Juni 1975 - Die dänische Monarchin und die sowjetischen Politiker

Kalender Juni 1975
Um einen Vertreter des russischen Adelsgeschlechts der Romanows zu besuchen, war die dänische Königin Margrethe II. Ganz offensichtlich zu spät gekommen, denn Zar Nikolaus II. war nach seiner Abdankung 1917 ein Jahr danach von den Bolschewiki erschossen worden. Seit der Oktoberrevolution war der Besuch der Dänen-Königin der erste eines europäischen Monarchen überhaupt in der Sowjetunion. Kein Adel, aber hohe Politprominenz würdigten die dänische Königin mit allen Ehren. Sie war mit dem Staatsoberhaupt Nikolaj Podgorny und dem Ministerpräsidenten Alexej Kossygin zusammengetroffen. Auf jeden Fall war das eine bedeutende Schlagzeile im Weltgeschehen, ebenso wie die Wiedereröffnung des Suezkanals, der acht Jahre lang gesperrt war. Für eine Schlagzeile ganz anderer Art sorgte eine Wetterkapriole im Sauerland. Dort war auf dem Kahlen Asten zu Beginn des Sommermonats Juni Schnee gefallen. Zur selben Zeit hatte eine extreme Dürre das Gebiet Ogaden zwischen Äthiopien und Somalia heimgesucht, die bereits zehntausende Menschen in den Hungertod getrieben hatte. Und etwa 800.000 Menschen waren davon immer noch bedroht.
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Wichtige Ereignisse im Juni 1974

1. Juni
West-Berlin/Kurdistan 1975 – Die Patriotische Union Kurdistans (PUK) unter Celal Talabani wurde in Berlin-Dahlem gegründet.
1. Juni
Rhodesien (Simbabwe) 1975 – Bei gewalttätigen Krawallen in drei Townships der Schwarzen in der Hauptstadt Salisbury hatte die Polizei elf Menschen erschossen. Die Machtkämpfe rivalisierender Gruppen innerhalb der Befreiungsbewegung Afrikanischer Nationalkongress (ANC) waren der Grund für die Unruhen gewesen.
1. Juni
USA/Ägypten 1975 – Im Rahmen seiner Europareise war US-Präsident Gerald Ford im österreichischen Salzburg mit dem ägyptischen Präsidenten Muhammad Anwar As Sadat zusammengetroffen. Die beiden Staatsmänner berieten über eine Friedensregelung im Nahen Osten.
1. Juni
International 1975 – Den Angaben westlicher Geheimdienste zufolge waren in der UdSSR jährlich 3.000 Panzer gebaut worden. Im Westen waren es dagegen nur 500 Panzer gewesen.
1. Juni
Iran/USA 1975 – Im Wert von 500 Millionen US-Dollar (ca. 1,3 Milliarden DM) hatte der Iran in den Vereinigten Staaten ein Funküberwachungssystem vom Typ Ibex bestellt, um den gesamten Flug- und Funkverkehr im Gebiet des Persischen Golfs überwachen zu können.
1. Juni
Uganda 1975 – Der Präsident von Uganda, Idi Amin Dada, hatte eine Landreform erlassen. Damit war der gesamte Grund und Boden des Landes zum Staatseigentum erklärt worden.
1. Juni
BRD 1975 – Bayerische Chemiker hatten in der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift“ die Resultat ihrer Untersuchungen der Muttermilch veröffentlicht. In 136 von 137 Proben waren Restmengen des hochgiftigen Schädlingsbekämpfungsmittels DDT gefunden worden, hatten die Forscher mitgeteilt.
1. Juni
BRD 1975 – In Frankfurt am Main war die „Experimenta 5“ eröffnet worden. Sie wurde 1975 zu einem Kindertheaterfestival.
1. Juni
Turnen 1975 – In Bern (Schweiz) war der Weltmeister Eberhard Gienger aus Künzelsau Europameister am Reck geworden. Der Spitzenturner aus der DDR, Wolfgang Thüne, hatte die Europameisterschaften zur Flucht in die BRD genutzt.
2. Juni
Dänemark/UdSSR 1975 – Acht Tage war die Königin Margrethe II. von Dänemark zu einem offiziellen Besuch in der Sowjetunion gewesen. Seit der Oktoberrevolution 1917 war dies der erste Besuch eines europäischen Monarchen in der UdSSR gewesen.
2. Juni
Frankreich 1975 – Um gegen Repressionen seitens der Polizei zu protestieren, hatten in der französischen Stadt Lyon Prostituierte eine Kirche besetzt.
3. Juni
Madagaskar 1975 – Die seit 1885 bestehende Militärpräsenz Frankreichs auf der Insel Madagaskar endete mit dem Verlassen der drei letzten Schiffe der französischen Kriegsmarine aus dem Hafen von Diegao Suarez. Das Ende der Militärpräsenz war in den 1973 getroffenen Vereinbarungen festgelegt worden.
3. Juni
BRD 1975 – Im Sauerland war auf dem 840 m hohen Kahlen Asten Schnee gefallen.
4. Juni
Israel/Ägypten 1975 – Der Teilabzug der israelischen Truppen von der Halbinsel Sinai wurde beendet. Er war im Entflechtungsabkommen zwischen Israel und Ägypten im Januar 1974 verankert worden.
4. Juni
International 1975 – Beim sogenannten Waffengeschäft des Jahrhunderts hatte sich nach Norwegen, den Niederlanden und Dänemark nun auch Belgien entschieden, US-amerikanische Kampfflugzeuge vom Typ F-16 an Stelle der veralteten Starfighter anzuschaffen.
4. Juni
USA 1975 – Ein Veto von US-Präsident Gerald Ford gegen ein Arbeitsbeschaffungsprogramm mit einem Umfang von 5,3 Milliarden US-Dollar (knapp 14 Milliarden DM) war vom Kongress überstimmt worden. Das Geld war für mehr als 1 Million Arbeitsplätze vorgesehen.
4. Juni
Äthiopien/Somalia 1975 – Eine extreme Dürre hatte 800.000 Menschen im Ogaden an der Grenze zwischen Äthiopien und Somalia an den Rand des Hungertodes gebracht. Zehntausende waren bereits ums Leben gekommen. Es waren 70.000 Menschen als erste Hilfsmaßnahme in 14 Notlager untergebracht worden.

5. Juni
Suezkanal 1975 – Der Suezkanal war nach achtjähriger Sperrung wieder eröffnet worden.
5. Juni
Großbritannien 1975 – In Großbritannien hatten sich 67,2 Prozent der Wahlberechtigten bei einer Volksabstimmung für einen Verbleib des Landes in der Europäischen Gemeinschaft (EG) ausgesprochen.
5. Juni
DDR 1975 – Der Vorsitzende des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB), Harry Tisch, war vom ZK der SED zum Mitglied des Politbüros bestimmt worden. Damit war er in das mächtigste Parteigremium der DDR aufgerückt.
5. Juni
Leichtathletik 1975 – In Mährisch-Ostrau hatte der Kubaner Silvio Leonard mit 9,9 sec über 100 Meter den Weltrekord eingestellt. Diese Zeit hatten vor ihm schon sechs Läufer geschafft.
6. Juni
UNO 1975 – Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatten die USA, Großbritannien und Frankreich ihr Veto gegen eine Resolution eingelegt, die ein Waffenembargo gegenüber dem Apartheidstaat Südafrika gefordert hatte.
6. Juni
Australien/BRD 1975 – Bei der bundesdeutschen Firma Krauss-Maffei hatte Australien 53 Panzer vom Typ „Leopard“ bestellt, darunter elf Sonderanfertigungen für Brückenbau und Rettungsoperationen.
6. Juni
Literatur 1975 – Der 100. Geburtstag des Schriftstellers Thomas Mann wurde im Lübecker Stadttheater mit einer Festveranstaltung begangen. Die Feier war der Höhepunkt einer Thomas-Mann-Festwoche, die am 31. Mai begonnen hatte.
6. Juni
BRD 1975 – Weil ab 1976 nicht mehr alle Bewerber in den Staatsdienst übernommen werden konnten, hatten die Kultusminister der Länder vor dem Lehrerstudium gewarnt.
7. Juni
Iran 1975 – In der iranischen Stadt Ghom war es bei einer Demonstration militanter Moslems gegen die Reformpolitik von Schah Mohammed Resa Pahlawi zu heftigen Zusammenstößen mit der Polizei gekommen.
7. Juni
BRD 1975 – Der CSU-Landesausschuss hatte sich dafür ausgesprochen, dass der Parteivorsitzende Franz Josef Strauß als Kanzlerkandidat der Unionsparteien bei der Bundestagswahl 1976 antreten sollte.
7. Juni
BRD 1975 – Einer Mitteilung der Deutschen Bundesbahn zufolge, sollte das Personal bis 1985 schrittweise um 120.000 Mitarbeiter verringert werden. Streckenstilllegungen waren außerdem vorgesehen. Das hohe Defizit der Bahn war der Grund für die Sparmaßnahmen.
8. Juni
BRD 1975 – Auf dem Landesparteitag der bayerischen FDP war Bundeswirtschaftsminister Josef Ertl als Landesvorsitzender bestätigt worden.
8. Juni
BRD 1975 – Bei Warngau in Oberbayern waren bei einem schweren Eisenbahnunglück 38 Menschen ums Leben gekommen und weitere 112 Menschen waren verletzt worden.
8. Juni
Radrennsport 1975 – Den 58. Giro d'Italia hatte der italienische Radprofi Fausto Bertoglio gewonnen.
8. Juni
Reitsport 1975 – In Hamburg hatte Reiner Klimke das 20. Deutsche Dressurderby gewonnen. Die Schweizerin Christine Stückelberger hatte den Sieg bei den Damen errungen. Das Deutsche Springerderby hatte die britische Reiterin Caroline Bradley für sich entscheiden können.
9. Juni
International 1975 – Die Bundesregierung hatte auf einer Sondersitzung in Schloss Gymnich bei Bonn 25 Thesen zur Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern verabschiedet. Hauptpunkte waren die Konzentration der bilateralen Zusammenarbeit auf die 33 ärmsten Länder der Erde, außerdem eine Neuordnung der Kreditbedingungen je nach Entwicklungsgrad der Schuldnerländer. Zu den Hauptpunkten zählte auch die verstärkte Förderung des Agrar-Sektors in den Dritte-Welt-Staaten.
9. Juni
BRD/Israel 1975 – Ein Abkommen über Wirtschaftshilfe an Israel in Höhe von 140 Millionen DM für Projekte des Wohnungsbaus, des Telefonwesens und der Entwicklungsbank war von den Regierungen der BRD und Israels unterzeichnet worden.
Zeitungen 70er Jahre
10. Juni
Italien 1975 – Der Präsident des Elektrokonzerns Voxon, Amedeo Ortolani war in Rom entführt worden. Die Entführer verlangten ein Lösegeld für dessen Freilassung. Seit Jahresbeginn war dies der 25. Entführungsfall in Italien.
10. Juni
Theater 1975 – Mit einer Aufführung des Brüsseler Ballet du XXe Siècle waren die ersten Hamburger Ballett-Tage eröffnet worden. Sie dauerten bis zum 22. Juni.
10. Juni
Fußball 1975 – Der Fußballspieler Pelé (*1940) aus Brasilien hatte bei den New York Cosmos einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben, der ihm rund 11 Millionen DM eingebracht hatte.
11. Juni
Griechenland 1975 – In Griechenland war die republikanische Verfassung in Kraft getreten.
11. Juni
Sowjetunion 1975 – Der sowjetische Ministerpräsident Alexej N. Kossygin hatte in einer Rede im Moskauer Bolschoi-Theater an der wirtschaftlichen Lage in der UdSSR Kritik geübt.
11. Juni
BRD/Sowjetunion 1975 – Die Einrichtung von Touristikbüros in Frankfurt am Main bzw. in Moskau war von der BRD und der Sowjetunion vereinbart worden.
12. Juni
Indien 1975 – Für sechs Jahre war der indischen Ministerpräsidentin Indira Gandhi von einem Gericht in Allahabad (Indien) die Ausübung eines öffentlichen Amtes wegen Korruption im Wahlkampf untersagt worden.
12. Juni
Griechenland 1975 – Dem Ministerrat der Europäischen Gemeinschaft (EG) war von Griechenland ein formelles Beitrittsgesuch unterbreitet worden.
12. Juni
BRD 1975 – Die Zeitschrift „stern“ hatte das Protokoll eines abgehörten Telefonats veröffentlicht, das CDU-Vorsitzender Helmut Kohl mit seinem Generalsekretär Kurt Biedenkopf geführt hatte.
12. Juni
BRD 1975 – Der katholische Theologe Hans Küng, der mit dem Vatikan in Konflikt geraten war, wurde vom Münchner Stadtrat mit der Ludwig-Thoma-Medaille ausgezeichnet für seine in der Öffentlichkeit bewiesene Zivilcourage.
13. Juni
Finnland 1975 – In Finnland war der Sozialdemokrat Keijo Liinamaa Führer eines Übergangskabinetts bis zu den Parlamentswahlen im September geworden, nachdem Kalevi Sorsa zurückgetreten war. Am 30. November 1975 wurde Martti Miettunen zum Ministerpräsident Finnlands gewählt.
13. Juni
UNO 1975 – Für die UN-Friedenstruppe auf Zypern hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine erneute Mandatsverlängerung beschlossen.
13. Juni
BRD 1975 – Die Tarifverträge, die 1975 in der BRD abgeschlossen worden waren, hatten im Durchschnitt Lohnerhöhungen um 6,8 Prozent gebracht. Im Jahr zuvor hatte sie bei durchschnittlich 11,5 Prozent gelegen.
13. Juni
Fußball 1975 – Der europäische Fußballverband hatte den englischen Verein Leeds United für zwei UEFA-Cup-Wettbewerbe wegen Ausschreitungen seiner Fans bei einem Spiel in Paris gesperrt.
14. Juni
DDR/Vatikan 1975 – Einen sechstägigen Besuch in der DDR hatte der Außenminister des Vatikan, Kardinal Agostino Casaroli, beendet. Im Verlauf des Besuches wurde hauptsächlich über eine Umorganisation der katholischen Kirche in der DDR gesprochen.
14. Juni
Australien 1975 – Die australische Regierung hatte Pläne veröffentlicht, die die Nutzung von Eisbergen aus der Antarktis zur Bewässerung der australischen Wüsten zum Inhalt hatten.
14. Juni
Tennis 1975 – Im Einzel der Damen hatte die US-amerikanische Profi-Tennisspielerin Chris Evert die French Open in Paris gewonnen. Sie hatte die tschechoslowakische Spielerin Martina Navratilova besiegt.

15. Juni
Israel/Libanon 1975 – An der libanesischen Grenze hatten palästinensische Freischärler ein israelisches Dorf überfallen, wobei sechs Menschen ums Leben gekommen waren. Daraufhin hatte Israel einen Gegenschlag gegen Dörfer im Libanon gerichtet.
15. Juni
Schweiz 1975 – Nach zweieinhalb Monaten Besetzung hatte Kernkraftgegner das Baugelände des geplanten Atomkraftwerks Kaiseraugst in der Schweiz verlassen.
15. Juni
BRD 1975 – In Frankfurt am Main war der 16. Evangelische Kirchentag zu Ende gegangen. An der Schlussveranstaltung hatten 50.000 Menschen teilgenommen. Die Veranstaltung hatte am 11. Juni begonnen und stand unter dem Motto „In Ängsten – und siehe wir leben“.
15. Juni
Fußball 1975 – Als Aufsteiger für die Fußball-Bundesliga hatten sich Hannover 96, Bayer Uerdingen und der Karlsruher SC qualifiziert.
15. Juni
Damen-Fußball 1975 – Durch einen 4:2-Sieg über Bayern München war die Mannschaft des Bonner SC Deutscher Meister im Damen-Fußball geworden. Das Spiel hatte vor 2.400 Zuschauern in Bonn-Bad Godesberg stattgefunden.
15. Juni
Automobilsport 1975 – Auf Mirage-Ford-Cosworth hatten der Belgier Jackie Ickx und der Brite Derek Bell das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen.
16. Juni
Italien 1975 – Die Kommunisten hatten bei den Regionalwahlen in Italien seit 1945 ihr bestes Ergebnis erreicht.
16. Juni
Iran 1975 – Nachdem die Exporterlöse im Erdölgeschäft stark zurückgegangen waren, hatte der Iran seine Staatsausgaben gekürzt.
16. Juni
BRD 1975 – Die Rechtsanwälte Klaus Croissant und Christian Ströbele, die vom Stuttgarter Prozess ausgeschlossenen Wahlverteidiger von Andreas Baader, wurden festgenommen. Ihnen wurde Unterstützung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
17. Juni
Marianeninseln 1975 – In einer Volksabstimmung hatten sich die Bewohner der Marianeninseln für einen Commonwealth-Status unter US-amerikanischer Flagge ausgesprochen.
17. Juni
BRD 1975 – Im Münchner Umland, in Feldkirchen, hatte Regen giftige Stickstoffgase aus Kunstdünger freigesetzt. Daraufhin waren mehrere hundert Menschen evakuiert worden.
18. Juni
Saudi-Arabien 1975 – In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad war Prinz Faisal Ibn Musaed Abd Al Asis öffentlich wegen Königsmordes hingerichtet worden. Er hatte seinen Onkel, König Faisal am 25. März 1975 umgebracht.
18. Juni
Kanada 1975 – Die anglikanische Kirche von Kanada hatte beschlossen, dass auch Frauen die Priesterweihe empfangen können.
19. Juni
Griechenland 1975 – Zum ersten griechischen Staatspräsidenten seit dem Ende der Monarchie war Konstandinos Tsatsos gewählt worden.
19. Juni
BRD 1975 – Der Bundestag hatte für Journalisten das uneingeschränkte Zeugnisverweigerungsrecht beschlossen. Ein weiteres Gesetz hatte Ärztinnen die Laufbahn von Sanitätsoffizieren ermöglicht.
19. Juni
BRD 1975 – Das Präsidium der CDU und das der CSU hatten den CDU-Parteivorsitzenden Helmut Kohl als Kanzlerkandidaten der Union nominiert.
19. Juni
BRD/DDR 1975 – Über den Grenzverlauf zur DDR an der Elbe war im Bundestag eine heftige Debatte geführt worden. CDU-Abgeordnete beharrten darauf, das Ostufer als Grenzlinie anzusehen, während Innenminister Werner Maihofer die Ansicht vertrat, dass die diesbezüglichen Regelungen verwirrend seien. Er hatte dafür plädiert, dass eine Vereinbarung mit der DDR angestrebt werden sollte.
19. Juni
DDR 1975 – Die Volkskammer der DDR hatte einem Zivilgesetzbuch zugestimmt. Damit war auch in der DDR das bis dahin gültige Bürgerliche Gesetzbuch aus dem Jahr 1900 ungültig geworden.

20. Juni
BRD 1975 – In Koblenz (Rheinland-Pfalz) war die Südbrücke über den Rhein fertiggestellt worden.
20. Juni
Iran 1975 – Zum ersten Mal fanden im Iran Parlamentswahlen nach einer Einheitsliste statt. Etwa 52 Prozent der rund 13 Millionen Wahlberechtigten des Landes nahmen an der Wahl teil.
20. Juni
Jugoslawien 1975 – Um seine Zahlungsbilanz ausgleichen zu können, hatte Jugoslawien strenge Importbeschränkungen verhängt.
20. Juni
BRD 1975 – Nach sechs Tagen Dauer hatte Bundespräsident Walter Scheel seinen Staatsbesuch in den USA beendet.
20. Juni
BRD 1975 – Der Bundesrat hatte ein Gesetz verabschiedet, wonach Studenten in die gesetzliche Krankenversicherung aufgenommen werden durften.
20. Juni
Radsport 1975 – Mit einem Vorsprung von 0:55 Minuten vor dem Belgier Eddy Merckx hatte sein Landsmann Roger de Vlaeminck die Tour de Suisse gewonnen. Der Schweizer Radrennfahrer Louis Pfenninger hatte den dritten Platz belegt. Er beendete nach diesem Profi-Rennen seine Laufbahn.
21. Juni
DDR/Schweiz 1975 – Die DDR-Bürger Hans-Guenther und Gisela Wolf wurden von dem Bundesstrafgericht in Lausanne (Schweiz) zu je sieben Jahren Zuchthaus verurteilt wegen politischer, militärischer und wirtschaftlicher Spionage.
21. Juni
Fußball 1975 – Mit einem 1:0 hatte Eintracht Frankfurt in Hannover gegen den MSV Duisburg den DFB-Pokal verteidigt.
22. Juni
Angola 1975 – Auf einen Friedensplan mit verbindlichen Regeln für die Zeit bis zur Unabhängigkeit hatten sich die verfeindeten Befreiungsbewegungen von Angola, FNLA, MPLA und UNITA geeinigt. Dessen ungeachtet war es in den Folgetagen wieder zu Kämpfen gekommen.
22. Juni
Österreich/BRD 1975 – Zu einem dreitägigen Besuch war Österreichs Bundeskanzler Bruno Kreisky in die BRD gereist.
23. Juni
BRD/Türkei 1975 – Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher hatte zum Abschluss seiner Gespräche in der türkischen Hauptstadt Ankara erklärt, dass die BRD die Türkei weiterhin mit Waffen beliefern werde, um die durch das US-amerikanische Waffenembargo entstandene Lücke zu schließen. Aus Protest gegen die teilweise Besetzung Zyperns 1974 hatten die USA militärische Lieferungen in die Türkei ausgesetzt.
23. Juni
Schweiz 1975 – In großen Teilen der Schweiz waren durch heftige Regenfälle schwere Sachschäden angerichtet worden.
24. Juni
Spanien 1975 – Der spanische Regierungschef Carlos Arias Navarro hatte mitgeteilt, dass bei den nächsten Parlamentswahlen Parteien erlaubt sein werden.
24. Juni
DDR 1975 – An der Grenze zu Bayern hatten DDR-Soldaten mit der Einrichtung von Selbstschussanlagen begonnen. An den DDR-Grenzen zu Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein waren diese Todesfallen bereits vorhanden.
24. Juni
USA 1975 – Die planmäßig aus New Orleans gekommene Boeing 727 der Eastern Air Lines wurde bei ihrer Landung auf dem New Yorker John F. Kennedy International Airport von einem Blitz getroffen. Dabei zerbrach die Maschine und fing Feuer. Von den 124 Menschen an Bord kamen 115 Personen ums Leben.
24. Juni
Fußball 1975 – In der 80. Spielminute des Fußball-Länderspiels Chile gegen Uruguay in Santiago (Chile) hatte der Schiedsrichter nach einer Rauferei beim Stand von 1:3 insgesamt 19 Spieler vom Platz gestellt.
25. Juni
Mosambik 1975 – Mosambik hatte nach fast 500 Jahren portugiesischer Kolonialherrschaft seine Unabhängigkeit erhalten.
25. Juni
BRD 1975 – Der CDU-Parteivorsitzende Helmut Kohl war auf dem dreitägigen Mannheimer CDU-Parteitag in seinem Amt bestätigt worden.
26. Juni
Indien 1975 – Die indische Regierungschefin Indira Gandhi hatte den Ausnahmezustand verhängt. Mindestens 700 politischer Gegner waren festgenommen worden.
27. Juni
Großbritannien 1975 – Die britische Labourregierung verfügte im Unterhaus nur noch über eine Stimme Mehrheit, nachdem die Konservative Partei bei einer Nachwahl einen Parlamentssitz hinzugewonnen hatte.
27. Juni
BRD/Brasilien 1975 – Die Bundesrepublik und Brasilien schlossen ein Doppelbesteuerungsabkommen ab. Außerdem war ein deutsch-brasilianisches Atomabkommen unterschrieben worden.
27. Juni
BRD 1975 – Die Universität Oldenburg durfte den Namen Carl-von-Ossiertzky-Universität nicht führen. Dies hatte Niedersachsens Wissenschaftsminister Joist Grolle untersagt.
27. Juni
International 1975 – In London hatte die Internationale Walkommission die Jagd auf Finnwale verurteilt.
27. Juni
Musik 1975 – Im Alter von 94 Jahren war der österreichische Operettenkomponist Robert Stolz in Berlin gestorben. Er hatte mehr als 60 Operetten, mehr als 100 Filmmusiken und etwa 2.000 Lieder geschrieben. Robert Stolz war am 25. August 1880 in Graz geboren worden.
28. Juni
Frankreich 1975 – Zum Generalsekretär der gaullistischen UDR war André Bord gewählt worden, da sein Vorgänger, Jacques Chirac am 14. Juni zurückgetreten war. Er wollte sich ganz seinen Aufgaben als Regierungschef widmen.
28. Juni
Segeln 1975 – Im Rahmen der Kieler Woche, die am 20. Juni von Bundesinnenminister Werner Maihofer eröffnet worden war, hatte bei den Segelregatten in der Solling-Klasse der aus Kaltenkirchen (Schleswig-Holstein) stammende Willi Kuhweide den Sieg errungen.
29. Juni
BRD 1975 – Bei Protestaktionen gegen die Preiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr war es in Heidelberg zu Krawallen gekommen.
29. Juni
BRD 1975 – In Bochum ging nach drei Tagen der erste Ausländerkongress der Bundesrepublik Deutschland zu Ende.
30. Juni
Sambia 1975 – In Sambia hatte Präsident Kenneth Kaunda angekündigt, den gesamten privaten Landbesitz der Kinos, Krankenhäuser und größeren Zeitungen zu verstaatlichen.
30. Juni
Brasilien 1975 – Um das Land zu einem Waffenexporteur zu machen, hatte der brasilianische Senat dem Aufbau einer nationalen Rüstungsindustrie zugestimmt.
30. Juni
BRD 1975 – Im Monat Juni hatte die Zahl der Arbeitslosen in der BRD knapp über 1 Million gelegen. Kurzarbeiter waren 804.400 registriert worden.
30. Juni
Boxen 1975 – Im Merdeka Stadium in Kuala Lumpur (Malaysia) siegte Muhammad Ali über Joe Bugner und wurde Weltmeister im Schwergewicht.
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