In den Vereinigten Staaten von Amerika wurde ein
neuer Präsident, der vierte, in sein Amt eingeführt
– James Madison (1751-1836). Er löste
(1743-1826) ab, während dessen
Amtszeit Madison als Außenminister gedient hatte.
Seine Aufklärungsideen flossen in große Teile der
US-Verfassung ein. In Berlin wurde im selben Jahr
die Humboldt-Universität gegründet, die im Jahr
ihrer Gründung noch Berliner Universität hieß. Im
Jahr 1828 erst wurde ihr zu Ehren ihres Gründers,
Friedrich Wilhelm III. (1767-1835), der Name
Friedrich-Wilhelms-Universität gegeben. Sie war auf
Initiative des liberalen preußischen
Bildungsreformers und Sprachwissenschaftlers Wilhelm
von Humboldt (1767-1835) entstanden, dessen Namen
sie seit 1949 trägt. Ihren Lehrbetrieb hatte sie
1810 aufgenommen. Sie ist heute die älteste und
gemessen an der Zahl der Studenten die zweitgrößte
der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in
Berlin und ist eine der bundesdeutschen
Eliteuniversitäten. Die Hauptereignisse des Jahres
1809 hatten aber vorrangig immer noch mit
zu tun. In Wien hatte der französische Kaiser am 7.
Mai 1809 behauptet, dass Papst Pius VII. (1742-1823)
als weltlicher Herrscher aufgehört habe zu regieren.
Damit hatte Napoleon faktisch den Kirchenstaat
annektiert und ihn für sein Imperium dekretiert. Der
Papst allerdings widersetzte sich der Annexion,
worauf er mit dem Einverständnis des
Franzosen-Kaisers verhaftet und nach Frankreich
gebracht wurde. Derweil hatte die napoleonische
Armee das Heer der Österreicher in der Schlacht bei
Wagram besiegt. Im Oktober konnte Napoleon dann im
dem Kaisertum Österreich den „Frieden von
Schönbrunn“ diktieren, der den Fünften
Koalitionskrieg beendete. Salzburg wurde an das
Königreich Bayern abgetreten und Österreich verlor
seinen Zugang zur Adria. Westgalizien und Krakau
wurden dem Herzogtum Warschau zugeschlagen. Napoleon
hatte nach seinen Eroberungszügen und seiner
diktatorischen Politik inzwischen zahlreiche Feinde.
Als er anlässlich der Unterzeichnung des Vertrages
von Schönbrunn dort weilte und eine Truppenparade
abhielt, wäre er beinahe einem Attentat zum Opfer
gefallen. Friedrich Stapß (1792-1809), ein
17-jähriger Kaufmann aus Naumburg, der die Not in
Deutschland einzig und allein der Besatzung
Napoleons anlastete, hatte sich vorgenommen, den
Kaiser zu töten. Mit einem Küchenmesser. Er hatte
sich Geld geliehen, war nach Wien gereist und
versuchte sich dort durch die Menschenmenge zum
Kaiser durchzudrängen. Der junge Mann fiel dem
General Jean Rapp (1771-1821) auf, der ihn verhaften
ließ. Friedrich Stapß machte auch vor dem Kaiser
keinen Hehl aus seinem Vorhaben und wurde
schließlich von einem Kriegsgericht zum Tode
verurteilt. Am 16. Oktober wurde er erschossen. Der
Vater des Attentäters erfuhr erhielt erst 1831 die
Bestätigung über den Tod seines Sohnes. Napoleon,
der nicht an einen Einzeltäter glaubte, hatte seinen
Polizeichef Joseph Fouché (1759-1820) angewiesen,
die Sache geheim zu halten. Das Jahr 1809 war auch
für einen bedeutenden Komponisten zum letzten Jahr
geworden – Joseph Haydn (1732-1809). Er gilt noch
heute als „Vater“ der klassischen Sinfonie und des
Streichquartetts. Er hatte zur Entwicklung der
Sonatenform beigetragen, aber vor allem hatte er
sich ein ganz besonderes musikalisches Denkmal
gesetzt. Seine bereits 1797 komponierte Kaiserhymne
ist die Melodie der heutigen deutschen
Nationalhymne.
5. JanuarFür Großbritannien schließt der Gesandte Robert Adair mit dem
Osmanischen Reich den Dardanellenfrieden. Die Briten sichern der Hohen Pforte
Hilfe im Falle einer französischen Bedrohung zu.
13. Januar
Das Badisches Judenedikt das die bürger- und kirchenrechtlichen
Verhältnisse der badischen Juden wird beschlossen.
16. Januar
Dem britischen General John Moore gelingt es, während der
Napoléonischen
Kriege auf der Iberischen Halbinsel die französischen Truppen
unter General Nicolas-Jean de Dieu Soult in der Schlacht von La Coruña so lange
aufzuhalten, bis alle Truppen aus der Stadt evakuiert sind, er kommt dabei
jedoch selbst ums Leben.
18. Januar
Die Stiftung des Corps Hannovera Göttingen wird gegründet
24. Januar
Carl Friedrich Zelter gründet in Berlin die erste deutsche
Liedertafel.
Im Februar
Jean-Baptiste de Lamarck trägt in seinem Werk Philosophie zoologique
Gedanken zur Evolutionstheorie bei.
11. Februar
Felix Mendelssohn Bartholdy wird geboren
11. Februar
Robert Fulton erhält ein US-Patent auf seine Version für ein
Dampfschiff. Er hat frühere Entwürfe entscheidend modifiziert und verleiht der
Seefahrt damit neue Impulse.
20. Februar
Die zweite Belagerung von Saragossa während der Napoleonischen
Kriege auf der Iberischen Halbinsel endet mit einem Erfolg der Franzosen. Die
Spanier ergeben sich nach dreiwöchigem Häuserkampf.
25. Februar
Die Schlacht von Valls findet in der Nähe der katalanischen Stadt
Valls statt
25. Februar
Die Konvention von Wien wird beschlossen
Im März
Das Boyd-Massaker in Neuseeland findet statt
4. März
Amtseinführung von James Madison als 4. US-Präsident. Er löst Thomas
Jefferson ab.
13. März
Der schwedische König Gustav IV. Adolf wird durch eine
Offiziersverschwörung entthront und auf Schloss Gripsholm gefangen gesetzt. Sein
Onkel Karl XIII. wird daraufhin neuer König von Schweden.
29. März
Finnland wird von Zar Alexander I. als Großfürstentum Russlands
geführt.
29. März
Französische Truppen erobern Porto.
1. April
Der „Schwarze Herzog“ Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel
stellt die Schwarze Schar auf, ein deutsches Freikorps, das in den
Befreiungskriegen bis 1815 gegen die Truppen Napoléon Bonapartes kämpft.
9. April
Fünfter Koalitionskrieg
Das Kaisertum Österreich erklärt Frankreich
und dessen Verbündeten, dem Königreich Bayern, den Krieg. Bereits am nächsten
Tag dringt die von Erzherzog Karl von Österreich-Teschen befehligte Armee im
Nachbarland ein.
9. April
Tiroler Volksaufstand
Die Zwangsaushebung von Rekruten für die
bayerische Armee löst in Innsbruck einen auf ganz Tirol übergreifenden Aufstand
aus, dessen Führung Andreas Hofer übernimmt.
13. April
Schlacht am Bergisel
Die Franzosen kapitulieren vor Andreas Hofer am
Bergisel (Tirol)
19. April
Koalitionskrieg - Die Schlacht von Abensberg beginnt, in der die
Franzosen unter Napoleon I. über die Österreicher siegreich bleiben. Am selben
Tag werden in das Herzogtum Warschau eingedrungene österreichische Truppen in
der Schlacht von Raszyn von polnischen Truppen geschlagen.
5. Mai
Das Gefecht bei Dodendorf zwischen dem Freikorps Schillsche Jäger und
französischen und westphälischen Truppen findet statt
7. Mai
Der französische Kaiser Napoléon Bonaparte behauptet in Wien, Papst Pius
VII. habe als weltlicher Herrscher aufgehört zu regieren und annektiert damit
faktisch den Kirchenstaat.
12. Mai
Die 2.Schlacht von Oporto findet statt
13. Mai
Napoleon I. zieht zum zweiten Mal als Sieger in Wien ein nach einer
Belagerung und Beschießung der Stadt am 12. Mai.
17. Mai
Napoléon Bonaparte dekretiert die Annexion des Kirchenstaats für sein
Imperium.
17. Mai
In Malborgeth gelingt der französischen Armee der Durchbruch. Hauptmann
Friedrich Hensel fällt.
18. Mai
Am Predilpass fällt Hauptmann Johann Hermann von Hermannsdorf nach
erbitterten Widerstand gegen die französische Armee. Hensel und Hermannsdorf
ermöglichen damit den österreichischen Sieg bei Aspern.
21.–22. Mai
In der zweitägigen Schlacht bei Aspern nahe Wien sinkt Napoléon
Bonapartes Nimbus der Unüberwindbarkeit seiner Truppen dahin. Die Österreicher
unter Erzherzog Karl gewinnen die Schlacht des Fünften Koalitionskrieges. Den
Sieg auszunutzen, rasch an das rechte Ufer überzugehen und die erschöpften
Franzosen zu vernichten, bevor sie Verstärkungen erhalten, wagt Erzherzog Karl
bei der Erschöpfung der Truppen und dem Mangel an Munition jedoch nicht.
30. Mai
Die erfolglose Belagerung des Grazer Schloßbergs durch französische
Truppen beginnt.
25. Mai
La Plata (später Sucre)
erster nach Unabhängigkeit strebender Aufstand
in Lateinamerika gegen die spanische Herrschaft
5.–6. Juli
Schlacht bei Wagram
6. Juli
Papst Pius VII. wird mit Billigung Kaiser Napoléon Bonapartes verhaftet
und nach Frankreich gebracht. Der Papst hatte sich der französischen Annexion
des Kirchenstaates widersetzt.
8. Juli
In der Schlacht bei Gefrees zwingen während des fünften
Koalitionskriegs österreichische Truppen die französischen Einheiten zum
Rückzug.
12. Juli
Znaimer Waffenstillstand
27. Juli
Sieg der britisch-spanisch-portugiesischen Truppen gegen die
französische Invasionsarmee in der Schlacht von Talavera de la Reina.
30. Juli
Auf der Halbinsel Walcheren in der niederländischen Provinz Zeeland
beginnt im Fünften Koalitionskrieg eine britische Invasion mit einer Stärke von
39.000 Mann. Diese Expedition scheitert später am 10. Dezember.
1. August
Das Gefecht bei Ölper findet statt
10. August
Ecuador erklärt erstmals seine Unabhängigkeit von Spanien.
16. August
Auf Initiative Wilhelm von Humboldts wird die
Humboldt-Universität
zu Berlin gegründet
17. August
Gendarmen-Affäre in Göttingen
Im September
Napoleonische Truppen sprengen
die Burg Theben in Bratislava in der
Slowakei.
17. September
Der Vertrag von Fredrikshamn beendet den Russisch-Schwedischer
Krieg (1808–1809) zwischen Russland und Schweden.
8. Oktober
Dem vormaligen Gesandten in Paris, Graf Klemens Wenzel Lothar von
Metternich, wird vom Kaiser Franz I. in Wien die Führung des österreichischen
Außenministeriums anvertraut.
13. Oktober
Der 17-jährige Friedrich Stapß wird in Schönbrunn beim Plan
festgenommen, Napoléon Bonaparte mit einem Küchenmesser zu töten. Für sein
Attentat wird er vier Tage später erschossen.
14. Oktober
Friede von Schönbrunn
19. November
In der Schlacht bei Ocaña kommt es während der Napoleonischen
Kriege zu einem Sieg des französischen Heeres unter Marschall Nicolas
Jean-de-Dieu Soult über die spanische Armee.
25. November
Der britische Diplomat Benjamin Bathurst verschwindet in
Perleberg, wo er eine Rast auf seiner inkognito geführten Rückreise eingelegt
hat, am Abend auf ungeklärte Weise.
30. November
Die Oper Pimmalione von Luigi Cherubini wird in Paris uraufgeführt
10. Dezember
Der Dänisch-Schwedische Krieg geht mit dem Friedensschluss von
Jönköping zu Ende.
15. Dezember
Napoleon I. und Joséphine informieren die Familie über ihre
Einigung zur Scheidung.
22. Dezember
Der US-Kongress lockert wegen unerwünschter Auswirkungen den
Embargo Act und begrenzt das Handelsverbot nur noch auf Großbritannien und
Frankreich.