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November 1954 - Krieg in Algerien und eine bundesdeutsche Kabinettsumbildung

Kalender November 1954
Mit Bombenanschlägen begann der Monat in Algerien. Die waren so massiv, dass sie den Krieg im Land auslösten. Die algerische Befreiungsbewegung FNL kämpfte um die Unabhängigkeit von der französischen Kolonialherrschaft. Die Franzosen hatten 1830 das Land besetzt und unterdrückt. Damit sollte nun Schluss sein. Doch es sollte noch Jahre dauern. Wenigstens hatten die Bundesbürger eine Chance, informiert zu werden, denn das ARD-Gemeinschaftsprogramm hatte seine Ausstrahlung begonnen. Es tat sich noch mehr in der BRD. Der Bundeskanzler Adenauer wurde entlastet, indem ein Außenministeramt geschaffen wurde. Das hatte Heinrich von Brentano übernommen. Ob die Schaffung des neuen Amtes finanzielle Folgen hatte? Jedenfalls erhöhte sich in Nordrhein-Westfalen der Brotpreis.
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Wichtige Ereignisse im November 1954

1. November
Allerheiligen
1. November
Im französischen Überseegebiet Algerien brach mit mehr als 40 Bombenanschlägen durch die algerischen Befreiungsbewegung FNL der Algerienkrieg aus. Besonders die Gebiete um und in Algier, Bonfarth, Batna und Oran waren von den Bombenanschlägen betroffen.
1. November
In der DDR wurde die Deutsche Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg gegründet.
1. November
Die US-amerikanische Regierung sicherte in Washington der Bundesrepublik für die ersten drei Jahre der Wiederaufrüstung Finanzhilfen in Höhe von umgerechnet 12,6 Milliarden DM zu.
1. November
Das ARD-Gemeinschaftprogramm startete offiziell seinen TV-Sendebetrieb.
1. November
In Rom proklamierte Papst Pius XII. das Fest Maria Königin, dass zukünftig in jedem Jahr am 31. Mai begangen werden sollte.
1. November
Erneut wurde auf Kuba Fulgencio Batista y Zaldivar (1901-1973) Staatspräsident.
2. November
In den Vereinigten Staaten errang die Demokratische Partei bei den US-amerikanischen Kongresswahlen den Sieg. Bei den Kongresswahlen wurden ein Teil der Sitze im Repräsentantenhaus und im Senat sowie die Gouverneure von 33 Bundesstaaten gewählt.
2. November
Im West-Berliner Kino „Die Kurbel“ lief die eintausendste Aufführung des US-amerikanischen Films „Vom Winde verweht“.
2. November
Gegen den Leiter einer Tanzkapelle in Lüneburg wurde ein Ermittlungsverfahren eröffnet, weil er das Deutschlandlied angeblich als Foxtrott gespielt hatte.
3. November
Der Hessische Landtag beauftragte die Landesregierung, bei der bevorstehenden Abstimmung zum Saarabkommen im Bundesrat die Zustimmung zu verweigern.
3. November
In Cimiez (heute ein Vorort von Nizza/Frankreich) starb der französische Maler Henri Matisse. Der Grafiker, Maler, Zeichner und Bildhauer zählt neben Pablo Picasso (1881-1973) zu den bedeutendsten Künstlern der Klassischen Moderne. Matisse war am 31. Dezember 1869 in Le Cateau-Cambrésis im Norden Frankreichs geboren worden.
4. November
Am Majestic Theatre in New York fand die Uraufführung des Musicals „Fanny“ des US-amerikanischen Komponisten Harold Rome (1908-1993) statt.
5. November
und Burma unterzeichneten in der burmesischen Hauptstadt Rangun einen Friedensvertrag, der die von an Burma zu zahlenden Reparationen und die künftige wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder regelte.
5. November
Weil eine britische und eine niederländische Firma haben solle, ihren Impfstoff an die Volksrepublik China zu verkaufen, strich ihnen das US-amerikanische Handelsministerium die Importgenehmigung für Antibiotika.
6. November
Aus Altersgründen wurde Konstantin Freiherr von Neurath (1873-1956), der zwischen 1932 und 1938 deutscher Außenminister gewesen war, vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Er war bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen 1946 zu 15 Jahren Haft verurteilt worden.
6. November
Von der französischen Regierung wurde die Auflösung der nationalistischen algerischen „Bewegung für den Triumph demokratischer Freiheiten“ (MTLD) bekannt gegeben.
6. November
Die Vereinigten Staaten und Ägypten schlossen in Kairo ein Hilfsabkommen ab, das Ägypten 40 Millionen US-Dollar an Wirtschaftshilfe garantierte. Umgerechnet waren es 172 Millionen DM.
7. November
Ein US-amerikanisches Aufklärungsflugzeug wurde über der ischen Insel Hokkaido von zwei sowjetischen Abfangjägern abgeschossen.
7. November
In der französischen Hauptstadt Paris brachte der US-amerikanische Amateurflieger Max Conrad (1903-1979) seinen Alleinflug über den Atlantik von New York aus mit Erfolg zu Ende.
8. November
Zu seinem ersten offiziellen Staatsbesuch traf der äthiopische Kaiser Haile Selassie I. (1892-1972) in der Bundesrepublik Deutschland ein.
8. November
Der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) beschloss, Prämien für die Ergreifung von Autodieben auszusetzen.
8. November
Das US-amerikanische Fernsehen übertrug erstmals die Eröffnung der Spielzeit der New Yorker Metropoliten Opera (Met) in 30 Kinos der Vereinigten Staaten.
8. November
Das Exekutivkomitee der regierenden Kongresspartei in Indien stimmte dem Rücktritt von Ministerpräsident Jawaharlal Nehru (1889-1964) als Parteivorsitzender zu. Sein Wunsch, auch als Premierminister zurückzutreten, wurde dem 65-jährigen Politiker allerdings verwehrt.
8. November
Zusammen mit 32 weiteren deutschen Wissenschaftlern erhielt der Raketeningenieur Wernherr von Braun (1912-1977) die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Braun lebte seit 1945 in den Vereinigten Staaten.
9. November
In Nordrhein-Westfalen waren Angaben des nordrhein-westfälischen Landtagspräsidiums zufolge im laufenden Jahr insgesamt 391 Bergleute unter Tage ums Leben gekommen.
9. November
Das britische Unterhaus billigte in London die Ratifizierung des Südostasiatischen Verteidigungspaktes (SEATO). In diesem Bündnis hatten sich Großbritannien, Frankreich, Australien, Neuseeland, Pakistan, die Philippinen und die Vereinigten Staaten zusammengeschlossen.
10. November
Der ehemalige iranische Außenminister Hossein Fatemi (1917-1954), der wegen der Beteiligung an einem Umsturz gegen den Schah Mohammed Resa Pahlavi (1919-1980) zum Tode verurteilt worden war, wurde hingerichtet.
10. November
Durch seine Beschimpfungen von katholischen Priestern verursachte der argentinische Staatspräsident Juan Domingo Perón (1895-1974) einen innenpolitischen Konflikt.
10. November
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Hasso von Manteuffel (1897-1978) schlug in Bonn die Bildung von Milizverbänden im Anschluss an die Schaffung einer bundesdeutschen Armee vor.
10. November
Im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen stiegen die Brotpreise im Durchschnitt um 2 Pfennige an. Ein 750 kg schweres Brot kostete in Dortmund nun 1,10 DM.
10. November
Der bundesdeutschen Lufthansa wurde von den Alliierten Hochkommissaren gestattet, vier US-amerikanische Flugzeuge des Typs „Convair 340“ anzukaufen.
10. November
Für die Opfer des Nationalsozialismus, die im Ausland lebten, gab das Bundeswirtschaftsministerium Entschädigungen frei.
11. November
Das Bundeskanzleramt gab die Kabinettsumbildung zum Jahreswechsel bekannt. Das Außenministerium würde der CDU-Politiker Heinrich von Brentano (1904-1964) übernehmen, das bisher vom Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) mit betreut worden war.
11. November
In Griechenland brach die Regierungskoalition der „Neuen Partei“ und der Sammelbewegung von Ministerpräsident Alexandros Papagos (1883-1955) auseinander.
11. November
In Japan vollzog sich die Spaltung der Liberalen Partei von Ministerpräsident Shigeru Yoshida (1878-1967). Der Gründer der Liberalen, Hikao Hatojama und der Vorsitzende der Fortschrittlichen, Nasuaro Shigemitsu gaben die Gründung einer neuen konservativen Partei bekannt.
11. November
Vom französischen Kabinett wurde ein Gesetz verabschiedet, das die Erhöhung der Alkoholsteuer um 20 Prozent vorsah. Außerdem legte es Verkaufseinschränkungen für Wirtschaften und für Privatbrennereien fest.
11. November
Das von Frankreich und der Sowjetunion abgeschlossene Handelsabkommen sah einen Warenaustausch im Wert von umgerechnet 348 Millionen DM vor.
11. November
In der DDR wurde der SC Empor Rostock gegründet.
12. November
In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn sorgte die Aussage von Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) für Aufsehen, dass das Reichskonkordat zwischen dem Vatikan und den Nationalsozialisten aus dem Jahr 1933 nach wir vor seine Gültigkeit habe.
12. November
Vom Bundesrat wurde die Einführung der Führerscheinpflicht für Motorräder über 50ccm ab 1. Dezember beschlossen.
12. November
Der ehemalige deutsche Generalfeldmarschall Albert Kesselring (1885-1960) erklärte im britischen Fernsehen, in den SS-Divisionen sei „ein Teil des besten deutschen Blutes vertreten“ gewesen. Darauf könne beim Wiederaufbau einer bundesdeutschen Armee nicht verzichtet werden.
12. November
Schwere Stürme, die Geschwindigkeiten von 180 km/h erreichten, tobten über Nordeuropa.
13. November
Bei den Parlamentswahlen in Neuseeland gewann die Nationalpartei des regierenden Ministerpräsidenten Sydney George Holland (1893-1961) erneut die meisten Stimmen.
13. November
In der DDR rief der neugegründete „Zentrale Ausschuss für Jugendweihe“ alle Eltern und Erzieher zur Einführung der Jugendweihe in der DDR auf.
13. November
In der Bundesrepublik wurde ein Kindergeldgesetz verabschiedet über die Gewährung von Kindergeld und die Errichtung von Familienausgleichskassen.
14. November
Der Staatspräsident von Ägypten, Ali Muhammad Nagib (1901-1984), wurde entmachtet und in Schutzhaft genommen.
14. November
Der französische Ministerpräsident Pierre Mendès-France (1907-1982) reiste zu einem Staatsbesuch nach Kanada und in die Vereinigten Staaten.
14. November
VOLKSTRAUERTAG
14. November
In der Bundesrepublik gedachten die Menschen anlässlich des Volkstrauertages der in den zwei Weltkriegen Gefallenen und der in den Konzentrationslagern ermordeten Menschen.
14. November
In der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) beschuldigte der Regisseur Slatan Dudow (1903-1963) den Chefdramaturgen des „Deutschen Theaters“, Heinar Kipphardt (1922-1982), dass dessen Stück „Shakespeare dringend gesucht“ ein Plagiat sei. Kipphardt soll zwei Akte aus der Dudow-Komödie „Der Feigling“ und ein unveröffentlichtes Stück der Autorin Irma Lengersdorff in sein Stück eingearbeitet haben.
14. November
In Königstein im Taunus (Hessen) wurden verloren geglaubte Fresken des expressionistischen Malers Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) wiederentdeckt. Der Maler hatte sich 1915/1916 in dem dortigen Sanatorium aufgehalten.
14. November
Die Fußballmannschaft von Altenessen 12 wurde vom Verbandsgericht des Westdeutschen Fußballverbandes für zwei Jahre gesperrt. Der Verein hatte sich geweigert, den Namen eines Spielers zu nennen, der im Meisterschaftsspiel gegen den VfB Speldorf eine vom Schiedsrichter unbemerkte Tätlichkeit begangen hatte.
15. November
Saudi-Arabien und die Bundesrepublik Deutschland beschlossen, diplomatische Beziehungen aufzunehmen.
15. November
Die Stadtverordnetenversammlung in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) wählte Friedrich Ebert jr. (1894-1979) erneut zum Bürgermeister.
15. November
Die Kandidatur der Monarchisten als Oppositionspartei zu den Falangisten wurde von der spanischen Regierung für die Gemeinderatswahlen zugerlassen.
15. November
Zu ersten transpolaren Flug startete eine SAS-Maschine vom Typ DC 6 in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen in die USA.
15. November
Eine unbeteiligte Frau wurde erschossen im Zusammenhang mit der Fahndung nach den sogenannten Autoräubern, die seit Wochen vor allem in Nordrhein-Westfalen Überfälle auf Autofahrer verübten.
16. November
In Bonn wurde Eugen Gerstenmaier (1906-1986) im dritten Wahlgang zum Bundestagspräsidenten gewählt.
16. November
In Bonn wurde von der Bundesregierung ein Gesetz verabschiedet, das finanzielle Zuwendungen an politische Parteien begünstigte.
16. November
Die Walfangflotte des griechischen Reeders Aristoteles Onassis (1906-1975) wurde vor der Küste Perus beschossen. Mit dieser Aktion wollte der südamerikanische Staat den Walfang ausländischer Schiffe vor seiner Küste verhindern.
16. November
Die nationalistische Istiklal-Partei in Marokko rief zu einem dreitägigen Streik auf zum Gedenken an den 1953von Frankreich abgesetzten Sultan Sidi Mohammed Ben Jussuf (1909-1961) auf.
16. November
Von 60 evangelischen Pfarrern der Kirchengemeinde Dortmund (Nordrhein-Westfalen) wurde eine Resolution gegen die Wiederaufrüstung der Bundesrepublik. Darin hieß es u. a.: „Wir sind überzeugt, dass die Wiederaufrüstung unter den gegebenen Umständen kein Mittel ist, die Wiedervereinigung herbeizuführen und den Frieden zu suchen.“
16. November
Die ehemalige Gestapo-Agentin Dagmar Imgart (1896-1980) schwedischer Herkunft wurde in Kassel (Hessen) zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt. Sie war für schuldig befunden worden, zwischen 1941 und 1944 christlich-politische Widerstandskämpfer an die nationalsozialistische Geheimpolizei verraten zu haben.
17. November
In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul unterzeichneten die Vereinigten Staaten und Südkorea ein Abkommen, das dem asiatischen Staat Finanz-Hilfe in Höhe von umgerechnet 2,8 Milliarden DM zusicherte.
17. November
Nach fünfjähriger Untersuchungshaft wurde in Ungarn das US-amerikanische Ehepaar Noel und Herta Field freigelassen. Der Verdacht der Spionage gegen das Ehepaar hatte sich nicht bestätigt.
18. November
Mit 264 zu vier Stimmen sprach sich das britische Unterhaus für die Annahme der Pariser Verträge aus, die u. a. eine Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO beinhalteten.
18. November
Die CDU/CSU-Fraktion distanzierte sich im Bonner Bundestag von den Äußerungen des Bundesfamilienministers Franz-Josef Wuermeling (1900-1986), der einen Tag zuvor erklärt hatte: „Im öffentlichen Leben gibt es heute keine Fronten der Konfessionen untereinander, sondern nur eine gemeinsame Front gegen das moderne Antikirchentum derer, die keine Konfession mehr haben.“
19. November
Das Bundesverwaltungsgericht in West-Berlin entschied, dass Otto Strasser (1897-1974), der als Staatenloser in Kanada lebte, in die Bundesrepublik eingebürgert werden müsse. Strasser, der bis 1930 ein enger Mitarbeiter von Adolf Hitler (1889-1945) und Mitglied der NSDAP gewesen war, war 1933 zunächst nach Wien emigriert.
19. November
Zwischen französischen Truppen und nationalistischen Kämpfern, den Fellaghas, kam es in Tunesien zu schweren Zusammenstößen. Bei den Auseinandersetzungen kamen 25 Menschen ums Leben.
19. November
Weil die belgische Regierung die Gehälter nicht erhöhen wollte, traten in Belgien 18.000 Lehrer in den Streik.
19. November
In der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) stellte der DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl (1894-1964) sein neues Kabinett vor. Der DDR-Innenminister Willi Stoph (1914-1999) nahm darin das Amt des stellvertretenden Ministerpräsidenten ein.
20. November
Der US-Amerikaner Alger Hiss (1904-1996) wurde in Lewisburg (US-Bundesstaat Ohio) aus dem Gefängnis entlassen. Er war der ehemalige Leiter des Büros für politische Angelegenheiten im Außenministerium. In einem 1950 in den USA Aufsehen erregenden Prozess war er wegen Spionagetätigkeit für die Sowjetunion zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.
20. November
Der ungarische Schwimmer György Tumpek (*1929) schwamm in Budapest (Ungarn) mit 1:02,1 min Weltrekord über 100 m Schmetterling.
21. November
Der Bundeskanzler von Österreich, Julius Raab (1891-1964), traf zu einem zweiwöchigen Staatsbesuch in den Vereinigten Staaten ein. Vor allem wollte Raab für den österreichischen Staatsvertrag werben, durch den die Souveränität des Landes wieder hergestellt werden sollte.
21. November
In Kopar (Jugoslawien) erklärte der jugoslawische Staatspräsident Josip Broz Tito (1892-1980), dass sein Land weder dem Nordatlantischen Verteidigungspakt (NATO) noch einem östlichen Militärbündnis beitreten werde.
21. November
Für seine Verdienste um die Verbreitung der modernen französischen Literatur wurde dem deutschen Gelehrten und Romanisten Ernst Robert Curtius (1886-1956) die Ehrendoktorwürde der Pariser Universität Sorbonne verliehen.
21. November
Die spanische Mannschaft gewann beim Internationalen Reitturnier in Toronto (Kanada) den Preis der Nationen.
22. November
Der stellvertretende sowjetische Außenminister und Chefdelegierte bei den Vereinten Nationen, Andrei Wyschinski (1883-1954) starb in New York.
22. November
Im ischen Parlament in Tokio wurde die Fraktion des ischen Ministerpräsidenten Shigeru Yoshida (1878-1967) durch den Austritt von 35 Abgeordneten geschwächt. Die Dissidenten, die Yoshida als Parteipräsidenten ablehnten, schlossen sich der Opposition im ischen Parlament an.
22. November
In West-Berlin wurde die Kuppel des Reichstags zum Einsturz gebracht. Die Dachkonstruktion mit einem Gewicht von 300 Tonnen war baufällig gewesen.
23. November
Die Verhandlungen über die Verfassungswidrigkeit der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) begannen vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.
23. November
In London bestätigte der britische Premierminister Winston Churchill (1874-1965), dass er Ende des Zweiten Weltkrieges an die Wiederbewaffnung der besiegten deutschen Wehrmacht gedacht habe, falls die sowjetischen Truppen weiter nach Westen vorgerückt wären.
23. November
Der französische Ministerpräsident Pierre Mendès-France (1907-1982) sprach sich in New York in einer Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UNO) für die Schaffung eines östlichen Gegenstücks zur Westeuropäischen Union (WEU) aus. Die Koexistenz zweier Verteidigungsblöcke sei die Grundlage für ein gesamteuropäisches Sicherheits- und Abrüstungssystem.
24. November
In Augsburg wurde auf einer Wahlversammlung der CSU der Sicherheitsbeauftragte der Bundesrepublik, Theodor Blank (1905-1972), von Gegnern der Wiederbewaffnungsplänen der Bundesregierung massiv niedergebrüllt.
25. November
Das norwegische Parlament billigte mit 126 zu 7 Stimmen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik und ihre Aufnahme in das Nordatlantische Verteidigungsbündnis (NATO) wie es die Pariser Verträge vorsahen.
25. November
Zehn Streckenarbeiter der Deutschen Bundesbahn wurden auf der Strecke Baden-Baden – Karlsruhe von einem Personenzug erfasst und kamen ums Leben.
26. November
Die Regierung der Vereinigten Staaten protestierte bei der Volksrepublik China gegen die Verurteilung von 13 US-Amerikanern, die wegen angeblicher Spionage vor einem chinesischen Gericht gestanden hatten. Die US-Bürger waren am 23. November in Peking zu Haftstrafen bis zu vier Jahren verurteilt worden.
26. November
Von der niederländischen Regierung wurde ein Gutachten über die zunehmende Versalzung des Rheins vorgelegt. Dem Gutachten zufolge transportiere der Rhein jede Sekunde 250 kg Salz in die Niederlande und pro Tag fast 22.000 Tonnen. Vor 25 Jahren waren es 11.000 Tonnen täglich gewesen.
27. November
Bei den ersten Parlamentswahlen seit 1948, die in der ČSSR abgehalten wurden, erhielt die Einheitsliste der Kommunistischen Partei, KPČ, 97,8 Prozent der Stimmen. Zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges zogen auch drei Vertreter der deutschen Bevölkerungsminderheit ins Parlament ein.
27. November
In der französischen Hauptstadt Paris wurde ein Mode-Spionagering von der Polizei aufgedeckt. Der Ring hatte Mode-Neuheiten der Häuser Dior, Fath und Balmain kopiert und ins Ausland geschmuggelt. Drei Modistinnen waren verhaftet worden.
27. November
Der 75-jährige Bauer Gaston Dominici aus Digne (Provence/Frankreich) wurde wegen dreifachen Mordes zum Tode verurteilt. Der Fall, der in Frankreich und darüber hinaus für viel Aufsehen gesorgt hatte, war 1973 mit Jean Gabin (1904-1976) in der Hauptrolle verfilmt worden.
27. November
In Istanbul (Türkei) gab es auf dem Großen Basar einen Großbrand, bei dem 34 der 65 engen Basar-Gassen völlig ausbrannten.
28. November
Im Bundesland Hessen verlor die SPD bei den Landtagswahlen die absolute Mehrheit. Ministerpräsident der Koalitionsregierung wurde am 17. Dezember erneut Georg August Zinn (1901-1976) von der SPD.
28. November
Die CSU errang bei den Landtagswahlen zum 3. Bayerischen Landtag starke Zugewinne. Sie wurde dennoch als stärkste Fraktion von der Koalition aus SPD, Bayernpartei (BP), Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) und FDP ausgeschlossen. Neuer Ministerpräsident wurde am 14. Dezember Wilhelm Hoegner (1887-1980) von der SPD.
28. November
In Südengland brachte ein Orkan mit Windgeschwindigkeiten bis 160 km/h sechzehn Schiffe aus insgesamt acht Nationen in Seenot.
29. November
In der sowjetischen Hauptstadt Moskau begann die Konferenz der Ostblockstaaten. Es wurde über die Konsequenzen der Pariser Konferenzbeschlüsse der westlichen Verbündeten beraten.
29. November
Durch die Entlassung des Generalsstabschefs Nguyen Van Hinh (1915-2004) beendete in Südvietnam Staatspräsident Bao Dai (1913-1997) den monatelangen Machtkampf zwischen Ministerpräsident Ngo Dinh Diem (1901-1963) und dem General. Dieser Schritt von Bao Dai galt als Zugeständnis an die Vereinigten Staaten, die Südvietnam in Zukunft nur unter der Regierung des Ministerpräsidenten Ngo Dinh Diem unterstützen wollten.
29. November
In Straßburg (Frankreich) wurde der ehemalige italienische Ministerpräsident Giuseppe Pella (1902-1981) zum neuen Präsidenten des Parlaments der Montanunion (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl) gewählt. Pella trat die Nachfolge des am 19. August verstorbenen Alcide De Gasperi (1881-1954) an.
29. November
Großbritannien übergab der Regierung von Äthiopien die Provinz Ogaden.
30. November
Aufgrund einer Entscheidung der Oberpostdirektion Münster musste der Stadtsender von Billerbeck (bei Münster) den Sendebetrieb einstellen. Der Sender war 1945 wegen des schlechten Hörfunkempfangs von einem Rundfunkhändler errichtet worden. Er hatte seitdem das NWDR-Programm sowie gelegentlich eigene Beiträge ausgestrahlt.
30. November
In Baden-Baden starb der langjährige Chefdirigent der Berliner Philharmoniker Wilhelm Furtwängler im Alter von 68 Jahren. Der deutsche Dirigent und Komponist war am 25. Januar 1886 in Schöneberg im heutigen Berlin geboren worden. Furtwängler gilt als einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts.
November 1954 Deutschland in den Nachrichten
Noémie Lvovsky
neues deutschland
Dezember 1954 in Paris, ist eine vielseitige Filmkünstlerin. Nach dem Besuch der Filmhochschule »Fémis« debütierte sie Mitte der 80er Jahre als Regisseurin einiger Kurzfilme, wenig später auch als Drehbuchautorin. Ihren ersten großen Erfolg hatte sie ... >>>  
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