Lebenslauf Björn Borg Biografie
Der Schwede Björn Rune Borg war in seiner Glanzzeit als
Tennis-Profispieler (1973 bis 1982) einer der ganz
Großen in der Welt des „Weißen Sports“. Sein optisches
Erkennungszeichen war das helle Schweißband um den
blondmähnigen Kopf.
Björn Borg wurde am
6. Juni 1956, am schwedischen Nationalfeiertag,
in einem Stockholmer Krankenhaus geboren und wuchs in
der 30 km südöstlich von
Stockholm gelegenen Mittelstadt
Södertälje
auf. Die Eltern des Einzelkindes, Margareta und Rune
Borg, führten ein Lebensmittelgeschäft. Vater Rune war
aktiv im örtlichen Tennis-Verein und weckte in seinem
Sohn die Passion für Racket und Ball. Endgültiger
Auslöser für den Entschluss, Tennisprofi zu werden, soll
ein Ehren-Tennisschläger gewesen sein, den Rune Borg
1965 bei einem Turnier als Siegespreis bekommen und dann
seinem, bis dahin auf Eishockey fixierten, Sohn
geschenkt hatte. Björn Borg trainierte verbissen einen
Sommer lang und fiel 1966 zufällig dem Tennis-Trainer
Percy Rosberg auf, der nach Södertälje gekommen war, um
sich zwei 13-jährige Tennis-Talente anzuschauen. Rosberg
war von Borgs Begabung überzeugt und baute ihn mit
Unterstützung von Borgs Eltern systematisch zum
Ausnahmespieler auf. Damals prägte sich bereits Borgs
Besonderheit des zweihändigen Rückhandspielens aus.
In den Folgejahren gewann Björn Borg alle nationalen
Tennis-Meisterschaften in seiner Altersgruppe. 1972, mit
15 Jahren, verließ Borg die Schule und nahm im selben
Jahr an seinem ersten Grand-Prix-Turnier („Madrid Grand
Prix“) teil. Sein gutes Abschneiden qualifizierte ihn
für die Aufnahme ins schwedische Davis-Cup-Team. Der
jüngste schwedische Davis-Cup-Teilnehmer aller Zeiten
lag beim Finalspiel gegen den neuseeländischen
Starspieler Onny Parun nach zwei Sätzen 0:2 im
Hintertreffen und konnte das Match nach drei folgenden
Gewinnsätzen für sich entscheiden. Seine dort bei seinem
ersten Davis-Cup-Sieg bewiesene Nervenstärke verbunden
mit einem äußerlich ausgesprochen stoischen Auftreten
verhalfen ihm zu dem Beinamen „Ice Man“.
Björn Borg erstmals in Wimbledon 1973
Bei seinem ersten Auftritt in Wimbledon 1973 erreichte
der stets auf den Punkt austrainierte Tennisathlet das
Halbfinale und galt spätestens seitdem als der kommende
Star auf dem Rasen. 1974 festigte er seinen Ruf
endgültig mit dem Sieg bei den French Open. Borg begann
seine sportlichen Erfolge, die ihm zu enormen
Preisgeldern verhalfen, auch außersportlich lukrativ als
Werbeträger einzusetzen. Um der hohen
Einkommensbesteuerung in Schweden zu entgehen, zog Borg
zur Verstimmung vieler Schweden mit seinen Eltern ins
Steuerparadies Monaco.
Im selben Jahr lernte er die gleichaltrige rumänische
Tennisspielerin Mariana Simionescu kennen. Das bald
unzertrennliche Paar heiratete 1980. In der zweiten
Hälfte der 1970er Jahre bildete Björn Borg zusammen mit
John McEnroe (USA) und dem ebenfalls aus den USA
stammenden Jimmy Connors die Weltspitze im
Herren-Tennis. Vor allem seine durchaus emotional
ausgetragene Rivalität zu McEnroe
wurde legendär. Fünf Mal, von 1976 bis 1980, gewann Borg
in Wimbledon. Er gewann insgesamt elf
Grand-Slam-Turniere und stand fast 110 Wochen als Nr. 1
an der Weltrangliste.
Geschäftsmann, Insolvenz und Copmeback
1982 zog sich Björn Borg nach Querelen mit
Tennisorganisationen vorläufig aus dem Profisport
zurück. Er widmete sich danach mit zunächst wenig
Geschick geschäftlichen Aktivitäten im
Sportartikel-Bereich.
1996 meldete er Konkurs an. In den
Folgejahren hatte Borg aber als Werbeträger und
Geschäftsmann zunehmend Erfolg.
Borg versuchte in den 1980er und
1990er Jahren einige
Male ein Comeback im Profi-Tennis, konnte aber nie mehr
an seine alte Form anknüpfen. 1993 gab er den Traum vom
Profi-Tennis endgültig auf und spielte danach lediglich
auf Show- oder Senioren-Tournee-Veranstaltungen.
Seine Ehe mit Mariana Simionescu endete 1984 vor dem
Scheidungsrichter. Von 1985 bis 1988 hatte Borg eine
Liebesbeziehung mit dem Fotomodell Jannike Björling, die
1985 den gemeinsamen Sohn Robin zur Welt brachte. Mit
der italienischen Pop-Sängerin Loredana Berté war Borg
von 1989 bis 1993 verheiratet. 2002 ging Borg, der
wieder nach Schweden gezogen war, ein drittes Mal die
Ehe ein: Patricia Östfeldt wurde 2003 Mutter von Sohn
Leo.
Steckbrief Björn Borg
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