Mai 1955 -
Der österreichische Staatsvertrag und der Warschauer
Pakt
Nun war er ausgehandelt – der österreichische
Staatsvertrag, den die Westmächte, die Sowjetunion
und Österreich unterzeichnet hatten. Das Land hatte
seine Souveränität zurückerhalten, musste dafür die
Verpflichtung eingehen, sich keinem Militärbündnis
anzuschließen und sich zur Neutralität zu bekennen.
Ein Teil der Bevölkerung war nicht sonderlich
begeistert darüber, neutral bleiben zu müssen. Am
Staatsvertrag änderte die jedoch nichts mehr. Der
war unter Dach und Fach gebracht worden. Auch
West-Berlin hatte durch das Inkrafttreten der
Pariser Verträge seinen Status als selbständige
politische Einheit erhalten. Der Ostblock hatte
derweil ein eigenes Bündnis geschlossen, so eine Art
Gegenstück zur NATO – den Warschauer Pakt.
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Wichtige Ereignisse im Mai
1955
1. Mai
BRD 1955 – Bundeskanzler Konrad Adenauer und der
französische Außenminister Antoine Pinay hatten sich
in
Bonn über strittige Fragen des Saar-Abkommens
einigen können. Unter anderem war es um die von
Frankreich beanspruchten Röchling-Stahlwerke
gegangen, diese sollten je zur Hälfte in
französischen und deutschen Privatbesitz übergehen.
1. Mai
Indien 1955 – In Bombay (seit 1996 Mumbai) hatte das
indische Parlament ein Gesetz beschlossen, worin die
Diskriminierung der Kaste der Unberührbaren (Parias)
unter Strafe gestellt worden war.
1. Mai
BRD/USA 1955 –
Bundespräsident Theodor Heuss hatte
dem bisherigen Chef des Bundespresseamtes, Felix von
Eckart, den Rang eines Botschafters verliehen.
Künftig sollte Eckart die deutschen Interessen bei
den Vereinten Nationen in New York als Beobachter
vertreten.
1. Mai
International 1955 – Die Gewerkschaften und Parteien
hatten in aller Welt mit zahlreichen Kundgebungen
und Aufmärschen den Tag der Arbeit gefeiert. Bei
dieser Gelegenheit hatte der Deutsche
Gewerkschaftsbund (DGB) wiederholt die Einführung
der 40-Stunden-Woche gefordert.
1. Mai
Berlin 1955 – An der Stelle, an der im Jahr 1822 das
Magistrats-Kaffeehaus eröffnet worden war, das ein
Wirt namens Zenner am Ende des 19. Jahrhunderts
übernahm, wurde das Restaurant „Zenner“ in
Ost-Berliner Stadtteil Alt-Treptow eröffnet. Das
Magistrats-Kaffeehaus war im
Zweiten Weltkrieg durch
Bomben zerstört worden.
1. Mai
Fußball 1955 – Die Fußball-Nationalelf der Schweiz
unterlag mit 2:3 in Bern der österreichischen
Nationalmannschaft.
1. Mai
Automobilrennsport 1955 – Im italienischen Bresca
hatte der Brite Stirling Moss auf dem erstmals
eingesetzten Mercedes 300 SLR das Langstreckenrennen
Mille Miglia vorn dem Argentinier Juan Manuel Fangio
(Mercedes) gewonnen.
1. Mai
Musik 1955 – In Memphis (US-Bundesstaat Tennessee)
hatte der Rock'n'Roll-Sänger
Elvis Presley das
Eröffnungskonzert gegeben, mit dem seine erste
größere Tournee durch die Vereinigten Staaten
begann.
2. Mai
Sowjetunion 1955 – Die sowjetische Regierung hatte
in Moskau mit Vertretern Chinas, der DDR, Polens,
Rumäniens und der Tschechoslowakei Verträge über die
Weitergabe von Erkenntnissen der zivilen
Atomforschung unterzeichnet.
2. Mai
Afghanistan 1955 – Die Regierung in der afghanischen
Hauptstadt Kabul hatte die allgemeine Mobilmachung
verfügt. Diese Maßnahme sollte Pakistan davon
abhalten, einer Ankündigung vom März zufolge, die
bislang autonomen Pathan-Stammesgebiete an der
afghanisch-pakistanischen Grenze zu besetzen.
2. Mai
UNO 1955 – Einer in Genf (Schweiz) veröffentlichten
Untersuchung der UNO zufolge, waren im ersten
Quartal des Jahres 2339 Deutsche aus der BRD
ausgewandert. Rund die Hälfte der Auswanderer
hoffte, in Australien heimisch zu werden.
2. Mai
BRD 1955 – Die Zahl der Arbeitslosen war – saisonal
bedingt – auf rund 893.000 gesunken. Dies besagten
Angaben der Bundesanstalt für Arbeit. Im März 1955
waren in der BRD noch fast 1,4 Millionen Menschen
arbeitslos gewesen.
3. Mai
USA/Spanien 1955 – Die Vereinigten Staaten hatte
Spanien ihre Hilfe beim Aufbau einer modernen
Kriegsmarine zugesichert. Spanien sollte neben
technischer Beratung auch ausgediente Kriegsschiffe
der US-Marine bekommen.
3. Mai
BRD 1955 – Nach zehntägiger Dauer war in Hannover
(
Niedersachsen) die Deutsche Industriemesse zu Ende
gegangen.
3. Mai
West-Berlin/USA/Sowjetunion 1955 – Im West-Berliner
Bezirk Zehlendorf hatten die in Berlin stationierten
US-Streitkräfte das sowjetische Siegesdenkmal
demontiert und es in den sowjetischen Sektor
gebracht. Das Denkmal – ein auf einem Betonsockel
befestigter sowjetischer Panzer vom Typ T-34 – war
wenig später von den Sowjets am Kontrollpunkt
Dreilinden aufgestellt worden.
4. Mai
BRD 1955 – Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
hatte das Saar-Abkommen für rechtmäßig erklärt.
Damit war die Klage der SPD zurückgewiesen worden,
nach deren Ansicht das Abkommen gegen das
Grundgesetz verstoßen würde.
4. Mai
Bremen 1955 – Die Arbeiter der zu Borgward
gehörenden Bremer Goliath-Werke waren in einen
wilden Streik getreten, dessen Ziel eine bessere
Entlohnung gewesen war. Nach drei Tagen war der
Arbeitskampf nach Annahme eines Angebots der
Firmenleitung beendet worden.
5. Mai
BRD 1955 – Nachdem die Vertreter Frankreichs und
Großbritanniens die Ratifizierungsurkunden der
Pariser Verträge hinterlegt hatten, war um 12 Uhr
mittags formell das Besatzungsregime in der
Bundesrepublik Deutschland beendet. Von den
Vertretern der USA und der BRD waren die Urkunden
bereits am 20. April hinterlegt worden.
5. Mai
West-Berlin 1955 – Aus Anlass des Inkrafttretens der
Pariser Verträge hatten die Kommandanten der drei
Westsektoren Berlin dem Regierenden Bürgermeister
Otto Suhr eine Erklärung über den Status der Stadt
überreicht.
5. Mai
BRD 1955 – Der britische Botschafter Hoyer Millar
und der französische Botschafter André
François-Poncet hatten nach dem Inkrafttreten der
Pariser Verträge ihre Beglaubigungsschreiben
Bundespräsident Theodor Heuss überreicht. Am Tag
darauf folgte der US-Botschafter James Conant mit
der Überreichung.
5. Mai
Frankreich 1955 – In Paris hatte die französische
Regierung die Entlassung von 21 Deutschen
bekanntgegeben. Sie waren wegen Verstößen gegen das
Besatzungsrecht inhaftiert worden.
5. Mai
BRD 1955 – In Heidelberg (
Baden-Württemberg) war in
Anwesenheit von Bundespräsident Theodor Heuss der
neu erbaute Hauptbahnhof eröffnet worden. Seit dem
Ende des Zweiten Weltkriegs war es der erste
Bahnhofsneubau gewesen.
5. Mai
BRD 1955 – Die am 2. Mai verstorbene Margarete
Klementine Fürstin von Thurn und Taxis war in
Regensburg unter Teilnahme von Vertretern des
Hochadels aus aller Welt beigesetzt worden. In den
vergangenen zwei Tagen hatten rund 5.000 Menschen
ihr die letzte Ehre erwiesen und waren an ihrem Sarg
vorbeidefiliert.
6. Mai
DDR 1955 – In der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) waren
anlässlich des bevorstehenden 10. Jahrestages der
deutschen Kapitulation vom 8. Mai 1945 der Erste
Stellvertreter des Vorsitzendenden des Ministerrates
der UdSSR, Michail G. Perwuchin, und der sowjetische
Verteidigungsminister Georgi K. Schukow
eingetroffen.
6. Mai
Benelux 1955 – In Brüssel (
Belgien) war eine Tagung
der Außen-, Wirtschafts- und Landwirtschaftsminister
der Benelux-Staaten zu Ende gegangen. Es war eine
Vereinbarung über die Bildung eines gemeinsamen
Marktes für landwirtschaftliche Produkte geschlossen
worden.
6. Mai
Weltrekord 1955 – Mit einem Hubschrauber SE 3130 „Alouette
II“ hatte der Franzose Jean Boulet 8.209 m Höhe
erreicht und war damit einen Weltrekord geflogen.
6. Mai
München 1955 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München hatte Bundespräsident Theodor Heuss die 7.
Deutsche Handwerksmesse eröffnet. Die Leistungsschau
dauerte bis zum 15. Mai. Aus 21 Nationen hatten
1.800 Aussteller ihre Erzeugnisse präsentiert.
6. Mai
Literatur 1955 – Der Schriftsteller Thomas Mann
hatte im Norddeutschen Rundfunk die Erzählung „Tonio
Kröger“ gelesen. Die Sendung, die von 19 Uhr bis 24
Uhr gedauert hatte, war ein großer Publikumserfolg
gewesen.
6. Mai
Europa 1955 – In der französischen Hauptstadt Paris
hatte der Rat der Westeuropäischen Union (WEU) seine
konstituierende Sitzung abgehalten.
7. Mai
Sowjetunion 1955 – In Moskau hatte das Präsidium des
Obersten Sowjets auf Antrag des Ministerrates den
britisch-sowjetischen und den
französisch-sowjetischen Beistandspakt annulliert.
8. Mai
Fußball 1955 – Das Exekutivkomitee des
Internationalen Fußball-Verbandes (FIFA) hatte in
London die Einführung des Europapokal-Wettbewerbs
für Vereinsmannschaften genehmigt. Ab Herbst 1955
sollte von 16 Landesmeistern die beste
Clubmannschaft Europas ermittelt werden. Das Finale
war für den 12. Juni 1956 in Paris geplant.
8. Mai
BRD 1955 – Um das Verantwortungsbewusstsein der
Verkehrsteilnehmer zu stärken hatten unter dem Motto
„Achtgeben – länger leben“ im gesamten Bundesgebiet
die Verkehrserziehungswochen begonnen. Sie standen
unter der Schirmherrschaft von
Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm. Bis
zum 22. Mai fanden zahlreiche Veranstaltung in
diesem Rahmen landesweit statt.
9. Mai
NATO 1955 – Auf der 16. Tagung des Nordatlantikrates
der NATO, die in Paris begonnen hatte, war in
Anwesenheit von Bundeskanzler Konrad Adenauer die
BRD offiziell als 15. Mitglied der westlichen
Allianz aufgenommen worden.
10. Mai
Frankreich 1955 – Der französische Diplomat,
Sinologe und Schriftsteller George Soulié de Morant,
der vor allem für seine seit etwa 1929
veröffentlichten Beiträge zur Akupunktur bekannt
wurde und als einer der Wegbereiter der Akupunktur
des 20. Jahrhunderts in Europa galt, war im Alter
von 77 Jahren verstorben.
11. Mai
BRD 1955 – Die Deutsche Bundesbahn hatte in
Frankfurt am Main die Bestellung von rund 600
Lokomotiven im Wert von 330 Millionen DM
bekanntgegeben. Der Fuhrpark sollte unter anderem
mit 200 neuen Elektroloks ergänzt werden. Damit
sollte der wachsenden Elektrifizierung des
Bahnnetzes Rechnung getragen werden.
11. Mai
1955 – Bei einem Zusammenstoß zweier
Fährschiffe vor der ischen Insel Shikoku waren
135 Menschen ums Leben gekommen.
12. Mai
BRD 1955 – Drei Bergleute, die auf der
Gelsenkirchener Zeche Dahlbusch seit 125 Stunden
verschüttet waren, konnten mit Hilfe eines neu
entwickelten torpedoförmigen Bergungsgerätes, der
sogenannten Dahlbuschbombe, befreit werden.
13. Mai
Großbritannien 1955 – Die britische Zeitschrift „Housekeeping
Monthly“ (Haushaltsführung) hatte ein kleines
Handbuch herausgegeben, worin beschrieben war, wie
sich eine gute Ehefrau zu verhalten habe. Klar
wurde, wie die Rollen in der Ehe verteilt waren, wer
die Hosen anhatte und wer sie bügelte.
13. Mai
Dänemark 1955 – Nach drei Tagen war in der dänischen
Hauptstadt die vierte Vollversammlung des
Internationalen Presseinstituts zu Ende gegangen.
Zum Abschluss der Tagung hatten die Delegierten eine
Resolution verabschiedet. Darin war auf die
wachsende Bedrohung der Pressefreiheit in
zahlreichen Staaten hingewiesen worden.
13. Mai
BRD 1955 – Die Deutsche Bundesbahn hatte in Köln die
geplante Abschaffung der 3. Klasse in den Zügen
bekanntgegeben.
13. Mai
Film 1955 – In der südfranzösischen Hafenstadt Canne
gingen die Internationalen Filmfestspiele zu Ende.
Seit der Eröffnung am 16. April waren 90 Filme aus
40 Nationen vorgeführt worden. Als bester Film war
Delbert Manns „Marty“ ausgezeichnet worden.
14. Mai
Osteuropa/Warschauer Pakt 1955 – Die
Regierungsvertreter von Albanien,
Bulgarien, Polen,
Rumänien, der Tschechoslowakei, der Sowjetunion, der
DDR und Ungarn hatten in der polnischen Hauptstadt
Warschau einen Vertrag über Freundschaft,
gegenseitigen militärischen Beistand und die Bildung
eines gemeinsamen militärischehn Oberkommandos
unterzeichnet – den Warschauer Pakt. Die Beteiligung
der DDR am militärischen Oberkommando war auf einen
späteren Zeitpunkt vertagt worden.
14. Mai
Algerien 1955 – In der ägyptischen Hauptstadt Kairo
hatten sich verschiedene algerische Rebellengruppen
zur Nationalen Befreiungsfront FLN (Front de
Libération Nationale) zusammengeschlossen.
14. Mai
Literatur 1955 – In einer Feierstunde im
Nationaltheater Weimar (
DDR) hatte der
Schriftsteller Thomas Mann eine viel beachtete
Festrede anlässlich des 150. Todestages des Dichters
Friedrich Schiller gehalten. Thomas Mann war mit der
gleichen Rede am 8. Mai in Stuttgart aufgetreten.
15. Mai
BRD 1955 – Aus den Landtagswahlen in
Rheinland-Pfalz
war die CDU als stärkste Partei hervorgegangen. Im
Landesparlament hatte sie damit erstmals über die
absolute Mehrheit der Mandate verfügt.
15. Mai
Österreich 1955 – In der österreichischen Hauptstadt
Wien hatten Regierungsvertreter der Westmächte, der
Sowjetunion und Österreichs im Schloss Belvedere den
Staatsvertrag für Österreich unterzeichnet. Damit
hatte Österreich wieder seine volle Souveränität
erlangt. Das Land hatte sich gleichermaßen zur
Neutralität verpflichtet, was einen Beitritt zu
einem Militärbündnis ausschloss.
15. Mai
Tennis 1955 – Durch eine 0:5-Niederlage gegen die
italienische Vertretung war die deutsche
Tennisnationalmannschaft in München aus dem
Davispokal-Wettbewerb ausgeschieden.
15. Mai
Bergsteigen 1955 – Zum ersten Mal war der Makalu
(8481 m), der fünfthöchste Berg der Erde, bestiegen
worden.Die Erstbesteigung des Gipfels, der im
Himalaya im Grenzgebiet von Nepal und Tibet liegt,
war den Franzosen Lionel Terray und Jean Couzy und
ihrer neunköpfigen Seilschaft gelungen.
16. Mai
USA/Kambodscha 1955 – Die Regierung der Vereinigten
Staaten hatte mit Kambodscha einen Vertrag über die
Gewährung direkter Militärhilfe abgeschlossen.
17. Mai
Niederlande 1955 – Nach einer Abstimmungsniederlage
im Parlament war der niederländische
Ministerpräsident Willem Drees zurückgetreten. Die
Mehrzahl der Abgeordneten hatte gegen einen
Gesetzentwurf über die Erhöhung von Altbaumieten
gestimmt. Als am 3. Juni ein Kompromiss erzielt
werden konnte, war Drees in sein Amt zurückgekehrt.
17. Mai
Boxen 1955 – Der US-amerikanische Boxer Rocky
Marciano hatte in San Francisco (US-Bundesstaat
Kalifornien) seinen Titel als Boxweltmeister im
Schwergewicht mit einem Sieg über den Briten Don
Cockell durch technischen K. o. Verteidigt.
18. Mai
USA 1955 – Auf einer Pressekonferenz in Detroit
(US-Bundesstaat Michigan) hatten sich führende
Offiziere der US-Streitkräfte besorgt über den hohen
Standard der sowjetischen Rüstungstechnik geäußert.
Vor allem die bei der diesjährigen Maiparade in der
Hauptstadt Moskau vorgestellten neuen Kampfflugzeuge
entsprachen den modernsten US-Maschinen.
19. Mai
Frankreich 1955 – Die französische Regierung hatte
zur Eindämmung von Unruhen in Algerien eine weitere
Truppenverlegung nach Nordafrika beschlossen.
19. Mai
Argentinien 1955 – In der argentinischen Hauptstadt
Buenos Aires hatte das Parlament des Landes ein
Gesetz über die Trennung von Staat und Kirche
gebilligt.
19. Mai
Fußball 1955 – In Wien hatte die
Fußballnationalmannschaft Österreichs gegen das Team
Schottlands mit 1:4 verloren. Am gleichen Tag hatten
in Rotterdam (Niederlande) die Kicker der
Nationalelf der Niederlande die Schweiz mit 4:1
besiegt.
20. Mai
BRD 1955 – Angaben des nordrhein-westfälischen
Gesundheitsministeriums zufolge waren in Hagen und
dem Ennepe-Ruhr-Kreis rund 600 Menschen an Typhus in
den letzten sechs Wochen erkrankt. Die Epidemie
hatte sich durch einen mit Abwässern verseuchten
Brunnen ausgebreitet. Mit dem Brunnenwasser waren
Milchflaschen einer Molkerei gereinigtg worden.
21. Mai
BRD/Österreich 1955 – Gegen die im österreichischen
Staatsvertrag vorgesehenen Enteignungen deutscher
Vermögenswerte in Österreich, die nach 1938 erworben
worden waren, kam es in der BRD zu massiven
Protesten. Die Vermögenswerte hatten einen Wert von
rund 650 Millionen DM.
21. Mai
DDR/Warschauer Vertrag 1955 – Nach der Billigung
durch die DDR-Volkskammer hatte der Staatspräsident
der DDR, Wilhem Pieck, den Warschauer Vertrag
ratifiziert.
21. Mai
Fußball 1955 – Der Karlsruher SC hatte in
Braunschweig das Finale um den DFB-Pokal gegen
Schalke 04 mit 3:2 gewonnen.
22. Mai
Automobilrennsport 1955 – Der französische
Automobilrennfahrer Maurice Trintignant hatte in
Monte Carlo (Monaco) auf Ferrari den Großen Preis
von Monaco gewonnen. Wegen technischer Defekte waren
die favorisierten Mercedes-Rennwagen von Stirling
Moss aus Großbritannien und Juan Manuel Fangio aus
Argentinien frühzeitig ausgeschieden.
23. Mai
Jugoslawien/BRD 1955 – In der jugoslawischen
Hauptstadt Belgrad hatte der Staatspräsident des
Landes, Josip Broz Tito, eine Delegation des
deutschen Bundestages unter der Führung von
Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier zu Gesprächen
über die Möglichkeit einer deutschen
Wiedervereinigung empfangen.
23. Mai
DDR 1955 – Die Kommandantur des sowjetischen Sektors
in Berlin (Ost) hatte die Freigabe der im
sowjetischen Sperrgebiet von Karlshorst gelegenen
evangelischen Kirche bekanntgegeben. Das Gotteshaus,
das nun wieder der Landeskirche übergeben wurde, war
in den letzten Jahren als Lagerraum genutzt worden.
24. Mai
Frankreich/Südvietnam 1955 – Die französische
Regierung hatte den Abschluss des Abzugs der rund
100.000 in Südvietnam stationierten französischen
Streitkräfte mitgeteilt. Der letzte französische
Soldat sollte bis zum 30. Juni das Land verlassen
habe.
24. Mai
BRD 1955 – In Hannover (
Niedersachsen) hatte die
Explosion eines Gasometers im Stadtzentrum ein
Menschenleben gefordert. Es hatte zehn
Schwerverletzte gegeben. Die Detonation hatte in den
anliegenden Straßen erhebliche Zerstörungen
angerichtet.
25. Mai
Thailand/BRD 1955 – Zu einem offiziellen
Staatsbesuch war der Ministerpräsident Thailands,
Pibul Songgram, in Bonn eingetroffen.
25. Mai
USA 1955 – In den US-amerikanischen Bundesstaaten
New Mexico, Kansas, Texas und Colorado waren bei
einem Wirbelsturm 121 Menschen ums Leben gekommen.
25. Mai
Theater International 1955 – In der sowjetischen
Hauptstadt Moskau hatte der Schriftsteller und
Dramatiker Bertolt Brecht den Internationalen
Friedenspreis für das Jahr 1954 verliehen bekommen.
25. Mai
Bergsteigen 1955 – Der britische Mediziner und
Bergsteiger, Charles Evans, der die Expedition der
Erstbesteigung des Kangchendzönga (8598 m) leitete,
hatte noch eine Last bis ins letzte Hochlager
getragen. Den Gipfel selbst erreichte er nicht. Die
Erstbesteigung schafften George Band und Joe Brown
aus seinem Team. Damit war der siebente der
insgesamt 14 über 8.000 m hohen Berge im Himalaya
bezwungen worden.
26. Mai
Großbritannien 1955 – Aus den Wahlen zum britischen
Unterhaus war die Konservative Partei unter
Premierminister Anthony Eden mit 49,8 Prozent der
Stimmen hervorgegangen. Die Labour Party hatte 46,2
Prozent erhalten.
26. Mai
BRD 1955 – Der niedersächsische Landtag, der am 24.
April neu gebildet worden war, hatte mit den Stimmen
von CDU, DP, FDP und BHE Heinrich Hellwege von der
Deutschen Partei mit 89 von 159 Stimmen zum
Ministerpräsidenten gewählt. Es waren 61 Stimmen auf
den bisherigen Amtsinhaber Hinrich Wilhelm Kopf von
der SPD entfallen.
26. Mai
Sowjetunion/Jugoslawien 1955 – Die sowjetische
Staats- und Parteiführung hatte mit einem Besuch in
der jugoslawischen Hauptstadt Belgrad erstmals seit
1948 wieder offiziell politische Kontakte mit
Jugoslawien aufgenommen. Der Erste Sekretär des ZK
der UdSSR, Nikita S. Chruschtschow, und der
sowjetische Ministerpräsident Nikolai A. Bulganin
hatten die Beziehungen
Jugoslawiens zum Westen
anerkannt. Sie hatten die vom jugoslawischen
Staatschef Tito vertretene These von den
verschiedenen Wegen zum Sozialismus akzeptiert.
26. Mai
Automobilrennsport 1955 – In Monza (
Italien) war der
italienische Rennfahrer Alberto Ascari bei einem
Unfall ums Leben gekommen.
27. Mai
BRD/DDR 1955 – Als einzigen Weg zur
Wiedervereinigung hatte Bundeskanzler Konrad
Adenauer in einer Regierungserklärung die Abhaltung
von gesamtdeutschen Wahlen bezeichnet.
27. Mai
DDR 1955 – Nach zweitägiger Dauer war in Erfurt
(Thüringen) das V. Parlament der Freien Deutschen
Jugend (FDJ) zu Ende gegangen. Es war ein neues
Statut der Jugendorganisation verabschiedet worden.
Erich Honecker, der seit 1946 Leiter der
Jugendorganisation gewesen war, sollte sich nun
verstärkt Aufgaben in der Partei widmen und gab
seinen Posten als Leiter des Jugendverbandes ab. Zu
seinem Nachfolger als Ersten Sekretär hatten die
Delegierten Karl Namokel gewählt.
27. Mai
Mexiko 1955 – Nach 17 Tagen war in Mexiko-City die
achte Vollversammlung der
Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen
WHO (World Health Organization) zu Ende gegangen.
27. Mai
Südamerika 1955 – Die südamerikanischen Staaten
Chile, Peru und Ecuador hatten ihr Hoheitsgebiet auf
See von bislang drei auf nunmehr 200 Seemeilen
erweitert. Gegen diese Maßnahme hatte die
US-Regierung scharfen Protest eingelegt.
28. Mai
Fußball 1955 – Die bundesdeutsche
Fußballnational-Elf hatte in Hamburg die Vertretung
aus Irland 2:1 besiegt.
28. Mai
International 1955 – Der vierte Weltkongress des
Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften (IBFG)
war in Wien zu Ende gegangen. Der Kongress hatte am
20. Mai begonnen. Zum neuen Präsidenten des Bundes
war der Belgier Omar Becu gewählt worden.
29. Mai
BRD 1955 – Vertreter der Vertriebenen hatten in
mehreren Großstädten auf Kundgebungen die Rückgabe
der früheren deutschen Ostgebiete gefordert. Allein
in Nürnberg hatte sich rund 450.000 Sudetendeutsche
getroffen.
29. Mai
Frankreich 1955 – In Paris hatten der französische
Ministerpräsident Edgar Faure und der tunesische
Ministerpräsident Tahar Ben Ammar einen Vertrag über
die Gewährung der inneren Autonomie für Tunesien
paraphiert.
29. Mai
Autorennsport 1955 – Das zum 39. Mal ausgetragene
Langstreckenrennen „500 Meilen von Indianapolis“
hatte der US-amerikanische Autorennfahrer Bob
Sweikert gewonnen. Bei einem Unfall war der
Vorjahressieger, Bill Vukovich (USA), ums Leben
gekommen.
30. Mai
Jordanien 1955 – In der jordanischen Hauptstadt
Amman hatte König Hussein II. Von Jordanien Sayed
Said Mufti zum Ministerpräsidenten des Landes
ernannt. Mufti wurde der Nachfolger des am Vortrag
aus Gesundheitsgründen zurückgetretenen Tewfic
Abulhuda.
30. Mai
Chile 1955 – Nach einer Regierungskrise, die durch
anhaltende Streiks ausgelöst worden war, hatte
Chiles Staatspräsident Carlos Ibáñez del Campo auf
sieben Posten die von ihm geführte Regierung
umgebildet.
30. Mai
China 1955 – Die chinesische Regierung hatte die
Freilassung der vier US-Piloten bekanntgegeben, die
1952 über chinesischem Staatsgebiet abgeschossen
worden waren. Sie wurden 1954 zu langjährigen
Haftstrafen verurteilt.
30. Mai
Automobilrennsport 1955 – Auf dem Nürburgring hatte
der argentinische Auto
Rennfahrer Juan Manuel Fangio
das Internationale ADAC-Eifelrennen vor dem Briten
Stirling Moss (beide auf Mercedes) gewonnen.
31. Mai
BRD/Justiz 1955 – Das Bundesverfassungsgericht in
Karlsruhe hatte nach einer Unterbrechung von neun
Wochen den Prozess über die Verfassungstreue der KPD
wieder aufgenommen. Das oberste deutsche Gericht
beriet seit 1954 darüber, ob die KPD auf dem Boden
des Grundgesetzes stand.
31. Mai
Großbritannien 1955 – Die britische Königin
Elisabeth II. hatte nach dem Ausbruch des
Lohnstreiks bei der britischen
Lokomotivführer-Gewerkschaft den nationalen Notstand
ausgerufen und damit die die Regierung zur
Beschlagnahme von Kraftfahrzeugen und Vorräten
ermächtigt.
31. Mai
Sowjetunion 1955 – Der Abzug der sowjetischen
Truppen aus dem Marinestützpunkt Port Arthuer in der
Mandschurei war offiziell abgeschlossen worden. Nach
Angaben aus Moskau befanden sich demnach keine
sowjetischen Streitkräfte mehr auf dem Gebiet der
Volksrepublik China.
31. Mai
Österreich 1955 – Das österreichische Parlament
hatte einstimmig den Entwurf für den Staatsvertrag
und die Neutralitätserklärung Österreichs gebilligt.
31. Mai
Sowjetunion/Iran 1955 – von der
Sowjetunion waren 10
t Gold an die iranische Regierung zurückgegeben
worden. Diese waren während des Zweiten Weltkriegs
beschlagnahmt worden.
31. Mai
Sowjetunion/ 1955 – Zu Verhandlungen über die
Normalisierung der zwischenstaatlichen Beziehungen
war eine ische Regierungsdelegation in Moskau
eingetroffen. Die Verhandlungen scheiterten. Die
UdSSR hatte sich geweigert, die 1945 besetzten
südlichen Kurilen sowie die Inseln Habomai und
Shikotan an zurückzugeben.
Mai 1955 Deutschland in den Nachrichten
Am 1. Mai 1955 eröffnete der Restaurantneubau
Berliner Woche
Alt-Treptow. "Zenner" steht gefühlt schon eine Ewigkeit
am Ufer der Spree. Das Restaurant ist allerdings ein
Nachkriegsbau, er wurde ab 1954 ....
>>>
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1954
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