Juli 1987 - Die
Welt hatte nun 5
Milliarden Bewohner
In einem symbolischen Akt hatte der
UNO-Generalsekretär Javier Pérez de Cuéllar eine
jugoslawische Mutter in einer Klinik in Zagreb
stellvertretend zur Geburt des fünfmilliardsten
Menschen beglückwünscht, denn irgendwo auf der Welt
hatte die Geburt eines neuen Erdenbürgers die Zahl 5
Milliarden vollendet. Schlagzeilen aus der DDR waren
anderer Art. Dort hatte die Regierung anlässlich des
38. Jahrestages der
Gründung der DDR eine allgemeine
Amnestie für Straftätet verkündet. Die eigentliche
Schlagzeile aber war, dass die DDR in ihrem Land die
Todesstrafe abgeschafft hatte. Dafür hatte die
Regierung der DDR zu Beginn des Monats den
innerdeutschen Reiseverkehr erschwert. Eine neue
Verfügung erlaubte den DDR-Bürgern, die in
dringenden Familienangelegenheiten in die BRD reisen
durften, nur noch 15 statt 70 Mark Umtausch im
Verhältnis 1:1 in DM. Gutes gab es in Sachen Kultur
zu vernehmen. Im Ost-Berliner Theater im Palast (TiP)
hatte
Loriot mit seiner Partnerin
Evelyn Hamann ein
dreitägiges Gastspiel absolviert. Eine kleine
Hoffnung auf Annäherung der beiden Staaten?
Vielleicht.
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Juni 1987
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Was geschah im Juli 1987
1. Juli
Europa 1987 – Die Einheitliche Europäische Akte zur
Schaffung des europäischen Binnenmarktes war in
Kraft getreten.
1. Juli
Südkorea 1987 – Unter nationalem und internationalem
Druck hatte Staatspräsident Chun Doo Hwan das
Programm des von der Regierungspartei nominierten
Präsidentschaftskandidaten Roh Tae Woo akzeptiert.
Das Programm sah eine Demokratisierung des Landes
vor sowie die Direktwahl des Präsidenten.
1. Juli
DDR/BRD 1987 – Der innerdeutsche Reiseverkehr war
durch eine neue Verfügung seitens der DDR erschwert
worden. Danach war es DDR-Bürgern, die in dringenden
Familienangelegenheiten die BRD besuchen wollten,
nur dann gestattet zu reisen, wenn sie 15 statt 70
Mark im Verhältnis 1:1 in DM umtauschen würden.
1. Juli
Europa 1987 – In Brüssel (
Belgien) hatten sich die
Agrarminister der Europäischen Gemeinschaft (EG) auf
die neuen Agrarpreise geeinigt. Die Minister hatten
daran festgehalten, die meisten Preise einzufrieren
sowie auf den allmählichen Abbau des bisherigen
Währungsausgleichs.
1. Juli
Tour de France/West-Berlin 1987 – Der Regierende
Bürgermeister von West-Berlin, Eberhard Diepgen,
hatte in seiner Stadt den Startschuss für die Tour
de France gegeben, dem schwersten Radrennen der
Welt. Am 26. Juli endete das Rennen traditionell in
Paris.
2. Juli
BRD 1987 – Die Hanauer Nuklearfabrik Nukem musste
einen Teil ihrer Anlagen stilllegen aufgrund von
Sicherheitsbedenken des hessischen Umweltministers
Karlheinz Weimar.
3. Juli
Haiti 1987 – Regierungschef, General Henri Namphy,
hatte sich infolge eines Generalstreiks und
tagelanger Unruhen zur Modifizierung der
Wahlrichtlinien bereit erklärt. Ursprünglich geplant
war, dass das Militär die für November vorgesehenen
Wahlen organisieren sollte. Die Wahlen sollten den
Übergang von der Militärregierung unter Namphy zu
einer Zivilregierung möglich machen. Namphy hatte im
Februar 1986 den langjährigen Diktator Jean-Claude
Duvalier gestürzt.
3. Juli
BRD 1987 – Bei routinemäßig durchgeführten Prüfungen
am 16. Juni waren in Nudeln aus Riesburg
(
Baden-Württemberg) Salmonellen festgestellt worden.
Dies hatte der Wirtschaftskontrolldienst von
Baden-Württemberg mitgeteilt. Die Ergebnisse der
Stichproben waren bei weiteren Überprüfungen im
ganzen Bundesland bestätigt worden.
4. Juli
Frankreich 1987 – Von einem französischen
Schwurgericht war der ehemalige Gestapo-Chef von
Lyon, Klaus Barbie, wegen Verbrechen gegen die
Menschlichkeit in 17 Fällen zu lebenslanger Haft
verurteilt worden.
4. Juli
Tennis 1987 – Bei den Offenen englischen
Tennismeisterschaften in Wimbledon hatte die
bundesdeutsche Spielerin
Steffi Graf gegen
Martina
Navratilova (USA) im Endspiel 5:7 verloren.
5. Juli
BRD/Frankreich 1987 – In französischen Reims und
Colombey-les-deux-Eglises hatten Bundeskanzler
Helmut Kohl und der französische Ministerpräsident
Jacques Chirac der Aussöhnung zwischen Frankreich
und der Bundesrepublik vor 25 Jahren gedacht, die
durch Charles de Gaulle und Konrad Adenauer zustande
gekommen war.
5. Juli
El Salvador/BRD 1987 – Der Präsident von El
Salvador, José Napoleon Duarte, war zu einem
Staatsbesuch in die Bundesrepublik gereist. Die Lage
in Mittelamerika und deutsche Wirtschaftshilfen für
sein Land hatten im Mittelpunkt seiner Gespräche
gestanden.
5. Juli
International 1987 – In dem italienischen Ort
Bellagio am Comer See war eine Konferenz
internationaler Politiker und Entwicklungsfachleute
mit einer ernsthaften Warnung vor der weiteren
Zerstörung der tropischen Wälder zu Ende gegangen.
Die Konferenz war u. a. von der Weltbank und der
Welternährungsbehörde (FAO) einberufen worden. Durch
Versteppung, sinkende Agrargütererzeugung und
Landflucht wurden als Ursache dafür gesehen, dass
die Entwicklungsländer nicht nur schwere
ökologische, sondern auch ökonomische Schäden
erlitten.
5. Juli
Segeln 1987 – Überraschend hatten zwei Boote mit
bisher kaum bekannten Nachwuchsmannschaften je eine
Gold- und eine Bronzemedaille bei der
Weltmeisterschaft „Kiel Worlds ‘87“ gewonnen.
6. Juli
USA/International 1987 –
US-Präsident Ronald Reagan
hatte einen Plan zur Reform der Weltagrarpolitik
unterbreitet. Dieser sah die Abschaffung aller
Formen von landwirtschaftlichen Subventionen und
anderer protektionistischer Maßnahmen vor. Am
Folgetag hatte ein Sprecher der EG-Kommission in
Brüssel (
Belgien) die US-amerikanischen Vorschläge
als „unrealistisch, nicht praktikabel und
anfechtbar“ bezeichnet.
6. Juli
Sowjetunion/International 1987 – In der sowjetischen
Hauptstadt Moskau hatten das 15. Internationale
Moskauer Filmfestival begonnen. Die Teilnehmer waren
Filmschaffende aus mehr als 100 Ländern. Die
Bundesrepublik gehörte sowohl im Wettbewerb wie auch
mit einer Informationsschau von 15 Dokumentar- und
Spielfilmen zu den Teilnehmern. Am 17. Juli erhielt
zum Abschluss des Festivals der Film „Intervista“
des italienischen Regisseurs Federico Fellini den
Goldenen Preis.
7. Juli
Indien 1987 – Fünf militante Sikhs hatten im
Bundesstaat Pandschab den blutigsten Überfall seit
dem Ausbruch von Unruhen im Mai verübt. Bei einem
Anschlag auf einen mit Hindus besetzten Bus waren 40
Menschen erschossen worden. Weitere 13 Menschen
wurden schwer und 26 Menschen waren leicht verletzt
worden. Die Auseinandersetzungen zwischen den Sikhs
und den Hindus hatten zugenommen, als im Mai der
Bundesstaat Pandschab der Regierung in Neu-Delhi
direkt unterstellt worden waren. Für das Gebiet
hatten die Sikhs die Unabhängigkeit geFordert.
7. Juli
BRD 1987 – In der Altstadt von Herborn (Hessen)
verunglückte ein mit Benzin beladener Tanklaster.
Bei dem Unglück wurden neun Häuser in Brand gesteckt
und mehrere Menschen kamen ums Leben.
7. Juli
West-Berlin 1987 – Auf die Asylstelle des
Landeseinwohneramtes war ein Brandanschlag der
linksextremen Gruppierung „Revolutionäre Viren“
verübt worden. Bei dem Brand waren etwa 4.500 Akten
von Asylbewerbern vernichtet worden.
8. Juli
Island 1987 – Der Vorsitzende der konservativen
Unabhängigkeitspartei, Thorstein Palsson, hatte eine
neue Regierung mit den Sozialdemokraten und der
rechtsgerichteten Fortschrittspartei gebildet. Nach
den Wahlen vom 25. April scheiterten andere
Koalitionsversuche.
8. Juli
BRD 1987 – Nach einem Ultimatum von Bürgermeister
Klaus von Dohnanyi hatten sich die Hausbesetzer in
der Hamburger Hafenstraßen zum Abbau der von ihnen
errichteten Barrikaden bereiterklärt. SPD und FDP
der Hansestadt wollten jede gewaltsame Konfrontation
vermeiden, sie verhandelten noch immer über die
Zusammensetzung der künftigen Regierung.
9. Juli
BRD 1987 – Nach fünfjähriger Bauzeit hatte die
Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft-
und Raumfahrt in Köln eine der modernsten
Windkanalanlagen in Europa in Betrieb genommen.
9. Juli
DDR 1987 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war im
Theater im Palast (TiP) das dreitägige Gastspiel des
Humoristen Vicco von Bülow (
Loriot) und seiner
Partnerin Evelyn Hamann zu Ende gegangen.
Gleichzeitig waren in der Galerie des Theaters
Cartoons, Fotos und Schallplatten von Loriot gezeigt
worden.
10. Juli
BRD 1987 – Um den Umweltschutz als Staatsziel in die
Verfassung aufnehmen zu können, hatte der Bundesrat
die Einbringung eines Gesetzentwurfs zur Änderung
des Grundgesetzes beschlossen.
10. Juli
DDR 1987 – Mit einem festlichen lateinischen
Choralpontifikalamt hatte in Dresden das erste
Katholikentreffen in der DDR begonnen. An dem
Treffen nahmen 3.000 Gläubige teil. Zur
Abschlussfeier am 12. Juli waren 80.000 Teilnehmer
gekommen. Es wurde eine Botschaft von Papst Johannes
Paul II. verlesen.
11. Juli
Australien 1987 – Die regierende Labor Party gewann
die Parlamentswahlen. Zum dritten Mal hintereinander
übernahm Ministerpräsident James Hawke das Amt des
Regierungschefs.
11. Juli
BRD/Sowjetunion 1987 – Bundespräsident Richard von
Weizsäcker hatte seinen Staatsbesuch in der
Sowjetunion beendet. Er war am 6. Juli nach Moskau
gekommen. Er war mit Staatspräsident Andrei Gromyko
und Parteichef
Michail Gorbatschow zusammengetroffen
sowie mit dem Regimekritiker Andrei Sacharow.
11. Juli
International 1987 – Irgendwo auf der Welt war der
fünfmilliardste Mensch geboren worden.
UNO-Generalsekretär Javier Pérez de Cuéllar hatte in
einem symbolischen Akt stellvertretend eine
jugoslawische Mutter in einer Klinik in Zagreb zu
diesem Ereignis beglückwünscht.
12. Juli
Sowjetunion/Israel 1987 – In Israel war erstmals
nach 20 Jahren eine Delegation sowjetischer
Diplomaten eingetroffen. Zu den offiziellen Aufgaben
der Delegation gehörte die Inventarisierung
russischer Besitztümer in Israel sowie die
Vertretung dort lebender sowjetischer Staatsbürger.
Die inoffizielle Aufgabe war die Sondierung der
Möglichkeiten zu der von Tel Aviv gewünschten
Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen. Diese
waren 1967 zwischen den beiden Ländern abgebrochen
worden.
12. Juli
Indien/Niederlande/Kanada 1987 – Von einem aus
Rotterdam (
Niederlande) kommenden Schiff waren 168
Inder in Booten vor der kanadischen Küste ausgesetzt
worden, wo sie dann als illegale Einwanderer
landeten.
13. Juli
BRD 1987 – Der Vorstandsvorsitzende der Daimler-Benz
AG, Werner Breitschwerdt, hatte in Stuttgart
(Baden-Württemberg) sein vorzeitiges Ausscheiden
bekanntgegeben. Zu seinem Nachfolger war am 22. Juli
sein bisheriger Stellvertreter, Edzard Reuter,
gewählt worden.
14. Juli
BRD 1987 – Als erstes Bundesland beabsichtigte
Hamburg die Einführung des Kommunalwahlrechts für
Ausländer. Verständigt hatten sich SPD und FDP
darauf in ihren Koalitionsverhandlungen. Dieses
Vorhaben wurde von Bundesinnenminister Friedrich
Zimmermann von der CSU als verfassungswidrig
bezeichnet.
14. Juli
BRD 1987 – Im Grenzdurchgangslager Friedland
(Niedersachsen) waren innerhalb einer Woche 1440
deutsche Übersiedler aus Ostblockstaaten
eingetroffen. Innerhalb einer so kurzen Zeit war
dies die höchste Zahl seit Jahren gewesen. Dabei
hatten die Übersiedler aus
Polen mit 1026 Menschen
das größte Kontingent dargestellt. Mit 387
Übersiedlern folgte die Sowjetunion.
15. Juli
Afghanistan 1987 – Die Regierung des Landes hatte
den einseitigen Waffenstillstand um weitere sechs
Monate verlängert. Parteichef Mohammed Nadschibullah
hatte den Widerstandskämpfern vier Ministerämter
angeboten. Die afghanische Presse hatte zudem einen
neuen Verfassungsentwurf veröffentlicht. Mit diesen
Aktivitäten war der Versuch einer nationalen
Aussöhnung begonnen worden.
16. Juli
Philippinen 1987 – Die Regierung hatte Anklage gegen
den früheren Staatschef Ferdinando Edralin Marcos
erhoben. Ihm waren Diebstahl, Bestechung, Erpressung
und Unterschlagung zur Last gelegt worden. Das
Urteil gegen Marcos sollte auf Rückzahlung von 2,5
Milliarden US-Dollar (rund 4,4 Milliarden DM)
lauten.
17. Juli
Frankreich/Iran 1987 – Frankreich hatte die
diplomatischen Beziehungen zum Iran abgebrochen.
Grund war der Vorwurf Frankreichs, dass der Iran
terroristische Aktionen in Frankreich unterstützt
habe. Die französischen Behörden hatten auch den
Dolmetscher des iranischen Botschafters, Wahid
Gordij, der Beteiligung an der Vorbereitung von
Gewaltakten bezichtigt.
17. Juli
DDR 1987 – Anlässlich des 38. Jahrestages der
Gründung der DDR war eine allgemeine Amnestie für
Straftäter verkündet worden. Auch die Todesstrafe
war von der Regierung abgeschafft worden.
17. Juli
BRD 1987 – In Bonn hatte sich Bundesjustizminister
Hans Engelhard gegen eine gesetzliche Freigabe der
aktiven Sterbehilfe ausgesprochen. Die
Gesetzesänderung hatte die Gesellschaft für humanes
Sterben eingeFordert.
18. Juli
Moçambique 1987 – Angehörige der Rebellenbewegung
Renamo hatten in Homoine 386 Menschen umgebracht.
Die Verantwortung für das Massaker bestritten die
Rebellen, die von
Südafrika unterstützt wurden.
18. Juli
Italien 1987 – In den italienischen Alpen waren bei
einem Unwetter mindestens 34 Menschen umgekommen.
Zehn Tage später hatte ein Erdrutsch im Veltlintal
erneut 27 Menschenleben geFordert.
19. Juli
Portugal 1987 – Die Sozialdemokratische Partei des
amtierenden Ministerpräsidenten Anibal Cavaco Silva
hatte bei den vorgezogenen Parlamentswahlen mit 50,2
Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit gewonnen.
Damit war die Sozialdemokratische Partei die erste
in der Geschichte der Dritten Republik, der so ein
deutlicher Sieg gelungen war.
19. Juli
BRD/International 1987 – Die sieben deutschen
Industriekonzerne konnten sich durch die Aufwertung
der DM gegenüber dem US-Dollar sowie größere
Akquisitionen unter die 50 größten Industriekonzerne
weltweit einreihen. Dies war das Ergebnis einer vom
US-amerikanischen Wirtschaftsmagazin „Fortune“
erstellten Liste für 1986. Zu diesen Konzernen
hatten Daimler-Benz, Volkswagen, Siemens, BASF,
Bayer, Veba und Hoechst gehört.
20. Juli
UNO/International 1987 – Der Sicherheitsrat der
Vereinten Nationen hatte einstimmig eine Resolution
verabschiedet. Darin waren sowohl der Iran als auch
der Irak zur Beendigung des 1980 begonnenen
Golfkrieges auf dem Verhandlungsweg aufgeFordert
worden. Die beiden Staaten sollten den Rückzug auf
die eigenen Territorien veranlassen. Für den Fall
der Nichtbefolgung der Resolution drohten
Sanktionen.
20. Juli
Marokko/International 1987 – In Brüssel (
Belgien)
hatte der marokkanische Außenminister Abdellatif
Filali dem amtierenden EG-Ratspräsidenten Uffe
Ellemann-Jensen einen Brief von König Hasan II.
übergeben. Dieser hatte darin einen Antrag auf
Aufnahme seines Landes in die Europäische
Gemeinschaft (EG) gestellt. Ellemann-Jensen sah sich
gezwungen, auf die rechtlichen Probleme eines
solchen Schrittes zu verweisen. Marokko war weder
Mitglied des Europarates noch gehört es geografisch
zu Europa.
21. Juli
BRD/China/Nepal
Bundeskanzler Helmut Kohl hatte
seine Asienreise beendet. Er hatte sie am 12. Juli
angetreten. Dabei machte er in China und im
Königreich Nepal Station. Vom 16. Bis 19. Juli hatte
er als erster westlicher Regierungschef das von der
Volksrepublik China annektierte Tibet besucht.
22. Juli
Philippinen 1987 – Präsidentin Corazón Aquino hatte
eine Verordnung über die Landreform unterzeichnet.
Darin war die Verteilung an landlose Bauer
vorgesehen. Zudem umfasste die Landreform alle
privaten und staatlichen Landwirtschaftsgüter über 7
Hektar Fläche.
22. Juli
BRD 1987 – In
Nordrhein-Westfalen hatte der
Düsseldorfer Arbeits- und Sozialminister Hermann
Heinemann den ersten Modellversuch in der BRD mit
Methadon geplant. Diese Ersatzdroge wurde nur unter
ärztlicher Kontrolle verabreicht und sollte zur
Eindämmung und Bekämpfung der Drogenkriminalität
beitragen.
22. Juli
Leichtathletik 1987 – Der Marokkaner Said Aouita war
der erste Mensch der Welt, der die 5000 m in weniger
als 13 Minuten gelaufen war. Er hatte in Rom mit
12:58,39 min einen Weltrekord aufgestellt.
23. Juli
Sowjetunion 1987 – In der Hauptstadt
Moskau hatten
zum zweiten Mal mehrere hundert Krimtataren für die
Rückkehr in ihre Heimat demonstriert. Sie hatten die
Schaffung einer autonomen tatarischen Republik
geFordert und dazu ein Gespräch mit Parteichef
Michail Gorbatschow verlangt. Eine Unterredung mit
Staatspräsident Andrei Gromyko am 27. Juli verlief
ohne Ergebnis.
24. Juli
Panama 1987 – Formell hatte die Opposition
Strafantrag gegen General Antonio Noriega gestellt.
Ihm waren Machtmissbrauch und brutales Vorgehen
gegen Oppositionelle zur Last gelegt worden.
24. Juli
BRD/Chile 1987 – Bundesarbeitsminister Norbert Blüm
hatte bei seiner Reise nach
Chile (23. Bis 26. Juli)
die Gelegenheit wahrgenommen, von der chilenischen
Regierung unter Augusto Pinochet Ugarte die
Einhaltung der Menschenrechte zu Fordern. Die
öffentliche Kritik Blüms an dem chilenischen
Diktator verursachte zwischen CDU und CSU eine
Kontroverse.
25. Juli
BRD 1987 – Die Eindeichung der Nordstrander Bucht im
Wattenmeer, deren Bauzeit fünf Jahre betragen hatte,
war abgeschlossen worden. Die Kosten beliefen sich
auf rund 110 Millionen DM.
25. Juli
Europa 1987 – Mehr als 1000 Menschen waren in
Griechenland und Italien gestorben. Sie waren Opfer
einer Hitzewelle in Südeuropa geworden, bei der
tagelang Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius
herrschten.
25. Juli
BRD 1987 – In Bayreuth hatten die traditionellen
Richard-Wagner-Festspiele begonnen. Sie starteten
mit einer Neuinszenierung der Oper „Lohengrin“, die
unter der Regie von Werner Herzog entstand. Die
Aufführung war von der Kritik als konzeptionslos
bezeichnet worden. Die
Bayreuther Festspiele
dauerten bis zum 28. August.
26. Juli
Österreich 1987 – Die Salzburger Festspiele waren
eröffnet worden. Während der bis zum 31. August
dauernden Veranstaltungen waren u. a. zwei
Neuinszenierungen im Sprechtheater zur Aufführung
gekommen: „Der einsame Weg“ von Arthur Schnitzler in
der Inszenierung von Jürgen Flimm und „Der Bauer als
Millionär“ von Ferdinand Raimund, der unter der
Regie von Thomas Langhoff entstand.
26. Juli
Fechtsport 1987 - Bei den Weltmeisterschaften in
Lausanne (Schweiz) hatten die bundesdeutschen
Fechter für eine Überraschung gesorgt. Sie hatten
zwei Goldmedaillen und zwei Silbermedaillen
gewonnen, womit sie Platz eins in der
Mannschaftswertung erreichten.
26. Juli
Tennis 1987 – Das bis zum 2. August ausgetragene
Fed-Cup-Finale hatte die Bundesrepublik gegen die
Vereinigten Staaten im kanadischen Vancouver
gewonnen. Zum BRD-Team gehörten
Steffi Graf und
Claudia Kohde-Kilsch.
26. Juli
Tennis/Herren 1987 – Die bundesdeutsche
Davis-Pokal-Mannschaft hatte in HartFord
(US-Bundesstaat Connecticut) durch ein 3:2 über die
USA den Abstieg aus der ersten Division verhindert.
27. Juli
BRD 1987 – In der Bundesrepublik waren zwei
Aids-Forschungsinstitute entstanden. Ein Zentrum für
klinische Aids-Forschung war in München (Bayern)
errichtet worden und in West-Berlin hatte das
geplante Deutsche Aids-Zentrum seinen Sitz. Dieses
ist dem Bundesgesundheitsamt unterstellt. Für den 1.
Januar 1988 war die Aufnahme der Arbeit in diesem
Zentrum geplant.
28. Juli
BRD 1987 – Das ARD-Fernsehmagazin „Monitor“ hatte
über lebende Rundwurmlarven in Fischen und
Fischprodukten berichtet. Der Bericht hatte einen
rapiden Nachfragerückgang beim Kauf von
Fischkonserven ausgelöst. Aufgrund des Berichtes
hatte das Bundesfinanzministerium verschärfte
Importkontrollen angeordnet. Diese führten ebenfalls
zu dramatischen Umsatzrückgängen bei den
Fischhändlern. Nachfolgend war die deutsche
Fischereiwirtschaft in eine Krise geraten.
28. Juli
Fußball 1987 – Der FC Bayern München hatte im
Waldstadion von Frankfurt am Main durch einen
2:1-Sieg über den Hamburger SV den erstmals
offiziell ausgetragenen Supercup des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB) gewonnen.
28. Juli
Italien 1987 – Im Veltlin waren bei einem Bergsturz
Felsmassen ins Tal der Adda gestürzt, die das Dorf
Morignone unter sich begruben. Nach Schätzungen
hatte es im Ort und auf einer befahrenen Straße 53
Todesopfer gegeben. Etwa 1.500 Menschen hatten ihr
Obdach verloren.
29. Juli
Italien 1987 – Präsident Francesco Cossiga hatte die
46. Italienische Nachkriegsregierung unter
Ministerpräsident Giovanni Goria (Democrazia
Cristina) vereidigt.
29. Juli
Indien/Sri Lanka 1987 – In der Hauptstadt Colombo
(Sri Lanka) hatten Indien und Sri Lanka ein
Friedensabkommen unterzeichnet. Vordem hatte der
Ministerpräsident von Sri Lanka, Junius Richard
Jayawardene, den Tamilen weitgehende Zugeständnisse
gemacht. Er hatte auch die Einrichtung einer eigenen
Provinzregierung im Norden des Landes angekündigt.
29. Juli
Großbritannien/Frankreich 1987 – In Anwesenheit des
französischen Präsidenten
François Mitterrand und
der britischen Premierministerin Margaret Thatcher
waren im Elysée-Palast in Paris die
Ratifikationsurkunden des Vertrages über den Bau des
Kanaltunnels ausgetauscht worden.
29. Juli
Sowjetunion 1987 – Sechs der Angeklagten im Prozess
gegen die Verantwortlichen der Reaktorkatastrophe
von 1986 in Tschernobyl waren der Verletzung der
Sicherheitsvorkehrungen für schuldig befunden
worden. Sie erhielten langjährige Haftstrafen.
29. Juli
Sowjetunion 1987 – Für rund zwei Drittel aller
sowjetischen Arbeitnehmer war ein neues
qualitätsbezogenes Lohnsystem eingeführt worden.
30. Juli
BRD/Luxemburg 1987 – Mit 2 Prozent hatte sich das
Verlagshaus Burda an der privaten
Fernsehgesellschaft RTLplus beteiligt. Dadurch
hatten bundesdeutsche Unternehmer eine Mehrheit in
der luxemburgischen Gesellschaft erlangt.
30. Juli
DDR 1987 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war der
rekonstruierte Dom am Platz der Akademie
wiedereröffnet worden. Darin beherbergt ist das
Hugenottenmuseum. Außerdem befinden sich darin das
Archiv und die Bibliothek der
Französisch-Reformierten Gemeinde.
31. Juli
Saudi-Arabien/Iran 1987 – Zwischen iranischen
Pilgern und saudi-arabischen Sicherheitskräften war
es vor der Großen Moschee in Mekka zu blutigen
Zusammenstößen gekommen. Mehr als 300 Pilger und 85
Sicherheitskräfte kamen bei den Auseinandersetzungen
ums Leben. Die Schuld an dem Massaker gaben sich
Saudi-Arabien und der Iran gegenseitig.
31. Juli
BRD/Sport 1987 – Die Sportjournalisten der BRD
wählten den Fußballer Uwe Rahn von Borussia
Mönchengladbach zum „
Fußballer des Jahres 1987“.
Nachrichten Juli 1987 in der Presse
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