Dezember 1931 -
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Wichtige Ereignisse im
Dezember 1931
1. Dezember
Das Home Insurance Building, der erste „Wolkenkratzer“ der Welt
wird abgerissen und durch das LaSalle National Bank Building ersetzt.
1. Dezember
Die Indien Konferenz, die am 5. September in London
begonnen hatte, ging ohne Ergebnis zu Ende.
1. Dezember
Der KPD-Vorsitzende Ernst Thälman rief die
Sozialdemokraten und Reichsbannermitglieder zu einer
roten Einheitsfront auf.
2. Dezember
Uraufführung des Films Emil und die Detektive in Berlin
3. Dezember
Um Kontakte zur politischen Rechten Großbritanniens
herzustellen, besuchte Alfred Rosenberg, der seit
1923 Hauptschriftleiter des NSDAP-Organs „Völkischer
Beobachter“ war, London für drei Tage.
3. Dezember
Die Kasseler Automobilfirma Henschel & Sohn AG
beantragte beim zuständigen preußischen
Regierungspräsidenten die Erlaubnis, den Betrieb zum
31. Dezember stillzulegen.
4. Dezember
Vertreter der SPD-Reichstagsfraktion kritisierten
bei einem Gespräch mit Reichskanzler Heinrich
Brüning (Zentrum), dass der Reichsregierung
angesichts des von der
NSDAP geplanten
Staatsstreichs im „Kampf gegen den faschistischen
Terror die nötige Entschlossenheit fehle“.
4. Dezember
NSDAP-Führer Adolf Hitler informierte im Hotel
„Kaiserhof“ in Berlin ausländische Journalisten über
seine politischen Ziele.#
5. Dezember
Die französische Deputiertenkammer billigte ein
Beschäftigungsprogramm mit einem Volumen von 3,5
Milliarden Francs (Rund 577 Millionen RM), mit dem
für ein Jahr zusätzlich rund 100 000 Arbeitsplätze
geschaffen werden sollten. In Frankreich gab es nach
offiziellen Angaben 147 009 Arbeitslose.
5. Dezember
In Moskau fand die Sprengung der Erlöserkathedrale
statt, um Platz für einen Sowjetpalast zu schaffen.
6. Dezember
In der Schweiz wurden bei einer Volksabstimmung zwei
Vorlagen verworfen. Die Einführung der Alters- und
Hinterlassenversorgung wurde mit 513 512 gegen 338
032 Stimmen abgelehnt und das Bundesgesetz über die
Tabakbesteuerung scheiterte mit 425 449 gegen 413
523 Stimmen.
6. Dezember
In Brüssel verlor die Fußballnationalmannschaft der
Schweiz dem Gastgeber Belgien mit 1:2.
7. Dezember
Italiens Duce und Ministerpräsident Benito Mussolini
berief Achille Strace zum Generalsekretär der
Faschistischen Partei. Die einzige Partei Italiens
hatte über eine Million Mitglieder.
7. Dezember
Die Gläubigerversammlung der Kraftfahrzeugfirma
Gebrüder Reichstein Brennabor Werke AF in
Brandenburg an der Havel setzte einen fünfköpfigen
Ausschuss ein, der die Möglichkeit zur Sanierung der
Firma prüfen sollte. 40 Prozent der Forderungen
konnten aus den freien Betriebswerten des
Unternehmens gedeckt werden.
8. Dezember
Uraufführung der Oper The Christmas Rose von Frank Bridge in London
9. Dezember
In Polen ergab eine Volkszählung eine
Wohnbevölkerung von 3 232 936 Menschen. Davon waren
67 Prozent Polen, 20 Prozent Ukrainer, Weißrussen
und Ruthenen, 8 Prozent Juden, 2 Prozent Deutsche
und 3 Prozent Angehörige anderer Nationalitäten.
9. Dezember
Die spanische Cortes billigte in Abwesenheit der
linksradikalen und der konservativen
Abgeordneten mit 368 Stimmen die neue Verfassung.
10. Dezember
Nach den Reaktionen im Ausland auf die Ausführungen
von Adolf Hitler am 4. Dezember erklärte
Reichskanzler Heinrich Brüning vor der
Auslandspresse, dass es in Deutschland keine Art von
„Schattenregierung“ geben, sein Kabinett halten
vielmehr die „Zügel fest in der Hand“.
10. Dezember
In Madrid wurde der konservative Republikaner Niceto
Alcalá Zamora y Torres mit 362 gegen 13 Stimmen bei
35 Enthaltungen zum Präsidenten der Republik
gewählt.
11. Dezember
Mit Hinweis auf angeblich technische Probleme
verhinderte die deutsche Reichsregierung eine
Rundfunkansprache Adolf Hitlers an die Bürger der
USA. Die Rede sollte telefonisch nach London zur
Filiale der Columbia-Radiogesellschaft übermittelt,
dort aufgezeichnet und in die USA übertragen werden.
11. Dezember
Bei der Reichswehr wurden die Offiziersgehälter vom
Major aufwärts gekürzt.
12. Dezember
Der Film „Es lebe die Freiheit (a nous la liberté)“
von René Clair, der eine Satire auf das
Maschinenzeitalter war, wurde in Paris uraufgeführt.
Die Hauptrollen spielten Raymond Cordy und Henri
Marchand.
13. Dezember
In Moskau erläuterte KPdSU Generalsekretär Josef W.
Stalin in einem Gespräch mit dem deutschen
Schriftsteller Emil Ludwig die Grundlagen der
Sowjetmacht und wies die Behauptung, er übe eine
Alleinherrschaft aus, zurück.
14. Dezember
Marschall Chiang Kai-shek trat als Vorsitzender des
in Nanking residierenden zentralen Vollzugsrates der
Regierung und der chinesischen Nationalpartei
Kuomintang zurück.
14. Dezember
Die niederländischen Rechtsextremisten Anton Adriaan
Mussert und Cornelis von Geelkerken gründeten in
Utrecht die Nationalsozialistische Bewegung der
Niederlande.
15. Dezember
Ein von der KPD organisierter Reichserwerbslosentag
führte in mehreren deutschen Städten zu Unruhen.
15. Dezember
Gegen fünf Direktoren des Bierkonzerns
Schultheiß-Patzenhofer AG wurde in Berlin wegen
Bilanzverschleierung Anklage erhoben.
16. Dezember
Papst Pius XI. spricht in Rom Albertus Magnus heilig und erklärt
ihn zugleich zum Kirchenlehrer.
17. Dezember
In Bern wurde Giuseppe Motta, der Vorsteher des
Außendepartements, von der Schweizer
Bundesversammlung mit 84 von 160 Stimmen zum
Bundespräsidenten für 1932 gewählt. Motta wurde
damit zum vierten Mal Staatsoberhaupt.
17. Dezember
Die Nationalbank der USA, die New Yorker Federal
Reserve Bank, teilte mit, dass seit Mitte September
über 700 Millionen US-Dollar (knapp 3 Milliarden RM)
in Gold eingetauscht worden seien, der größte Teil
davon durch die Bank von Frankreich.
18. Dezember
Der wegen Hochverrats angeklagte Heimwehrführer
Walter Pfrimer, der Anfang Dezember aus Jugoslawien
zurückgekehrt war, wurde in Graz überraschend
freigesprochen.
18. Dezember
Das britische Handelsministerium erließ die dritte
Verordnung über Einfuhrzölle und belegte weitere
Waren mit einem Wertzoll von 50 Prozent.
19. Dezember
Die Regierung des Freistaates Sachsen teilte mit,
dass dort seit Beginn des Jahres bei 384 politischen
Gewalttaten 14 Menschen getötet und 683 verletzt
wurden.
19. Dezember
In Australien trat der Premierminister James Henry
Scullin zurück, nachdem die Labour Party 20 ihrer 35
Sitze bei den Wahlen zum Bundesparlament verloren
hatten. Am 31. Dezember bildete Joseph Alois Lyons
die neue Regierung. Seine Vereinigte Australische
Partei verfügte zusammen mit der Bauernpartei über
49 der 75 Sitze.
20. Dezember
Nationalisten demonstrierten im französischen
Völkerbundmandat Syrien gegen die vom französischen
Oberkommissar Henri Ponsot durchgeführten Wahlen.
Ihm wurde angebliche Wahlfälschung vorgeworfen, die
zu der Bildung einer Frankreich freundlichen
Regierung führen sollte. In Damaskus und Hama wurden
die Wahlergebnisse daraufhin für ungültig erklärt.
21. Dezember
Teile des Stuttgarter Schlosses wurden bei einem
Großbrand vernichtet. Drei Feuerwehrleute kamen bei
den Löscharbeiten ums Leben.
21. Dezember
Die Operette „Schön ist die Welt“ von Franz Lehar
mit dem Text von Ludwig Herzer und Fritz Löhner-Beda
hatte ihre Uraufführung im Wiener Theater an der
Wien. Es war eine Umarbeitung von „Endlich allein“,
das 1914 an gleiche Stelle Premiere hatte.
22. Dezember
Die preußische Staatsregierung löste die
ostpreußische Landwirtschaftskammer in Königsberg
auf. Diese hatte am 15. Dezember Reichspräsident
Paul von Hindenburg zum Rücktritt aufgeFordert, um
einer nationalen Staatsführung den Weg freizumachen.
22. Dezember
Als in der Vatikanischen Bibliothek die Decke
einstürzte, fanden fünf Menschen den Tod. Rund 15
000 Bücher und Handschriften wurden beschädigt.
23. Dezember
Die preußische Regierung setzte durch eine
Sparnotverordnung die Altersgrenze für Beamte von 6
auf 62 Jahre herab und hob zahlreiche
Landesbehörden, darunter 60 Amtsgerichte auf.
23. Dezember
US-Präsident Herbert Hoover unterzeichnete das
Gesetz über das einjährige Schuldenfeierjahr, das
damit in Kraft trat. Das Hoover-Moratorium war im
US-Repräsentantenhaus mit 317 gegen 100 und im
US-Senat mit 69 gegen 12 Stimmen gebilligt worden.
24. Dezember
Wegen des Demonstrationsverbots blieben die
Feiertage frei von den sonst gewohnten gewaltsamen
politischen Auseinandersetzungen.
24. Dezember
Papst Pius XI. plädierte vor einer Ansprache vor dem
Vatikans Kollegium für einen echten Frieden, dessen
„Rüstzeug nicht aus Waffen bestehen könne, sondern
aus Werkzeugen des Guten und des Wohlstandes“.
25. Dezember
Der tschechoslowakische Diplomat Karel Vanek wurde
aus Moskau ausgewiesen. Ihm wurde vorgeworfen, einen
Sowjetbürger zum Attentat auf den japanischen
Botschafter angestiftet zu haben, um einen Konflikt
zwischen der UdSSR und Japan herbeizuführen.
25. Dezember
Weihnachten 1931 :-)
26. Dezember
Uraufführung des Musicals Of Thee I Sing von George Gershwin am
Majestic Theatre in New York
27. Dezember
Der Führer des indischen Nationalkongresses,
Jawaharlal Nehru, wurde auf einer Propagandareise
durch Indien von der britischen Polizei verhaftet.
Nach dem Scheitern der Round-Table-Konferenz kam es
in Indien immer wieder zu Zusammenstößen zwischen
der Unabhängigkeitsbewegung und der Polizei.
28. Dezember
In Moskau fand seit dem 22. Dezember die
Plenumssitzung des Zentralexekutivkomitees der UdSSR
statt. Dabei erklärte Wjatscheslaw M. Molotow, der
Vorsitzende des Rats der Volkskommissare, der 1928
in Kraft getretene Fünfjahresplan werde vermutlich
vorzeitig erfüllt werden können.
28. Dezember
Rund 500 000 Menschen begrüßten Mohandas Karamchand
(Mahatma) Gandhi bei seiner Ankunft in Bombay. Er
hatte nach dem Abschluss der Indien Konferenz London
am 5. Dezember verlassen.
29. Dezember
In einem Hirtenbrief mahnten die katholischen
Bischöfe von Münster, Osnabrück, Trier, Limburg und
Aachen und der Erzbischof von Köln die strikte
Beachtung des Gebots der christlichen Nächstenliebe
auch gegenüber dem politischen Gegner an.
30. Dezember
In Finnland fand eine Volksabstimmung über die
Beibehaltung der seit zwölf Jahren bestehenden
Prohibition statt. 82 Prozent sprachen sich für und
18 Prozent gegen die Aufhebung des völligen
Alkoholverbots aus.
31. Dezember
Reichspräsident Paul von Hindenburg rief die
Bevölkerung im Rundfunk zu „treuer
Schicksals-verbundener Einigkeit“ auf. Anhänger der
KPD zapften während der Rede die Übertragungsleitung
zwischen Berlin und dem Sender Königswusterhausen an
und störten die Rede durch Zwischenrufe.
31. Dezember
Die Arbeitslosenzahl im Deutschen Reich kletterte
auf die Rekordhöhe von 566 887. Das waren rund 1,284
Millionen mehr als Ende 1930.
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