März 1984 - Landeswechsel, Vereinswechsel und viele Proteste

Kalender März 1984
Der Wechsel des FC Bayern-Spielers Karl-Heinz Rummenigge zu Intern Mailand war eine große sportliche Schlagzeile, der Landeswechsel von der DDR in die BRD von Ingrid Berg, der Nichte des DDR-Ministerpräsidenten Willi Stoph war wiederum eine politische Schlagzeile. Zunächst einmal war sie wohlbehalten mit ihrer Familie im Aufnahmelager Gießen angekommen, nachdem sie in der Prager Botschaft der Bundesrepublik um Asyl ersucht hatte. Insgesamt waren seit Mitte Februar schon mehr als 3.000 Menschen von einem deutschen Land ins andere gewechselt. Gießen hatte seine Kapazität erst einmal ausgeschöpft. Und ein Ende der Ausreisewelle war nicht in Sicht. Während die Beate Uhse AG in einem Brief an den Bundeskanzler Kohl gegen ein Verleih-Verbot pornographischer Schriften protestierte, das im neuen Jugendschutzgesetz vorgesehen war, debattierten die Abgeordneten aus beiden deutschen Staaten erstmals bei einem offiziellen Meinungsaustausch in der DDR-Volkskammer miteinander, wohin eine westdeutsche SPD-Bundestagsfraktion hingereist war.


Wichtige Schlagzeilen im März 1984

1. März
West-Berlin 1984 – Im West-Berliner Stadtteil Spandau wurde in Anwesenheit des Bundeskanzlers Helmut Kohl (1930-2017) von der Bayerischen Motorenwerke AG, München (BMW), das modernste Motorradwerk Europas eingeweiht.
1. März
Großbritannien 1984 – Die britische Regierung hatte eine Starthilfe von 250 Millionen Pfund Sterling bewilligt, sodass dem Airbus-Projekt nichts mehr im Wege stand.
1. März
West-Berlin 1984 – Das West-Berliner Kammergericht verurteilte die beiden Journalisten, den 26-jährigen Benny Härlin und den 28-jährigen Thomas Klöckner zu zweieinhalb Jahren Haft. Die beiden Journalisten von der Zeitschrift „radikal“ waren für den Inhalt von zwei in ihrer Zeitschrift veröffentlichten „Bekennerbriefe“ der Revolutionären Zellen verantwortlich gemacht worden und deshalb wegen Werbung für eine kriminelle Vereinigung für schuldig befunden worden.
1. März
Frankfurt am Main 1984 – Die Stadtverwaltung von Frankfurt am Main begann mit einer Anzeigenwerbung in allen Tageszeitungen der Mainmetropole eine Kampagne zur „Säuberung des Bahnhofsviertels“.
1. März
Bonn 1984 – Vom Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann (1925-2012) von der CSU wurden neue Richtlinien für die Filmförderung in Kraft gesetzt. Es hatte um den Entwurf in den letzten Wochen erbitterte Auseinandersetzungen gegeben.
2. März
USA 1984 – Dem Attaché der sowjetischen Olympiamannschaft für Los Angeles, Oleg Jermischkin, wurde vom US-amerikanischen State Department (Außenministerium) wegen des Verdachts auf geheimdienstliche Tätigkeit die Einreise in die USA verweigert. Die Vereinigten Staaten erwarteten die Ernennung eines neuen Attachés vom Nationalen Olympischen Komitees der UdSSR.
3. März
BRD 1984 – Die Beate Uhse Aktiengesellschaft protestierte mit einem offenen Brief an Bundeskanzler Helmut Kohl (1930-2017) gegen ein Verbot für den Verleih pornographischer Schriften, das im neuen Jugendschutzgesetz enthalten war.
4. März
BRD/USA 1984 – Der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl (*1930) traf zu einem dreitägigen Besuch in den Vereinigten Staaten ein. Er erläuterte in einer zweieinhalbstündigen Unterredung mit US-Präsident Ronald Reagan (1911-2004) den Stand der atlantischen Partnerschaft und die deutsch-amerikanischen Beziehungen.
4. März
Karlsruhe 1984 – Der Parteitag der Grünen, der am Vortag in Karlsruhe begonnen hatte, ging zu Ende. Die Mehrheit der Parteimitglieder hatte sich für die Beibehaltung des Rotationsprinzips entschieden.
4. März
Frankreich 1984 – An einer Protestkundgebung in Versailles bei Paris beteiligten sich etwa 800.000 Menschen. Sie protestierten gegen die Pläne der französischen Regierung, die Rechte der Privatschulen zu beschneiden und ein einheitliches Schulsystem schaffen zu wollen.
4. März
UdSSR 1984 – Bei den Wahlen zum Obersten Sowjet erhielten 750 Kandidaten für das Parlament der Sowjetunion 99,94 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung hatte 99,99 Prozent betragen. In ihrem Abschlussbericht hatte die Wahlkommission festgestellt, dass das Ergebnis ein erneuter überzeugender Beweis für die unverbrüchliche Einheit von Partei und Volk sein.
4. März
Leichtathletik 1984 – Bei den Leichtathletik-Halleneuropameisterschaften in Göteborg (Schweden) holten die bundesdeutschen Sportler vier Titel. Im Hochsprung erreichten Ulrike Meyfahrt (*1956) 1,95 m und Dietmar Mögenburg (*1961) sprang 2,33 m. Der Läufer Christian Haas (*1958) errang den Titel über 60 m und Brigitte Kraus (*1956) war über 3000 m erfolgreich.
4. März
Wintersport 1984 – Die ersten Biathlon-Weltmeisterschaften, die in dem französischen Wintersportort Chamonix seit dem 1. März stattgefunden hatten, gingen zu Ende. Bei den Wettkämpfen war die sowjetische Teilnehmerin Wenera Tschernyschowa (*1954) mit drei errungenen Goldmedaillen die erfolgreichste Teilnehmerin.
5. März
Libanon/Israel 1984 – Das Truppenabzugsabkommen vom 17. Mai 1983 zwischen dem Libanon und Israel wurde unter dem Druck Syriens und der Moslems im eigenen Land von dem christlich libanesischen Staatspräsidenten Amin Gemayel (*1942) gekündigt. Das Abkommen hatte nach dem Abzug der syrischen Truppen in Kraft treten sollen.
5. März
Nigeria 1984 – Bei den Auseinandersetzungen im christlich geprägten Nordosten von Nigeria, die Ende Februar von moslemischen Fanatikern in der Provinzhauptstadt Yola ausgelöst worden waren, kamen mehr als 1.000 Menschen ums Leben.
5. März
Prag 1984 – Die tschechoslowakischen Behörden schoben fünf Vertreter der niederländischen Friedensbewegung ab, die nach in die Hauptstadt Prag gereist waren, um dort Gespräche mit Vertretern der Bürgerrechtsgruppe „Charta 77“ zu führen.
6. März
USA/Österreich 1984 – Der österreichische Bundespräsident Rudolf Kirchschläger (1915-2000), der am 26. Februar einen Besuch in die Vereinigten Staaten angetreten hatte, trat nun die Heimreise an. Kirchschläger war in den USA am 28. Februar mit dem amtierenden US-Präsidenten Ronald Reagan (1911-2004) zusammengetroffen. Während des Gesprächs hatte der US-Präsident die Rolle des neutralen Österreichs als stabilisierenden Faktor in Mitteleuropa gewürdigt.
6. März
Wiesbaden 1984 – Der evangelische Theologe und Gegner des nationalsozialistischen Regimes, Martin Niemoller starb in Wiesbaden (Hessen). Der ehemalige Häftling des Konzentrationslagers Sachsenhausen war am 14. Januar 1892 in Lippstadt (Nordrhein-Westfalen) geboren worden.
6. März
West-Berlin 1984 – Zum Ende der Spielzeit 1984/85 beabsichtigte der Theaterregisseur Peter Stein (*1937), die künstlerische Leitung der Berliner Schaubühne aufzugeben. Stein hatte vor, in Zukunft nur noch seine eigenen Produktionen zu betreuen.
7. März
Gießen 1984 – Im Aufnahmelager Gießen (Hessen) war mit 500 Neuankömmlingen die Ausreisewelle aus der DDR auf einem vorläufigen Höhepunkt. Seit die Ausreisewelle am 18. Februar begonnen hatte, waren 3.600 Menschen aus der DDR in die Bundesrepublik ausgereist.
7.März
Frankreich 1984 – Im Golf von Biscaya wurden zwei spanische Fischerboote von der französischen Marine geentert. Die Franzosen machten von der Schusswaffe Gebrauch. Sie verletzten zwei Fischer schwer. Der Hintergrund des Vorfalls war der Streit um Fangquoten.
7. März
Moskau 1984 – Der Direktor und Gründer des Moskauer Avantgarde-Theaters an der Taganka, Juri Ljubimow (*1917), der gerade im Ausland weilte, wurde von seinem Posten entlassen. Aufgrund von Auseinandersetzungen mit der Zensur war der 65-jährige ins Ausland gereist. Seine Rückkehr hatte er von entsprechenden Änderungen abhängig gemacht. Als offizieller Entlassungsgrund war die lange Abwesenheit vom Arbeitsplatz „ohne respektable Entschuldigung“ angegeben worden
8. März
West-Berlin 1984 – Der Politiker Harry Ristock (1928-1992) erklärte seinen Verzicht auf die Spitzenkandidatur der SPD für die Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus. Der frühere Bundesverteidigungs- und Finanzminister Hans Apel (1932-2011) wurde als sein Nachfolger nominiert.
8. März
stern 1984 – Der Journalist Peter Scholl-Latour (*1924) legte zehn Monate nach seinem Amtsantritt als Chefredakteur der Illustrierten „stern“ seinen Posten nieder. Er blieb jedoch Mitherausgeber des Magazins, wollte sich aber wieder verstärkt seiner publizistischen Arbeit widmen.
8. März
China 1984 – Westlich der Stadt Yanshi in der chinesischen Provinz Honan wurden bei Bauarbeiten für ein Kraftwerk Überreste der ältesten chinesischen Hauptstadt entdeckt. Von Archäologen wurden Tore, Mauern und Straßenüberbleibsel freigelegt, die zu der vor 3700 Jahren gegründeten Stadt Xibo gehörten.
8. März
Ost-Berlin 1984 – Zu einem ersten offiziellen Meinungsaustausch hielt sich eine Delegation der SPD-Bundestagsfraktion in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) auf. In der DDR-Volkskammer debattierten die Abgeordneten aus beiden deutschen Staaten miteinander.
9. März
Baden-Württemberg 1984 – In der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart wurde die Neue Staatsgalerie nach viereinhalbjähriger Bauzeit eröffnet. Die architektonische Gestaltung des Bauwerks hatte der schottische Architekt James Stirling (1926-1992) übernommen.
9. März
Las Vegas 1984 – Im Convention Center in Las Vegas (US-Bundesstaat Nevada) gewann der US-amerikanische Boxer Tim Witherspoon (*1957) seinen Boxkampf und Weltmeistertitel im Schwergewicht gegen seinen Landsmann Greg Page (1958-2009).
9. März
Großbritannien 1984 – Die größte Fusionsforschungsanlage der Welt, „JET“ (Joint European Torus) wurde in Culham, nahe der britischen Hauptstadt London, offiziell eingeweiht.
9. März
Frankfurt am Main 1984 – Der bundesdeutsche Boxer René Weller (*1953) besiegte im Kampf um die Leichtgewichts-Europameisterschaft im Profiboxen in Frankfurt am Main den Titelverteidiger Lucio Cusma (*1954) aus Italien.
10. März
München 1984 – In der bayerischen Landeshauptstadt München begann die 36. Internationale Handwerksmesse, auf der 2465 Firmen aus 44 Nationen ihre Erzeugnisse ausstellten.
10. März
Frankreich 1984 – Mit Massen-Fahrten durch Frankreichs Innenstädte demonstrierten zehntausende französische Motorradfahrer gegen die geplante Erhöhung der Versicherungsprämien.
11. März
Leipzig 1984 – Die Frühjahrsmesse in Leipzig (DDR) wurde mit dem traditionellen Rundgang der Mitglieder des SED-Politbüros eröffnet. Der DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker (1912-1994) begrüßte prominente Gäste aus der Bundesrepublik, zu denen u. a. der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß (1915-1988), der Oberbürgermeister von Saarbrücken, Oskar Lafontaine (*1943) und der Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (1926-2009) gehörten. Honecker erklärte sich auf der Leipziger Messe zu einem Besuch in der Bundesrepublik bereit.
11. März
Bonn/Moskau 1984 – Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Hans-Jochen Vogel (*1926), traf zu einem Besuch in der sowjetischen Hauptstadt Moskau ein, um sich dort mit dem neuen Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Konstantin U. Tschernenko (1911-1985) zu Abrüstungsgesprächen zu treffen.
11.März
Kolumbien 1984 – Die Kandidaten der Liberalen Partei erhielten bei den Kommunal- und Regionalwahlen in Kolumbien etwa 56 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Konservativen erhielten etwa 40 Prozent. Die linksgerichteten Parteien waren unter zwei Prozent geblieben. Die Regierungsführung behielten die Konservativen unter Führung von Belisario Betancur Cuartas (*1923), der das Amt seit 1982 ausübte.
11. März
West-Berlin 1984 – Von der Akademie der Künste in West-Berlin wurde eine bis zum 29. April dauernde Ausstellung eröffnet, die Werke des aus den Niederlanden stammenden US-amerikanischen Künstlers Willem de Kooning (1904-1997) präsentierte.
11. März
München 1984 – In den Kammerspielen der bayerischen Landeshauptstadt München hatte die Inszenierung des Schauspiel „Yerma“ von Garcia Lorca (1898-1936) Premiere. Die Regie hatte Peter Zadek (1926-2009). Die Hauptrolle verkörperte Jutta Hoffmann (*1941).
12. März
Fußball 1984 – Der Spieler des Fußballclubs FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge (*1955), gab seinen Wechsel zu Inter Mailand zum Ende der Saison 1983/84 bekannt.
13. März
Ost-Berlin 1984 – Zu einem ersten offiziellen Meinungsaustausch hielt sich eine Delegation der SPD-Bundestagsfraktion in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) auf. In der DDR-Volkskammer debattierten die Abgeordneten aus beiden deutschen Staaten miteinander.
13. März
Brüssel 1984 – Nachdem es zu einer Einigung gekommen war über die Fangquoten in den Gewässern um Grönland, erklärten sich die Vertreter der zehn Staaten der Europäischen Gemeinschaft (EG) in Brüssel (Belgien) mit dem Austritt Grönlands aus der EG zum 1. Januar 1985 einverstanden.
14. März
Berlin (Ost) 1984 – Zwischen dem Berliner Brandenburger Tor und dem Potsdamer Platz setzten Grenztruppen der DDR durch die Errichtung einer parallel zur innerstädtischen Mauer zweiten Grenzbefestigung die Modernisierung der Grenzanlagen fort.
14. März
Bonn 1984 – Vom Bundeskabinett in Bonn wurde ein Gesetzentwurf verabschiedet, der vorsah, dass Bußgelder in Zukunft nicht mehr steuerlich absetzbar waren.
14. März
IKEA 1984 – Die deutsche Zentrale des schwedischen Möbelhauses IKEA in Wallau bei Frankfurt am Main (Hessen) wurde durch einen Großbrand zerstört.
14. März
Darmstadt 1984 – An der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt war es Physikern gelungen, durch Verschmelzung von Eisen- und Blei-Atomkernen das Element 108 nachzuweisen.
15.März
Bonn 1984 – Bundeskanzler Helmut Kohl (*1930) wies in seinem Bericht zur Lage der Nation vor dem Deutschen Bundestag auf die guten Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der DDR hin.
15. März
BRD 1984 – Der Industrielle Friedrich Karl Flick (1927-2006) bestritt bei seiner Vernehmung vor dem Parteispenden-Untersuchungsausschuss, Einfluss auf Regierungsentscheidungen genommen zu haben.
15. März
Tchibo 1984 – Nachdem sich die Einführung neuer 400- bzw. 600-g-Packungen am Jahresbeginn als Fehlschlag erwiesen hatten, kehrte die Kaffeefirma Tchibo zum Verkauf ihrer gewohnten 500-g-Packungen zurück.
16. März
USA/UdSSR 1984 – Die Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion über einen Truppenabbau wurden von den beiden Ländern wieder aufgenommen. Sie waren drei Monate lang unterbrochen gewesen.
16. März
Schweden 1984 – In der schwedischen Hauptstadt Stockholm ging die erste Verhandlungsrunde der am 17. Januar begonnenen Konferenz der 35 Signatarstaaten der KSZE-Schlussakte über vertrauensbildende Maßnahmen und Abrüstung in Europa (KVAE) zu Ende.
16. März
Südafrika 1984 – Der südafrikanische Ministerpräsident Pieter Willem Botha (1916-2006) und der moçambiquanische Präsident Samora Moises Machel (1933-1986) unterzeichneten am Ufer des Grenzflusses Nkomati zwischen Moçambique und der Republik Südafrika einen Vertrag über gute Nachbarschaft. Außerdem verpflichteten sich beide Seiten zum Verzicht auf gegeneinander gerichtete subversive Aktionen und kriegerische Handlungen.
17. März
Frankreich 1984 – In der französischen Hauptstadt Paris heiratete die griechische Großreederin Christina Onassis (1950-1988) den Franzosen Thierry Roussel (*1953).
18. März
München 1984 – In der bayerischen Landeshauptstadt München verlor die CSU ihre 1978 errungene absolute Mehrheit. Für Oberbürgermeister Erich Kiesel () stimmten lediglich 44,3 Prozent der Wähler. Der SPD-Kandidat Georg Kronawitter () erreichte 48,5 Prozent der Wählerstimmen.
18. März
West-Berlin 1984 – Der Hamburger Bahnhof in West-Berlin, von dem einige Teile bereits 1884 stillgelegt worden waren, wurde nun als Bau- und Verkehrsmuseum wiedereröffnet. Das Gebäude war seit 1945 geschlossen und von der DDR-Reichsbahn verwaltete worden. Es war am 1. Februar an West-Berlin übergeben worden. Somit waren die dort aufgestellten Exponate zum ersten Mal wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
18. März
Großbritannien 1984 – Der Ruderachter aus Oxford gewann zum neunten Mal in Folge den traditionellen britischen Ruderwettkampf auf der Themse, der zwischen den Booten der Universitäten Oxford und Cambridge ausgetragen wurde.
19. März
BRD 1984 – Zur Durchsetzung der 35-Stunden-Woche führten die Druckergewerkschaften in der Bundesrepublik ihre in der vorausgegangenen Woche begonnen Warnstreiks fort.
20. März
Gießen 1984 – Die Nichte des DDR-Ministerpräsidenten Willi Stoph (1914-1999) traf mit ihrer Familie in Gießen ein. Ingrid Berg hatte im Februar in der Botschaft der Bundesrepublik in Prag Zuflucht gesucht, um ausreisen zu können.
20. März
Europa 1984 – Da es zu keiner Einigung mit Großbritannien über die Beitragsfrage gekommen war, galten die zweitägigen Verhandlungen der Regierungschef und Außenminister der zehn Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft (EG) in Brüssel (Belgien) als gescheitert.
21. März
Frankreich/USA 1984 – Der französische Staatspräsident François Mitterrand (1916-1996) traf zu einem einwöchigen Besuch in den Vereinigten Staaten in Washington ein, wo er vor dem Weißen Haus von US-Präsident Ronald Reagan (1911-2004) begrüßt wurde.
21. März
China 1984 – Der US-amerikanische Finanzminister Donald T. Regan (1918-2003) unterzeichnete zum Abschluss seines zweitägigen Besuchs in China in Peking ein Abkommen, das den Wirtschafts- und Handelsaustausch zwischen der Volksrepublik und den USA erleichtern sollte.
22. März
USA 1984 – Die Regierung der Vereinigten Staaten erließ neue Richtlinien für den Export von Produkten der Spitzentechnologie und von Gütern mit strategischem Wert. Diese Neuregelung ersetzte teilweise das am 14. Oktober 1983 abgelaufene US-Ausfuhrkontrollgesetz.
22. März
Bonn 1984 – Das Bundeskabinett stimmte dem „Programm Umweltforschung und Umwelttechnologie 1984-1987“ zu. Damit sollten umweltrelevante Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit insgesamt zwei Milliarden DM gefördert werden.
23. März
BRD 1984 – In der Dortmunder Westfalenhalle demonstrierten auf einer Kundgebung mehr als 15.000 Landwirte aus der gesamten Bundesrepublik gegen die Brüsseler Beschlüsse zur Begrenzung der Milchproduktion.
23. März
Türkei 1984 – Sieben Mitglieder der bundesdeutschen Grünen wurden von türkischen Behörden des Landes verwiesen. Sie hatten in der Hauptstadt Ankara an einer Demonstration für die Beendigung der Folter und für eine Generalamnestie in der Türkei teilgenommen.
23. März
Bonn 1984 – Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete darüber, dass das Bonner Parlament Umzugspläne habe und von seinem jetzigen Tagungsort in der ehemaligen Pädagogischen Hochschule in ein noch umzubauendes stillgelegtes Wasserwerk ziehen wolle.
24. März
Italien 1984 – In der italienischen Hauptstadt Rom protestierten etwa 700.000 Teilnehmer einer Demonstration gegen die Maßnahmen der italienischen Regierung zur Bekämpfung der Inflation.
24. März
Sport 1984 – Auf der Hochgebirgsbahn Medeo bei Alma Ata (Kasachische SSR) erreichten bei dem am Vortag begonnen Eisschnelllauf-Länderkampf zwischen der Sowjetunion und der DDR die Läuferin aus der DDR, Andrea Schöne (*1960), mit 171m 660 Punkten und Wiktor Schascherin (*1962) aus der UdSSR mit 160,887 Punkten neue Weltrekorde.
25. März
Baden-Württemberg 1984 – Die CDU konnte bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg ihre absolute Mehrheit behaupten. In dem südwestdeutschen Bundesland bliebt Bernhard Vogel (*1932) Ministerpräsident.
25. März
El Salvador 1984 – Da kein Kandidat bei den Präsidentenwahlen in El Salvador die absolute Mehrheit erhielt, endeten die Wahlen ergebnislos. Am 6. Mai sollten die Stichwahlen stattfinden.
25. März
Kanada 1984 – Das britische Eistanzpaar Jayne Torvill (*1957) und Christopher Dean (*1958) erhielt bei den Eiskunstlaufweltmeisterschaften im kanadischen Ottawa 13 Mal die 6,0 und gewann damit zum vierten Mal den Titel. Außerdem siegten im Damen-Einzel Katarina Witt (*1965) aus der DDR, Scott Hamilton (*1958) aus den USA im Herren-Einzel und das kanadische Eiskunstlaufpaar Barbara Underhill (*1963)/Paul Martini (*1960).
25. März
Österreich 1984 – Erstmals fand der Wiener Frühjahrsmarathon in der österreichischen Hauptstadt statt. Dieser größte Marathon Österreichs wurde ab 1993 Vienna City Marathon genannt.
26. März
BRD 1984 – Der rehabilitierte NATO-General Günter Kießling (1925-2009) wurde mit einem Großen Zapfenstreich in den Ruhestand entlassen. „Affäre Kießling“ war damit offiziell beendet.
26. März
Iran/Irak 1984 – Der Einsatz von Giftgas im Grenzgebiet der sich im Krieg befindlichen Staaten Iran und Irak wurde in einem von unabhängigen Experten erstellten Gutachten für den Weltsicherheitsrat bestätigt.
26. März
Guinea 1984 – Der Präsident der afrikanischen Republik Guinea, Ahmed Sékou Touré starb im Alter von 62 Jahren an den Folgen einer Herzoperation im US-Bundesstaat Cleveland. Touré war am 9.Januar 1922 in Faranah (Guinea) geboren worden.
26. März
Jordanien 1984 – Gemeinsam mit ihrem Mann, Prinz Philipp (*1921), traf die britische Königin Elisabeth II. (*1926) in Jordanien ein. Bei diesem ersten Besuch der Monarchin in diesem Land wurde sie vom jordanischen König Hussain I. (1935-1999) und dessen Frau Nour empfangen. Anlässlich eines Staatsbanketts bekräftigte die Königin in ihrer Rede, dass für das palästinensische Volk eine gerechte Lösung gefunden werden müsse.
26.März
Vatikan/Nordrhein-Westfalen 1984 – Zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Bundesland Nordrhein-Westfalen wurde ein Staatskirchenvertrag unterschrieben.
27. März
Chile 1984 – Am ersten Nationalen Protesttag 1984 in Chile wurden vier Demonstranten Opfer des Polizeiterrors.
28.März
Portugal/BRD 1984 – Bundeskanzler Helmut Kohl (*1930) sprach sich bei seinem zweitägigen Staatsbesuch in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon für eine baldige Aufnahme Portugals in die Europäische Gemeinschaft (EG) aus.
28. März
Kernkraftwerk Krümmel 1984 – Im schleswig-holsteinischen Geesthacht an der Elbe war das Kernkraftwerk Krümmel fertiggestellt und an den Betreiber übergeben worden.
29. März
Bonn 1984 – Mit den Stimmen der Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP verabschiedete der Deutsche Bundestag in Bonn ein bis 1988 befristetes Vorruhestandsgesetz. Dieses würde den Arbeitnehmern ermöglichen, mit 58 Jahren aus dem Arbeitsleben auszuscheiden.
29. März
BRD 1984 – Die Tarifverhandlungen der Metallindustrie in Südwürttemberg/Hohenzollern und im Saarland endeten ohne Ergebnis. Damit waren alle bisherigen Gespräche mit den Arbeitgebern über die Einführung der 35-Stunden-Woche gescheitert.
29. März
Frankreich 1984 – Im lothringischen Stahlrevier kam es zu Protestaktionen, nachdem ein umfangreiches Sanierungsprogramm für die französische Stahlindustrie bekannt geworden war, das u. a. Massenentlassungen vorsah.
30. März
Iran/Irak 1984 – Im Persischen Golf begann die irakische Armee mit der Bombardierung iranischer Schiffe. Die westlichen Nationen sahen durch den iranisch-irakischen Krieg ihre Erdöltransporte gefährdet.
30. März
Nürnberg 1984 – Der bisherige Parlamentarische Staatsekretär im Bundesarbeitsministerium, Heinrich Franke (1928-2004), löste Josef Stingl (1919-2004) als Präsident der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg ab.
31. März
Brüssel 1984 – Die EG-Landwirtschaftsminister einigten sich am zweiten und letzten Tag ihrer Sitzung in Brüssel (Belgien) über die Festsetzung der Agrarpreise, über den Abbau der Währungsausgleichsbeträge sowie über eine Neuregelung der gemeinsamen Agrarpolitik. Es wurden 63 Verordnungen verabschiedet, von denen 13 die Milcherzeugnisse und elf Getreide und Reis betrafen.

März 1984 Deutschland in den Nachrichten

 Beckenbauer - Tor des Monats
sportschau.de
Franz Beckenbauer (Bayern München) am 30.03.1984 im Spiel "MSV Duisburg - Bayern München" in der 23. Min. zum 0:1 (Endstand 0:4)..... >>>  

Werbung



<< Das geschah 1983   |   Das geschah 1985 >>