August 1956 - Die Suezkrise und das KPD-Verbot
Auf internationaler Ebene beschäftigte die
Suezkrise die politischen Gemüter. Frankreich und
Großbritannien hatten sich Anfang des Monats auf die
Aufstellung gemeinsam geführter Streitkräfte zur
Beendigung der Suezkrise verständigt. Es drohte eine
militärische Intervention, falls
Ägypten die
verfügte Verstaatlichung nicht zurücknehmen würde.
Eine diesbezügliche Rede des britischen
Außenministers Anthony Eden war von mehreren
Fernseh- und Rundfunkstationen direkt übertragen
worden. Währenddessen war in Ägypten auf Befehl von
Staatspräsident Gama Abd an Nasser eine Nationale
Befreiungsarmee gebildet worden. In der zweiten
Monatshälfte fand in London eine internationale
Konferenz von Regierungsvertretern aus 22 Ländern
zur Beilegung der Suezkrise statt. Dabei hatte
Sowjetunion die Internationalisierung des Suezkanals
vorgeschlagen. Den Vorschlag fand Ägyptens
Staatschef allerdings unannehmbar. Im Endeffekt war
die Konferenz ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Am
selben Tag hatte der erste Sekretär der KPdSU,
Nikita S. Chruschtschow, erklärt, dass die
Sowjetunion im Falle eines britischen Angriffs auf
Ägypten „Freiwillige“ zum Kampf gegen die
„Aggressoren“ entsenden werde. In der Bundesrepublik
hatte das Bundesgericht in Karlsruhe nach einem
fünfjährigen Verfahren die Kommunistische Partei
Deutschlands (KDP) verboten. Für die DDR war das ein
Grund, eine Wiedervereinigung für unmöglich zu
erklären, da in der BRD keine demokratischen
Verhältnisse herrschten.
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Wichtige Ereignisse im
August 1956
1. August
CSR/BRD 1956 – Der tschechoslowakische
Ministerpräsident Viliam Siroky hatte mitgeteilt,
dass seine Regierung bereit sei, mit der
Bundesrepublik Deutschland diplomatische Beziehungen
aufzunehmen und auch Verhandlungen über den
Abschluss eines Nichtangriffspakt. Unter dem
Hinweis, dass die CSR offizielle Beziehungen zur DDR
unterhalte, hatte die Bundesregierung das Angebot
abgelehnt.
1. August
Schweiz/BRD 1956 – Zwischen der Schweiz und der BRD
war ein Abkommen zur Erleichterung des Reiseverkehrs
in Kraft getreten. Bundesbürger benötigten nun
lediglich den Personalausweis für Reisen in die
Schweiz.
1. August
Sowjetunion 1956 – Die Regierung in
Moskau hatte
eine Reihe von drastischen Preissenkungen für
Verbrauchs- und Konsumgüter bekanntgegeben. Ab
sofort waren Haushaltsartikel, Stoffe,
Zigaretten
und Fotoapparate bis zu 30 Prozent billiger.
1. August
Belgien 1956 – Die belgische Regierung führte per
Gesetz den pflichtgemäßen Erwerb eines Führerscheins
für Autofahrer ein. Damit war Belgien das letzte
europäische Land, in dem die Führerschein-Pflicht
eingeführt worden war.
2. August
USA 1956 – Das US-amerikanische
Verteidigungsministerium hatte weitreichende
Änderungen des Verteidigungskonzepts der USA
angekündigt.
2. August
Philippinen 1956 – In der Hauptstadt Manila hatte
die Regierung eine Revision des Militärabkommens mit
der ehemaligen Kolonialmacht USA geFordert. Unter
anderem hatte sie die Beteiligung der
philippinischen Behörden an der Verwaltung der
US-Stützpunkte verlangt.
3. August
USA 1956 – US-Präsident
Dwight D. Eisenhower hatte
ein Gesetz zur Vereinfachung von Zollverfahren
unterzeichnet. Durch diese Maßnahme war der Import
von Waren erleichtert worden.
3. August
BRD 1956 – Im Stuttgarter Neckarstadion hatte der
Ministerpräsident von
Baden-Württemberg, Gebhard
Müller, das 14. Deutsche Sängerbundfest eröffnet.
Rund 100.000 Chormitglieder aus dem In- und Ausland
hatten an der Veranstaltung teilgenommen.
3. August
Leichtathletik 1956 – Bei den NATO-Meisterschaften
in West-Berlin war der US-amerikanische Leichtathlet
Willie Williams mit 10,1 sec Weltrekord auf der
100-m-Strecke gelaufen.
4. August
BRD 1956 – Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes
zufolge arbeiteten bereits rund 3,2 Millionen
Arbeitnehmer in der BRD weniger als 48 Stunden pro
Woche. Vorreiter waren die 2,4 Millionen
Beschäftigten der Metallindustrie gewesen.
4. August
Indonesien 1956 – Die Regierung des Landes hatte in
der Hauptstadt Jakarta erklärt, dass sie ab sofort
ihren Zahlungsverpflichtungen gegenüber der
ehemaligen Kolonialmacht
Niederlande nicht mehr
nachkommen werde.
4. August
DDR 1956 – Anlässlich des 11. Turn- und Sportfestes
der DDR war in der Messemetropole Leipzig das
Zentralstadion eröffnet worden. Die Sportstätte bot
Platz für 100.000 Zuschauer.
5. August
DDR/Sowjetunion/Jugoslawien 1956 – In Belgrad hatten
Regierungsvertreter der DDR, der Sowjetunion und
Jugoslawiens ein Abkommen über die Errichtung eines
Großkombinats zur Erzeugung von Aluminium in
Jugoslawien unterzeichnet. Nach seiner für 1957
geplanten Fertigstellung sollte das Werk jährlich
rund 100.000 Tonnen Leichtmetall herstellen.
5. August
BRD 1956 – Nach jahrelangen Räumungsarbeiten war die
Insel Helgoland für den Tourismus freigegeben
worden. Während des Zweiten Weltkrieges war die
Nordseeinsel von der deutschen Wehrmacht zu einer
Festung ausgebaut worden und hatte in der
unmittelbaren Nachkriegszeit der britischen
Luftwaffe als Übungsziel gedient.
5. August
Fußball 1956 – Im heimischen Wildparkstadion hatte
der Karlsruher SC durch einen 3:1-Sieg über den
Hamburger SV den DFB-Pokal gewonnen.
5. August
Automobilrennsport 1956 – Auf dem Nürburgring hatte
der argentinische
Rennfahrer Juan Manuel Fangio
(Ferrari) mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von
137,655 km/h den Großen Preis von Deutschland vor
dem Briten Stirling Moss gewonnen.
6. August
BRD 1956 – Der Leiter des Presse- und
Informationsamtes der Bundesregierung, Felix von
Eckardt, hatte erklärt, dass auch nach dem Aufbau
der Bundeswehr die US-amerikanischen Streitkräfte in
der BRD in vollem Umfang stationiert bleiben werden.
6. August
USA/Brasilien 1956 – Die Vereinigten Staaten hatten
Brasilien einen Kredit in Höhe von 150 Millionen
US-Dollar (630 Millionen DM) gewährt. Das Darlehen
sollte das ehrgeizige Industrialisierungsprogramm
der brasilianischen Regierung unterstützen.
6. August
Kolumbien 1956 – Mehr als 1.000 Menschen waren bei
der Explosion einer Sprengstofffabrik in der Stadt
Cali ums Leben gekommen.
6. August
BRD 1956 – In Hannover (
Niedersachsen) war Sigrid
Wissel mit 519 Anschlägen in der Minute Deutsche
Meisterin im Maschinenschreiben geworden.
7. August
Großbritannien/Frankreich 1956 – Die Regierungen
Großbritanniens und Frankreichs hatten sich auf die
Aufstellung gemeinsam geführter Streitkräfte zur
Beendigung der Suezkrise verständigt.
7. August
DDR 1956 – Ein Verwirrter hatte in der Dresdner
Gemäldegalerie das Bild „Ruhende Venus mit Amor“ des
italienischen Meisters Guido Reni durch Messerstiche
völlig zerstört. Das Werk hatte als eines der
wertvollste Stücke der Dresdner Sammlung gegolten.
8. August
Großbritannien 1956 – Der britische Premierminister
Anthony Eden hatte in London eine Ansprache
gehalten, worin der die Rücknahme der von Ägypten
verfügten Verstaatlichung des Suezkanals verlangte.
Eden hatte in der Rede eine militärische
Intervention Großbritanniens nicht ausgeschlossen.
Die Rede war von mehreren Fernseh- und
Rundfunkstationen direkt übertragen worden.
8. August
Belgien 1956 – Bei einem Grubenbrand in der
Kohlemine Boiss du Cazier waren mehr als 260
Bergleute ums Leben gekommen, nachdem ein
Kurzschluss das schlimmste Bergwerksunglück des
Landes verursacht hatte. Unter den Todesopfern aus
verschiedenen Nationen waren auch 136 Italiener.
8. August
BRD 1956 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München hatten sich rund 300 Jugendliche eine
Straßenschlacht mit der Polizei geliefert. Der
Auslöser war die Weigerung der „Halbstarken“, das
traditionelle Volksfest „Auer Dult“ zu der
vorgeschriebenen Schließungszeit um 20 Uhr zu
verlassen.
9. August
Ägypten 1956 – Auf Befehl von Staatspräsident Gamal
Abd an Nasser war angesichts der drohenden
militärischen Eskalation der Suezkrise eine
Nationale Befreiungsarmee gebildet worden.
9. August
UNO 1956 – Nach vierwöchiger Dauer war in New York
die 22. Tagung des Wirtschafts- und Sozialrats der
Vereinten Nationen zu Ende gegangen. Die Delegierten
hatten eine Reihe von Resolutionen verabschiedet.
Als vorrangige Aufgabe der kommenden Jahre waren
unter anderem die Hilfe für unterentwickelte Länder,
die Einhaltung der Menschenrechte, die
Gleichberechtigung der Frau und der verschärfte
Kampf gegen den Drogenhandel bezeichnet worden.
9. August
BRD/DDR 1956 – In Frankfurt am Main fand der 7.
Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Zu den
Teilnehmern gehörten auch rund 20.000 Besucher aus
der DDR.
9. August
Südafrika 1956 – Vor dem Regierungssitz in Pretoria,
den Union Buildings, hatten etwa 20.000 Frauen
verschiedener ethnischer Herkunft und aus allen
Landesteilen gegen den Native Urban Areas Act
demonstriert.
10. August
Sowjetunion/ 1956 – In Moskau fanden
Verhandlungen zwischen dem ischen Außenminister
Mamoru Schigemitsu und dem sowjetischen
Ministerpräsidenten Nikolai A. Bulganin und dem
Ersten Sekretär des ZK der KPdSU, Nikita S.
Chruschtschow über die Rückgabe der gegen Ende des
Zweiten Weltkriegs von der Roten Armee besetzten
ischen Landesteile statt. Zwar hatte sich die
Sowjetunion zur Rückgabe der
Inseln Shikotan und
Habomais bereit erklärt, aber die Räumung der
südlichen Kurilen-Inseln verweigerte sie.
10. August
Ägypten 1956 – Der Bund Arabischer Gewerkschaften
hatte für den Fall einer militärischen Intervention
Frankreichs und Großbritanniens in Ägypten mit der
Sprengung des Suezkanals gedroht.
11. August
BRD 1956 – Angaben des Bundes der Steuerzahler
zufolge hatten die Einnahmen aus den in den letzten
zwölf Monaten erhobenen Länder- und Bundessteuern 4
Milliarden DM betragen. Das war der höchste Betrag,
der bis dahin seit der Gründung der Bundesrepublik
Deutschland erhoben worden war.
12. August
Automobilrennsport 1956 – Der Franzose Maurice
Trintignant und der US-Amerikaner Phil Hill hatten
auf Ferrari das 1000-km-Langstreckenrennen um den
Großen Preis von Schweden in Kristianstad-Rabelöv
gewonnen.
12. August
Leichtathletik 1956 – In Moskau hatte die
sowjetische Sportlerin Nina Winogradowa mit 4767
Punkten einen Weltrekord im Fünfkampf aufgestellt.
13. August
BRD/CSR 1956 – Nach Gesprächen in der
tschechoslowakischen Hauptstadt Prag hatte der
Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Heinrich
Weitz bekanntgegeben, dass die tschechoslowakische
Regierung den deutschstämmigen Bürgern die Ausreise
in die BRD zugesagt hatte. Es hatten 50.000 der rund
160.000 Deutschstämmigen, die in der CSR lebten,
einen Übersiedlungs-Antrag gestellt.
14. August
Polen 1956 – Das 7. Plenum des ZK der Vereinigten
Polnischen Arbeiterpartei hatte in der Hauptstadt
Warschau den Fünfjahresplan 1956 bis 1960
verabschiedet und eine Reihe von Parteimitgliedern
rehabilitiert, die in den letzten Jahren unter dem
Vorwurf von Verfehlungen aus ihren Staats- und
Parteiämtern entlassen worden waren. Unter diesen
hatte sich auch der ehemalige Generalsekretär der
Partei, Wladyslaw Gomulka befunden.
14. August
DDR 1956 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war der
deutsche Schriftsteller und Dramatiker Bertolt
Brecht im Alter von 58 Jahren gestorben.
14. August
Schwimmen 1956 – In Moskau war die sowjetische
Männer-Staffel mit 4:14,8 min Weltrekord über 4 x
100 m Lagen geschwommen.
15. August
Zypern/Großbritannien 1956 – Die
Befreiungsorganisation EOKA, die für die
Unabhängigkeit Zyperns kämpfte, hatte eine
Waffenpause verkündet, um Verhandlungen mit der
britischen Regierung aufnehmen zu können. Der
britische Gouverneur auf Zypern hatte später (am 22.
August) erklärt, dass sich die EOKA bedingungslos
ergeben müsste. Dafür wurde den Rebellen freies
Geleit nach Griechenland zugesichert. Die EOKA hatte
die britischen Vorschläge abgelehnt.
15. August
Ägypten 1956 – Bei der Explosion eines
Versorgungskomplexes in Beni Sueff, 120 km südlich
von Kairo, waren mehr als 100 Menschen ums Leben
gekommen. Ein Kraft- und Wasserwerk war völlig
zerstört worden. Die Energie- und Wasserversorgung
der 300.000 Einwohner zählenden Stadt war völlig
zusammengebrochen.
16. August
USA 1956 – In den Vereinigten Staaten hatten die
Demokraten Adlai E. Stevenson zum
Präsidentschaftskandidaten nominiert. Bei den
letzten Wahlen 1952 war Stevenson dem Republikaner
Dwight D. Eisenhower unterlegen gewesen.
16. August
BRD/Film 1956 – Die Verfilmung des Dramas „Der
Hauptmann von Köpenick“ von Carl Zuckmayer war in
Köln uraufgeführt worden. Die Titelrolle spielte
Heinz Rühmann.
17. August
BRD 1956 – Nach einem fünfjährigen Verfahren hatte
das Bundesgericht in Karlsruhe die Kommunistische
Partei Deutschlands (KPD) für verfassungswidrig
erklärt und ihre Auflösung verfügt. Gleich am Tag
des Parteiverbots waren die Parteibüros geschlossen
worden und die KPD-Druckereien wurden beschlagnahmt.
17. August
BRD 1956 – Auf dem Stockert bei Münstereifel
(Nordrhein-Westfalen) war das erste Radioteleskop
Deutschlands eingeweiht worden.
18. August
Polen/UdSSR/Österreich 1956 – Durch die Hinterlegung
der Ratifizierungsurkunde bei der sowjetischen
Regierung war die Volksrepublik Polen dem
österreichischen Staatsvertrag beigetreten. Dieser
war im 1955 in Kraft getreten und regelte die
staatliche Souveränität Österreichs.
18. August
Israel/Ägypten 1956 – Zwischen israelischen und
ägyptischen Einheiten war es im Gaza-Streifen zu
einem Feuergefecht gekommen. Die
Auseinandersetzungen hatten zwei Todesopfer
geFordert.
19. August
Polen 1956 – Der Präsident des Zentralrates der
polnischen Gewerkschaften, Viktor Klosiewiecz, hatte
in der Hauptstadt Warschau erklärt, dass die
Gewerkschaften In
Polen von Grund auf erneuert
werden und mehr Kompetenzen erhalten müssten. Nur so
wäre es möglich, das in den letzten Jahren verlorene
Vertrauen der polnischen Arbeiter zurückzugewinnen.
20. August
Syrien/Türkei 1956 – Syrien und die Türkei hatten
den Rückzug ihrer Truppen aus dem Grenzgebiet
beschlossen, um gewalttätige Auseinandersetzung
zwischen syrischen und türkischen Soldaten zu
vermeiden, die in den letzten Monaten wiederholt
vorgekommen waren.
20. August
BRD 1956 – Für sein Gesamtwerk war der deutsche
Schriftsteller Ernst Jünger mit dem erstmals
vergebenen Kulturpreis der Stadt Goslar
ausgezeichnet worden.
20. August
Leichtathletik 1956 – In der ungarischen Hauptstadt
Budapest hatte die polnische Leichtathletin Elzbieta
Krzesinska den Weltrekord im Weitsprung um 4 cm auf
6,35 m verbessert.
21. August
BRD/USA 1956 –
Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte
sich in Bonn gegen die von den US-amerikanischen
Streitkräften geplante Truppenreduzierung zugunsten
einer atomaren Aufrüstung ausgesprochen. Adenauer
sagte, dass Kernwaffen die „größte Gefahr für die
Menschheit“ seien.
21. August
BRD 1956 – In Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) hatte
der Verband der deutschen Luftfahrtindustrie den Bau
von Flugzeugen für die im Aufbau befindliche
Luftwaffe bekanntgegeben.
21. August
Schwimmen 1956 – Mit einer Zeit von 20:22,8 min über
1500 m Freistil war die Niederländerin Jans Koster
in Utrecht (Niederlande) Weltrekord geschwommen.
22. August
Sowjetunion 1956 – In der Hauptstadt Moskau war
Marschall Rodion J. Malinowski zum Oberbefehlshaber
der sowjetischen Streitkräfte ernannt worden. Er
trat damit die Nachfolge von Marschall Iwan S. Konew
an. Diese war seit 1955 Oberbefehlshaber der
Streitkräfte des Warschauer Paktes.
22. August
BRD 1956 – Auf dem Gelände der Dynamitgesellschaft
in Leverkusen-Schlebusch waren bei einer Explosion
drei Menschen ums Leben gekommen. Die Detonation
hatte in einem Umkreis von rund 5 km schwere Schäden
an Fabrikanlagen und Wohnhäusern verursacht.
23. August
International 1956 – In der britischen Hauptstadt
London war eine internationale Konferenz von
Regierungsvertretern aus 22 Staaten zur Beilegung
der Suezkrise ohne konkrete Ergebnisse zu Ende
gegangen. Der Plan, den Suezkanal zu
internationalisieren, war bei der sowjetischen
Delegation auf Ablehnung gestoßen. Eine
Internationalisierung des Suezkanals hatte Ägyptens
Staatschef Gamal Abd an Nasser als unannehmbar
bezeichnet.
23. August
Sowjetunion 1956 – Der erste Sekretär der KPdSU,
Nikita S. Chruschtschow, hatte in
Moskau erklärt,
dass die Sowjetunion im Falle eines britischen
Angriffs auf Ägypten „Freiwillige“ entsenden werde
zum Kampf gegen die „Aggressoren“.
23. August
DDR 1956 – Der Ministerrat der DDR hatte in der
Hauptstadt Ost-Berlin eine Verordnung zur
Entschädigung von ehemaligen Gesellschaftern
enteigneter Unternehmen erlassen. Betroffene sollten
ihre Entschädigung in Jahresraten von 300 Mark
erhalten. Bürger der BRD konnten ihre Ansprüche
geltend machen. Sie durften die Entschädigung jedoch
nicht ausführen aufgrund der geltenden Bestimmungen
für den Zahlungsverkehr.
23. August
USA 1956 – Der Nationalkonvent der Republikanischen
Partei hatte in San Francisco (US-Bundesstaat
Kalifornien) den amtierenden Präsidenten Dwight D.
Eisenhower zum Kandidaten für die am 6. November
ausgeschriebenen Wahlen gewählt. Der Parteitag hatte
Richard M. Nixon zum Kandidaten für das Amt des
Vizepräsidenten gewählt.
23. August
BRD 1956 – Bundesernährungsminister
Heinrich Lübke
hatte den verstärkten Import von ausländischer
Butter genehmigt. Diese Entscheidung war vom
Deutschen Bauernverband scharf kritisiert worden,
weil die ausländische Butter nicht den deutschen
Qualitätsansprüchen entsprechen würde.
Beispielsweise würde neuseeländische mit chemischen
Zusätzen gefärbt. Diese standen im Verdacht,
krebserregend zu sein.
24. August
BRD 1956 – In Karlsruhe hatte die Bundesanwaltschaft
nach Beendigung der gerichtlichen Voruntersuchung
Anklage gegen den ehemaligen Präsidenten des
Bundesamtes für Verfassungsschutz, Otto John,
erhoben. John war 1954 unter mysteriösen Umständen
aus West-Berlin verschwunden. John war verdächtigt
worden, für östliche Geheimdienste gearbeitet zu
haben.
24. August
BRD 1956 – Die Bank deutscher Länder hatte die
Ermächtigung zum Zahlungsverkehr mit dem Ausland auf
alle deutschen Kreditinstitute ausgedehnt. Bislang
hatten nur zugelassene Außenhandelsbanken den
Zahlungsverkehr mit dem Ausland abwickeln dürfen.
25. August
BRD/Frankreich 1956 – Deutsche und französische
Regierungsvertreter hatten nach dreiwöchiger
Unterbrechung die Verhandlungen über den Bau des
Mosel-Kanals wieder aufgenommen. Da sowohl die BRD
als auch
Frankreich die Oberhoheit über das
Gemeinschaftsprojekt beanspruchten, waren die
Gespräche abgebrochen worden.
25. August
DDR 1956 – Im SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“
war ein Artikel erschienen, der in scharfer Form
Positionen des Physikers Robert Havemann kritisiert
hatte.
Im Juli hatte Havemann einen viel beachteten Aufsatz
unter der Überschrift „Meinungsstreit fördert die
Wissenschaften“ veröffentlicht.
25. August
DDR/BRD 1956 – Die DDR-Regierung hatte mitgeteilt,
dass im Rahmen der Aktion „Frohe Ferientage für alle
Kinder“ rund 2 Millionen Jugendliche 1956 ihre
Sommerferien in staatlichen Ferienlagern
verbrachten. Auch 60.000 Kinder aus der BRD und aus
West-Berlin hatten sich unter den Teilnehmern
befunden.
26. August
DDR 1956 – Die Parteizeitung „Neues Deutschland“
hatte eine offizielle Stellungnahme des ZK der SED
zum KPD-Verbot in der Bundesrepublik veröffentlicht.
Darin hieß es, dass die Adenauer-Regierung damit ein
schweres Attentat gegen die Interessen des deutschen
Volkes begangen habe. Nun sei „das einheitliche
Handeln aller deutschen Arbeiterorganisationen, vor
allem der SPD und der SED, zwingendes und
unaufschiebbares Gebot“.
26. August
BRD 1956 – Ein Orkan, der mit Windgeschwindigkeiten
bis 120 km/h über die Bundesrepublik hinweg gezogen
war, hatte 20 Menschenleben geFordert. Die
Bundesregierung hatte die Sachschäden auf rund 50
Millionen DM geschätzt.
26. August
BRD 1956 – In der Bundesrepublik war die erste
Ausgabe der „Bravo“ an den Kiosken erschienen.
27. August
Das
erste kommerzielle Kernkraftwerk der Welt
Calder Hall, ging in Großbritannien mit einer
Leistung von 50 MW ans Strometz.
27. August
BRD 1956 – Angaben des
Bundesverteidigungsministeriums zufolge hatte die
deutsche Luftwaffe rund 1000 Flugzeuge aus Beständen
der Verbündeten erhalten. Die außer Dienst
gestellten Maschinen, darunter 558 US-Düsenjäger vom
Typ F-84, waren mit Flugzeugträgern in die BRD
gebracht und von deutschen Firmen überholt worden.
27. August
Island 1956 – In der Hauptstadt Reykjavik hatte die
Regierung Islands einen Lohn- und Preisstopp
erlassen. Die Inflationsrate sollte dadurch gesenkt
werden. Sie betrug rund 18 Prozent.
27. August
Italien 1956 – Bei einem Kampf rivalisierender
Mafia-Familien in Palermo (Sizilien) waren fünf
Menschen umgekommen. Seit dem Beginn des
Bandenkrieges vor drei Monaten war die Zahl der
Getöteten damit auf 53 gestiegen.
28. August
Vietnam 1956 – Die südvietnamesische Marine hatte
die im Chinesischen Meer gelegene
Spratley-Inselgruppe besetzt. Die früher zum
französischen Kolonialreich gehörenden Inseln wurden
außer von Südvietnam auch von der VR China und
Nationalchina (Taiwan) beansprucht.
28. August
Italien 1956 – In Pralognan hatten der Vorsitzende
der Sozialistischen Partei Italiens, Pietro Nenni,
und der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei,
Giuseppe Saragat, Verhandlungen über den
Zusammenschluss beider Parteien aufgenommen.
29. August
DDR 1956 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatte
Außenminister Lothar Bolz eine Regierungserklärung
zur Außenpolitik abgegeben. Bolz hatte die DDR neben
der Bundesrepublik als den legitimen
Rechtsnachfolger des Deutschen Reichs bezeichnet.
29. August
DDR 1956 – Vor dem DDR-Parlament, der Volkskammer,
hatte Parteichef Walter Ulbricht eine Begrenzung der
Streitkräfte in beiden deutschen Staaten geFordert.
29. August
BRD 1956 – In Köln war der 77. deutsche
Katholikentag eröffnet worden. An dem Treffen hatten
rund 800.000 Menschen teilgenommen.
30. August
Polen 1956 – Die Regierung in Warschau hatte die
Reduzierung der polnischen Streitkräfte um 50.000
auf nunmehr 300.000 Soldaten bekanntgegeben.
30. August
Sowjetunion 1956 – Die Rote Armee hatte über
Sibirien einen oberirdischen Kernwaffentest
durchgeführt. Es war bereits der zweite sowjetische
Atombombenversuch innerhalb einer Woche gewesen.
30. August
Niederlande 1956 – Eine Regierungskommission in Den
Haag hatte mitgeteilt, dass Königin Juliana der
Niederlande ihre Beziehungen zu der Wunderheilerin
Greet Hofmanns abgebrochen hatte. Es war in der
Öffentlichkeit zu heftigen Protesten gekommen, als
bekannt geworden war, dass die Königin Vorträge der
Wunderheilerin besucht hatte.
30. August
BRD/Film 1956 – In Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen)
war der dramatische Heimatfilm „Die Geierwally“ mit
Barbara Rütting in der Titelrolle zur Uraufführung
gelangt.
31. August
DDR/BRD 1956 – Auf einer Tagung des „Ausschusses für
deutsche Einheit“ in der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin
hatten die Mitglieder der KPD-Führungsspitze die BRD
aufgeFordert, die Partei unverzüglich wieder
zuzulassen. Die deutsche Wiedervereinigung sei seit
dem 17. August, dem Verbotstag der KPD, unmöglich,
da in der Bundesrepublik keine demokratischen
Verhältnisse herrschten.
31. August
BRD 1956 – Die Arbeitslosigkeit in der BRD hatte
nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit mit rund
409.000 Beschäftigungslosen einen neuen Tiefstand
erreicht.
31. August
Brasilien 1956 – Die Regierung hatte die Freigabe
der deutschen Vermögen verfügt, die während des
Zweiten Weltkriegs beschlagnahmt worden waren.
August 1956 in den
Nachrichten
23.03.1956 - Pakistan wird Islamische
Republik
WDR Nachrichten
August 1947 entlassen sie Indien und den neuen Staat
Pakistan getrennt in die Unabhängigkeit. Muhammad
Ali Jinnah, erstes Staatsoberhaupt ....
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