Juni 1975 - Die dänische Monarchin und die
sowjetischen Politiker
Um einen Vertreter des russischen Adelsgeschlechts
der Romanows zu besuchen, war die dänische Königin
Margrethe II. Ganz offensichtlich zu spät gekommen,
denn Zar Nikolaus II. war nach seiner Abdankung
1917
ein Jahr danach von den Bolschewiki erschossen
worden. Seit der Oktoberrevolution war der Besuch
der Dänen-Königin der erste eines europäischen
Monarchen überhaupt in der Sowjetunion. Kein Adel,
aber hohe Politprominenz würdigten die dänische
Königin mit allen Ehren. Sie war mit dem
Staatsoberhaupt Nikolaj Podgorny und dem
Ministerpräsidenten Alexej Kossygin
zusammengetroffen. Auf jeden Fall war das eine
bedeutende Schlagzeile im Weltgeschehen, ebenso wie
die Wiedereröffnung des Suezkanals, der acht Jahre
lang gesperrt war. Für eine Schlagzeile ganz anderer
Art sorgte eine Wetterkapriole im Sauerland. Dort
war auf dem Kahlen Asten zu Beginn des Sommermonats
Juni Schnee gefallen. Zur selben Zeit hatte eine
extreme Dürre das Gebiet Ogaden zwischen Äthiopien
und
Somalia heimgesucht, die bereits zehntausende
Menschen in den Hungertod getrieben hatte. Und etwa
800.000 Menschen waren davon immer noch bedroht.
Wichtige Ereignisse im
Juni 1974
1. Juni
West-Berlin/Kurdistan 1975 – Die Patriotische Union
Kurdistans (PUK) unter Celal Talabani wurde in
Berlin-Dahlem gegründet.
1. Juni
Rhodesien (Simbabwe) 1975 – Bei gewalttätigen
Krawallen in drei Townships der Schwarzen in der
Hauptstadt Salisbury hatte die Polizei elf Menschen
erschossen. Die Machtkämpfe rivalisierender Gruppen
innerhalb der Befreiungsbewegung Afrikanischer
Nationalkongress (ANC) waren der Grund für die
Unruhen gewesen.
1. Juni
USA/Ägypten 1975 – Im Rahmen seiner Europareise war
US-Präsident Gerald Ford im österreichischen
Salzburg mit dem ägyptischen Präsidenten Muhammad
Anwar As Sadat zusammengetroffen. Die beiden
Staatsmänner berieten über eine Friedensregelung im
Nahen Osten.
1. Juni
International 1975 – Den Angaben westlicher
Geheimdienste zufolge waren in der UdSSR jährlich
3.000 Panzer gebaut worden. Im Westen waren es
dagegen nur 500 Panzer gewesen.
1. Juni
Iran/USA 1975 – Im Wert von 500 Millionen
US-Dollar
(ca. 1,3 Milliarden DM) hatte der Iran in den
Vereinigten Staaten ein Funküberwachungssystem vom
Typ Ibex bestellt, um den gesamten Flug- und
Funkverkehr im Gebiet des Persischen Golfs
überwachen zu können.
1. Juni
Uganda 1975 – Der Präsident von Uganda, Idi Amin
Dada, hatte eine Landreform erlassen. Damit war der
gesamte Grund und Boden des Landes zum
Staatseigentum erklärt worden.
1. Juni
BRD 1975 – Bayerische Chemiker hatten in der
„Deutschen Medizinischen Wochenschrift“ die Resultat
ihrer Untersuchungen der Muttermilch veröffentlicht.
In 136 von 137 Proben waren Restmengen des
hochgiftigen Schädlingsbekämpfungsmittels DDT
gefunden worden, hatten die Forscher mitgeteilt.
1. Juni
BRD 1975 – In Frankfurt am Main war die „Experimenta
5“ eröffnet worden. Sie wurde 1975 zu einem
Kindertheaterfestival.
1. Juni
Turnen 1975 – In Bern (Schweiz) war der Weltmeister
Eberhard Gienger aus Künzelsau Europameister am Reck
geworden. Der Spitzenturner aus der DDR, Wolfgang
Thüne, hatte die Europameisterschaften zur Flucht in
die BRD genutzt.
2. Juni
Dänemark/UdSSR 1975 – Acht Tage war die Königin
Margrethe II. von Dänemark zu einem offiziellen
Besuch in der Sowjetunion gewesen. Seit der
Oktoberrevolution 1917 war dies der erste Besuch
eines europäischen Monarchen in der UdSSR gewesen.
2. Juni
Frankreich 1975 – Um gegen Repressionen seitens der
Polizei zu protestieren, hatten in der französischen
Stadt Lyon Prostituierte eine Kirche besetzt.
3. Juni
Madagaskar 1975 – Die seit 1885 bestehende
Militärpräsenz Frankreichs auf der Insel Madagaskar
endete mit dem Verlassen der drei letzten Schiffe
der französischen Kriegsmarine aus dem Hafen von
Diegao Suarez. Das Ende der Militärpräsenz war in
den 1973 getroffenen Vereinbarungen festgelegt
worden.
3. Juni
BRD 1975 – Im Sauerland war auf dem 840 m hohen
Kahlen Asten Schnee gefallen.
4. Juni
Israel/Ägypten 1975 – Der Teilabzug der israelischen
Truppen von der Halbinsel Sinai wurde beendet. Er
war im Entflechtungsabkommen zwischen Israel und
Ägypten im Januar 1974 verankert worden.
4. Juni
International 1975 – Beim sogenannten Waffengeschäft
des Jahrhunderts hatte sich nach
Norwegen, den
Niederlanden und Dänemark nun auch Belgien
entschieden, US-amerikanische Kampfflugzeuge vom Typ
F-16 an Stelle der veralteten Starfighter
anzuschaffen.
4. Juni
USA 1975 – Ein Veto von US-Präsident Gerald Ford
gegen ein Arbeitsbeschaffungsprogramm mit einem
Umfang von 5,3 Milliarden US-Dollar (knapp 14
Milliarden DM) war vom Kongress überstimmt worden.
Das Geld war für mehr als 1 Million Arbeitsplätze
vorgesehen.
4. Juni
Äthiopien/Somalia 1975 – Eine extreme Dürre hatte
800.000 Menschen im Ogaden an der Grenze zwischen
Äthiopien und Somalia an den Rand des Hungertodes
gebracht. Zehntausende waren bereits ums Leben
gekommen. Es waren 70.000 Menschen als erste
Hilfsmaßnahme in 14 Notlager untergebracht worden.
5. Juni
Suezkanal 1975 – Der Suezkanal war nach achtjähriger
Sperrung wieder eröffnet worden.
5. Juni
Großbritannien 1975 – In Großbritannien hatten sich
67,2 Prozent der Wahlberechtigten bei einer
Volksabstimmung für einen Verbleib des Landes in der
Europäischen Gemeinschaft (EG) ausgesprochen.
5. Juni
DDR 1975 – Der Vorsitzende des Freien Deutschen
Gewerkschaftsbundes (FDGB), Harry Tisch, war vom ZK
der SED zum Mitglied des Politbüros bestimmt worden.
Damit war er in das mächtigste Parteigremium der DDR
aufgerückt.
5. Juni
Leichtathletik 1975 – In Mährisch-Ostrau hatte der
Kubaner Silvio Leonard mit 9,9 sec über 100 Meter
den Weltrekord eingestellt. Diese Zeit hatten vor
ihm schon sechs Läufer geschafft.
6. Juni
UNO 1975 – Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
hatten die USA, Großbritannien und Frankreich ihr
Veto gegen eine Resolution eingelegt, die ein
Waffenembargo gegenüber dem Apartheidstaat Südafrika
gefordert hatte.
6. Juni
Australien/BRD 1975 – Bei der bundesdeutschen Firma
Krauss-Maffei hatte Australien 53 Panzer vom Typ
„Leopard“ bestellt, darunter elf Sonderanfertigungen
für Brückenbau und Rettungsoperationen.
6. Juni
Literatur 1975 – Der 100. Geburtstag des
Schriftstellers Thomas Mann wurde im Lübecker
Stadttheater mit einer Festveranstaltung begangen.
Die Feier war der Höhepunkt einer
Thomas-Mann-Festwoche, die am 31. Mai begonnen
hatte.
6. Juni
BRD 1975 – Weil ab 1976 nicht mehr alle Bewerber in
den Staatsdienst übernommen werden konnten, hatten
die Kultusminister der Länder vor dem Lehrerstudium
gewarnt.
7. Juni
Iran 1975 – In der iranischen Stadt Ghom war es bei
einer Demonstration militanter Moslems gegen die
Reformpolitik von Schah Mohammed Resa Pahlawi zu
heftigen Zusammenstößen mit der Polizei gekommen.
7. Juni
BRD 1975 – Der CSU-Landesausschuss hatte sich dafür
ausgesprochen, dass der Parteivorsitzende Franz
Josef Strauß als Kanzlerkandidat der Unionsparteien
bei der Bundestagswahl 1976 antreten sollte.
7. Juni
BRD 1975 – Einer Mitteilung der Deutschen Bundesbahn
zufolge, sollte das Personal bis 1985 schrittweise
um 120.000 Mitarbeiter verringert werden.
Streckenstilllegungen waren außerdem vorgesehen. Das
hohe Defizit der Bahn war der Grund für die
Sparmaßnahmen.
8. Juni
BRD 1975 – Auf dem Landesparteitag der bayerischen
FDP war Bundeswirtschaftsminister Josef Ertl als
Landesvorsitzender bestätigt worden.
8. Juni
BRD 1975 – Bei Warngau in Oberbayern waren bei einem
schweren Eisenbahnunglück 38 Menschen ums Leben
gekommen und weitere 112 Menschen waren verletzt
worden.
8. Juni
Radrennsport 1975 – Den 58. Giro d'Italia hatte der
italienische Radprofi Fausto Bertoglio gewonnen.
8. Juni
Reitsport 1975 – In Hamburg hatte Reiner Klimke das
20. Deutsche Dressurderby gewonnen. Die Schweizerin
Christine Stückelberger hatte den Sieg bei den Damen
errungen. Das Deutsche Springerderby hatte die
britische Reiterin Caroline Bradley für sich
entscheiden können.
9. Juni
International 1975 – Die Bundesregierung hatte auf
einer Sondersitzung in Schloss Gymnich bei Bonn 25
Thesen zur Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern
verabschiedet. Hauptpunkte waren die Konzentration
der bilateralen Zusammenarbeit auf die 33 ärmsten
Länder der Erde, außerdem eine Neuordnung der
Kreditbedingungen je nach Entwicklungsgrad der
Schuldnerländer. Zu den Hauptpunkten zählte auch die
verstärkte Förderung des Agrar-Sektors in den
Dritte-Welt-Staaten.
9. Juni
BRD/Israel 1975 – Ein Abkommen über Wirtschaftshilfe
an Israel in Höhe von 140 Millionen DM für Projekte
des Wohnungsbaus, des
Telefonwesens und der
Entwicklungsbank war von den Regierungen der BRD und
Israels unterzeichnet worden.
10. Juni
Italien 1975 – Der Präsident des Elektrokonzerns
Voxon, Amedeo Ortolani war in Rom entführt worden.
Die Entführer verlangten ein Lösegeld für dessen
Freilassung. Seit Jahresbeginn war dies der 25.
Entführungsfall in Italien.
10. Juni
Theater 1975 – Mit einer Aufführung des Brüsseler
Ballet du XXe Siècle waren die ersten Hamburger
Ballett-Tage eröffnet worden. Sie dauerten bis zum
22. Juni.
10. Juni
Fußball 1975 – Der Fußballspieler Pelé (*1940) aus
Brasilien hatte bei den New York Cosmos einen
Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben, der ihm rund 11
Millionen DM eingebracht hatte.
11. Juni
Griechenland 1975 – In Griechenland war die
republikanische Verfassung in Kraft getreten.
11. Juni
Sowjetunion 1975 – Der sowjetische Ministerpräsident
Alexej N. Kossygin hatte in einer Rede im Moskauer
Bolschoi-Theater an der wirtschaftlichen Lage in der
UdSSR Kritik geübt.
11. Juni
BRD/Sowjetunion 1975 – Die Einrichtung von
Touristikbüros in Frankfurt am Main bzw. in Moskau
war von der BRD und der Sowjetunion vereinbart
worden.
12. Juni
Indien 1975 – Für sechs Jahre war der indischen
Ministerpräsidentin
Indira Gandhi von einem Gericht
in Allahabad (Indien) die Ausübung eines
öffentlichen Amtes wegen Korruption im Wahlkampf
untersagt worden.
12. Juni
Griechenland 1975 – Dem Ministerrat der Europäischen
Gemeinschaft (EG) war von Griechenland ein formelles
Beitrittsgesuch unterbreitet worden.
12. Juni
BRD 1975 – Die Zeitschrift „stern“ hatte das
Protokoll eines abgehörten Telefonats
veröffentlicht, das CDU-Vorsitzender Helmut Kohl mit
seinem Generalsekretär Kurt Biedenkopf geführt
hatte.
12. Juni
BRD 1975 – Der katholische Theologe Hans Küng, der
mit dem Vatikan in Konflikt geraten war, wurde vom
Münchner Stadtrat mit der Ludwig-Thoma-Medaille
ausgezeichnet für seine in der Öffentlichkeit
bewiesene Zivilcourage.
13. Juni
Finnland 1975 – In Finnland war der Sozialdemokrat
Keijo Liinamaa Führer eines Übergangskabinetts bis
zu den Parlamentswahlen im September geworden,
nachdem Kalevi Sorsa zurückgetreten war. Am 30.
November 1975 wurde Martti Miettunen zum
Ministerpräsident Finnlands gewählt.
13. Juni
UNO 1975 – Für die UN-Friedenstruppe auf Zypern
hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine
erneute Mandatsverlängerung beschlossen.
13. Juni
BRD 1975 – Die Tarifverträge, die 1975 in der BRD
abgeschlossen worden waren, hatten im Durchschnitt
Lohnerhöhungen um 6,8 Prozent gebracht. Im Jahr
zuvor hatte sie bei durchschnittlich 11,5 Prozent
gelegen.
13. Juni
Fußball 1975 – Der europäische Fußballverband hatte
den englischen Verein Leeds United für zwei
UEFA-Cup-Wettbewerbe wegen Ausschreitungen seiner
Fans bei einem Spiel in Paris gesperrt.
14. Juni
DDR/Vatikan 1975 – Einen sechstägigen Besuch in der
DDR hatte der Außenminister des Vatikan, Kardinal
Agostino Casaroli, beendet. Im Verlauf des Besuches
wurde hauptsächlich über eine Umorganisation der
katholischen Kirche in der DDR gesprochen.
14. Juni
Australien 1975 – Die australische Regierung hatte
Pläne veröffentlicht, die die Nutzung von Eisbergen
aus der Antarktis zur Bewässerung der australischen
Wüsten zum Inhalt hatten.
14. Juni
Tennis 1975 – Im Einzel der Damen hatte die
US-amerikanische Profi-Tennisspielerin Chris Evert
die French Open in Paris gewonnen. Sie hatte die
tschechoslowakische Spielerin Martina Navratilova
besiegt.
15. Juni
Israel/Libanon 1975 – An der libanesischen Grenze
hatten palästinensische Freischärler ein
israelisches Dorf überfallen, wobei sechs Menschen
ums Leben gekommen waren. Daraufhin hatte Israel
einen Gegenschlag gegen Dörfer im Libanon gerichtet.
15. Juni
Schweiz 1975 – Nach zweieinhalb Monaten Besetzung
hatte Kernkraftgegner das Baugelände des geplanten
Atomkraftwerks Kaiseraugst in der Schweiz verlassen.
15. Juni
BRD 1975 – In Frankfurt am Main war der 16.
Evangelische Kirchentag zu Ende gegangen. An der
Schlussveranstaltung hatten 50.000 Menschen
teilgenommen. Die Veranstaltung hatte am 11. Juni
begonnen und stand unter dem Motto „In Ängsten – und
siehe wir leben“.
15. Juni
Fußball 1975 – Als Aufsteiger für die
Fußball-Bundesliga hatten sich Hannover 96, Bayer
Uerdingen und der Karlsruher SC qualifiziert.
15. Juni
Damen-Fußball 1975 – Durch einen 4:2-Sieg über
Bayern München war die Mannschaft des Bonner SC
Deutscher Meister im Damen-Fußball geworden. Das
Spiel hatte vor 2.400 Zuschauern in Bonn-Bad
Godesberg stattgefunden.
15. Juni
Automobilsport 1975 – Auf Mirage-Ford-Cosworth
hatten der Belgier Jackie Ickx und der Brite Derek
Bell das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen.
16. Juni
Italien 1975 – Die Kommunisten hatten bei den
Regionalwahlen in Italien seit 1945 ihr bestes
Ergebnis erreicht.
16. Juni
Iran 1975 – Nachdem die Exporterlöse im
Erdölgeschäft stark zurückgegangen waren, hatte der
Iran seine Staatsausgaben gekürzt.
16. Juni
BRD 1975 – Die Rechtsanwälte Klaus Croissant und
Christian Ströbele, die vom Stuttgarter Prozess
ausgeschlossenen Wahlverteidiger von Andreas Baader,
wurden festgenommen. Ihnen wurde Unterstützung einer
kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
17. Juni
Marianeninseln 1975 – In einer Volksabstimmung
hatten sich die Bewohner der Marianeninseln für
einen Commonwealth-Status unter US-amerikanischer
Flagge ausgesprochen.
17. Juni
BRD 1975 – Im Münchner Umland, in Feldkirchen, hatte
Regen giftige Stickstoffgase aus Kunstdünger
freigesetzt. Daraufhin waren mehrere hundert
Menschen evakuiert worden.
18. Juni
Saudi-Arabien 1975 – In der saudi-arabischen
Hauptstadt Riad war Prinz Faisal Ibn Musaed Abd Al
Asis öffentlich wegen Königsmordes hingerichtet
worden. Er hatte seinen Onkel, König Faisal am 25.
März 1975 umgebracht.
18. Juni
Kanada 1975 – Die anglikanische Kirche von Kanada
hatte beschlossen, dass auch Frauen die
Priesterweihe empfangen können.
19. Juni
Griechenland 1975 – Zum ersten griechischen
Staatspräsidenten seit dem Ende der Monarchie war
Konstandinos Tsatsos gewählt worden.
19. Juni
BRD 1975 – Der Bundestag hatte für Journalisten das
uneingeschränkte Zeugnisverweigerungsrecht
beschlossen. Ein weiteres Gesetz hatte Ärztinnen die
Laufbahn von Sanitätsoffizieren ermöglicht.
19. Juni
BRD 1975 – Das Präsidium der CDU und das der CSU
hatten den CDU-Parteivorsitzenden Helmut Kohl als
Kanzlerkandidaten der Union nominiert.
19. Juni
BRD/DDR 1975 – Über den Grenzverlauf zur DDR an der
Elbe war im Bundestag eine heftige Debatte geführt
worden. CDU-Abgeordnete beharrten darauf, das
Ostufer als Grenzlinie anzusehen, während
Innenminister Werner Maihofer die Ansicht vertrat,
dass die diesbezüglichen Regelungen verwirrend
seien. Er hatte dafür plädiert, dass eine
Vereinbarung mit der DDR angestrebt werden sollte.
19. Juni
DDR 1975 – Die Volkskammer der DDR hatte einem
Zivilgesetzbuch zugestimmt. Damit war auch in der
DDR das bis dahin gültige Bürgerliche Gesetzbuch aus
dem Jahr 1900 ungültig geworden.
20. Juni
BRD 1975 – In Koblenz (
Rheinland-Pfalz) war die
Südbrücke über den Rhein fertiggestellt worden.
20. Juni
Iran 1975 – Zum ersten Mal fanden im Iran
Parlamentswahlen nach einer Einheitsliste statt.
Etwa 52 Prozent der rund 13 Millionen
Wahlberechtigten des Landes nahmen an der Wahl teil.
20. Juni
Jugoslawien 1975 – Um seine Zahlungsbilanz
ausgleichen zu können, hatte Jugoslawien strenge
Importbeschränkungen verhängt.
20. Juni
BRD 1975 – Nach sechs Tagen Dauer hatte
Bundespräsident Walter Scheel seinen Staatsbesuch in
den USA beendet.
20. Juni
BRD 1975 – Der Bundesrat hatte ein Gesetz
verabschiedet, wonach Studenten in die gesetzliche
Krankenversicherung aufgenommen werden durften.
20. Juni
Radsport 1975 – Mit einem Vorsprung von 0:55 Minuten
vor dem Belgier Eddy Merckx hatte sein Landsmann
Roger de Vlaeminck die Tour de Suisse gewonnen. Der
Schweizer Radrennfahrer Louis Pfenninger hatte den
dritten Platz belegt. Er beendete nach diesem
Profi-Rennen seine Laufbahn.
21. Juni
DDR/Schweiz 1975 – Die DDR-Bürger Hans-Guenther und
Gisela Wolf wurden von dem Bundesstrafgericht in
Lausanne (Schweiz) zu je sieben Jahren Zuchthaus
verurteilt wegen politischer, militärischer und
wirtschaftlicher Spionage.
21. Juni
Fußball 1975 – Mit einem 1:0 hatte Eintracht
Frankfurt in Hannover gegen den MSV Duisburg den
DFB-Pokal verteidigt.
22. Juni
Angola 1975 – Auf einen Friedensplan mit
verbindlichen Regeln für die Zeit bis zur
Unabhängigkeit hatten sich die verfeindeten
Befreiungsbewegungen von Angola, FNLA, MPLA und
UNITA geeinigt. Dessen ungeachtet war es in den
Folgetagen wieder zu Kämpfen gekommen.
22. Juni
Österreich/BRD 1975 – Zu einem dreitägigen Besuch
war Österreichs Bundeskanzler Bruno Kreisky in die
BRD gereist.
23. Juni
BRD/Türkei 1975 – Bundesaußenminister Hans-Dietrich
Genscher hatte zum Abschluss seiner Gespräche in der
türkischen Hauptstadt
Ankara erklärt, dass die BRD
die Türkei weiterhin mit Waffen beliefern werde, um
die durch das US-amerikanische Waffenembargo
entstandene Lücke zu schließen. Aus Protest gegen
die teilweise Besetzung Zyperns 1974 hatten die USA
militärische Lieferungen in die Türkei ausgesetzt.
23. Juni
Schweiz 1975 – In großen Teilen der Schweiz waren
durch heftige Regenfälle schwere Sachschäden
angerichtet worden.
24. Juni
Spanien 1975 – Der spanische Regierungschef Carlos
Arias Navarro hatte mitgeteilt, dass bei den
nächsten Parlamentswahlen Parteien erlaubt sein
werden.
24. Juni
DDR 1975 – An der Grenze zu Bayern hatten
DDR-Soldaten mit der Einrichtung von
Selbstschussanlagen begonnen. An den DDR-Grenzen zu
Hessen,
Niedersachsen und
Schleswig-Holstein waren
diese Todesfallen bereits vorhanden.
24. Juni
USA 1975 – Die planmäßig aus New Orleans gekommene
Boeing 727 der Eastern Air Lines wurde bei ihrer
Landung auf dem New Yorker John F. Kennedy
International Airport von einem Blitz getroffen.
Dabei zerbrach die Maschine und fing Feuer. Von den
124 Menschen an Bord kamen 115 Personen ums Leben.
24. Juni
Fußball 1975 – In der 80. Spielminute des
Fußball-Länderspiels Chile gegen Uruguay in Santiago
(Chile) hatte der Schiedsrichter nach einer Rauferei
beim Stand von 1:3 insgesamt 19 Spieler vom Platz
gestellt.
25. Juni
Mosambik 1975 – Mosambik hatte nach fast 500 Jahren
portugiesischer Kolonialherrschaft seine
Unabhängigkeit erhalten.
25. Juni
BRD 1975 – Der CDU-Parteivorsitzende Helmut Kohl war
auf dem dreitägigen Mannheimer CDU-Parteitag in
seinem Amt bestätigt worden.
26. Juni
Indien 1975 – Die indische Regierungschefin Indira
Gandhi hatte den Ausnahmezustand verhängt.
Mindestens 700 politischer Gegner waren festgenommen
worden.
27. Juni
Großbritannien 1975 – Die britische Labourregierung
verfügte im Unterhaus nur noch über eine Stimme
Mehrheit, nachdem die Konservative Partei bei einer
Nachwahl einen Parlamentssitz hinzugewonnen hatte.
27. Juni
BRD/Brasilien 1975 – Die Bundesrepublik und
Brasilien schlossen ein Doppelbesteuerungsabkommen
ab. Außerdem war ein deutsch-brasilianisches
Atomabkommen unterschrieben worden.
27. Juni
BRD 1975 – Die Universität Oldenburg durfte den
Namen Carl-von-Ossiertzky-Universität nicht führen.
Dies hatte Niedersachsens Wissenschaftsminister
Joist Grolle untersagt.
27. Juni
International 1975 – In London hatte die
Internationale Walkommission die Jagd auf Finnwale
verurteilt.
27. Juni
Musik 1975 – Im Alter von 94 Jahren war der
österreichische Operettenkomponist Robert Stolz in
Berlin gestorben. Er hatte mehr als 60 Operetten,
mehr als 100 Filmmusiken und etwa 2.000 Lieder
geschrieben. Robert Stolz war am 25. August 1880 in
Graz geboren worden.
28. Juni
Frankreich 1975 – Zum Generalsekretär der
gaullistischen UDR war André Bord gewählt worden, da
sein Vorgänger, Jacques Chirac am 14. Juni
zurückgetreten war. Er wollte sich ganz seinen
Aufgaben als Regierungschef widmen.
28. Juni
Segeln 1975 – Im Rahmen der Kieler Woche, die am 20.
Juni von Bundesinnenminister Werner Maihofer
eröffnet worden war, hatte bei den Segelregatten in
der Solling-Klasse der aus Kaltenkirchen
(Schleswig-Holstein) stammende Willi Kuhweide den
Sieg errungen.
29. Juni
BRD 1975 – Bei Protestaktionen gegen die
Preiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr war es in
Heidelberg zu Krawallen gekommen.
29. Juni
BRD 1975 – In Bochum ging nach drei Tagen der erste
Ausländerkongress der Bundesrepublik Deutschland zu
Ende.
30. Juni
Sambia 1975 – In Sambia hatte Präsident Kenneth
Kaunda angekündigt, den gesamten privaten Landbesitz
der Kinos, Krankenhäuser und größeren Zeitungen zu
verstaatlichen.
30. Juni
Brasilien 1975 – Um das Land zu einem
Waffenexporteur zu machen, hatte der brasilianische
Senat dem Aufbau einer nationalen Rüstungsindustrie
zugestimmt.
30. Juni
BRD 1975 – Im Monat Juni hatte die Zahl der
Arbeitslosen in der BRD knapp über 1 Million
gelegen. Kurzarbeiter waren 804.400 registriert
worden.
30. Juni
Boxen 1975 – Im Merdeka Stadium in Kuala Lumpur
(Malaysia) siegte Muhammad Ali über Joe Bugner und
wurde Weltmeister im Schwergewicht.
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