Neuzeit II
1821 erreichte El Salvador die Unabhängigkeit von
Spanien. El Salvador schloss sich nicht dem
Mexikanischen Kaiserreich an. Es kam zum Krieg, als
guatemaltekische Truppen einmarschierten. Mit dem
Zusammenbruch des Kaiserreiches 1823 wurde die
Zentralamerikanische Konföderation gegründet. 1824
gab sich El Salvador eine eigene Verfassung. Die
Föderation brach aufgrund von inneren Konflikten
schließlich 1838 auseinander. Ihre Mitglieder
erlangten im Sezessionskrieg die Unabhängigkeit. Die
Demokratie der jungen Republik war jedoch sehr
schwach. El Salvador wurde vielmehr von den
Oberhäuptern von Familien beherrscht. Diese Familien
waren durch Indigohandel reich geworden und hatten
auch politisch an Macht gewonnen. Ihr Einfluss war
erheblich größer als der der Zentralregierung, die
faktisch von Guatemala gestellt wurde. Bis 1865
stellte der guatemaltekische Präsident Carrera die
Regierung. Ab 1850 versuchte El Salvador sich aus
dem Griff Guatemalas zu befreien. 1858 konnte sich
eine erste Übergangsregierung unter Gerardo Barrios
durchsetzen. Barrios wurde auch in den folgenden
Jahren 1859-1860 Präsident einer Übergangsregierung.
1861 bestätigte Carrera offiziell Barrios als
Präsidenten. 1865 konnte sich El Salvador
schließlich befreien. Die folgenden Präsidenten
fuhren eine sehr liberale Politik. Die Zeit ist
durch große wirtschaftliche Erfolge gekennzeichnet,
die auf der Umstellung von Indigo auf den
Kaffeehandel basierten. Innenpolitisch
verschlechterte sich das Ansehen der Politik jedoch,
da viele Bauern für die Kaffeeplantagen enteignet
worden waren. Anfang des 20. Jahrhunderts
radikalisierte sich deswegen die salvadorianische
Politik. Die schwache Zentralregierung antwortete
mit der Stärkung des Präsidentenamtes. Zusammen mit
der Weltwirtschaftskrise 1929 fiel das Land in eine
schwere Depression. Präsident Arturo Araujo kam 1930
an die Regierung, konnte sich aber nicht gegen die
Opposition, die Kaffeebarone oder das Militär
durchsetzen. 1931 putschte Hernandez Martinez. Es
begann eine Periode von Militärdiktaturen, die bis
1979 andauern sollte. Martinez regierte mit harter
Hand. 1932 kam es zum La Matanza, einem Massaker,
das auf Befehl von Martinez Bauern auf dem Lande
durchgeführt wurde. Mehr als zehntausend
Salvadorianer kamen dabei um. 1944 wurde Martinez
gestürzt und von einem neuen Militärdiktator
ersetzt. Nach Kriegen mit dem benachbarten Honduras
1969 bildete sich jedoch eine Opposition. Nach dem
Sturz des Präsidenten in Nicaragua wurde äÄhnliches
auch in El Salvador befürchtet. 1979 wurde Präsident
Carlos Humberto Romero deswegen von einem Militärrat
seines Amtes enthoben und die Regierung an eine
Militärjunta übereignet.
Moderne
1980 brach daraufhin der El salvadorianische
Bürgerkrieg aus. Salvador Cayetano Carpio gründete
eine maoistisch orientierte Gruppierung. Das Militär
sah sich mit verschiedenen Gegnern konfrontiert.
1983 wurde eine neue Verfassung erlassen, die
Landbesitz regulierte. So wollte sich die
Militärjunta beim Volk beliebt machen. Der
Bürgerkrieg ging indes weiter und dauerte bis 1992.
Tausende von Salvadorianern kamen dabei ums Leben.
1992 kam es zum Frieden von Chapultepec, der keiner
Seite Schuld zuwies und keine Seite als Sieger oder
Verlierer auswies. Nach dem Bürgerkrieg wandelte
sich das Land jedoch. Die Regierungen seit 1992
waren alle stabil und es gab keine politischen
Zwischenfälle oder Putschversuche. Nach dem Ende des
Krieges war das Land stark zerstört, die Wirtschaft
lag am Boden. El Salvador gehörte zu den ärmsten
Ländern Zentralamerikas. Seit 1995 erlebte es
allerdings einen wirtschaftlichen Aufschwung, der zu
einem bescheidenen Wohlstand führte. Innerhalb der
salvadorianischen Bevölkerung existierten aber immer
noch verschiedene Interessengruppen, die Einfluss
auf die Politik ausübten.
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