Juli 1977 - Und immer wieder Menschenrechtsverletzungen

Kalender Juli 1977
In der sowjetischen Hauptstadt Moskau hatte Staats- und Parteichef Leonid Breschnew erklärt, dass ein Gipfeltreffen mit dem US-Präsidenten Jimmy Carter derzeit keinen Sinne hätte. In den letzten Monaten hatte Carter immer wieder öffentlich sein Interesse an einem Treffen mit Breschnew geäußert. Er hatte aber auch gleichzeitig auf die Menschenrechtsverletzungen in der Sowjetunion hingewiesen. Das kam bei den Sowjets gar nicht gut an. Dass die sowjetische Bevölkerung nicht mit allem einverstanden war, was die Führung im Land beschloss, zeigte sich auch daran, dass zwei Bürger der Sowjetunion eine Maschine der UdSSR-Fluggesellschaft Aeroflot in ihre Gewalt gebracht hatten und diese zur Landung in der finnischen Hauptstadt zwangen. Die Entführer hatten nicht viel von ihrer Aktion. Sie wurden vier Tage später von der finnischen Regierung an die Sowjetunion ausgeliefert. Menschenrechtsverletzungen auch in der CSSR: Seit 1969 hatte man fast 400 Schriftsteller mit einem Arbeitsverbot belegt. Das hatte die Bürgerrechtsgruppe „Charta 77“ bekanntgegeben. Ein Publikationsverbot war auch der Grund für den Ost-Berliner DDR-Schriftsteller Jurek Becker aus dem Schriftstellerverband auszutreten. Damit hatte er auch gegen den Ausschluss von Reiner Kunze protestiert.
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Wichtige Ereignisse im Mai 1977

1. Juli
BRD 1977 – Die im vergangenen Jahr vom Deutschen Bundestag mit den Stimmen von SPD und FDP beschlossene Reform des Ehe- und Familienrechts war in Kraft getreten. Das bislang gültige Schuldprinzip war bei Ehescheidungen durch das Zerrüttungsprinzip ersetzt worden.
1. Juli
Europa 1977 – Im gesamten Gebiet der Europäischen Gemeinschaft (EG) war die Zollunion in Kraft getreten. In die 1968 vereinbarte Zollunion waren die 1973 der EG beigetretenen Staaten bisher nicht einbezogen gewesen.
1. Juli
Italien 1977 – In der Hauptstadt Rom war der Führer der linksextremistischen Terrorgruppe „Bewaffnete Proletarische Zellen“, Antonio Lo Muscio, bei einem schweren Feuergefecht von der Polizei erschossen worden.
1. Juli
Rhodesien 1977 – In einer landesweiten Polizei-Aktion waren mehr als 100 Schwarze verhaftet worden. Sie hatten öffentlich Kritik geübt an der Rassentrennungspolitik der weißen Regierung in Salisbury.
1. Juli
Leichtathletik 1977 – Die Olympiasiegerin von Montreal 1976, Marlies Oelsner, war in Dresden als erste Frau die 100 m unter 11 sec bei den DDR-Meisterschaften gelaufen.
2. Juli
Spanien 1977 – Die Regierung des Landes hatte ihre Bereitschaft erklärt, der Region Katalonien eine begrenzte Autonomie zu gewähren.
2. Juli
BRD 1977 – Bundesinnenminister Werner Maihofer hatte den Bau eines Kernkraftwerkes bei Philippsburg (Baden-Württemberg) genehmigt. Seit acht Monaten war dies die erste Baugenehmigung für ein Atomkraftwerk gewesen.
2. Juli
Belgien 1977 – In Antwerpen war eine große Ausstellung mit Werken des äußerst produktiven flämischen Malers Peter Paul Rubens (geb. 28. Juni 1577) zu Ehren von dessen 400. Geburtstag eröffnet worden.
2. Juli
Tennis 1977 – Bei dem vor 100 Jahren zum ersten Mal ausgetragenen Tennisturnier von Wimbledon hatte der Schwede Björn Borg das Finale gegen den US-Amerikaner Jimmy Connors gewonnen. Bei den Damen hatte am Vortag die britische Spielerin Virginia Wade den Titel gegen die Niederländerin Betty Stove gewonnen.
3. Juli
Türkei 1977 – In der Hauptstadt Ankara hatte der Ministerpräsident Bülent Ecevit von der Republikanischen Volkspartei seinen Rücktritt erklärt. Das Parlament hatte ihm das Misstrauen ausgesprochen. Das Parlament hatte Süleyman Demirel von der konservativen Gerechtigkeitspartei zu seinem Nachfolger gewählt.
3. Juli
BRD 1977 – In Münster (Nordrhein-Westfalen) war unter freiem Himmel eine Skulpturen-Ausstellung eröffnet worden. In den Parks und Grünanlagen der Stadt waren u. a. Arbeiten des Kölners Ulrich Rückriem zu sehen sowie des US-Amerikaners Claes Oldenburg.
3. Juli
BRD 1977 – In Frankfurt am Main (Hessen) war der aus der DDR in die BRD übergesiedelte Lyriker Reiner Kunze mit den Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet worden.
4. Juli
BRD/ Ungarn 1977 – Der ungarische Staats- und Parteichef János Kádár war zu Gesprächen mit Bundeskanzler Helmut Schmidt in Bonn eingetroffen. Der Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Staaten hatte im Mittelpunkt der Beratungen gestanden.
4. Juli
Spanien 1977 – In der Hauptstadt Madrid hatte der neu gewählte Ministerpräsident Adolfo Suárez González sein Kabinett vorgestellt. Dieser Regierung hatten unter anderem Christdemokraten, Liberale und Sozialdemokraten angehört.
4. Juli
Schweiz/Frankreich 1977 – Heftige Unwetter und Überschwemmungen hatten weite Teile der Schweiz und den Südwesten Frankreichs heimgesucht. Der Kanton Uri war von der Regierung zum Katastrophengebiet erklärt worden.


5. Juli
Pakistan 1977 – Rechtsgerichtete Militärs unter General Ziaul Haq hatten Ministerpräsident Zulfikar Ali-Khan Bhutto gestürzt. In den Wochen vorher hatte es wegen des Vorwurfs der Wahlfälschung durch die von Bhutto geführte Volkspartei Demonstrationen und Protestaktionen gegeben. Nach dem Sturz der Regierung waren die bürgerkriegsähnlichen Zustände im Land beendet worden.
5. Juli
BRD 1977 – Der Deutsche Gewerkschaftsbund hatte erstmals nicht an einer Sitzung der „Konzertierten Aktion“ teilgenommen. Dies geschah aus Protest gegen eine von den Arbeitgeberverbänden eingereichte Verfassungsbeschwerde gegen das 1976 vom Bundestag verabschiedete Mitbestimmungsgesetz.
5. Juli
BRD 1977 – Der deutsche Schriftsteller Peter Härtling war zum Stadtschreiber des Frankfurter Vorortes Bergen-Enkheim berufen worden.
6. Juli
BRD 1977 – Bundeskanzler Helmut Schmidt war zu einer zweiwöchigen Reise nach Kanada, die USA und nach Island aufgebrochen. Fragen der Kernenergie hatten im Mittelpunkt seiner Gespräche gestanden.
6. Juli
Sowjetunion 1977 – In der Hauptstadt Moskau hatte Staats- und Parteichef Leonid Breschnew erklärt, dass ein Gipfeltreffen mit US-Präsident Jimmy Carter derzeit keinen Sinn hätte. Carter, seit dem 20. Januar im Amt, hatte in den letzten Monaten wiederholt öffentlich sein Interesse an einem Treffen mit Breschnew geäußert. Gleichzeitig wies er auf die Menschenrechtsverletzungen in der Sowjetunion hin.
6. Juli
West-Berlin/Film 1977 – Bei den Berliner Filmfestspielen hatte der sowjetische Film „Aufstieg“ von Larissa Schepitko den Goldenen Bären erhalten.
7. Juli
China/Taiwan 1977 – Ein Pilot der Luftwaffe der Volksrepublik China war mit seiner Maschine nach Taiwan geflüchtet. Den nationalchinesischen Behörden hatte er dann streng geheime Unterlagen der Pekinger Militärs übergeben. Er hatte dafür eine Belohnung in Höhe von rund 1,5 Millionen DM bekommen.
8. Juli
Italien 1977 – Rund 4 Millionen Arbeitnehmer waren in einen Lohnstreik getreten. Vor allem die südlichen Landesteile waren davon betroffen. In Kalabrien beispielsweise war das gesamte Leben durch den Streik lahmgelegt worden.
8. Juli
Libanon/Irak 1977 – Palästinensische Terroristen hatten ein kuwaitisches Flugzeug mit 50 Passagieren an Bord auf dem Flug von Beirut (Libanon) nach Bagdad (Irak) nach Kuwait entführt. Ihre Forderung war, 200 inhaftierten Terroristen in verschiedenen Staaten freizulassen. Zwei Tage später waren die Luftpiraten mit drei Geiseln nach Damaskus geflogen. Dort hatten sie sich ergeben.
9. Juli
BRD/Frankreich/Spanien 1977 – Frankreich und die Bundesrepublik hatten einen gemeinsamen Bau beschlossen. Dabei hatte es sich um ein 30-Meter-Radioteleskop auf dem Pico Valeta in Spanien gehandelt. Die Kosten für das Projekt waren auf rund 66 Millionen DM veranschlagt worden.
9. Juli
Schwimmen 1977 – Bei den DDR-Schwimm-Meisterschaften, die in Leipzig ausgetragen wurden, hatte die 16-jährige Petra Thuemer ihren eigenen 800m-Freistil-Weltrekord um 2,10 sec auf 8:35,04 min verbessern können.
Zeitungen 70er Jahre
10. Juli
BRD/Frankreich 1977 – Der Baader-Meinhof-Verteidiger Klaus Croissant, der im Verdacht stand, die terroristischen Gewalttäter unterstützt zu haben, hatte sich nach Frankreich abgesetzt. Dort hatte er um politisches Asyl gebeten.
10. Juli
Sowjetunion/Finnland 1977 – Zwei Bürger der Sowjetunion hatten eine Maschine der UdSSR-Fluggesellschaft Aeroflot in ihre Gewalt gebracht. Sie erzwangen damit eine Landung in der finnischen Hauptstadt Helsinki. Vier Tage später wurden die Entführer von der finnischen Regierung an die Sowjetunion ausgeliefert.
11. Juli
Spanien 1977 – Die Regierung des Landes hatte eine drastische Abwertung der Landeswährung Peseta um 20 Prozent verfügt. Gleichermaßen hatte sie umfassende Steuersenkungen angekündigt.
11. Juli
Frankreich 1977 – Der am 14. April von Angehörigen des „Komitees für revolutionäre sozialistische Einheit“ entführte französische Fiat-Direktor, Luchino Revelli Beaumont, war nach Zahlung eines Lösegeldes in Höhe von umgerechnet rund 8 Millionen DM freigelassen worden. Die spanische Polizei hatte die Entführer zwei Wochen später fassen können und das Lösegeld sichergestellt.
12. Juli
CSSR 1977 – Seit 1969 hatte man fast 400 Schriftsteller mit einem Arbeitsverbot belegt. Das hatte die Bürgerrechtsgruppe „Charta 77“ in der Hauptstadt Prag bekanntgegeben.
12. Juli
USA 1977 – US-Präsident Jimmy Carter hatte die Finanzmittel für die Entwicklung der Neutronenbombe freigegeben. Carter hatte sich jedoch eine endgültige Entscheidung über den Bau der im In- und Ausland stark umstrittenen Kernwaffe vorbehalten.
13. Juli
BRD/USA 1977 – Bundeskanzler Helmut Schmidt war für mehrere Tage zu einem Staatsbesuch in die Vereinigten Staaten gereist. Dabei war Schmidt zu einem längeren Gespräch mit US-Präsident Jimmy Carter zusammengetroffen.
13. Juli
USA 1977 – In New York und in Gebieten des Westchester County (nördlich von New York) war es durch ein heftiges Gewitter und mehrere Blitzeinschläge zu einem Total-Stromausfall gekommen. In der Millionenstadt New York waren zahlreiche Plünderungen und Raubüberfälle die Folge gewesen.
14. Juli
Nordkorea 1977 – Ein US-Hubschrauber, der an der Grenze zu Südkorea in die entmilitarisierte Zone geraten war, wurde von der nordkoreanischen Armee abgeschossen. Gegen diese ungerechtfertigte Aggression, so verlautete es aus Washington, hatten die Vereinigten Staaten scharf protestiert.
14. Juli
Italien 1977 – Die Oper „Romeo et Juliette“ von Charles Gounods war in einer Inszenierung von Gianfranco Bosio in der der Arena von Verona zur Aufführung gelangt. Es war das erste Mal, dass die Oper am Ort ihrer Handlung aufgeführt wurde. +14. Juli
Schweden 1977 – Das erste Kind, Kronprinzessin Victoria, von König Karl XVI. Gustav und Königin Sylvia war geboren worden. Daraufhin wurde das schwedische Thronfolgerecht geändert, das nun eine weibliche Erbfolge ermöglichte.


15. Juli
Angola 1977 – Rebellen der westlich orientierten Befreiungsorganisation UNITA hatten die Stadt Cuangar erobert. Seit der Machtübernahme der kommunistischen MPLA im Januar 1976 war dies der erste größere Erfolg der UNITA gewesen.
15. Juli
Frankreich 1977 – Auf der Insel Korsika hatten nationalistische Separatisten mehrere Anschläge auf französische Einrichtungen verübt.
16. Juli
Ägypten/Israel 1977 – Der ägyptische Präsident Muhammad Anwar As Sadat hatte in einer Rede in der Hauptstadt Kairo seine Bereitschaft zu einem Friedensvertrag mit Israel erklärt. Die von Israel besetzten arabischen Gebiete und die Schaffung eines Palästinenserstaates im Westjordanland seien dafür jedoch die Voraussetzung.
17. Juli
Libanon 1977 – Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Palästinensergruppen waren zwölf Menschen umgekommen.
17. Juli
DDR 1977 – Der Ost-Berliner Schriftsteller Jurek Becker war aus dem DDR-Schriftstellerverband ausgetreten. Damit hatte er seinen Protest deutlich gemacht gegen das Publikationsverbotes für seinen neuen Roman und gegen den Ausschluss von Reiner Kunze.
17. Juli
Schweiz 1977 – Offiziellen Angaben zufolge hatten in der Schweiz in den letzten zwölf Monaten 1397 Menschen einen Suizid begangen. Damit war die Zahl der Selbstmorde zum ersten Mal höher als die Zahl der bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommenen Menschen.
17. Juli
Frankreich 1977 – Die Regierung hatte den Ausbau des denkmalgeschützten Pariser Bahnhofs Orsay beschlossen, der ein Museum für die Malerei des 19. Jahrhunderts werden sollte. Bis 1980 sollten die Aus- und Umbauarbeiten fertiggestellt sein.
18. Juli
Ungarn /BRD 1977 – Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Ungarn war ein Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen worden.
18. Juli
BRD 1977 – Der Vorstand der Ruhrkohle AG hatte in Essen (Nordrhein-Westfalen) hatte die Stilllegung von fünf Großkokereien im Ruhrgebiet beschlossen.
18. Juli
Dschibuti/Äthiopien 1977 – An der Eisenbahnlinie der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba nach Dschibuti hatten sich Rebellen, die von Somalia unterstützt wurden, schwere Gefechte mit der äthiopischen Armee geliefert. Bei den Kämpfen waren mehrere Hundert Menschen getötet worden.
18. Juli
Dominikanische Republik/International 1977 – In der Hauptstadt Santo Domingo war Janelle „Penny“ Commissiong aus Trinidad zur schönsten Frau der Welt gekürt worden und erhielt den Titel „Miss Universum“.
18. Juli
BRD/Musik 1977 – Zum neuen Chefdirigenten der Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie – war der Brite James Loughran berufen wurden.
19. Juli
USA/Israel 1977 – Der israelische Ministerpräsident Menachem Begin hatte bei seinem Besuch in Washington die Bereitschaft seiner Regierung zum Rückzug der Streitkräfte aus den besetzten arabischen Gebieten auf der Sinai-Halbinsel und den Golan-Höhen erklärt. Es gäbe die Möglichkeit, die besetzten Gebiete am Westufer des Jordan unter eingeschränkt autonome arabische Selbstverwaltung zu stellen.
19. Juli
UNO 1977 – In New York hatte der UNO-Sicherheitsrat die Aufnahme Vietnams in die Weltorganisation beschlossen.
19. Juli
Europa 1977 – Die Landwirtschaftsminister der in der Europäischen Gemeinschaft (EG) vertretenen Staaten hatten in Brüssel (Belgien) ein Fangverbot für Heringe in der Nordsee beschlossen. Diese Maßnahme diente dem Schutz des Speisefisches, dessen Bestand in den letzten Jahren drastisch gesunken war.
19. Juli
Spanien 1977 – Ein zeitgleich in zwölf spanischen Haftanstalten ausgebrochener Gefängnisaufstand war von Sicherheitskräften niedergeschlagen worden. Die Insassen hatten eine grundlegende Verbesserung der Haftbedingungen gefordert.

20. Juli
BRD/Schweden 1977 – Die vier Terroristen, die im April 1975 die deutsche Botschaft in der schwedischen Hauptstadt überfallen hatten, waren in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) zu je zweimal lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt worden.
20. Juli
BRD/Israel 1977 – Zwischen der Bundesrepublik und Israel war ein Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen worden.
20. Juli
USA/Israel 1977 – Der israelische Ministerpräsident Menchem Begin hatte bei seinem Staatsbesuch in den Vereinigten Staaten die Bedingungen für eine Friedensregelung im Nahen Osten erläutert.
20. Juli
Österreich 1977 – Die Bregenzer Festspiele waren mit der Oper „Die Favoritin“ des italienischen Komponisten Gaetano Donizetti eröffnet worden. Die Aufführung der Oper „Oberon“ von Carl Maria von Weber stellte den Höhepunkt der Veranstaltungsreihe auf der Seebühne dar.
21. Juli
Ägypten/Libyen 1977 – Zwischen den Streitkräften beider Staaten war es an der ägyptisch-libyschen Grenze zu schweren Kämpfen gekommen.
21. Juli
China 1977 – In der Hauptstadt Peking war der im Frühjahr 1976 entmachtete stellvertretende chinesische Ministerpräsident Deng Xiaping von der 3. Plenartagung der KP Chinas rehabilitiert worden. Zudem war einhellig die Zerschlagung der sogenannten Vierer-Bande gebilligt worden.
22. Juli
CSSR 1977 – In der Hauptstadt Prag hatte die Regierung eine Preiserhöhung von bis zu 34 Prozent für Waren aus dem Ausland verfügt. Die Preise für Konsumgüter, die in der CSSR gefertigt wurden, sollten zum Ausgleich gesenkt werden.
22. Juli
Sri Lanka 1977 – Die Konservativen unter Führung von Junius Richard Jayawardene waren aus den Parlamentswahlen als Sieger hervorgegangen. Die bisherige Ministerpräsidentin Sirimawo Bandaranaike hatte eine deutliche Niederlage erlitten. Sie war in den letzten Monaten in mehrere Korruptionsaffären verwickelt gewesen.
22. Juli
Fechtsport 1977 – In Buenos Aires (Argentinien) hatte die Herrenflorett-Mannschaft des Deutschen Fechter-Bundes den Weltmeister-Titel gewonnen.
23. Juli
BRD/Musik 1977 – Die Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele begannen. Eröffnet wurden sie mit einer Aufführung der Oper „Tannhäuser“, die Götz Friedrich inszeniert hatte.
24. Juli
Radrennsport 1977 – Die Tour de France ging mit dem Sieg des französischen Radrennfahrers Bernard Thevenet zu Ende. Der deutsche Radrennfahrer Dietrich Thurau, der mehrere Etappen der Radrundfahrt gewann, hatte in der der Gesamtwertung den fünften Platz belegt.
25. Juli
Albanien/China 1977 – Die albanische Regierung hatte die Ausweisung aller chinesischen Berater verfügt, die im Land tätig waren. Die Beziehungen zwischen Albanien und dem einst engen Verbündeten waren in den vergangenen Monaten schlechter geworden. Die Regierung in der albanischen Hauptstadt Tirana hatte China Abweichung vom Sozialismus vorgeworfen.
25. Juli
Arabische Staaten 1977 – In Abstimmung mit der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO hatten die arabischen Staaten einen Friedensplan für den Libanon vorgelegt. Der Plan, der u. a. eine Waffenruhe vorgesehen hatte, sollte am 30. Juli in Kraft treten.
25. Juli
Honduras 1977 – Ein Transportflugzeug der honduranischen Luftwaffe war abgestürzt. Bei dem Unglück in dem zentralamerikansichen Land waren alle 40 Insassen der Maschine ums Leben gekommen.
26. Juli
Israel 1977 – Die Regierung hatte drei jüdische Siedlungen anerkannt, die sich in den besetzten arabischen Gebieten befanden.
26. Juli
BRD 1977 – An der Devisenbörse in Frankfurt am Main war mit 2,249 DM ein Rekordtief des US-Dollars notiert worden.
26. Juli
Österreich 1977 – Der bundesdeutschen Sopranistin Hildegard Behrens war bei den Salzburger Festspielen der künstlerische Durchbruch gelungen. Sie hatte die Titelrolle in der Oper „Salome“ von Richard Strauss in der Inszenierung von Herbert von Karajan gesungen.
27. Juli
Schweden/Sowjetunion 1977 – In der schwedischen Hauptstadt Stockholm war ein sowjetischer Luftpirat zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Die Sowjetunion hatte gegen dieses Urteil Protest eingelegt und gefordert, den Flugzeugentführer auszuliefern.
27. Juli
BRD/DDR 1977 – DDR-Grenzsoldaten hatten in der Mitte der Elbe, die in voller Breite zur Bundesrepublik gehörte, Hoheitszeichen gesetzt. Daraufhin hatte die Bundesregierung bei der Führung in Ost-Berlin scharf protestiert. Die DDR-Hoheitszeichen waren nach wenigen Tagen wieder entfernt worden.
27. Juli
BRD/Justiz 1977 – Nach einem aufsehenerregenden Prozess war die Schauspielerin Ingrid van Bergen wegen Totschlags verurteilt worden. Sie erhielt sieben Jahre Gefängnis. Im Februar hatte Ingrid van Bergen ihren Freund erschossen, wobei sie unter Alkoholeinfluss gestanden hatte.
28. Juli
Spanien/Europa 1977 – In Brüssel (Belgien) hatte Spanien offiziell einen Antrag auf Aufnahme in die Europäische Gemeinschaft (EG) gestellt.
28. Juli
Frankreich 1977 – Unbekannte Täter hatten in der Nähe der Hauptstadt Paris einen Sattelschlepper gestohlen, der frischgeprägte Zehn-Franc-Münzen enthalten hatte. Der Wert der erbeuteten Ladung hatte umgerechnet rund 7 Millionen DM betragen.
29. Juli
Südafrika 1977 – Tausende Menschen hatten in der Schwarzensiedlung Soweto, nahe der Stadt Johannesburg, gegen Rassendiskriminierung im Erziehungswesen demonstriert. Die Polizei hatte mit äußerster Härte reagiert und den Demonstrationszug auseinandergetrieben. Bei dieser Aktion waren zwei Schwarze erschossen worden.
29. Juli
DDR 1977 – Der Präsident der Akademie der Künste der DDR, der Regisseur Konrad Wolf, hatte die DDR-Filmwirtschaft öffentlich kritisiert. Gegenwartsstoffe würden so unverbindlich und zaghaft behandelt, dass das Publikum solche Filme in den Kinos gerade noch dulden würde.
30. Juli
BRD 1977 – Der Vorstandssprecher der Dresdner Bank, Jürgen Ponto, war in Oberursel im Taunus (Hessen) in seinem Haus von Mitgliedern der terroristischen Rote-Armee-Fraktion erschossen worden.
30. Juli
BRD 1977 – Der sozialdemokratische Politiker Jochen Steffen, der dem linken Parteiflügel der SPD zugerechnet wurde, hatte in Bonn erklärt, nicht mehr für den Parteivorstand kandidieren zu wollen. Seine Parteifreunde Willy Brandt und Helmut Schmidt waren in den Tagen zuvor von Steffen scharf angegriffen worden.
30. Juli
Schweiz 1977 – Tausende Schaulustige hatten in Vevey in der französischen Schweiz das Winzerfest „Fête des Vignerons“ besucht, das alle 25 veranstaltet wird.
30. Juli
Madagaskar 1977 – In dem afrikanischen Land hatte ein niedergegangener Meteor einen Krater von 100 Metern Durchmesser gerissen.
30. Juli
Großbritannien 1977 – In der britischen Hauptstadt war nahe des Regent's Park ein islamisches Zentrum eröffnet worden. Eine Moschee für 5.000 Gläubige bildete das Herzstück des Zentrums für islamische Kultur und Religion, das in seiner Art bis dato das größte in Europa darstellte. Neben der Moschee befinden sich noch eine Bibliothek mit Lesesälen und mehrere Veranstaltungsräume in dem neueröffneten Zentrum.
31. Juli
Frankreich 1977 – In Creys-Malville war es bei einer Demonstration gegen den Bau des Kernreaktors „Superphénix“ (Schneller Brüter) zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Bei den Ausschreitungen war ein Demonstrant ums Leben gekommen. Weitere mindestens 100 Menschen waren zum Teil schwer verletzt worden.
31. Juli
Syrien 1977 – Die Nationale Fortschrittsfront, ein Zusammenschluss von Sozialisten, Kommunisten und der Baath-Partei, hatte die Wahlen zum syrischen Volksrat gewonnen.
31. Juli
Portugal 1977 – Das Parlament in der Hauptstadt Lissabon hatte ein Gesetz verabschiedet, das die Regelungen zur Entschädigunt ausländischer Grundbesitzer und Anteilseigner enthielt.
31. Juli
Automobilrennsport 1977 – Zum ersten Mal seit 1970 war auf dem Hockenheimring der Große Preis von Deutschland ausgetragen worden. Zuvor hatte es seitens der Fahrer der Formel-1-Wagen eine Weigerung gegeben, Rennen auf dem als besonders gefährlich geltenden Nürburgring auszutragen.
Juli 1977 Deutschland in den Nachrichten
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