Hamburger SV Vereinsgeschichte
Der Hamburger Sportverein e.V. besitzt nahezu
72.000 Mitglieder und gilt damit als drittgrößter
deutscher Sportverein. Bekanntheit erlangte
vorrangig die Sektion Fußball. Insgesamt umfasst der
Verein 34 Abteilungen, darunter Boxen, Bowling,
Karate, Skat, Turniertanz oder Tennis. Auf Grund des
aus roten Hosen und weißen Trikots bestehenden
Heimtrikots trägt der Verein den Beinamen ““othosen“.
Der Hamburger SV hat Platz 3 der ewigen
Bundesliga-Tabelle inne und ist seit 1919 durchweg
in der höchsten Spielklasse vertreten.
Offiziell wurde der Hamburger SV am 2. Juni 1919
gegründet und kam durch den Zusammenschluss der
Vereine SC Germania, Hamburger FC und FC Falke
Eppendorf zustande. Der HSV selbst nennt in seiner
Satzung den 29. September 1887 als Gründungsdatum.
Damals entstand der SC Germania durch die Fusion
zweiter Leichtathletik-Vereine. Ab 1891 bestritt der
Verein auch Fußballspiele und gewann fünf Jahre
später die Hamburg-Altonaer Meisterschaft. Der
Hamburger FC gilt als zweiter Stammverein des HSV.
Der Sportverein wurde 1888 von Schülern des
Hamburger Wilhelm-Gymnasiums gegründet. Mit dem SC
Victoria 95 zur Kriegsvereinigung Victoria Hamburg
88 zusammengeschlossen, gewann der Verein 1919 die
Hamburger Meisterschaft und wurde Norddeutscher
Meister.
In der ersten Saison der Hamburger Liga 1919
konnte die Mannschaft einen 8:0 Sieg gegen den SC
Concordia verbuchen. Im Jahre 1920 wurden die Nord-
und die Südkreisliga eingerichtet. Der HSV wurde
Meister der Nordkreisliga und gewann erstmals die
norddeutsche Meisterschaft. Spieler wie Karl
Schneider und Otto Harder verstärkten das Team,
welches in den Folgejahren durchweg die Endrunde der
Deutschen Meisterschaft erreichte. Da große Erfolge
ausblieben, wurde die Mannschaft konsequent
verjüngt. Talente wie Rudolf Noack und Richard
Dörfel führten den Hamburger SV 1931 in das
Halbfinale der Deutschen Meisterschaft.
In der Zeit des Nationalsozialismus spielte der
Hamburger SV in der Gauliga Nordmark und wurde in
der Saison 1934/35 Vizemeister und ein Jahr später
Gaumeister. Im Endspiel um die Deutsche
Meisterschaft musste sich der Hamburger SV dem 1. FC
Nürnberg geschlagen geben. In der Saison 1940/41
gewann der Hamburger SV alle 21 Ligaspiele und
errang den vierten Gaumeister-Titel. Im Jahre 1945
wurde die Hamburger Liga eingeführt und der Verein
konnte sich den Titel der Britischen
Zonenmeisterschaft sichern. Fred Boller schoss das
entscheidende Tor im Düsseldorfer Rheinstadion.
In den 1950er Jahren dominierte der Hamburger SV die
seit 1947 bestehende Oberliga-Nord mit haushohen
Siegen. Unter Trainer Günter Mahlmann konnten sich
mit Klaus Stürmer und
Uwe Seeler zwei junge
Nachwuchsspieler etablieren. In der Saison 1957/58
belegte der Verein durchweg den ersten Platz in der
Oberliga. Das erste Tor in der 1963 gegründeten
Bundesliga schoss Gert Dörfel für den Verein.
Uwe
Seeler beendete im Jahre 1972 seine Karriere mit
einem Abschiedsspiel gegen eine Weltauswahl vor
62.000 Zuschauern.
Im Jahre 1973 wurde Peter Krohn neuer HSV-Präsident.
Er führte zahlreiche Neuerungen ein und
sicherte die wirtschaftliche Stabilität des Vereins.
1979 gewann der Hamburger SV seinen ersten
Bundesliga-Meistertitel. Im
Jahr
1982 war der HSV im Finale des UEFA Cups und
verlor gegen den IFK Göteborg. Die größten Erfolge konnte
der Verein während der Amtszeit von Wolfgang Klein
als Trainer für sich verbuchen. Zwischen 1979 und
1987 wurde der Hamburger SV Pokalsieger, zwei mal
deutscher Meister, sowie Europapokalsieger der
Landesmeister. Bedeutende Spieler dieser Ära waren
Horst Bertl, Willi Reimann, Peter Nogly und FC
Liverpool Star Kevin Keegan.
In den 1990er Jahren war der Verein zunächst im
zweistelligen Bereich der Bundesliga-Tabelle zu
finden. Neuzugänge wie Frank Rohde und Thomas Doll
sicherten ab 1991 die Stabilität des Vereins. Mit
dem Umzug in das neue Volksparkstadion kamen auch
die Erfolge des Vereins zurück. In der Saison
1999/2000 erreichte der Hamburger SV den dritten
Platz der Bundesliga-Tabelle. Im Sommer 2003 wurde
der DFB-Ligapokal gewonnen.
Trainer Huub Stevens sicherte im Jahre 2007 den
Klassenerhalt der Mannschaft. Die Folgejahre waren
von häufigen Trainerwechseln gekennzeichnet.
Rafael
van der Vaart, Milan Badelj und Petr Jirácek
verstärkten das Team in der Saison 2012/13.
Am 12. Mai 1918 stieg der HSV in die 2. Bundesliga
ab, und ist Stand 2023 nicht mehr aufgestiegen.