Juni 1977 - Menschenrechte in der DDR, Manfred
Krug reiste aus
Im sogenannten kleinen Baader-Meinhof-Prozess
hatte das Landgericht Kaiserslautern zwei Angeklagte
zu lebenslanger Haft verurteilt. Einen der
Angeklagten hatte das Gericht des Mordes an einem
Polizisten für schuldig befunden sowie der
Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und
des Widerstands gegen die Staatsgewalt. Das Urteil
gegen den zweiten Angeklagten war wegen
gemeinschaftlichen Mordes gefällt worden. Das
Gericht war zu der Überzeugung gekommen, dass der
Angeklagte im Dezember 1972 an einem Bankraub
beteiligt war, bei dem ein Polizist erschossen
wurde. Allerdings konnte keine direkte
Tatbeteiligung nachgewiesen werden. Das „Verbrechen“
von vier jungen DDR-Bürgern war wesentlich
harmloser, dennoch wurden sie zu Haftstrafen
zwischen vier und fünfeinviertel Jahren verurteilt.
Sie hatten im thüringischen Rudolstadt einen
schriftlichen Antrag für eine Demonstration
gestellt, um dann auf die Menschenrechtsverletzungen
in der DDR aufmerksam zu machen. Daraufhin wurden
sie verhaftet und von einem Gericht in Gera
verurteilt wegen „staatsfeindlicher Hetze“. Der
Schauspieler und Sänger Manfred Krug siedelte mit
seiner Familie von der DDR in die BRD über. Er hatte
scharf gegen die Wolf-Biermann-Ausbürgerung im
November 1976 protestiert und war deshalb Schikanen
und Repressalien ausgesetzt gewesen, die an ein
Berufsverbot grenzten.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1977
1. Juni
International 1977 – Zum Abschluss der
Nord-Süd-Konferenz, die in der französischen
Hauptstadt Paris stattfand, hatten die zuständigen
Minister aus 27 Industriestaaten und
Entwicklungsländern ihre Bemühungen um die Schaffung
eines internationalen Fonds zur Stabilisierung der
Preise bestimmter Rohstoffe als gescheitert erklärt.
1. Juni
BRD 1977 – In der Bundesrepublik war ein generelles
Verbot des hochgiftigen Pflanzenschutzmittels DDT in
Kraft getreten. Seit einiger Zeit schon war das
Pestizid nur noch in der Forstwirtschaft verwendet
worden.
1. Juni
Niederlande/International 1977 – In der Hauptstadt
Amsterdam war der Niederländer John Loudon zum
Vorsitzenden des World Wildlife Fund (WWF) gewählt
worden. Er trat die Nachfolge von Prinz Bernhard der
Niederlande, des Ehemanns von Königin Juliana der
Niederlande an, der das Amt vordem inne gehabt
hatte. Prinz Bernhard hatte den Vorsitz der
Tierschutzorganisation wie alle seine öffentlichen
Ämter im Herbst 1976 niedergelegt, weil seine
Verstrickung in die Lockheed-Bestechungsaffäre
öffentlich geworden war.
1. Juni
Europa 1977 – Der Vertrag über die Gründung des
Europäischen Rechnungshofes war in Kraft getreten.
1. Juni
Raumfahrt 1977 – In Houston (US-Bundesstaat Texas)
hatte die US-Raumfahrtbehörde mitgeteilt, dass die
Suche nach Leben auf dem Mars nach einer Suche von
acht Monaten eingestellt werden würde. Die
Raumsonden „Viking 1“ und „Viking 2“ waren im Herbst
1976 auf dem Mars gelandet. In dieser Zeit waren
keine Anzeichen für Lebensformen irgendwelcher Art
zu finden gewesen.
1. Juni
BRD 1977 – In einem persönlichen Gespräch in Bonn
hatte Bundestagspräsident
Karl Carstens dem
bulgarisch-amerikanischen „Verpackungskünstler“
Christo eine Absage erteilt. Dieser hatte das
Verpacken des Reichstagsgebäude unmittelbar an der
Berliner Mauer beabsichtigt.
1. Juni
Großbritannien 1977 – Es war ein Gesetz in Kraft
getreten, dass von nun an britischen Frauen eine
Ausweisung gewalttätiger Ehemänner bzw.
Lebenspartner aus der gemeinsamen Wohnung durch die
Polizei per Gerichtsbeschluss ermöglichte.
2. Juni
BRD 1977 – Im sogenannten kleinen
Baader-Meinhof-Prozess hatte das Landgericht
Kaiserslautern (
Rheinland-Pfalz) zwei
Hauptangeklagte zu lebenslanger Haft verurteilt.
Einer der Angeklagten war des Mordes an einem
Polizisten für schuldig befunden worden und der
Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung
sowie des Widerstandes gegen die Staatsgewalt. Das
Urteil gegen den anderen Angeklagten war wegen
gemeinschaftlichen Mordes gefällt worden. Nach der
Überzeugung des Gerichts war der Angeklagte im
Dezember 1972 Beteiligter an einem Bankraub gewesen,
bei dem ein Polizist erschossen worden war. Der
Nachweis einer direkten Tatbeteiligung konnte jedoch
nicht erbracht werden.
2. Juni
BRD 1977 – In den Bundesländern des Landes war die
Pflicht zur Pocken-Schutzimpfung aufgehoben worden.
Eingeführt worden war die Pflicht-Impfung im
Deutschen Reich im Jahr 1874.
2. Juni
BRD/West-Berlin 1977 – Die 51-jährige Schauspielerin
und Sängerin Hildegard Knef war in West-Berlin die
Ehe mit dem 15 Jahre jüngeren Paul Rudolf Freiherr
von Schell zu Barschlott eingegangen, der aus dem
österreichisch-ungarischen Adelsgeschlecht stammte.
Der Film- und Bühnenstar war vordem schon zwei Mal
verheiratet gewesen und hatte aus der zweiten Ehe
eine Tochter.
3. Juni
USA 1977 – Der frühere US-Außenminister Henry A.
Kissinger hatte von der renommierten Georgetown
University in Washington einen Lehrauftrag über
internationale Beziehungen erhalten, der eine
einjährige Laufzeit hatte.
3. Juni
Frankreich/International 1977 – Auf der Pariser
Luftfahrtschau waren der Öffentlichkeit zahlreiche
neu entwickelte Flugzeuge vorgestellt worden.
3. Juni
BRD/Fußball 1977 – Der 26-jährige britische
Fußball-Profi Kevin Keegan war vom
Hamburger SV
unter Vertrag genommen worden. Bislang hatte Keegan
beim FC Liverpool gespielt.
4. Juni
Sowjetunion 1977 – In sämtlichen Zeitungen der
Sowjetunion war der Entwurf für eine neue Verfassung
veröffentlicht worden. Diese sollte die unter Josef
W. Stalin von 1936 erlassene Verfassung ersetzen.
4. Juni
Fußball 1977 – Die bundesdeutsche
Fußball-Nationalmannschaft hatte in Buenos Aires
(Argentinien) im Rahmen einer Südamerika-Reise gegen
die Gastgeber-Mannschaft 3:1 gewonnen.
5. Juni
Türkei 1977 – Die oppositionelle Republikanische
Volkspartei mit ihrem Spitzenkandidaten Bülent
Ecevit war aus den Parlamentswahlen als Sieger
hervorgegangen. Sie hatte jedoch die absolute
Mehrheit knapp verfehlt.
5. Juni
Seychellen 1977 – Der linksorientierte Politiker
France Albert René hatte durch einen Staatsstreich
die Macht im Land übernommen. Er hatte sich zum
neuen Staatschef wählen lassen.
5. Juni
BRD 1977 – In Frankfurt am Main war das Theaterstück
„Goncourt oder Die Abschaffung des Todes“ von
Tankred Dorst zur Uraufführung gelangt.
5. Juni
Schweiz 1977 – In Zürich war die Oper „Ein Engel
kommt nach Babylon“ von Rudolf Kelterbom nach
Friedrich Dürrenmatts gleichnamigem Theaterstück
uraufgeführt worden.
5. Juni
Boxen 1977 – Der 21-jährige Markus Intlekofer aus
Hannover hatte bei den Box-Europameisterschaften der
Amateure in Halle (DDR) die Silbermedaille im
Halbmittelgewicht gewonnen. Intlekofer hatte im
Finalkampf Viktor Sawtschenko aus der Sowjetunion
durch K. o. in der ersten Runde verloren.
5. Juni
Tennis 1977 – In Paris hatte der Argentinier
Guillermos Vilas durch einen Dreisatz-Finalsieg über
den US-Amerikaner Brian Gottfried die offenen
Tennismeisterschaften von Frankreich gewonnen.
6. Juni
DDR/Spanien 1977 – Der Dichter und Sänger Wolf
Biermann, der im November 1976 aus der DDR
ausgebürgert worden war, war im Rahmen eines Besuchs
in Spanien von der Kommunistischen Partei des Landes
als Mitglied aufgenommen worden. Biermann sah seinen
Beitritt zur spanischen KP als Ausdruck seiner
Sympathie für die „Euro-Kommunisten“.
6. Juni
USA 1977 – Vom US-Verteidigungsministerium war der
Beschluss zur Entwicklung der sogenannten
Neutronenbombe öffentlich bekanntgegeben worden.
6. Juni
West-Berlin 1977 – Zum neuen Intendanten hatte der
Rundfunkrat des Senders Freies Berlin (SFB) Wolfgang
Haus gewählt. Er sollte die Nachfolge von Franz
Barsig antreten. Haus, der bisherige Leiter des
Berliner Instituts für Urbanistik war bei seiner
Kandidatur von der in West-Berlin regierenden
sozialliberalen Koalition unterstützt worden.
6. Juni
Kuwait 1977 – Sicherheitskräfte hatten auf dem
Flughafen Kuwait-Stadt einen 23-jährigen Libanesen
überwältigt. Dieser hatte mit einer Pistole und
Handgranaten eine Boeing 707 mit 105 Passagieren
entführt. Die Forderung des Entführers, der auf
einen Rollstuhl angewiesen war, hatte 1,5 Millionen
Dinar (rund 12 Millionen DM) Lösegeld und ärztliche
Behandlung in Kuwait betragen.
7. Juni
Großbritannien 1977 – Im Rahmen der Feierlichkeiten
zum silbernen Thronjubiläum von Elisabeth II. hatten
etwa eine Million Menschen die Route des Umzugs in
London gesäumt. Die Fernseh-Übertragung hatten sich
mehr als 500 Millionen Menschen weltweit angeschaut.
7. Juni
Österreich 1977 – Die österreichische Nationalbank
in Wien hatte zur Stabilisierung des Schillings
beschlossen, den Diskontsatz von 4,0 Prozent auf 5,5
Prozent zu erhöhen. Durch diese Maßnahme waren
Kredite verteuert worden.
8. Juni
Großbritannien 1977 – In der britischen Hauptstadt
London waren die Staats- und Regierungschefs der
Commonwealth-Staaten zu einer mehrtägigen Konferenz
zusammengetroffen. Dabei waren der Rassenkonflikt im
südlichen Afrika, das Entwicklungsgefälle zwischen
Nord und Süd sowie das Zypern-Problem die
wichtigsten Themen der Beratungen gewesen.
8. Juni
West-Berlin 1977 – Unter dem Motto „Einer trage des
anderen Last“ hatte der 17. Evangelische Kirchentag
begonnen.
8. Juni
DDR/BRD 1977 – Die in Frankfurt am Main (
Hessen)
ansässige Gesellschaft für Menschenrechte hatte
mitgeteilt, dass vor Kurzem vier junge DDR-Bürger
von einem Gericht in Gera (DDR, Thüringen) wegen
„staatsfeindlicher Hetze“ mit Gefängnisstrafen
zwischen vier und fünfeinviertel Jahren bestraft
wurden. Nachdem sie im thüringischen Rudolstadt
einen schriftlichen Antrag für eine Demonstration
gestellt hatten, mit der sie auf Verletzungen der
Menschenrechte in der DDR aufmerksam machen wollten,
waren die vier Jugendlichen verhaftet worden.
9. Juni
Ägypten/Sowjetunion 1977 – Der ägyptische
Außenminister Ismail Fahmi war zu einem mehrtägigen
Besuch in der sowjetischen Hauptstadt eingetroffen.
Durch diese Reise sollten die seit etwa einem Jahr
gespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern
verbessert werden. Im März 1976 hatte Staatschef
Muhammad Anwar As Sadat die engen Beziehungen zur
Sowjetunion gelockert, die mehr als 20 Jahre
bestanden. Ägypten hatte sich stärker den
Vereinigten Staaten zugewandt.
9. Juni
BRD/West-Berlin 1977 – In West-Berlin hatte der
Verleger Axel C. Springer aus der Hand des
Regierenden Bürgermeisters Dietrich Stobbe das Große
Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
erhalten. Diese Auszeichnung war Springer von
Bundespräsidenten Walter Scheel unter anderem wegen
seiner Verdienste um die Aussöhnung mit dem
jüdischen Volk sowie seiner Arbeit zur Überwindung
der deutschen Teilung verliehen worden.
10. Juni
Schweiz 1977 – In Genf war eine Konferenz über eine
Erneuerung des Kriegsrechts nach rund dreijährigen
Beratungen beendet worden. Unter anderem war der
Schutz von Kriegsopfern in den Schlussdokumenten
erweitert worden.
10. Juni
Rhodesien 1977 – Die ersten schwarzen Soldaten waren
im Zuge des allmählichen Abbaus der Rassentrennung
zu Offizieren ernannt worden. Vordem konnten
Schwarze in der rhodesischen Armee lediglich den
Rang eines Unteroffiziers als höchsten Rang
erreichen.
11. Juni
Niederlande/Indonesien 1977 – Die von
südmolukkischen Terroristen in einem Zug und in
einer Schule gefangengehaltenen Geiseln wurden von
Spezialeinheiten der niederländischen Armee
gewaltsam befreit. Bei der Aktion waren sechs
Terroristen und zwei Geiseln getötet worden.
11. Juni
USA/Lateinamerika 1977 – In der venezolanischen
Hauptstadt Caracas hatte Rosalynn Carter, die
Ehefrau des US-Präsidenten Jimmy Carter, eine Reise
durch sieben lateinamerikanische Staaten beendet.
Sie hatte bei ihren Besuchen vor allem Informationen
über die Menschenrechtssituation in den einzelnen
Ländern eingeholt.
11. Juni
Italien 1977 – In Tusculum in der Nähe der
Hauptstadt Rom war es bei der Verleihung des
Petrarca-Preises an den bundesdeutschen
Schriftsteller und Filmemacher Herbert Achternbusch
zu einem Eklat gekommen.
11. Juni
Leichtathletik 1977 – Bei den
US-Leichtathletik-Meisterschaften hatte Edwin Moses
in Westwood, Los Angeles (US-Bundesstaat
Kalifornien), mit 47,45 sec einen Weltrekord über
400 m Hürden aufgestellt.
12. Juni
Radrennsport 1977 – Aus dem 60. Giro d'Italia war
der belgische Radprofi Michel Pollentier vor dem
Italiener Francesco Moser als Sieger hervorgegangen.
12. Juni
Automobilrennsport 1977 – Mit seinen Team-Kameraden
Edgar Barth und Peter Haywood hatte der Belgier
Jacky Ickx auf einem Porsche 936 Turbo das
24-Stunden-Rennen von Le Mans (Frankreich) gewonnen.
13. Juni
BRD/Sowjetunion 1977 – Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher war zu einem Besuch in die
Sowjetunion gereist. Der Besuch dauerte drei Tage.
13. Juni
USA 1977 – Der US-amerikanische Präsident Jimmy
Carter hatte auf einer Pressekonferenz in Washington
als seine wichtigste außenpolitische Aufgabe das
weltweite Eintreten für die Menschenrechte
bezeichnet.
13. Juni
CSSR/Österreich 1977 – Der Historiker Zdenek Mlynar,
ein führendes Mitglied der tschechoslowakischen
Bürgerrechtsbewegung „Charta 77“, war nach
Österreich ins Exil gegangen. Mlynar war in den
vergangenen Wochen und Monaten starken Repressionen
durch die Polizei der CSSR ausgesetzt gewesen.
14. Juni
Schweden/International 1977 – In der Hauptstadt
Stockholm hatte das Friedensforschungsinstitut Sipri
das Jahrbuch 1976 veröffentlicht. Daraus ging
hervor, dass weltweit für Rüstung rund 334
Milliarden US-Dollar (rund 775 Milliarden DM)
ausgegeben worden waren.
14. Juni
Italien 1977 – In Nova Milanese (Norditalien) waren
drei Schulen geschlossen worden. Auf deren Gelände
hatte man Spuren von hochgiftigem Dioxin gefunden.
Wahrscheinlich stammte das Gift aus der Giftwolke,
die bei der Chemiekatastrophe im benachbarten Seveso
im Juli 1976 freigesetzt wurde.
14. Juni
Fußball 1977 – In Mexiko-Stadt hatte die
bundesdeutsche Fußball-Nationalmannschaft eine
zehntägige Südamerika-Tournee beendet.
15. Juni
BRD 1977 – Zum Oberbürgermeister von Frankfurt am
Main (
Hessen) war Walter Wallmann gewählt worden. Er
trat die Nachfolge des Sozialdemokraten Rudi Arndt
an.
15. Juni
BRD 1977 – Die Bundesregierung hatte die Ernennung
von Kurt Rebmann zum Generalbundesanwalt gebilligt.
Rebmann trat die Nachfolge des am 7. April
ermordeten Siegfried Buback an.
15. Juni
Spanien 1977 – Zum ersten Mal seit 41 Jahren hatten
in Spanien wieder freie Parlamentswahlen
stattgefunden. Adolfo Suárez war Ministerpräsident
geblieben.
16. Juni
Irland 1977 – Bei den Parlamentswahlen in der
Republik Irland hatte die oppositionelle Fianna Fail
die absolute Mehrheit errungen.
16. Juni
Uganda/Großbritannien 1977 – Der Diktator von
Uganda, Idi Amin Dada, hatte verfügt, die letzten
beiden britischen Diplomaten auszuweisen. Damit war
der völlige Bruch mit Großbritannien vollzogen
worden, der Führungsmacht des Commonwealth of
Nations. Formal gehörte diesem auch die einstige
britische Kolonie Uganda noch an. +16. Juni
BRD 1977 – Der Deutsche Bundestag hatte in Bonn ein
umfassendes Steueränderungsgesetz verabschiedet.
Dieses hatte u. a. die Erhöhung der Mehrwertsteuer
sowie Verbesserungen beim Kindergeld vorgesehen.
17. Juni
Schweiz/Sowjetunion 1977 – Der ehemalige Brigadier
der schweizerischen Armee, Jean-Louis Jeanmarie, war
von einem Militärgericht in Lausanne wegen Spionage
für die
Sowjetunion zu 18 Jahren Gefängnis
verurteilt worden.
18. Juni
BRD/Niger 1977 – Zwischen der Bundesrepublik und dem
westafrikanischen Binnenstaat Niger war ein Abkommen
über technische Zusammenarbeit geschlossen worden.
18. Juni
DDR/Chile/BRD 1977 – Auf Vermittlung der
Bundesregierung war der chilenische Kommunist Jorge
Montes, der in seiner Heimat seit 1973 inhaftiert
gewesen war, am Grenzübergang Herleshausen (
Hessen)
gegen elf politische Häftlinge aus der DDR
ausgetauscht worden.
18. Juni
Raumfahrt/USA 1977 – Verankert auf einer Boeing 747,
hatte die US-Raumfähre „Enterprise“ einen ersten
Probeflug mit Besatzung erfolgreich absolviert.
18. Juni
Tennis 1977 – In Eastbourne (Großbritannien) hatte
die US-amerikanische Damen-Tennismannschaft durch
einen 2:1-Sieg über das australische Team den
Tennis-Federation-Cup gewonnen.
19. Juni
Österreich 1977 – In ihrem größten Einsatz nach dem
Zweiten Weltkrieg war der Wiener Polizei die
Löschung eines brennend durch die Hauptstadt
rasenden Tankwagens gelungen.
19. Juni
Leichtathletik 1977 – In Bernhausen (Filderstadt,
Baden-Württemberg) war es der Leichtathletin Eva
Wilms gelungen, mit 4823 Punkten einen Weltrekord im
Fünfkampf aufzustellen.
19. Juni
Automobilrennsport 1977 – Den Großen Preis von
Schweden hatte der französische Formel-I-Fahrer
Jacques Lafitte auf Ligier-Matra in Anderstorp
gewonnen. Ihm folgten der Kölner Jochen Maas auf
McLaren sowie auf Ferrari der Argentinier Carlos
Reutemann.
20. Juni
Israel 1977 – Der neu gewählte israelische
Ministerpräsident Menachem Begin hatte in Tel Aviv
seine Regierung vorgestellt, der auch der frühere
Verteidigungsminister Moshe Dayan als Außenminister
angehörte. Dayan trat vor seiner Ernennung aus der
Arbeiter-Partei aus.
20. Juni
DDR/BRD 1977 – Der Schauspieler und Sänger Manfred
Krug, der scharf gegen die Ausbürgerung des
regimekritischen Dichters und Sängers Wolf Biermann
im November 1976 protestiert hatte, war nach seither
zunehmenden Schikanen und Repressalien durch Polizei
und Staatssicherheitsdienst der DDR, mit seiner
Familie in die Bundesrepublik übergesiedelt.
20. Juni
USA 1977 – In Alaska war eine 1280 km lange
Ölpipeline nach einer Bauzeit von drei Jahren in
Betrieb genommen worden. Die Pipeline verbindet ein
Ölförder-Gebiet im Norden und den eisfreien Hafen
Valdez im Süden Alaskas.
21. Juni
BRD 1977 – Die lebenslange Freiheitsstrafe bei Mord
war vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe für
verfassungskonform erklärt worden.
21. Juni
Türkei 1977 – In der Hauptstadt
Ankara war die neue
Regierung des Landes vereidigt worden. Dabei hatte
es sich um ein sozialdemokratisches
Minderheitskabinett gehandelt.
22. Juni
USA/Kuba 1977 – Kubas Staatspräsident
Fidel Castro
hatte in einem aufsehenerregenden TV-Interview mit
der US-amerikanischen Star-Journalistin Barbara
Waltes erstmals zugegeben, dass es politische
Gefangene auf Kuba gab. In kubanischen Gefängnissen
saßen 3.000 bis 4.000 Personen zur Zeit – Angaben
Castros zufolge – wegen „konterrevolutionärer
Umtriebe“.
23. Juni
Sowjetunion 1977 – In dem Parteiorgan der KPdSU,
„Prawda“, war in einem Artikel Kritik an dem
„eurokommunistischen“ Konzept geübt worden.
23. Juni
Italien 1977 – Der Anführer der Terrorgruppe „Rote
Brigaden“, Renato Curcio, war wegen mehrerer
Terroranschläge von einem römischen Gericht zu
sieben Jahren Haft verurteilt worden. Der Prozess
war von massiven Drohungen der „Roten Brigaden“
gegen Richter und Anwälte begleitet gewesen.
24. Juni
BRD 1977 – In Kassel (
Hessen) war die „documenta 6“
eröffnet worden.
24. Juni
Radrennsport 1977 – Der belgische Radprofi Michel
Pollentier hatte die Tour de Suisse gewonnen.
25. Juni
DDR 1977 – In der Elbmetropole Dresden hatte der
Wiederaufbau der Zweiten Weltkrieg fast völlig
zerstörten weltberühmten Semper-Oper mit einer
feierlichen Grundsteinlegung begonnen.
26. Juni
BRD 1977 – In Duisburg war Wissenschaftsminister
Johannes Rau auf dem Landesparteitag der
nordrhein-westfälischen SPD zum neuen Vorsitzenden
gewählt worden. Der Landesverband
Nordrhein-Westfalens war mit rund 300.000
Mitgliedern der größte Landesverband der SPD.
26. Juni
BRD 1977 – Die 95. Kieler Woche war zu Ende
gegangen. Deutsche Segler hatten insgesamt acht
Medaillen bei der sechstägigen Veranstaltung
errungen. Damit waren sie das erfolgreichste Team
der Kieler Woche geworden.
27. Juni
Dschibuti 1977 – Der afrikanische Staat hatte nach
115-jähriger französischer Kolonialherrschaft seine
Unabhängigkeit erlangt.
27. Juni
Vatikan 1977 – Papst Paul VI. hatte im Vatikan drei
neue Kardinäle ernannt. Unter ihnen befand sich
Joseph Ratzinger, der Erzbischof von München und
Freising.
27. Juni
Liechtenstein 1977 – Um illegale Finanztransaktionen
wie etwa „Geldwäsche“ zu unterbinden, hatten sich
die im Fürstentum ansässigen Banken zur stärkeren
Kontrolle des Zahlungsverkehrs verpflichtet.
27. Juni
DDR 1977 – In der Nähe von Frankfurt an der Oder
hatte sich ein schweres Eisenbahnunglück ereignet,
bei dem 29 Menschen ums Leben kamen. Zahlreiche
weitere Personen wurden verletzt.
28. Juni
BRD/Mali 1977 – Zwischen der Bundesrepublik und dem
westafrikanischen Mail war ein
Investitionsschutzabkommen geschlossen worden.
28. Juni
International 1977 – In der österreichischen
Hauptstadt Wien konnte bei einem Treffen von
Vertretern der Organisation Erdölexportierender
Länder (OPEC) keine Einigung über die
Preisgestaltung erzielt werden. Der Irak und Libyen
hatten sich einem Verzicht auf Erhöhung der Preise
nicht angeschlossen. Sie hatten für Rohöl rund 5
Prozent höhere Preise verlangt.
29. Juni
International 1977 – Die Regierungschefs der neun
EG-Staaten hatten in einer Nahost-Erklärung das
Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat
anerkannt. Die US-Regierung hatte sich zwei Tage
vorher mit der Forderung der Palästinenser
grundsätzlich einverstanden erklärt, in einem
eigenen Staatsverband zu leben.
29. Juni
BRD 1977 – Die Gewerkschaften hatten ihre Mitarbeit
in der „Konzertierten Aktion“ aufgekündigt, nachdem
die bundesdeutschen Arbeitgeber
Verfassungsbeschwerde gegen das neue
Mitbestimmungsgesetz eingelegt hatten.
29. Juni
Schweiz/Vatikan 1977 – Der traditionalistische
Erzbischof Marcel Lefebvre hatte in Econe im
schweizerischen Kanton Wallis trotz einer
eindringlichen Warnung durch Papst Paul VI. 14
Priester nach altem Ritus geweiht. Durch diese
Handlung hatte der erzkonservative Lebebvre mit dem
Vatikan gebrochen. So hatten es einflussreiche
katholische Theologen eingeschätzt.
29. Juni
Leichtathletik 1977 – In Helsinki (Finnland) hatte
Samson Kimobwa (Kenia) mit 27:30,47 min bei einem
Leichtathletik-Wettbewerb einen Weltrekord über
10.000 m aufgestellt.
30. Juni
USA 1977 – US-Präsident Jimmy Carter hatte eine
Anweisung für den Bau-Stopp des strategischen
Bombers B-1 erlassen. Die eingesparten Gelder
sollten unter anderem Verwendung finden bei der
Entwicklung von Fernlenk-Waffen („Cruise Missiles“).
Juni 1977 Deutschland in den Nachrichten
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