April 1955 -
Das Wirtschaftswunder setzte Akzente
Nicht nur, dass die Deutsche Lufthansa AG ihren
innerdeutschen Flugverkehr nach dem Krieg auf der
Strecke Frankfurt-München wieder aufgenommen hatte,
bewies, dass es in der Bundesrepublik stetig bergauf
ging. Vertrauen in die deutsche Demokratie bewies
auch die Tatsache, dass in Frankfurt am Main das
Oberste US-amerikanische Berufungsgericht offiziell
seine fast zehnjährige Tätigkeit beendet hatte.
Inzwischen hatten alle US-Gerichte ihre Arbeit in
der Bundesrepublik eingestellt. Der Ausbau der
Bundesautobahnen sollte in Angriff genommen werden,
was eine Erhöhung der Kfz- und Mineralölsteuer zur
Folge hatte. Die war gesetzlich vom Bundestag
beschlossen worden. Und statistisch klang es auch
noch einem Aufwärtstrend, denn die Zahl der
Fernsehteilnehmer in der BRD hatte den Angaben der
Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten
Deutschlands (ARD) zufolge bereits 100.000 betragen.
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1955 >>
Wichtige Ereignisse im
April 1955
1. April
DDR 1955 – Gegen die von der DDR am 30. März
verfügte Erhöhung der Straßenbenutzungsgebühren für
nicht in der DDR zugelassenen Kraftfahrzeuge hatten
die Hohen Kommissare der drei Westmächte beim
sowjetischen Hohen Kommissar scharfen Protest
eingelegt.
1. April
BRD 1955 – Das am 23. März vom Bundestag
verabschiedete Bundesverkehrsgesetz, das u. a. eine
Erhöhung der Kfz- und Mineralölsteuer vorsah, war
vom Bundesrat gebilligt worden. Die Mehreinnahmen
sollten für den Ausbau der Bundesautobahnen genutzt
werden.
1. April
Frankreich 1955 – Die französische
Nationalversammlung hatte in Paris ein
Dringlichkeitsgesetz verabschiedet. Dadurch galt für
sechs Monate praktisch das Kriegsrecht in Algerien.
1. April
Luftfahrt 1955 – Die Deutsche Lufthansa AG hatte auf
der Strecke Hamburg-Köln-Frankfurt-München ihren
innerdeutschen Flugverkehr nach dem Krieg
aufgenommen.
1. April
BRD/USA 1955 – In Frankfurt am Main hatte das
Oberste US-amerikanische Berufungsgericht offiziell
seine fast zehnjährige Tätigkeit beendet. Damit
hatten sämtliche US-Gerichte in der BRD ihre Arbeit
eingestellt.
1. April
BRD 1955 – Der Präsident der Hohen Behörde der
Montanunion, der französische Wirtschaftspolitiker
Jean Monnet, hatte sich in Bonn zu Gesprächen über
die Festlegung von Höchstpreisen für die deutsche
Steinkohle mit Bundeskanzler Konrad Adenauer
getroffen.
1. April
DDR/Sowjetunion 1955 – Die Sowjetunion hatte der DDR
die Rückgabe von 750 Kunstwerken der Dresdner
Gemäldegalerie zugesagt. Die Sammlung war 1945 in
die UdSSR verbracht worden. Sie enthielt Werke von
Tizian, Raffael, Peter Paul Rubens und Albrecht
Dürer.
1. April
UdSSR 1955 – In der britischen Hauptstadt London
hatte der stellvertretende sowjetische Außenminister
Andrei A. Gromyko die Abrüstungsvorschläge der UdSSR
erläutert. Danach hatten die Militärausgaben der
Großmächte um 50 Prozent reduziert werden sollen.
1. April
Literatur 1955 – Der Schweizer Schriftsteller Max
Frisch hatte in Zürich den „Wilhelm-Raabe-Preis“ für
seinen Roman „Stiller“ bekommen.
1. April
Zypern 1955 – In der Hauptstadt der britischen
Kronkolonie Zyperns, in Nikosia, hatte eine Gruppe
maskierter Männer das Rundfunkgebäude überfallen und
mit Hilfe von Sprengsätzen Sendeanlagen zerstört. Zu
dem Anschlag hatten sich Befürworter eines
Anschlusses Zyperns an Griechenlands bekannt.
1. April
Argentinien 1955 – In der Hauptstadt Buenos Aires
hatte die argentinische Regierung die Abschaffung
des Religionsunterrichts in öffentlichen Schulen
verfügt. Zudem waren sämtliche Subventionen für
kirchliche Privatschulen gestrichen worden. Die
Maßnahme sollte die strikte Trennung von Staat und
Kirche untermauern.
1. April
Rundfunk Europa 1955 – Im saarländischen
Felsberg-Berus hatte der Privatsender „Europa 1“ mit
seinem Sendebetrieb begonnen. Auch nach der
Eingliederung des Saarlandes in die BRD durfte er
seinen Sendebetrieb weiterführen. Bis 1983 war er
der einzige private Rundfunksender geblieben, der
auf deutschem Boden existierte.
2. April
Frankreich 1955 – Der französische Ministerpräsident
Edgar Faure hatte in einer Rundfunkansprache die
Pariser Verträge als den Grundstein der
deutsch-französischen Aussöhnung bezeichnet. Ein
entwaffnetes Deutschland würde eine gefährliche
militärische Leere im Herzen Europas entstehen
lassen.
2. April
Panama 1955 – Der frühere Präsident von Panama, José
Ramon Guizado, war vom Obersten Gerichtshof des
Landes wegen Beihilfe zum Mord an seinem
Amtsvorgänger José Antonio Ramon Cantero zu sechs
Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt worden.
2. April
Kunst 1955 – In Köln war eine Ausstellung mit 64
Zeichnungen und Aquarellen des deutschen Malers Max
Beckmann eröffnet worden. Die Werke waren aus
niederländischem und US-amerikanischem Privatbesitz.
3. April
Sudetendeutscher Rat 1955 – In München hatte sich
der Sudetendeutsche Rat konstituiert. Er soll die
außenpolitischen Interessen der rund 2,5 Millionen
in der BRD lebenden Sudetendeutschen vertreten.
3. April
Österreich 1955 – Die Österreichische Volkspartei
(ÖVP) war aus den Gemeindewahlen in Vorarlberg und
Steiermark als Siegerin hervorgegangen.
3. April
Sowjetunion 1955 – Bis zum Jahresende sollten in den
südlichen Sowjetrepubliken rund 580.000 Hektar
forstwirtschaftlich nutzbarer Wald angelegt werden
Angaben der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS.
3. April
Belgien 1955 – Bei einem Brand in einem Kino in der
belgischen Stadt Lüttich waren 39 Menschen ums Leben
gekommen.
3. April
Schwimmen 1955 – Bei den US-amerikanischen
Schwimmmeisterschaften in New Haven war Albert
Wiggins mit 1:01,5 min Weltrekord über 100 m Delfin
geschwommen.
4. April
BRD 1955 – Die Zahl der Fernsehteilnehmer in der
Bundesrepublik betrug Angaben der
Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten
Deutschlands (ARD) zufolge 100.000.
4. April
Mexiko 1955 – Auf einer Pressekonferenz im
mexikanischen Los Alamos hatte der Leiter der
US-Atombombenversuchsreihe, Edward Teller, den Tod
zweier Wissenschaftler während eines Atombombentests
durch Strahlungsschäden bekanntgegeben.
5. April
BRD 1955 – In München hatte das BMW-Werk der
Öffentlichkeit den eintürigen Kleinwagen Isetta
vorgestellt. Der Preis für das dreirädrige, 85 km/h
schnelle Auto sollte 2550 DM betragen.
5. April
Südafrikanische Union 1955 – Vor dem Parlament in
Johannesburg hatte der Außenminister der
Südafrikanischen Union, Erich Louw, den Austritt des
Landes aus den Vereinten Nationen erklärt. Er hatte
diese Maßnahme mit der Kritik der UN an der
Rassentrennungspolitik begründet. Diese Kritik sei
eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten des
Landes.
5. April
Großbritannien 1955 – Der britische Premierminister
Winston Churchill war aus gesundheitlichen Gründen
von seinem Amt zurückgetreten.
6. April
Großbritannien 1955 – Der bisherige Außenminister
Anthony Eden war von der britischen Königin
Elisabeth II. zum Premierminister des Landes ernannt
worden.
6. April
Ägypten/Indien 1955 – Die Regierungsvertreter
Ägyptens und Indiens hatten in der ägyptischen
Hauptstadt Kairo einen Freundschaftsvertrag zwischen
ihren Ländern unterzeichnet.
6. April
Iran 1955 – Aus gesundheitlichen Gründen war im Iran
Ministerpräsident Mohammad Fazlollah Zahedi
zurückgetreten. Der bisherige Hofminister Hussein
Ala wurde von Schah Mohammad Resa Pahlawi zum neuen
Ministerpräsidenten ernannt.
6. April
Indien 1955 – In der indischen Hauptstadt Neu-Delhi
hatte eine fünftägige Konferenz asiatischer Länder
begonnen. Die Teilnehmer betonten das Prinzip
friedlicher Koexistenz. Zudem forderten sie das
Verbot von Atomwaffen. Sie hatten sich außerdem für
die Aufnahme der
Volksrepublik China in die
Vereinten Nationen ausgesprochen.
6. April
BRD 1955 – Der bayerische Ministerpräsident Wilhelm
Hoegner hatte bei Nürnberg den neu errichteten
Flughafen Nürnberg-Fürth eröffnet, dessen Kosten
rund 10 Millionen DM betrugen.
7. April
BRD 1955 – Der Unternehmensverband Ruhr und die IG
Bergbau hatten sich nach der Vermittlung durch die
Bundesregierung auf eine Erhöhung der
Bergarbeiterlöhne um durchschnittlich 9,5 Prozent
geeinigt.
7. April
China 1955 – Durch einen Erlass des
Staatspräsidenten der Volksrepublik China, Mao
Zedong, war der Kriegszustand mit Deutschland
offiziell für beendet erklärt worden.
7. April
USA 1955 – Nachdem der US-Kongress die Pariser
Verträge gebilligt hatte, wurden sie von
US-Präsident
Dwight D. Eisenhower in Washington
ratifiziert.
7. April
BRD 1955 – Die Polizei in
Nordrhein-Westfalen
erhielt statt der bisher üblichen blauen
Dienstkleidung neue moosgrüne Uniformen. Die
Neuausstattung betraf etwa 20.000 Beamte. Die alte
Bekleidung sollte von der Feuerwehr übernommen
werden.
8. April
Literatur 1955 – Die Akademie der Schönen Künste
hatte in München den Bayerischen Literaturpreis
verliehen. Er war zu gleichen Teilen an Martha
Saalfeld für „Pan ging vorüber“ und an Gerd Gaiser
für „Die sterbende Jagd“ gegangen.
8. April
USA 1955 – Die US-amerikanische
Maßschneider-Vereinigung hatte die Schauspielerin
Marlene Dietrich zur bestgekleideten Frau der
Vereinten Staaten gewählt. Der zweite Platz war an
Grace Kelly vergeben worden.
9. April
Sowjetunion 1955 – Der Ministerrat der UdSSR hatte
dem Präsidium des Obersten Sowjet, dem sowjetischen
Parlament, die Annullierung des
britisch-sowjetischen Bündnisvertrages von 1942 und
des französisch-sowjetischen Paktes von 1944
empfohlen.
9. April
Boxen 1955 – In der Gruga-Halle in Essen waren die
33. deutschen Meisterschaften im Amateurboxen zu
Ende gegangen.
9. April
DDR 1955 – Die Regierung der
DDR hatte den Bau einer
Reihe von Atomkraftwerken bekanntgegeben. Mit den
Vorarbeiten unter Mithilfe sowjetischer
Wissenschaftler sollte noch 1955 angefangen werden.
10. April
Vatikan 1955 – Papst Pius XII. Hatte die
Staatsmänner der Welt zu Frieden und Verständigung
aufgerufen. In seiner Osterbotschaft hatte er vor
der verheerenden Wirkung der
Atomkraft gewarnt.
10. April
Bayern 1955 – Anlässlich der Aktion „Unfallfreie
Ostern“ hatte die Bayerische Verkehrswacht während
der Feiertag 300.000 bemalte Ostereier an
Kraftfahrer verteilt. Damit sollten sie zu mehr
Rücksichtnahme im Straßenverkehr motiviert werden.
11. April
Österreich/UdSSR 1955 – Der österreichische
Bundeskanzler Julius Raab war in
Moskau zu
Verhandlungen mit der sowjetischen Regierung
zusammengetroffen. Verhandelt wurde der Abschluss
eines österreichischen Staatsvertrages.
11. April
BRD 1955 – Mit einem Zuwachs von 30 Prozent
gegenüber dem Vorjahr hatte nach Mitteilung der
Polizei der Osterreiseverkehr deutlich zugenommen.
Vor allem an den Grenzübergängen nach Österreich
sowie am Brennerpass war es zu stundenlangen
Wartezeiten gekommen.
12. April
DDR 1955 – Von den Sicherheitsorgane der DDR waren
nach Angaben des Ministerrates 521 westliche Agenten
in einer Großoperation verhaftet worden.
12. April
International 1955 – Der Oberbefehlshaber der
US-Streitkräfte in Europa, General Anthony McAuliffe,
hatte auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass
durch neuartige taktische Atomwaffen Westdeutschland
im Falle eines sowjetischen Angriffs mit Erfolg
verteidigt werden könnte. Die Verteidigungsstrategie
der US-Truppen hatte bislang einen Rückzug bis zum
Rhein vorgesehen.
12. April
Jemen 1955 – In der jemenitischen Stadt Taizz war
der ehemalige Außenminister des Landes, Prinz Abd
Allah, zum Tod verurteilt worden. Dem Prinzen war
die Beteiligung an einem geplanten Staatsstreich zur
Last gelegt worden. Prinz Abd Allah war der Bruder
des Königs Ahmad von Jemen.
12. April
USA 1955 – Die US-amerikanische Regierung hatte nach
einem erfolgreichen Großversuch die Freigabe des von
Jonas E. Salk entwickelten Impfstoffes gegen
Kinderlähmung bekanntgegeben. Bereits am Folgetag
hatten zahlreiche Staaten um die Bereitstellung des
Salk-Impfstoffes gebeten. Wegen Produktionsengpässen
war es zunächst nicht möglich, ihn auszuführen.
13. April
NATO 1955 – In Brüssel (
Belgien) hatte die NATO ein
Abkommen über den Austausch von Erkenntnissen der
Atomforschung ihrer Mitgliedsstaaten veröffentlicht.
13. April
Großbritannien 1955 – Die Londoner Polizei hatte der
Öffentlichkeit eine neue Methode zur Ahndung von
Verkehrsdelikten vorgestellt. Mit einer
Sofortbildkamera, die im Streifenwagen angebracht
war, konnte die Polizei Temposünder sofort mit
entsprechendem Beweismaterial überführen.
13. April
Frankreich 1955 – In einer Rede in der Hauptstadt
Paris hatte der französische Ministerpräsident Edgar
Faure die Regierungs-Absicht zum Ausbau des Landes
zu einer Atommacht bekräftigt.
13. April
USA 1955 – Die seit 1945 in den USA arbeitenden 103
deutschen Raketenwissenschaftler, darunter Wernher
von Braun, waren in Huntsville (US-Bundesstaat
Alabama) in einem Festakt zu US-Staatsbürgern
erklärt worden.
15. April
Großbritannien 1955 – Amtsnachfolger Anthony Eden,
der Amtsnachfolger des zurückgetretenen Winston
Churchill, hatte für den 26. Mai Neuwahlen
ausgeschrieben.
15. April
Österreich/Sowjetunion 1955 – In Moskau wurde nach
dreitägigen Verhandlungen die Einigung über einen
Staatsvertrag für Österreich bekanntgegeben. Der
Staatsvertrag, über den der österreichische
Bundeskanzler Julius Raab und die sowjetische
Regierung verhandelt hatten, sollte am 15. Mai in
Wien zur Unterzeichnung kommen.
16. April
Musik 1955 – In der spanischen Hafenstadt Barcelona
hatten die Richard-Wagner-Festspiele begonnen, die
auf Wunsch des spanischen Staatschefs Francisco
Franco Bahamonde eine exakte Kopie der Bayreuther
Festspiele in Originalbesetzung waren.
16. April
USA 1955 –
US-Präsident Dwight D. Eisenhower hatte
die Schaffung einer International Cooperation
Administration (ICA) angeordnet. Diese sollte als
selbständige Behörde des Außenministeriums das
US-Auslandshilfeprogramm mit einem Etat von rund 3,5
Milliarden US-Dollar verwalten und koordinieren.
17. April
Frankreich 1955 – Die konservativen Unabhängigen
waren mit 27 Prozent als stärkste Partei aus den
Kantonalwahlen in
Frankreich hervorgegangen. Die
Kommunisten folgten als zweitstärkste Kraft mit 21
Prozent der Stimmen.
17. April
BRD/Niederlande 1955 – Der Deutsche
Reisebüro-Verband hatte vor der Presse den Verzicht
auf Reisen in die
Niederlande empfohlen, um
Zwischenfälle bei den Feierlichkeiten zum zehnten
Jahrestag der Befreiung der Niederlande zu
vermeiden.
17. April
Sowjetunion/DDR 1955 – Zusammen mit einer Gruppe
deutscher Wissenschaftler, die nach dem Zweiten
Weltkrieg zur Arbeit in der Sowjetunion verpflichtet
wurden, war Manfred von Ardenne, der großen Anteil
an der Entwicklung des Fernsehens hatte, in die DDR
zurückgekehrt.
18. April
Indonesien 1955 – In der indonesischen Stadt Bandung
hatte die asiatisch-afrikanische Konferenz unter
Beteiligung von 29 blockfreien Staaten begonnen. Die
Konferenz dauerte bis zum 24. April. Die Teilnehmer
hatten sich für ein gemeinsames Auftreten gegenüber
den Industriestaaten ausgesprochen.
18. April
BRD 1955 – Bei Ludwigshafen war die 274 m lange, neu
errichtete Eisenbahnbrücke über den Rhein dem
Verkehr übergeben worden. Die Kosten hatten etwa 6
Millionen DM betragen. Gegen Ende des Zweiten
Weltkriegs war die alte Brücke von der deutschen
Wehrmacht auf ihrem Rückzug gesprengt worden.
18. April
Ungarn 1955 – Wegen angeblicher „Rechtsabweichung“
hatte die ungarische Nationalversammlung den
Ministerpräsidenten des Landes, Imre Nagy,
abgesetzt. Er war noch am selben Tag vom ZK der
ungarischen Kommunistischen Partei aus der KP
ausgeschlossen worden. Zu seinem Nachfolger war
András Hegedüs ernannt worden, der einen Ausbau der
Schwerindustrie und die Verschärfung der
Arbeitsdisziplin angekündigt hatte.
18. April
Jordanien 1955 – In der jordanischen Hauptstadt
Amman hatten König Hussein II. von Jordanien und
Prinzessin Dina bint Abdul-Hamid die Ehe
geschlossen.
18. April
USA 1955 – In Princeton (US-Bundesstaat New Jersey)
war der deutsche Physiker Albert Einstein im Alter
von 76 Jahren gestorben. Einsteins Forschungen zur
Struktur von Materie, Raum und Zeit sowie dem Wesen
der Gravitation haben das physikalische Weltbild
maßgeblich verändert.
19. April
BRD 1955 – Das deutsche Abitur berechtigte künftig
in mehreren europäischen Staaten, u. a. in
Frankreich, Großbritannien und
Norwegen zur Aufnahme
eines Studiums. Das hatte das Auswärtige Amt in Bonn
bekanntgegeben.
19. April
BRD 1955 – In Niedersachsen waren 175
Flüchtlingslager und Massenunterkünfte geräumt und
abgerissen worden. Angaben der Landesregierung
zufolge hatte den rund 10.000 Bewohnern in den
letzten Monaten ein fester Wohnsitz vermittelt
werden können. In Niedersachsen gab es insgesamt
noch 1.600 Lager, in denen etwa 135.000
DDR-Flüchtlinge und Flüchtlinge aus den ehemaligen
deutschen Ostgebieten untergebracht waren.
20. April
International 1955 – In der bundesdeutschen
Hauptstadt Bonn hatten Vertreter der USA und der
Bundesrepublik die Ratifikationsurkunden für das
Protokoll der Pariser Verträge hinterlegt. Die
Beendigung des Besatzungsregimes sollte am 5. Mai
nach der Hinterlegung der britischen und
französischen Urkunden offiziell wirksam werden.
20. April
BRD 1955 – Einer Verfügung der Bundesregierung
zufolge sollten ab dem 5. Mai – dem Tag der
offiziellen Beendigung des Besatzungsregimes – die
Dienstgebäude der obersten Bundesbehörden in Bonn
täglich beflaggt werden.
20. April
Großbritannien 1955 – In London ging nach
dreiwöchiger Dauer ein Lohnstreik der Drucker nach
einer Einigung zwischen den Gewerkschaften und
Arbeitgebern zu Ende. Angaben der „The Times“
zufolge waren durch den Zeitungsstreik Verluste in
Höhe von rund 7 Millionen Pfund (83 Millionen DM)
entstanden.
20. April
Theater 1955 – An den Kölner Städtischen
Kammerspielen hatte die deutsche Erstaufführung des
überarbeiteten Stückes „Leben des Galileo Galilei“
von Bertolt Brecht stattgefunden. Vor der Aufführung
war es zu zahlreichen Protestaktionen gekommen.
Bertolt Brecht, der in der DDR lebte, war als
„Verräter“ bezeichnet worden.
21. April
Großbritannien 1955 – In London hatte die
Konservative Partei Anthony Eden zum Vorsitzenden
gewählt. Eden war der Nachfolger des aus
gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Winston
Churchill.
21. April
China 1955 – Auf der zehn Tage dauernden Konferenz
der Kommunistischen Partei Chinas in Peking waren
mehrere „parteifeindliche“, der Verschwörung
verdächtige Funktionäre ihrer Ämter enthoben worden.
21. April
DDR 1955 – Vom Ministerrat der DDR war in einer
Erklärung der österreichische Staatsvertrag, der das
Ende des Besatzungsregimes und die strikte
Neutralität Österreichs beinhaltete, als ein Modell
für Deutschland bezeichnet worden. Die
Bundesregierung hatte in einer Antwort eine
Neutralität Deutschlands als „unrealistisch“ und
„gefährlich“ abgelehnt.
22. April
China/Indonesien 1955 – Zur Beendigung der doppelten
Staatsbürgerschaft von 2,5 Millionen in Indonesien
lebenden Chinesen hatten der chinesische
Ministerpräsident und Außenminister Zhou Enlai und
der indonesische Außenminister Sunarjo in Bandung
ein Abkommen unterzeichnet. Innerhalb eines
Zeitraums von zwei Jahren sollten sich die
Betroffenen entscheiden, ob sie die chinesische oder
die indonesische Staatsbürgerschaft für sich
bevorzugen würden.
23. April
Polen 1955 – Der polnische Ministerrat hatte die
Senkung der Preise für Lebensmittel, Industriewaren
und Dienstleistungen verfügt.
23. April
Tischtennis 1955 – Nach zehn Tagen Dauer waren die
Tischtennis-Weltmeisterschaften in Utrecht
(Niederlanden) zu Ende gegangen. Bei den Herren
holte der er Toshihaki Tanaka den Titel,
während bei den Damen die Rumänin Angelica Rozeanu
die WM für sich entschied. Für sie war es der
sechste WM-Titel hintereinander.
24. April
BRD 1955 – Trotz leichter Stimmenverluste war die
SPD in Niedersachsen als stärkste politische Kraft
aus den Landtagswahlen hervorgegangen, hatte jedoch
dennoch an Macht verloren. Die CDU war zweitstärkste
Partei geworden.
24. April
Sowjetunion 1955 – Vom Präsidium des Obersten Sowjet
waren 613 wegen Kriegsverbrechen im Zweiten
Weltkrieg zu langjährigen Haftstrafen verurteilte
Österreicher begnadigt worden.
24. April
Ringen 1955 – Sechs der insgesamt sieben Titelträger
bei den Ringerweltmeisterschaften in Karlsruhe waren
von der UdSSR gestellt worden. Damit war die
Sowjetunion die erfolgreichste Mannschaft dieser
Titelkämpfe gewesen.
24. April
Fußball 1955 – Die Elf des Chelsea-London hatte in
der britischen Hauptstadt einen 3:0-Sieg über das
Team von Sheffield Wednesday erzielt und war damit
vorzeitig englischer Fußballmeister geworden.
25. April
Film 1955 – In der südfranzösischen Hafenstadt
Cannes waren die 8. Internationalen Filmfestspiele
eröffnet worden.
25. April
Sowjetunion/Iran 1955 – Das Präsidium des Obersten
Sowjet hatte in Moskau das iranisch-sowjetische
Abkommen über die Regelung des Grenzverlaufs
zwischen den beiden Staaten ratifiziert. Vom
iranischen Kaiser Schah Mohammad Resa Pahlawi war
das Abkommen bereits am 16. April unterzeichnet
worden.
26. April
Spanien/BRD 1955 – Die Regierungsvertreter Spaniens
und der BRD hatten in Bonn ein Wirtschaftsabkommen
unterzeichnet. Unter anderem sollten
Zollerleichterungen den Handel zwischen Spanien und
der BRD ankurbeln.
26. April
Theater 1955 – In einer Inszenierung von Gustaf
Gründgens war die Komödie „Drachenthron“ des
deutschen Autors Wolfgang Hildesheimer am
Düsseldorfer Schauspielhaus uraufgeführt worden.
27. April
USA 1955 – Auf einer Pressekonferenz in Washington
hatte US-Präsident
Dwight D. Eisenhower erklärt,
dass Verhandlungen zwischen der
Volksrepublik China
und den USA zur Lösung des Formosa-Konflikts auch
ohne die Beteiligung der Nationalchinesen möglich
wären.
27. April
BRD 1955 – Einer Medlung der Deutschen Bundespost
zufolge waren in den vergangenen zwölf Monaten mehr
als 5,5 Milliarden Briefe und Postkarten befördert
worden. Das hatte pro Bundesbürger 112 Briefen
entsprochen. Damit war die Beförderungszahl von 1936
fünf Jahre nach der Gründung der Bundespost um 60
Prozent überschritten worden.
28. April
BRD 1955 – Der Deutsche Gewerkschaftsbund hatte in
Frankfurt am Main (
Hessen) ein „Aktionsprogramm“
vorgestellt. Es hatte die Einführung der
Fünf-Tage-Woche, höhere Löhne und Gehälter,
Mitbestimmung und verbesserten Arbeitsschutz zum
Inhalt.
29. April
BRD 1955 – In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn
hatte der Vorstand der SPD ein „Arbeitsprogramm der
SPD für die Wiedervereinigung Deutschlands“
verabschiedet.
29. April
Italien 1955 – Mit Unterstützung der Linksparteien
war in Rom der Christdemokrat Giovanni Gronchi zum
Nachfolger des zurückgetretenen italienischen
Staatspräsidenten Luigi Einaudi gewählt worden.
29. April
BRD 1955 – In Kassel (
Hessen) war die
Bundesgartenschau 1955 von Bundespräsident Theodor
Heuss eröffnet worden.
30. April
Vietnam 1955 – In Saigon hatten nach tagelangen
Kämpfen südvietnamesische Regierungstruppen einen
Putschversuch politisch-religiöser Sekten
niedergeschlagen. Bei den Auseinandersetzungen waren
mehr als 400 Menschen ums Leben gekommen.
30. April
Argentinien 1955 – In der argentinischen Hauptstadt
Buenos Aires hatte der Staatspräsident des Landes,
Juan Domingo Péron, die Rückgabe des 1946
beschlagnahmten deutschen Vermögens angekündigt.
April 1955 Deutschland in den Nachrichten
Herbst eines Helden
Basler Zeitung
Im April 1955, mit 79, trat Churchill zurück. «Es kommt
nicht so sehr auf die alten Leute an, sie werden ohnehin
bald sterben», hatte er zuvor, bei ..
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