Mai 1975 - Absturz und Aufschwung
Ein Flugzeugabsturz ist immer eine Tragödie,
da er in den seltensten Fällen ohne Verluste
ausgeht. Aber wenn ein Flugzeug in ein
Siedlungsgebiet stürzt, ist die Tragödie doppelt so
groß. So geschehen in der niedersächsischen Stadt
Vechta, als ein belgisches Kampfflugzeug abstürzte.
Bei diesem Absturz war der Pilot ums Leben gekommen.
Das war schlimm genug, aber bei den acht
Siedlungsbewohnern, die umkamen, waren auch fünf
Kinder dabei, die diesen Absturz ganz unschuldig mit
dem Leben bezahlen mussten. Ganz ohne Verluste, aber
dafür mit einem vierfachen Titelgewinn gingen die
Turn-Europameisterschaften in Norwegen aus und zwar
für die rumänische Kunstturnerin Nadia Comaneci. Die
13-jährige Turnerin war zum ersten Mal bei einem so
großen Wettbewerb dabei und glänzte an vier Geräten
überwältigend. Sie hatte sich mit ihrem
Vierfach-Sieg einen Namen in der Sportgeschichte
gesichert, zumal sie noch am Anfang ihrer
sportlichen Laufbahn stand. Die Sowjetunion und die
Volksrepublik China plagten hingegen Grenzfragen.
Die Verhandlungen, die darüber in Peking geführt
worden waren, endeten ohne ein Ergebnis.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1974
1. Mai
Nordirland 1975 – In Nordirland hatte der
protestantische Wahlblock bei den Wahlen zur
verfassungsgebenden Versammlung die absolute
Mehrheit erreicht.
1. Mai
BRD 1975 – Im Vordergrund hatte bei den Kundgebungen
und Demonstrationen zum Tag der Arbeit in der
Bundesrepublik die Sorge um die Arbeitsplätze
gestanden. Außerdem waren die Mitbestimmung und die
innere Sicherheit ein zentrales Thema gewesen.
1. Mai
Radrennsport 1975 – Das Radrennen rund um den
Henninger Turm, das in Frankfurt am Main ausgetragen
worden war, hatte der niederländische Fahrer Roy
Schuiten gewonnen. Der belgische Fahrer und
Weltmeister, Eddy Merckx belegte den siebenten
Platz.
2. Mai
Angola 1975 – In der angolanischen Hauptstadt Luanda
waren während der letzten fünf Tage bei Kämpfen der
rivalisierenden angolanischen Befreiungsbewegungen
mindestens 500 Menschen umgekommen. Mehr als 700
Menschen wurden verletzt.
2. Mai
Bundesrepublik 1975 – Um Arbeitsplätze für 18.000
VW-Mitarbeiter schaffen zu können, hatten der Bund
und die Länder ein Sonderprogramm beschlossen. Im
Rahmen seines Sanierungskonzepts hatte der
Automobilkonzern 25.000 Arbeitsplätze einsparen
wollen.
2. Mai
BRD 1975 – In ein Siedlungsgebiet der Stadt Vechta
in Niedersachsen war ein belgisches Kampfflugzeug
vom Typ Mirage gestürzt. Bei dem Unglück waren der
Pilot und acht Siedlungsbewohner ums Leben gekommen.
Unter ihnen hatten sich fünf Kinder befunden.
2. Mai
USA 1975 – Um die Öl-Aktivposten der Firma zu
schützen, hatte die US-amerikanische Ölfirma Gulf
einem eigenen Zugeständnis zufolge an ausländische
Politiker 4,2 Millionen
US-Dollar gezahlt.
3. Mai
Israel 1975 – Zwei Raketen waren von
palästinensischen Guerillas auf die Knesseth, das
israelische Parlament, in Jerusalem abgefeuert
worden. Bei dem Anschlag war geringer Sachschaden
entstanden. Verletzt wurde niemand.
3. Mai
Chile 1975 – Um den Kaufkraftverlust der letzten
drei Monate auszugleichen, hatte die chilenische
Militärjunta in Santiago erklärt, dass im Juni alle
Arbeiter eine Lohnerhöhung von 70 Prozent erhalten
würden.
3. Mai
International 1975 – Der italienische TV-Beitrag
„Taten und Untaten“ hatte zum Abschluss des 15.
Fernsehwettbewerbs um die Goldene Rose von Montreux
den Hauptpreis erhalten. Der Wettbewerb hatte am 27.
April begonnen.
3. Mai
Hallenhandball 1975 – Zum sechsten Mal war der VfL
Gummersbach Deutscher Meister im Hallenhandball
geworden.
4. Mai
Sowjetunion 1975 – Der Führer der Palästinensischen
Befreiungsorganisation PLO, Yassir Arafat, hatte
über eine Teilnahme der PLO an der Genfer
Nahostkonferenz mit sowjetischen Politikern
diskutiert.
4. Mai
BRD 1975 – Die CDU hatte bei den Landtagswahlen in
Nordrhein-Westfalen ihren Vorsprung ausbauen können.
In der folgenden Legislaturperiode hatten dennoch
die SPD und die FDP gemeinsam eine Regierung
gebildet.
4. Mai
BRD 1975 – Die absolute Mehrheit hatte die
CDU bei
den Landtagswahlen im Saarland knapp verfehlt. Es
kam im Landtag zu einer Patt-Situation wegen der
Koalitionszusage der FDP zugunsten der SPD.
4. Mai
Kunstturnen 1975 – Bei den
Turn-Europameisterschaften in Skien (Norwegen) hatte
die 13-jährige Kunstturnerin aus Rumänien, Nadia
Comaneci, vier Titel gewonnen. Es war ihre erste
Teilnahme bei einer EM gewesen.
5. Mai
International 1975 – Der 1970 in Kraft getretene
Atomwaffensperrvertrag war von 91 Staaten, u. a.,
von der BRD, ratifiziert worden.
5. Mai
Österreich 1975 – Für die Nationalratswahlen im
Herbst hatte der Parteitag der SPÖ die Wahlplattform
beschlossen. Die Forderung nach Vollbeschäftigung
und die Verbesserung der Situation am Arbeitsplatz
standen dabei an erster Stelle.
5. Mai
Sowjetunion/Volksrepublik China 1975 – Die
Verhandlungen über strittige Grenzfragen, die in
Peking zwischen der Sowjetunion und der
Volksrepublik China stattgefunden hatte, waren ohne
Ergebnis zu Ende gegangen.
5. Mai
Südafrika 1975 – In Südafrika hatte die erste
Fernsehübertragung stattgefunden. Das Verbot des
Massenmediums war vier Jahre zuvor von der Regierung
aufgehoben worden.
6. Mai
USA/Kambodscha 1975 – Berichte über
Massenhinrichtungen durch die neuen Machthaber in
Kambodscha waren von der US-Regierung bestätigt
worden. Vor allem ehemalige Offiziere und
Regierungsbeamte waren erschossen worden.
6. Mai
DDR 1975 – Westlichen Banken wurde seitens der DDR
zum ersten Mal eine Genehmigung erteilt, ständige
Vertretungen in Berlin (Ost) einrichten zu dürfen.
6. Mai
International 1975 – Unternehmen in den USA, in
Großbritannien, in Kanada und Südafrika waren vom
UN-Kommissar für Namibia Sean MacBride davor gewarnt
worden, in Namibia Bodenschätze zu prospektieren
oder abzubauen, ohne eine Genehmigung der Vereinten
Nationen dafür zu haben.
6. Mai
Frankreich/Marokko 1975 – Einen viertägigen
offiziellen Besuch in der marokkanischen Hauptstadt
Rabat hatte der französische Staatspräsident Valéry
Giscard d'Estaing beendet. Es war der erste Besuch
eines französischen Staatsoberhaupts seit 1956, als
Marokko seine Unabhängigkeit erlangte.
6. Mai
Österreich 1975 – Im Alter von 83 Jahren war der
ungarische Kardinal József Mindszenty in Wien
gestorben. Nach der Machtübernahme der Kommunisten
war er in seiner Heimat als Hochverräter verurteilt
worden. Er hatte danach viele Jahre im Gefängnis
sitzen müssen. Mindszenty war eine Symbolfigur des
Widerstands gegen den Kommunismus in
Ungarn gewesen.
1971 war nach Österreich ins Exil gegangen.
7. Mai
Ägypten 1975 – Die Frachter „Münsterland“ und
„Nordwind“, die sich zwangsweise acht Jahre lang im
Großen Bittersee (Ägypten) aufhalten mussten,
verließen den wieder befahrbaren Suezkanal und
setzten ihre am 5. Juni 1967 durch den Nahost-Krieg
unterbrochene Reise fort. Sie waren am 24. Mai in
Hamburg eingetroffen.
7. Mai
Theater 1975 – In der Schweiz, am Basler
Stadttheater, hatte das Theaterstück „Kellers Abend“
von Adolf Muschg seine Uraufführung.
8. Mai
BRD 1975 – Um die Abteilung „Terrorismus“ war einem
Beschluss der Bundesregierung zufolge das
Bundeskriminalamt erweitert worden.
8. Mai
BRD 1975 – Das Bundeswahlgesetz war in Kraft
getreten. Es gestattete unter anderem das Betreten
von Privatforsten. Diese machten etwa 40 Prozent der
Waldfläche in der Bundesrepublik aus.
8. Mai
Brasilien 1975 – Ein verfassungsänderndes Gesetz,
das die Ehescheidung ermöglichen sollte, hatte im
Kongress von Brasilien nicht die erforderliche
Zweidrittelmehrheit erreicht.
8. Mai
BRD/USA 1975 – Im Alter von 87 Jahren war der
ehemalige Präsident des Internationalen Olympischen
Komitees (IOC), der US-Amerikaner Avery Brundage, in
Garmisch-Partenkirchen (
Bayern) gestorben. Er war
von 1952 bis 1972 IOC-Präsident gewesen.
9. Mai
Spanien 1975 – Das Recht auf Streik unter streng
kontrollierten Bedingungen war den
Industriearbeitern des Landes von der spanischen
Regierung zugestanden worden.
9. Mai
Europa 1975 – Das Aktionskomitee für die Vereinigten
Staaten von Europa hatte sich aufgelöst. Es war 1955
gegründet worden.
9. Mai
BRD 1975 – In Köln waren zwei Menschen erschossen
worden bei einem Feuergefecht zwischen Anarchisten
und der Polizei. Zwei Anarchisten waren festgenommen
worden.
10. Mai
USA 1975 – Künftig sollten Kinder nicht mehr nach
Rassen getrennt in Bussen zur Schule gefahren
werden. Das hatte das Oberste Gericht in Boston
(US-Bundesstaat Massachussets) festgesetzt.
10. Mai
BRD 1975 – In Gießen (
Hessen) war die Vereinigte
Deutsche Studentenschaft e. V. (VDS) gegründet
worden, der Dachverband für die rund 200
Studentenschaften in der Bundesrepublik Deutschland.
11. Mai
Israel/EG 1975 – Zwischen der Europäischen
Gemeinschaft (EG) und Israel war ein
Freihandelsabkommen unterzeichnet worden.
11. Mai
Belgien/Frankreich 1975 – Die Gedenktage zum Ende
des
Zweiten Weltkriegs waren von Belgien und
Frankreich abgeschafft worden.
11. Mai
Berlin 1975 – Weil DDR-Grenzposten die Rettung durch
die West-Berliner Polizei und Feuerwehr verboten
hatten, war ein Kind in der Spree ertrunken.
12. Mai
USA/Kambodscha 1975 – Der US-amerikanische Frachter
„Mayaguez“ war im Golf von Siam von einem
kambodschanischen Patrouillenboot aufgebracht
worden. Der Zwischenfall hatte zu einem
Militäreinsatz der USA in Kambodscha geführt.
12. Mai
Großbritannien/Japan 1975 – Die britische Königin
Elisabeth II. Hatte ihren sechs Tage dauernden
Staatsbesuch in
Japan beendet.
12. Mai
BRD 1975 – Der CDU-Vorsitzende Helmut Kohl war vom
Bundesvorstand seiner Partei einstimmig zum
Kanzlerkandidaten gewählt worden.
13. Mai
Thailand/Vietnam 1975 – Das thailändische
Innenministerium hatte nach schweren
antivietnamesischen Demonstrationen bekanntgegeben,
dass im Laufe der nächsten zwölf Monate die rund
40.000 Flüchtlinge aus Nordvietnam zurückgeführt
werden sollten, die in den letzten 20 Jahren in
Thailand Schutz gesucht hatten.
13. Mai
Peru/USA 1975 – Weil die Tätigkeit des Unternehmens
gegen das Strafgesetz und gegen die öffentliche
Moral verstoßen würde, hatte die Regierung von Peru
ein Gesetz zur Verstaatlichung der US-amerikanischen
Mineralölfirma Gulf Oil de Peru veröffentlicht.
13. Mai
Großbritannien 1975 – Das britische Tief hatte mit
5,386 DM ein Rekordtief erreicht. In Großbritannien
hatte die Inflationsrate bei 21 Prozent gelegen.
14. Mai
BRD/Luxemburg 1975 – Bundeskanzler Helmut Schmidt
war zu einem zweitägigen Besuch im Großherzogtum
Luxemburg eingetroffen. Es waren während des Besuchs
vorrangig Probleme der Weltwirtschaft und der
Europäischen Gemeinschaft (EG) erörtert worden.
14. Mai
BRD/Bulgarien 1975 – Bei einem Besuch von
Bundeswirtschaftsminister Hans Friderichs in der
bulgarischen Hauptstadt Sofia war zwischen der
Bundesrepublik Deutschland und
Bulgarien ein
Abkommen über wirtschaftliche, industrielle und
technische Zusammenarbeit geschlossen worden.
14. Mai
Fußball 1975 – Die Mannschaft von Dynamo Kiew hatte
durch einen 3:0-Sieg über Ferencvaros Budapest in
Basel (Schweiz) den Fußball-Europapokal der
Pokalsieger gewonnen.
15. Mai
USA/Kambodscha 1975 – Der Mayaguez-Zwischenfall
zwischen Kambodscha und den USA endete mit der
Freilassung der Besatzung des Frachters „SS Mayaguez“.
15. Mai
Musik 1975 – Auf den Schwetzinger Festspielen wurde
die komische Oper „Der gestiefelte Kater oder Wie
man das Spiel spielt“ von Günter Bialas
uraufgeführt.+15. Mai
Ungarn 1975 – Neuer ungarischer Ministerpräsident
wurde György Lázár.
15. Mai
International 1975 – Die Gesellschaft zur Förderung
der Partnerschaft mit der Dritten Welt – gepa –
wurde gegründet.
15. Mai
Griechenland/BRD 1975 – Zu einem dreitägigen Besuch
war der griechische Ministerpräsident Konstandinos
Karamanlis nach Bonn gereist, wo er der
Bundesregierung unter anderem die Gründe für den
Wunsch Griechenlands nach Vollmitgliedschaft in der
Europäischen Gemeinschaft dargelegt hatte.
16. Mai
Boxen 1975 – Im Convention Center in Las Vegas
(US-Bundesstaat Nevada) gewann der
Schwergewichtsboxer Muhammad Ali seinen Boxkampf und
den Weltmeistertitel gegen Ron Lyle durch
technischen KO.
16. Mai
USA/Kambodscha/Südvietnam 1975 – Weil Kambodscha und
Südvietnam eine kommunistische Regierung hatten,
wurde seitens der Vereinigten Staaten über beide
Länder ein Handelsembargo verhängt.
16. Mai
Österreich 1975 – Ein Teil der Tauernautobahn war
bei einem Hochwasser in Kärnten eingestürzt. Zehn
Menschen kamen ums Leben.
16. Mai
Bergsteigen 1975 – Die Japanerin Junko Tabei hatte
als erste Frau der Welt den Gipfel des Mount Everest
erklommen.
17. Mai
Frankreich/Volksrepublik China 1975 – Ein
einwöchiger Besuch des stellvertretende
Regierungschefs der Volksrepublik China, Deng
Xiaoping, in
Frankreich war zu Ende gegangen. Im
Verlauf der Treffens war die Aufnahme bilateraler
Handelsgespräche vereinbart worden.
17. Mai
Theater 1975 – Im Kleinen Haus des Wiener
Burgtheaters hatte das Theaterstück „Der Präsident“
von Thomas Bernhard seine Uraufführung.
17. Mai
Fußball 1975 – In Frankfurt am Main hatten sich der
Weltmeister BRD und der Vizeweltmeister Niederlande
mit einem 1:1 getrennt. Das Spiel hatte im Rahmen
der 75-Jahr-Feier des Deutschen Fußball-Bundes (DFB)
stattgefunden.
18. Mai
USA/UdSSR 1975 – Die de-facto-Zugehörigkeit der
baltischen Republiken zur UdSSR war von den
Vereinigten Staaten anerkannt worden. Im August 1940
wurden die ehemals selbständigen Staaten Estland,
Lettland und Litauen in die
Sowjetunion
eingegliedert.
19. Mai
BRD 1975 – Eine zehntägige Reise durch mehrere
arabische Staaten beendet der Staatsminister im
Bonner Auswärtigen Amt, Hans-Jürgen Wischnewski. Im
Verlauf der Reise wurden Fragen der wirtschaftlichen
und technischen Zusammenarbeit diskutiert.
19. Mai
Hammerwerfen 1975 – In Rehlingen (Saarland) hatte
der Trierer Leichtathlet Karl-Hans Riehm mit 78,50
Metern einen Weltrekord im Hammerwerfen erzielt.
20. Mai
International 1975 – In der österreichischen
Hauptstadt Wien hatten sich der US-Außenminister
Henry Kissinger und sein sowjetischer Amtskollege
Andrej Gromyko darauf geeinigt, sich gemeinsam um
eine Fortsetzung der Nahost-Gespräche in Genf zu
bemühen.
20. Mai
Südafrika 1975 – Zum ersten Mal waren in der
Republik Südafrika Farbige in den Offiziersrang der
regulären Streitkräfte befördert worden.
21. Mai
Fußball 1975 – Zum ersten Mal holte Borussia
Mönchengladbach durch den 5:1-Sieg gegen den FC
Twente Enschede den UEFA-Cup.
21. Mai
BRD/Justiz 1975 – Der Prozess gegen den harten Kern
der Baader-Meinhof-Gruppe war in Stuttgart-Stammheim
eröffnet worden.
21. Mai
Griechenland 1975 – In Athen war der
Parthenon-Tempel auf der Akropolis gesperrt worden,
damit das antike Bauwerk vor weiteren Beschädigungen
bewahrt blieben würde.
22. Mai
Portugal 1975 – Der Sozialistenführer Mario Soares
hatte sich gegen die Schließung der sozialistischen
Zeitung „Republica“ gewandt. Er forderte die
Erhaltung der pluralistischen Demokratie von
Staatspräsident Francisco da Costa Gomes. Aus
Protest hatten sich die sozialistischen Minister von
der Regierung zurückgezogen.
22. Mai
Kambodscha 1975 – Die letzte noch in den Händen des
alten kambodschanischen Regimes befindliche Bastion,
der Tempel Preah Viahar, war von Verbänden der Roten
Khmer gestürmt worden.
22. Mai
BRD 1975 – In einer Entscheidung zum Problem der
Radikalen im öffentlichen Dienst hatte das
Bundesverfassungsgericht die besondere Treuepflicht
der Beamten gegenüber dem Staat betont.
22. Mai
DDR 1975 – Die Goethe-Gesellschaft begann im
thüringischen Weimar ihre 64. Hauptversammlung, die
bis zum 13. Juni dauerte. Am gesamtdeutschen
Präsidium wurde festgehalten.
22. Mai
IOC 1975 – Mit 41 zu 26 Stimmen hatte das
Internationale Olympische Komitee Rhodesien
(Simbabwe) wegen seiner Apartheid-Politik
ausgeschlossen.
22. Mai
Italien 1975 – Nachdem die italienische
Automobilfirma Maserati im Jahr 1974 Verluste
gemacht hatte, die ihr Eigenkapital überstiegen,
wurde sie liquidiert.
22. Mai
Fußball 1975 – Der Trainer Hennes Weisweiler hatte
nach elf Jahren den Fußballclub Borussia
Mönchengladbach verlassen und die Mannschaft des FC
Barcelona übernommen. In Mönchengladbach war Udo
Lattek sein Nachfolger geworden. Er war im Januar
bei Bayern München entlassen worden. Seitdem hatte
war er Trainer der Mannschaft von Rot-Weiß Essen
gewesen.
23. Mai
NATO 1975 – Mit Hinweis auf die verstärkte
sowjetische Rüstung hatte US-Verteidigungsminister
James Schlesinger die NATO-Mitgliedsstaaten zu einer
Erhöhung der Verteidigungsbereitschaft aufgefordert.
23. Mai
Libanon 1975 – Um nach dem Ausbruch von Kämpfen
zwischen Christen und Palästinensern die Ordnung im
Land wiederherstellen zu können, hatte der
libanesische Präsident Sulaiman Farandschijja ein
Militärkabinett ernannt.
23. Mai
Film 1975 – Zum Abschluss der seit dem 9. Mai
laufenden Filmfestspiele im südfranzösischen Cannes
war der algerische Film „Chronik der Jahre der Glut“
mit der Goldenen Palme geehrt worden. Den Preis der
Internationalen Filmkritik erhielt der
bundesdeutsche Regisseur Werner Herzog für „Jeder
für sich und Gott gegen alle“.
24. Mai
BRD 1975 – Als Landesvorsitzender war Peter Lorenz
auf dem Parteitag der Berliner CDU auf seinem Posten
bestätigt worden.
24. Mai
Österreich/Polen 1975 – Eine fünftägige offizielle
Reise nach Polen hatte Österreichs Bundespräsident
Rudolf Kirchschläger beendet. Im Verlauf seines
Polen-Besuchs war ein Konsularvertrag zwischen den
beiden Ländern ratifiziert worden.
25. Mai
Somalia 1975 – In
Somalia wurde der letzte Fall von
Pocken registriert. Die WHO konnte die Seuche 1980
für ausgerottet erklären.
25. Mai
Israel/Libanon 1975 – Vorübergehend waren
israelische Kommandoeinheiten in den Südlibanon
eingedrungen. Sie hatten sich heftige Kämpfe mit
libanesischen Truppen geliefert. Diese Aktion war
gegen palästinensische Freischärler gerichtet
gewesen.
25. Mai
Naher Osten 1975 – Saudi-Arabien erklärte sich nach
Aussage seines Königs Chalid von Saudi-Arabien
bereit, die Existenz Israels zu akzeptieren,
vorausgesetzt, dass ein Palästinenserstaat gebildet
werden würde und alle arabischen Territorien
zurückgegeben würden.
25. Mai
BRD 1975 – Der sechstägige Bundeskongress des
Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) wurde in Hamburg
von Bundespräsident Walter Scheel eröffnet.
Hauptthemen des Kongresses waren unter anderem
Mitbestimmung, Arbeitslosigkeit, Gesundheitswesen
und Investitionslenkung. Der DGB-Vorsitzende Heinz
Oskar Vetter war am 27. Mai auf dem Kongress in
seinem Amt bestätigt worden.
25. Mai
Tennis 1975 – In Hamburg hatte der Spanier Manuel
Orantes und die tschechoslowakische Tennisspielerin
Renata Tomanova die Internationalen Deutschen
Tennismeisterschaften gewonnen.
26. Mai
Großbritannien 1975 – Als in der englischen
Grafschaft Yorkshire ein Bus von der Fahrbahn
abgekommen war und in eine Schlucht stürzte, kamen
32 der 45 Insassen ums Leben.
27. Mai
Iran/Großbritannien 1975 – Der Iran hatte 1.200
Panzer vom Typ Chieftain in Großbritannien bestellt.
Das Auftragsvolumen hatte mehr als 200 Millionen
Pfund (ca. 1,06 Milliarden DM) betragen.
27. Mai
Peru 1975 – Ein Dekret, das vom peruanischen
Kabinett erlassen worden war, hatte zum Inhalt, dass
die Indianersprache Quechua gleichberechtigte
Amtssprache neben Spanisch sein sollte.
27. Mai
USA/Sowjetunion 1975 – Nach einer Pause von zehn
Jahren war das Moskauer Bolschoi-Ballett wieder zu
einem Gastspiel in den Vereinigten Staaten
eingetroffen.
28. Mai
Die
ECOWAS wurde am in Lagos,
Nigeria, gegründet
28. Mai
International 1975 – An der israelisch-syrischen
Grenze war das Mandat der UN-Friedenstruppe vom
Weltsicherheitsrat verlängert worden.
28. Mai
USA/Europa 1975 – In seiner Funktion als
US-Präsident begann Gerald Ford seine erste
Europareise. Sein Ziel war es, die Alliierten davon
zu überzeugen, dass die Vereinigten Staaten auch
nach dem Ende des Vietnamkriegs militärische Stärke
hätten und zu ihren Bündnisverpflichtungen stehen
würden.
28. Mai
Südafrika 1975 – Die Übergabe der Verwaltung von
Südwestafrika (
Namibia) an die UNO wurde von
Südafrika abgelehnt.
28. Mai
Musik 1975 – Im Münchner Staatstheater am
Gärtnerplatz kam das musikalische Bühnenwerk „La
Cubana oder Ein Leben für die Kunst“ von Hans Werner
Henze zur Uraufführung. Das Werk war nach dem
Libretto von Hans Magnus Enzensberger entstanden.
28. Mai
Theater 1975 – Das Stück „Der Prozess“ nach dem
Roman von
Franz Kafka war gleichzeitig in Bremen und
Krefeld uraufgeführt worden.
28. Mai
Fußball 1975 – Nach einem 2:0-Sieg über Leeds United
hatte der FC Bayern München den Europapokal der
Landesmeister in Paris verteidigt. Nach dem Spiel
war es zwischen den Fans zu Krawallen gekommen.
29. Mai
Tschechoslowakei 1975 – Gustav Husák, der Führer der
tschechoslowakischen Kommunistischen Partei, war zum
Präsidenten des Landes gewählt worden.
29. Mai
BRD 1975 – Gastarbeitern, die in ihre Heimat
zurückkehren würden, wurde die Zahlung von Prämien
bis zu 14.000 DM in Aussicht gestellt. So hatte es
die Regierung von Baden-Württemberg beschlossen.
29. Mai
BRD 1975 – Jeder dritte Haushalt in der
Bundesrepublik Deutschland hatte bereits über ein
Farbfernsehgerät verfügt. Seit 1967 konnten die
Bundesbürger TV-Programme in Farbe sehen.
30. Mai
NATO 1975 – In Brüssel (
Belgien) hatten die
Regierungschefs der NATO auf ihrer Gipfelkonferenz
beschlossen, gemeinsam den „Herausforderungen
seitens des Warschauer Paktes sowie den
Schwierigkeiten, die sich aus der Situation der
Weltwirtschaft ergeben“ zu stellen.
30. Mai
BRD 1975 – Wegen Bankraub und Sprengstoffdelikten
war der Terrorist Sigurd Debus in Hamburg zu einer
Freiheitsstrafe von zwölf Jahren verurteilt worden.
30. Mai
BRD 1975 – Bundeskanzler Helmut Schmidt hatte die
Bevölkerung in einer Rede in Hamburg dazu
aufgefordert, mehr zu konsumieren, um die Konjunktur
voranzubringen.
30. Mai
Weltraumfahrt 1975 – Die Europäische
Weltraumorganisation ESA wurde gegründet.
31. Mai
BRD 1975 – Im Mai waren in der Bundesrepublik
Deutschland 1,017 Millionen (4,4 Prozent) Menschen
ohne Arbeit. Die Zahl der Kurzarbeiter war auf
921.800 gesunken.
31. Mai
Fußball 1975 –
Borussia Mönchengladbach hatte am
drittletzten Spieltag der Fußball-Bundesliga als
Meister festgestanden. Der VfB Stuttgart, Tennis
Borussia Berlin und der Wuppertaler SV waren die
Absteiger der Saison.
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