Januar 1984 - Vorzeitiger Ruhestand - ein Bundeswehrgeneral passte nicht ins Bild

Kalender Januar 1984
Was immer dahinter gesteckt hatte; es war auf jeden Fall ein nachhaltige Schlagzeile, dass der stellvertretende NATO-Oberbefehlshaber Günter Kießling vom Bundesverteidigungsminister Wörner in den Ruhestand geschickt worden war. Die Affäre hatte Staub aufgewirbelt. Kießling, der erst durch seine Versetzung und vorzeitige Pensionierung ins öffentliche Bewusstsein rückte, wurde zwar später rehabilitiert und es kam zu einem ehrenvollen Zapfenstreich, aber erst einmal waren die Meiden wie hungrige Wölfe hinter der Geschichte her. Wer da noch schnell eine briefliche Mitteilung verschicken wollte, musste sich umstellen, denn die Bundespost hatte die Nachtleerungen ihrer Briefkästen eingestellt. Ebenfalls umstellen mussten sich die West-Berliner-Verkehrsbetriebe, die nämlich nun das Streckennetz der DDR aufgrund einer Vereinbarung vom Dezember 1983 in ihrer Obhut hatten. Und während viele, viele DDR-Bürger alles darum gebeten hätten, um in den Westen zu gelangen, hungerten zwei Frauen der DDR-Friedensbewegung dafür, die DDR um keinen Preis verlassen zu müssen.



Wichtige Ereignisse im Januar 1984

1. Januar
NEUJAHR
1. Januar
Bonn 1984 – In der Bundesrepublik traten neue Gesetze und Verordnungen zur Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung in Kraft. Infolge der neuen Beitragspflicht zur Renten- und Arbeitslosenversicherung verminderte sich das Krankengeld um 11,55 Prozent. Für Personen ohne Kinder sank das Arbeitslosengeld von 68 auf 63 Prozent des pauschalisierten Nettogehalts.
1. Januar
DDR 1984 – Mit Jahresbeginn traten die am 12. Dezember 1983 verhafteten Vertreterinnen der inoffiziellen DDR-Friedensbewegung, Bärbel Bohley (1945-2010) und Ulrike Poppe (*1953) in den Hungerstreik. Damit untermauerten sie ihre Absicht, sich nicht in den Westen abschieben zu lassen. Die beiden Frauen verweigerten die Antragstellung für eine Übersiedlung, die ihnen seitens der DDR nahe gelegt worden war.
1. Januar
Westberlin 1984 – In der Abschiebehaftanstalt im Westberliner Stadtbezirk Steglitz kamen bei einem Brand sechs Ausländer in der Silvesternacht ums Leben.
1. Januar
Kuba 1984 – Der Präsident von Kuba, Fidel Castro (*1926), verwies anlässlich des 25. Jahrestages der kubanischen Revolution in seiner Festrede auf die Erfolge der Sozialistischen Republik Kuba.
1. Januar
Nigeria 1984 – Nach einem Putsch in der nigerianischen Hauptstadt Lagos übernahm eine Militärregierung die Macht im Land. Neuer Regierungschef wurde der prowestlich orientierte Mohammadu Buhari (*1942). Er löste Präsident Shehu Shagari (*1925) ab.
1. Januar
El Salvador 1984 – Die größte Brücke El Salvadors, die Cuscatlan-Brücke über den Rio Lempa an der Panamericana, wurde von der salvadorianischen Guerilla FMLN gesprengt. Damit war die wichtigste Verbindung zwischen der Hauptstadt San Salvador und dem Osten des Landes vollständig zerstört.
1. Januar
Brunei 1984 – Das Sultanat am Nordrand der asiatischen Insel Borneo erlangte nach 96 Jahren unter britischer Herrschaft seine Unabhängigkeit. Es gehört durch seine Erdöl- und Gasvorkommen zu den reichsten Ländern der Erde.
1. Januar
Rheinland-Pfalz 1984 – In Ludwigshafen begann die Sendezentrale der Anstalt für Kabelkommunikation in einem Kellerstudio mit der Erstausstrahlung von Hörfunk- und Fernsehprogrammen, die von privaten Anbietern produziert worden waren. Damit wurde die Sendezentrale zum Pilotprojekt. Ab 1985 hieß der Privatsender Sat1.
1. Januar
Schweiz 1984 – Der Schweizer Politiker und Mitglied des Bundesrates Leon Schlumpf (1925-2012) wurde Bundespräsident des Landes.
1. Januar
China 1984 - Mit ihrem Hauptsitz in der chinesischen Hauptstadt Peking wurde die Industrial and Commercial Bank of China gegründet.
1. Januar
USA 1984 – Als Folge des im Jahr 1974 von der US-Regierung gegen ihn eingeleiteten Antitrustverfahrens gab der der US-amerikanische Trust AT&T große Teile seines Telefongeschäftes an sieben von ihm unabhängige Telekommunikations-Netzbetreiber ab.
2. Januar
Frankfurt am Main 1984 – Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ begann mit dem Abdruck des Romans „1984“ des britischen Schriftstellers George Orwell (1903-1950), in dem dieser 1949 das Schreckensbild eines totalitären Staates entworfen hatte. Die neue Übersetzung aus dem Englischen hatte Michael Walter besorgt.
2. Januar
Luxemburg 1984 – Der private Sender RTLplus nahm seinen Sendebetrieb aus Luxemburg auf.
2. Januar
Ägypten 1984 - Südwestlich der ägyptischen Hauptstadt Kairo wurden die Überreste einer Tierart gefunden, deren Alter auf 32 Millionen Jahre geschätzt wurde. Die Art mit dem Namen Aegyptopithecus zeuxis wurde als gemeinsamer Vorfahr von Mensch und Affe eingestuft.
3. Januar
Tunesien 1984 - Die tunesische Regierung verkündete den Ausnahmezustand. Auf Grund einer drastischen Brotpreiserhöhung war es zu schweren Unruhen im Land gekommen.
4. Januar
Brasilien 1984 – Das brasilianische Forschungsschiff „Barao de Teffe“ verließ den Hafen von Rio de Janeiro mit Kurs in Richtung Antarktis. Die an Bord befindlichen Wissenschaftler und Techniker sollten auf der Palmer-Halbinsel den ersten brasilianischen Stützpunkt in der Antarktis errichten.
4. Januar
München 1984 – In der Inszenierung von George Tabori (1914-2007) hatte das Schauspiel „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett (1906-1989) an den Münchener Kammerspielen Premiere. Die Aufführung erhielt viel Zuspruch und großen Beifall.
5. Januar
Bonn 1984 – Die Pressemeldungen von der vorzeitigen Versetzung des stellvertretenden NATO-Oberbefehlshabers Günter Kießling (1925-2009) in den Ruhestand durch Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner (1934-1994) wurden vom Bundesverteidigungsministerium der Bundesrepublik bestätigt.
5. Januar
Niederlande 1984 – Beim Absturz eines „Tornado“-Flugzeugs der Deutschen Bundeswehr vor der niederländischen Küste kamen beide Besatzungsmitglieder ums Leben. Als zwei Tage später ein Bundeswehr-Flugzeug des gleichen Typs über der Ostsee abstürzte, konnten sich beide Besatzungsmitglieder retten.
5. Januar
USA 1984 – Der US-amerikanische Präsident Ronald Reagan (1911-2004) ging ausführlich in seiner Neujahrsrede auf die Rede des kubanischen Präsidenten Fidel Castro (*1926) ein, die dieser am 1. Februar anlässlich des 25. Jahrestages der Revolution auf Kuba gehalten hatte. Reagan wies die Vorwürfe zurück, eine US-amerikanische Aggression in Grenada betreffend.
5. Januar
Jordanien 1984 – Der jordanische König Hussain I. (1935-1999) hatte ein Dekret erlassen, durch das der 1974 geschaffene Nationale Konsultativrat zum 7. Januar aufgelöst wurde. Der Konsultativrat trat an die Stelle des vor neun Jahren aufgelösten Parlaments, das nun zu einer außerordentlichen Sitzung am 9. Januar einberufen wurde. Hussain I. bereitete damit eine notwendige gewordene Verfassungsänderung vor. Westjordanien würde den vor 1974 bestehenden Rechtsstatus zurückbekommen. Die Bewohner Westjordaniens waren überwiegend Palästinenser.
6. Januar
HEILIGER DREIKÖNIGSTAG
6. Januar
Bonn 1984 – In einem Interview des Deutschlandfunks äußerte sich der bundesdeutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher (*1927) von der FDP über die Lateinamerika-Politik der Bundesrepublik. Er sagte eine Unterstützung des Contadora-Friedenplans für Mittelamerika zu.
6. Januar
Österreich 1984 – Der 19-jährige Jens Weißflog (*1964) aus Oberwiesenthal (DDR) gewann mit einem deutlichen Abstand nach drei Einzelsiegen die 32. deutsch-österreichische Vierschanzentournee in Bischofshofen (Österreich).
6. Januar
BRD 1984 – Die Nachtleerungen aus ihren Briefkästen wurde von der Deutschen Bundespost eingestellt.
7. Januar
Frankreich/ÇSSR 1984 – Die oppositionelle tschechoslowakische Gruppe „Charta 77“ übersandte der Pariser Zeitung „Le Monde“ die Kopie einer Studie, in der die Umweltschäden in der ÇSSR aufgezeigt wurden. Diese Studie war aufgrund ihrer alarmierenden Ergebnisse von der Regierung in Prag geheim gehalten worden.
8. Januar
Bonn 1984 – Der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl (*1930) von der CDU nahm in einem Interview mit dem Deutschlandfunk zu Vorwürfen Stellung, dass er leichtfertig eine optimistische Haltung in der Ost-West-Problematik und der Abrüstungsfrage einnehmen würde. Kohl betonte unter anderem, dass zwischen ihm und dem Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Erich Honecker (1912-1994), eine Verantwortungsgemeinschaft gegenüber dem deutschen Volk bestehen würde.
8. Januar
Türkei 1984 – Der neue türkische Ministerpräsident Turgut Özal (1927-1993) versprach in Ankara auf seiner ersten Pressekonferenz die schrittweise Aufhebung des bestehenden Kriegsrechts sowie dessen Ablösung durch Notstandsgesetze.
8. Januar
Mittelamerika 1984 – Die Außenminister von Mexiko, Venezuela, Kolumbien und Panama (Contadora-Gruppe) sowie die Außenminister der fünf mittelamerikanischen Länder Nicaragua, Honduras, El Salvador, Guatemala und Costa Rica hatten sich auf ihrem Treffen in Panama auf einen Friedensplan für Mittelamerika geeinigt.
9. Januar
Frankfurt am Main 1984 – Die Deutsche Bank hatte die Deutsche Mark mit Interventionskäufen von etwa 62 Millionen US-Dollar zu stützen versucht. Dennoch erreichte der Kurs des US-Dollars an der Börse in Frankfurt am Main einen Höchststand von 2,8332 DM. Am 12. Januar erreichte er einen amtlichen Mittelkurs von 2,8375 DM.
9. Januar
Westberlin 1894 – Aufgrund einer am 30. Dezember 1983 unterzeichneten Vereinbarung mit der DDR wurde das Streckennetz der DDR-Reichsbahn in West-Berlin von den West-Berliner-Verkehrsbetrieben (BVG) übernommen.
9. Januar
Washington 1984 – In der US-amerikanischen Hauptstadt Washington legte eine 1983 von US-Präsident Ronald Reagan (1911-2004) beauftragte Kommission zur Untersuchung der Ernährungslage in den USA ihren Bericht vor. Der Hunger in den USA sei keine weit verbreitete Erscheinung, hieß es darin. Neue Sozialhilfeprogramme seien deshalb nicht notwendig.
10. Januar
Washington 1984 – Der US-Präsident Ronald Reagan (1911-2004) und der chinesische Ministerpräsident Zhao Tziyang (1919-2005) trafen in Washington zu Gesprächen zusammen. Es war dies der erste Besuch eines Regierungschefs der Volksrepublik China in den Vereinigten Staaten.
10. Januar
Vatikan 1984 – Der Vatikan und die Vereinigten Staaten nahmen nach einer Unterbrechung von mehr als 100 Jahren wieder diplomatische Beziehungen auf.
10. Januar
Westberlin 1984 – Das Westberliner Finanzgericht bestätigte den Vorwurf der Steuerhinterziehung gegen die Tageszeitung „taz“ nicht. Damit war die Krise der linken Tageszeitung vorerst abgewendet worden.
11. Januar
Senegal 1984 – Der französische Außenminister Pierre Mauroy (1928-2013) traf zu einem viertägigen Besuch in dem westafrikanischen Staat Senegal in der Hauptstadt Dakar ein. Während der Gespräche mit dem senegalesischen Präsidenten Abdou Diouf (*1935) versprach der französische Außenminister eine Verdoppelung der Nahrungsmittelhilfe Frankreichs für Senegal.
12. Januar
Spanien 1984 – Alle Posten der Militärführung des Landes wurden von der spanischen Regierung neu besetzt. Außerdem wurde die Zahl der Militärregionen von elf auf sieben verringert. Mit der neuen Struktur sollte einem Militärputsch vorgebeugt werden.
12. Januar
Frankreich 1984 – In der französischen Hauptstadt Paris wurde das „Zénith“, die neue, wichtigste Konzerthalle Frankreichs, mit einem Konzert des Sängers und Liedermachers Renaud Séchan (*1952) eingeweiht.
13. Januar
Ecuador 1984 – Der am 12. Januar in der Hauptstadt von Ecuador, Quito, begonnene Wirtschaftsgipfel der 27 lateinamerikanischen Staaten ging mit der Verabschiedung der „Erklärung von Quito“ zu Ende. Die Teilnehmer forderten unter anderem die westlichen Banken dazu auf, Zugeständnisse bei der Rückzahlung von Krediten zu machen.
13. Januar
Ostberlin 1984 – Im Rahmen der DDR-Veranstaltung „Rock für den Frieden“, die bis zum 15. Januar im Palast der Republik in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) stattfand, war das mit Spannung erwartete Konzert der Kölner Rockgruppe „BAP“ überraschend abgesagt worden. Die Musiker hatten sich nicht auf Zensurmaßnahmen einlassen wollen.
13. Januar
Ungarn 1984 – Bei den Eiskunstlauf-Europameisterschaften in der ungarischen Hauptstadt Budapest errang Alexander Fadejew (*1964) aus der Sowjetunion den ersten Platz. Der Titelverteidiger Norbert Schramm (*1960) aus der BRD erreichte hinter seinem Landsmann Rudi Cerne (*1958) Platz drei. Bei den Damen wurde die DDR-Läuferin Katarina Witt (*1965) Europameisterin. Die Silbermedaille holte überraschend Manuela Ruben (*1964) aus der Bundesrepublik.
14. Januar
Südafrika 1984 – Von der Republik Südafrika wurde der Rückzug ihrer letzten in Süd-Angola stationierten Truppen auf das Territorium Namibias bekannt gegeben. Die Aktionen der südafrikanischen Soldaten hatten sich gegen die von Angola aus operierenden südwestafrikanische Befreiungsorganisation der Schwarzen (SWAPO) gerichtet.
15. Januar
München 1984 – Das Deutsche Theater in München verlieh Bundeskanzler Helmut Kohl (1930) den Karl-Valentin-Orden im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung.
15. Januar
New York 1984 – Das New Yorker Masters-Tennisturnier gewann der US-amerikanische Spieler John McEnroe (*1959) vor dem Tschechoslowaken Ivan Lendl (*1960).
16. Januar
USA 1984 – Der US-Präsident Ronald Reagan (1911-2004) ging in einer Fernsehansprache ausführlich auf das Verhältnis der Vereinigten Staaten zur Sowjetunion ein. Reagan bot den Politikern in Moskau einen umfassenden Dialog an.
16. Januar
Griechenland 1984 – In der griechischen Hauptstadt Athen trafen sich Vertreter aus Griechenland, Jugoslawien, Rumänien und Bulgarien zu einer zweitägigen Konferenz der Balkanstaaten. Sie erklärten unter anderem, dass angesichts der sich verschärfenden Spannungen zwischen Ost und West eine Annäherung der Länder des Balkans notwendig sei.
16. Januar
Südafrika/Moçambique 1984 – Gleichzeitig kamen Delegationen aus Südafrika und Moçambique in den jeweiligen Hauptstädten Pretoria und Maputo zusammen, um über Maßnahmen zur Verminderung der Spannungen zwischen ihren beiden Ländern zu beraten. Drei Tage darauf führten Beamte des südafrikanischen Außenministeriums Geheimgespräche gleichen Inhalts mit Vertretern der angolanischen Regierung.
17. Januar
Schweden 1984 – In der schwedischen Hauptstadt Stockholm begann die Konferenz über Vertrauensbildung und Abrüstung in Europa (KVAE). Die Zusammenkunft dieses Gremiums war auf der KSZE-Folgekonferenz 1983 in Madrid (Spanien) beschlossen worden. Es waren aus allen 35 Signatarstaaten der KSZE-Schlussakte von Helsinki Vertreter dabei.
17. Januar
Großbritannien/England 1984 – Die Regierung in der britischen Hauptstadt London bestätigte, dass die Apanage für die Königsfamilie um 3,78 Prozent für das kommende Jahr erhöht werden würde. Insgesamt würden dann Königin Elisabeth II. (*1926) und ihre Familie 3,85 Millionen Pfund Sterling (ca. 15 Millionen DM) beziehen.
18. Januar
Sowjetunion 1984 – Die amtliche Nachrichtenagentur der UdSSR „TASS“ gab bekannt, dass die sowjetischen Streitkräfte mit der Aufstellung neuer Nuklearraketen in der DDR begonnen hätten.
18. Januar
Uruguay 1984 – Auf Grund eines landesweiten Generalstreiks war das öffentliche Leben in Montevideo, der Hauptstadt Uruguays, völlig lahm gelegt. Die Arbeiter forderten eine Generalamnestie für politische Gefangene. Außerdem verlangten sie politische Freiheiten.
18. Januar
Japan 1984 – In der Untersee-Kohlegrube Miike nahe der japanischen Stadt Nagasaki kamen bei einem Grubenunglück 83 Bergleute ums Leben.
19. Januar
Bonn 1984 – Der frühere Bundeswirtschaftsminister Hans Friderichs (*1931) von der FDP, der derzeitig Vorstandssprecher der Deutschen Bank war, sagte vor dem Flick-Untersuchungsausschuss des Bundestages in Bonn aus. Es kamen allerdings keine neuen Erkenntnisse über die Spendenaffäre dabei ans Tageslicht.
19. Januar
BRD/Jugoslawien 1984 – Bei Dreharbeiten im jugoslawischen Zigarski starb der Filmregisseur Wolfgang Staudte an einem Herzinfarkt im Alter von 78 Jahren. Staudte, der als einer der wichtigsten Filmregisseure der Nachkriegszeit gilt, war am 9. Oktober 1906 in Saarbrücken geboren worden.
19. Januar
Ostberlin 1984 - Nach dem gleichnamigen Schauspiel des bundesdeutschen Schriftstellers Rolf Hochhuth (*1931), „Ärztinnen“, war 1983 in der DDR ein Film gedreht worden, der nun zum ersten Mal der DDR-Öffentlichkeit gezeigt wurde. Unter der Regie von Horst Seemann (1937-2000) spielten unter anderem Judy Winter (*1944), Rolf Hoppe (*1930), Inge Keller (*1923) und Michael Gwisdek (*1942).
20. Januar
Bonn 1984 – Der Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages beschloss auf Antrag der SPD-Fraktion, sich als Untersuchungsausschuss zu konstituieren. Dessen Aufgabe war es, die näheren Umstände zu untersuchen, die zur Versetzung des Generals Günter Kießling (1925-2009) in den vorzeitigen Ruhestand geführt hatten.
20. Januar
Norwegen 1984 – Der Pressesprecher des norwegischen Außenministers, Arne Treholt (*1942), wurde als russischer Spion entlarvt und inhaftiert.
20. Januar
DDR/USA 1984 – Sechs DDR-Bürger hatten in der US-Botschaft in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) um politisches Asyl gebeten. Sie durften zwei Tage später nach Westberlin ausreisen.
20. Januar
Hamburg 1984 – Mehrere tausend Hundebesitzer demonstrierten in der Hansestadt gegen eine Erhöhung der Hundesteuer um 100 Prozent durch den Hamburger Senat.
21. Januar
Iran 1984 – In einem Schauprozess in der iranischen Hauptstadt Teheran wurden 87 Mitglieder der im Iran verbotenen kommunistischen Tudeh-Partei zu hohen Haftstrafen verurteilt. Den Angeklagten wurde Spionage zugunsten der Sowjetunion vorgeworfen. Sechs der Angeklagten wurden zu lebenslänglicher Haft verurteilt.
21. Januar
Bochum 1984 – Das Theaterstück des österreichischen Schriftstellers Thomas Bernhard (1931-1989), „Der Schein trügt“, wurde am Bochumer Schauspielhaus unter der Regie von Claus Peymann (*1937) uraufgeführt. Die Hauptrollen hatten Bernhard Minetti (1905-1998) und Traugott Buhre (1929-2009) übernommen.
21. Januar
USA 1984 – In Mount Holly (US-Bundesstaat New Jersey) starb der US-amerikanische Musiker Jackie Wilson. Besonders bekannt war Wilson in den 50er und 60er Jahren. Wilson war am 9. Juni 1934 in Detroit (US-Bundesstaat Michigan) geboren worden.
22. Januar
Marokko 1984 – Am Wochenende eskalierten infolge geplanter Preiserhöhungen für Grundnahrungsmittel länger andauernde Unruhen. Auf Befehl von König Hasan II. (1929-1999) gingen die Militärs gegen die Rebellen mit brutaler Gewalt vor. Mehrere Personen kamen ums Leben.
22. Januar
Ostberlin 1984 – In der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) wurde der Abschluss der Außenarbeiten an dem im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Berlin Dom mit einem Dankgottesdienst gefeiert. Für die Restaurierung des evangelischen Gotteshauses waren von der evangelischen Kirche in der Bundesrepublik 45 Millionen DM aufgebracht worden.
22. Januar
Leipzig 1984 – In der DDR-Messestadt Leipzig fand die Uraufführung des Stückes „Guevara oder Der Sonnenstaat“ des DDR-Autors Volker Braun (*1939) statt.
22. Januar
Schweden 1984 – Die Mannschaft der Sowjetunion ging in der schwedischen Hauptstadt Stockholm mit 27:24 gegen Dänemark im Endspiel des Weltcup-Turniers der Handballer als Sieger hervor. Die jugoslawische Mannschaft gewann gegen Schweden und belegte damit den dritten Platz. Rang acht ging an die Bundesrepublik Deutschland.
23. Januar
Österreich/Jugoslawien 1984 – Der Bundeskanzler Österreichs, Fred Sinowatz (1929-2008) von der SPÖ begann einen dreitägigen offiziellen Besuch in Jugoslawien. In Gesprächen mit führenden Politikern in der jugoslawischen Hauptstadt Belgrad unterstrichen beide Seiten die Bereitschaft zu freundschaftlichen und stabilen Beziehungen.
23. Januar
Zypern 1984 – Der Staatspräsident Zyperns, Spyros Kyprianou (1932-2002) kehrte von einer zweieinhalbwöchigen Reise in die zyprische Hauptstadt Nikosia zurück. Seine Reise hatte den Politiker nach Paris, New York, Washington, London, Brüssel und Athen geführt. Er hatte dort mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft einen Rahmenplan für die Lösung des Zypernproblems propagiert. Der sah unter anderem vor, dass die türkische Volksgruppe 25 Prozent des Inselterritoriums erhalten sollte. Die türkische Bevölkerungsgruppe machte etwa 18 Prozent der Bevölkerung aus.
24. Januar
Israel/BRD 1984 – Bundeskanzler Helmut Kohl (*1930) von der CDU traf einem fünftägigen Besuch in Israel ein. Es kam bei den Gesprächen mit der israelischen Regierung zu ernsten Auseinandersetzungen über die Nahostpolitik der Bundesrepublik Deutschland. Hauptstreitpunkt waren geplante Waffenverkäufe der BRD an Saudi-Arabien.
24. Januar
Koblenz 1984 – In Koblenz (Rheinland-Pfalz) bestätigte das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung, dass Computerlisten mit dem fast vollständigen Beschaffungsprogramm der Bundeswehr in einem Straßengraben gefunden worden waren.
24. Januar
USA 1984 – Das US-Unternehmen „Apple“ führte den Macintosh ein.
24. Januar
Karlsruhe 1984 – Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe machte in einem Grundsatzurteil deutlich, dass die generelle Haftung einzelner Demonstranten unzulässig sei. Sie könnten nicht für sämtliche bei einer Demonstration entstandenen Schäden haftbar gemacht werden.
24. Januar
Österreich 1984 – Mit einem Vorsprung von 1,25 sec gewann der Schwede Ingemar Stenmark (*1956) im Tiroler Kirchberg das 77. Weltcuprennen im Riesenslalom vor dem Österreicher Marc Girardelli (*1963), der für Luxemburg an den Start gegangen war.
25. Januar
Hessen 1984 – Mit den Stimmen der Grünen konnte der Hessische Landtag den Haushalt für 1983 verabschieden. Die Grünen stellten damit zum ersten Mal die von ihnen zugesicherte Bereitschaft zur Duldung einer SPD-Minderheitsregierung in Hessen unter Beweis.
25. Januar
USA 1984 – Der US-Präsident Ronald Reagan (1911-2004) schätzte in seiner Rede zur Lage der Nation vor dem US-amerikanischen Kongress in Washington die wirtschaftliche Entwicklung der Vereinigten Staaten positiv ein.
26. Januar
Frankreich/DDR 1984 – Zu einem offiziellen Besuch traf der französische Außenminister Claude Cheysson (1920-2012) in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) ein. Dort eröffnete er tags darauf das „Französische Kulturzentrum Unter den Linden“.
27. Januar
Gibraltar 1984 – In der britischen Kronkolonie Gibraltar errang die konservative Partei des Premierministers Joshua Hassan (1915-1997), „Vereinigung für den Fortschritt der Bürgerrechte-Labour Partei“, bei den Wahlen acht der 15 Parlamentssitze.
27. Januar
Nordrhein-Westfalen 1984 – Am Schauspielhaus in Bochum und in Düsseldorf fand gleichzeitig die Uraufführung des Stückes von Franz Xaver Kroetz (*1946), „Furcht und Hoffnung der BRD“ statt. Regie führten Horst Siede bzw. Peter Palitzsch (1918-2004).
27. Januar
Schweiz 1984 – In Übereinstimmung mit der WMO (Weltorganisation für Meteorologie) in Genf (Schweiz) wurde die Einheit für den Luftdruck geändert. Anstelle wie bisher in Milibar, würde künftig die Angabe von Luftdruckwerten in Hectopascal erfolgen.
27. Januar
Monte Carlo 1984 – Zum vierten Mal gewann der bundesdeutsche Rallyefahrer Walter Röhrl (*1947) die Rallye von Monte Carlo.
28. Januar
USA 1984 – Bei den Millrose-Spielen im New Yorker Madison Square Garden sprang der 22-jährige Weltmeister über 100 m, Carl Lewis (*1961) aus den USA, eine Weite von 8,79 Metern.
29. Januar
Ecuador 1984 – In Ecuador fanden seit 24 Jahren zum ersten Mal verfassungsgemäße allgemeine Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Es kam dabei zu keinen eindeutigen Mehrheiten, deshalb war für den 6. Mai eine Stichwahl geplant.
29. Januar
Niederlande 1984 – Bei den 42. Vierkampf-Weltmeisterschaften in Deventer (Niederlande) gewann die 22-jährige DDR-Eisschnellläuferin Karin Enke (*1961) ihren fünften Weltmeistertitel.
30. Januar
DDR/Kanada 1984 – Der kanadische Ministerpräsident Pierre Elliott Trudeau (1919-2000) besuchte als erster Regierungschef eines NATO-Landes die DDR. Er reist im Rahmen einer kanadischen Friedensinitiative außerdem in die ÇSSR und nach Rumänien.
30. Januar
Philippinen 1984 – In der philippinischen Hauptstadt Manila demonstrierten mehr als 500.000 Menschen gegen die Politik des Diktators Ferdinand E. Marcos (1917-1989). Der Anlass war eine Volksbefragung zu geplanten Verfassungsänderungen, die allerdings keineswegs den Forderungen nach Reformen gerecht wurden.
31. Januar
Kambodscha 1984 – Guerillaeinheiten der kommunistisch orientierten kambodschanischen Roten Khmer hatten nach eigenen Angaben die strategisch bedeutsame Stadt Siem Reap eingenommen.
31. Januar
BRD 1984 – Der Filmregisseur Wolfgang Staudte (1906-1984), der am 19. Januar bei Dreharbeiten in Jugoslawien gestorben war, erhielt posthum den Helmut-Käutner-Preis.

Januar 1984 Deutschland in den Nachrichten

Apple Mac OS – eine Reise von 1984 bis 2013
DIE WELT
Mit einem großen Knall auf den Markt gebracht: Apples "System 1". Die Software erschien zusammen mit dem Ur-Macintosh am 24. Januar 1984. Mit einer vom Xerox "PARC" inspirierten Benutzeroberfläche war es Nutzern möglich, Dokumente auf einfachste ....... >>>
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