Oktober 1963 –Die Kraft des Wassers

Kalender Oktober 1963
Während sich sportbegeisterte Menschen bei Augsburg zu ihrem ersten Volkslauf zusammenfanden, mussten sich die Einwohner von Longarone in den italienischen Alpen mit den entsetzlichen Folgen einer Stauseekatastrophe auseinandersetzen. Ein Bergrutsch hatte ihren Ort vollständig zerstört und etwa 4.000 Menschen fanden den Tod durch die Flutwelle, die über die 265 Meter hohe Staumauer des Vaiont-Sees (ca. 100 km nördlich von Venedig) ins Piave-Tal gestürzt war. Tragisch waren auch das Grubenunglück, bzw. die Rettungsaktionen, die einigen Bergleuten den Tod ersparen konnten. Das Unglück in der Ilseder Hütte ging trotz unvermeidlicher 29 Todesfälle dennoch als das „Wunder von Lengede“ in die Geschichte ein. Dass es nämlich überhaupt elf Überlebende gegeben hatte, grenzte wirklich an ein Wunder, denn es waren in die bis zu 100 m tiefe Grube 500.000 qm Wasser eines Klärteichs gestürzt. Ein begehbarer Hohlraum im Bruchfeld war für die elf Männer lebensrettend gewesen.
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Wichtige Ereignisse im Oktober 1963

1. Oktober
Nigeria 1963 – Das westafrikanische Nigeria war Republik innerhalb des Commonwealth geworden. Der bisherige Generalgouverneur des Landes, Benjamin Nnamdi Azikiwe, wurde der erste Präsident Nigerias, das drei Jahre zuvor durch eine föderale Verfassung die Unabhängigkeit von Großbritannien erlangt hatte.
1. Oktober
BRD 1963 – Im gesamten Bundesgebiet war es zu einer Erhöhung der Milchpreise gekommen. Bisher hatte ein Liter lose Milch 45 Pfennig gekostet, nun waren es 50 Pfennig. Für Tütenmilch mussten 63 Pfennig bezahlt werden.
2. Oktober
BRD 1963 – Zur Entlastung des Kartoffelmarktes hatte das Bundeskabinett in Bonn die Gewährung einer zusätzlichen Subvention der Landwirtschaft beschlossen. Diese hatte insgesamt 32,5 Millionen DM betragen.
2. Oktober
BRD 1963 – Der 5000. Streckenkilometer war von der Deutschen Bundesbahn auf elektrischen Betrieb umgestellt worden. Dieser Jubiläumskilometer lag genau im Hauptbahnhof der Stadt Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen).
2. Oktober
Frankreich/Algerien 1963 – Gegen die Veranstaltung von französischem Grundbesitz in Algerien hatte die französische Regierung bei dem algerischen Präsident Ahmed Ben Bella protestiert.
2. Oktober
CSSR 1963 – In der Hauptstadt Prag war Joseph Kardinal Beran, Primas der Tschechoslowakei, aus dem Zuchthaus entlassen worden. Er war seit 1949 in Haft gewesen. Mit ihm waren vier weitere Bischöfe auf freien Fuß gesetzt worden.
2. Oktober
BRD 1963 – Gegen einen schleswig-holsteinischen Hausbesitzer hatte Wohnungsbauminister Paul Lücke Anzeige erstattet. Der Hausbesitzer erhöhte die Miete einer 32 qm großen Wohnung von 44,60 DM gleich auf 184,70 DM.
3. Oktober
BRD 1963 – Über das Ergebnis seiner USA-Reise hatte Bundesaußenminister Gerhard Schröder den Auswärtigen Ausschuss des Bundestages in Bonn informiert. Deutlich zutage traten dabei unterschiedliche Auffassungen zur Entspannungspolitik, auch innerhalb der CDU-Fraktion.
3. Oktober
BRD 1963 – Gegen die Wochenzeitung „Die Zeit“ hatte Bundesinnenminister Hermann Höcherl Strafantrag gestellt. Die Zeitung wollte sich nicht von ihrem Artikel über die Telefon-Überwachung im Bundestag nicht distanzieren.
3. Oktober
DDR 1963 – Die parteitheoretische Zeitschrift der SED, „Einheit“, hatte sich in einem Artikel gegen den Begriff der „Wiedervereinigung“ gewandt und stattdessen die Formulierung „Vereinigung der beiden deutschen Staaten“ geFordert.
4. Oktober
Algerien/Frankreich 1963 – Der algerische Staatschef Ahmed Ben Bella hatte den französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle zu einem offiziellen Besuch eingeladen. Ben Bella hatte der Regierung in Paris versichert, dass die in Algerien von französischen Gesellschaften aufgebaute Industrie unangetastet bleiben würde.
4. Oktober
Kuba 1963 – In der Hauptstadt Havanna hatte die Regierung unter Fidel Castro die Verstaatlichung des privaten Grundbesitzes von mehr als 77,2 ha angeordnet.
4. Oktober
Honduras 1963 – Die Militärjunta unter Oberst Osvaldo Lopez Avellano hatte nach dem Staatsstreich der Armee gegen den Präsidenten José Ramón Villeda Morales das Kriegsrecht über das gesamte Land verhängt.
4. Oktober
Äthiopien/UNO 1963 – Durch eine Rede vor der UNO (Vereinte Nationen) hatte der äthiopische Kaiser Haile Selassie (1892-1975) auf sich aufmerksam gemacht. Darin war auch der erhoffte Frieden in Afrika thematisiert worden. Eine Textpassage aus dieser Rede hatte der jamaikanische Songschreiber und Sänger Bob Marley in seinen Song „War“ eingefügt.
5. Oktober
BRD 1963 – Auf einer Veranstaltung in der Landeshauptstadt München, mit der die CSU von dem aus dem Amt ausscheidenden Bundeskanzler Konrad Adenauer Abschied nahm, hatte sich der Kanzler skeptisch über Ost-West-Entspannungsbemühungen geäußert und sich gegen ökonomische Hilfeleistungen des Westens an die Sowjetunion ausgesprochen.
5. Oktober
Venezuela 1963 – In der Hauptstadt Caracas war es nach der Verhaftung von Hunderten von Kommunisten zu bürgerkriegsähnlichen Ausschreitungen zwischen Kommunisten und der Armee gekommen.
5. Oktober
International 1963 – Der Vertrag über das Verbot von Atomwaffentests, Nuclear Test Ban Treaty (NTBT), der zwischen den Vereinigten Staaten, der Sowjetunion und Großbritannien festgelegt wurde, war zur Unterschrift freigegeben worden.
6. Oktober
DDR 1963 – In der Partei-Zeitung „Neues Deutschland“ hatte die Kommission für die Vorbereitung der Volkskammerwahlen in der DDR am 20. Oktober eine Mitteilung veröffentlicht, nach der allen in der BRD lebenden „Bürgern der DDR“ bei einem Besuch in der DDR die Möglichkeit einer Teilnahme an den Wahlen gegeben werden sollte.
6. Oktober
BRD 1963 – An der Technischen Hochschule Stuttgart (Baden-Württemberg) hatte die Erprobung des ersten deutschen Luftkissenfahrzeuges stattgefunden. Es hatte jedoch noch keinen funktionierenden Steuerungsmechanismus gehabt.
7. Oktober
BRD 1963 – Der ehemalige Kreisleiter der NSDAP, Oskar Winkler, war vor dem Schwurgericht in Lüneburg (Niedersachsen) des Mordes an einem der Fahnenflucht verdächtigen Wehrmachtssoldaten angeklagt.
7. Oktober
USA/International 1963 – John F. Kennedy hatte in Washington den Moskauer Vertrag über die partielle Einstellung der Kernwaffenversuche vom 5. August unterzeichnet.
8. Oktober
BRD/USA 1963 – Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Kurt-Georg Kiesinger, der sich seit zwei Tagen zu einer Vortragsreise in den Vereinigten Staaten aufhielt, war mit dem US-amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy im Weißen Haus in Washington zusammengetroffen.
8. Oktober
BRD 1963 – Der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Friedrich Wittig, hatte in Frankfurt am Main (Hessen) die 15. Frankfurter Buchmesse eröffnet. Die Messe dauerte bis zum 21. Oktober. Vertreten waren mehr als 2.000 Aussteller aus dem In- und Ausland.
9. Oktober
BRD 1963 – In der letzten Kabinettssitzung, die unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Konrad Adenauer in Bonn stattfand, war beschlossen worden, den Ständigen Rat des Nordatlantikpaktes (NATO) in Paris um eine grundsätzliche Stellungnahme zu dem Problem des Osthandels zu ersuchen.
9. Oktober
Italien 1963 – In Oberitalien hatten ungeheure Wassermassen durch einen Erdrutsch die 265 m hohe Staumauer des Vaiont-Sees (ca. 100 km nördlich von Venedig) überflutet und waren ins Piave-Tal gestürzt. In der Flutwelle waren etwa 4.000 Menschen umgekommen. Der Ort Longarone war vollständig zerstört worden.
9. Oktober
Kuba/Haiti 1963 – Über Haiti und Kuba tobte seit dem 3. Oktober ein Taifun. Dieser hatte insgesamt 6.500 Menschenleben geFordert.
Alte Zeitungen
10. Oktober
DDR/BRD/West-Berlin 1963 – Auf ihrem Transport von West-Berlin in die Bundesrepublik waren drei US-amerikanische Truppen-Konvois am DDR-Autobahnkontrollpunkt von sowjetischen Soldaten etwa fünf Stunden lang aufgehalten worden. Die US-amerikanischen Mannschaften hatten sich geweigert, abzusitzen zwecks der von den Sowjets geForderten Zählung.
10. Oktober
Frankreich 1963 – In ihrem abgelegenen Haus in Plascassier in der Nähe von Grasse war die Sängerin, der Spatz von Paris, Edith Piaf gestorben. Ihr Leichnam wurde unbemerkt nach Paris überführt, wo er begraben wurde.
10. Oktober
International 1963 – Der Vertrag über das Verbot von Atomwaffentests, der am 5. Oktober unterzeichnet wurde, war in Kraft getreten.
11. Oktober
BRD 1963 – In Bonn hatte Bundeskanzler Konrad Adenauer seine Rücktrittserklärung an Bundespräsident Heinrich Lübke überreicht.
11. Oktober
BRD/DDR 1963 – Wegen versuchten Totschlags hatte das Schwurgericht in Stuttgart einen früheren Stabsgefreiten der DDR-Grenzpolizei, Fritz Hanke, zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt. Im Juni 1962 schoss dieser an der DDR-Grenze im Harz auf einen flüchtenden DDR-Bürger und flüchtete dann selbst in die BRD. Es war der erste innerdeutsche Prozess wegen Totschlags gewesen. Er galt als Musterprozess und wurde massiv in den Medien diskutiert.
12. Oktober
BRD/West-Berlin 1963 – Unter dem Motto „Partner des Fortschritts“ hatte der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Walter Scheel, die 14. Deutsche Industrieausstellung in West-Berlin eröffnet. Gewidmet war die Ausstellung dieses Mal den Ländern in Süd- und Ostasien.
12. Oktober
USA 1963 – Mit der Kolumbus-Parade hatten in New York mehr als 100.000 Menschen den traditionellen Gedenktag für den Entdecker Amerikas, Christoph Kolumbus, gefeiert. Die Straßen wurden zudem von etwa einer Million Zuschauern gesäumt.
12. Oktober
Schwimmen 1963 – Der bundesdeutsche Schwimmer Gerhard Hetz war bei der Internationalen Sportwoche in der japanischen Hauptstadt Tokio einen 400-m-Lagen-Weltrekord in 4:50,2 min geschwommen.
13. Oktober
BRD 1963 – In der Kölner Messehalle hatte die CDU mit einer Großkundgebung von Bundeskanzler Konrad Adenauer mit überaus begeisterten Ovationen verabschiedet.
13. Oktober
BRD 1963 – In der Paulskirche in Frankfurt am Main (Hessen) wurde der Physiker und Philosoph Carl Friedrich Freiherr von Weizsäcker in einer Feierstunde mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt.
13. Oktober
BRD 1963 – In Bobingen, einer schwäbischen Stadt südlich von Augsburg (Bayern) war der erste Volkslauf in der Bundesrepublik ausgetragen worden. An dem sportlichen Ereignis im „Naturpark Augsburg-Westliche Wälder“ hatten sich 1.654 Läufer beteiligt.
14. Oktober
Europa/Iran 1963 – Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) hatte mit dem Iran ein Handelsabkommen abgeschlossen. Mit einem Drittstaat war es das erste kommerzielle Abkommen der EWG.
14. Oktober
BRD 1963 – In Hof (Bayern) war aufgrund einer Verfügung des Amtsgerichtes die im Rowohlt Verlag erschienene deutschsprachige Ausgabe des Romans von Henry Miller „Wendekreis des Krebses“ beschlagnahmt worden.
14. Oktober
BRD/International 1963 – Die bis zum 20. Oktober dauernde 60. Session des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hatte in Baden-Baden begonnen. Zum wiederholten Male war hier der Antrag der DDR auf Vollmitgliedschaft abgelehnt worden.
14. Oktober
Frankreich 1963 – In der Hauptstadt Paris hatten Hunderttausende der am 11. Oktober gestorbenen Chansonsängerin Edith Piaf das Geleit gegeben. Auf dem Friedhof Père Lachaise war es zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen.
15. Oktober
BRD 1963 – Der deutsche Bundestag hatte sich auf einer Sondersitzung in Bonn mit einer Laudatio von Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier den Bundeskanzler Konrad Adenauer verabschiedet. Seinen Rücktritt hatte Adenauer bereits im Frühjahr 1963 angekündigt.
15. Oktober
Tunesien/Frankreich 1963 – Die letzten französischen Truppen hatten mit der Räumung des Truppenstützpunktes Biserta (Tunesien) verlassen.
15. Oktober
West-Berlin 1963 – Mit einem großen Eröffnungszeremoniell und einer Rede des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt war die Berliner Philharmonie eröffnet worden. In dem von Hans Scharoun entworfenen Gebäude wurde als erstes Konzert die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) aufgeführt, die Herbert von Karajan dirigierte.
16. Oktober
BRD 1963 – Auf Vorschlag des Bundespräsidenten Heinrich Lübke hatte der Deutsche Bundestag erwartungsgemäß mit 279 von 484 abgegebenen Stimmen Ludwig Erhard zum neuen zweiten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt.
16. Oktober
UNO 1963 – Eine von 17 Staaten der Genfer Abrüstungskonferenz eingebrachte Resolution hatte der politische Ausschuss der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) angenommen. Diese hatte ein Verbot der Stationierung von Atomwaffen im Weltraum vorgesehen.
16. Oktober
Ägypten/Belgien 1963 – Die Vertreter Ägyptens (VAR) und Belgiens hatten die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen vereinbart.
17. Oktober
BRD 1963 – In Bonn hatte die Vereidigung von Ludwig Erhard durch Bundespräsident Heinrich Lübke stattgefunden. Außerdem waren Erich Mende als Vizekanzler, Kurt Schmücker als Wirtschaftsminister und Hans Krüger als Vertriebenenminister vereidigt worden.
17. Oktober
BRD/Rumänien 1963 – In der rumänischen Hauptstadt Bukarest hatten Vertreter des Auswärtigen Amtes ein Protokoll unterzeichnet. Dieses regelte den Austausch von Handelsvertretungen zwischen der BRD und Rumänien.
17. Oktober
Jugoslawien/USA 1963 – Im Weißen Haus war der jugoslawische Staats- und Parteichef Josip Broz Tito von US-Präsident John F. Kennedy zu einem Gespräch über die beiderseitigen Beziehungen empfangen worden.
17. Oktober
USA 1963 – Mit einer „Atlas Agena“-Rakete waren auf dem Raketenversuchsgelände von Cape Canaveral zwei US-amerikanische Satelliten in die Erdumlaufbahn geschossen worden. Sie dienten der Registrierung von Kernexplosionen im Weltraum.
18. Oktober
Großbritannien 1963 – Der seit dem 10. Januar 1957 amtierende Premierminister Harold Macmillan war aufgrund des Schadens von der Profumo-Affäre zurückgetreten. Der bisherige Außenminister, Alexander Frederick Douglas-Home, der seinen Adelstitel abgelegt hatte, um ins Unterhaus gewählt werden zu können, war Macmillans Nachfolger geworden.
18. Oktober
USA 1963 – Der außenpolitische Ausschuss der Vereinigten Staaten hatte beschlossen, die Auslandshilfe an alle Staaten, deren Regierungen gewaltsam gestürzt worden waren, einzustellen. Ausgenommen von der Regelung waren die Staaten, deren Unterstützung im Interesse der USA lag.
19. Oktober
Syrien 1963 – Es war an der syrisch-libanesischen Grenze zu schweren Grenzzwischenfällen gekommen. Syrische Soldaten hatten die Demarkationslinie überschritten und waren in libanesisches Gebiet eingedrungen.
19. Oktober
BRD 1963 – Als Protest gegen die Preiserhöhung vom 1. Oktober hatten sich 37 Hamburger Betriebe der Metallindustrie mit 31.000 Beschäftigten dem umfassenden Milchboykott in der BRD angeschlossen.
19. Oktober
BRD/Literatur 1963 – Als bisher jüngster Preisträger hatte der 34-jährige Lyriker und Essayist Hans Magnus Enzensberger in Darmstadt den mit 10.000 DM dotierten Georg-Büchner-Preis bekommen.
19. Oktober
BRD 1963 – Zur Erinnerung an den am 31. August 1963 in Paris verstorbenen französischen Maler Georges Braque war im Haus der Kunst in München (Bayern) eine umfangreiche Ausstellung seiner Werke eröffnet worden. Die Ausstellung dauerte bis zum 15. Dezember. Präsentiert worden waren hier 300 Gemälde, Grafiken und Plastiken des Künstlers.
20. Oktober
DDR 1963 – Die Wahlen zur Volkskammer hatten stattgefunden. Die Einheitsliste, die sowohl die Blockparteien als auch die Massenorganisationen umfasste, hatte 95,5 Prozent der Stimmen erhalten.
20. Oktober
BRD 1963 – Die vor neun Tagen in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) eröffnete, alle vier Jahre stattfindende Internationale Fachmesse „Kunststoffe 1963“, war zu Ende gegangen.
20. Oktober
West-Berlin 1963 – Mit der deutschen Erstaufführung des Schauspiels „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ von Edward Albee waren die diesjährigen Berliner Festwochen beendet worden.
20. Oktober
Pferderennen 1963 – Die Pferderennen um den Preis von Europa hatten in Köln (Nordrhein-Westfalen) begonnen. Sie waren die bisher teuersten jemals auf deutschem Boden gelaufenen Rennen mit einer Gesamtdotierung in Höhe von 250.000 DM gewesen.
21. Oktober
BRD 1963 – Das Industrievermögen von Hugo Stinnes jun. war an die Union Treuhand GmbH Frankfurt, eine Tochtergesellschaft der gewerkschaftseigenen Bank für Gemeinwirtschaft, weitergeleitet worden. Das Vermögen war vor wenigen Wochen von dem Bankhaus Ehinger in Basel (Schweiz) und der Investitions- und Handelsbank AG in Frankfurt am Main (Hessen) übernommen worden.
21. Oktober
UNO/China 1963 – Die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) in New York hatte mit 57 gegen 21 Stimmen bei zwölf Enthaltungen die Aufnahme der Volksrepublik China in die UNO abgelehnt.
21. Oktober
Österreich 1963 – Wegen mangelnder Rentabilität war das viel besungene Hotel „Im weißen Rössl“ am Wolfgangsee abgerissen worden.
22. Oktober
USA/Kuba 1963 – In Washington hatte das US-State Department hatte eine Erklärung veröffentlicht, in der das Ersuchen Kubas um Aufhebung der Wirtschaftsblockade zurückgewiesen worden war. Kubas Bitte hatte im Zusammenhang mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage nach der Sturmkatastrophe am Anfang des Monats gestanden.
22. Oktober
Indien 1963 – Ministerpräsident Jawaharlal Nehru hatte im Norden des Landes den Bhakra-Staudamm eingeweiht.
22. Oktober
BRD/Dänemark 1963 – Zwischen der Bundesrepublik und den dänischen Inseln hatte ein ungewöhnlich starker Sturm über der Ostsee den gesamten Schiffsverkehr auf der Vogelfluglinie zum Erliegen gebracht.
22. Oktober
Ostblock 1963 – Die Mitgliedsstaaten des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) hatten ein Abkommen geschlossen, durch das der sogenannte Transfer-Rubel künftig als Rechnungswährung eingeführt worden war.
23. Oktober
Frankreich 1963 – Das gesamte Wirtschaftsleben des Landes war durch einen 24-stündigen Streik der Eisenbahner für höhere Löhne lahm gelegt worden. Lediglich im internationalen Zugverkehr war noch ein geringer Notdienst aufrechterhalten worden.
23. Oktober
Fußball 1963 – Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des englischen Fußballbunds hatte im Londoner Wembley-Stadion die englische Nationalmannschaft gegen eine Weltauswahl gespielt. Die Londoner Gastgeber hatten 2:1 gewonnen.
24. Oktober
UNO 1963 – In New York hatten 27 afrikanische und asiatische Staaten die Einberufung des Weltsicherheitsrates der Vereinten Nationen zu einer Sondersitzung beantragt. Der Rat sollte Maßnahmen erörtern, durch die Südafrika zur Aufgabe der Rassentrennungspolitik durch internationale Solidarität gezwungen werden könnte.
24. Oktober
BRD 1963 – In der Ilseder Hütte in Lengede (Niedersachsen) hatte sich ein schweres Grubenunglück ereignet. In die bis zu 100 Meter tiefe Grube waren 500.000 qm Wasser eines Klärteichs gestürzt.
25. Oktober
Europa 1963 – In der niederländischen Hauptstadt Den Haag hatten sich die Außenminister der Länder Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und Großbritanniens im Rahmen der Westeuropäischen Union (WEU) getroffen. Nach dem Scheitern der britischen Beitrittsverhandlungen im Januar waren das die ersten gemeinsamen Gespräche gewesen.
25. Oktober
Sowjetunion 1963 – Acht sowjetische Bürger waren vom Kriegsgericht des nordkaukasischen Militärbezirks in Krasnodar zum Tode verurteilt worden. Die Verurteilten dienten während des Zweiten Weltkriegs freiwillig beim „Sonderkommando SS 10A“ der deutschen Wehrmacht.
25. Oktober
Vatikan 1963 – Für mehrere tausend im Vatikan beschäftigte Priester und Laien hatte Papst Paul VI. eine 20-prozentige Gehaltserhöhung verfügt.
26. Oktober
Sowjetunion/BRD 1963 – Die sowjetische Zeitschrift „Sa Rubeshom“ hatte zum ersten Mal den Wortlaut einer bundesdeutschen Regierungserklärung abgedruckt. Zu lesen war auf drei Seiten der außenpolitische Teil einer Rede von Bundeskanzler Ludwig Erhard.
26. Oktober
BRD 1963 – In Anwesenheit von Bundesverteidigungsminister Kai Uwe von Hassel waren sechs Flugabwehr-Raketen-Bataillone in Datteln (Nordrhein-Westfalen) mit insgesamt 9.000 Mann dem Oberbefehl des Nordatlantikpaktes (NATO) unterstellt worden.
26. Oktober
USA 1963 – Aus 15 Meter Tiefe war bei Cape Canaveral die neue „Polaris-A3“-Rakete von einem U-Boot unter Wasser abgefeuert worden. Sie hatte eine Entfernung von 3.701 km bis zum südatlantischen Zielgebiet zurückgelegt.
27. Oktober
Schweiz 1963 – Die wahlberechtigte männliche Bevölkerung des Landes hatte den Nationalrat gewählt. Mit nun 53 Sitzen hatten die Sozialdemokraten die stärkste Fraktion gebildet. Mit 50 Sitzen folgten die Freisinnigen und 48 Sitze hatte die Konservativ-Christlich-Soziale Partei erhalten.
27. Oktober
West-Berlin/BRD 1963 – Die Deutsche Industrieausstellung war in West-Berlin nach 16 Tagen beendet worden. Die Besucherzahl war rückläufig, sie hatte sich im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 120.000 verringert.
28. Oktober
BRD/West-Berlin 1963 – Der neue Bundeskanzler Ludwig Erhard hatte seine erste Reise in diesem Amt nach West-Berlin unternommen. Dort betonte er u. a. auf einer Sondersitzung des Senats von West-Berlin die Notwendigkeit eines engen Kontaktes zum Berliner Abgeordnetenhaus.
28. Oktober
BRD 1963 – In einer gemeinsamen Sendung hatten die zwölf in der Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten (ARD) zusammengeschlossenen Rundfunkanstalten des 40-jährigen Bestehens gedacht. Auch die Deutsche Grammophon Gesellschaft hatte Grund zum Feiern, sie hatte ihr 65. Jubiläum.
28. Oktober
BRD/Indonesien 1963 – Bundespräsident Heinrich Lübke war zu einem Staatsbesuch in Indonesien eingetroffen, wo er bis zum 3. November blieb.
29. Oktober
USA 1963 – Mit 19 gegen 15 Stimmen hatte der Gesetzesausschuss des Repräsentantenhauses in Washington den von der Regierung vorgeschlagenen Kompromiss über die Bürgerrechte der farbigen Bevölkerung angenommen.
29. Oktober
Großbritannien/Sowjetunion 1963 – Auf dem Luftweg waren Goldbarren im Wert von 43 Millionen DM aus der Sowjetunion in London eingetroffen. Der Erlös vom vorgesehenen Verkauf in der britischen Hauptstadt wurde für die sowjetischen Weizenkäufe in den USA und in Kanada verwandt.
30. Oktober
BRD 1963 – Unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Ludwig Erhard hatte das Bundeskabinett die Begrenzung des Gesamtumfangs des Bundeshaushalts 1964 auf 60,2 Milliarden DM beschlossen. Gegenüber dem Vorjahr hatte es eine Steigerung von lediglich 3,4 Milliarden DM.
30. Oktober
BRD 1963 – Ein Düsenjäger der Bundeswehr vom Typ F 86 war auf zwei Bauernhäuser im Landkreis Neuburg/Donau (Bayern) gestürzt. Dabei waren vier Menschen ums Leben gekommen. Der Pilot hatte sich retten können.
31. Oktober
BRD 1963 – Anlässlich der Abhöraffäre im Bundestag hatte das Bundesinnenministerium dem Bundestag einen Gesetzentwurf über die Einschränkung des Post- und Fernmeldegeheimnisses vorgelegt.
31. Oktober
USA 1963 – In Indianapolis (US-Bundesstaat Indiana) war es bei der Premiere der Eisrevue „Holiday on Ice“ zu einer Gasexplosion gekommen. Dabei hatte es 68 Todesopfer gegeben.
Oktober 1963 Deutschland in den Nachrichten
Berliner Philharmoniker
Bruno Maderna Dirigent. Werke von Giovanni Gabrieli, Felix Mendelssohn Bartholdy, Wolfgang Amadeus Mozart und Claude Debussy. Dienstag. 12. Oktober 1963 .....   >>>  
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