März 1955 - Noch war die Wiedervereinigung ein
politisches Thema
Auch wenn sich die zwei deutschen Staaten in
verschiedene politische Richtungen entwickelten, war
das Thema der deutschen Wiedervereinigung noch lange
nicht vom Tisch. Ebenso aktuell waren aber die
Themen, die in den Pariser Verträgen behandelt
wurden – die Wiederbewaffnung der BRD und ihr
Beitritt in ein Militärbündnis. Die Briten waren
zudem der Meinung, dass die Politik der Abschreckung
gegenüber der Sowjetunion aufrechterhalten werden
müsste. Deshalb hatte sich der Premierminister
Winston Churchill gegen die Forderung der Opposition
geäußert, die für einen Abbau der brititschen
Atomstreitmacht votierte. Derweil hatte Bulgarien
den Kriegszustand mit Deutschland offiziell als
beendet erklärt. Friedlich war es auf der Welt aber
längst nicht.
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1955 >>
Wichtige Ereignisse im
März 1955
1. März
BRD 1955 – In der Bundesrepublik Deutschland war
eine neue Passverordnung in Kraft getreten.
Ausländer aus 55 Staaten bekamen bei ihrer Einreise
einen Stempel in ihren Reisepass, aber keinen
Sichtvermerk (Visum) mehr.
1. März
Großbritannien 1955 – Der britische Premierminister
Winston Churchill hatte sich in einer Rede vor dem
Unterhaus in London gegen die Forderung der
oppositionellen Labour Party nach einem Abbau der
britischen Atomstreitmacht gewandt. Um die
Kriegsgefahr gering zu halten, müsse die Politik der
Abschreckung gegenüber der Sowjetunion beibehalten
werden.
1. März
Bulgarien 1955 – In der bulgarischen Hauptstadt
Sofia hatte die Regierung Bulgariens den
Kriegszustand mit Deutschland offiziell für beendet
erklärt.
1. März
Frankreich/DDR 1955 – Das Handelsabkommen trat in
Kraft, das zwischen Frankreich und der DDR
geschlossen worden war. Die Vereinbarung mit einem
Volumen von rund 120 Millionen DM war auf ein Jahr
befristet worden.
1. März
DDR 1955 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war
anlässlich des Internationalen Frauentages am 8.
März eine Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Woche
der deutschen Frauen gegen den Faschismus“ eröffnet
worden. Offiziellen Angaben zufolge hatten etwa
800.000 Frauen an den mehr als 1.500 Veranstaltungen
teilgenommen.
1. März
Musik 1955 – Die Berliner Philharmoniker unter
Herbert von Karajan waren zu einem Gastspiel in den
USA u. a. in der New Yorker Carnegie Hall
aufgetreten. Während des Konzerts war es dort zu
antideutschen Demonstrationen gekommen.
1. März
BRD 1955 – In einer Uraufführung hatte der hessische
Rundfunk das Hörspiel „Zum Tee bei Dr. Borsing“ von
Heinrich Böll ausgestrahlt.
2. März
DDR 1955 – Die DDR-Volkskammer hatte eine
„Proklamation an das deutsche Volk“ erlassen. Darin
war eine Volksbefragung über die Annahme der Pariser
Verträge gefordert worden.
2. März
Kambodscha 1955 – Norodom Sihanouk, König von
Kambodscha, hatte in Phnom Penh seine Abdankung
zugunsten seines Vaters, Norodom Suramarit,
bekanntgegeben. Künftig wollte Sihanouk direkt in
die Politik der konstitutionellen Monarchie
eingreifen. +2. März
Vatikan/Spanien 1955 – Der Erzbischof von Sevilla,
Kardinal Segura, hatte sich auf Weisung des Vatikans
in ein Kloster bei Burgos zurückgezogen. Segura
hatte in den letzten Wochen mehrfach Kritik an der
spanischen Regierung unter Generalissimus Francisco
Franco Bahamonde geübt.
2. März
Luftfahrt 1955 – Das erste europäische
Überschallflugzeug, die Dassault Super Mystère,
hatte ihren Erstflug absolviert.
3. März
BRD 1955 – Die Deutsche Lufthansa hatte von der
Alliierten Hohen Kommission die Zustimmung zur
Aufnahme ihres Flugdienstes zum 1. April erhalten.
3. März
Musik 1955 – Während ihrer USA-Tournee hatten die
Mitglieder des Berliner Philharmonischen Orchesters
in Pittsburgh (US-Bundesstaat Pennsylvania) den
47-jährigen Herbert von Karajan zu ihrem neuen
Ständigen Dirigenten gewählt.
3. März
Hansestadt Lübeck 1955 – Der Schriftsteller Thomas
Mann, der seit dem Erscheinen der „Buddenbrooks“ ein
gespanntes Verhältnis zu seiner Heimatstadt hatte,
bekam von der Hansestadt Lübeck die
Ehrenbürgerschaft verliehen. Damit endete das
gespannte Verhältnis.
4. März
USA 1955 – Die US-amerikanische Regierung hatte ihre
Bereitschaft zur Freigabe der während des Zweiten
Weltkriegs in den USA beschlagnahmten deutschen
Vermögenswerte bis zu einer Höhe von 10.000
US-Dollar (43.000 DM) erklärt.
4. März
BRD/DDR 1955 – Auf einer Sitzung in West-Berlin
hatten die Kultusminister der Bundesländer eine
Vertiefung des kulturellen Austausches zwischen der
Bundesrepublik Deutschland und der DDR angekündigt.
4. März
Ungarn 1955 – Das Zentralkomitee der Kommunistischen
Partei Ungarns hatte erklärt, dass die von
Ministerpräsident Imre Nagy vertretene
Wirtschaftspolitik in weiten Teilen
„antimarxistisch“ sei. Nagy würde „rechte
Abweichungen“ unterstützen und „billige demagogische
Versprechungen“ machen.
4. März
Sowjetunion/UNO 1955 – Der sowjetische Ministerrat
hatte Arkadi A. Sobolew zum ständigen Vertreter der
UdSSR im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
ernannt. Sobolew hatte damit die Nachfolge des
verstorbenen Andrej J. Wyschinski angetreten.
4. März
Fußball 1955 – In der österreichischen Hauptstadt
Wien hatte die Europäische Fußball-Union den
DFB-Vorsitzenden Peco Bauwens in das Exekutivkomitee
des Verbandes gewählt. Die Delegierten hatten sich
zudem auf ihrer Tagung gegen Fernsehübertragungen
von Fußballspielen ausgesprochen.
5. März
Sowjetunion/Polen 1955 – Die Regierungsvertreter der
Sowjetunion und Polens hatten in Moskau ein
Handelsabkommen unterzeichnet. Die UdSSR würde in
den kommenden zwölf Monaten u. a.
landwirtschaftliche Maschinen liefern. Im Austausch
würde sie von Polen mit Kohle beliefert werden.
5. März
Dänemark/BRD 1955 – Nach sechs Tagen waren in
Kopenhagen die deutsch-dänischen Verhandlungen über
die nationalen Minderheiten in
Schleswig-Holstein zu
Ende gegangen. Die Delegationen hatten eine Reihe
von Vorschlägen erarbeitet, die den Regierungen als
Empfehlungen vorgelegt werden sollten und die die
kulturelle Identität der Minderheiten gewährleisten
sollten.
5. März
Hawaii 1955 – Auf Hawaii war der Vulkan Kilauea
ausgebrochen. Um zu verhindern, dass die Lavamassen
nicht in bewohnte Ortschaften flossen, hatte die
US-Luftwaffe einen Bombenteppich gelegt und eine
Rinne gesprengt.
5. März
BRD 1955 – In der Bundesrepublik Deutschland waren
die alliierten Dienststellen aufgelöst worden, womit
die das Ende der Besatzungszeit markiert wurde.
5. März
DDR/BRD 1955 – Vom DDR-Kultusministerium war der
Ständigen Konferenz der Kultusminister in
West-Berlin ein Schreiben mit Vorschlägen zur
„Erhaltung der Einheit unserer deutschen Kultur“
übermittelt worden. Unter anderem waren die
gegenseitige Anerkennung von Zeugnissen sowie ein
Informationsaustausch der Kultusministerien
vorgeschlagen worden.
6. März
Sowjetunion 1955 – In fünf Sowjetrepubliken –
Kasachstan,
Aserbaidschan,
Kirgisistan, Armenien und
in der Karelofinnischen Republik – hatten Wahlen zum
Obersten Sowjet, dem Parlament der UdSSR,
stattgefunden. Dabei hatten die Kandidaten der
Kommunistischen Partei der Sowjetunion mehr als 99
Prozent der Stimmen erreicht.
6. März
BRD 1955 – In München hatte Bundestagspräsident
Eugen Gerstenmaier die von der Gesellschaft für
christlich-jüdische Zusammenarbeit veranstaltete
„Woche der Brüderlichkeit“ eröffnet.
6. März
Eishockey 1955 – Durch einen 5:0-Sieg über die
Sowjetunion hatte die kanadische
Eishockey-Nationalmannschaft in der Krefelder
Rheinlandhalle den Weltmeistertitel errungen.
6. März
Sowjetunion 1955 – In der sowjetischen Zeitung
„Prawda“ war ein Aufruf des britischen Atomphysikers
Bruno Pontecorvo erschienen. Darin hatte dieser die
Wissenschaftler in den westlichen Ländern zur Arbeit
an einer ausschließlich zivilen Nutzung der
Atomenergie aufgerufen. Der Aufruf hatte Gerüchte
bestätigt, dass der britische Forscher, der 1950 in
Finnland unter mysteriösen Umständen verschwunden
war, in der Sowjetunion lebte.
6. März
Skisport 1955 – Das traditionelle
Holmenkollen-Rennen, das bei nahe der norwegischen
Hauptstadt Oslo ausgetragen wurde, hatte der
finnische Skilangläufer Aarne Hiiva gewonnen. Er
hatte die 15 km lange Strecke in 1:00:39 bewältigt.
Sein Landsmann Aulis Kallaporti hatte am Folgetag
den Spezialsprunglauf gewonnen.
7. März
USA 1955 – Die US-amerikanischen Bankhäuser
„National Bank of New York“ und „First National Bank
of the City New York“ hatten sich zur „The First
National City Bank of New York“ zusammengeschlossen.
Die neue Bank hatte Einlagen in Höhe von 7
Milliarden US-Dollar (30,1 Milliarden DM) zur
Verfügung. Damit war sie zum drittgrößten
Geldinstitut der Welt geworden.
7. März
DDR 1955 – Der Berliner Bischof Wilhelm Weskamm
hatte sich in einem Hirtenbrief gegen die von der
SED betriebene „Jugendweihe“ gewandt und sie als
Verleugnung des Glaubens bezeichnet. Eltern, die
ihre Kinder der Jugendweihe zuführten, würden eine
schwere Sünde begehen. Sie dürften künftig nicht
mehr zu den Sakramenten zugelassen werden. Der
Hirtenbrief war in allen katholischen Kirchen der
DDR verlesen worden.
8. März
UNESCO 1955 – In West-Berlin hatte die
Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission den
deutschen Politiker und früheren Ministerpräsidenten
von Schleswig-Holstein, Theodor Stelzer, zum
Präsidenten gewählt.
8. März
USA 1955 – Der US-amerikanische
Verteidigungsminister Charles E. Wilson hatte das
Pentagon in Washington zur Vergabe von
Rüstungsaufträgen auch an ausländische Firmen
ermächtigt. Voraussetzung war jedoch, dass die
Preise ausländischer Unternehmen um mindestens 6
Prozent unter denen von US-Firmen lagen.
9. März
BRD 1955 – In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn
hatte der Hauptausschuss der FDP die Fortsetzung der
Regierungskoalition trotz der
Meinungsverschiedenheiten über das Saar-Abkommen
beschlossen.
10. März
Schweiz 1955 – In der Schweiz war der 25. Genfer
Automobilsalon eröffnet worden. Die Ausstellung
dauerte bis zum 13. März. Vertreten waren 642 Firmen
aus 14 Nationen.
10. März
International 1955 – In einer gemeinsamen Erklärung
hatten sich die Regierungen Ägyptens, Syriens und
Saudi-Arabiens gegen den am 24. Februar
geschlossenen irakisch-türkischen Beistandspakt
gewandt und angekündigt, dass sie ein eigenes
arabisches Verteidigungsbündnis unter der
Beteiligung des Jemen, des Libanon und Jordaniens
abzuschließen beabsichtigten.
11. März
Sowjetunion/Österreich 1955 – In Moskau hatte die
sowjetische Regierung ihre Bereitschaft zum
Truppenabzug aus Österreich mitgeteilt, sofern die
österreichische Regierung garantierte, dass sie sich
keinem Militärblock anschließen würde.
11. März
Italien 1955 – Der italienische Senat hatte gegen
die Stimmen der Kommunisten und Linkssozialisten die
Pariser Verträge ratifiziert.
11. März
West-Berlin/Justiz 1955 – Nach einer Dauer von drei
Jahren war der Prozess gegen den 34-jährigen
Dietrich Dietz zu Ende gegangen. Der Angeklagte, der
seinen Vater und dessen Geliebte vergiftet hatte,
war zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
11. März
Gesamtdeutsche Synode 1955 – Nach fünf Tagen war in
Espelkamp (
Nordrhein-Westfalen) die gesamtdeutsche
Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland mit
der Wahl von Constantin von Dietze zum Präses zu
Ende gegangen. Bischof Otto Dibelius, Präsident des
Rates der EKD, der sich für das Recht auf
Wehrdienstverweigerung in der BRD und in der DDR
einsetzte, war in seinem Amt bestätigt worden.
12. März
Motorradrennsport 1955 – Die Motorrad-Rennfahrer
Wilhelm Noll (BRD), Friedrich Hillebrand
(Österreich) und Walter Schneider (BRD) hatten bei
Paris auf BMW insgesamt 57 Weltrekorde aufgestellt.
12. März
Malta 1955 – Bei den Parlamentswahlen in Malta hatte
die Labour Party die meisten Stimmen errungen,
worauf Ministerpräsident Borg Olivier von der
Nationalistischen Partei zurücktrat. Seine
Amtsnachfolge hatte der Vorsitzende der Labour
Party, Dominic Mintoff, angetreten.
13. März
BRD 1955 – Nach zweiwöchiger Dauer war in Köln die
Deutsche Hausrats- und Eisenwarenmesse zu Ende
gegangen. Zu den Ausstellungsstücken, die die meiste
Beachtung gefunden hatte, zählte eine
Geschirrspülmaschine. Ihr Preis war 1390 DM gewesen.
13. März
Großbritannien 1955 – Mit den Stimmen der
konservativen Regierungspartei hatte das britische
Unterhaus den Antrag der oppositionellen Labour
Party abgelehnt, in dem noch vor der Ratifizierung
der Pariser Verträge Gespräche mit der sowjetischen
Regierung über Fragen der internationalen
Beziehungen gefordert worden waren.
13. März
Boxen 1955 – Durch technischen K. o. Hatte Willi
Hoepner in Hamburg über den amtierenden
Box-Europameister Gerhard Hecht den Titel im
Halbschwergewicht gewonnen.
13. März
Nepal 1955 – Nach dem Tod des Königs Tribhuvan Bir
Bikram Schah hatte in Nepal ein Thronwechsel
stattgefunden. Der Sohn des Verstorbenen, Mahendra
Bir Bikram Schah hatte die Regierungsgeschäfte als
neuer König des asiatischen Königreiches übernommen.
14. März
Tibet 1955 – Der geistliche und weltliche Führer des
Tibet, der Dalai Lama, war Angaben von „Radio
Peking“ zufolge nach einem sechsmonatigen Aufenthalt
in der
Volksrepublik China in seine Heimat Tibet
zurückgekehrt. Dort würde er ein Komitee leiten, das
die regionale Autonomie Tibets innerhalb der
chinesischen Volksrepublik gewährleisten sollte.
15. März
BRD 1955 – Als Nachfolger von Horst Haasler war Karl
Mocker zum Fraktionsvorsitzenden des Gesamtdeutschen
Blocks/Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten
(GB/BHE gewählt worden.
15. März
USA 1955 – In Denver (US-Bundesstaat Colorado) hatte
sich der Verband US-amerikanischer Wissenschaftler
gegen die Weiterführung der oberirdischen
Atombombenversuche im US-Bundesstaat Nevada gewandt.
Die Bevölkerung werde zunehmend durch den vom Wind
bis nach Colorado getriebenen radioaktiven Staub
gefährdet.
15. März
Theater 1955 – Im Bochumer Schauspielhaus war eine
„Woche amerikanischer Dramatik“ veranstaltet worden.
Bis zum 21. März wurden zahlreiche zeitgenössische
US-Stücke in deutscher Erstaufführung gezeigt.
15. März
Mexiko 1955 – Der Brasilianer Adhemar Ferreira da
Silva hatte bei den Panamerikanischen Spielen in der
mexikanischen Hauptstadt Mexiko-City einen
Weltrekord im Dreisprung aufgestellt. Er hatte die
bisherige Bestmarke um 23 cm auf 16,56 m verbessert.
16. März
Musik 1955 – Wegen zunehmender Eingriffe von Politik
und Propaganda in das kulturelle Leben der DDR war
der Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den
Linden in Ost-Berlin, Erich Kleiber, von seinem
Posten zurückgetreten.
16. März
BRD 1955 – Die Zahl der Einwohner der Bundesrepublik
Deutschland war Angaben des Statistischen
Bundesamtes zufolge in den letzten fünf Jahren stark
gestiegen. Die Bevölkerung hatte sich auf 50,32
Millionen Menschen (1950: 47,85 Millionen) erhöht
durch die hohe Zahl von Flüchtlingen.
17. März
Theater 1955 – In München war das Schauspiel „Die
Eröffnung des indischen Zeitalters“ von Peter Hacks
uraufgeführt worden.
17. März
USA 1955 – Einer Erklärung von US-Präsident Dwight
D. Eisenhower zufolge, würden taktische Atomwaffen
der USA im Kriegsfall nur gegen militärische Ziele
zum Einsatz kommen.
17. März
USA 1955 – Der Inhalt streng geheimer Aufzeichnungen
der Konferenz von Jalta (1945) war in der
US-amerikanischen Öffentlichkeit bekannt geworden.
Die Protokolle der Konferenz, auf der im Februar
1945 die „Großen Drei“ - US-Präsident Franklin D.
Roosvelt, der britische Premier Winston S. Churchill
und der sowjetische Staats- und Parteichef Josef W.
Stalin – die Gestaltung der Nachkriegswelt
festgelegt hatten, hatte bei vielen Menschen
Befremden ausgelöst.
18. März
BRD 1955 – Der Bundesrat in Bonn hatte die am 27.
Februar vom Bundestag angenommen Pariser Verträge
gebilligt.
18. März
BRD 1955 – In dritter Lesung war das
Personalvertretungsgesetz vom Deutschen Bundestag
angenommen worden. Das Gesetz regelte die
Mitbestimmung der Beschäftigten im öffentlichen
Dienst.
18. März
Sowjetunion 1955 – Die sowjetische
Nachrichtenagentur TASS hatte die Aufnahme von
Verhandlungen zwischen der UdSSR und den
kommunistisch geführten Staaten Osteuropas über
einen Verteidigungspakt und die Bildung eines
gemeinsamen militärischen Oberkommandos gemeldet.
18. März
DDR 1955 – Auf eigenen Wunsch war der
Stellvertretende Vorsitzende des Staatsrates der
DDR, Paul Scholz, von seinem Amt des Land- und
Forstwirtschaftsministers entbunden worden. Seine
Nachfolge trat Hans Reichelt an.
18. März
Australien 1955 – Im australischen Bundesland
Neusüdwales waren durch die Flutkatastrophe, die von
sintflutartigen Regenfällen verursacht worden war,
mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Etwa
40.000 Menschen hatten ihr Obdach verloren.
18. März
Leichtathletik 1955 – Der US-Leichtathlet Louis
Jones hatte in Mexiko-City mit 45,4 sec einen
Weltrekord über die 400-m-Distanz aufgestellt.
18. März
BRD 1955 – In Bochum (Nordrhein-Westfalen) hatten
Mitglieder der SPD, der KPD, der Gewerkschaften und
Angehörige der Kirchen das „Kuratorium Einiges
Deutschland“ gegründet. Das Ziel der Organisation
war die Durchführung einer Volksbefragung über die
Annahme der Pariser Verträge gewesen.
19. März
Polen 1955 – Die Einwohnerzahl der polnischen
Hauptstadt Warschau war Regierungsangaben zufolge
über die Millionen-Grenze hinausgegangen. Warschau
hatte vor dem
Zweiten Weltkrieg etwa 1,3 Millionen
Einwohner gehabt. Die Stadt gilt als die im Krieg am
schwersten zerstörte Stadt. Nur noch 150.000
Einwohner waren 1945 verzeichnet worden.
19. März
USA 1955 – Der US-amerikanische Konzern Bell
Telephone Laboratories hatte in Washington den
ersten mit Transistoren ausgerüsteten Computer der
Welt vorgestellt.
20. März
Post International 1955 – Die Bundesrepublik
Deutschland war dem Weltpostverein beigetreten. Die
Aufgabe der Unterorganisation der Vereinten
Nationen, die in Bern (Schweiz) ihren Sitz hatte,
war die Förderung der internationalen Zusammenarbeit
auf dem Gebiet des Postwesens.
21. März
Ungarn/Albanien 1955 – In getrennten Erklärungen
hatten die Regierungen der Volksrepublik Ungarn und
der Volksrepublik Albanien bekanntgegeben, dass der
Kriegszustand mit Deutschland als beendet angesehen
werde.
21. März
Frankreich/Saarland 1955 - Der französische
Außenminister Antoine Pinay und der saarländische
Ministerpräsident Johannes Hoffmann hatten in Paris
ein Abkommen über die künftigen wirtschaftlichen
Beziehungen zwischen Frankreich und dem
Saarland
unterzeichnet.
22. März
Australien 1955 – In der australischen Hauptstadt
hatte die Regierung des Landes drastische
Einfuhrbeschränkungen verfügt. Die Maßnahme sollte
helfen, das hohe Außenhandelsdefizit abzubauen.
22. März
Sowjetunion 1955 – Einer Meldung von „Radio Moskau“
zufolge war der sowjetische Kulturminister Georgi F.
Alexandrow wegen „Unfähigkeit“ seines Postens
enthoben worden. Zu seinem Nachfolger war Nikolai A.
Michailow ernannt worden.
23. März
Radrennsport 1955 – Im belgischen Wetteren hatte
Radweltmeister Louison Bobet aus Frankreich in
7:27:00 h die über 263 km führende
Flandern-Rundfahrt gewonnen.
24. März
BRD 1955 – Am Herzogstand in Bayern waren durch ein
Sessellift-Unglück zwei Menschen ums Leben gekommen.
25. März
Pakistan 1955 – Der Generalgouverneur von Pakistan,
Ghulam Mohammed, hatte die Vereinigung der Provinzen
von Westpakistan verfügt. Der Name von Ostbengalen
war in Ostpakistan geändert worden. Der
Generalgouverneur hatte zur Vermeidung von Unruhen
nationaler Minderheiten den Ausnahmezustand über
Pakistan verhängt.
25. März
Musik 1955 – Im Rahmen seiner Abschiedstournee hatte
der italienische Tenor Beniamino Gigli (1890-1957)
ein Gastspiel in Hamburg gegeben.
26. März
BRD 1955 – Der FDP-Parteivorsitzende Thomas Dehler
war auf dem 6. ordentlichen Parteitag in Oldenburg
in seinem Amt bestätigt worden. In einer Rede an die
Delegierten hatte Dehler nach seiner Wahl heftige
Kritik an der Regierungspolitik geübt. Zum
stellvertretenden Bundesvorsitzenden war Friedrich
Middelhauve erneut gewählt worden.
26. März
Frankreich 1955 – Die französische
Nationalversammlung hatte die Pariser Verträge
gebilligt, in den unter anderem die deutsche
Wiederbewaffnung und der deutsche Beitritt zur NATO
vereinbart worden waren.
26. März
Theater 1955 – In Stuttgart war das Theaterstück
„Thymian und Drachentöter“ des Schriftstellers
Heinz-Richard Hey uraufgeführt worden.
27. März
Rudersport 1955 – Die zum 101. Mal bei London
veranstaltete Ruder-Regatta zwischen den
Universitäten Oxford und Cambridge ging mit einem
Sieg der Mannschaft aus Cambridge zu Ende.
27. März
Reitsport 1955 – Der irische Hengst „Quare Time“
unter Patrick „Pat“ Taaff hatte bei Liverpool
(Großbritannien) den „Grand National“, das schwerste
Pferderennen der Welt gewonnen.
28. März
BRD 1955 – Das Ergebnis einer Umfrage unter
Jugendlichen wurde vom Meinungsforschungsinstitut
Emnid veröffentlichte. Als von ihnen am meisten
bewunderte Persönlichkeiten hatten die befragten 15-
bis 24-jährigen Deutschen Friedrich den Großen, Otto
von Bismarck und Adolf Hitler genannt.
28. März
Frankreich 1955 – Eine Elektrolok der französischen
Staatsbahn hatte in der Nähe der Stadt Bordeaux eine
Spitzengeschwindigkeit von 331 km/h erreicht und war
damit Weltrekord gefahren.
28. März
Boxen 1955 – In der Dortmunder Westfalenhalle hatte
der Box-Europameister Heinz Neuhaus seinen Titel vor
17.000 Zuschauern durch einen Punktsieg über
Herausforderer Hein ten Hoff verteidigt.
29. März
BRD 1955 – Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte
erklärt, dass er angesichts der veränderten
weltpolitischen Lage die Bereitschaft der
sowjetischen Regierung erwarte, einer
Wiedervereinigung Deutschlands zuzustimmen.
29. März
UNO 1955 – Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
in New York hatte Israel einstimmig wegen eines am
28. Februar unternommenen Luftangriffs auf den von
Ägypten besetzten Gaza-Streifen verurteilt. Bei dem
Angriff waren 46 Menschen ums Leben gekommen. Zudem
war das Waffenstillstandsabkommen verletzt worden.
30. März
DDR 1955 – Mit Wirkung vom 1. April hatte das
Ministerium für Verkehr in der DDR eine drastische
Erhöhung der Straßenbenutzungsgebühren für
Kraftfahrzeuge aus der Bundesrepublik und
West-Berlin verfügt.
30. März
Österreich 1955 – Der österreichische Ministerrat
hatte die Annahme der sowjetischen Einladung an
Bundeskanzler Julius Raab zu Gesprächen über den
Staatsvertrag beschlossen.
30. März
Fußball 1955 – Die deutsche
Fußballnationalmannschaft hatte in Stuttgart gegen
die italienische Auswahl mit 1:2 verloren.
30. März
Großbritannien 1955 – Der britische Außenminister
Anthony Eden hatte vor dem Unterhaus den Beitritt
Großbritanniens zum türkisch-irakischen
Verteidigungspakt bekanntgegeben. Das Bündnis sollte
die Grundlage für ein allgemeines
Verteidigungsabkommen im Mittleren Osten bilden. Es
war am 5. April in Kraft getreten.
31. März
BRD 1955 – Der Bundestag in Bonn hatte mit 226 gegen
186 Stimmen einen Antrag der SPD angelehnt, der zum
Inhalt hatte, das Inkrafttreten des Saar-Statur so
lange auszusetzen, bis in Verhandlungen mit der
französischen Regierung sämtliche Unklarheiten des
Vertrages ausgeräumt waren.
31. März
BRD/Indien 1955 – Zwischen Indien und der
Bundesrepublik Deutschland war ein Handelsabkommen
geschlossen worden.
31. März
Film 1955 – Bei der Oscar-Verleihung in Los Angeles
(US-Bundesstaat Kalifornien) war der US-Spielfilm
„Die Faust im Nacken“ als bester Film des Jahres
1954 ausgezeichnet worden.
März 1955 Deutschland in den Nachrichten
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