Sukamo erklärt, dass die
Souveränität der blockfreien Staaten von der
Sowjetunion respektiert werde.
13. September
Marokko 1956 – Mit sofortiger Wirkung hatte die
marokkanische Regierung 64 Angehörige der
profranzösischen Organisation „Présence Francaise“
ausgewiesen. Die Organisation hatte in den
vergangenen Tagen Flugblätter mit der AufForderung
verteilt, dass sich die Berber gegen die arabische
Herrschaft auflehnen sollten.
13. September
BRD 1956 – Das Bundesverteidigungsministerium hatte
mitgeteilt, dass täglich rund 600 Freiwillig in die
Bundeswehr aufgenommen wurden. Rund 100.000 Mann
würde die Truppenstärke der im Aufbau befindlichen
deutschen Streitkräfte bis zum Jahresende erreicht
haben.
14. September
Großbritannien/Zypern 1956 – Im britischen Unterhaus
war die Lage auf Zypern erörtert worden. Die Labour
Party hatte dabei massive Kritik an der
Regierungspolitik geäußert. Sie hatte die Behandlung
von Erzbischof Makarios III., der am 9. März von
britischen Sicherheitskräften auf die Seychellen
deportiert wurde, als skandalös bezeichnet.
15. September
BRD 1956 – Bundeskanzler Konrad Adenauer war in der
Bundeshauptstadt Bonn mit dem FDP-Vorsitzenden
Thomas Dehler zu Gesprächen zusammengetroffen.
Gerüchte, Adenauer hätte dem früheren
Koalitionspartner den Vizekanzlerposten angeboten,
waren von der FDP dementiert worden. Das Bonner
Gespräch hatte keine Annäherung der politischen
Standpunkte erbracht.
15. September
BRD 1956 – Die Industriegewerkschaft Metall hatte in
Düsseldorf den 48-jährigen Otto Brenner mit großer
Mehrheit zu ihrem Vorsitzenden gewählt.
15. September
DDR/BRD 1956 – In der Staatlichen Galerie Moritzburg
in Halle an der Saale war die Ausstellung „Die
deutsche Landschaft“ eröffnet worden. Die
Ausstellung dauerte bis zum 20. Oktober. Vertreten
waren 121 DDR-Künstler und 17 Künstler aus der BRD
mit ihren Werken.
15. September
Fußball 1956 – In Hannover (
Niedersachsen) hatte die
deutsche Fußball-Nationalmannschaft ein
Freundschaftsspiel gegen die Auswahl der Sowjetunion
1:2 verloren.
15. September
Fußball 1956 – Die schweizerische
Fußball-Nationalmannschaft verlor in Lausanne gegen
die Auswahl der Niederlande 2:3.
16. September
USA 1956 – Ein Forschungsballon der US-Marine hatte
in Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota) einen
Höhenrekord aufgestellt. Der mit Kameras und
Messgeräten ausgestattete 54 m lange Ballon hatte
eine Höhe von 43.580 m erreicht.
16. September
BRD 1956 – In Frankfurt am Main (
Hessen) war die
Internationale Motorradausstellung eröffnet worden.
Eine Woche lang waren auf dieser Messe neben
Motorrädern, Motorrollern und Mopeds auch Kleinwagen
präsentiert worden. Auf großes Interesse war der
neue Victoria Spatz gestoßen, der drei Personen
Platz bot.
16. September
Leichtathletik 1956 – In Sydney hatte die
Australierin Betty Cuthbert mit 23,2 sec einen
Weltrekord über 200 m aufgestellt.
17. September
BRD 1956 – Der Parteivorstand der SPD hatte eine
Entschließung zur Aufnahme von früheren Angehörigen
der Waffen-SS in die Bundeswehr gefasst. Die Partei
hatte darauf hingewiesen, dass viele Deutsche gegen
ihren Willen bei der Waffen-SS gewesen waren.
Dennoch müsste die Eignung für den Dienst in der
Armee eines demokratischen Staates bei ehemaligen
Angehörigen der Waffen-SS genauestens geprüft
werden.
17. September
Griechenland/BRD 1956 – In Begleitung des
griechischen Außenministers Evangelos
Averoff-Tositzas war das Königspaar Paul I. und
Friederike von Griechenland in der Bundesrepublik zu
einem Staatsbesuch eingetroffen.
17. September
Italien/Österreich 1956 – In
Bozen (
Italien) war ein
Österreicher zu drei Jahren Gefängnis verurteilt
worden, der in Südtirol „antiitalienische“
Flugblätter verteilt hatte. +17. September
BRD 1956 – Auf dem Stockert bei Münstereifel
(Nordrhein-Westfalen) war das erste Radioteleskop
Deutschlands (Astropeiler Stockert) eingeweiht
worden.
18. September
Großbritannien/Goldküste 1956 – Großbritannien hatte
der Goldküste die Unabhängigkeit innerhalb des
British Commonwealth of Nations gewährt. Der neue
Staat sollte auch das Gebiet von British-Togoland
umfassen.
19. September
BRD 1956 – Die Bundesregierung hatte die
Bereitstellung von rund 800 Millionen DM für den
sozialen Wohnungsbau mitgeteilt. Wohnungsbauminister
Victor-Emanuel Preusker hatte darauf hingewiesen,
dass 1956 mit mehr als 550.000 fertiggestellten
Wohnungen alle bisherigen Rekorde im sozialen
Wohnungsbau gebrochen wurden.
19. September
BRD 1956 – In Bad Godesberg hatte der Verband
deutscher Kriegsopfer zu einer friedlichen Lösung
des Suezkanal-Konflikts aufgerufen. Es sei eine
deutliche Mahnung zum Frieden, dass seit dem Ende
des Zweiten Weltkriegs noch mehr als 4,4 Millionen
Deutsche vermisst wurden.
19. September
Leichtathletik 1956 – Der Brite Gordon Pirie war in
Bergen (Norwegen) mit 13:36,8 min Weltrekord über
5000 m gelaufen.
20. September
BRD 1956 – Der Präsident des Abgeordnetenhauses von
West-Berlin,
Willy Brandt, hatte im Schöneberger
Rathaus das Eintreffen des millionsten Flüchtlings
aus der DDR bekanntgegeben.
20. September
Zypern 1956 – In der Hauptstadt Nikosia waren drei
wegen Terroranschlägen zum Tode verurteilte
zypriotische Nationalisten hingerichtet worden.
Trotz einer Intervention der griechischen Regierung
und des Primas von Griechenland, Erzbischof
Dorotheos, war vom britischen Gouverneur John
Harding ein Gnadengesuch abgelehnt worden.
21. September
International 1956 – In der britischen Hauptstadt
London war die zweite internationale Konferenz zur
Beilegung der Suezkrise ohne konkrete Ergebnisse zu
Ende gegangen.
21. September
BRD 1956 – Der Arbeitgeberverband Ruhrbergbau und
die Gewerkschaft Bergbau hatten sich in Essen
(
Nordrhein-Westfalen) über die Einführung von zwei
bezahlten Ruhetagen im Monat für unter Tage
beschäftigte Arbeitnehmer geeinigt.
21. September
West-Berlin 1956 – Im Renaissance-Theater hatte das
Schauspiel von Erich Maria Remarque, „Die letzte
Station“ seine Uraufführung erlebt.
22. September
Europa 1956 – Die Hohe Behörde der Europäischen
Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion) hatte
die Finanzierung von rund 15.000 Wohnungen
beschlossen, die Arbeitern der Europäischen
Gemeinschaft zur Verfügung gestellt werden sollten.
22. September
BRD 1956 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München hatte Oberbürgermeister Thomas Wimmer
das
Oktoberfest eröffnet. An dem größten Volksfest der
Welt hatten rund 750 Schausteller teilgenommen. Der
Preis für eine Maß Bier hatte 1,70 DM betragen.
23. September
BRD 1956 – In Frankfurt am Main (
Hessen) hatte die
Bank deutscher Länder bekanntgegeben, dass deutsche
Geldinstitute künftig an Reisende Devisen und
DM-Reiseschecks in unbegrenzter Höhe abgeben
durften. Beträge über 1500 DM mussten nicht mehr in
die Reisepapiere eingetragen werden, wie es bisher
üblich war.
23. September
DDR 1956 – In Frankfurt an der Oder war die erste
Gruppe zurückkehrender deutscher
Wissenschaftler und
Techniker eingetroffen, die nach dem Ende des
Zweiten Weltkriegs von der sowjetischen
Besatzungsmacht zur Arbeit in der UdSSR verpflichtet
bzw. angeworben wurden.
23. September
West-Berlin 1956 – An der Städtischen Oper Berlin
war die Oper „König Hirsch“ von Hans Werner Henze
uraufgeführt worden.
24. September
BRD/Belgien 1956 – Bundeskanzler Konrad Adenauer war
zu einem zweitägigen Staatsbesuch in der belgischen
Hauptstadt Brüssel eingetroffen. Zum Abschluss des
Besuchs war ein Vertrag über die Berichtigung der
deutsch-belgischen Grenze unterzeichnet worden.
Danach fielen die 1945 von den alliierten
Besatzungsmächten unter belgische Verwaltung
gestellten Dörfer Losheim und Bildchen an die
Bundesrepublik.
24. September
BRD 1956 – Die Bundesregierung hatte einen
Gesetzentwurf über die Schaffung einer Deutschen
Bank verabschiedet.
24. September
Saudi-Arabien/Ägypten/Syrien 1956 – In der
saudischen Hauptstadt Riad war eine Konferenz des
ägyptischen Staatspräsidenten Gamal Abd an Nasser,
des syrischen Staatspräsidenten Schukri Al Kuwwatli
und König Saud Ibn Abd Al Asis von
Saudi-Arabien zu
Ende gegangen. Al Kuwwatli und Saud hatten dem
ägyptischen Staatschef ihre Unterstützung im
Konflikt um den Suezkanal zugesagt.
24. September
Sowjetunion 1956 – In der Hauptstadt Moskau hatte
die sowjetische Akademie der Wissenschaft
bekanntgegeben, dass die UdSSR erste Vorbereitungen
für einen bemannten Flug zum Mond unternahm.
Innerhalb der nächsten 20 Jahre sei ein Mondflug
möglich, der nach Ansicht der Wissenschaftler zehn
Tage dauern würde.
24. September
Belgien/BRD 1956 – Zwischen Belgien und der
Bundesrepublik Deutschland war ein Kulturabkommen
unterzeichnet worden, das am 22. März 1957 in Kraft
trat.
25. September
BRD 1956 – Bundeswohnungsbauminister Victor-Emanuel
Preusker von der Freien Volkspartei (FVP) und
Bundesjustizminister Hans-Joachim von Merkatz von
der Deutschen Partei (DP) hatten vor der Presse die
Bildung einer „Arbeits- und Aktionsgemeinschaft“ der
beiden Parteien bekanntgegeben. Auf eine Fusion von
FVP und DP wurde jedoch verzichtet.
25. September
USA 1956 – US-Präsident
Dwight D. Eisenhower hatte
bekanntgegeben, dass die Vereinigten Staaten seit
1950 befreundeten Staaten Militärhilfe im Gesamtwert
von rund 14,2 Milliarden US-Dollar (60 Milliarden
DM) gewährt hatte.
25. September
BRD/Literatur 1956 – In der Paulskirche in Frankfurt
am Main war der Schriftsteller Reinhold Schneider
mit dem
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
geehrt worden.
25. September
International 1956 – In
London war die erste
Transatlantik-Telefonleitung in Betrieb genommen
worden. Über das rund 3.600 km lange Kabel, das auf
dem Meeresboden zwischen Europa und den USA verlegt
worden war, konnten bis zu 36 Gespräche gleichzeitig
geführt werden. Das war drei Mal so viel, wie
bislang über das Radio-Telefonnetz möglich war.
26. September
BRD 1956 – Das Bundesministerium für Wirtschaft
hatte eine allgemeine Genehmigung für deutsche
Investitionen im Ausland bis zu einer Höhe von 3
Millionen DM pro Objekt erlassen.
26. September
Israel/Jordanien 1956 – Rund 5.000 israelische
Soldaten hatten die Grenze zu Jordanien
überschritten. Sie lieferten sich erbitterte
Gefechte mit einer jordanischen Eliteeinheit.
26. September
Frankreich/Algerien 1956 – Die französische
Regierung hatte die Demobilisierung eines Teils der
in Algerien stationierten Streitkräfte beschlossen.
Rund 200.000 Soldaten sollten bis zum Jahresende
entlassen werden, weil sich in Algerien „die
militärische Phase dem Ende zuneige“ und die Armee
nun vor allem polizeiliche Aufgaben zu erfüllen
hatte.
27. September
BRD 1956 – Die Bundesregierung hatte einen
Gesetzentwurf verabschiedet, der die Dauer des
Grundwehrdienstes auf zwölf Monate festgelegt hatte.
Ursprünglich hatte die
CDU/CSU für einen
18-monatigen Dienst plädiert, hatte ihren Vorschlag
im Bundestag jedoch nicht durchsetzen können.
27. September
BRD 1956 – Der Landesvorstand der FDP hatte in Bonn
erklärt, dass die Freien Demokraten zur Zeit nicht
bereit seien, eine Koalition mit der CDU oder der
SPD auf Bundesebene einzugehen. Die Partei würde
ohne eine Koalitionszusage in den
Bundestagswahlkampf 1957 gehen.
27. September
China 1956 – In der Hauptstadt Peking war der 8.
Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas zu Ende
gegangen.
27. September
USA 1956 – Der US-amerikanische Testpilot Milburn G.
Apt war als Erster im Experimentalflugzeug „Bell
X-2“ mit einer Geschwindigkeit von Mach 3,2
geflogen. Kurze Zeit danach war er nach einem
Lenkmanöver mit der Maschine abgestürzt und ums
Leben gekommen.
28. September
BRD 1956 – Deutsche Verkehrswissenschaftler hatten
auf einer Tagung in München (
Bayern) den raschen
Ausbau des Autobahnnetzes geFordert. Die
Verkehrsdichte war seit 1947 um rund 60 Prozent
gestiegen. Die Unfallzahlen auf den überfüllten
Autobahnen hatten nach Angaben der Experten um 40
Prozent höher gelegen als auf vergleichbaren Straßen
in Großbritannien und in den Niederlanden.
28. September
DDR 1956 – Das Presseamt der DDR-Regierung hatte in
Ost-Berlin jedem rückkehrwilligen Flüchtling
Straffreiheit zugesichert.
28. September
Australien/Großbritannien 1956 – Britische
Streitkräfte hatten in Südaustralien einen
oberirdischen Atombombenversuch unternommen.
29. September
BRD/Frankreich 1956 – Der französische
Ministerpräsident Guy Mollet war in Bonn mit
Bundeskanzler Konrad Adenauer zusammengetroffen. In
ihren Gesprächen hatten die beiden Regierungschefs
unter anderem eine Einigung über Währungsfragen im
Saarland und über die Finanzierung des Moselkanals
erzielt.
29. September
Nicaragua 1956 – Der Staatspräsident des Landes,
Anastasio Somoza García, war seinen erlittenen
Verletzungen vom Attentat am 21. September erlegen.
29. September
Leichtathletik 1956 – In Los Angeles (US-Bundesstaat
Kalifornien) war der US-Amerikaner Glenn Davis mit
49,5 sec Weltrekord über 400 m Hürden gelaufen.
30. September
BRD 1956 – Die von den Städten Düsseldorf und
Duisburg getragene „Deutsche Oper am Rhein“ hatte
ihren Spielbetrieb aufgenommen.
30. September
DDR 1956 – In Dresden war eine gesamtdeutsche
Staffel beim Harbig-Gedächtnis-Sportfest mit 45,1
sec Weltrekord über 4 x 100 m der Damen gelaufen.
September 1956 in den
Nachrichten
Wegen Flugblättern in den Knast
sz-online
Im September 1956 wurde Joachim Gäbler vorzeitig
entlassen. Er kehrte zunächst nach Werdau zurück,
floh aber am 4. November 1956 über Berlin ......
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