Juni 1955 -
UNO feierte zehnjähriges Jubiläum
Auf der Konferenz von San Francisco war am 26. Juni
1945 die UNO (Organisation der Vereinten Nationen)
durch die Unterzeichnung der Charta von 50 Staaten
gegründet worden. Die UNO-Vollversammlung zum
zehnjährigen Bestehen der Weltorganisation fand
wieder in San Francisco statt. Dwight D. Eisenhower,
der Präsident der USA hatte im Rückblick auf die
ersten zehn Jahre eine positive Bilanz gezogen. Er
hatte unter anderem betont, dass der Welt trotz
aller Fehlschläge durch das Wirken der UNO ein
größerer Krieg mit katastrophalen Folgen erspart
geblieben sei. Die Außenminister Großbritanniens,
Harold Macmillian und der sowjetische Außenminister
Wjatscheslaw M. Molotow bekundeten jeweils ihren
Willen zur Friedenssicherung. Das waren wärmende
Worte in Zeiten des Kalten Krieges.
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Juli
1955 >>
Wichtige Ereignisse im
Juni 1955
1. Juni
BRD 1955 – Der neu gewählte Landtag von
Rheinland-Pfalz hatte den Christdemokraten Peter
Altmeier in seinem Amt als Ministerpräsident mit der
Wiederwahl bestätigt.
2. Juni
USA 1955 – In Quincy (US-Bundesstaat Massachusetts)
war eine Meeresplattform vom Stapel gelaufen. Sie
sollte der Luftverteidigung dienen. Von dieser mit
Radar ausgerüsteten künstlichen
Inseln vor der
Atlantikküste waren für die kommenden Jahre 30 Stück
eingeplant worden.
3. Juni
BRD 1955 – Mit der Verurteilung von zwei Angeklagten
zu Haftstrafen von vier bzw. fünf Jahren war in
Stuttgart der Prozess gegen Angehörige der in der
BRD verbotenen kommunistischen Jugendorganisation
FDJ zu Ende gegangen.
3. Juni
DDR 1955 – Die am 1. April drastisch erhöhten
Straßenbenutzungsgebühren für nicht in der DDR
zugelassenen Kfz hatte das Verkehrsministerium der
DDR teilweise zurückgenommen.
3. Juni
Europa 1955 – Auf der in Messina (
Italien) tagenden
Ministerratskonferenz der Montanunion war der
Franzose René Mayer als Nachfolger seines
Landsmannes Jean Monnet zum Präsidenten der Hohen
Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und
Stahl gewählt worden.
3. Juni
Österreich/Sowjetunion 1955 – Gemäß der
Vereinbarungen des österreichischen Staatsvertrages
war in der Wiener Neustadt der erste größere
Heimkehrertransport aus der Sowjetunion
eingetroffen.
4. Juni
Musik 1955 – In Frankfurt am Main war ein nach einer
Woche das 3. Deutsche Jazzfestival zu Ende gegangen.
Daran teilgenommen hatten Musiker aus europäischen
Nationen und den Vereinigten Staaten.
4. Juni
DDR/Post 1955 – Im DDR-Bezirk Dresden war von der
Deutschen Post der DDR zum ersten Mal die
Röntgentechnik eingesetzt worden. So wurde der
Inhalt von Paketen aus der BRD kontrolliert. Angaben
der DDR-Behörden zufolge sollten Schmuggel und
staatsfeindliche Aktivitäten bekämpft werden.
5. Juni
Rumänien/Albanien 1955 – Mit der Hinterlegung der
rumänischen und albanischen Ratifizierungsurkunden
war das Verteidigungsbündnis des Ostblocks
„Warschauer Pakt“ offiziell in Kraft getreten. Von
den anderen Mitgliedsstaaten waren die Urkunden
bereits in den letzten Wochen hinterlegt worden.
5. Juni
Belgien/BRD 1955 – Zwischen Duisburg
(Nordrhein-Westfalen) und Brüssel (
Belgien) war ein
Hubschrauber-Linienflugdienst der belgischen
Fluggesellschaft Sabena eröffnet worden.
5. Juni
Radrennsport 1955 – Den am 14. Mai gestarteten 38.
Giro d'Italia hatte der italienische Radrennfahrer
Fiorenzo Magni gewonnen. Die 3871 km lange Strecke
hatte er in 108:56:13 h bewältigt. Das hatte einer
Durchschnittsgeschwindigkeit von 35,552 km/h
entsprochen.
5. Juni
Großbritannien 1955 – In England war die erste
Atomuhr in Betrieb genommen worden.
5. Juni
Boxen 1955 – Im Berliner Sportpalast hatte Erich
Schöppner (BRD) zum Abschluss der
Europameisterschaften der Box-Amateure den Titel im
Halbschwergewicht gewonnen. Er hatte den
Titelverteidiger Ulli Nitzschke (
DDR), der einen
Kopf größer war und eine größere Reichweite hatte,
überlegen nach Punkten geschlagen. Mit diesem
Europameister-Titel war für Schöppner dieses Finale
zum Höhepunkt seiner Laufbahn geworden.
5. Juni
Automobilrennsport 1955 – Der Argentinier Juan
Manuel Fangio hatte in Francorchamps auf Mercedes
den Großen Preis von Belgien gewonnen.
6. Juni
Literatur 1955 – In der Bundesrepublik wurde ebenso
wie in der DDR der 80. Geburtstag des bedeutendsten
deutschsprachigen Schriftstellers der Gegenwart,
Thomas Mann, in zahlreichen Feierstunden begangen.
7. Juni
BRD/Sowjetunion 1955 – Von der sowjetischen Staats-
und Parteiführung war Bundeskanzler Konrad Adenauer
zu Gesprächen über die Normalisierung der
deutsch-sowjetischen Beziehungen nach Moskau
eingeladen worden.
7. Juni
Österreich 1955 – In Wien war der am 15. Mai
unterzeichnete österreichische Staatsvertrag vom
Nationalrat des Landes gebilligt. Ebenso gebilligt
wurde der Antrag auf Ausarbeitung eines Entwurfs
eines Neutralitätsgesetzes.
7. Juni
Indien/Sowjetunion 1955 – Zu einem Staatsbesuch war
der indische Ministerpräsident Jawaharlal Pandit
Nehru nach Moskau gereist. Während der zweiwöchigen
Gespräche mit der UdSSR-Führung hatte der Ausbau der
wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen
zwischen den beiden Staaten gestanden.
7. Juni
BRD 1955 – Bundespräsident Theodor Heuss hatte
Heinrich von Brentano von der CDU zum Außenminister
ernannt. Da bisher Bundeskanzler Konrad Adenauer die
Aufgaben des Außenministers wahrgenommen hatte, war
Brentano der erste Außenminister der BRD gewesen.
Der bisherige Beauftragte für Sicherheitsfragen,
Theodor Blank, wurde zum ersten
Verteidigungsminister der BRD ernannt. Er hatte
vordem der Dienststelle Blank vorgestanden. Der neue
Sicherheitsminister für Bundesratsangelegenheiten
war Hans-Joachim von Merkatz geworden.
7. Juni
BRD 1955 – Im nordrhein-westfälischen Kreis Bergheim
war das Fränkische Fürstengrab von Morken aus dem 6.
Jahrhundert entdeckt worden.
8. Juni
West-Berlin/Ost-Berlin 1955 – Der Oberbürgermeister
der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin, Friedrich Ebert,
hatte in einem Schreiben an den Senat von
West-Berlin die Aufnahme von Gesprächen zur
Linderung der Auswirkungen der Teilung der Stadt
vorgeschlagen. +8. Juni
BRD Luftfahrt 1955 – Die Deutsche Lufthansa AG hatte
mit einem Flug von Frankfurt am Main nach New York
offiziell den internationalen Linienflugverkehr
aufgenommen.
8. Juni
Motorradrennsport 1955 – Auf der britischen Insel
Man hatten die deutschen Motorradrennfahrer Walter
Schneider und Hans Strauß auf BMW die „Tourist
Trophy“ in der Seitenwagenklasse gewonnen. Sieger
der 250-ccm- und 350-ccm-Klasse war der Brite Bill
Lomas (MV Augusta) geworden.
8. Juni
Frankfurt am Main 1955 – Als erster europäischer
Tiergarten hatte der Zoo in Frankfurt am Main ein
striktes Fütterungsverbot. Nach Angaben der
Zooleitung unter Bernhard Grzimek waren in den
letzten Monaten immer wieder Tiere verendet. Sie
hatten von Besuchern kein artgemäßes Futter
bekommen.
9. Juni
Niederlande 1955 – Vor der niederländischen Küste
waren 18 Menschen bei einem Schiffsunglück ums Leben
gekommen.
9. Juni
DDR 1955 – Das in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost)
erscheinende SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“
hatte am Wohnungsbau des Landes Kritik geübt. Es
hieß, dass selbst aufwändige Neubauten nicht den
modernen Qualitätsansprüchen genügen würden.
9. Juni
BRD 1955 – Nach massiven Protesten der
Öffentlichkeit war der niedersächsiche
Kultusminister Leonhard Schlüter (FDP) von seinem
Amt zurückgetreten. Schlüter war erst am 26. Mai neu
ernannt worden. Es war ihm vorgeworfen waren, dass
er Mitglied der verbotenen rechtsgerichteten
Deutschen Reichspartei gewesen war.
10. Juni
BRD 1955 – Der Bundesrat in Bonn hatte die Annahme
des von der Bundesregierung eingebrachten
Freiwilligengesetzes mit der Begründung abgelehnt,
dass die Bundesregierung den Gesetzentwurf
vervollständigen müsse, um die rechtlichen
Voraussetzungen für die Durchführbarkeit, also die
Einberufung von Freiwilligen, zu schaffen.
10. Juni
Europa 1955 – Auf einer Tagung in der französischen
Hauptstadt Paris hatte der Ministerrat des
Europäischen Wirtschaftsrates die Bildung einer
Arbeitsgruppe beschlossen. Diese sollte die
Möglichkeiten einer europäischen Zusammenarbeit in
der Erforschung der Kernenergie prüfen. Damit war
der Grundstein für das europäische
Kernforschungslabor CERN gelegt worden.
11. Juni
Frankreich 1955 – Der französische Außenminister
Antoine Pinay hatte in Paris erklärt, dass eine
Neutralität Deutschlands zu einer Überbewaffnung und
zu einem Wiedererstarken des deutschen Militarismus
führen würde.
11. Juni
USA 1955 – In Philadelphia (US-Bundesstaat
Pennsylvania) hatte US-Präsident Dwight D.
Eisenhower angekündigt, dass den westeuropäischen
Staaten Forschungsreaktoren und spaltbares Material
zu Forschungszwecien zur Verfügung gestellt werden
würde.
11. Juni
Marokko 1955 – Unbekannte hatten im marokkanischen
Casablanca ein Attentat auf den Befürworter der
französisch-marokkanischen Verständigung, Jacques
Lemaigre-Debreuil, verübet. Der einflussreiche
Verleger war wenige Stunden nach dem Attentat an
seinen Verletzungen gestorben.
11. Juni
Autorennen 1955 – Bei dem 24-Rennen von Le Mans in
Frankreich hatte sich der bis dato schwerste Unfall
in der Geschichte des Motorsports ereignet. Dabei
waren 82 Menschen ums Leben gekommen, als der
Mercedes-Rennwagen (Silberpfeil) in der
Zuschauermenge explodierte. Es hatte mehr als 200
Verletzte gegeben. Wegen dieses Ereignisses hatte
sich Mercedes zunächst aus dem Rennsport
zurückgezogen.
12. Juni
Misswahl BRD 1955 – In Baden-Baden war das
24-jährige Fotomodell aus Köln, Margit Nünke, zur
„Miss Germany 1955“ gewählt worden.
12. Juni
Europa 1955 – In Versailles war nach zweitägiger
Dauer eine Konferenz des Internationalen Rates der
Europäischen Bewegung zu Ende gegangen. Unter dem
Vorsitz des früheren Ministerpräsidenten
Frankreichs, Robert Schuman, hatten die Delegierten
aus 22 Staaten unter anderem Möglichkeiten einer
Wirtschaftshilfe für rückständige europäische
Staaten erarbeitet.
12. Juni
BRD 1955 – Der „Stahlhelm-Bund der Frontsoldaten“
unter dem Vorsitz des ehemaligen Wehrmachtsgenerals
Albert Kesselring hatte in Goslar ein Jahrestreffen
veranstaltet. Das Treffen war von massiven Protesten
der Gewerkschaften und der Linksparteien begleitet
worden.
12. Juni
USA/BRD 1955 – Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte
von der US-amerikanischen Harvard-Universität die
Ehrendoktorwürde verliehen bekommen.
12. Juni
Radrennsport 1955 – In seiner Heimatstadt Frankfurt
am Main hatte der Radrennfahrer Rudi Theissen die
„Deutschlandrundfahrt“ gewonnen.
13. Juni
Sowjetunion International 1955 – Die sowjetische
Regierung hatte sich mit dem Vorschlag der drei
Westmächte zur Abhaltung eines Gipfeltreffens der
Großmächte einverstanden erklärt. Das Treffen sollte
im Juli stattfinden.
13. Juni
Belgien 1955 – Das belgische Parlament in Brüssel
hatte nach mehrtägiger Debatte den strittigen
Gesetzentwurf über die Neuordnung des Schulwesens
gebilligt. Der Entwurf, der unter anderem die
Streichung von Subventionen für die kirchlichen
Schulen vorgesehen hatte, war in der Bevölkerung auf
massiven Widerstand gestoßen.
13. Juni
PEN 1955 – In der österreichischen Hauptstadt Wien
war der 27. Kongress der internationalen
Schriftstellervereinigung PEN zusammengetreten. Vom
Präsidenten der Organisation, dem Briten Charles
Morgan, war die Mitgliedschaft von Kommunisten im
PEN-Klub entschieden abgelehnt worden.
14. Juni
Großbritannien 1955 – Nach der Schlichtung durch die
Regierung war der am 29. Mai ausgebrochene Streik
der Eisenbahner zu Ende gegangen. Nach Streikbeginn
am 31. Mai hatte der Streik zur Ausrufung des
nationalen Notstandes geführt.
14. Juni
Österreich 1955 – Der österreichische Bundeskanzler
Julius Raab hatte in Wien erklärt, dass Österreich
auch nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages die
Rechte der deutschsprachigen Bevölkerung in Südtirol
vertreten werde.
14. Juni
Argentinien 1955 – Der argentinische
Gewerkschaftsbund hatte seine Mitglieder zu einem
Generalstreik aufgerufen. Damit wollten sie ihre
Unterstützung für die antikirchliche Politik der
Regierung Perón zum Ausdruck bringen.
14. Juni
Theater 1955 – Mit einer Aufführung von William
Shakespeares „Hamlet“ in der Regie von Karl Heinz
Stroux mit Will Quadflieg in der Titelrolle waren in
Recklinghausen die 9. Ruhrfestspiele eröffnet
worden. Die Festspiele dauerten bis zum 14. Juli.
Neben zahlreichen Theateraufführungen konnten die
Besucher auch Konzerte und Ausstellungen erleben.
15. Juni
BRD 1955 – Die CDU/CSU-Bundestagsabgeordneten hatten
in Bonn Heinrich Krone als Nachfolger von Heinrich
von Brentano zum Fraktionsvorsitzenden gewählt.
15. Juni
USA 1955 – In der US-amerikanischen Hauptstadt
Washington hatte eine dreitägige Großübung zur
Evakuierung der Regierungsbehörden im Falle eines
atomaren Angriffs begonnen. An der Übung hatten etwa
1.500 Regierungsbeamte teilgenommen und die Stadt
verlassen, unter ihnen war auch US-Präsident Dwight
D. Eisenhower und das Kabinett.
16. Juni
Westeuropäische Union 1955 – In der britischen
Hauptstadt London hatte der Rat der Westeuropäischen
Union (WEU) die Mitglieder der Internationalen
Kommission für die Überwachung der im Oktober
geplanten Volksbefragung im
Saarland ernannt.
16. Juni
Argentinien 1955 – In der argentinischen Hauptstadt
Buenos Aires hatte die Luftwaffe geputscht und das
Palais von Staatspräsident Juan Perón bombardiert.
Mit Hilfe der regierungstreuen Offiziere war es
Perón gelungen die Kontrolle über die
Luftstreitkräfte zurückzuerobern.
16. Juni
Großbritannien 1955 – Bei Portland an der englischen
Südküste war ein britisches U-Boot nach der
Explosion eines Torpedos gesunken. Bei dem Unglück
waren 13 Menschen ums Leben gekommen.
17. Juni
BRD 1955 – In zahlreichen Städten der Bundesrepublik
hatten Gedenkveranstaltungen anlässlich des 2.
Jahrestages der Niederschlagung des Volksaufstandes
in Berlin (Ost) durch sowjetische Truppen
stattgefunden.
17. Juni
Vier-Mächte-Konferenz 1955 – Unter Beteiligung von
Bundeskanzler Konrad Adenauer hatten die
Außenminister Frankreichs, Großbritanniens und der
USA in New York die im Juli geplante
Vier-Mächte-Konferenz vorbereitet.
17. Juli
Theater 1955 – In der französischen Hauptstadt war
das Theaterstück „Nekrassow“ von Jean-Paul Sartre
zur Uraufführung gebracht worden. Die Hauptrolle
hatte Pierre Brasseur gespielt.
17. Juni
IOC 1955 – Der in
Paris tagende Kongress des
Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hatte die
Olympischen Sommerspiele 1960 an die italienische
Hauptstadt Rom vergeben. Als Austragungsort der
Winterspiele war von den Delegierten Squaw Valley
(US-Bundesstaat Nevada) bestimmt worden.
18. Juni
Europa 1955 – In der französischen Hauptstadt Paris
war unter Beteiligung ehemaliger Soldaten aus
Deutschland,
Frankreich,
Belgien,
Italien,
Griechenland und Luxemburg die Europäische
Vereinigung ehemaliger Frontkämpfer gegründet
worden. Die Organisation war für eine Vereinigung
der europäischen Staaten eingetreten.
18. Juni
Frankreich 1955 – Für die gesamte französische
Mittelmeerküste hatte die Regierung Frankreichs ein
Hupverbot für Autofahrer verhängt. In den
Sommermonaten sollte dadurch der Lärmpegel reduziert
werden.
19. Juni
Vatikan 1955 – Papst Pius XII. hatte im Vatikan 19
Märtyrer der Französischen Revolution
heiliggesprochen. Es waren 15 Männer und vier Frauen
gewesen. Sie hatten sich geweigert, einen Treueeid
auf die Republik zu leisten. Dafür wurden sie
hingerichtet.
19. Juni
Fußball 1955 – In Genf (
Schweiz) hatte die
schweizerische Fußballnationalmannschaft mit 0:3
gegen die spanische National-Elf verloren.
19. Juni
BRD/Sowjetunion 1955 – Etwa 150.000 ehemalige
deutsche Kriegsgefangene hatten in Hannover
(
Niedersachsen) für die Freilassung der noch in der
Sowjetunion verbliebenen ehemaligen
Wehrmachtssoldaten demonstriert. Sie hatten dabei
eine höhere finanzielle Unterstützung der
Kriegsbeschädigten von der Bundesregierung
gefordert.
20. Juni
UNESCO 1955 – Das südamerikanische Land Paraguay war
als neues Mitglied in die UNESCO aufgenommen worden.
20. Juni
DDR 1955 – Nach einer Dauer von sechs Tagen war in
der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) der 4.
Bundeskongress des Freien Deutschen
Gewerkschaftsbundes (FDGB) zu Ende gegangen. Erneut
war Herbert Warncke zum Vorsitzenden des FDGB
einstimmig gewählt worden.
20. Juni
BRD 1955 – In der Bundeshauptstadt Bonn war der
Ausschuss für wirtschaftliche Fragen der
Verteidigung zu seiner konstituierenden Sitzung
zusammengetreten. Von dem Ausschuss sollte die
Arbeit des Verteidigungs- und
Wirtschaftsministeriums koordiniert werden.
20. Juni
Sonnenfinsternis 1955 – Wissenschaftler aus aller
Welt hatten auf Ceylon (ab 1972 Sri Lanka) die
längste Sonnenfinsternis seit 1.200 Jahren
beobachtet. Auf der Erde würde sich eine
Sonnenfinsternis von sieben Minuten und acht
Sekunden erst wieder im Jahr 2150 beobachten lassen.
20. Juni
BRD/DDR 1955 – Der Prozess in München gegen den
deutschen Rennfahrer Manfred von Brauchitsch, der
vor zwei Jahren unter dem Verdacht des Hochverrats
festgenommen und zwischenzeitlich auf freien Fuß
gesetzt wurde, musste unterbrochen werden. Man hatte
bei Brauchitsch Flugblätter mit kommunistischer
Propaganda gefunden. Der Rennfahrer hatte sich
mittlerweile in die DDR abgesetzt.
20. Juni
Automobilrennsport 1955 – In Zandvoort hatte der
argentinische
Rennfahrer Juan Manuel Fangio den
Großen Preis der
Niederlande auf Mercedes gewonnen.
21. Juni
USA 1955 – Der US-Senat hatte den Beitritt der
Vereinigten Staaten zur Internationalen Finance
Corporation gebilligt. Die Unterorganisation der
Internationalen Bank für Wiederaufbau hatte
Wirtschafts- und Finanzhilfe in unterentwickelten
Regionen der Welt geleistet.
21. Juni
Afghanistan/UdSSR 1955 – Beim 2. Transitabkommen
zwischen der Sowjetunion und Afghanistan war es
unter anderem um den Ausbau der Salang-Straße und
des Flusshafens am Amu Darya gegangen.
22. Juni
Österreich 1955 – Der österreichische Nationalrat
hatte das „Wehrkompetenzgesetz“ gebilligt. Es hatte
der Bundesregierung Österreichs die Möglichkeit zur
Vorbereitung des Aufbau des Heeres gegeben.
22. Juni
International 1955 – In der finnischen Hauptstadt
Helsinki hatte ein Weltfriedenskongress begonnen.
Teilgenommen hatten 2000 Delegierte aus 68 Staaten.
In einer während der Konferenz am 29. Mai
verabschiedeten Entschließung waren die Politik der
Stärke und das Wettrüsten in Ost und West verurteilt
worden.
23. Juni
Italien 1955 – Nachdem eine von seiner Regierung
eingebrachte Gesetzesvorlage im Parlament abgelehnt
worden war, hatte der italienische Ministerpräsident
Mario Scelba von den Christdemokraten seinen
Rücktritt erklärt.
23. Juni
NATO 1955 – Die NATO hatte ein achttägiges Manöver
begonnen. Hauptsächlich sollte das Verhalten der
Soldaten im Falle eines Atomschlags geübt werden.
23. Juni
BRD 1955 – In dritter Lesung hatte der Bundestag den
Bundeshaushalt für das Rechnungsjahr 1955/1956
verabschiedet. Gegenüber dem Vorjahr war der
Haushalt mit 30,6 Milliarden DM um 3,4 Milliarden DM
angestiegen.
23. Juni
Luftfahrt 1955 – In der französischen Hauptstadt
Paris war die 21. Internationale
Luftfahrtausstellung eröffnet worden. Bis zum 31.
Juli hatten 200 Aussteller die neuesten
Entwicklungen im Flugzeugbau präsentiert.
23. Juni
International 1955 – Auf der 38. Internationalen
Arbeitskonferenz, die in Genf am 1. Juni begonnen
hatte, hatten die Delegierten Empfehlungen zur
Verbesserung des Arbeitsschutzes und der
gewerkschaftlichen Rechte beschlossen.
23. Juni
BRD/Österreich 1955 – Am Jochenstein, an der
deutsch-österreichischen Grenze war das bis dato
größte Wasserkraftwerk Mitteleuropas in Betrieb
genommen worden.
24. Juni
Film 1955 – Die V. Internationalen Filmfestspiele in
(West-)Berlin hatten mit der Verleihung der
Bundesfilmpreise für 1954 begonnen. Zum besten
Spielfilm war der Streifen „Canaris“ unter der Regie
von Alfred Weidemann gekürt worden. Als beste
Hauptdarsteller waren Therese Giehse („Kinder,
Mütter und ein General“) und O. W. Fischer („Ludwig
II.)“ ausgezeichnet worden.
25. Juni
BRD 1955 – Bei einem Grubenunglück auf der
Gelsenkirchener Zeche „Nordstern“ waren 14 Menschen
ums Leben gekommen. Der Unfall hatte sich ereignet,
als bei Sprengarbeiten ein mangelhaft gesicherter
Schacht eingestürzt war.
25. Juni
DDR 1955 – In der DDR waren Angaben der Deutschen
Reichsbahn zufolge erstmals Schlafwagen 3. Klasse
eingesetzt worden. Der Bettenpreis hatte 8 Mark
betragen. In der 2. Klasse betrug der Bettenpreis 30
Mark. Der Reisende in der 3. Klasse musste auf
getrennte Abteile verzichten.
26. Juni
UNO 1955 – In San Francisco (US-Bundesstaat
Kalifornien) war das zehnjährige Bestehen der
Vereinten Nationen mit einer
Jubiläums-Vollversammlung gefeiert worden. Aus allen
60 Mitgliedsstaaten hatten Delegationen daran
teilgenommen. US-Präsident Dwight D. Eisenhower, der
auch die Eröffnungsrede hielt, zog eine positive
Bilanz.
26. Juni
Fußball 1955 – Das Endspiel um die deutsche
Fußballmeisterschaft war in Hannover mit einem
4:3-Sieg von Rot-Weiß Essen über den 1. FC
Kaiserslautern zu Ende gegangen. Nach dem Spiel
hatte Kaiserslautern beim Deutschen Fußball-Bund
Protest wegen Benachteiligung durch den
Schiedsrichter eingelegt.
26. Juni
Boxen 1955 – Der deutsche Schwergewichtsboxer Heinz
Neuhaus hatte in Bologna (
Italien) den
Europameistertitel durch eine Punktniederlage an den
Italiener Franco Cavicchi verloren.
26. Juni
Fußball 1955 – Die Fußball-Nationalmannschaften der
Schweiz und
Jugoslawiens hatten sich in der
jugoslawischen Hauptstadt Belgrad 0:0 unentschieden
getrennt.
27. Juni
DDR 1955 – In der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) war
ein Informant des Westberliner Senders RIAS wegen
Spionage zum Tod verurteilt worden. Es war das
fünfte Todesurteil, das ein DDR-Gericht im Juni
verhängt hatte.
27. Juni
Kanada/BRD 1955 – Zur Unterstützung des Aufbaus der
deutschen Bundeswehr hatte die kanadische Regierung
der BRD 36 Düsenjäger zur Verfügung gestellt.
28. Juni
USA 1955 – Der US-amerikanische Senat und das
Repräsentantenhaus hatten das Bewilligungsgesetz für
den Verteidigungshaushalt in Höhe von 31,9
Milliarden US-Dollar für das Rechnungsjahr 1955
genehmigt.
28. Juni
BRD 1955 – Es kam während der Bundestagsdebatte um
das Freiwilligengesetz, das die Aufstellung von
bundesdeutschen Streitkräften regeln sollte, zu
tumultartigen Szenen im Plenum. Vor allem die Redner
der SPD-Fraktion hatten sich in scharfer Form gegen
die Annahme der Gesetzesvorlage der Bundesregierung
gewandt.
28. Juni
Feldhandball 1955 – Im West-Berliner Olympiastadion
war die Weltmeisterschaft im
Feldhandball eröffnet
worden, an der 17 Nationen teilgenommen hatten.
29. Juni
BRD/Polen 1955 – Die polnische Militärmission in
West-Berlin hatte bekanntgegeben, dass den Deutschen
nur in „wichtigen Fällen“ Einreisegenehmigungen nach
Schlesien erteilt werden würden.
29. Juni
Sowjetunion/USA 1955 – Die sowjetische Regierung
hatte die Rückgabe von 56 Torpedobooten und sechs
U-Boot-Jägern an die Vereinigten Staaten
bekanntgegeben. Die Schiffe waren der UdSSR im
Zweiten Weltkrieg im Rahmen des Pacht- und
Leihgesetzes von den USA zur Verfügung gestellt
worden.
29. Juni
Israel 1955 – Der israelische Ministerpräsident
Moshe Sharett war nach einem Misstrauensantrag wegen
der Kastner-Affäre zurückgetreten. Das Mitglied der
Regierungspartei Mapai, Israel Kastner, stand unter
dem Verdacht der Kollaboration mit den
Nationalsozialisten. Bis zu den Neuwahlen am 25.
Juli führte Sharett die Regierungsgeschäfte weiter.
30. Juni
BRD 1955 – Die Landesregierung in
Nordrhein-Westfalen hatte in Düsseldorf beschlossen,
60 Millionen DM für den Bau von dringend benötigten
Flüchtlingswohnungen bereitzustellen.
30. Juni
Berlin 1955 – Der West-Berliner Senat hatte ein
Gesprächsangebot des Ostberliner Oberbürgermeisters
Friedrich Ebert über verwaltungs- und
verkehrstechnische Belange als Versuch des
SED-Magistrats, offizielle Anerkennung zu erlangen,
abgelehnt.
30. Juni
USA/BRD 1955 – Die Regierungsvertreter der BRD und
der USA hatten in Washington ein Abkommen über
US-Hilfsleistungen beim Aufbau der Bundeswehr
unterzeichnet.
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