April 1985 - Friede, Freude, Ostermärsche...
Die Ostermärsche hatten Tradition. Die
Menschen in der Bundesrepublik Deutschland hatten
sich auch in jenem Jahr zu Hunderttausenden
zusammengefunden, um für Frieden und Abrüstung zu
demonstrieren und ihren Willen zu bekunden, ohne
Gewalt und landesübergreifende Feindschaften zu
leben. Der Frieden in der Welt hatte nach wie vor
zahlreiche Krisenherde. In
Spanien war es die
baskische Terrororganisation ETA, die beispielsweise
mit einem Anschlag auf ein Autobahnrestaurant für
negative Schlagzeilen sorgte. Dabei waren 17
Menschen ums Leben gekommen. Damit nicht genug. Auch
die im
Libanon tätige Terrororganisation Heiliger
Islamischer Krieg wollte dafür verantwortlich sein.
Wetteifern um Gewaltnachrichten? Der langjährige
Kommunistenführer Albaniens, Enver Hoxha war eines
natürlichen Todes gestorben. Das Land begann sich
ein wenig zu öffnen. Das war eine positive
Nachricht. Unruhen jedoch machten dem
Sudan zu
schaffen. Dort war die Regierung durch einen
Militärputsch gestürzt worden. Der Staatspräsident
hatte sich zu jenem Zeitpunkt in den USA
aufgehalten. Keine schöne Heimkehr. Ob sich die
Reise des DDR-Staatschefs
Erich Honecker nach Rom
als gute oder schlechte Schlagzeile entpuppen würde,
sollte sich noch zeigen. Auf jeden Fall hatte
Honecker sich eine Audienz beim Papst gegönnt. Die
neutrale Schlagzeile des Monats mit durchaus
positivem Touch hatte die Tatsache, dass norwegische
Forsche im antarktischen Weddell-Meer eine bisher
unbekannte Gebirgskette entdeckt hatten. Die Erde
ist immer wieder für eine Überraschung gut.
Wichtige Ereignisse im
April 1985
1. April
BRD/USA 1985 – Um an der Verleihung der
Ehrenbürgerwürde der Stadt Berlin an den ehemaligen
Hohen Kommissar der USA für Deutschland, John
McCloy, teilnehmen zu können, war Bundespräsident
Richard von Weizsäcker nach Washington gereist.
1. April
BRD 1985 – Für alle Kraftfahrzeuge mit Otto- und
Wankelmotor war in der
Bundesrepublik Deutschland
eine regelmäßige Abgassonderuntersuchung zur
Überprüfung der Abgaswerte und der Motoreinstellung
eingeführt worden. Damit soll die mit dem
Kraftfahrzeugverkehr eingeführte Umweltbelastung
verringert werden. Eine ähnliche regelmäßige
Kontrolle sollte in Österreich zum 1. Mai 1985
eingeführt werden.
1. April
BRD 1985 – Die 1984 nach heftigen Arbeitskämpfen
durchgesetzte Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf
38,5 Stunden war für 4,2 Millionen Arbeitnehmer der
bundesdeutschen Metall- und Druckindustrie in Kraft
getreten.
1. April
BRD 1985 – Die Forderung von FDP-Generalsekretär
Helmut Haussmann nach einer teilweisen Abkopplung
der Entlohnung Arbeitsloser von Tariflöhnen war auf
heftigen Protest der SPD-Opposition und der
Gewerkschaften gestoßen. Die sogenannten
Gleitklauseln in Tarifverträgen, nach denen
Arbeitslose Lohn und Gehalt mit dem Arbeitgeber frei
aushandeln konnten, war von Haussmann befürwortet
worden.
2. April
BRD/Justiz 1985 – Die RAF-Terroristen Christian Klar
und Brigitte Mohnhaupt waren in Stuttgart-Stammheim
wegen ihrer Mitgliedschaft in der RAF und ihrer
Beteiligung an mehreren Morden und Mordversuchen zu
jeweils fünf Mal lebenslänglich und 15 Jahren
verurteilt worden. +2. April
Italien 1985 – Im sizilianischen Trapani waren bei
einem Mafia-Attentat auf den Richter Carlo Palermo
drei Menschen getötet worden. Der Richter selbst
hatte den Anschlag überlebt.
3. April
BRD/Schweiz 1985 – Auf der Autobahn Freiburg-Basel
war ein Lkw, der mit giftigen Chemikalien beladen
war, in einen Unfall verwickelt worden. Drei
Menschen waren ums Leben gekommen. Außerdem waren
giftige Gase freigesetzt worden.
3. April
Frankreich 1985 – In Paris hatte der französische
Ministerrat die Wiederherstellung des bis 1958
gültigen Verhältniswahlrechts anstelle des seit 27
Jahren geltenden Mehrheitswahlrechts gebilligt.
Damit hatte der Ministerrat ein Wahlversprechen des
sozialistischen Präsidenten
François Mitterrand von
1981 eingelöst. Die Reform war nach dem Wahlerfolg
der Bürgerlichen im März 1986 wieder rückgängig
gemacht worden.
4. April
BRD 1985 – Nach einer Explosion in einem Schuppen im
Hamburger Freihafen war es zum größten Brand seit
1948 gekommen. In dem Schuppen lagerten unter
anderem 300 Fässer Kaliumchlorat. Bei dem Brand
waren keine Menschen verletzt worden. Der
Sachschaden war auf mehr als 10 Millionen DM
geschätzt worden.
5. April
Tennis 1985 – Eine Äußerung des US-amerikanische
Tennisspielers John McEnroe hatte für Aufsehen
gesorgt. Er hatte in Chicago (US-Bundesstaat
Illinois) erklärt, dass Männer in jeder Sportart den
Frauen überlegen seien, vor allem im Tennis.
6. April
BRD 1985 – Der libysche Regimegegner Gebril El
Denali, der jahrelang als Asylant in der BRD lebte,
war in Bonn von einem Landsmann erschossen worden.
6. April
Sudan 1985 – Nach tagelangen Unruhen wegen der von
seiner Regierung vorgenommenen Preiserhöhungen war
der sudanesische Staatspräsident Dschafar Muhammad
An Numairi durch einen Militärputsch gestürzt
worden. Zu jenem Zeitpunkt hatte sich Numairi in den
Vereinigten Staaten aufgehalten.
6. April
Fußball 1985 – In der bulgarischen Hauptstadt Sofia
war die Fußball-Auswahl der DDR von Bulgarien mit
1:0 besiegt worden.
7. April
UdSSR 1985 – Um die Abrüstungsverhandlungen in Genf
(Schweiz) zu erleichtern, hatte der sowjetische
Parteichef Michail S. Gorbatschow ein Moratorium für
die Aufstellung von Mittelstreckenwaffen in Europa
angekündigt.
7. April
Italien/China 1985 –
Italien hatte als erstes
westeuropäisches Land eine Rahmenvereinbarung mit
der Volksrepublik China über militärische
Zusammenarbeit unterzeichnet. Sie sollte den Weg
freimachen für italienische Rüstungsexporte.
7. April
Tischtennis 1985 – Im schwedischen Göteborg holten
die Sportler aus der
Volksrepublik China sechs von
sieben Titeln bei den
Tischtennis-Weltmeisterschaften. Die Gastgeber
gewannen nur im Herrendoppel.
7. April
Automobilrennsport 1985 – Die Formel-1-Saison hatte
mit dem Großen Preis von Brasilien in Rio de Janeiro
begonnen. Auf McLaren Porsche hatte der Franzose
Alain Prost gewonnen. Er war im Vorjahr knapp hinter
Niki Lauda den zweiten Platz im Weltchampionat
belegt.
8. April
BRD 1985 – In der Bundesrepublik hatten sich mehrere
hunderttausend Menschen an den Ostermärschen für
Frieden und Abrüstung beteiligt. Sie waren in
mehreren Großstädten mit zentralen
Abschlusskundgebungen zu Ende gegangen.
8. April
Frankreich/BRD 1985 – Der mutmaßliche deutsche
Neonazi Otfried Hepp, der in der BRD wegen der
Bildung einer terroristischen Vereinigung gesucht
wurde, war in Paris verhaftet worden. Hepp, der sich
zeitweilig in der DDR aufgehalten hatte, wurde im
Februar 1987 von den Franzosen an die Bundesrepublik
ausgeliefert. Dort wurde er im Oktober 1987 zu zehn
Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt wegen
mehrerer Bombenanschläge sowie Banküberfällen.
8. April
Großbritannien/DDR 1985 – Als erster britischer
Außenminister war Geoffrey Howe in
die DDR gereist.
Er hielt sich bis zum 10. April in der Hauptstadt
Berlin (Ost) auf.
8. April
Eishockey 1985 – Zum ersten Mal war die deutsche
Eishockey-Nationalmannschaft nach 55 Niederlagen
gegen den 19-maligen Weltmeister UdSSR ungeschlagen
geblieben, indem sie in München ein 3:3 erzielte.
9. April
BRD 1985 – Wegen Bestechlichkeit und versuchter
Erpressung hatte das Amtsgericht Dillenburg zwei
Polizeibeamte zu mehrmonatigen Gefängnisstrafen mit
Bewährung verurteilt. Das Gericht hatte es als
erwiesen angesehen, dass die Polizisten im Dezember
1982 bei einer Lastwagenkontrolle auf der
Bundesautobahn 45 (Sauerlandlinie) auf eine Anzeige
wegen Überschreitung der Lenkzeit und der zulässigen
Höchstgeschwindigkeit verzichtet hatten und im
Gegenzug eine „Familienration Fleisch“
entgegengenommen hatten.
9. April
Japan 1985 – Eine weitere Öffnung des Binnenmarktes
für ausländische Waren war vorgesehen durch ein
außenwirtschaftliches Rahmenprogramm, das die
japanische Regierung in Tokio vorgelegt hatte. Um
möglichen Gegenmaßnahmen von Japans Handelspartnern
gegen japanische Einfuhren vorzubeugen, hatte
Regierungschef Jasuhiro Nakasone seine Landsleute
dazu aufgerufen, mehr ausländische Waren zu kaufen.
10. April
BRD/Irak 1985 – Wegen der „Einmischung in die
inneren Angelegenheiten des Landes“ war der
Geschäftsträger der Bundesrepublik Deutschland in
Bagdad ausgewiesen worden. Die Bundesregierung hatte
den stellvertretenden irakischen Missionschef in
Bonn am 24. April als Reaktion darauf des Landes
verwiesen.
11. April
Albanien 1985 – In Albanien war Enver Hoxha im Alter
von 76 Jahren gestorben. Die Führung der
Kommunistischen Partei übernahm Ramiz Alia. Es
begann eine vorsichtige Öffnung des Landes.
11. April
BRD 1985 – Der Vorschlag von
Bundeswirtschaftsminister Martin Bangemann, eine
staatlich finanzierte Einheitsrente einzuführen, die
jedermann, auch Hausfrauen, zustehen sollte, war
sowohl von der SPD-Opposition als auch vom
Koalitionspartner CDU/CSU abgelehnt worden.
Bangemann war am 15. April von dem Vorschlag
abgerückt.
11. April
Frankreich 1985 – Eine Maschine der Bundesluftwaffe
vom Typ Phantom war beim Landeanflug auf den
französischen Flughafen Bordeaux-Marignac
abgestürzt. Dabei waren der Pilot und der Co-Pilot
ums Leben gekommen.
11. April
BRD 1985 – Die Deutsche Bank hatte das Geschäftsjahr
1984 mit einem Gewinn von 13,2 Milliarden DM
abgeschlossen. Im Jahr zuvor waren es 11,8
Milliarden DM gewesen. An das
Bundesfinanzministerium flossen davon 12,9
Milliarden DM.
12. April
International 1985 – In der französischen Hauptstadt
Paris war die zweitägige Jahrestagung der
Wirtschafts- und Außenminister der 24
Mitgliedsstaaten der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) zu Ende gegangen. Die Teilnehmer hatten sich
für eine Fortführung des Kampfes gegen die Inflation
und den Abbau der hohen Staatsdefizite
ausgesprochen.
12. April
Spanien 1985 – Für den Anschlag auf ein vor allem
von US-Soldaten besuchten Autobahnrestaurant in
Spanien hatten sowohl die baskische
Untergrundorganisation ETA als auch die im
Libanon
tätige Terrororganisation Heiliger Islamischer Krieg
die Täterschaft beansprucht. Bei dem Anschlag waren
17 Menschen getötet worden.
13. April
International 1985 – Auf eine erweiterte Nutzung der
Europäischen Währungseinheit ECU hatten sich die
Finanzminister und Notenbankpräsidenten der
Europäischen Gemeinschaft (EG) geeinigt. Der ECU
sollte konvertibler gemacht werden. Die
Austauschbarkeit gegenüber Drittländern sollte unter
anderem gesteigert werden. Der ECU war eine
sogenannte Korbwährung und Bestandteil des 1979
eingeführten Europäischen Währungssystems.
13. April
Theater 1985 – Das Stück „Largo desolato“ des
tschechoslowakischen Autors Václav Havel erlebte im
Akademietheater in Wien seine Uraufführung. Havel
war in seiner Heimat ein aus politischen Gründen
Verfolgter.
13. April
Musik 1985 – Die Benefiz-Schallplatte „We Are The
World“ stand vier Wochen lang auf dem ersten Platz
der US-Hitliste. In
Großbritannien war sie ab dem
20. April zwei Wochen lang auf Platz 1. Das Lied war
von Harry Belafonte produziert worden zugunsten der
Hungernden in Afrika. Es war von Lionel Richie und
Michael Jackson komponiert worden. Zahlreiche
US-Rockstars hatten an der Aufnahme mitgewirkt.
14. April
Albanien 1985 – Nach dem am 11. April der
langjährige Führer der Kommunistischen Partei
Albaniens, Enver Hoxha, gestorben war, war der
bisherige Staatspräsident Ramiz Alia an die Spitze
der Partei getreten.
14. April
Peru 1985 – Die Partei des sozialdemokratischen
Präsidentschaftsbewerbers Alan Garcia Pérez hatte
bei den allgemeinen Wahlen in
Peru die meisten
Stimmen erhalten. Bei der Direktwahl zum Präsidenten
hatte Garcia die absolute Mehrheit verfehlt, war
jedoch am 28. Juli als Präsident vereidigt worden,
weil der zweitplatzierte Anwärter auf eine Stichwahl
verzichtet hatte.
15. April
BRD 1985 – Der 57-jährige Wohnungsspekulant Günter
Kaußen war in seiner Wohnung in Köln nach einem
Suizid tot aufgefunden worden.
15. April
Südafrika 1985 – Die Empfehlung eines
Parlamentsausschusses, das gesetzliche Liebes- und
Eheverbot für Menschen unterschiedlicher Rassen
aufzuheben, war von der Regierung Südafrikas
angenommen worden.
15. April
Golf 1985 – Der 27-jährige Profigolfer Bernhard
Langer aus Rheinland-Pfalz hatte das
Masters-Golfturnier in Augusta (US-Bundesstaat
Georgia) als erster Deutscher und vierter
Nicht-Amerikaner gewonnen.
16. April
DDR 1985 – Dem in Hamburg erscheinenden
Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ war vom DDR-Staats-
und Parteichef
Erich Honecker die Wiedereröffnung
eines Büros in der DDR erlaubt worden. Wegen eines
Abdrucks eines regimekritischen „Manifests“ hatten
die DDR-Behörden das erste Ostberliner „Spiegel“-Büro
geschlossen.
16. April
BRD/Türkei 1985 – Zwischen der Türkei und der
Bundesrepublik wurde ein Doppelbesteuerungsabkommen
geschlossen.
16. April
Chile 1985 – Erstmals hatte in Santiago de
Chile die
Opposition des Landes eine gemeinsame Erklärung
unter dem Titel „Freiheit und Demokratie – jetzt“
veröffentlicht. Von den Christdemokraten bis zu den
Kommunisten hatte die Opposition darin ihren Willen
bekundet, für die Respektierung der Menschenrechte
kämpfen zu wollen ungeachtet ideologischer
Differenzen.
17. April
BRD/Messe 19085 – Die Hannover-Messe war eröffnet
worden. Bis zum 24. April hatten mehr als 7.100
Firmen aus 56 Nationen ihre Erzeugnisse präsentiert.
In der 38-jährigen Messegeschichte war mit 850.000
Besuchern ein Rekord verzeichnet worden.
17. April
Island 1985 – Kriegsschiffe mit Kernwaffen an Bord
wurde einer Mitteilung der Regierung Islands zufolge
das Befahren isländischer Gewässer nicht mehr
erlaubt.
17. April
Italien/Vatikan 1985 – Über die Finanzierung der
katholischen Kirche und den Status der kirchlichen
Körperschaften war vom italienischen Parlament in
Rom ein Abkommen gebilligt worden. Die Regierung
würde jedes Jahr eine Liste derjenigen
Körperschaften und Institutionen vorlegen, die in
den Genuss von Steuervorteilen gekommen waren.
17. April
Fußball 1985 – In Augsburg hatte die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft gegen die Elf aus
Bulgarien 4:1 gewonnen. Die DDR-Auswahl hatte am
selben Tag in Frankfurt an der Oder
Norwegen mit 1:0
besiegt. In Wien hatte die Mannschaft Österreichs
gegen Ungarn 0:3 verloren. Die Mannschaften der
Schweiz und der UdSSR hatten sich in Bern 2:2
getrennt.
18. April
NATO 1985 – Norwegen hatte als erstes NATO-Land eine
Beteiligung an den Plänen der Vereinigten Staaten
für ein Raketenabwehrsystem im Weltraum abgelehnt.
18. April
Großbritannien 1985 – Das Gemälde „Die Anbetung der
Könige“ von Andrea Mantegna hatte mit umgerechnet
31,35 Millionen DM einen Rekordpreis bei einer
Versteigerung in London erzielt.
19. April
BRD 1985 – Mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP hatte
der Deutsche Bundestag ein
„Beschäftigungsförderungsgesetz“ gebilligt, durch
das bis 1990 befristete Arbeitsverträge mit einer
Dauer von bis zu 18 Monaten zugelassen werden
konnten. Darin hatte die Bundesregierung einen
Beitrag zum Abbau der Arbeitslosigkeit gesehen.
19. April
BRD 1985 – Auf Initiative der Partei Die Grünen
hatte in Bonn eine dreitägige Konferenz zu Fragen
der Gen- und Reproduktionstechnik begonnen. Die
Veranstalterinnen hatten in der Gentechnik die
Gefahr der Kommerzialisierung der Struktur des
weiblichen Körpers gesehen.
20. April
Spanien 1985 – Nach Auseinandersetzungen mit seinem
Nachfolger als Parteichef, Gerardo Iglesias, war
Santiago Carrillo, einer der führenden Vertreter des
„Eurokommunismus“, aus der Kommunistischen Partei
Spaniens ausgeschlossen worden.
21. April
BRD 1985 – Anlässlich der Befreiung des Lagers
Bergen-Belsen 1945 hatte im Beisein von
Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und
Bundeskanzler Helmut Kohl eine internationale
Gedenkfeier auf dem Gelände des ehemaligen
Konzentrationslagers stattgefunden.
21. April
Brasilien 1985 – Nach dem Tod des gewählten
Präsidenten Tancredo de Almeida Neves war dessen
Vizepräsident José de Ribanmar Sarney das neues
Staatsoberhaupt Brasiliens geworden.
21. April
Reitsport 1985 – In West-Berlin hatte der
US-Amerikaner Conrad Homfeld auf Abdullah den
Weltpokal der Springreiter gewonnen.
21. April
Leichtathletik 1985 – Der Portugiese Carlos Lopes
hatte mit 2:07,11 h in Rotterdam (
Niederlande) einen
Marathon-Weltrekord aufgestellt. Ebenfalls einen
Marathon-Weltrekord hatte die Norwegerin Ingrid
Kristiansen mit 2:21,06 h in London aufgestellt.
22. April
Ungarn 1985 – Der Versuch von zwei prominenten
Dissidenten – Laszlo Rajk (Sohn des 1949
hingerichteten ungarischen Innenminister gleichen
Namens) und Miklos Tamas-Gaspar – sich in Budapest
als Kandidaten für die Parlamentswahlen im Juni
aufstellen zu lassen, scheiterte. In ihren
Wahlbezirken hatten sie die Zahl der für die
Nominierung notwendigen Stimmen verfehlt.
22. April
Haiti 1985 – Der Präsident von Haiti, Jean-Claude
Duvalier, legte einen Plan für einen
„institutionellen Pluralismus“ vor, der unter
anderem vorsah, dass die seit 1957 verbotenen
Oppositionsparteien wieder zugelassen wurden. Im
Juli hatte der Diktator ein Referendum veranstalten
lassen. Ihm war das Recht, seinen Nachfolger selbst
bestimmen zu können, mit einer Zustimmung von
offiziell 99,89 Prozent zuerkannt worden.
22. April
Indien 1985 – Die westindische Stadt Ahmedabad war
unter Armeekontrolle gestellt worden. Bei
Kastenunruhen hatte es 59 Tote gegeben.
22. April
International 1985 – Norwegische Forscher hatten im
antarktischen Weddell-Meer eine bisher unbekannte
2.500 m hohe Gebirgskette entdeckt.
23. April
BRD 1985 – Der Nordrhein-Westfälische Landtag in
Düsseldorf hatte auf einer Sondersitzung einen
Antrag der CDU-Opposition abgelehnt, der beinhaltet
hatte, dass Ministerpräsident Johannes Rau (SPD) und
zwei seiner Minister wegen des Baues des
umstrittenen Großklinikums Aachen vor dem
Verfassungsgericht des Landes angeklagt werden
sollten.
23. April
DDR/Italien 1985 – Der DDR-Staatsratsvorsitzende
Erich Honecker war zu einem zweitägigen Besuch in
der italienischen Hauptstadt Rom eingetroffen. Es
war Honeckers erster Aufenthalt in einem Land der
NATO. Honecker war während seines Aufenthalts auch
mit
Papst Johannes Paul II. Zusammengetroffen.
23. April
USA 1985 – Mit 248 gegen 180 Stimmen hatte das
US-Repräsentantenhaus eine Regierungsvorlage
abgelehnt, durch die den oppositionellen Contras in
Nicaragua eine humanitäre Hilfe in Höhe von 14
Milliarden US-Dollar (knapp 43 Milliarden DM)
bewilligt werden sollte.
24. April
BRD/Justiz 1985 – Die Neuordnung des
Kriegsdienstverweigerungsrechts, nach der
Ersatzdienstleistende fünf Monate länger tun mussten
als Wehrpflichtige bei der Bundeswehr, wurde vom
Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe für mit dem
Grundgesetz vereinbar gehalten.
24. April
USA 1985 – Im Weißen Haus in Washington hatte auf
Einladung von Nancy Reagan ein Treffen von „First
Ladies“ aus 18 Staaten stattgefunden, das der
Bekämpfung des Drogenmissbrauchs gewidmet gewesen
war.
24. April
Fußball 1985 – Aus den europäischen
Pokalwettbewerben war mit dem FC Bayern München der
letzte deutsche Fußballklub ausgeschieden. Die
Münchner hatten beim FC Everton in Liverpool nach
dem 0:0 im Hinspiel mit 1:3 verloren.
25. April
BRD 1985 – Das Gesetz gegen die sogenannte
Auschwitz-Lüge, wonach die Leugnung von
NS-Gewalttaten künftig von Amts wegen als
Beleidigung verfolgt wurde, hatte der Deutsche
Bundestag gebilligt.
25. April
West-Berlin 1985 – Bundespräsident Richard von
Weizsäcker hatte die 18. Bundesgartenschau, die bis
zum 20. Oktober dauerte, in West-Berlin eröffnet.
25. April
Indonesien 1985 – Die 30-Jahr-Feiern der Bewegung
der Blockfreien auf Java (Indonesien) aus Anlass
ihrer Gründung gingen zu Ende. Es hatten sich in der
„Bandung-Deklaration“ 80 Staaten in Afrika und Asien
zu noch engerer Zusammenarbeit im Kampf für eine
gerechtere Weltwirtschaftsordnung verpflichtet.
25. April
Jordanien/Sinai 1985 – Am Jahrestag der Rückgabe des
Sinai durch Israel 1979 war in Anwesenheit des
jordanischen Königs Hussain II. von Ägyptens
Präsidenten Husni Mubarak der neue Hafen Nuweiba
eingeweiht worden.
25. April
BRD 1985 – Am Schaumainkai in Frankfurt am Main war
das Museum für Kunsthandwerk eröffnet worden. Die
Konzeption war von dem New Yorker Architekten
Richard Meier entworfen worden.
26. April
BRD 1985 – Eine Rentenerhöhung zum 1. Juli 1985 in
Höhe von effektiv 1,41 Prozent war vom Deutschen
Bundestag gebilligt worden.
26. April
International 1985 – In der polnische Hauptstadt
Warschau hatten die Mitglieder des Warschauer Paktes
die Geltungsdauer des am
14. Mai 1955 geschlossenen
Abkommens um 20 Jahre verlängert.
26. April
Südafrika 1985 – In Südafrika war es zu einer großen
Entlassung von Grubenarbeitern gekommen. Es waren
17.000 Arbeiter entlassen worden, weil sie an
spontanen Arbeitsniederlegungen beteiligt gewesen
sein sollen, so lautete die Erklärung der beiden
Minengesellschaften.
27. April
Film 1985 – In Oberhausen (Nordrhein-Westfalen)
endeten die 31. Westdeutschen Kurzfilmtage, die fünf
Tage gedauert hatten. Der brasilianische Beitrag „Povo
da Luna, Povo do Sangue“ von Marcello G. Tassara
erhielt den Großen Preis der Stadt Oberhausen. 27.
April
Literatur 1985 – Den mit 30.000 DM dotierten
Georg-Büchner-Preis hatte der DDR-Dramatiker Heiner
Müller erhalten.
28. April
Libanon 1985 – Drusische Milizen waren in den von
israelischen Truppen aufgegebenen Küstenstreifen
südlich der Hauptstadt Beirut eingedrungen. Den
Israelis waren auch moslemische und christliche
Soldaten in das geräumte Gebiet nachgerückt.
29. April
BRD 1985 – Auf das Gebäude des Arbeitgeberverbandes
Gesamtmetall sowie eine Niederlassung des
Chemiekonzerns Hoechst in Köln und die
Hauptniederlassung der Deutschen Bank in Düsseldorf
hatten Angehörige der Revolutionären Zellen
Bombenanschläge verübt.
29. April
BRD 1985 – Die sogenannten verdeckten Parteispenden,
die vor 1984 geleistet worden waren, könnten auch
Betriebsausgaben sein und wären damit von der Steuer
absetzbar. Das hatte der Achte Senat des
Finanzgerichtes Köln entschieden. Dieses Urteil
hatte im Widerspruch zum Bundesverfassungsgericht
gestanden.
29. April
Algerien 1985 – Wegen unerlaubten Waffenbesitzes und
Verteilung regimefeindlicher Flugblätter waren in
der südalgerischen Stadt Medea 85 moslemische
Fundamentalisten zu Haftstrafen zwischen drei und
zwölf Jahren verurteilt worden.
30. April
Angola 1985 – Als 66. Staat hatte Angola seinen
Beitritt zum sogenannten Lomé-Abkommen in Luxemburg
erklärt. Entwicklungsländer in Afrika, der Karibik
und im Pazifik (AKP-Staaten) konnten durch diesen
Pakt Zugang zu den Märkten der EG-Staaten erhalten.
30. April
OPEC 1985 – Der Exekutivausschuss der Organisation
Erdöl exportierender Länder (OPEC) tagte in Genf
(Schweiz). Die beteiligten Staaten hatten sich auf
eine Beibehaltung der täglichen Förderquote von 16
Millionen Barrel (1 Barrel = 159 Liter) geeinigt.
30. April
Fußball 1985 – In der tschechoslowakischen
Hauptstadt Prag hatte die bundesdeutsche
Fußball-Nationalmannschaft das
Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel gegen die
ÇSSR mit 5:1 gewonnen.
April 1985 Deutschland in den Nachrichten
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