Biografie
Oskar Lafontaine Lebenslauf
Oskar Lafontaine ist eine der schillerndsten Figuren
der deutschen Politik in den vergangenen
Jahrzehnten. Der „ewige Oppositionelle“ ist aus der
Politik kaum wegzudenken und regt mit seinen
Meinungen, aber auch mit seinem Lebenswandel immer
wieder zu Diskussionen an.
Lafontaine wurde am
16. September 1943 geboren. Er
hat seinen Vater nie kennenlernen können. In
dieser
Hinsicht ist er ein typisches Kind der Kriegszeit.
Er trat früh in die SPD ein, deren Gesicht er im
Saarland über viele Jahre hinweg prägte.
Früh in der politischen Geschichte Lafontaines wurde
klar, dass er innerhalb seiner Partei dem extrem
linken Flügel zuzuordnen war. So lehnte er etwa den
NATO-Doppelbeschluss ab und vertrat eine
Sozialpolitik, die eher der der DDR entsprach, nur
ohne den staatlichen Zwang.
Sein Privatleben erinnerte indes eher an das Leben
eines Bohèmien als an das eines Sozialisten, woran
sich bis heute nichts geändert hat.
Nach vielen Jahren als erfolgreicher
Ministerpräsident des kleinen Bundeslandes Saarland
schien sich die politische Karriere Lafontaines 1989
zu krönen: Er wurde zum Spitzenkandidaten der SPD
für die Bundestagswahl 1990 erkoren und führte in
allen Umfragen deutlich vor dem Amtsinhaber Helmut
Kohl.
Die Geschichte überrollte ihn: Die Revolution im
Osten Deutschlands, die Öffnung der Mauer und die
damit verbundene Möglichkeit einer deutschen
Wiedervereinigung schufen quasi über Nacht eine
veränderte Weltpolitik, auf die Lafontaine im
Wahlkampf nicht die richtigen Antworten fand. Der an
und für sich hoffnungslos abgeschlagene Helmut Kohl
erreichte mit seiner Politik der Wiedervereinigung
die Herzen der Menschen, während Lafontaine mit
seiner ablehnenden Haltung, die teils seiner
Ideologie,
teils auch wirtschaftlicher Vernunft
geschuldet war, vor allem im Osten hoffnungslos
einbrach.
Lafontaine hatte im Wahljahr 1990 ein Attentat
überstanden, was ihm einen gewissen Nimbus verlieh.
Allerdings vertrat er Thesen wie etwa, die deutsche
Wiedervereinigung sei nicht zu finanzieren und zudem
weltpolitisch unklug, da es Deutschland zu sehr
stärken werde. Die Geschichte mag ihm teilweise
Recht gegeben haben; Wahlen gewinnt man mit solchen
Thesen indes nicht, zumal er stets die Antwort
schuldig blieb, wie und unter welchen Bedingungen er
sich den Fortbestand der DDR vorstelle.
Nach Jahren in der Opposition und einem Intermezzo
als Minister und
Mitglied der SPD-„Troika“ wandte
sich Lafontaine angewidert von der Regierung ab, als
Schröder seine sozialen Reformen umsetzte.
Er trat der WASG (Wahlalternative Arbeit und soziale
Gerechtigkeit) bei und sorgte bald gemeinsam mit der
Ex-SED-Partei PDS für Furore, als die neue
gesamtdeutsche Partei „
Die Linke“ zu einer
gesamtdeutschen Kraft wurde. Die zentralen
Forderungen dieser Partei gleichen jenen aus
Lafontaines Zeit als Ministerpräsident des
Saarlandes: hohe Subventionen für die gesamte
Bevölkerung und Besteuerung der Reichen.
Mittlerweile ist Lafontaine nach zahlreichen
gescheiterten Ehen mit
Sarah Wagenknecht liiert und führt ein Dasein als
Schattenvorsitzender seiner Partei.
Oskar Lafontaine
Seiten
n.n.v.
Oskar Lafontaine
Bücher
Im Aufbruch in die Soziale Moderne