Länderinfo Costa Rica Geschichte
Frühzeit
Costa Rica wurde vor mehr als 12.000 Jahren das erste Mal vom Menschen aufgesucht, als die beiden Amerikanischen Kontinente von Einwanderern aus Asien besiedelt wurden. Auf dem Gebiet des heutigen Costa Rica entstand die Siedlung Guayabo um 1000 v. Chr., die bis 1400 n. Chr. Bestand hatte. Im Osten des Landes siedelten sich im ersten Jahrtausend n. Chr. Kariben an. Im 14. Jahrhundert wurde Costa Rica von großen Völkerverschiebungen erfasst, deren Auslöser das Maya-Reich in Yucatan war. Von Eroberung bedrohte Völker flohen gen Süden. Als die Europäer im 15. Jahrhundert nach Costa Rica kamen, existierte kein geeinter Staat, sondern eine Vielzahl an kleinen Stämmen.


Neuzeit
1502 sichtete Christoph Kolumbus die Küste Costa Ricas und betrat das Land, das er als sehr reich beschrieb. 1506 sendete der spanische König einen Gouverneur, der das Gebiet als Kolonie in Besitz nehmen sollte. Der Widerstand der Einheimischen, dazu dann doch ein Mangel an Edelmetallen, ließen die Spanier schnell das Interesse an der Region verlieren. Bis 1522 hatten mehrere spanische Expeditionen dennoch das Land erschlossen. 1524 wurde Puntarenas gegründet, aber mehrere Jahre später aufgegeben. Als 1543 Guatemala als Zentrum des Königreiches Neu-Spanien gewählt wurde, verloren die Spanier jegliches Interesse an der Region, die über zwanzig Jahre Platz für Piraten und Freibeuter bot. Erst in den 1560er Jahren begannen die Spanier erneut, Costa Rica zu erschließen. 1562 wurde Cartago gegründet und das Land als Kolonie unter Verwaltung Guatemalas in Neu-Spanien integriert. Das politische Desinteresse war verheerend für die soziale Schicht der dort siedelnden Spanier. Costa Rica lag ganz an der Peripherie Neu-Spaniens. Das benachbarte, wohlhabende Panama konnte als Handelspartner nicht erschlossen werden, da es zum Vizekönigreich Neugranada gehörte. Costa Rica blieb eine arme Kolonie, die von Kakao und Tabak lebte. Eine soziale Spannung wie in anderen Regionen konnte sich hier zwischen Gutsbesitzer und Sklave nicht aufbauen. 1809 ordnete Spanien sein Kolonialreich neu und verband 1812 Costa Rica und Nicaragua in der Verwaltung. Dies führte zu einem Aufschwung, der aber die Unabhängigkeitsforderungen nicht mehr aufhalten konnte. Im Zuge der Unabhängigkeitskriege um 1820 erklärte sich auch Costa Rica von Spanien los. Es schloss sich 1821 Mexiko an und wurde Teil des Mexikanischen Kaiserreiches. Als dies 1823 bereits zerfiel, trat Costa Rica der Zentralamerikanischen Föderation bei. Innenpoltische Probleme eskalierten jedoch, da die einzelnen Regionen in Costa Rica unterschiedliche Interessen hatten. So war Cartago pro-mexikanisch orientiert. 1823 wurde deswegen die Hauptstadt nach San José verlegt. Es kam direkt zum Bürgerkrieg. Die Schwäche der Präsidenten nutzten Politiker ab 1830 aus. 1835 kam es erneut zum Bürgerkrieg. Braulio Carillo erklärte Costa Rico für unabhängig und übernahm das Präsidentenamt. Er regierte despotisch und wurde 1842 von dem Honduraner Morazan abgelöst. Die wirtschaftlichen Erfolge hatten derweil zu einer neuen Schicht von Reichen geführt, die nun auch politische Aktivitäten forderten. Die sogenannten Kaffeebarone teilten die Politik unter sich auf. Costa Rica fuhr damit jedoch sehr gut. Das Land wurde industrialisiert und ausgebaut. 1870 ergriff Tomas Guardia Gutierrez die Macht. Er regierte als Diktator bis 1882. Seine Herrschaft war jedoch keineswegs negativ. Er führte eine Schulpflicht ein und ordnete das Sozialsystem Costa Ricas. 1889 wurden die ersten freien, demokratischen Wahlen abgehalten. Bis zur Moderne konnte sich ein demokratisches System jedoch nicht durchsetzen. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war geprägt von Diktatoren, die sich von einander ablösen.

Moderne
Mit der Machtübernahme Rafael Angels Calderon Guardias 1940 wurde eine neue Politik verfolgt. Costa Rica näherte sich den USA an. 1941 nahm es am Zweiten Weltkrieg auf Seiten der USA teil. Bei den Wahlen von 1948 gewann Otilio Ulate. Dessen Gewinn wurde jedoch von Calderon nicht anerkannt; auch der Kongress verweigerte Ulate die Zustimmung. Es formierte sich jedoch auch eine Opposition gegen Calderon unter Führung von Jose Maria Figueres Ferrer. Er gründete die Nationale Befreiungsarmee. Es kam zum Bürgerkrieg, in dessen Verlauf Calderon mithilfe der USA entmachtet wurde. Figueres nahm die Hauptstadt San José ein. 1948 wurde die Zweite Republik ausgerufen. Ulate und Figueres übernahmen den Vorsitz einer Gründungsjunta, die einen Verfassungsentwurf ausarbeiten sollte. 1949 wurde Otilio Ulate als erster Präsident der neuen Republik ins Amt eingeführt. Bei den ersten Wahlen gewann Figueres, der bis 1958 regierte. 1970 bis 1974 übernahm er das Amt nochmals. Die Zweite Republik stellte sich als politisch sehr stabil heraus. Innenpolitisch gab es nur noch wenige Probleme. Wirtschaftlich war Costa Rica sehr prosperierend und baute ein gutes Sozialsystem aus. Lediglich der nicaraguanische Bürgerkrieg ließ die Region destabilisieren. Die Contras waren auch auf Costa ricanischem Gebiet aktiv. 1983 erklärte sich das Land für neutral. Costa Rica näherte sich den USA freundschaftlich an und trat 2007 einem Freihandelsabkommen mit dem Land bei. Costa Rica entwickelte sich zu einer stabilen Republik in Zentralamerika und guten Verbündeten zu den USA.
 
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