April 1977 - Ermordung von Generalbundesanwalt
Siegfried Buback
Der Terrorismus in der Bundesrepublik hatte
längst Fuß gefasst. Spätestens seit die Rote Armee
Fraktion ihr Unwesen getrieben hatte, war das
deutlich geworden. Dennoch schockierte die
Schlagzeile, dass am 7. April der
RAF-Generalbundesanwalt und seine Begleiter in
Karlsruhe ermordet worden war. Sie waren wenige Tage
später in einem Staatsakt gewürdigt worden. Ein
Schlag ins Gesicht war zum Ende des Monats der
Nachruf, der in einer Göttinger Studenten-Zeitung
erschienen war. Der Nachruf war von einem anonymen
Verfasser namens „Mescalero“ unterzeichnet worden,
der unter anderem seine „klammheimliche Freude“ über
den Tod des Generalsbundesanwalts zum Ausdruck
brachte. Dieser Buback-Nachruf hatte bundesweit
große Empörung ausgelöst. Fortschritte in Sachen
Terroristen-Bekämpfung waren nur spärlich zu
verzeichnen. Immerhin hatte das Oberlandesgericht
Stuttgart nach zwei Jahren Verhandlungs-Marathon die
Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und
Jan-Carl Raspe zu lebenslanger Haft wegen Mordes
verurteilt. Derweil war in Hamburg die Deutsche
Organisation Nichtkommerzieller Anhänger des
Lauteren Donaldismus (D. O. N. A. L. D.)gegründet
worden. Diese Donaldisten interessieren sich für die
Familie Duck und die Welt, in der sie lebt.
Jedenfalls sind Donaldisten friedfertiger als
Terroristen.
Wichtige Ereignisse im
April 1977
1. April
Rhodesien 1977 – Die Rassentrennung, die unter
anderem in Krankenhäusern und Restaurants bis dato
eingehalten werden musste, war von der Regierung in
Rhodesien aufgehoben worden.
1. April
Schweden 1977 – Die schwedische Polizei konnte 30
mutmaßliche Terroristen dingfest machen. Unter den
Festgenommenen hatten sich zwei Deutsche befunden.
Auf Ersuchen der Bundesregierung waren die beiden
Deutschen zwei Tage später in die Bundesrepublik
ausgeliefert worden. Nach Polizei-Erkenntnissen war
von einigen Verhafteten die Entführung der früheren
schwedischen Ministerin Anna-Greta Lejon geplant
worden.
1. April
USA/Wissenschaft 1977 – US-amerikanische Astronomen
hatten entdeckt, dass der Planet Uranus ein
ebensolches System von Ringen besitzt wie der
Saturn.
1. April
BRD/Fußball 1977 – Als beim Bundesligaspiel
Hamburger SV gegen Bayern München eine Gruppe von
etwa 100 Zuschauern die Steh-Traversen der Westkurve
im, Hamburger Stadion hinabstürzte, war ein
15-jähriger Fußball-Fan ums Leben gekommen.
2. April
Spanien 1977 – Die Regierung des Landes hatte die
Pressezensur fast vollständig aufgehoben.
2. April
Kongo 1977 – Das regierende Militärkomitee ernannte
Oberst Joachim Yhombi-Opango zum neuen Präsidenten
der Volksrepublik Kongo. Nach dem Scheitern eines
Putschversuchs gegen die linksgerichtete Regierung
des Kongo hatte ein Militärkomitee die Macht im Land
übernommen. Sie setzte wenige Tage später die
Verfassung außer Kraft. Beim dem Putschversuch war
der Präsident Marien Ngoubi am 18. März getötet
worden. Der neue Präsident hatte erklärt, er werde
den politischen Kurs seines ermordeten Vorgängers
beibehalten.
2. April
Kuba/DDR 1977 – Kubas Staatspräsident
Fidel Castro
war zu einem Staatsbesuch in die DDR-Hauptstadt
gereist. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit hatte im
Mittelpunkt seiner Gespräche mit der Partei- und
Staatsführung der DDR gestanden.
3. April
Sowjetunion/BRD 1977 – Zwischen München (
Bayern) und
der sowjetischen Hauptstadt Moskau war von der
sowjetischen Fluggesellschaft Aeroflot der direkte
Liniendienst aufgenommen worden.
4. April
Kuba/Zaire 1977 – Die Regierung von Zaire (seit
1997: Demokratische Republik Kongo) hatte die
diplomatischen Beziehungen zu Kuba abgebrochen.
Dieser Schritt war damit begründet worden, dass auf
Seiten der Rebellen in der Provinz Shaba (Katanga,
Zaire) auch kubanische Soldaten kämpfen würden.
4. April
Großbritannien 1977 – Die britische Regierung hatte
ein Gesetz über die staatliche Preiskontrolle
erlassen. Unter anderem sah das Gesetz das
Einfrieren von Preisen bei bestimmten Gütern für die
Dauer von bis zu zwölf Monaten vor. Es hatte
zugleich eine begrenzte Kontrolle über die
Gewinnverteilung von Wirtschaftsunternehmen
ermöglicht. Dagegen hatten britische
Industrievertreter heftigen Protest erhoben. Ziel
dieser Maßnahmen war die Eindämmung der Inflation.
4. April
Indien 1977 – Die neue Regierung unter
Ministerpräsident Morarji Ranchhodji Desai hatte als
eine ihrer ersten Maßnahmen einen Gesetzentwurf
vorgelegt, durch den die von früheren
Ministerpräsidentin
Indira Gandhi stark
eingeschränkte Pressefreiheit wiederhergestellt
wurde.
4. April
Sowjetunion 1977 – Der russische Germanist und
Schriftsteller Lew Kopelew war aus dem sowjetischen
Schriftstellerverband ausgeschlossen worden. In der
Vergangenheit hatte Kopelew wiederholt die
politische Lage in der Sowjetunion kritisch
beleuchtet und dabei insbesondere die Verletzung von
Menschenrechten hervorgehoben.
5. April
April
USA/Ägypten 1977 – Der ägyptische Präsident Muhammad
Anwar As Sadat war im Rahmen seines offiziellen
USA-Besuchs in Washington mit US-Präsident
Jimmy
Carter zusammengetroffen. Die Hauptthemen des
Gesprächs waren die Möglichkeiten zur Lösung des
Nahostkonflikts und der Wunsch Ägyptens,
umfangreiche Waffenlieferungen durch die USA zu
erhalten.
5. April
Polen/Musik 1977 – In der polnischen Hauptstadt
Warschau waren die Originalpartituren von Wolfgang
Amadeus Mozarts Opern „Die Zauberflöte“ und „Die
Hochzeit des Figaro“ wiederaufgefunden worden. Sie
waren lange verschollen gewesen.
6. April
BRD/Afrika 1977 – Die Bundesministerin für
wirtschaftliche Zusammenarbeit, Marie Schlei, hatte
eine mehrtägige Reise durch Afrika beendet. Nach
ihrer Rückkehr hatte die
CDU/CSU-Opposition die
Ministerin heftig angegriffen wegen ungeschickter
Äußerungen, die sie über die politische Lage in
Afrika getan hatte.
7. April
BRD 1977 – In Karlsruhe (
Baden-Württemberg) war der
RAF-Generalbundesanwalt Siegfried Buback zusammen
mit zwei Begleitern von Terroristen ermordet worden.
7. April
USA 1977 – US-Präsident Jimmy Carter hatte in
Washington erklärt, dass die Vereinigten Staaten bis
auf Weiteres von einer Verwendung von Plutonium als
Kernbrennstoff in Kernkraftwerken absehen wollen.
Das hochgiftige Plutonium kann zum Bau von
Atombomben benutzt werden, weswegen die industrielle
Verwendung deshalb möglichst eingeschränkt werden
sollte.
7. April
Basketball 1977 – Die Basketballmannschaft von
Maccabi Tel Aviv hatte in der jugoslawischen
Hauptstadt Belgrad durch einen 78:77-Sieg über das
italienische Team Ignis Varese den Europa-Cup
gewonnen.
8. April
Marokko/Zaire 1977 –
Marokko hatte mit Hilfe einer
Luftbrücke französischer Flugzeuge
Truppenkontingente nach Zaire (seit 1997:
Demokratische Republik Kongo) geschickt. Dort sollte
sie die Regierungstruppen von Staatspräsident Sésé
Séko Mobutu im Kampf gegen Rebellen unterstützen,
die in der Provinz Shaba (Katango) kämpften.
8. April
BRD/Malaysia 1977 – Zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und dem asiatischen Land Malaysia war
ein Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen worden.
9. April
Spanien 1977 – Die Kommunistische Partei Spaniens
war wieder zugelassen worden. Sie war unter der
Diktatur von Francisco Franco Bahamonde 40 Jahre
lang verboten gewesen.
9. April
USA/Sowjetunion 1977 – Boote der US-Küstenwacht
hatten vor der Küste des US-Bundesstaates
Massachusetts zwei sowjetische Trawler aufgebracht.
Diese hatten in der
200-Seemeilen-Fischereischutzzone mehr als die
vertraglich erlaubte Menge gefischt.
10. April
BRD 1977 – Unbekannte Täter hatten bei einem
nächtlichen Einbruch in die Wertzeichenzentrale der
Bundespost in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen)
Briefmarken im Wert von rund 10 Millionen DM
erbeutet. Ein Sprecher der Bundespost hatte
mitgeteilt, dass es sich den bisher größten Raub
gültiger Briefmarken in der Geschichte der
Bundespost gehandelt habe. Jedoch würde es den
Dieben schwer fallen, ihre Beute zu Geld zu machen.
Das Gewicht der Beute betrug mehrere Zentner. +11.
April
Automobilsport 1977 – In Nairobi (Kenia) war der
Schwede Björn Waldegaard auf Ford Escort
Gesamtsieger der 25. Ostafrika-Safari-Rallye
geworden.
12. April
Äthiopien/Sudan 1977 – Im Grenzgebiet zwischen
Äthiopien und dem Sudan war es zu militärischen
Zwischenfällen gekommen. Äthiopische Truppen hatten
sudanesische Soldaten zurückgeschlagen, die in den
Nachbarstaat eingedrungen waren. In der nach
Unabhängigkeit strebenden äthiopischen Provinz
Eritrea wurden die Rebellen vom Sudan unterstützt.
13. April
DDR/BRD 1977 – Der DDR-Schriftsteller Reiner Kunze
war mit seiner Familie in die Bundesrepublik
übergesiedelt. In der DDR war Kunze starken
Repressionen ausgesetzt gewesen.
13. April
BRD 1977 – In Karlsruhe (Baden-Württemberg) hatte
ein Staatsakt für den von Terroristen ermordeten
Generalbundesanwalt Siegfried Buback und seine bei
dem Anschlag getöteten Begleiter stattgefunden.
13. April
Thailand 1977 – Ein Regierungsbeamter und drei
Frauen waren in der Hauptstadt Bangkok verhaftet
worden. Sie hatten nach einem Geständnis des
Hauptbeschuldigten thailändische Kinder für einen
Preis von 500 bis 1000 US-Dollar über Mittelsmänner
an Familien vor allem in Schweden, Großbritannien
und der Bundesrepublik verkauft.
13. April
DDR 1977 – In dem vom Bertolt Brecht und Helene
Weigel begründeten „Berliner Ensemble“ in Ost-Berlin
war der Regisseur Manfred Wekwerth zum neuen
Intendanten berufen worden. Der Brecht-Schüler
Wekwerth hatte die Nachfolge von Ruth Berghaus
angetreten. Diese wollte sich in Zukunft verstärkt
der Opernregie zuwenden.
14. April
Frankreich 1977 – Der Generaldirektor der Fiat-Werke
in Frankreich, Luchino Revelli-Beaumont, war in der
Hauptstadt Paris entführt worden. Die Kidnapper
hatten umgerechnet 1,5 Millionen DM Lösegeld und die
kostenlose Verteilung von Lebensmitteln und
Medikamenten an arbeitslose Italiener in
Frankreich
gefordert. Die Entführer bezeichneten sich als
Mitglieder eines „Komitees für revolutionäre
sozialistische Einheit“. Nach Zahlung des Lösegelds
war Revelli-Beaumont freigelassen worden. Die Täter
konnten wenig später festgenommen werden. Sie waren
Polizeiangaben zufolge „normale Kriminelle“.
14. April
Israel/BRD 1977 – In Tel Aviv hatten zwei bewaffnete
Israelis aus Protest gegen die ihrer Ansicht nach zu
wenig energische Verfolgung von Nazi-Verbrechen
durch die bundesdeutsche Justiz vorübergehend die
Botschaft der Bundesrepublik besetzt.
14. April
China 1977 – Kritiker der KP Chinas hatten in der
chinesischen Millionenstadt Shanghai auf
Plakatanschlägen die Verbesserung der
Lebensmittelversorgung gefordert. Die Anschläge
hatten daneben scharfe Angriffe auf die entmachtete
„Vierer-Bande“ um die linksradikale Mao-Witwe Chiang
Ch'ing enthalten.
15. April
BRD 1977 – Im Raum Passau (
Bayern) waren – einem
Bericht der Illustrierten „stern“ zufolge – von
mehreren Baufirmen rund 60 Millionen DM Finanzhilfe
unrechtmäßig kassiert worden.
16. April
Großbritannien/Afrika 1977 – Der britische
Außenminister David Owen hatte eine mehrtägige Reise
angetreten, die ihn durch die sogenannten schwarzen
Frontstaaten nördlich von Südafrika führte. Unter
anderem besuchte er Sambia und Botswana und
erörterte dort Möglichkeiten zur Aufhebung des
Apartheid-Regimes in Südafrika.
16. April
BRD 1977 – Der Süddeutsche Rundfunk in
Stuttgart
hatte die Uraufführung des Chorwerks „Epitaph für
einen Mächtigen“ von Armin Schibler gesendet. Der
Komponist hatte das Stück mit einer Widmung für die
Gefangenenhilfsorganisation Amnesty International
versehen.
16. April
Fußball 1977 – Die Nationalmannschaft Österreichs
hatte in Wien in einem Qualifikationsspiel zur
Fußball-Weltmeisterschaft die Auswahl der Türkei 1:0
besiegt.
16. April
BRD 1977 – In Hamburg war die Deutsche Organisation
Nichtkommerzieller Anhänger des Lauteren Donaldismus
(D. O. N. A. L. D.) gegründet worden, eine
Vereinigung von Gleichgesinnten – den Donaldisten.
Die Donaldisten interessieren sich für die Familie
Duck und die Welt, in der diese lebt.
17. April
Belgien 1977 – Die regierende Christliche
Volkspartei von Ministerpräsident Leo Tindemans
hatte bei den Parlamentswahlen Stimmengewinne
erzielt. Die Zahl ihrer Sitze hatte die Partei von
72 auf 80 gesteigert. Die Sozialisten hatten als
zweitstärkste politische Kraft drei Sitze
hinzugewonnen. Damit hatten sie über 62 Mandate
verfügt.
17. April
BRD 1977 – In Frankfurt am Main hatte etwa 50 junge
Leute kurzzeitig die evangelische Peterskirche
besetzt. Sie protestierten damit gegen die
Haftbedingungen, denen angeklagte und verurteilte
Terroristen ausgesetzt waren. Außerdem wollten sie
die öffentliche Aufmerksamkeit auf den anhaltenden
Hungerstreik von RAF-Häftlingen richten, die in
„Isolationshaft“ saßen.
17. April
Israel 1977 – Die Gattin des früheren israelischen
Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin, Lea Rabin, war
von einem Jerusalemer Gericht zu einer Geldstrafe
von 250.000 Israelischen Pfund (rund 34.300 DM)
wegen des illegalen Besitzes eines Bankkontos in den
Vereinigten Staaten verurteilt. Wegen der
Devisen-Affäre seiner Frau hatte Yitzhak Rabin am 8.
April 1977 sein Amt niedergelegt.
17. April
Fechtsport 1977 – In Heidenheim (
Baden-Württemberg)
hatte die Degenfecht-Mannschaft des FC
Tauberbischhofsheim durch einen 8:3-Sieg über die
Mannschaft aus Bukarest den Europa-Cup der
Landesmeister gewonnen.
18. April
BRD/Literatur 1977 – Der österreichische
Schriftsteller und Essayist Jean Améry war mit dem
20.000 DM dotierten Lessing-Preis des Hamburgs
Senats ausgezeichnet worden. Unter anderem hatte es
in der Begründung geheißen, dass der Preisträger
sich in seinem Werk stets „für Wert und Würde des
einzelnen eingesetzt“ habe.
19. April
Spanien/BRD 1977 – Der spanische König Juan Carlos
I. war in Begleitung seiner Frau zu einem
fünftägigen Staatsbesuch in die Bundesrepublik
gereist. Zu Ehren des spanischen Gastes hatte
Bundespräsident Walter Scheel in seiner Ansprache
bei einem Festessen die bedeutende Rolle von Juan
Carlos I. beim friedlichen Übergang Spaniens von der
Diktatur zur Demokratie gewürdigt.
19. April
El Salvador 1977 – Der Außenminister des Landes, M.
Borgonovo Pohl, war von linksgerichteten
Untergrundkämpfern entführt worden. Am 11. Mai 1977
war der Entführten von der Polizei ermordet
aufgefunden worden.
19. April
BRD 1977 – Der Chemiekonzern Bayer hatte zur
Bekämpfung der gefürchteten Tropenkrankheit
Bilharziose ein Medikament auf den Markt gebracht.
19. April
USA/Literatur 1977 – Der schwarze US-Amerikaner Alex
Haley hatte den bedeutendsten Literarturpreis der
USA, den Pulitzer-Preis, für seinen Erfolgsroman „Roots“
bekommen. In „Roots“ wird die Geschichte einer
Sklaven-Familie im Süden der Vereinigten Staaten
thematisiert.
19. April
BRD/Fußball 1977 – Von den nächsten
Fußball-Länderspielen hatte sich
Rekordnationalspieler Franz Beckenbauer freistellen
lassen. Er wechselte zu Cosmos New York.
20. April
BRD 1977 – Der frühere hessische Ministerpräsident
Albert Osswald hatte auf einer Pressekonferenz in
Rothenburg (Fulda) seinen Rücktritt vom Amt des
SPD-Landesvorsitzenden erklärt. Wegen angeblich
dubioser Grundstücksgeschäfte und unkorrekter
Kredite war Osswald wiederholt mit verbalen
Angriffen attackiert worden. Osswald hatte zu seinem
Rücktritt erklärt, dass dieser kein
Schuldeingeständnis sei.
20. April
Spanien 1977 – Ein rechtsgerichteter General war von
der Regierung aus dem Dienst entlassen worden. Er
hatte sich besonders heftig gegen die
Wiederzulassung der Kommunistischen Partei Spaniens
geäußert.
20. April
Frankreich 1977 – Arbeiter der Textilfabrik der
Brüder Schlumpf in Mulhouse (
Elsass) hatten das
Gelände des in Konkurs gegangenen Betriebs besetzt.
Dabei hatten sie eine wertvolle Sammlung von
Automobilien entdeckt.
20. April
Vatikan 1977 – Im Vatikan hatten zum ersten Mal in
der Geschichte der katholischen Kirche Frauen in
einem Kirchenchor mitgesungen. Bis dahin waren die
hohen Stimmen in geistlichen Chorwerken stets mit
Knaben besetzt gewesen.
20. April
USA 1977 – Die in einigen US-Bundesstaaten
vereinzelt noch ausgeführte Prügelstrafe an Schulen
war vereinbar mit der Verfassung der Vereinigten
Staaten. Das konnte einem Urteilsspruch des Obersten
Gerichtshofes der USA in Washington entnommen
werden.
21. April
Pakistan 1977 – Wegen andauernder Unruhen im Lande
hatte Präsident Zulfikar Ali-Khan Bhutto das
Kriegsrecht über Pakistan verhängt.
21. April
USA 1977 – US-Präsident Jimmy Carter hatte dem
Kongress in Washington einen Gesetzentwurf zur
Energieeinsparung vorgelegt. Dieser hatte unter
anderem eine Anhebung der Benzinpreise und höhere
Steuern für große Pkw vorgesehen.
21. April
BRD 1977 – Der Ökonom Otmar Emminger war von der
Bundesregierung zum Präsidenten der Deutschen
Bundesbank mit Wirkung vom 1. Juli 1977 ernannt
worden. Emminger hatte die Nachfolge von Karl Klasen
angetreten. Der neue Vizepräsident war Karl Otto
Pöhl geworden.
21. April
USA 1977 – Am New Yorker Broadway hatte das Musical
„Annie“ seine Premiere gehabt, wo es in den
Folgejahren weitere 2.376 Aufführungen erlebt hatte.
22. April
International 1977 – Die in Genf (Schweiz) tagende
Konferenz über Kriegsvölkerrecht hatte kriegführende
Parteien dazu aufgefordert, künftig bei
gefangengenommenen Guerillakämpfern eine reguläre
Behandlung durchzuführen wie bei regulären
Kriegsgefangenen.
22. April
Israel 1977 – Der bisherige israelische
Verteidigungsminister Shimon Peres von der
Arbeiter-Partei hatte das Amt des
Ministerpräsidenten von seinem Parteifreund Yitzhak
Rabin übernommen. Nach dem Bekanntwerden illegaler
Devisengeschäfte seiner Frau war Rabin von seinem
Amt zurückgetreten.
22. April
Handball 1977 – Die Handballmannschaft von Steaua
Bukarest hatte in Sindelfingen (Baden-Württemberg)
durch einen 21:20-Sieg über ZSKA Moskau das Endspiel
um den Europa-Cup der Landesmeister gewonnen.
23. April
Norwegen 1977 – In der Nordsee hatte ein Leck an der
norwegischen Bohrinsel „Bravo“ zu einer Ölpest
geführt. US-Experten unter der Leitung von Paul
„Red“ Adair war erst nach mehreren Tagen eine
Schließung des Lecks gelungen.
23. April
Radrennsport 1977 – In Belgien hatte der
französische Radprofi Bernard Hinault das klassische
Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen.
24. April
Äthiopien/USA 1977 – Von der linksgerichteten
Regierung Äthiopiens war die Schließung mehrerer
westlicher Konsulate und US-amerikanischer
Einrichtungen angeordnet worden. Diese Maßnahme war
eine Reaktion darauf, dass die Vereinigten Staaten
dem ostafrikanischen Land jegliche US-Militärhilfe
gestrichen hatte.
24. April
Spanien 1977 – Acht konservative und
sozialdemokratische Parteien hatten ein Wahlbündnis
geschlossen zur Aufstellung gemeinsamer Kandidaten
im Juni 1977 bei den ersten freien Parlamentswahlen,
die seit mehr als 40 Jahren durchgeführt wurden. Mit
dem Wahlbündnis sollten ihre Wahlchancen verbessert
werden.
24. April
Spanien 1977 – In der Hauptstadt Madrid hatte sich
der Vorsitzende der erst vor wenigen Tagen wieder
zugelassenen Kommunistischen Partei Spaniens,
Santiago Carillo, auf einer Parteiveranstaltung für
die Beibehaltung der Monarchie ausgesprochen.
25. April
BRD/Indonesien 1977 – Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher war im Rahmen einer
mehrtägigen Asien-Reise in Begleitung von etwa 30
Vertretern der westdeutschen Industrie in der
indonesischen Hauptstadt Jakarta angekommen. Vor
allem waren Gespräche mit Regierungsangehörigen über
den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen beider Länder
geplant. Genscher hatte zuvor Indien und Sri Lanka
einen Besuch abgestattet.
25. April
Namibia 1977 – Nach mehrjährigen Verhandlungen
hatten sich die von Weißen gebildete Deutsche
Evangelisch-Lutherische Kirche von Namibia (früher
Südwest-Afrika) und die schwarze Vereinigte
Evangelisch-Lutherische Kirche geeinigt, beide
Kirchenorganisationen zu vereinigen.
26. April
BRD 1977 – Unter der Leitung von Bundeskanzler
Helmut Schmidt hatte in Bonn ein Spitzengespräch
über die innere Sicherheit der Bundesrepublik
stattgefunden. Die Oppositionsführer Helmut Kohl und
Franz Josef Strauß waren dazu eingeladen. Sie sagten
ihre Teilnahme jedoch wegen grundsätzlicher
Meinungsverschiedenheiten ab.
26. April
Frankreich 1977 – Zur Bekämpfung der stark
gestiegenen Arbeitslosigkeit hatte die konservative
französische Regierung ein Regierungsprogramm
vorgelegt.
26. April
Türkei 1977 – Während einer Wahlkampfveranstaltung
in Istanbul war auf den Vorsitzenden der türkischen
Sozialdemokraten, Bülent Ecevit, mehrfach geschossen
worden. Ecevit war bei dem Anschlag unverletzt
geblieben.
26. April
USA 1977 – In New York war die legendäre Diskothek
„Studio 54“ eröffnet worden. Der Nachtclub war auf
Grund des Standortes in der 54. Straße zu seinem
Namen gekommen.
26. April
Vatikan 1977 – Um die Aussöhnung zwischen den beiden
Religionsgemeinschaften voranzubringen, hatten sich
Papst Paul VI. und der Erzbischof von Canterbury
Donald Coggan, das Oberhaupt der angelikanischen
Kirsche im Vatikan getroffen.
26. April
Brasilien 1977 – Der neugebaute internationale
Flughafen von Rio de Janeiro (Brasilien) war in
Betrieb genommen worden. Es war der bis dato
modernste Flughafen Lateinamerikas.
27. April
West-Berlin 1977 – Wegen des Vorwurfs finanzieller
Unkorrektheiten war der Innensenator von West-Berlin
von seinem Amt zurückgetreten.
27. April
BRD 1977 – In einer Göttinger Studenten-Zeitung war
ein Nachruf erschienen auf den Generalbundesanwalt
Siegfried Buback, der am 7. April ermordet worden
war. Der Nachruf war von einem anonymen Verfasser
namens „Mescalero“ unterzeichnet worden, der unter
anderem seine „klammheimliche Freude“ über den Tod
des Generalsbundesanwalts zum Ausdruck brachte.
Dieser Buback-Nachruf hatte bundesweit große
Empörung ausgelöst.
27. April
Schweiz 1977 – In Basel war das Konzert für Violine
und Orchester des polnischen Komponisten Krzysztof
Penderecki zur Uraufführung gelangt.
27. April
Fußball 1977 – In Köln hatte die bundesdeutsche
Fußball-Nationalmannschaft das Team aus Nordirland
5:0 besiegt.
28. April
BRD/Justiz 1977 – Das Oberlandesgericht Stuttgart
hatte die Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin
und Jan-Carl Raspe zu lebenslanger Haft wegen Mordes
verurteilt. Die Verhandlungen hatten fast zwei Jahre
gedauert.
29. April
West-Berlin 1977 – Der Regierende Bürgermeister von
(West-)Berlin, Klaus Schütz, war von seinem Amt
zurückgetreten. Seine Nachfolge trat Dietrich Stobbe
an, der am 2. Mai gewählt worden war.
30. April
Indien 1977 – Neun Provinzen, in denen die
Kongresspartei der früheren Ministerpräsidentin
Indira Gandhi die Mehrheit gehabt hatte, waren vom
Ministerpräsident Morarji Ranchhodji Desai aufgelöst
worden.
30. April
Fußball 1977 – Im österreichischen Salzburg konnte
die Nationalmannschaft Österreichs ein
Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaft gegen
Malta haushoch 9:0 gewinnen.
30. April
Fußball 1977 – In der jugoslawischen Hauptstadt
Belgrad hatte die bundesdeutsche
Fußball-Nationalmannschaft gegen die Elf von
Jugoslawien 2:1 gewonnen.
April 1977 Deutschland in den Nachrichten
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