Mai 1977 - Ludwig Erhard starb, der
Orient-Express auf letzter Fahrt
Er war ein verdienstvoller Politiker gewesen,
der noch immer gern als Vater des „deutschen
Wirtschaftswunder“ bezeichnet wird – Ludwig Erhard.
In seiner Zeit als Bundeswirtschaftsminister – 1949
bis 1963 – sorgte er dafür, dass die Bevölkerung der
Bundesrepublik die Schrecknisse des Zweiten
Weltkrieges vergessen und ein neues modernes Leben
mit entsprechendem Lebensstandard führen konnte.
Erhard, der dann von 1963 bis 1966 der zweite
Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland war,
starb am 5. Mai in Bonn im Alter von 80 Jahren an
Herzversagen. Wenige Tage später wurde seiner in
einem Staatsakt im Plenarsaal des Deutschen
Bundestages gedacht. Beigesetzt worden war Erhard in
Gmund am Tegernsee. Ein „Tod auf Schienen“ war
ebenfalls im Mai die Tatsache, dass der berühmteste
Luxus-Zug der Eisenbahngeschichte, der
Orient-Express, von Paris aus zu seiner letzten
Fahrt Paris-Istanbul gestartet war. Seine erste
Fahrt hatte der Orient-Express am 5. Juni 1883
absolviert. Damals hieß Istanbul noch
Konstantinopel. Zu besonderem Ruhm gelangte der
„König der Züge“, wie er auch gern genannt wurde,
durch verschiedene Film- und Literaturklassiker, die
ihn als Schauplatz auserkoren hatten wie
beispielsweise durch den Kriminalroman „Mord im
Orient-Express“ von Agatha Christie. Nach 126 Jahren
war die Ära des Zuges zu Ende gegangen.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1977
1. Mai
Türkei 1977 – Eine Gruppe von Linksradikalen hatte
in Istanbul auf Teilnehmer einer Kundgebung zum 1.
Mai geschossen. Bei dem Überfall waren 38 Menschen
ums Leben gekommen.
1. Mai
DDR 1977 – Die DDR-Führung hatte bei den Feiern zum
1. Mai, dem internationalen Kampf- und Feiertag der
Werktätigen, zum ersten Mal auf eine Militärparade
verzichtet.
1. Mai
International 1977 – Nach der Fertigstellung der
290.000 Tonnen schweren und insgesamt 254 Meter
hohen Ölplattform „Stratfjord Alpha“, war diese bis
dato größte Plattform der Welt zu ihrem Standort in
der Nordsee geschleppt worden, wo sie ihren Betrieb
aufnahm.
1. Mai
Sport/BRD 1977 – Der Deutsche Sportbund und das
Nationale Olympische Komitee hatten in einer
Anti-Doping-Charta jegliches Doping kategorisch
abgelehnt.
2. Mai
BRD/Senegal 1977 – Der Präsident des
westafrikanischen Landes Senegal, Leopold S. Senghor,
war zu einem Staatsbesuch in der Bundesrepublik
eingetroffen. Er blieb sechs Tage lang in der BRD.
2. Mai
Indonesien 1977 – Die regierende Golkar-Partei
erreichte bei den Parlamentswahlen 60 Prozent der
Stimmen.
2. Mai
Schweiz 1977 – Die christdemokratische Politikerin
Elisabeth Blumschy war als erste Frau in Bern an die
Spitze des schweizerischen Nationalrats gewählt
worden. Damit hatte sie das das höchste Staatsamt in
der Schweiz inne.
2. Mai
Wissenschaft/International 1977 – Im
österreichischen Salzburg waren rund 2.000
Wissenschaftler und Regierungsvertreter aus 59
Ländern zusammengekommen. Sie berieten über die
Perspektiven der zivilen Nutzung der Kernenergie und
waren auf Einladung der Internationalen
Atomenergiebehörde in Wien zusammengetroffen. Die
Mehrheit der Teilnehmer hatte sich u. a. für eine
verstärkte Förderung des Baus von sogenannten
Schnellen Brütern ausgesprochen.
3. Mai
BRD 1977 – In der Nähe von Singen im Schwarzwald
(Baden-Württemberg) war es der Polizei gelungen,
nach einem Schusswechsel zwei mutmaßliche
Terroristen festzunehmen. Diese standen unter dem
Verdacht, Beteiligte an der Ermordung des
Generalbundesanwalts Siegfried Buback und seiner
Begleiter gewesen zu sein. Einer der beiden
Verhafteten hatte bei dem Schusswechsel
lebensgefährliche Verletzungen erlitten.
4. Mai
BRD 1977 – In einer Rede in Trier (
Rheinland-Pfalz)
hatte der SPD-Vorsitzende
Willy Brandt eine engere
politische Zusammenarbeit mit den
„euro-kommunistischen“ Parteien Italiens,
Frankreichs und Spaniens abgelehnt.
4. Mai
BRD 1977 – Eine 30-jährige Sekretärin im
Bundeskanzleramt war von der Polizei verhaftet
worden. Sie war verdächtigt worden, für den
Staatssicherheitsdienst der DDR zu arbeiten.
4. Mai
Europa/International 1977 – In der belgischen
Hauptstadt Brüssel waren sich die Außenminister der
neun EG-Mitgliedsstaaten über die Grundsätze ihrer
Politik gegenüber den Ländern der „Dritten Welt“
einig geworden. Zu den Kernpunkten hatten die
finanziellen Soforthilfen für die ärmsten Staaten
gehört. Zudem sollte ein gemeinsamer Rohstoff-Fonds
eingerichtet werden.
4. Mai
USA 1977 – In Chicago (US-Bundesstaat Illinois)
hatte die US-amerikanische katholische
Bischofskonferenz beschlossen, dass Katholiken
künftig nach einer Scheidung nicht mehr
exkommuniziert werden sollten.
4. Mai
USA 1977 – Der frühere US-Präsident Richard M.
Nixon, der im Sommer 1974 wegen der „
Watergate“-Affäre
von seinem Amt zurückgetreten war, hatte sich zum
ersten Mal öffentlich zu den Umständen seines
Rücktritts geäußert. Nixon hatte in einem
Presse-Interview eingeräumt, dass er mehrmals die
Unwahrheit gesagt hatte zur Vertuschung des
Einbruchs in das Wahlkampfbüro der Demokraten. Er
habe jedoch nichts gewusst von der Planung und
Ausführung des Einbruchs.
5. Mai
BRD 1977 – In Bonn war der frühere Bundeskanzler
Ludwig Erhard im Alter von 80 Jahren gestorben.
Erhard gilt als Vater des „deutschen
Wirtschaftswunders“. Er war von 1949 bis 1963
Bundesminister für Wirtschaft, bevor er 1963 das
Bundeskanzleramt übernahm.
5. Mai
Italien/Musik 1977 – Der italienische Dirigent
Claudio Abbado war zum künstlerischen Leiter der
Mailänder Scala ernannt worden.
6. Mai
Indien 1977 – Ein Parteitag der indischen
Kongresspartei hatte in Neu-Delhi Brahmananda Reddy
zu Vorsitzenden gewählt. Die Kongresspartei hatte
bei den Parlamentswahlen im März 1977 eine schwere
Niederlage einstecken müssen. Der neue Vorsitzende
Reddy war als Gefolgsmann der früheren
Ministerpräsidentin
Indira Gandhi bekannt.
6. Mai
Reitsport 1977 – Der international erfolgreiche
Springreiter Alwin Schockemöhle aus Niedersachsen
hatte seinen Rücktritt vom aktiven Sport öffentlich
erklärt.
7. Mai
Europa/International 1977 – In der britischen
Hauptstadt London waren die Staats- und
Regierungschefs der sieben führenden Industrieländer
zu einem Gipfeltreffen zusammengekommen. Dabei
hatten Arbeitslosigkeit und Inflation zu den
Hauptthemen des Treffens gehört.
7. Mai
USA/Israel 1977 – Die US-amerikanische Regierung
hatte beschlossen, dass Israel nicht mehr zu den
verbündeten Staaten gehören sollte, die bevorzugt
Lieferungen mit neuentwickelten Waffensystemen
erhielten. Ein Regierungssprecher hatte jedoch
versichert, dass Lieferungswünsche der Israelis von
den zuständigen US-Behörden auch künftig einer
wohlwollenden Prüfung unterzogen würden.
7. Mai
Argentinien 1977 – Der Außenminister des
südamerikanischen Landes, Cesar Guzetti, war bei
einem Attentat der linksgerichteten
Terrororganisation „Monteneros“ in der Hauptstadt
Buenos Aires schwer verletzt worden war.
7. Mai
Musik/International 1977 – Mit ihrem Titel „L'Oiseau
et l'Enfant“ hatte die französische Schlagersängerin
Marie Myriam den „Grand Prix Eurovision de la
Chanson“ gewonnen.
8. Mai
Frankreich/Dchibuti 1977 – In einer Volksabstimmung
hatte 98 Prozent der wahlberechtigten Einwohner der
französischen Afar- und Issa-Küste am Horn von
Afrika die Unabhängigkeit von Frankreich
befürwortet. Das Gebiet war am 27. Juni nach mehr
als 110 Jahren französischer Herrschaft zur Republik
Dschibuti proklamiert worden.
8. Mai
Japan 1977 – Zwischen rund 4.000 Gegnern des
Flughafenprojekts und der Polizei war es am
Baugelände des neuen internationalen Flughafens etwa
60 km südlich der Hauptstadt Tokio zu gewalttätigen
Auseinandersetzungen gekommen. Beide Seiten waren
bei den Zusammenstößen äußerst brutal vorgegangen.
Mehr als 400 Menschen waren verletzt worden.
8. Mai
DDR 1977 – Das Theaterstück „Agnes Bernauer“ des
Münchner Dramatikers Franz Xaver Kroetz war in der
Messestadt Leipzig zur Uraufführung gelangt.
8. Mai
BRD 1977 – Die erste Maschine der neugegründeten
Frachtgesellschaft „German Cargo Services“
(Tochtergesellschaft der Deutschen Lufthansa) war
vom internationalen Rhein-Main-Flughafen in
Frankfurt am Main gestartet.
8. Mai
Eishockey 1977 – Die Mannschaft der CSSR war bei der
Eishockey-Weltmeisterschaft in der österreichischen
Hauptstadt Wien Titelgewinner geworden. Den zweiten
und dritten Platz hatten Schweden und die
Sowjetunion belegt.
9. Mai
Rumänien 1977 – Die Regierung des Landes hatte eine
Amnestie für etwa 19.000 Häftlinge erlassen. Unter
den Freigelassenen hatten sich auch mehrere
politische Gefangene befunden.
9. Mai
USA/Europa 1977 – US-Präsident Jimmy Carter war in
Genf (Schweiz) im Rahmen seiner ersten Europa-Reise
mit dem Staatspräsidenten Syriens, Hafis Al Asad, zu
einem Gespräch zusammengetroffen, bei dem es um
Lösungsmöglichkeiten für den Nahost-Konflikt ging.
Dabei hatte Asad geäußert, dass Syrien nicht bereit
war, auch nur ein Stück der besetzten Gebiete
preiszugeben, die von Israel 1967 besetzt worden
waren.
9. Mai
DDR/Theater 1977 – In Dresden war das Stück
„Verfassungsfeinde“ des Münchner Dramatikers Franz
Xaver Kroetz zur Uraufführung gelangt.
10. Mai
NATO 1977 – Auf der Frühjahrstagung des NATO-Rates,
die in der britischen Hauptstadt stattfand, hatte
US-Präsident Jimmy Carter u. a. erklärt, dass die
USA bereit sei zum verstärkten Kauf von in Europa
produzierten Waffen.
10. Mai
Rhodesien 1977 – In Salisbury (seit 1982: Harare)
hatte die weiße Minderheitsregierung von Rhodesien
(heute: Republik Simbabwe) einen Antrag des
Internationalen Komitees vom Roten Kreuz zum Besuch
von politischen Gefangenen abgelehnt.
11. Mai
BRD 1977 – Es hatten 17 konservative Schriftsteller,
Wissenschaftler und Publizisten ihren Austritt aus
der Schriftsteller-Vereinigung erklärt. Dieser
Schritt war ein Protest gegen die Zuwahl des in
Belgien lebenden trotzkistischen Soziologen Ernest
Mandel in den westdeutschen PEN-Club. Zu den
Ausgetretenen Mitgliedern hatten u. a. Johannes
Groß, Otfried Preußler und Ernst Nolte gehört.
11. Mai
Fußball 1977 – Der
Hamburger SV hatte durch einen
2:0-Sieg über den SC Anderlecht in der
niederländischen Hauptstadt Amsterdam den
Fußball-Europapokal der Pokalsieger gewonnen.
12. Mai
Zaire 1977 – Der Aufstand von Rebellen in Shaba (Katanga),
einer Provinz von Zaire (heute Demokratische
Republik Kongo) war nach rund zwei Monaten von
Regierungstruppen niedergeschlagen worden. Die
Regierungstruppen wurden von Frankreich militärisch
unterstützt.
12. Mai
Frankreichs 1977 – In einer in der Hauptstadt Paris
veröffentlichten Erklärung hatte sich die Führung
der Kommunistischen Partei Frankreichs zur
Notwendigkeit der atomaren Bewaffnung der
französischen Streitkräfte bekannt. Dies wurde von
Beobachtern als weiterer Beweis für das
Unabhängigkeitsstreben der französischen Kommunisten
gegenüber der Sowjetunion gewertet.
13. Mai
BRD 1977 – Der Deutsche Bundestag hatte mit den
Stimmen der Regierungskoalition aus SPD und FDP die
Gesetzentwürfe zur Sanierung der Renten- und
Krankenversicherung gebilligt.
13. Mai
Italien 1977 – In Rom war die Oper „Neither“ von
Morton Feldman uraufgeführt worden.
13. Mai
Spanien/Sowjetunion 1977 – Die Präsidentin der
Kommunistischen Partei Spaniens, die 81-jährige
Dolores Ibárruri („La Pasionaria“) war aus Moskau
nach Spanien zurückgekehrt. Sie hatte 38 Jahre in
sowjetischem Exil gelebt.
14. Mai
West-Berlin 1977 – Zum ersten Mal seit fünf Jahren
hatten die drei West-Alliierten in West-Berlin
wieder eine Truppenparade am „Tag der Streitkräfte“
abgehalten.
14. Mai
Leichtathletik 1977 – Bei einem
Leichtathletik-Wettbewerb in Göttingen
(
Niedersachsen) hatte die Fürther Sportlerin Eva
Wilms mit 4794 Punkten einen neuen Weltrekord im
Fünfkampf aufgestellt.
15. Mai
Finnland 1977 – Der Sozialdemokrat Kalevi Sorsa
hatte in der finnischen Hauptstadt Helsinki seine
neue Regierung vorgestellt. Vier Tage zuvor hatte es
den Rücktritt der Minderheitsregierung unter
Ministerpräsidenten Martti Miettunen gegeben. Auch
Vertreter der Kommunistischen Partei Finnlands
gehörten zum neuen Kabinett.
15. Mai
Indien 1977 – Die Regierung hatte zum ersten Mal
seit der Erlangung der staatlichen Unabhängigkeit im
Jahr 1947 Getreide in die Liste der Exportgüter
aufgenommen. Die erste Lieferung von indischem
Getreide war in die
Sowjetunion gegangen.
16. Mai
Sambia/Rhodesien 1977 – Der sambische
Staatspräsident Kenneth Kaunda hatte nach
zahlreichen Grenzzwischenfällen zwischen Sambia und
Rhodesien den Kriegszustand erklärt.
16. Mai
Indien 1977 – Um die Fälle von Korruption und
Amtsmissbrauch seiner Vorgängerin
Indira Gandhi
aufklären zu können, hatte die neue Regierung unter
Ministerpräsident Morarji Ranchhodji Desai mehrere
Kommissionen eingesetzt.
16. Mai
Spanien 1977 – Im zu Spanien gehörenden
Baskenland
hatte sich 600.000 Menschen an einem von der
baskischen Autonomiebewegung ausgerufenen
Generalstreik beteiligt.
16. Mai
USA 1977 – In Los Angeles (US-Bundesstaat
Kalifornien) war ein Gesetz gegen
Wasserverschwendung in Kraft getreten.
16. Mai
USA 1977 – In New York war ein Hubschrauber über dem
Pan-Am-Hochhaus abgestürzt. Dabei waren fünf
Menschen ums Leben gekommen.
16. Mai
Boxen 1977 – Im Capital Centre in Landover bei
Washington hatte Muhammad Ali seinen Boxkampf und
Weltmeistertitel im Schwergewicht gegen den
Herausforder Alfredo Evangelista aus Uruguay durch
einen Punktsieg gewonnen.
17. Mai
Israel 1977 – Der rechtsgerichtete Likud-Block unter
Menachem Begin hatte die Parlamentswahlen gewonnen.
Damit hatte die seit rund 30 Jahren regierende
Arbeiter-Partei die Macht im Land verloren.
17. Mai
Polen 1977 – In der Hauptstadt Warschau hatte die
Polizei sechs Mitglieder des regimekritischen
„Komitees zur Verteidigung der Arbeiter“ verhaftet.
Unter den Festgenommenen war auch der Sprecher der
Bürgerrechtsgruppe, Jacek Kuron, gewesen. Den
Verhafteten war unter anderem die Verbreitung von
Falschmeldungen und „Zusammenarbeit mit
ausländischen Zentren zum Schaden Polens“ zur Last
gelegt worden.
17. Mai
BRD/Kenia 1977 – Zwischen der Bundesrepublik und dem
ostafrikanischen Kenia war ein
Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen worden.
18. Mai
International 1977 – In Genf (Schweiz) hatten
Vertreter von 33 Staaten eine internationale
Konvention unterzeichnet. Diese verbot „Umweltveränderungen
zu kriegerischen Zwecken“.
18. Mai
Sowjetunion/BRD 1977 – In der sowjetischen
Hauptstadt Moskau hatten sich acht Sowjetdeutsche
aus Kirgisien gewaltsam Zugang zur Botschaft der
Bundesrepublik verschafft. Sie verließen das Gebäude
nach mehreren Stunden. Unmittelbar danach waren sie
von der Polizei verhaftet worden. Die
Sowjetdeutschen hatten mit ihrer Aktion dagegen
protestierten wollen, dass ihre bereits vor Jahren
gestellten Ausreiseanträge bislang nicht genehmigt
worden waren. Die Bundesregierung versprach einen
verstärkten Einsatz für die Deutschstämmigen in der
Sowjetunion.
18. Mai
Sudan/Sowjetunion 1977 – Die Regierung des Sudan
hatte 60 sowjetische Militärberater ausgewiesen. Die
Regierung des nordafrikanischen Landes hatte mit
dieser Maßnahme auf den Versuch der Sowjetunion
reagiert, die immer stärkeren politischen und
militärischen Einfluss in Afrika gewinnen wollte.
18. Mai
BRD 1977 – Das Theaterstück „Trilogie des
Wiedersehens“ von Botho Strauß war am Deutschen
Schauspielhaus in Hamburg zur Uraufführung gelangt.
18. Mai
Fußball 1977 – Aufgrund des besseren
Torverhältnisses hatte Juventus Turin trotz einer
1:2-Rückspiel-Niederlage gegen Atletico Bilbao aus
Spanien den UEFA-Cup gewonnen. Im Hinspiel hatte die
italienische Mannschaft 1:0 gesiegt.
19. Mai
Großbritannien/Uganda 1977 – Die britische Regierung
hatte den Diktator von Uganda, Idi Amin Dada, von
der Commonwealth-Konferenz ausgeschlossen. Von
unabhängige Personen und Organisationen war in den
Wochen zuvor immer wieder über massive
Menschenrechtsverletzungen durch das diktatorische
Regime berichtet worden.
19. Mai
Kenia 1977 – Da die Wildbestände in dem
ostafrikanischen Land in den vergangenen Jahren
dramatisch zurückgegangen waren, hatte die Regierung
in Nairobi ein Verbot der Großwildjagd erlassen.
Erlaubt waren in Zukunft nur noch Foto-Safaris.
20. Mai
CSSR 1977 – In Prag war der tschechische Dramatiker
Václav Havel, einer der Sprecher der
Bürgerrechtsbewegung „Charta 77“, aus der Haft
entlassen worden. Unter dem Vorwurf
„staatsfeindlicher Aktivitäten“ hatte man Havel im
Februar 1977 festgenommen.
20. Mai
International 1977 – Von der französischen
Hauptstadt Paris aus war der Orient-Express
Paris-Istanbul (Türkei) zu seiner letzten Fahrt
gestartet. Der Zug war einer der berühmtesten
Luxus-Züge der Eisenbahngeschichte gewesen.
21. Mai
BRD 1977 – Unter dem Verdacht der Spionage für die
DDR war in Hamburg der Vorsitzende des Bundes
Deutscher Kriminalbeamter verhaftet worden.
21. Mai
USA/Sowjetunion 1977 – In Genf (Schweiz) waren
zweitägige Gespräche zwischen dem sowjetischen
Außenminister Andrei A. Gromyko und seinem
US-amerikanischen Amtskollegen Cyrus Vance über ein
weiteres Rüstungsbegrenzungsabkommen SALT zu Ende
gegangen. Es kam zu einer Annäherung der
beidseitigen Standpunkte.
21. Mai
Fußball 1977 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München hatte sich die Mannschaft von Borussia
Mönchengladbach durch ein 2:2-Unentschieden gegen
den FC Bayern München zum fünften Mal die Deutsche
Fußball-Meisterschaft gesichert.
21. Mai
Billard 1977 – In Deurne (
Belgien) hatte der
Berliner Dieter Müller durch eine 8:2-Sieg über den
Titelverteidiger Raymond Ceulemans (
Belgien) den
Titel des Billardweltmeisters im Fünfkampf gewonnen.
22. Mai
Spanien 1977 – Die spanische Regierung hatte vor dem
Hintergrund schwerer Unruhen im Baskenland die
Freilassung sämtlicher noch in Haft befindlicher
politischer Gefangener beschlossen.
22. Mai
Frankreich 1977 – Trotz des ausdrücklichen Verbots
des zuständigen Kardinals hatte der
traditionalistische Erzbischof Marcel Lefebvre in
einer Pariser Kirche eine lateinische Messe
gefeiert. Daran hatten Tausende seiner Anhänger
teilgenommen.
23. Mai
BRD 1977 – Nach monatelangen Ermittlungen in
Norddeutschland hatte die Polizei zehn Personen
verhaftet, denen Spionage für den
DDR-Staatssicherheitsdienst zur Last gelegt worden
war.
23. Mai
Niederlande 1977 – Südmolukkische jugendliche
Terroristen hatten den Zug Assen-Groningen und eine
Schule überfallen. Sie hatten insgesamt mehr als
hundert Geiseln genommen und damit die Freilassung
inhaftierter Gesinnungsgenossen gefordert. Nach
Beendigung durch Militäreinsatz 19 Tage später waren
zwei Geiseln tot und sechs Geiselnehmer.
23. Mai
Israel 1977 – Der designierte Ministerpräsident
Menachem Begin vom rechtgerichteten Likud-Block
hatte in Jerusalem mitgeteilt, dass der
Wirtschaftswissenschaftler Milton Friedman als
Berater der neuen Regierung sein soll, um
Unterstützung bei der Überwindung der ökonomischen
Krise zu leisten. Nobelpreisträger Friedman war ein
Vertreter wirtschaftsliberaler Theorien. Diese
schlossen staatlichen Einfluss auf das ökonomische
Geschehen weitgehend aus.
23. Mai
BRD 1977 – Die Schriftstellerin Gerlind Reinshagen
wurde mit dem mit 20.000 DM dotierten Mülheimer
Dramatikerpreis für ihr Stück „Sonntagskinder“
ausgezeichnet.
24. Mai
Sowjetunion 1977 – Der Staatspräsident Nikolai W.
Podgorny war entmachtet worden. Er hatte seinen Sitz
im Politbüro verloren. Zudem erfolgte auch eine
Ablösung als Staatsoberhaupt (16. Juni). Das
Präsidentenamt war zusätzlich von Parteichef Leonig
I. Breschnew übernommen worden.
24. Mai
Niederlande 1977 – Die Sozialdemokraten waren als
Sieger aus den Parlamentswahlen hervorgegangen. Sie
hatten 53 der insgesamt 150 Parlamentssitze
errungen. Mit 49 Mandaten war die
Christlich-Demokratische Partei zweitstärkste
politische Kraft geworden.
24. Mai
Frankreich 1977 – Große Teile des öffentlichen
Lebens im Land waren lahmgelegt worden durch einen
24-stündigen Generalstreik. Zu dem hatten sämtliche
große Gewerkschaftsorganisationen Frankreichs
aufgerufen. Das Sparprogramm der Regierung unter
Ministerpräsident Raymond Barre war der Grund für
diesen Protest-Streik.
24. Mai
Italien 1977 – In der Hauptstadt Rom war der Polizei
die Zerschlagung eines internationalen Fälscherrings
gelungen. Mehr als 1.300 gefälschte Kunstwerke waren
beschlagnahmt worden, unter denen sich viele Bilder
und Zeichnungen nach Giorgio de Chirico befanden.
25. Mai
USA 1977 – In den Vereinigten Staaten hatte „Star
Wars: A new hope“ („Krieg der Sterne“) Premiere.
25. Mai
Fußball 1977 – Im Olympiastadio in Rom hatte der FC
Liverpool mit 3:1 die Elf von Borussia
Mönchengladbach besiegt und war damit Sieger des
Europapokals der Landesmeister geworden.
26. Mai
Israel 1977 – Der frühere Verteidigungsminister
Moshe Dayan hatte seinen Austritt aus der
Arbeiter-Partei erklärt. Diese war bei den
Parlamentswahlen unterlegen gewesen. Dayan
beabsichtigte im Kabinett des designierten
Ministerpräsident Menachem Begin vom Likud-Block
Außenminister zu werden.
27. Mai
BRD 1977 – Der Deutsche Bundestag hatte eine
Wehrdienstnovelle gegen die Stimmen der
CDU/CSU-Opposition beschlossen. Danach konnten
Wehrpflichtige ohne vorherige Gewissensprüfung
aussuchen, ob sie Wehrdienst oder zivilen
Ersatzdienst leisten wollen. Bundespräsident Walter
Scheel hatte lange mit der Unterschrift unter das
Gesetz gezögert. Ein Jahr später war die
Gesetzesänderung vom Bundesverfassungsgericht für
verfassungswidrig erklärt worden.
27. Mai
Film/International 1977 – Der Film „Padre Padrone“
der Brüder Paolo und Vittorio Taviani aus Italien
war bei den Filmfestspielen im südfranzösischen
Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden.
28. Mai
BRD/Jugoslawien 1977 – Um mit der kommunistischen
Führung hauptsächlich Fragen der wirtschaftlichen
Zusammenarbeit zu beraten, war Bundeskanzler Helmut
Schmidt für zwei Tage zu einem offiziellen Besuch in
Jugoslawien eingetroffen.
29. Mai
USA 1977 – In einem Freizeit-Zentrum bei Cincinatti
(US-Bundesstaat Ohio) war es zu einer
Brandkatastrophe gekommen, bei der 158 Menschen ums
Leben kamen.
29. Mai
Automobilrennsport 1977 – Der US-amerikanische
Autorennfahrer Anthony Joseph Foyt jr. hatte das
500-Meilen-Rennen von Indianapolis (US-Bundesstaat
Indiana) gewonnen.
30. Mai
Schweiz 1977 – Der traditionalistische Bischof
Marcel Lefebvre hatte trotz Verbots in Genf eine
lateinische Messe zelebriert.
30. Mai
Fußball 1977 – Der 1. FC Köln hatte im
Wiederholungs-Finale um den DFB-Vereinspokal Hertha
BSC Berlin in Hannover (
Niedersachsen) 1:0 besiegt.
Das erste Finale war 1:1 nach Verlängerung zu Ende
gegangen.
31. Mai
Österreich 1977 – Verteidigungsminister Karl
Lütgendorf hatte seinen Rücktritt erklärt. Er war
durch Presseveröffentlichungen mit einer Affäre um
illegale Waffenexporte in Zusammenhang gebracht
worden.
Mai 1977 Deutschland in den Nachrichten
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