Chronik 1858 - Der Große Gestank, der Große Komet,
Theater und Marionetten
London war im 19. Jahrhundert eine Stadt, die sich
durch das enorme Anwachsen der Einwohnerzahlen
schnell zur größten Stadt der Welt und damit zur
weltumspannenden Hauptstadt des Britischen Empires
entwickelte. Zu Beginn des Jahrhunderts waren es
noch rund eine Million Einwohner gewesen. Zum Ende
hin war die Zahl auf 6,7 Millionen angestiegen. Zwei
Katastrophen, die in die Geschichte eingingen,
hatten die Stadt schon getroffen. Die Große Pest
(1665/1666) hatte ein Fünftel der Londoner
Bevölkerung hinweggerafft. Der Große Brand (1666)
hatte ebenfalls einen verheerenden Schaden
angerichtet. Etwa 100.000 Menschen hatten kein
Obdach mehr und das nach der gerade überstandenen
Pest-Epidemie. Es dauerte rund zwei Jahrhunderte,
bis die nächste Katastrophe London heimsuchte. Es
stank. Es stank so unerträglich, dass dieser Zustand
des Sommers 1858 als „Der Große Gestank“ in die
Geschichte einging. Da die Abwässer der Stadt
ungehindert in die Themse eingeleitet wurden,
verursachte die Hitze einen dermaßen widerlichen
Gestank, dass sich das Parlament damit befassen
musste. London war inzwischen eine Millionmetropole
geworden, aber sein lokales Verwaltungs- und
Umweltsystem war antiquiert. Es stank sozusagen im
wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel. Das Parlament
beschloss daraufhin den Bau eines umfassenden
Londoner Abwassersystems und stellte dafür drei
Millionen Pfund zur Verfügung. Das sollte für eine
Welthauptstadt angemessen sein, zumal das
Trinkwasser hauptsächlich aus der Themse stammte, so
das die Verunreinigungen regelmäßig Choleraepidemien
auslösten und allein im Jahr 1854 mehr als 10.000
Menschen daran gestorben waren. Nun aber war das
unterirdische Kanalsystem beschlossene Sache. Es
wurde geplant und gebaut. Der „Große Gestank“
schrieb Londoner Geschichte. Ein ganz anderes
Ereignis, das ebenfalls in die Geschichte einging,
blieb fotografisch erhalten. Dem britischen
Fotografen William Usherwood (1821-1915) gelang als
Erstem, im September 1858 den sehr hellen Großen
Kometen Donati zu fotografieren. Das gelang wenig
später in derselben Nacht auch dem US-Astronomen
William Cranch Bond (1789-1959). Usherwood war
eigentlich Porträtfotograf gewesen. Doch dieser
Komet, von dem es heißt, dass er der schönste war,
der je erblickt wurde, hatte auf ihn wohl eine so
große Anziehungskraft, dass er eine Kollodiumplatte
mit einer Linse mit sieben Sekunden Brennweite
belichtete, um ihn für die Nachwelt festzuhalten.
Erst Jahrzehnte später, im Jahr 1891 wurde erneut
ein Komet fotografiert. Entdeckt hatte diesen
Kometen der italienische Astronom Giambattista
Donati (1826-1873), dessen Namen der Komet erhielt.
Unter einem besonders guten Stern stand im Oktober
1858 auch die Uraufführung in Paris, wo die Operette
„Orpheus in der Unterwelt“ im Théâtre des
Bouffes-Parisiens erstmals dem Publikum vorgestellt
wurde. Für ihren Schöpfer, Jacques Offenbach
(1819-1880), der bereits am selben Theater im April
jenes Jahres seinen Einakter „Die verwandelte Katze“
zur Uraufführung gebracht hatte, war die Vorstellung
seines ersten abendfüllenden Werkes, „Orpheus in der
Unterwelt“, ein sensationeller Erfolg. Den teilte er
mit seinem Librettisten Hector Crémieux (1828-1892).
In München gab im Dezember ein ganz besonderes
Theater sein Debüt. Mit dem musikalischen Spektakel
„Prinz Rosenroth und Prinzessin Lilienweiß oder die
bezauberte Lilie“ öffnete das Münchner
Marionettentheater erstmals seine Pforten. Josef
Leonhard Schmid (1822-1912), der Gründer des
Theaters, hatte die Idee, Kinder und Erwachsene
gemeinsam mit spielerischem Lernen und viel Spaß mit
seinen Marionetten zu unterhalten. Schmid, der
liebevoll nur „Papa Schmid“ genannt wurde, hatte in
Franz Graf von Pocci (1807-1876) einen kongenialen
Mitstreiter gefunden, der erzieherische, lustige
Stücke für die Marionetten-„Darsteller“ schrieb.
„Papa Schmid“ konnte um 1900 seine eigenes Gebäude
beziehen, worin das Marionettentheater noch heute
untergebracht ist, mitten im Herzen der bayerischen
Hauptstadt.
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Ereignisse & Schlagzeilen
1858
Als der Gouverneur der Kolonie Vancouver Island,
James Douglas, eine Ladung Erz nach San Francisco an
die dortige Münzanstalt schickte, wurde bekannt,
dass am Zusammenfluss des Thompson River mit den
Nicoamen River Gold gefunden worden war. Das löste
den Fraser-Canyon-Goldrausch aus.
Im Herbst des Jahres kam es zum Fraser-Canyon-Krieg
zwischen den Goldsuchern und dem am Fraser River
lebenden Volk der Nlaka’pamux.
Benito Juarez wurde zum Präsidenten von Mexiko
gewählt. Bis 1861 setzte er sich in einem
Bürgerkrieg gegen seine Gegner durch.
Der Wiener Bankier Franz Schaup kaufte ein kleines
Brauhaus, aus dem sich die Brauerei Zipf
entwickelte.
Julius Plücker entdeckte die Kathodenstrahlen
(später als freie Elektronen identifiziert) in einer
Gasentladungsröhre, die magnetisch abgelenkt werden.
August Ferdinand Möbius entwickelte das Möbiusband.
Friedrich August von Quenstedt veröffentlichte sein
paläontologisches Standardwerk „Der Jura“.
Joseph Leidy entdeckte das erste fast intakte
Skelett eines Dinosauriers in Nordamerika, den
Hadrosaurus Foulkii.
Erstmals wurde ein Unterseekabel zwischen Europa und
den USA verlegt.
Der Lac des Settons wurde aufgestaut.
Max Preußler löste mit seinem Buch „Der rationelle
Waldwirt und sein Waldbau des höchsten Ertrags“ eine
bis in erste Dritten des 20. Jahrhunderts andauernde
forstwirtschaftliche Debatte um die Bodenreinertrags
Lehre aus.
Der Hoffmannsche Ringofen wurde entwickelt.
Der französische Fotograf Nadar nahm die ersten
Luftaufnahmen von einem Fesselballon aus auf.
Im Sommer kam es in London aufgrund ungehinderten
Einleitens von Abwasser in die Themse zum „Großen
Gestank“. Das Parlament beschloss daraufhin den Bau
des Londoner Abwassersystems und stellte dafür drei
Millionen Pfund bereit.
In New York wurde der Swill milk scandal, ein
Lebensmittelskandal, aufgedeckt. Er soll den Tod von
etwa 8 000 Kleinkindern im Jahr 1857 verursacht
haben.
Januar 1858
1. Januar
In der Schweiz wurde Jonas Furrer zum vierten Mal
Bundespräsident.
14. Januar
Der italienische Graf Felice Orsini verübte in Paris
ein Attentat auf Kaiser Napoleon III., das
scheiterte.
14. Januar
Die Uraufführung der Oper „Scherz, List und Rache“
von Max Bruch fand in Köln statt. Die literarische
Vorlage stammte von Johann Wolfgang von Goethe.
29. Januar
Der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm heiratete
Victoria von Großbritannien und Irland, die Tochter
der britischen Königin Victoria.
30. Januar
In seiner Heimatstadt Manchester hatte das
Halle-Orchester seinen ersten Auftritt als
Sinfonieorchester.
31. Januar
Nachdem am 3. November 1957 der erste Stapellauf des
britischen Segeldampfers „Great Eastern“ missglückt
war, gelang dieser beim zweiten Versuch. Die
neuartige Schiffskonstruktion, die in Zusammenarbeit
mit John Scott Russel von Isambrad Kingdom Brunel
entwickelt wurde, war drei Jahrzehnte lang das
weltweit größte Schiff.
Februar 1858
11. Februar
Bernadette Soubirous hat die erste von 18
Marienerscheinungen in einer Grotte bei Lourdes in
Frankreich.
12. Februar
In Japan wurden Fumien abgeschafft, durch deren
öffentliches Betreten im Zweifel der Beweis zu
führen war, dass man nicht dem Christentum anhing.
13. Februar
Die britischen Afrikaforscher Richard Francis Burton
und John Hanning Speke entdecken auf der Suche nach
der Quelle des Nils den Tanganjikasee.
16. Februar
In der Nähe von Xanten fanden sechs Fischer im
Ufergelände des Rheins den Xantener Knaben, eine
bronzene Statue aus der römischen Zeit.
21. Februar
Die griechische Stadt Korinth wurde bei einem
Erdbeben zerstört. Sie wurde danach sechs Kilometer
entfernt wieder aufgebaut.
März 1858
3. März
Die Uraufführung der Opérette-bouffe in einem Akt
„Mesdames de la Halle“ von Jacques Offenbach fand am
Theatre des Bouffes-Parisiens in Paris statt.
14. März
Britische Truppen eroberten die indische Stadt
Lakhnau zurück und brachten den indischen
Sepoy-Aufstand damit nahezu zum Erliegen.
17. März
Nachdem James Stephens aus dem amerikanischen Exil
zurückgekehrt war, gründete er am St. Patricks Day
in Dublin die Irische Republikanische Bruderschaft
als Widerstandsbewegung gegen die britische
Herrschaft in Irland. Mit dem gleichen Ziel wurde in
den USA die Geheimorganisation Fenian Brotherhood
gegründet.
April 1858
Der Hogarth Club wurde von einigen Mitgliedern der
Präraffaeliten gegründet.
12. April
Im Utah-Territorium übergab Brigham Young das Amt
des Gouverneurs an Alfred Cumming. Damit wurde der
Utah-Krieg zwischen der US-Regierung und der Kirche
Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
(Mormonen) nach über einem Jahr beendet.
19. April
Die Operette in einem Akt „La chatte metamorphosee
en femme (die verwandelte Katze)“ von Jacques
Offenbach wurde am Theatre des Bouffes-Parisiens in
Paris uraufgeführt.
Mai 1858
3. Mai
Papst Pius IX wandte sich in der Enzyklika
Amantissimi redeptoris gegen die an einigen Orten
beobachtete Entwicklung, dass die Messfeier nicht
mehr der Priester praktizierte. Der Papst ermahnte
alle Priester zur pflichtgemäßen Amtsausübung.
11. Mai
Der östliche Teil des bisherigen
Minnesota-Territoriums wurde unter dem Namen
Minnesota als 32. Bundesstaat der USA aufgenommen.
Der westliche Teil blieb bis 1861 „unorganisiertes
Gebiet“.
15. Mai
Die Royal Italian Opera im Londoner Covent Garden in
ihrer heutigen Form wurde mit der Oper „Les Hugenots“
von Giacomo Meyerbeer neu eröffnet, nachdem sie am
5. März 1856 abgebrannt war.
20. Mai
Engländer und Franzosen erobertem im Zweiten Opium
Krieg die sogenannten Taku-Forts in China. Damit war
der Weg nach Tianjin, der Hafenstadt für Peking (Bejing)
frei.
28. Mai
Der Grenzverlauf am Amur zwischen Russland und China
wurde im Vertrag von Aigun geregelt.
28. Mai
Die Orte Fosso della Vetrana, Fosso Grande und Piano
delle Ginestre wurden bei einem Vulkanausbruch des
Vesuvs verschüttet.
Juni 1858
2. Juni
Der italienische Astronom Giambattista Donati
entdeckte den großen Kometen Donati (C/1858 L1). In
den Folgemonaten konnte er auch mit bloßem Auge
gesehen werden. Viele Menschen ängstigten sich vor
drohendem Unheil.
3. Juni
In Westaustralien bestieg Francis Thomas Gregory als
erster Europäer den größten Monolithen der Erde.
Gregory benannte den Berg kurze Zeit später Mount
Augustus nach seinem Bruder.
13. Juni
Als die Kessel des Raddampfers „Pennsylvania“ auf
dem Mississippi River in der Nähe von Memphis
explodierten und das Schiff abbrannte, kamen etwa
250 Passagiere und Besatzungsmitglieder ums Leben.
15. Juni
Mit der Eröffnungsrede von Adolf Jellinek wurde der
Leopoldstädter Tempel, der von Ludwig Förster
geplant worden war, eingeweiht.
16. Juni
Zum Auftakt des Wahlkampfes der Republikanischen
Partei hielt Abraham Lincoln im Old State Capitol in
Springfield im US-Bundesstaat Illinois seine
House-Divided Rede. In dieser Rede warnte er vor der
Spaltung der Nation und dem Ausweiten der Sklaverei
auf die Territorien und Bundesstaaten, in denen sie
wie in Illinois illegal war. Lincoln unterlag zwar
nach mehreren Debatten bei den Wahlen am 2. November
seinem demokratischen Gegner Stephen Arnold Douglas,
doch machte ihn die Rede in den ganzen USA bekannt
und die Debatten ließen ihn als ehrlichen,
redegewandten Politiker (Honest Abe) erscheinen.
27. Juni
Durch den Vertrag von Tianjin wurde China durch
Großbritannien und Frankreich dazu gezwungen,
weitere Häfen für den Handel zu öffnen. Damit wurde
das Kaiserreich China zu einem faktischen
Protektorat der europäischen Fremdmächte.
Juli 1858
In Japan begann die sogenannte Ansei-Säuberung unter
li Naosuke, mit der er versuchte, seine politischen
Gegner auszuschalten.
6. Juli
In Hamburg wurde die spätere Imtech Deutschland GmbH
& Co KG durch Rudolph Otto Meyer gegründet.
19. Juli
Der regelmäßige Schiffsverkehr zwischen Bremerhaven
und New York City begann mit dem Dampfer „Bremen“
des Norddeutsche Lloyd.
20. Juli
In Plombières-les-Bains schlossen der
Premierminister des Königreiches Sardinien-Piemont
Cavour und Napoleon III. einen Geheimvertrag über
einen Krieg mit Österreich. Demnach sollte das
Herrschergeschlecht Savoyen große Teile Norditaliens
erhalten und sollte im Gegenzug die Grafschaft Nizza
und Savoyen an Frankreich abtreten.
28. Juli
Ein bengalischer Vertragspartner musste auf
Verlangen des britischen Kolonialbeamten William
James Herschel erstmals einen Handabdruck zusätzlich
zu seiner Unterschrift abliefern. Diese Tatsache
wurde als die Geburtsstunde der Daktyloskopie
angesehen. Zwei Jahre später bestand er auf
Fingerabdrücken bei der Auszahlung von Pensionen.
29. Juli
Der Harris-Vertrag, der zwischen Townsend Harris und
Hotta Masayoshi ausgehandelt wurde, wurde von den
USA und Japan unterzeichnet. Japan verpflichtete
sich fünf Häfen für den amerikanischen Handel zu
öffnen und amerikanische Staatsbürger erhielten in
Japan Exterritorialität.
August 1858
2. August
Das britische Parlament verabschiedete in London den
Government of India Act. Damit wurde die Herrschaft
der Britischen Ostindien Kompanie beendet und die
Kronkolonie Britisch-Indien entstand.
2. August
Das bisherige New Caledonia wurde vom britischen
Kolonialministerium zur Kolonie Britisch Columbia
ernannt. Kolonialminister Edward Bulwer-Lytton
ernannte James Douglas zum ersten Gouverneur. Er
wurde am 19. November vereidigt.
3. August
Der Brite John Hanning Speke gelangte auf der Suche
nach der Quelle des Nils als erster Europäer an den
Viktoria See.
11. August
Christian Aimer, Charles Barrington und Peter Bohren
bestiegen als Erste den als unbesteigbar geltenden
Eiger in den Berner Alpen.
19. August
Die europäischen Großmächte beschlossen auf einer
Konferenz in Paris, aus den beiden Donaufürstentümer
Walachei (Tara Romanesasca) und Moldau (Moldava) ein
Fürstentum, nämlich das Fürstentum Rumänien zu
bilden.
September 1858
1. September
Französische Truppen nahmen Đà Nẵng im Kaiserreich
Annam (Vietnam) ein und leiteten damit die Eroberung
Cochinchinas ein.
11. September
Eine vierköpfige Bergsteigergruppe bestieg erstmals
den Dom in den Walliser Alpen. Er ist der höchste
Berg, der vollständig innerhalb der Schweiz liegt.
13. September
Bei dem Untergang des deutschen Passagierdampfers „Austria“,
der durch ein Feuer verursacht wurde, starben 471
Passagiere und Besatzungsmitglieder.
19. September
Die Eisenbahnstrecke Verona nach Trient, die später
ein Teil der Brennerbahn wurde, wurde eröffnet.
28. September
Dem britischen Fotografen William Usherwood gelang
es als erstem, den Schweifstern des sehr hellen
Kometen Donati zu fotografieren. In der folgenden
Nacht schoss auch der US-Astronom William Cranch
Bond ein Foto des Kometen.
Oktober 1858
7. Oktober
König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen übergab die
Regentschaft an seinen Bruder Wilhelm I.
21. Oktober
Die Operette „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques
Offenbach als erstes abendfüllendes Werk des
Künstlers wurde ein sensationeller Erfolg.
27. Oktober
In New York wurde das spätere weltweit größte
Kaufhaus Macy’s durch Rowland Hussey Macy mit
Partnern eröffnet.
31. Oktober
Im Kaisertum Österreich verlor der
Maria-Theresien-Taler wie andere Konventionstaler
seine Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel.
Ab 1. November galt die österreichische Währung nach
dem Dezimalsystem auf Gulden-Basis.
November 1858
5. November
Die Zeichnungsfrist für die Sueskanal-Aktien begann.
24. November
Als erste westösterreichische Eisenbahnstrecke wurde
die Unterinntal Bahn von der bayerischen Grenze bis
Innsbruck eröffnet.
24. November
In einem Gasthaus am Spittelberg in Wien, „dem
Großen Zeisig“, gab Johann Strauss mit seinem Bruder
Josef ein Konzert. Dabei wurde u. a. die „Tritsch-Tratsch-Polka“
mit großem Erfolg uraufgeführt. Die Klaviernoten,
die vom Verleger Carl Haslienger aufgelegt wurden,
waren binnen weniger Stunden vergriffen.
Dezember 1858
5. Dezember
Mit „Prinz Rosenrot und Prinzessin Lilienweiß oder
die bezauberte Lilie“ gab das Münchener
Marionettentheater seine erste Vorstellung. Es galt
als älteste stationäre Bühne für Marionetten im
deutschsprachigen Gebiet.
15. Dezember
Ferdinand de Lesseps gründete die „Companie
universelle du canal maritime de Suez“ zum Bau des
Sueskanals.
15. Dezember
Die Kaiserin-Elisabeth-Bahn zwischen Wien
Westbahnhof und Linz wurde feierlich eröffnet.
15. Dezember
Die erste Aufführung der komischen Oper „Der Barbier
von Bagdad“ von Peter Cornelius am Hoftheater in
Weimar, löste einen Theaterskandal aus. Gegner von
Franz Liszt, der die Oper dirigierte, störten die
Aufführung. Liszt beendete daraufhin seine Tätigkeit
als Dirigent in Weimar.
24. Dezember
In Yale kam es zu Rassenunruhen, als ein
freigelassener Sklave von zwei weißen Goldsuchern
zusammengeschlagen wurde.
25. Dezember
Das „Oratorio de Noel“ von Camille Saint-Saens wurde
in der Pariser Madeleine uraufgeführt.