Februar 1984 - Die Olympiade in Sarajevo, Musik
in Israel und Bonn ärgerte sich
Neben dem politischen Weltgeschehen waren es
immer wieder die Wettkämpfe und Medaillen, die
Sportinteressierte in den Schlagzeilen suchten. Aber
selbst die weniger interessierten Zeitungsleser
kamen nicht umhin, eine Katarina Witt zu bewundern,
die ruhmreich für Deutschland, äh, für die DDR an
den Start gegangen war. Der Besuch des
Bundeskanzlers Kohl in Israel war ein
Annäherungsschritt von großer Bedeutung, um die
Vergangenheit weiter zu bewältigen. Kohl wurde mit
der deutschen Hymne empfangen, was noch vor Jahren
keinesfalls selbstverständlich, wenn nicht sogar
unmöglich gewesen wäre. Auch nicht, dass nun wieder
Werke bedeutender deutscher Komponisten öffentlich
aufgeführt werden durften, zu denen beispielsweise
Richard Strauss und Richard Wagner gehören. Der
Alleingang des bayerischen Ministerpräsidenten Franz
Josef Strauss war allerdings für die Herren in Bonn
rundum ein Ärgernis. Strauss hatte sie nicht
informiert, war einfach in Eigeninitiative nach
Syrien gereist und hatte sich mit dem dortigen
Staatschef getroffen. Schwamm drüber. Verärgert,
wahrscheinlich sogar entsetzt, war wohl auch der
DDR-Politiker Ministerpräsident Willi Stoph, dessen
Nichte in der Botschaft der Bundesrepublik in Prag
ihre Ausreise in den Westen vorantrieb. Da war wohl
in der familiären Erziehung etwas falsch verstanden
worden…
Wichtige Nachrichten im
Februar 1984
1. Februar
Bonn 1984 – Die von Bundeswehrgeneral Günter
Kießling (1925-2009) geforderte Rehabilitierung und
der Austausch von Briefen zwischen
Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner
(1934-1994) von der
CDU führte zur vollständigen
Rehabilitierung von Kießling, da man keine Beweise
für dessen angebliche Homosexualität vorlegen
konnte.
1. Februar
Stuttgart 1984 – Vor dem baden-württembergischen
Oberlandesgericht in Stuttgart-Stammheim begann der
Prozess gegen die Mitglieder der terroristischen
Vereinigung „Rote-Armee-Fraktion“ (RAF) Christian
Klar (*1952) und Brigitte Mohnhaupt (*1949). Ihnen
wurde unter anderem die Ermordung des
Vorstandssprechers der Dresdner Bank, Jürgen Ponto
(1923-1977) im Jahr 1977 vorgeworfen.
1. Februar
Bonn 1984 – Der frühere Manager des Flick-Konzerns,
Eberhard von Brauchitsch (1926-2010), wurde vor dem
Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages zur
Aufklärung der Flick-Spendenaffäre vernommen.
2. Februar
BRD 1984 – In der Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben in
der Pfalz kamen
Bundeskanzler Helmut Kohl (*1930)
von der
CDU und der französische Staatspräsident
François Mitterrand (1916-1996) zu einem
mehrstündigen Treffen zusammen. Die beiden Politiker
sprachen unter anderem über die Abrüstungsfrage
sowie über Fragen der wirtschaftlichen
Zusammenarbeit.
2. Februar
Bonn 1984 – Bundeswirtschaftsminister Otto Graf
Lambsdorff (1926-2009) von der
FDP legte der
Bundesregierung den Jahreswirtschaftsbericht für
1984 vor. Darin wurden Wachstumsrate von 2,5 Prozent
sowie eine Preissteigerung von 3 Prozent
prognostiziert.
West-Berlin 1984 – Ein Misstrauensantrag der
Alternativen Liste (AL) gegen den CDU-Innensenator
des West-Berliner Senats, Heinrich Lummer (*1932)
scheiterte an der Mehrheit des Abgeordnetenhauses.
Die Fraktion der Alternativen Liste hatte Lummer für
den Tod von sechs Asylbewerbern in einer
Abschiebehaftanstalt verantwortlich gemacht.
2. Februar
Großbritannien/Ungarn 1984 – Zu einem zweitägigen
Besuch in der ungarischen
Hauptstadt Budapest traf
die britische Premierministerin Margaret Thatcher
(1925-2013) ein. Neben den Wirtschaftsbeziehungen
zwischen den beiden Ländern waren auch die
Ost-West-Beziehungen ein allgemeines Gesprächsthema.
2. Februar
Tschad/Frankreich 1984 – Während seines kurzen
Aufenthaltes in N’Djamena, der Hauptstadt des
zentralafrikanischen Staates Tschad äußerte sich der
französische Außenminister Claude Cheysson
(1920-2012) besorgt über die bewaffneten Kämpfe in
diesem Land. Jedoch wurde das Vermittlungsangebot
des französischen Politikers nur von wenigen
Verantwortlichen im Tschad begrüßt.
2. Februar
Venezuela 1984 – Der sozialistische Politiker Jaime
Lusinchi (*1924) trat in
Venezuela das Amt des
Ministerpräsidenten an. Er bezeichnete die
Schuldenkrise des südamerikanischen Landes als
schwerwiegendstes Problem seiner Regierung.
3. Februar
Griechenland 1984 – An der internationalen
Friedenskonferenz in der griechischen Hauptstadt
Athen nahmen etwa 300 Vertreter der Friedensbewegung
aus 28 Nationen teil. Griechenlands
Ministerpräsident Andreas Papandreou (1919-1996)
sprach sich in seiner Eröffnungsrede gegen die
Stationierung neuer Atomraketen in Mitteleuropa aus.
4. Februar
West-Berlin 1984 – An der Berlin Schaubühne fand die
Premiere des Stückes „Drei Schwestern“ von Anton
Tschechow
(1860-19040) statt. Die Regie hatte Peter
Stein (*1937) bei dieser Inszenierung.
4. Februar
Rheinland 1984 – Ein Insasse des Rheinischen
Landeskrankenhauses Süchteln in Viersen
(Nordrhein-Westfalen) wurde verhaftete. Er gestand
den Mord an sechs Menschen, die er seit 1974
umgebracht hatte.
5. Februar
Libanon 1984 – Die libanesische Regierung unter
Shafik al-Wazzan (1925-1999) trat nach erneuten
schweren Kämpfen der verfeindeten
Bürgerkriegsparteien in Beirut zurück.
6. Februar
Niederlande/Luxemburg 1984 – Der französische
Staatspräsident
François Mitterrand (1916-1996)
stattet in Begleitung von fünf Fachministern der
niederländischen Königin Beatrix (*1938) und der
Regierung in Den Haag (
Niederlande) einen Besuch ab.
Auf seiner Rückreise kam der französische Politiker
am Februar zu Gesprächen mit der Regierung von
Luxemburg zusammen. Die Politiker berieten neben den
Problemen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit im
Rahmen der Europäischen Gemeinschaft (EG) über die
aktuellen Spannungen in den Ost-West-Beziehungen
sowie über die Abrüstungsfrage.
6. Februar
Afrika 1984 – Seine am 31. Januar begonnene Reise in
mehrere afrikanische Länder beendete der ägyptische
Präsident Muhammad Husni Mubarak (*1928). Es war die
erste größere Afrikareise des Staatsmannes, der seit
1981 im Amt war. Die einheimische Presse betonte,
hätten die Besuche in Mubaraks in Zaire, Kenia,
Somalia, Tansania und Marokko positive Auswirkungen
auf die künftige Führungsrolle Ägyptens auf dem
Schwarzen Kontinent.
7. Februar
Frankreich 1984 – In der französischen Hauptstadt
Paris wurden der frühere Generalstabschef der
iranischen Armee unter der Herrschaft des Schahs,
General Gholan Ali Oveissi (1918-1984), und sein
Bruder ermordet. Am Tag darauf bekannte sich die
Organisation „Heiliger Islamischer Krieg“ zu dem
Anschlag.
7. Februar
Weltraum 1984 – Zum ersten Mal unternahm ein Mensch
einen Ausflug in den Weltraum ohne Sicherheitsleine.
Während des Fluges verließ der US-amerikanische
Astronaut Bruce McCandless (*1937) die am 3. Februar
gestartete Raumfähre „Challenger“ bis zu einer
Entfernung von etwa 100 Meter im Umkreis.
7. Februar
Österreich 1984 – In der österreichischen Hauptstadt
Wien wurde ein Zehn-Punkte-Programm gegen das
Waldsterben präsentiert. Danach sollte erst einmal
eine landesweite Erhebung über die Schäden
vorgenommen werden.
8. Februar
Bonn 1984 –
Bundeskanzler Helmut Kohl (*1930) wurde
in einer Debatte des Deutschen Bundestages in Bonn
über die Rehabilitierung von General Günter Kießling
(1925-2009) von der SPD-Fraktion attackiert. Der
Kanzler verteidigte jedoch seine Entscheidung,
Verteidigungsminister Manfred Wörner (1934-1994) im
Amt zu lassen.
8. Februar
USA 1984 – Der US-Außenminister George P. Shultz
(*1920) kehrte von Reise in die Länder
Mittelamerikas und der Karibik nach Washington
zurück, die er am 31. Januar begonnen hatte. Er
hatte mit führenden mittelamerikanischen Politikern
vor allem über Konzepte zur Beendigung des
Bürgerkrieges in El Salvador und über
wirtschaftliche Fragen der Region gesprochen.
8. Februar
Hamburg 1984 – Aus dem Bericht eines vom
Landesparlament Hamburg eingesetzten
Untersuchungsausschusses ging hervor, dass das
Seveso-Gift Dioxin auf der Mülldeponie Georgswerder
in gefährlich hoher Konzentration lagerte.
8. Februar
Nürnberg 1984 - Nach einer Woche ging in Nürnberg
(Bayern) die diesjährige Spielwarenmesse zu Ende.
Die sogenannten Fantasy-Games, Gesellschaftsspiele,
bei denen die Spieler in die Rolle fantastischer
Gestalten, deren Abenteuer sie zu bestehen hatten,
erhielten besondere Aufmerksamkeit.
8. Februar
Sarajevo 1984 – In der jugoslawischen Stadt Sarajevo
wurden die XIV. Olympischen Winterspiele eröffnet.
Sie dauerten bis zum 19. Februar.
8. Februar
Israel 1984 – Bereits während des Besuchs von
Bundeskanzler Helmut Kohl (1930-2017) in Israel, der im
Januar stattgefunden hatte, wurde dort öffentlich
die deutsche Nationalhymne gespielt. Nun hob der
israelische Rundfunk auch den Boykott der Werke des
deutschen Komponisten Richard Strauss (1864-1949)
auf. Seine Werke sowie die von Richard Wagner
(1813-1883) hatten seit der Staatsgründung Israels
(1948) nicht aufgeführt werden dürfen.
9. Februar
West-Berlin 1984 – Zum neuen Regierenden
Bürgermeister von West-Berlin wurde mit den Stimmen
von CDU und FDP Eberhard Diepgen (*1941) gewählt.
Damit löste Diepgen, der seit
1971 Vorsitzender der
West-Berliner CDU war und seit 1980
Fraktionsvorsitzender seiner Partei im Berliner
Abgeordnetenhaus war, den designierten
Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (*1920) ab.
9. Februar
Bonn 1989 – Der frühere Generalmajor der Bundeswehr
und einer der Mitinitiatoren des „Krefelder Appells“
gegen die NATO-Nachrüstungspolitik, Gert Bastian
(1923-1992), erklärte seinen Austritt aus der
Fraktion der Grünen im Deutschen Bundestag.
9. Februar
Moskau 1984 – In der sowjetischen Hauptstadt
Moskau
starb der Partei- und Staatschef Jurij Andropow im
Alter von 69 Jahren. Andropow war am 15. Juni 1914
in Stawropol geboren worden. Er war nur 15 Monate im
Amt gewesen. Seine Nachfolge trat Konstantin
Tschernenko (1911-1985) an. Am Vorabend der
Beisetzungsfeierlichkeiten für Andropow am 13.
Februar trafen
Bundeskanzler Helmut Kohl (*1930) und
der DDR-Parteichef
Erich Honecker (1912-1994) zum
ersten Mal persönlich zusammen.
9. Februar
Berlin (Ost) 1984 – Der DDR-Staatsratsvorsitzende
Erich Honecker (1912-1994) übergab im Rahmen einer
offiziellen Feier die zweimillionste Wohnung, die
seit dem Beginn des Wohnungsbauprogramms der DDR,
das 1971 verabschiedet worden war, fertiggestellt
wurde.
9. Februar
BRD/DDR 1984 – Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“
berichtete von Verhandlungen des Volkswagenwerkes in
Wolfsburg mit der DDR, bei denen es um die Fertigung
von VW-Motoren in dortigen Betrieben.
10. Februar
Köln 1984 – Schwere Sachschäden entstanden bei einem
Sprengstoffattentat auf das türkische Konsulat in
Köln. Zu dem Anschlag bekannte sich die Terrorgruppe
„Revolutionäre Zellen“.
10. Februar
Leipzig 1984 – Anlässlich des 100. Geburtstag des
Künstlers Max Beckmann (1884-1950) wurde in Leipzig,
im Museum der bildenden Künste, die erste umfassende
Max-Beckmann-Ausstellung in der DDR eröffnet.
11. Februar
Iran 1984 – Zum fünften Jahrestag der iranischen
Revolution forderte Ajatollah Ruhollah Khomeni
(1902-1989) die Streitkräfte sowie die Polizei dazu
auf, geschlossen gegen die Feinde des Landes
vorzugehen.
11. Februar
Baden-Württemberg 1984 – Bei den
Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaften in
Stuttgart verbesserte Ralf Lübke (*1965) den
bisherigen Weltrekord mit 20,57 sec über 200 m.
12. Februar
Schweden 1984 – Der schwedische Ministerpräsident
Olof Palme (1927-1986) beendete eine sechstägige
Reise nach Mittelamerika, bei der er unter anderem
in
Nicaragua mit Sandinistenführer Daniel Ortega
(*1945) zusammen getroffen war. Palme forderte die
Unterstützung des Kampfes der linksgerichteten
Regierung gegen die rechtsgerichtete
Guerillabewegung, die „Contras“.
12. Februar
BRD 1984 – Zum vierten Mal hintereinander gewann die
bundesdeutsche Hockey-Nationalmannschaft der Herren
die Hallen-Hockey-Europameisterschaft.
13. Februar
Saarland 1984 – Die saarländische Landesregierung
gewährte der Arbed Saarstahl GmbH zur Überbrückung
finanzieller Schwierigkeiten eine Ausfallbürgschaft
in Höhe von 30 Millionen DM.
14. Februar
Europäischer Gerichtshof 1984 – Die so genannten
Butterfahrten wurden vom Europäischen Gerichtshof
(EuGH) in Luxemburg für unzulässig erklärt.
15. Februar
Australien 1984 – Von seiner am 29. Januar
begonnenen Reise, die ihn nach Japan, Südkorea,
China, Singapur und Malaysia geführt hatte, kehrte
der australische Ministerpräsident Robert James Lee
Hawke (*1929) in die Heimat zurück. Die Gespräche,
die er in den einzelnen Ländern geführt hatte,
hatten das Ziel gehabt, eine engere Zusammenarbeit
mit den asiatischen Ländern herbeizuführen. Hawke
maß diesem Anliegen große Bedeutung bei.
15. Februar
Fußball 1984 – Die deutsche Nationalmannschaft
gewann ihr erstes Länderspiel im Jahr 1984 mit 3:2
gegen die Mannschaft Bulgariens in Varna am
Schwarzen Meer.
16. Februar
Bonn/Bayern 1984 – Der bayerische Ministerpräsident
Franz Josef Strauß (1915-1988) von der CSU traf ohne
vorherige Absprache mit der Bundesregierung in der
syrischen Hauptstadt Damaskus ein, um sich dort mit
dem syrischen Staatschef Hafis al-Assad (1930-2000)
zu treffen. Bei den CDU-Politikern in Bonn löste
dieses unabgesprochene Treffen Verärgerung aus.
16. Februar
Köln 1984 – Der ehemalige Bankier Iwan D. Herstatt
(1913-1995) wurde wegen betrügerischen Bankrotts und
Untreuehandlungen vom Kölner Landgericht zu vier
Jahren Gefängnis verurteilt.
16. Februar
Österreich 1984 – Nach 103 Jahren besuchte erstmals
wieder ein amtierender italienischer
Ministerpräsident das Nachbarland Österreich.
Bettino Craxi (1934-2000) traf in der Hauptstadt
Wien mit dem österreichischen Bundeskollegen Rudolf
Kirchschläger (1915-2000) und seinem Amtskollegen
Fred Sinowatz (1929-2008) zusammen. Einige schon
seit Jahren offenen Fragen des Südtirol-Problems
standen dabei auf der Tagesordnung.
16. Februar
Gelsenkirchen 1984 – Auf der Zeche „Consolidation“
in Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) wurden bei
einem Grubenunglück zehn Bergleute verschüttet. Fünf
der Bergleute konnten nur noch tot geborgen werden.
17. Februar
Bonn 1984 – Die bundesdeutschen Sozialdemokraten
gaben nach einem entsprechenden Beschluss der
Medienkommission ihrer Partei ihre bisher ablehnende
Haltung gegenüber dem beginnenden Privatfernsehen
auf.
17. Februar
München 1984 – In München äußerte der
Bundesfinanzhof erhebliche Zweifel an der
Verfassungsmäßigkeit einer Investitionshilfe-Abgabe,
der so genannten Zwangsanleihe.
17. Februar
Italien/Brenner 1984 – Mit ihrem Bummelstreik hatten
italienische Zöllner eine dauernde Blockade-Aktion
von Fernfahrern in Frankreich ausgelöst. Es
schlossen sich später auch Lastwagenfahrer aus
anderen europäischen Staaten den Protesten an. Sie
behinderten den Verkehr auf Inntal-Autobahn und dem
Brenner in Österreich. Sie wandten sich damit
ebenfalls gegen die durch bürokratische Hindernisse
beeinträchtigte Zollabfertigung an den italienischen
Grenzen.
17. Februar
West-Berlin 1984 – Die 34. Internationalen
Filmfestspiele begannen in West-Berlin. Den Goldenen
Bären verlieh die Jury dem US-amerikanischen Film
„Love Streams“ von Regisseur John Cassavetes
(1929-1989).
18. Februar
Bonn 1984 – Der CDU-Generalsekretär Heiner Geißler
(*1930) plante eine spürbare Verbesserung der
finanziellen Situation von Familien mit mehreren
Kindern. Er versicherte in der „Wetzlarer Zeitung“,
dass die CDU noch in dieser Legislaturperiode höhere
Kinderfreibeträge durchsetzen werde. Auch die
Zahlung von mehr Kindergeld werde noch in dieser
Legislaturperiode durchgesetzt.
18. Februar
Frankfurt am Main 1984 – Die Leitung der
„Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ gab bekannt, dass
sie sich nicht am privaten „Verleger-Fernsehen“
beteiligen werde, wie ursprünglich geplant.
18. Februar
Vatikan 1984 – Teile des Lateranvertrages wurden von
einem Konkordat des Heiligen Stuhl revidiert. Der
Katholizismus bliebe nicht mehr Staatsreligion. Die
staatlichen Leistungen an die Kirche werden neu
geordnet werden und die italienische Hauptstadt Rom
verlöre ihren Titel „Heilige Stadt“. Die
Neuregelungen zwischen dem Vatikan und der
italienischen Regierung ersetzten ein Abkommen von
1929.
18. Februar
Sarajevo 1984 – Bei den XIV. Olympischen
Winterspielen im jugoslawischen Sarajevo gewann die
DDR-Eiskunstläuferin Katarina Witt (*1965) die
Goldmedaille bei den Damen. Die Spiele, die am 8.
Februar begonnen hatten, endeten für die DDR als
erfolgreichste Mannschaft. Neun Gold-, neun Silber
und sechs Bronzemedaillen hatten die Sportler aus
der DDR errungen.
19. Februar
West-Berlin 1984 – Vor dem West-Berliner Gefängnis
im Stadtteil Moabit demonstrierte die griechische
Kulturministerin Melina Mercouri (1920-1994) für die
Entlassung ihres Landsmannes Minas Kontos aus der
Abschiebehaft.
20. Februar
Bonn 1984 – In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn
verabschiedete der CDU-Bundesausschuss ein Programm
zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit.
20. Februar
Moçambique 1984 – In Maputo, der Hauptstadt von
Moçambique, beschlossen die südafrikanische
Delegation unter Außenminister Roelof Botha (*1932)
und der Präsidialminister von Moçambique, Jacinto
Soares Veloso den Abschluss eines
Sicherheitsabkommens.
20. Februar
Frankreich 1984 – Nach Motiven des Romans „Auf der
Suche nach der verlorenen Zeit“ des französischen
Autors Marcel Proust (1871-1922) wurde in Paris der
Film „Eine Liebe von Swann“ uraufgeführt. Die Regie
bei der deutsch-französischen Produktion hatte
Volker Schlöndorff (*1939).
21. Februar
Karlsruhe 1984 – In der baden-württembergischen
Stadt Karlsruhe entschied das
Bundesverfassungsgericht in einer Ergänzung zum
Scheidungsrecht, dass der Unterhaltspflicht
gegenüber einem früheren Ehegatten Vorrang zu geben
sei vor der Versorgung einer neuen Familie.
21. Februar
Griechenland 1984 – In einer in Ioannina
(Griechenland) gehaltenen Rede forderte der
griechische Ministerpräsident Andreas Papandreou
(1919-1996) die albanische Regierung auf, die
Unterdrückung der griechischen Mehrheit in
Südalbanien zu beenden.
21. Februar
Literatur UdSSR 1984 – Der Nobelpreisträger der
Literatur Michail Scholochow starb in Wjoschenskaja
(Sowjetunion). Der sowjetische Schriftsteller war am
24. Mai 1905 im heutigen Oblast Rostow geboren
worden.
22. Februar
Erster Golfkrieg 1984 – Nach dem sich die
Auseinandersetzungen im Golfkrieg zwischen dem
Iran
und dem
Irak verschärft hatten, entsandten die
US-Regierung und Großbritannien Kriegsschiffe in die
Golfregion. So sollte gegebenenfalls die
Ölversorgung der westlichen Länder durch die Straße
von Hormuz gewährleistet werden.
22. Februar
BRD/DDR 1984 – Zu einem Besuch in der DDR traf eine
Delegation des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)
aus der Bundesrepublik Deutschland ein. Sie wurde
geleitet vom DGB-Vorsitzenden Ernst Breit
(1924-2013). Im Vordergrund bei den Gesprächen mit
dem Vorsitzenden des Freien Deutschen
Gewerkschaftsbundes (FDGB) der DDR, Harry Tisch
(1927-1995), standen Probleme der Friedenssicherung
in Mitteleuropa.
22. Februar
Schweiz 1984 – Das Ergebnis einer Bestandsaufnahme
von Waldschäden in der Schweiz durch dortige Förster
wurde im Land veröffentlicht. Danach waren vier
Prozent der Bäume bereits tot oder würden in den
nächsten fünf Jahren absterben. Vom gesamten
Baumbestand zeigten bereits 14 Prozent
Krankheitssymptome.
23. Februar
Bonn 1984 – In der Bundeshauptstadt Bonn einigte
sich die Regierungskoalition aus FDP und CDU/CSU
darauf, einen neuen maschinenlesbaren
Personalausweis erst im November 1985 einzuführen
und nicht, wie bisher geplant, im November 1984.
23. Februar
Spanien 1984 – In der spanischen Hauptstadt Madrid
wurde der baskische Senator Enrique Casas
(1943-1984) bei einem Attentat der nationalistischen
Untergrundorganisation ETA getötet.
23. Februar
Wolfsburg 1984 – Der Öffentlichkeit wurde im
Volkswagenwerk in Wolfsburg (Niedersachsen) eine
vollautomatische Fertigungsstrecke für die „Golf“-Produktion
präsentiert.
23. Februar
BRD 1984 – Der Deutsche Caritasverband
veröffentlichte Pläne, seinen 300.000 Mitgliedern
eine Pflegekostenversicherung anzubieten für den
Fall der Pflegebedürftigkeit im Alter. Mit diesem
Vorschlag beabsichtigte die Caritas auch, die
politische Diskussion um diese drängende soziale
Frage wieder aufleben zu lassen.
23. Februar
Krupp-Stiftung 1984 – Der Vorsitzende des
Kuratoriums der Krupp-Stiftung, Berthold Beitz (),
gab in der Villa Hügel in Essen die Gründung einer
„Kulturstiftung Ruhr“ bekannt. Die neue Stiftung
hatte eine umfangreiche Förderung des kulturellen
Lebens im Revier und eine Aufwertung des
internationalen Ansehens der Industrieregion zum
Ziel.
24. Februar
Bundesrepublik 1984 – In der bundesdeutschen
Hauptstadt Bonn einigten sich die Regierungschefs
der einzelnen Bundesländer der BRD über die
Grundsätze eines gemeinsamen Konzepts für das
Satellitenfernsehen. Ein privates Unternehmen sollte
den ersten Kanal des europäischen
Fernmeldesatelliten erhalten. Generell sollten
private Programmanbieter am künftigen
Satellitenfernsehen beteiligt werden.
24. Februar
Venezuela 1984 – In seiner Regierungsansprache
verkündete der neue venezolanische Staatspräsident
Jaime Lusinchi (*1924) ein drastisches Sparprogramm.
Es beinhaltete unter anderem auch die Abwertung der
Landeswährung um 74 Prozent.
24. Februar
West-Berlin 1984 – In der Schöneberger Sporthalle in
West-Berlin sprang Carlo Trönhardt (*1957) einen
neuen Hallen-Weltrekord. Er übersprang eine Höhe von
2,37 m.
25. Februar
Brasilien 1984 – Bei der Explosion einer Ölpipeline
in einem dichtbesiedelten Viertel in São Paulo kamen
mehr als 80 Menschen ums Leben. Das Viertel wurde
von den ärmsten Einwohnern der Stadt bewohnt.
26. Februar
Republikflucht 1984 – Um ihre Ausreise in den Westen
zu erzwingen, suchte die Nichte des
DDR-Ministerpräsidenten Willi Stoph (1914-1999) mit
weiteren DDR-Bürgern in der Botschaft der
Bundesrepublik in Prag (ÇSSR) Zuflucht.
26. Februar
Libanon 1984 – Die letzten Marines, die zu den
US-Soldaten der internationalen Friedenstruppe
gehörten, verließen die libanesische Hauptstadt
Beirut. Die italienischen Truppen wurden gleichfalls
abgezogen.
26. Februar
Schweiz 1984 – Die Mehrheit der Schweizer
Bevölkerung votierte in einer Volksabstimmung für
die Erhebung einer Autobahngebühr. Diese würde ab
dem 1. Januar 1985 eingeführt werden. Gleichzeitig
hatte eine Abstimmung über ein Recht auf
Kriegsdienstverweigerung stattgefunden. Die Mehrheit
der Bürger lehnte die Verweigerung ab.
27. Februar
UdSSR 1984 – Der neue Generalsekretär der
Kommunistischen Partei in der Sowjetunion,
Konstantin U. Tschernenko (1911-1985), übernahm
zusätzlich den Vorsitz im Nationalen
Verteidigungsrat. Mit dem Oberbefehl über die
Streitkräfte, der damit verbunden war, hatte
Tschernenko seine Macht weiter ausgebaut.
28. Februar
Großbritannien 1984 – Mit Warnstreiks protestierten
Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in
Großbritannien gegen das Verbot für Angehörige des
Geheimdienstes, sich gewerkschaftlich zu
organisieren.
29. Februar
Bonn 1984 – Von der deutschen Bundesregierung wurde
eine Änderung des Jugendschutzgesetzes
verabschiedet. Künftig konnte dadurch die Regelung
der Arbeitszeiten für Beschäftigte unter 18 Jahren
flexibler gestaltet werden. Die Regierung sah dies
als Chance gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit.
29. Februar
USA 1984 – Das Rennen um den Spitzenkandidaten der
Demokratischen Partei für die Präsidentschaftswahlen
der USA im November war durch den Erfolg des
48-jährigen Senators Gary Hart (*1936),
(US-Bundesstaat Colorado), gegen den früheren
US-Vizepräsidenten Walter Mondale (*1928) bei den
Vorwahlen wieder offen.
Februar 1984 Deutschland in den Nachrichten
Olympische Sommerspiele 1984 in Tokio
Wall Street Journal Deutschland
Eine neue Schnellstraße vor dem Hintergrund moderner
Gebäude in Tokio im Februar 1984. Die Olympischen Spiele
in Tokio in diesem Jahr waren die ersten, die in Asien
stattfanden. Für Japan bedeutete die Veranstaltung, dass
das Land von der ...
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