November 1954 - Krieg in Algerien und eine
bundesdeutsche Kabinettsumbildung
Mit Bombenanschlägen begann der Monat in
Algerien. Die waren so massiv, dass sie den Krieg im
Land auslösten. Die algerische Befreiungsbewegung
FNL kämpfte um die Unabhängigkeit von der
französischen Kolonialherrschaft. Die Franzosen
hatten 1830 das Land besetzt und unterdrückt. Damit
sollte nun Schluss sein. Doch es sollte noch Jahre
dauern. Wenigstens hatten die Bundesbürger eine
Chance, informiert zu werden, denn das
ARD-Gemeinschaftsprogramm hatte seine Ausstrahlung
begonnen. Es tat sich noch mehr in der BRD. Der
Bundeskanzler Adenauer wurde entlastet, indem ein
Außenministeramt geschaffen wurde. Das hatte
Heinrich von Brentano übernommen. Ob die Schaffung
des neuen Amtes finanzielle Folgen hatte? Jedenfalls
erhöhte sich in
Nordrhein-Westfalen der Brotpreis.
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Wichtige Ereignisse im
November 1954
1. November
Allerheiligen
1. November
Im französischen Überseegebiet Algerien brach mit
mehr als 40 Bombenanschlägen durch die algerischen
Befreiungsbewegung FNL der Algerienkrieg aus.
Besonders die Gebiete um und in Algier, Bonfarth,
Batna und Oran waren von den Bombenanschlägen
betroffen.
1. November
In der DDR wurde die Deutsche Hochschule für Film
und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg gegründet.
1. November
Die US-amerikanische Regierung sicherte in
Washington der Bundesrepublik für die ersten drei
Jahre der Wiederaufrüstung Finanzhilfen in Höhe von
umgerechnet 12,6 Milliarden DM zu.
1. November
Das ARD-Gemeinschaftprogramm startete offiziell
seinen TV-Sendebetrieb.
1. November
In Rom proklamierte Papst Pius XII. das Fest Maria
Königin, dass zukünftig in jedem Jahr am 31. Mai
begangen werden sollte.
1. November
Erneut wurde auf Kuba Fulgencio Batista y Zaldivar
(1901-1973) Staatspräsident.
2. November
In den Vereinigten Staaten errang die Demokratische
Partei bei den US-amerikanischen Kongresswahlen den
Sieg. Bei den Kongresswahlen wurden ein Teil der
Sitze im Repräsentantenhaus und im Senat sowie die
Gouverneure von 33 Bundesstaaten gewählt.
2. November
Im West-Berliner Kino „Die Kurbel“ lief die
eintausendste Aufführung des US-amerikanischen Films
„Vom Winde verweht“.
2. November
Gegen den Leiter einer Tanzkapelle in Lüneburg wurde
ein Ermittlungsverfahren eröffnet, weil er das
Deutschlandlied angeblich als Foxtrott gespielt
hatte.
3. November
Der Hessische Landtag beauftragte die
Landesregierung, bei der bevorstehenden Abstimmung
zum Saarabkommen im Bundesrat die Zustimmung zu
verweigern.
3. November
In Cimiez (heute ein Vorort von Nizza/Frankreich)
starb der französische Maler Henri Matisse. Der
Grafiker, Maler, Zeichner und Bildhauer zählt neben
Pablo Picasso (1881-1973) zu den bedeutendsten
Künstlern der Klassischen Moderne. Matisse war am
31. Dezember 1869 in Le Cateau-Cambrésis im Norden
Frankreichs geboren worden.
4. November
Am Majestic Theatre in New York fand die
Uraufführung des Musicals „Fanny“ des
US-amerikanischen Komponisten Harold Rome
(1908-1993) statt.
5. November
und Burma unterzeichneten in der burmesischen
Hauptstadt Rangun einen Friedensvertrag, der die von
an Burma zu zahlenden Reparationen und die
künftige wirtschaftliche Zusammenarbeit beider
Länder regelte.
5. November
Weil eine britische und eine niederländische Firma
haben solle, ihren Impfstoff an die Volksrepublik
China zu verkaufen, strich ihnen das
US-amerikanische Handelsministerium die
Importgenehmigung für Antibiotika.
6. November
Aus Altersgründen wurde Konstantin Freiherr von
Neurath (1873-1956), der zwischen 1932 und 1938
deutscher Außenminister gewesen war, vorzeitig aus
dem Gefängnis entlassen. Er war bei den Nürnberger
Kriegsverbrecherprozessen 1946 zu 15 Jahren Haft
verurteilt worden.
6. November
Von der französischen Regierung wurde die Auflösung
der nationalistischen algerischen „Bewegung für den
Triumph demokratischer Freiheiten“ (MTLD) bekannt
gegeben.
6. November
Die Vereinigten Staaten und Ägypten schlossen in
Kairo ein Hilfsabkommen ab, das Ägypten 40 Millionen
US-Dollar an Wirtschaftshilfe garantierte.
Umgerechnet waren es 172 Millionen DM.
7. November
Ein US-amerikanisches Aufklärungsflugzeug wurde über
der ischen Insel Hokkaido von zwei sowjetischen
Abfangjägern abgeschossen.
7. November
In der
französischen Hauptstadt Paris brachte der
US-amerikanische Amateurflieger Max Conrad
(1903-1979) seinen Alleinflug über den Atlantik von
New York aus mit Erfolg zu Ende.
8. November
Zu seinem ersten offiziellen Staatsbesuch traf der
äthiopische Kaiser Haile Selassie I. (1892-1972) in
der Bundesrepublik Deutschland ein.
8. November
Der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC)
beschloss, Prämien für die Ergreifung von Autodieben
auszusetzen.
8. November
Das US-amerikanische Fernsehen übertrug erstmals die
Eröffnung der Spielzeit der New Yorker Metropoliten
Opera (Met) in 30 Kinos der Vereinigten Staaten.
8. November
Das Exekutivkomitee der regierenden Kongresspartei
in Indien stimmte dem Rücktritt von
Ministerpräsident Jawaharlal Nehru (1889-1964) als
Parteivorsitzender zu. Sein Wunsch, auch als
Premierminister zurückzutreten, wurde dem
65-jährigen Politiker allerdings verwehrt.
8. November
Zusammen mit 32 weiteren deutschen Wissenschaftlern
erhielt der Raketeningenieur Wernherr von Braun
(1912-1977) die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.
Braun lebte seit 1945 in den Vereinigten Staaten.
9. November
In Nordrhein-Westfalen waren Angaben des
nordrhein-westfälischen Landtagspräsidiums zufolge
im laufenden Jahr insgesamt 391 Bergleute unter Tage
ums Leben gekommen.
9. November
Das britische Unterhaus billigte in London die
Ratifizierung des Südostasiatischen
Verteidigungspaktes (SEATO). In diesem Bündnis
hatten sich Großbritannien,
Frankreich, Australien,
Neuseeland, Pakistan, die Philippinen und die
Vereinigten Staaten zusammengeschlossen.
10. November
Der ehemalige iranische Außenminister Hossein Fatemi
(1917-1954), der wegen der Beteiligung an einem
Umsturz gegen den Schah Mohammed Resa Pahlavi
(1919-1980) zum Tode verurteilt worden war, wurde
hingerichtet.
10. November
Durch seine Beschimpfungen von katholischen
Priestern verursachte der argentinische
Staatspräsident Juan Domingo Perón (1895-1974) einen
innenpolitischen Konflikt.
10. November
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Hasso von Manteuffel
(1897-1978) schlug in Bonn die Bildung von
Milizverbänden im Anschluss an die Schaffung einer
bundesdeutschen Armee vor.
10. November
Im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen stiegen
die Brotpreise im Durchschnitt um 2 Pfennige an. Ein
750 kg schweres
Brot kostete in Dortmund nun 1,10
DM.
10. November
Der bundesdeutschen Lufthansa wurde von den
Alliierten Hochkommissaren gestattet, vier
US-amerikanische Flugzeuge des Typs „Convair 340“
anzukaufen.
10. November
Für die Opfer des Nationalsozialismus, die im
Ausland lebten, gab das Bundeswirtschaftsministerium
Entschädigungen frei.
11. November
Das Bundeskanzleramt gab die Kabinettsumbildung zum
Jahreswechsel bekannt. Das Außenministerium würde
der CDU-Politiker Heinrich von Brentano (1904-1964)
übernehmen, das bisher vom Bundeskanzler Konrad
Adenauer (1876-1967) mit betreut worden war.
11. November
In Griechenland brach die Regierungskoalition der
„Neuen Partei“ und der Sammelbewegung von
Ministerpräsident Alexandros Papagos (1883-1955)
auseinander.
11. November
In
Japan vollzog sich die Spaltung der Liberalen
Partei von Ministerpräsident Shigeru Yoshida
(1878-1967). Der Gründer der Liberalen, Hikao
Hatojama und der Vorsitzende der Fortschrittlichen,
Nasuaro Shigemitsu gaben die Gründung einer neuen
konservativen Partei bekannt.
11. November
Vom französischen Kabinett wurde ein Gesetz
verabschiedet, das die Erhöhung der Alkoholsteuer um
20 Prozent vorsah. Außerdem legte es
Verkaufseinschränkungen für Wirtschaften und für
Privatbrennereien fest.
11. November
Das von Frankreich und der Sowjetunion
abgeschlossene Handelsabkommen sah einen
Warenaustausch im Wert von umgerechnet 348 Millionen
DM vor.
11. November
In der DDR wurde der SC Empor Rostock gegründet.
12. November
In der bundesdeutschen
Hauptstadt Bonn sorgte die
Aussage von Bundeskanzler Konrad Adenauer
(1876-1967) für Aufsehen, dass das Reichskonkordat
zwischen dem Vatikan und den Nationalsozialisten aus
dem Jahr 1933 nach wir vor seine Gültigkeit habe.
12. November
Vom Bundesrat wurde die Einführung der
Führerscheinpflicht für Motorräder über 50ccm ab 1.
Dezember beschlossen.
12. November
Der ehemalige deutsche Generalfeldmarschall Albert
Kesselring (1885-1960) erklärte im britischen
Fernsehen, in den SS-Divisionen sei „ein Teil des
besten deutschen Blutes vertreten“ gewesen. Darauf
könne beim Wiederaufbau einer bundesdeutschen Armee
nicht verzichtet werden.
12. November
Schwere Stürme, die Geschwindigkeiten von 180 km/h
erreichten, tobten über Nordeuropa.
13. November
Bei den Parlamentswahlen in Neuseeland gewann die
Nationalpartei des regierenden Ministerpräsidenten
Sydney George Holland (1893-1961) erneut die meisten
Stimmen.
13. November
In der DDR rief der neugegründete „Zentrale
Ausschuss für Jugendweihe“ alle Eltern und Erzieher
zur Einführung der Jugendweihe in der DDR auf.
13. November
In der Bundesrepublik wurde ein Kindergeldgesetz
verabschiedet über die Gewährung von Kindergeld und
die Errichtung von Familienausgleichskassen.
14. November
Der Staatspräsident von Ägypten, Ali Muhammad Nagib
(1901-1984), wurde entmachtet und in Schutzhaft
genommen.
14. November
Der französische Ministerpräsident Pierre
Mendès-France (1907-1982) reiste zu einem
Staatsbesuch nach Kanada und in die Vereinigten
Staaten.
14. November
VOLKSTRAUERTAG
14. November
In der Bundesrepublik gedachten die Menschen
anlässlich des Volkstrauertages der in den zwei
Weltkriegen Gefallenen und der in den
Konzentrationslagern ermordeten Menschen.
14. November
In der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) beschuldigte der
Regisseur Slatan Dudow (1903-1963) den
Chefdramaturgen des „Deutschen Theaters“, Heinar
Kipphardt (1922-1982), dass dessen Stück
„Shakespeare dringend gesucht“ ein Plagiat sei.
Kipphardt soll zwei Akte aus der Dudow-Komödie „Der
Feigling“ und ein unveröffentlichtes Stück der
Autorin Irma Lengersdorff in sein Stück
eingearbeitet haben.
14. November
In Königstein im Taunus (
Hessen) wurden verloren
geglaubte Fresken des expressionistischen Malers
Ernst Ludwig Kirchner (1880-
1938) wiederentdeckt.
Der Maler hatte sich 1915/1916 in dem dortigen
Sanatorium aufgehalten.
14. November
Die Fußballmannschaft von Altenessen 12 wurde vom
Verbandsgericht des Westdeutschen Fußballverbandes
für zwei Jahre gesperrt. Der Verein hatte sich
geweigert, den Namen eines Spielers zu nennen, der
im Meisterschaftsspiel gegen den VfB Speldorf eine
vom Schiedsrichter unbemerkte Tätlichkeit begangen
hatte.
15. November
Saudi-Arabien und die Bundesrepublik Deutschland
beschlossen, diplomatische Beziehungen aufzunehmen.
15. November
Die Stadtverordnetenversammlung in der
DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) wählte Friedrich Ebert
jr. (1894-1979) erneut zum Bürgermeister.
15. November
Die Kandidatur der Monarchisten als
Oppositionspartei zu den Falangisten wurde von der
spanischen Regierung für die Gemeinderatswahlen
zugerlassen.
15. November
Zu ersten transpolaren Flug startete eine
SAS-Maschine vom Typ DC 6 in der dänischen
Hauptstadt Kopenhagen in die USA.
15. November
Eine unbeteiligte Frau wurde erschossen im
Zusammenhang mit der Fahndung nach den sogenannten
Autoräubern, die seit Wochen vor allem in
Nordrhein-Westfalen Überfälle auf Autofahrer
verübten.
16. November
In Bonn wurde Eugen Gerstenmaier (1906-1986) im
dritten Wahlgang zum Bundestagspräsidenten gewählt.
16. November
In Bonn wurde von der Bundesregierung ein Gesetz
verabschiedet, das finanzielle Zuwendungen an
politische Parteien begünstigte.
16. November
Die Walfangflotte des griechischen Reeders
Aristoteles Onassis (1906-1975) wurde vor der Küste
Perus beschossen. Mit dieser Aktion wollte der
südamerikanische Staat den Walfang ausländischer
Schiffe vor seiner Küste verhindern.
16. November
Die nationalistische Istiklal-Partei in Marokko rief
zu einem dreitägigen Streik auf zum Gedenken an den
1953von Frankreich abgesetzten Sultan Sidi Mohammed
Ben Jussuf (1909-1961) auf.
16. November
Von 60 evangelischen Pfarrern der Kirchengemeinde
Dortmund (Nordrhein-Westfalen) wurde eine Resolution
gegen die Wiederaufrüstung der Bundesrepublik. Darin
hieß es u. a.: „Wir sind überzeugt, dass die
Wiederaufrüstung unter den gegebenen Umständen kein
Mittel ist, die Wiedervereinigung herbeizuführen und
den Frieden zu suchen.“
16. November
Die ehemalige Gestapo-Agentin Dagmar Imgart
(1896-1980) schwedischer Herkunft wurde in Kassel
(
Hessen) zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt. Sie war
für schuldig befunden worden, zwischen 1941 und 1944
christlich-politische Widerstandskämpfer an die
nationalsozialistische Geheimpolizei verraten zu
haben.
17. November
In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul
unterzeichneten die Vereinigten Staaten und Südkorea
ein Abkommen, das dem asiatischen Staat Finanz-Hilfe
in Höhe von umgerechnet 2,8 Milliarden DM
zusicherte.
17. November
Nach fünfjähriger Untersuchungshaft wurde in Ungarn
das US-amerikanische Ehepaar Noel und Herta Field
freigelassen. Der Verdacht der Spionage gegen das
Ehepaar hatte sich nicht bestätigt.
18. November
Mit 264 zu vier Stimmen sprach sich das britische
Unterhaus für die Annahme der Pariser Verträge aus,
die u. a. eine Aufnahme der Bundesrepublik in die
NATO beinhalteten.
18. November
Die CDU/CSU-Fraktion distanzierte sich im Bonner
Bundestag von den Äußerungen des
Bundesfamilienministers Franz-Josef Wuermeling
(1900-1986), der einen Tag zuvor erklärt hatte: „Im
öffentlichen Leben gibt es heute keine Fronten der
Konfessionen untereinander, sondern nur eine
gemeinsame Front gegen das moderne Antikirchentum
derer, die keine Konfession mehr haben.“
19. November
Das Bundesverwaltungsgericht in West-Berlin
entschied, dass Otto Strasser (1897-1974), der als
Staatenloser in Kanada lebte, in die Bundesrepublik
eingebürgert werden müsse. Strasser, der bis 1930
ein enger Mitarbeiter von Adolf Hitler (1889-1945)
und Mitglied der NSDAP gewesen war, war 1933
zunächst nach Wien emigriert.
19. November
Zwischen französischen Truppen und nationalistischen
Kämpfern, den Fellaghas, kam es in Tunesien zu
schweren Zusammenstößen. Bei den
Auseinandersetzungen kamen 25 Menschen ums Leben.
19. November
Weil die belgische Regierung die Gehälter nicht
erhöhen wollte, traten in Belgien 18.000 Lehrer in
den Streik.
19. November
In der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) stellte der
DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl (1894-1964)
sein neues Kabinett vor. Der DDR-Innenminister Willi
Stoph (1914-1999) nahm darin das Amt des
stellvertretenden Ministerpräsidenten ein.
20. November
Der US-Amerikaner Alger Hiss (1904-1996) wurde in
Lewisburg (US-Bundesstaat Ohio) aus dem Gefängnis
entlassen. Er war der ehemalige Leiter des Büros für
politische Angelegenheiten im Außenministerium. In
einem 1950 in den USA Aufsehen erregenden Prozess
war er wegen Spionagetätigkeit für die Sowjetunion
zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.
20. November
Der ungarische Schwimmer György Tumpek (*1929)
schwamm in
Budapest (Ungarn) mit 1:02,1 min
Weltrekord über 100 m Schmetterling.
21. November
Der Bundeskanzler von Österreich, Julius Raab
(1891-1964), traf zu einem zweiwöchigen Staatsbesuch
in den Vereinigten Staaten ein. Vor allem wollte
Raab für den österreichischen Staatsvertrag werben,
durch den die Souveränität des Landes wieder
hergestellt werden sollte.
21. November
In Kopar (Jugoslawien) erklärte der jugoslawische
Staatspräsident Josip Broz Tito (1892-1980), dass
sein Land weder dem Nordatlantischen
Verteidigungspakt (NATO) noch einem östlichen
Militärbündnis beitreten werde.
21. November
Für seine Verdienste um die Verbreitung der modernen
französischen Literatur wurde dem deutschen
Gelehrten und Romanisten Ernst Robert Curtius
(1886-1956) die Ehrendoktorwürde der Pariser
Universität Sorbonne verliehen.
21. November
Die spanische Mannschaft gewann beim Internationalen
Reitturnier in Toronto (Kanada) den Preis der
Nationen.
22. November
Der stellvertretende sowjetische Außenminister und
Chefdelegierte bei den Vereinten Nationen, Andrei
Wyschinski (1883-1954) starb in New York.
22. November
Im ischen Parlament in Tokio wurde die Fraktion
des ischen Ministerpräsidenten Shigeru Yoshida
(1878-1967) durch den Austritt von 35 Abgeordneten
geschwächt. Die Dissidenten, die Yoshida als
Parteipräsidenten ablehnten, schlossen sich der
Opposition im ischen Parlament an.
22. November
In West-Berlin wurde die Kuppel des Reichstags zum
Einsturz gebracht. Die Dachkonstruktion mit einem
Gewicht von 300 Tonnen war baufällig gewesen.
23. November
Die Verhandlungen über die Verfassungswidrigkeit der
Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) begannen
vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.
23. November
In London bestätigte der britische Premierminister
Winston Churchill (1874-1965), dass er Ende des
Zweiten Weltkrieges an die Wiederbewaffnung der
besiegten deutschen Wehrmacht gedacht habe, falls
die sowjetischen Truppen weiter nach Westen
vorgerückt wären.
23. November
Der französische Ministerpräsident Pierre
Mendès-France (1907-1982) sprach sich in New York in
einer Rede vor der Vollversammlung der Vereinten
Nationen (UNO) für die Schaffung eines östlichen
Gegenstücks zur Westeuropäischen Union (WEU) aus.
Die Koexistenz zweier Verteidigungsblöcke sei die
Grundlage für ein gesamteuropäisches Sicherheits-
und Abrüstungssystem.
24. November
In Augsburg wurde auf einer Wahlversammlung der CSU
der Sicherheitsbeauftragte der Bundesrepublik,
Theodor Blank (1905-1972), von Gegnern der
Wiederbewaffnungsplänen der Bundesregierung massiv
niedergebrüllt.
25. November
Das norwegische Parlament billigte mit 126 zu 7
Stimmen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik und
ihre Aufnahme in das Nordatlantische
Verteidigungsbündnis (NATO) wie es die Pariser
Verträge vorsahen.
25. November
Zehn Streckenarbeiter der Deutschen Bundesbahn
wurden auf der Strecke Baden-Baden – Karlsruhe von
einem Personenzug erfasst und kamen ums Leben.
26. November
Die Regierung der Vereinigten Staaten protestierte
bei der
Volksrepublik China gegen die Verurteilung
von 13 US-Amerikanern, die wegen angeblicher
Spionage vor einem chinesischen Gericht gestanden
hatten. Die US-Bürger waren am 23. November in
Peking zu Haftstrafen bis zu vier Jahren verurteilt
worden.
26. November
Von der niederländischen Regierung wurde ein
Gutachten über die zunehmende Versalzung des Rheins
vorgelegt. Dem Gutachten zufolge transportiere der
Rhein jede Sekunde 250 kg Salz in die
Niederlande
und pro Tag fast 22.000 Tonnen. Vor 25 Jahren waren
es 11.000 Tonnen täglich gewesen.
27. November
Bei den ersten Parlamentswahlen seit 1948, die in
der ČSSR abgehalten wurden, erhielt die
Einheitsliste der Kommunistischen Partei, KPČ, 97,8
Prozent der Stimmen. Zum ersten Mal seit dem Ende
des Zweiten Weltkrieges zogen auch drei Vertreter
der deutschen Bevölkerungsminderheit ins Parlament
ein.
27. November
In der
französischen Hauptstadt Paris wurde ein
Mode-Spionagering von der Polizei aufgedeckt. Der
Ring hatte Mode-Neuheiten der Häuser Dior, Fath und
Balmain kopiert und ins Ausland geschmuggelt. Drei
Modistinnen waren verhaftet worden.
27. November
Der 75-jährige Bauer Gaston Dominici aus Digne
(Provence/Frankreich) wurde wegen dreifachen Mordes
zum Tode verurteilt. Der Fall, der in Frankreich und
darüber hinaus für viel Aufsehen gesorgt hatte, war
1973 mit Jean Gabin (1904-1976) in der Hauptrolle
verfilmt worden.
27. November
In Istanbul (Türkei) gab es auf dem Großen Basar
einen Großbrand, bei dem 34 der 65 engen
Basar-Gassen völlig ausbrannten.
28. November
Im Bundesland Hessen verlor die SPD bei den
Landtagswahlen die absolute Mehrheit.
Ministerpräsident der Koalitionsregierung wurde am
17. Dezember erneut Georg August Zinn (1901-1976)
von der SPD.
28. November
Die CSU errang bei den Landtagswahlen zum 3.
Bayerischen Landtag starke Zugewinne. Sie wurde
dennoch als stärkste Fraktion von der Koalition aus
SPD, Bayernpartei (BP), Bund der Heimatvertriebenen
und Entrechteten (BHE) und FDP ausgeschlossen. Neuer
Ministerpräsident wurde am 14. Dezember Wilhelm
Hoegner (1887-1980) von der SPD.
28. November
In Südengland brachte ein Orkan mit
Windgeschwindigkeiten bis 160 km/h sechzehn Schiffe
aus insgesamt acht Nationen in Seenot.
29. November
In der sowjetischen Hauptstadt Moskau begann die
Konferenz der Ostblockstaaten. Es wurde über die
Konsequenzen der Pariser Konferenzbeschlüsse der
westlichen Verbündeten beraten.
29. November
Durch die Entlassung des Generalsstabschefs Nguyen
Van Hinh (1915-2004) beendete in Südvietnam
Staatspräsident Bao Dai (1913-1997) den monatelangen
Machtkampf zwischen Ministerpräsident Ngo Dinh Diem
(1901-1963) und dem General. Dieser Schritt von Bao
Dai galt als Zugeständnis an die Vereinigten
Staaten, die Südvietnam in Zukunft nur unter der
Regierung des Ministerpräsidenten Ngo Dinh Diem
unterstützen wollten.
29. November
In
Straßburg (
Frankreich) wurde der ehemalige
italienische Ministerpräsident Giuseppe Pella
(1902-1981) zum neuen Präsidenten des Parlaments der
Montanunion (Europäische Gemeinschaft für Kohle und
Stahl) gewählt. Pella trat die Nachfolge des am 19.
August verstorbenen Alcide De Gasperi (1881-1954)
an.
29. November
Großbritannien übergab der Regierung von Äthiopien
die Provinz Ogaden.
30. November
Aufgrund einer Entscheidung der Oberpostdirektion
Münster musste der Stadtsender von Billerbeck (bei
Münster) den Sendebetrieb einstellen. Der Sender war
1945 wegen des schlechten Hörfunkempfangs von einem
Rundfunkhändler errichtet worden. Er hatte seitdem
das NWDR-Programm sowie gelegentlich eigene Beiträge
ausgestrahlt.
30. November
In Baden-Baden starb der langjährige Chefdirigent
der Berliner Philharmoniker Wilhelm Furtwängler im
Alter von 68 Jahren. Der deutsche Dirigent und
Komponist war am 25. Januar 1886 in Schöneberg im
heutigen Berlin geboren worden. Furtwängler gilt als
einer der bedeutendsten Dirigenten des 20.
Jahrhunderts.
November 1954 Deutschland in den Nachrichten
Noémie Lvovsky
neues deutschland
Dezember 1954 in Paris, ist eine vielseitige
Filmkünstlerin. Nach dem Besuch der Filmhochschule »Fémis«
debütierte sie Mitte der 80er Jahre als Regisseurin
einiger Kurzfilme, wenig später auch als
Drehbuchautorin. Ihren ersten großen Erfolg hatte sie
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