Juni 1987 - Juni
1987 – Mithören war
nicht erlaubt
Zu Tausenden waren Menschen aus allen Bezirken der
DDR nach Berlin gereist. Sie wollten die
Pfingstfeiertag nutzen, um auf der Ost-Seite der
Mauer ein Konzert mitzuhören, an dem sie nicht
teilnehmen konnten. Sie wollten Rock- und Popgrößen
wie David Bowie und „Genesis“ hören und vielleicht
auch von der
Perestroika in der DDR träumen. Doch so
einfach war das nicht. Es kam zwischen den
Angehörigen der DDR-Volkspolizei und den
Jugendlichen zu schweren Auseinandersetzungen, weil
die Polizei den Jugendlichen den Zugang versperren
wollte. Das Open-Air-Konzert am Reichstagsgebäude,
von dem am Brandenburger ohnehin nur ein wenig zu
hören war, bot den Jugendlichen auf der Ostseite der
Mauer Anlass, ihren Unwillen über die starre
politische Führung zu äußern. Dieser Unwillen und
die Liebe zur Musik verbanden sie. Klar, dass sie
nicht ohne Weiteres den Durchsagen der Volkspolizei
Folge leisteten, die sie dazu aufriefen, das Gebiet
zu verlassen. Innerhalb von wenigen Stunden hatte
sich eine spontane Demonstration gegen einen Staat
entwickelt, der seine Bürger bevormundete und
drangsalierte. Die Perestroika war in der DDR noch
längst nicht angekommen.
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Mai 1987
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Juli
1987 >>
Was geschah im Juni 1987
1. Juni
Libanon 1987 – Bei einem Sprengstoffanschlag wurde
der Ministerpräsident des Landes, Raschid Karami,
getötet. Die Attentäter gehörten wahrscheinlich
einer christlichen Splittergruppe an.
2. Juni
Bulgarien/BRD 1987 – Der bulgarische Staats- und
Parteichef Todor Schiwkow war zu einem viertägigen
Staatsbesuch in die Bundesrepublik gereist. Die
Gespräche hatten die Verbesserung der gegenseitigen
Beziehungen und Zusammenarbeit zum Inhalt gehabt,
wobei sie sich besonders auf das wirtschaftliche
Gebiet konzentrierten. Der bulgarische Staatsmann
hatte u. a. die Gründung deutsch-bulgarischer
Gemeinschaftsunternehmen angeregt.
2. Juni
USA/International 1987 – In der US-amerikanischen
Hauptstadt Washington hatte die dritte
Internationale Aids-Konferenz stattgefunden, an der
mehr als 6.000 Wissenschaftler aus 50 Ländern
teilgenommen hatten. Der US-amerikanische Virologe,
Robert Gallo, der neben dem Franzosen Luc Montagnier
einer der Entdecker des
Aids-Virus war, hatte von
einem weiteren Aids-Virus berichtet. Dieser war in
Nigeria gefunden worden.
2. Juni
Bulgarien/BRD 1987 – Zwischen der Bundesrepublik und
Bulgarien war ein Doppelbesteuerungsabkommen
geschlossen worden.
3. Juni
DDR/Niederlande 1987 – DDR-Staats- und Parteichef
Erich Honecker war zu einem dreitägigen Staatsbesuch
in die Niederlande gereist. Im Mittelpunkt der
Gespräche hatten Abrüstungsfragen und die
gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen gestanden.
3. Juni
BRD 1987 – Zum ersten Mal hatte mit der Wahl der
SPD-Politikerin Elisabeth Klausch zur Präsidentin
der Hamburger Bürgerschaft den Vorsitz in einem
bundesdeutschen Länderparlament übernommen.
4. Juni
BRD 1987 –
Bundeskanzler Helmut Kohl hatte in einer
Regierungserklärung für die sogenannte Nulllösung
beim Abbau der Mittelstreckenraketen unter gewissen
Einschränkungen plädiert.
4. Juni
BRD 1987 – Auf der Moorweide in Hamburg war der
sogenannte Kunstrummel „Luna, Luna!“ von André
Heller eröffnet worden. Unter anderem waren
Bildentwürfe des
spanischen Malers Salvador Dali,
ein Glaslabyrinth des US-amerikanischen
Pop-art-Künstlers Roy Lichtenstein und von Jörg
Immendorff gestaltete Schießbuden ausgestellt
worden, die dem Publikum bis zum 19. Juli offen
standen.
5. Juni
Indien/Sri Lanka 1987 – Um die Spannungen zwischen
Indien und Sri Lanka abzubauen, hatten die
Regierungen beider Länder diplomatische Beziehungen
aufgenommen. Die Spannungen waren Ende Mai durch
eine Großoffensive gegen die tamilischen Rebellen in
Jaffna (Sri Lanka) entstanden. Daraufhin hatte die
indische Luftwaffe Lebensmittel für die tamilische
Bevölkerung der Halbinsel abgeworfen. Das wiederum
hatte den Unwillen der Regierung in der Hauptstadt
Sri Lankas, Colombo, hervorgerufen.
5. Juni
Argentinien 1987 – Das Parlament des Landes hatte
endgültig das Amnestiegesetz verabschiedet. Danach
war allen Militärs bis zum Rang eines
Brigadegenerals für alle während der Militärdiktatur
in den Jahren 1976 bis 1983 begangenen Verbrechen
Straffreiheit zugesichert worden.
6. Juni
BRD 1987 – Über die Pfingstfeiertage war es bei der
Räumung besetzter Häuser in Freiburg im Breisgau
(Baden-Württemberg) zu schweren Auseinandersetzungen
zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Es
waren sieben Polizeibeamte und Feuerwehrleute
verletzt worden. Der gesamte Schaden war mit 300.000
DM beziffert worden.
6. Juni
Tennis 1987 – Die bundesdeutsche
Profi-Tennisspielerin
Steffi Graf hatte beim
Endspiel gegen die Weltranglisten-Erste
Martina
Navratilova (USA) bei den Internationalen
Französischen Meisterschaften (French Open) in Paris
ihren ersten Grand-Slam-Sieg errungen.
6. Juni
Fußball 1987 – Im Münchener Olympiastadion war das
Bundesligaspiel zwischen dem FC Bayern München und
Bayer Uerdingen 2:2 zu Ende gegangen. Damit hatte
der FC Bayern München als Deutscher Fußballmeister
festgestanden.
7. Juni
Turnen/West-Berlin/BRD 1987 – Nach einer Woche war
das Deutsche Turnfest zu Ende gegangen. Insgesamt
hatten 120.000 Sportler aus allen Teilen der
Bundesrepublik daran teilgenommen.
8. Juni
DDR 1987 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war es
zu schweren Auseinandersetzungen zwischen
Jugendlichen und der Volkspolizei gekommen.
Sicherheitskräfte hatten begonnen, etwa 3000
Rockfans den Zugang zu versperren, die vom
Brandenburger Tor aus ein Konzert vor dem Reichstag
mithören wollten, bei dem u. a. Rockgrößen wie David
Bowie und „Genesis“ auftraten.
8. Juni
Vatikan/Polen 1987 –
Papst Johannes Paul II. war zu
einem Besuch in sein Geburtsland Polen gereist. Das
Kirchenoberhaupt blieb bis zum 14. Juni. Der Papst
hatte mit Staats- und Parteichef Wojciech Jaruzelski
sowie mit dem Arbeiterführer Lech Walesa Gespräche
geführt.
8. Juni
Frankreich 1987 – Trotz heftiger Proteste
Australiens, Neuseelands und anderer
Südpazifikstaaten hatte Frankreich auf dem
südpazifischen Atoll Mururoa den dritten Atomtest
1987 durchgeführt.
9. Juni
DDR/UNO 1987 – Im Bauhaus Dessau hatte ein
Internationales Seminar des UNO-Zentrums für
menschliche Siedlungen (HABITAT) begonnen, das bis
zum 23. Juni dauerte. An der Veranstaltung hatten
Städtebauer und Architekten aus 15 Ländern Afrikas
und Westasiens teilgenommen.
10. Juni
BRD/DDR 1987 – Vertreter der Bundesregierung und der
DDR-Regierung hatten in der bundesdeutschen
Hauptstadt Bonn ein Rahmenabkommen über die
Zusammenarbeit auf dem Gebiet des
grenzüberschreitenden Umweltschutzes paraphiert. In
das Abkommen war auch West-Berlin einbezogen worden.
10. Juni
Italien/International 1987 – In Venedig war der 13.
Weltwirtschaftsgipfel der sieben führenden
westlichen Industriestaaten beendet worden. Zum
Abschluss wurden Erklärungen zu den
Ost-West-Beziehungen sowie zum Golfkrieg abgegeben,
ebenso zum internationalen Terrorismus.
10. Juni
Panama 1987 – Nach zweitägigen Unruhen hatte die
Regierung des Landes den Ausnahmezustand über das
Land verhängt. Anlass dazu hatte ein Interview des
entlassenen Stabschefs der Streitkräfte, Oberst
Alberto Diaz Herrera gegeben. Darin hatte dieser den
Kommandeur der Nationalgarde, General Manuel Antonio
Noriega, beschuldigt, verschiedene politische
Verbrechen begangen zu haben. Daraufhin hatten
Tausende von Demonstranten in Panama-Stadt die
Absetzung Noriegas geFordert.
11. Juni
Großbritannien 1987 – Die Konservativen hatten trotz
leichter Verluste wieder die absolute Mehrheit bei
den Unterhauswahlen gewonnen. Damit war der Weg für
Premierministerin Margaret Thatcher frei zum Antritt
ihrer dritten Amtszeit.
11. Juni
Südkorea 1987 – In der Hauptstadt Seoul und in
anderen südkoreanischen Städten war es zu
gewalttätigen Protesten gegen die Regierung
gekommen. Es waren dabei 3831 Menschen festgenommen
worden, von denen später 200 Menschen angeklagt
wurden. Bei den Auseinandersetzungen waren mehr als
700 Polizisten verletzt worden. Die Nominierung des
Chefs der regierenden Demokratischen
Gerechtigkeitspartei (DJP), General Roh Tae Woo, zum
Präsidentschaftskandidaten war der Auslöser der
Auseinandersetzungen gewesen. Der General war ein
Freund des gegenwärtigen Präsidenten Chun Doo Hwan.
Der Oppositionsführer Kim Dae Jung, der seit zwei
Monaten unter Hausarrest stand, hatte die
Protestaktionen als großen Erfolg bezeichnet.
12. Juni
USA/West-Berlin 1987 – In West-Berlin war es zu
Straßenschlachten mit der Polizei anlässlich des
Besuchs des US-amerikanischen Präsidenten Ronald
Reagan gekommen. Der US-Präsident hatte in einer
Ansprache vor dem Brandenburger Tor an den
sowjetischen Parteichef
Michail Gorbatschow
appelliert, als Beweis seiner Friedensliebe die
Mauer beseitigen zu lassen. Weiterhin schlug Reagan
vor, dass die Olympischen Spiele in beiden Teilen
Berlins ausgetragen werden sollten.
12. Juni
Zentralafrika 1987 – In der Hauptstadt der
Zentralafrikanischen Republik, Bangui, war der
ehemalige Kaiser des Landes, Jean Bedel Bokassa,
wegen vielfacher Morde und Folterungen sowie
Unterschlagung von Staatsgeldern zum Tode verurteilt
worden. Bokassa war freiwillig aus dem französischen
Exil zurückgekehrt.
12. Juni
BRD 1987 – In Kassel (Hessen) hatte die „documenta
8“ begonnen. Diese Weltausstellung der Kunst, die
eine der bedeutendsten Ausstellungen zur Kunst der
Gegenwart ist, dauerte bis zum 20. Oktober.
12. Juni
West-Berlin 1987 – Mit der Ausstellung
„Wissenschaften in Berlin“ war die Kongresshalle
wiedereröffnet worden. Das Gebäude, das aus den
1950er Jahren stammte, war 1980 eingestürzt. Es war
für 83 Millionen DM wiederaufgebaut worden.
12. Juni
BRD 1987 – In Hamburg war die Errichtung eines
Klimarechenzentrums für 83 Millionen DM geplant. Die
Kosten sollten von mehreren Forschungsorganisationen
sowie dem Bund und dem Land Hamburg getragen werden.
13. Juni
BRD 1987 – Im Bonner Hofgarten hatten mehr als
100.000 Menschen aus dem ganzen Land für Frieden und
Abrüstung demonstriert und von der Bundesregierung
die uneingeschränkte Zustimmung zur sogenannten
doppelten Nulllösung geFordert.
13. Juni
BRD 1987 – In Koblenz (Rheinland-Pfalz) hatte sich
der Deutsche Mietertag für die Beibehaltung des
Mieterschutzes sowie für den verstärkten Bau
öffentlich geförderter Wohnungen mit sozial
gerechten Mieten ausgesprochen.
13. Juni
BRD 1987 – Nach einer Bauzeit von einem halben Jahr
war an der Universität Stuttgart das
Forschungsprojekt Hysolar eingeweiht worden. Das
Projekt sollte der BRD und Saudi-Arabien zur
gemeinsamen Arbeit bei der Erzeugung und Nutzung von
solarem Wasserstoff dienen.
14. Juni
Afghanistan 1987 – Das kommunistische Regime hatte
seine Bemühungen um die Bildung einer
Koalitionsregierung durch die Aufnahme von Kontakten
zu königstreuen Kräften beschleunigt. Der ehemalige
König von Afghanistan, Mohammed Sahir, der seit 14
Jahren im römischen Exil lebte, sagte, dass er eine
„für das afghanische Volk annehmbare politische
Lösung“ für möglich hielte.
14. Juni
Äthiopien 1987 – Erstmals seit dem Sturz von Kaiser
Haile Selassie 1974 hatten Parlamentswahlen
stattgefunden. Etwa 15 Millionen Wahlberechtigte
waren aufgerufen, aus den 2.500 angetretenen
Bewerbern 835 Abgeordnete für die
Nationalversammlung zu wählen.
14. Juni
BRD 1987 – Der bisherige Fraktionsvorsitzende
Hans-Jochen Vogel war auf einem außerordentlichen
SPD-Parteitag in Bonn zum neuen Parteivorsitzenden
gewählt worden. Willy Brandt war vorzeitig
zurückgetreten. Er behielt den auf Lebenszeit den
Ehrenvorsitz.
15. Juni
DDR/UNO 1987 – DDR-Staats- und Parteichef Erich
Honecker hatte UNO-Generalsekretär Javier Pérez de
Cuéllar empfangen, der sich mehrere Tage in der DDR
aufgehalten hatte. Dabei war die europäische
Abrüstung das Thema des Gesprächs.
15. Juni
BRD/Polen 1987 – Eine polnische Korvette hatte die
„Neckar“ der Bundesmarine beschossen, die ein
Seemanöver des Warschauer Pakts in der Ostsee
beobachtete. Dabei waren drei Seeleute verletzt
worden. Für diesen Vorfall hatte sich die polnische
Regierung entschuldigt.
16. Juni
Chile 1987 – In der Hauptstadt Santiago de
Chile war
es zu Protestdemonstrationen gekommen, weil die
Polizei zwölf Bewohner eines Hauses getötet hatte.
Zwei von den Getöteten hatten unter dem Verdacht
gestanden, an der Planung eines Anschlags gegen den
Diktator Augusto Pinochet Ugarte beteiligt gewesen
zu sein. Von der Opposition des Landes war diese
Polizeiaktion als Massenmord und Verbrechen gegen
die Menschlichkeit verurteilt worden.
16. Juni
BRD/Europa 1987 – Als letzte Zentralbank der
EG-Staaten hatte die Deutsche Bundesbank die
Zulassung der privaten Verwendung der europäischen
Währung ECU beschlossen. Die Kreditinstitute hatten
damit die Erlaubnis zur Einrichtung von ECU-Konten.
Allerdings waren sie nicht verpflichtet, diese
Konten einzurichten.
16. Juni
BRD 1987 – In der baden-württembergischen
Landeshauptstadt Stuttgart war das Festival „Theater
der Zeit“ eröffnet worden. Daran hatten sich 500
Künstler aus mehreren Ländern beteiligt. Das
Festival dauerte bis zum 28. Juni.
17. Juni
Indien 1987 – Für die Kongresspartei von
Ministerpräsident Rajiv Gandhi waren die
Landtagswahlen im Bundesstaat Haryana zu einem
Desaster geworden. Die Niederlage hatten
Wahlbeobachter hauptsächlich auf die Absetzung von
Verteidigungsminister Vishwanath Pratap Singh
zurückgeführt. Von ihm waren höchste
Regierungskreise der Korruption beschuldigt worden.
17. Juni
UNO 1987 – In der österreichischen Hauptstadt hatte
die erste Konferenz der Vereinten Nationen (UN) über
Suchtmittelgebrauch und illegalen Drogenhandel
begonnen. Die Konferenz dauerte bis zum 26. Juni.
Experten aus rund 135 Ländern hatten an den
Beratungen über internationale Zusammenarbeit und
praktische Maßnahmen im Kampf gegen den
Drogenmissbrauch teilgenommen.
17. Juni
BRD 1987 – In Frankfurt am Main (Hessen) hatte der
22. Deutsche Evangelische Kirchentag begonnen, der
unter dem Motto „Seht, welch ein Mensch“ gestanden
hatte. An der Schlussveranstaltung am 21. Juni
hatten mehr als 100.000 Menschen teilgenommen.
17. Juni
Fußball 1987 – Im Münchner Olympiastadion konnte der
FC Bayern München am letzten Tag der
Bundesligasaison seinen zehnten Deutschen
Meistertitel feiern. Gleichzeitig hatte sich damit
Trainer Udo Lattek von seinem Verein verabschiedet.
Er ging als Technischer Direktor zum 1. FC Köln.
18. Juni
Vietnam 1987 – Die vietnamesische
Nationalversammlung in Hanoi hatte Vo Chi Chong zum
neuen Vorsitzenden des Staatsrates gewählt. Er trat
die Nachfolge des am 4. Juni zurückgetretenen
Präsidenten des Staatsrats, Truong Chin, und des
Vorsitzenden des Ministerrates, Pham Van Dong an.
Der neu gewählte Vorsitzende war von Beobachtern als
„Kompromisskandidat“ bezeichnet worden. Er sollte
die Ablösung der „alten Garde“ einleiten.
18. Juni
West-Berlin 1987 – Vom Berliner Arbeits- und
Sozialgericht war die Kündigung eines 52-Jährigen
wegen seiner Infizierung mit Aids-Viren für
unwirksam erklärt worden. Man hatte den
kaufmännischen Angestellten aus der Textilbranche im
Oktober 1986 wegen seiner Krankheit entlassen.
18. Juni
USA/International 1987 – In New York waren die
Briefe des Schriftstellers
Franz Kafka an seine
Verlobte Felice Bauer zur Versteigerung gekommen.
Sie erbrachten umgerechnet 1,13 Milliarden DM. Es
war der höchste Preis, der bislang für Manuskripte
eines Dichters bezahlt worden war.
19. Juni
Spanien 1987 – In Barcelona waren bei einem
Bombenanschlag der baskischen
Separatistenorganisation ETA auf ein Kaufhaus 18
Menschen ums Leben gekommen. Weitere 37 Menschen
waren verletzt worden, teilweise lebensgefährlich.
19. Juni
BRD 1987 – Der katholischen Theologieprofessorin Uta
Ranke-Heinemann war vom Essener Bischof Franz
Hengsbach die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen
worden. Anlass war, dass sie das Dogma von der
Jungfrauengeburt Marias öffentlich in Frage gestellt
hatte.
20. Juni
Uruguay/BRD 1987 – Der uruguayische Staatspräsident
Julio Maria Sanguinetti war zu einem Besuch in die
Bundesrepublik gereist. Sein Aufenthalt dauerte fünf
Tage. Zwischen beiden Staaten wurde am 22. Juni ein
Kulturabkommen unterzeichnet, das am 8. Mai 1989 in
Kraft trat.
20. Juni
Spanien 1987 – Durch die Explosion eines mit
Sprengstoff gefüllten Autos waren in der Tiefgarage
eines Kaufhauses in Barcelona 21 Menschen getötet
worden.
20. Juni
Türkei 1987 – Kurdische Separatisten hatten ein
türkisches Dorf überfallen. Dabei waren 31 Menschen
ums Leben gekommen.
20. Juni
Fußball 1987 – In West-Berlin hatte der Hamburger SV
das Endspiel um den Pokal des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB) gegen den Zweitligisten
Stuttgarter Kickers 3:1 gewonnen. Der HSV war damit
zum dritten Mal DFB-Pokalsieger geworden.
21. Juni
BRD 1987 – Auf dem Deutschlandtreffen der Schlesier
hatte sich Bayerns Ministerpräsident Franz Josef
Strauß gegen „blauäugiges Wunschdenken“ gewandt. Die
Lösung der deutschen Frage benötige einen „langen,
langen Atem“. Sie sei nicht durch blinden
Aktionismus und auch nicht durch den Druck auf die
Weltmächte zu erzwingen. Ein Kompromiss könnte erst
gefunden werden, wenn die Sowjetunion keine Diktatur
mehr sei. An dem Schlesier-Treffen in Hannover
(Niedersachsen) hatte 170.000 Heimatvertriebene
teilgenommen.
22. Juni
Türkei 1987 – Die Regierung in der Hauptstadt Ankara
hatte den Beginn einer Großoffensive gegen
aufständische
Kurden beschlossen.
22. Juni
DDR/West-Berlin 1987 – Der Regierende Bürgermeister
von West-Berlin, Eberhard Diepgen, hatte
vorgeschlagen, die Olympischen Spiele 1988 bei
weiter andauernden Unruhen in Südkorea von Seoul in
beide Teile Berlins zu verlegen. DDR-Vertreter
hatten sich diesen Vorschlag abgelehnt.
22. Juni
BRD 1987 – Als Nachfolger von Walter Hesselbach war
Heinrich Windelen zum neuen Vorsitzenden des
Verwaltungsrates der Deutschen Bundespost gewählt
worden. Windelen war der frühere Bundesminister für
innerdeutsche Beziehungen gewesen.
23. Juni
BRD/Griechenland 1987 – Bundespräsident Richard von
Weizsäcker war zu einem fünf Tage dauernden
Staatsbesuch nach Griechenland gereist. Probleme der
griechischen Gastarbeiter in der BRD und
wirtschaftliche Schwierigkeiten Griechenlands
innerhalb der Europäischen Gemeinschaft (EG) hatten
im Mittelpunkt seiner politischen Gespräche
gestanden.
23. Juni
BRD 1987 – Bernhard Vogel war vom elften
Rheinland-Pfälzischen Landtag erneut zum
Ministerpräsidenten einer christlich-liberalen
Koalition gewählt worden.
23. Juni
BRD 1987 – Immer mehr bundesdeutsche Ehepaare würden
sich für die Adoption eines ausländischen Kindes
entscheiden. Das wurde vom Statistischen Bundesamt
in Wiesbaden mitgeteilt. U. a. war die rückläufige
Zahl der zur Adoption freigegebenen deutschen Kinder
die Ursache dafür. Im Jahr 1985 hatten von 4103
adoptierten Kindern 784 nicht die deutsche
Staatsangehörigkeit gehabt.
23. Juni
Leichtathletik 1987 – In der tschechischen
Hauptstadt Prag hatte der sowjetische Leichtathlet
Sergei Bubka seinen eigenen Weltrekord im
Stabhochsprung auf 6,03 m verbessert.
24. Juni
BRD/USA 1987 – Einem Beschluss der Bundesregierung
zufolge sollte der am 13. Januar verhaftete
mutmaßliche Terrorist Mohammed Ali Hamadei nicht an
die Vereinigten Staaten ausgeliefert werden. Hamadei
sollte stattdessen in der Bundesrepublik wegen
Flugzeugentführung und Mord vor Gericht gestellt
werden.
24. Juni
BRD 1987 – Von der christlich-liberalen Regierung
war die Amtszeit von Karl-Otto Pöhl als Präsident
der Deutschen Bundesbank gegen die Stimmen der
CSU-Minister verlängert worden.
24. Juni
DDR 1987 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war zum
ersten Mal seit 1961 wieder ein evangelischer
Kirchentag in der DDR durchgeführt worden. Er war am
28. Juni mit einem Abschlussgottesdienst in einem
Köpenicker Fußballstadion zu Ende gegangen.
25. Juni
Vatikan/Österreich 1987 – Der österreichische
Bundespräsident
Kurt Waldheim war im Vatikan in Rom
von
Papst Johannes Paul II. zu einer Audienz
empfangen worden. Das Kirchenoberhaupt würdigte
Waldheims Wirken für den Frieden und als
Generalsekretär der Vereinten Nationen. Gegen diese
Würdigung Waldheims, der aufgrund seiner
Wehrmachtsvergangenheit in der internationalen
Kritik stand, hatte es zahlreiche Proteste aus aller
Welt, vor allem aus Israel, gegeben.
26. Juni
Sowjetunion 1987 – Durch Umbesetzungen im Politbüro
der KPdSU hatte Parteichef Michail Gorbatschow seine
Machtposition gefestigt. Außerdem hatte das Plenum
des ZK dem ersten Teil seiner Wirtschaftsreform
zugestimmt. Diese Reform hatte den einzelnen
Unternehmen mehr Verantwortung eingeräumt.
27. Juni
BRD 1987 – In der Stiftsruine von Bad Hersfeld
(Hessen) waren die 37. Festspiele eröffnet worden.
U. a. hatte Christian Quadflieg nach einer eigenen
neuen Übersetzung die Komödie „Was ihr wollt“ von
William Shakespeare inszeniert. Die Festspiele
dauerten bis zum 9. August.
28. Juni
Israel/BRD 1987 – Der israelische Außenminister
Schimon Peres war zu einem zweitägigen Besuch in die
Bundesrepublik gereist. Die Krise im Nahen Osten und
Waffenlieferungen deutscher Firmen an arabische
Staaten hatten im Mittelpunkt der Gespräche
gestanden.
28. Juni
BRD 1987 – In Lübeck (
Schleswig-Holstein) hatte das
zweite Schleswig-Holstein Musikfestival begonnen. An
verschiedenen Orten des Bundeslandes fanden 300
Veranstaltungen statt. Das Festival dauerte bis zum
23. August. Rund 200.000 Besucher hatten insgesamt
an den Veranstaltungen teilgenommen.
29. Juni
Europa 1987 – In Brüssel (
Belgien) hatte die
zweitägige 36. Gipfelkonferenz der Staats- und
Regierungschefs der EG-Staaten begonnen. Es war
jedoch keine Einigung über die mittelfristige
Finanzierung der Europäischen Gemeinschaft zustande
gekommen.
29. Juni
USA/Kuwait 1987 – US-Außenminister George Shultz
hatte die Ausrüstung von elf kuwaitischen Schiffen
mit US-amerikanischen Flaggen für die erste
Juli-Hälfte angekündigt. Diese Aktion hatte Shultz
sowie die Präsenz der US-Marine im Persischen Golf
als Abschreckensmaßnahme im iranisch-irakischen
Krieg bezeichnet.
29. Juni
Südkorea 1987 – Die Regierung und die Opposition des
Landes hatten sich nach heftigen gewalttätigen
Auseinandersetzungen in den letzten Tagen auf ein
gemeinsames Vorgehen gegen die Unruhen geeinigt.
Dieses gemeinsame Vorgehen sollte in freien Wahlen
für den neuen Staatspräsidenten und weiteren
demokratischen Reformen gipfeln.
30. Juni
BRD 1987 – In Bonn hatte sich die SPD-Kommission zur
Entwicklung eines neuen Grundsatzprogramms
konstituiert. Den Vorsitz hatte Hans-Jochen Vogel
übernommen.
Nachrichten Juni 1987 in der Presse
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