Mai 1987 - Spektakuläre Landung auf dem Roten Platz in Moskau

Kalender Mai 1987
Mehr Schlagzeilen waren kaum möglich, die dem bundesdeutschen Sportflieger Mathias Rust gewidmet wurden. Ausgerechnet am Tag der Grenzstreitkräfte, am 28. Mai, war er mit seiner Cessna-172 in der sowjetischen Hauptstadt Moskau auf der Großen Moskwa-Brücke unweit des Roten Platzes gelandet. Der 18-Jährige hatte unbehelligt den 700 km großen Luftraum der Sowjetunion durchqueren können. Rust hatte zunächst mehrere Runden über dem Roten Platz und dem Kreml gedreht, konnte aber wegen der vielen Menschen nicht unmittelbar dort landen. Aber die Sensation war auch so groß genug und schlug auch auf internationaler Ebene Wellen. Ebenso die innerpolitischen Konsequenzen waren enorm. Der Verteidigungsminister Sergej Sokolow und der Chef der sowjetischen Luftverteidigung Alexander Koldunow, die von Michail Gorbatschow verantwortlich gemacht wurden, waren „auf eigenen Wunsch“ in den Ruhestand entlassen worden. Auch andere altgediente, hohe Militärs – mehr als 300 -, die feindlich zu Perestroika und Glasnost (Transparenz) standen, wurden bei dieser Gelegenheit „aussortiert“. Schließlich sollte die Umgestaltung der Gesellschaft weiter vorangebracht werden.

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Was geschah im Mai 1987

1. Mai
BRD 1987 - Die Veranstaltungen der bundesdeutschen Gewerkschaften zum Tag der Arbeit hatten unter dem Motto „Arbeit schaffen – Umwelt schützen – Technik sozial gestalten“ gestanden. Mehrere Millionen Menschen hatten an den Kundgebungen teilgenommen.
1. Mai
BRD 1987 – Der Privatsender Eureka TV hatte den Sendebetrieb aufgenommen. Aus ihm war am 1. Januar 1989 der Sender ProSieben geworden.
1. Mai
West-Berlin 1987 – Im West-Berliner Bezirk Kreuzberg waren bei Auseinandersetzungen mit der Polizei nach schweren Krawallen mehr als 60 Menschen verletzt worden. Die Unruhen waren ausgelöst worden, weil auf einem Straßenfest Boykottaufrufe gegen die Volkszählung beschlagnahmt worden waren.
2. Mai
BRD 1987 – Die Delegierten der Partei der Republikaner hatten auf ihrem Bundesparteitag in Bremerhaven Franz Schönhuber erneut zu ihrem Vorsitzenden gewählt.
2. Mai
Ägypten 1987 – Zum ersten Mal war die Oper „Aida“ von Giuseppe Verdi am Schauplatz ihrer Handlung in der oberägyptischen Stadt Luxor, dem antiken Theben, zur Aufführung gekommen.
3. Mai
BRD 1987 – Der CDU-Vorstand in Schleswig-Holstein hatte Ministerpräsident Uwe Barschel zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 13. September einstimmig nominiert.
3. Mai
BRD 1987 – Die sogenannten Realpolitiker hatten bei den Wahlen zum Bundesvorstand der Grünen am letzten Tag der am 1. Mai begonnenen Bundesversammlung der Partei in Duisburg (Nordrhein-Westfalen) eine empfindliche Niederlage erlitten. Von den elf Sitzen hatten sie nur vier erhalten. Die übrigen sieben Sitze waren an Mitglieder der sogenannten Fundamentalisten gegangen, die mit Jutta Ditfurth, Regina Michalik und Christian Schmidt die drei neuen Vorstandssprecher gestellt hatten.
3. Mai
Eishockey 1987 – In der österreichischen Hauptstadt Wien war Schweden zum ersten Mal seit 25 Jahren wieder Eishockey-Weltmeister geworden, gefolgt von der Sowjetunion, die punktgleich war.
4. Mai
Libanon 1987 – Ministerpräsident Raschid Karami hatte seinen Rücktritt bekanntgegeben, weil das Kabinett seinen Vorschlägen für eine Bewältigung der Wirtschaftskrise des Landes nicht zugestimmt hatte.
4. Mai
BRD/Vatikan 1987 – Papst Johannes Paul II. war zu Besuch in Augsburg (Bayern). Er hatte die Basilika St. Ulrich und Afra besucht und hatte die Benediktion des Priesterseminars vorgenommen.
4. Mai
BRD 1987 – In Baden-Baden (Baden-Württemberg) hatte der ARD-Journalist Franz Alt davon berichtet, dass ein Team des politischen Magazins „Report“ bei einer Reportage in Afghanistan in einen militärischen Hinterhalt geraten war und sowjetische Panzer hatten das Team angegriffen. Dabei waren drei afghanische Begleiter ums Leben gekommen, zwei weitere waren in sowjetische Gefangenschaft geraten.
5. Mai
BRD 1987 – Zum ersten Mal war geplant, im Herbst 30 Frauen in den Bundesgrenzschutz aufzunehmen. Das hatte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mitgeteilt. Die Frauen würden Uniform und Waffen tragen. Die Beamtinnen sollten nicht im Verband, sondern im Einzeldienst zum Einsatz kommen und Personenüberprüfungen und Durchsuchungen an den Grenzen vornehmen.
5. Mai
BRD/Uruguay 1987 – Zwischen der Bundesrepublik und Uruguay war ein Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen worden.
5. Mai
DDR 1987 – Anlässlich der 750-Jahr-Feier hatte in der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin ein zweitägiges Schriftsteller-Treffen mit 60 Autoren aus 25 Ländern stattgefunden, deren Abschluss eine öffentliche Lesung auf dem August-Bebel-Platz bildete. Damit sollte an die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten an dieser Stelle vor 54 Jahren gedacht werden.
6. Mai
Südafrika 1987 – Die seit 1948 regierende Nationale Partei hatte bei den Parlamentswahlen der Weißen wieder die absolute Mehrheit gewonnen.
6. Mai
BRD/Schweiz 1987 – Bundespräsident Richard von Weizsäcker hatte seinen drei Tage dauernden Staatsbesuch in der Schweiz beendet. Bei ihren Treffen hatten sich die Politiker beider Länder u. a. auf den Ausbau der Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Umweltschutzes verständigt.
6. Mai
BRD 1987 – Der neue Umweltminister Karlheinz Weimar hatte die Wiederaufnahme der Produktion in der Hanauer Nuklearfabrik RBU genehmigt. Diese war wegen eines Störfalls vorübergehend stillgelegt gewesen.
6. Mai
BRD 1987 – Nach einer Mitteilung der Deutschen Bundespost waren mittlerweile 2,54 Millionen Haushalte mit Kabelfernsehnetzen ausgestattet.
7. Mai
Nordkorea 1987 – In der Hauptstadt Pjöngjang hatte Prinz Norodom Sihanouk seinen Rücktritt vom Amt des Präsidenten der kambodschanischen Exilregierung mitgeteilt.
7. Mai
BRD 1987 – Bundeskanzler Helmut Kohl hatte in einer Bundestagsdebatte eine Nulllösung für die Mittelstreckenraketen in Europa befürwortet. Einer Entscheidung über Waffen kürzerer Reichweite war er allerdings ausgewichen.
7. Mai
BRD 1987 – Der bisherige rheinland-pfälzische Umweltminister Klaus Töpfer war zum neuen Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit berufen worden. Töpfer trat damit die Nachfolge von Walter Wallmann an. Wallmann hatte das Amt des Ministerpräsidenten in Hessen übernommen.
7. Mai
International 1987 – In der ungarischen Hauptstadt Budapest war die zweitägige Tagung des Exekutivrates des Jüdischen Weltkongresses (WJC) zu Ende gegangen. U. a. war es auf der Tagung zu Auseinandersetzungen über die Haltung des Kongresses dem österreichischen Bundespräsidenten Kurt Waldheim gegenüber gekommen.
7. Mai
International 1987 – Der Schweizer Cornelio Sommaruga war neuer Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz geworden. Sommaruga hatte damit seinen Landsmann Alexandre Hay abgelöst.
7. Mai
Film/International 1987 – Im südfranzösischen Cannes hatten die 40. Internationalen Filmfestspiele begonnen. Am 19. Mai hatte zum Abschluss der französische Beitrag „Die Sonne Satans“ von Maurice Pialat die Goldene Palme erhalten.
8. Mai
USA 1987 – Nach einer Pressekampagne wegen einer Liebesaffäre hatte der ehemalige Senator Gary Hart seine Bewerbung für die Präsidentschaftskandidatur zurückgezogen. Hart hatte als Favorit der Demokraten gegolten.
8. Mai
Nordirland 1987 – Acht schwerbewaffnete Terroristen der Irisch Republikanischen Armee (IRA) waren bei einem Anschlag auf die Polizeistation von Loughgall im Süden Nordirlands in einen Hinterhalt britischer Sicherheitskräfte geraten. Dabei waren alle IRA-Mitglieder erschossen worden.
9. Mai
Malta 1987 – Die Christdemokraten hatten bei den Parlamentswahlen die Mehrheit gewonnen. Damit hatten sie die Sozialistische Arbeiterpartei in der Regierung abgelöst.
9. Mai
Polen 1987 – Auf dem Weg nach New York war eine Chartermaschine Iljuschin Il-62M der polnischen Fluggesellschaft LOT etwa eine Stunde nach dem Start in der Nähe der Hauptstadt Warschau abgestürzt. Bei dem Unglück waren 183 Menschen ums Leben gekommen.
9. Mai
BRD 1987 – Nachdem die niederländischen Eltern in Tilburg (Niederlande) eine Befruchtung im Reagenzglas vornehmen lassen hatten, kamen in der Frauenklinik der Medizinische Hochschule Hannover (Niedersachsen) Retorten-Vierlinge zur Welt.
10. Mai
International 1987 – Im Chinesischen Meer war dem deutsch-französischen Rettungsschiff „Cap Anamur III“ die Rettung von 169 vietnamesischen Flüchtlingen gelungen. Unter den Flüchtlingen hatten sich 33 Kinder befunden. Das vietnamesische Boot war von Piratenschiffen umzingelt worden. Einer der Flüchtlinge war erschossen worden.
10. Mai
BRD/DDR 1987 – Unter dem Motto „Einblicke – Kultur und Kunst aus der DDR/Erbe und Gegenwart“ waren die elften „Duisburger Akzente“ eröffnet worden. Etwa 800 Kunstschaffende aus der DDR hatten ihre Werke präsentiert. Die Ausstellung dauerte bis zum 31. Mai. Etwa 75.000 Besucher hatten die Ausstellung gesehen.
10. Mai
Judo 1987 – In der französischen Hauptstadt Paris waren die Judo-Europameisterschaften mit einem Erfolg für die Gastgeber beendet worden. Frankreich hatte sechs Goldmedaillen gewonnen. Das Land war damit die siegreichste Nation geworden. Zwei Silber- und acht Bronzemedaillen hatten die bundesdeutschen Judokas gewonnen.
10. Mai
BRD 1987 – Im Großen Haus der Württembergischen Staatstheater Stuttgart war die Neufassung des Balletts „Dornröschen“ in der Choreografie von Marcia Haydée mit der Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowski zur Uraufführung gelangt.
11. Mai
Philippinen 1987 – Im Inselstaat Philippinen hatten die ersten Parlamentswahlen unter der Regierung von Corazón Aquino stattgefunden. Es war während und nach den Wahlen zu Unruhen gekommen. Die Opposition hatte die Regierung bezichtigt, Wahlbetrug begangen zu haben.
11. Mai
Frankreich 1987 – Gegen den ehemaligen Obersturmbannführer der SS, Klaus Barbie, hatte in Lyon der Prozess wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit begonnen.
11. Mai
Frankreich/West-Berlin 1987 – Bei seinem Besuch in (West-)Berlin hatte der französische Staatspräsident François Mitterrand anlässlich der 750-Jahr-Feier dem Senat von (West-)Berlin das vierte Bronzerelief der Siegessäule als Geschenk übergeben, das seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs als verschollen gegolten hatte.
11. Mai
Olympia/International 1987 – In Istanbul (Türkei) hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Zulassung von Tennis-Profis zu den Olympischen Spielen 1988 in Seoul (Südkorea) beschlossen.
12. Mai
BRD 1987 – Der Hamburger Senat hatte die Übernahme von 41.600 Wohnungen der „Neuen Heimat“ beschlossen. Außerdem beschloss er die Übernahme der damit verbundenen Schulden, die sich auf etwa 2 Milliarden DM beliefen.
13. Mai
Norwegen/NATO 1987 – In Stavanger hatte eine dreitägige Konferenz der nuklearen Planungsgruppe des Nordatlantikpakts NATO begonnen. Die Verteidigungsminister hatten eine Abrüstung der Mittelstreckenraketen längerer Reichweite und „angemessene weltweite Beschränkungen bei den Raketen kürzerer Reichweite“ begrüßt.
13. Mai
Fußball 1987 – In der griechischen Hauptstadt Athen hatte Ajax Amsterdam durch einen 1:0-Sieg über den 1. FC Lokomotive Leipzig das Finale des Fußball-Europapokals der Pokalsieger gewonnen.
14. Mai
Fidschi-Inseln 1987 – Es war zu einem unblutigen Militärputsch gegen die linksgerichtete Regierung gekommen. Der Kommandeur der Streitkräfte, Oberstleutnant Sitivena Rabuka, hatte zunächst die Macht im Land übernommen.
14. Mai
DDR 1987 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war die wiedererrichtete Nikolaikirche als museale Einrichtung eröffnet worden. Sie ist das älteste Baudenkmal von Berlin und bildete das Kernstück des Nikolaiviertels, das neu aufgebaut worden war.
15. Mai
BRD/DDR 1987 – Am Werbelinsee (Brandenburg) hatten sich der zukünftige SPD-Vorsitzende Hans-Jochen Vogel und der DDR-Partei- und Regierungschef Erich Honecker getroffen. Beide hatten sich für die Nulllösung bei den Mittelstreckenraketen ausgesprochen.
15. Mai
Sowjetunion 1987 – Zum ersten Mal hatte die Sowjetunion eine neue, leistungsstarke Mehrzweckträgerrakete vom Typ „Energija“ gestartet. Diese konnte wiederverwendbare Raumschiffe und größere Apparaturen in den Weltraum transportieren.
16. Mai
BRD 1987 – Auf einem Symposium der Ludwig-Erhard-Stiftung und des Frankfurter Instituts für wirtschaftspolitische Forschung in Bad Godesberg (Nordrhein-Westfalen) war es um die deutschen Gewerkschaften in der modernen Wirtschaftsgesellschaft gegangen. Der Vorsitzende der Ludwig-Erhard-Stiftung, Karl Hohmann, hatte „eine Erstarrung der Funktionäre in Routine und Selbstgerechtigkeit“ kritisiert. Er äußerte die Befürchtung, dass die innergewerkschaftliche Demokratie Gefahr liefe, „auf der Strecke zu bleiben“.
17. Mai
BRD 1987 – Die CDU hatte bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz ihre absolute Mehrheit verloren. Sie bildete mit der FDP eine Koalition, nachdem diese wieder in den Landtag eingezogen war.
17. Mai
BRD 1987 – Die SPD war bei den vorgezogenen Bürgerschaftswahlen in Hamburg wieder zur stärksten Partei geworden. Außerdem konnte die FDP wieder ins Parlament einziehen.
18. Mai
Irak/USA 1987 – Bei einem irakischen Raketenangriff auf die US-Fregatte „Stark“ im Persischen Golf waren 37 Seeleute ums Leben gekommen. Für diesen Irrtum hatte sich der Irak entschuldigt und den Hinterbliebenen Entschädigung zugesichert.
19. Mai
BRD 1987 – In Bonn hatte Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann der Öffentlichkeit den Verfassungsschutzbericht 1986 vorgestellt. Der Minister hatte die Bundesrepublik als „politisch stabil“ bezeichnet, trotz eines Anstiegs der Gewalt durch Linksextremisten und eines nur leichten Rückgangs rechtsextremistischer Aktivitäten.
19. Mai
BRD 1987 – Die von Innenminister Peter Gauweiler erarbeiteten Maßnahmen zur Eindämmung der Immunschwächekrankheit Aids waren vom bayerischen Kabinett verabschiedet worden. Zu den Maßnahmen hatten u. a. die Meldepflicht für Infizierte und Zwangstests für sogenannte Risikogruppen gehört. Von den übrigen Parteien, einschließlich der CDU, war der bayerische Alleingang kritisiert worden.
20. Mai
BRD 1987 – Die Gesellschaft für bedrohte Völker hatte in Göttingen in offenen Briefen an Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher und an die EG-Kommission appelliert, ihren Einsatz gegen die Verwendung von Geldern für die Zwangsumsiedlungen in Äthiopien zu verstärken. Seit 1984 waren 660.000 Menschen vom Norden des Landes in den Süden zwangsumgesiedelt worden. Bei diesen Maßnahmen waren 50.000 Menschen ums Leben gekommen. Die Regierung Äthiopiens hatte den Umzug weiterer 7 Millionen Menschen geplant.
20. Mai
Fußball 1987 – Die schwedische Mannschaft von IFK Göteborg hatte durch ein 1:1 im Rückspiel gegen den schottischen Club Dundee United den Fußball-UEFA-Pokal gewonnen.
21. Mai
Kenia/BRD 1987 – Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Kenia war ein Kulturabkommen geschlossen worden, das am 29. Juni 1988 in Kraft trat.
21. Mai
Libanon 1987 – Sowohl das 1969 geschlossene Kairoer Abkommen mit der Palästinensischen Befreiungsorganisation als auch das Friedensabkommen mit Israel aus dem Jahr 1983, das nie ratifiziert wurde, hatte das libanesische Parlament gekündigt.
21. Mai
BRD 1987 – Die Bonner Regierungsparteien hatten durch den Beschluss, die Zahl der Mitglieder des Kontrollgremiums für die bundesdeutschen Geheimdienste auf fünf zu beschränken, den Beitritt eines Vertreters der Grünen zum Gremium verhindert.
21. Mai
BRD 1987 – Mit den Stimmen aller Fraktionen hatte der Deutsche Bundestag die Erhöhung des sogenannten Kohlepfennigs von 4,5 Prozent auf 7,5 Prozent gebilligt. Diese Maßnahme hatte einen Anstieg der Strompreise ab 1. Juni zur Folge. Der Kohlepfennig war zur Förderung des Einsatzes der heimischen Kohle in den Kraftwerken erhoben worden.
22. Mai
Österreich/USA 1987 – Die Bemühungen des österreichischen Bundeskanzlers Franz Vranitzky, die US-amerikanische Regierung zur Aufhebung ihrer gegen Bundespräsident Kurt Waldheim verhängten Einreisesperre zu bewegen, waren endgültig missglückt. Vranitzky hatte bei seinem Besuch in Washington weder Präsidenten Ronald Reagan noch Außenminister George Shultz zu einer anderen Entscheidung bringen können.
22. Mai
BRD 1987 – Die nordrhein-westfälische CDU hatte mit der Wahl von Bundesarbeitsminister Norbert Blüm einen Monate andauernden innerparteilichen Richtungs- und Führungsstreit zwischen dem bisherigen Landesvorsitzenden Kurt Biedenkopf und seinem Stellvertreter Dieter Pützhofen beendet.
22. Mai
International 1987 – In der britischen Hauptstadt London hatte das Manuskript der neun vollständigen Mozart-Sinfonien einen Preis von umgerechnet 7,7 Millionen DM erzielt.
23. Mai
Frankreich 1987 – In der französischen Hauptstadt Paris war der deutschen Schauspielerin und Sängerin Ute Lemper der Molière-Preis als „weibliche Entdeckung des Jahres“ im französischen Theater verliehen worden.
24. Mai
West-Berlin 1987 – Der deutsche Ökonom Horst Albach war erster Präsident der neugegründeten Akademie der Wissenschaften in West-Berlin geworden. Nach der Wiedervereinigung 1990 war die Akademie jedoch wieder aufgelöst worden.
24. Mai
Turnen 1987 – Mit zwei dritten Plätzen durch Andreas Aquilar an den Ringen und Anja Wilhelm am Balken hatten bei den Turn-Europameisterschaften in Moskau (Sowjetunion) hatten erstmals wieder bundesdeutsche Turner Medaillen gewonnen.
25. Mai
BRD/Costa Rica 1987 – Der Präsident von Costa Rica, Oscar Arías Sanchez, hatte während seine viertägigen Staatsbesuches in der BRD seinen Friedensplan für Mittelamerika erläutert. Zudem hatten die beiden Länder ein neues Abkommen über Entwicklungshilfe unterzeichnet.
25. Mai
Europa 1987 – In Brüssel (Belgien) hatten die Außenminister der Europäischen Gemeinschaft (EG) eine gemeinsame Erklärung gegen den Einsatz chemischer Waffen im Konflikt zwischen dem Irak und dem Iran verabschiedet.
25. Mai
BRD 1987 – Die „Laichinger Hungerchronik“ über die Teuerung und Hungersnot 1816/17 war als Fälschung entlarvt worden, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden war.
26. Mai
Irland 1987 – Bei nur schwacher Beteiligung bei einer Volksbefragung in Irland hatten etwa 70 Prozent für die Ratifizierung der Einheitlichen Europäischen Akte gestimmt. Diese sah eine Reform der EG vor. Die Akte war in den anderen elf Mitgliedsstaaten bereits befürwortet worden. Die Volksabstimmung war nötig geworden, weil der Oberste Gerichtshof entschieden hatte, dass die Ratifizierung der Neutralität Irlands widersprechen würde.
26. Mai
Grönland 1987 – Die regierende Linkskoalition hatte bei den Parlamentswahlen ihre absolute Mehrheit knapp verteidigen können.
26. Mai
West-Berlin/Großbritannien 1987 – Anlässlich der 750-Jahr-Feierlichkeiten Berlins hatte Königin Elisabeth II. von Großbritannien dem Westteil der Stadt einen zweitägigen Besuch abgestattet.
27. Mai
BRD 1987 – Mit den Stimmen von CDU und FDP hatte der Hessische Landtag ein Gesetz zur Änderung des Schulrechts verabschiedet. Es hatte u. a. die Förderstufe als Pflicht in Hessen aufgehoben.
27. Mai
China 1987 – Im Norden Chinas hatte drei Wochen lang ein verheerender Waldbrand gewütet. Der Brand hatte etwa 550.000 Hektar Waldflächen zerstört.
27. Mai
Fußball 1987 – Im Wiener Prater-Stadion hatte der portugiesische Meister FC Porto mit einem 2:1 den FC Bayern München im Europokal der Landesmeister besiegt.
27. Mai
Fußball 1987 – Für eine Transfersumme von etwa 7 Millionen DM war der Fußball-Nationalspieler Rudi Völler von Werder Bremen zum AS Rom gewechselt.
28. Mai
Kuba/USA 1987 – Mit einer Cessna-402 war der kubanische Luftwaffengeneral Rafael del Pino Díaz nach Kay West (US-Bundesstaat Florida) geflohen. Dort hatte er um politisches Asyl gebeten.
28. Mai
BRD/Sowjetunion 1987 – Am Tag der Grenzstreitkräfte war der bundesdeutsche Sportflieger Mathias Rust mit seiner Cessna-172 in der sowjetischen Hauptstadt Moskau auf der Großen Moskwa-Brücke unweit des Roten Platzes gelandet. Den mehr als 700 km großen Luftraum der Sowjetunion hatte der 18-Jährige unbehelligt durchquert. Aufgrund dieses Vorfalls waren einige altgediente, hohe Militärs vorzeitig in Pension geschickt worden. Damit war auch innerhalb der Armee die Perestroika (Umbruch) vorangebracht worden.
28. Mai
BRD/USA 1987 – Der ehemalige US-amerikanische Außenminister Henry Kissinger hatte den Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen (Nordrhein-Westfalen) erhalten.
29. Mai
Moçambique/Südafrika 1987 – Stoßtrupps aus Südafrika hatten vier Häuser in der moçambiquanischen Hauptstadt Maputo überfallen. Diese waren von Angehörigen der Widerstandsbewegung Afrikanischer Nationalkongress (ANC) bewohnt worden. Dies war von der amtlichen Nachrichtenagentur von Moçambique berichtet worden.
29. Mai
BRD 1987 – Vor den Toren der US-amerikanischen Raketenbasis bei Hasselbach im Hunsrück (Rheinland-Pfalz) hatte die Polizei eine Sitzblockade von etwa 100 Anhängern der Friedensbewegung aufgelöst. Bei 25 Demonstranten waren die Personalien festgestellt worden. Außerdem waren Anzeigen wegen Nötigung erstattet worden.
29. Mai
DDR 1987 – An der Ost-Berliner Volksbühne waren unter dem Titel „Spektakel. Berliner Geschichten en Suite“ neun Stücke unterschiedlicher Genres auf sieben Bühnen des Hauses an einem Abend aufgeführt worden. Dabei waren u. a. die DDR-Erstaufführung von „Preußische Spiele“ von Heiner Müller sowie die dramatische Fassung von Hans Falladas Roman „Kleiner Mann – was nun?“ als Revue von Tankred Dorst und Peter Zadek gewesen.
30. Mai
Warschauer Pakt 1987 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war die turnusmäßige Tagung des Politischen Beratenden Ausschusses der Warschauer Vertragsstaaten mit einer Erklärung abgeschlossen worden. Diese betonte den defensiven Charakter des Bündnisses.
30. Mai
Boxen 1987 – Im Hilton Hotel in Las Vegas (US-Bundesstaat Nevada) hatte Mike Tyson (USA) seinen Boxkampf und Weltmeistertitel im Schwergewicht gegen seinen Landsmann Pinklon Thomas durch K. o. Gewonnen.
31. Mai
BRD 1987 – Auf dem Lübecker Flughafen Blankensee war eine Cessna-501 abgestürzt, in der sich der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Uwe Barschel befand. Dieser war bei dem Absturz leicht verletzt worden. Die beiden Piloten und ein Sicherheitsbeamter waren bei dem Unglück ums Leben gekommen.
31. Mai
DDR 1987 – Im Dresdner Albertinum war die Ausstellung „Kunstschätze der Medici“ eröffnet worden. Sie dauerte bis zum 26. August. Zu sehen waren 120 Gemälde und zehn Plastiken aus Florenz (Italien). Die Ausstellung wurde von insgesamt 330.000 Menschen besucht. Sie war anschließend in Berlin eröffnet worden.
Nachrichten Mai 1987 in der Presse
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