September 1963 – Nicht jeder Skandal wurde
ausgezeichnet
Wie nah ein Skandal und eine Auszeichnung
beieinander liegen, zeigte sich, als der Schwede
Ingmar Bergmann seinen sehr freizügigen Film „Das
Schweigen“ auf den Markt brachte. Uraufgeführt
worden war er in Stockholm. Und er hatte sofort
einen Skandal ausgelöst, gleichermaßen für eine
Zensur-Debatte gesorgt und im Jahr darauf erhielt er
eine Auszeichnung. Gemessen an dem internationalen
Nachhall war es allerdings wesentlich skandalöser,
dass es im modernen Amerika immer noch möglich war,
dunkelhäutigen Kindern den Schulbesuch zu
verweigern, wie es im Bundesstaat Alabama auf
Weisung des amtierenden Gouverneurs George Wallace
geschehen war. Auch die Tatsache, dass 15
afroamerikanische Kinder zwischen elf und 15 Jahren,
ebenfalls in Alabama, einem Anschlag zum Opfer
fielen, war ein Skandal, für den weder die
amerikanische noch die internationale Öffentlichkeit
Verständnis aufzubringen vermochte. Martin Luther
King verlangte von Kennedy ein Gesetz, um
„Rassenchaos“ zu verhindern.
Wichtige Ereignisse
im September 1963
1. September
International 1963 – Der französische Kaufmann Pierre-Paul Schweitzer
(1912-1994) war der neue Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF)
geworden. Dieses Amt hatte er bis 1973 bekleidet.
1. September
West-Berlin/Sowjetunion 1963 – Der Regierende Bürgermeister von West-Berlin,
Willy Brandt, hatte in einer Rundfunkansprache ein separates Kulturabkommen
zwischen West-Berlin und der Sowjetunion abgelehnt, das die UdSSR vorgeschlagen
hatte.
1. September
BRD/Dänemark 1963 – Zwischen Kiel (
Schleswig-Holstein) und dem dänischen Hafen
Naskov auf der Insel Lolland war eine neue Fährverbindung eingerichtet worden.
1. September
Singapur/Großbritannien 1963 – Der asiatische Staat Singapur war von
Großbritannien in die Unabhängigkeit entlassen worden.
2. September
Großbritannien/DDR 1963 – Das britische Außenministerium hatte eine Entscheidung
des Innenministeriums bestätigt. Diese hatte für die Schauspieler des
Brecht-Theaters „Berliner Ensemble“ aus der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin zu den
Edinburgher Festspielen ein Einreiseverbot zum Inhalt gehabt.
2. September
Südafrika/International 1963 – In einer Erklärung des Weltrats der Kirchen war
die Apartheidspolitik in Südafrika als Verrat an Christus bezeichnet worden.
2. September
USA 1963 – Der Gouverneur des US-Bundesstaates Alabama, George Wallace
(Demokratische Partei), hatte die Staatspolizei angewiesen, schwarzen Kindern
weiterhin den Besuch integrierter Schulen zu versagen. Wallace hatte auf der
Fortführung der Rassentrennung beharrt.
2. September
DDR/BRD 1963 – Auf einer Pressekonferenz des Rowohlt-Verlages in Reinbek bei
Hamburg hatte der Literaturprofessor Hans Mayer aus
Leipzig (DDR) erklärt, dass
er keine Rückkehr in die DDR beabsichtigte.
2. September
Pakistan 1963 – Es war ein neues Pressezensurgesetz im Land in Kraft getreten.
2. September
Ungarn 1963 – Die Hauptstadt Budapest war von den Gesundheitsbehörden des Landes
zum Infektionsgebiet erklärt worden. Dadurch hatten u. a. 800 Gäste eines der
größten Hotels in der Stadt unter Pocken-Quarantäne gestanden.
3. September
Niederlande/NATO 1963 – Ein Sprecher der niederländischen Regierung hatte in Den
Haag den Beschluss des Landes bekanntgegeben, dass aus finanziellen Gründen
keine Beteiligung an einer Atomstreitmacht des Nordatlantikpaktes (NATO)
erfolgen werde.
3. September
BRD 1963 – Der nordrhein-westfälische Kultusminister Paul Mikat hatte den
Beschluss der Landesregierung mitgeteilt, dass die Prüfungen beim Übertritt auf
das Gymnasium durch eine Probezeit ersetzen werden sollten.
3. September
Sowjetunion 1963 – Im Bosporus (Türkei) war ein sowjetischer Frachter wegen
starken Nebels auf Land gefahren.
3. September
Frankreich 1963 – In einen Fußballstreit zwischen Berufsspielern und ihrem
Dachverband hatte die Regierung eingriffen.
4. September
Sowjetunion/BRD 1963 – Der sowjetische Ministerpräsident Nikita S. Chruschtschow
hatte in der Hauptstadt Moskau den Vizepräsidenten des deutschen Bundestages,
Thomas Dehler, zu einer Unterredung über die Berlin-Frage empfangen.
4. September
BRD/USA 1963 – Die Bundesregierung hatte in Bonn in einer Kabinettssitzung einen
Kompromiss im „Hähnchenkrieg“ mit den Vereinigten Staaten erzielt. Dabei war
eine Senkung der Abschöpfungspreise für US-amerikanisches Gefriergeflügel um elf
Pfennig je Kilo geplant.
4. September
Schweiz 1963 – Die Luftfahrt des Landes hatte ihre bisher schwerste Katastrophe
erlebt. Auf dem Flug von Zürich nach Genf war eine zweimotorige „Caravelle“ der
Swissair abgestürzt. An Bord waren 80 Menschen gewesen, die bei dem Unglück alle
ums Leben kamen.
5. September
BRD 1963 – Wegen kursierender Gerüchte über eine Telefonabhörung mit Hilfe der
alliierten Sicherheitsdienste hatte Bundesinnenminister Hermann Höcherl eine
Untersuchung des Bundesamtes für Verfassungsschutz angeordnet.
5. September
West-Berlin 1963 – Ein von der CDU am 3. September eingebrachtes
Misstrauensvotum gegen Bürgermeister Heinrich Albertz war im Senat von
West-Berlin erwartungsgemäß gescheitert.
5. September
USA 1963 – In Birmingham (US-Bundesstaat Alabama) waren nach einem
Sprengstoffanschlag auf das Haus eines farbigen Rechtsanwalts erneut schwere
Rassenunruhen schwere Rassenunruhen ausgebrochen.
5. September
Mit 408,312 mph (657,114 km/h) hatte der US-Amerikaner Craig Breedlove bei
Bonneville Salt Flats (US-Bundesstaat Utah) einen Geschwindigkeitsrekord für
Automobile erreicht. Eigentlich war er damit der Halter des
Landgeschwindigkeitsrekords, doch da das Fahrzeug dreiräderig war, hatte es nur
eine Anerkennung von der FIM gegeben. Breedlove war fünffacher Weltrekordhalter
des Landgeschwindigkeitsrekords und hatte jeweils als Erster die so genannten
magischen Grenzen von 400 mph, 500 mph und 600 mph gebrochen. Im Jahr 2000 fand
Breedlove Aufnahme in die Internationale Motorsports Hall of Fame.
6. September
USA 1963 – Die Gewährung von 1,5 Millionen US-Dollar (6 Milliarden DM)
Wirtschaftshilfe an Indien, die US-Präsident John F. Kennedy vorgeschlagen
hatte, war vom US-amerikanischen Kongress verweigert worden.
6. September
China/Sowjetunion 1963 – Die sowjetische Regierung in Moskau war von China
beschuldigt worden, mehrere zehntausend chinesische Staatsbürger mit „Gewalt
oder Verlockungen“ zum Verlassen der
Volksrepublik China veranlasst zu haben,
die sich dann in der Sowjetunion ansiedeln sollten.
6. September
Griechenland 1963 – In der Hauptstadt Athen hatten sich rund 15.000 Bürger
versammelt, die den Rücktritt der Regierung von Panagiotis Pipinelis Forderten.
Zudem verlangten sie die Einführung des reinen Verhältniswahlrechts.
6. September
West-Berlin/BRD 1963 – In Duisburg (Nordrhein-Westfalen) hatte der Regierende
Bürgermeister von West-Berlin,
Willy Brandt, die „Berliner Brücke“ eröffnet, die
mit einer Länge von 1.824 Metern den Rhein-Herne-Kanal und die Ruhr überquert.
7. September
BRD 1963 – In Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen) war der bisher höchste Funkmast
der BRD errichtet worden. Er hatte eine Höhe von 332 Metern. ErForderlich
geworden war sein Bau für die Erweiterung des telefonischen Selbstwählverkehrs
zwischen West-Berlin und dem Bundesgebiet.
7. September
Mexiko/International 1963 – In der mexikanischen Hauptstadt, Mexiko-Stadt, hatte
der 13. Internationale Philosophenkongress begonnen. Er dauerte bis zum 14.
September.
8. September
BRD 1963 – Der Würzburger Arzt Elmar Herterich hatte die Auslagerung von 17.000
Akten der ehemaligen Geheimen Staatspolizei (GESTAPO) aus den Würzburger
Archiven festgestellt.
8. September
Österreich 1963 – Auf einem Wiener Treffen der Auslands-Österreicher hatte
Außenminister Bruno Kreisky die Behandlung von Häftlingen in Südtiroler
Gefängnissen verurteilt.
8. September
Frankreich 1963 – Der am 4. September verstorbene ehemalige Ministerpräsident
Robert Schuman war unter Anteilnahme von 3.000 Trauernden in Metz im
Elsass
beigesetzt worden.
8. September
Algerien 1963 – Sieben Millionen Bürger hatten der neuen Verfassung zugestimmt.
Danach war das Land in einen Ein-Parteien-Staat umgewandelt worden.
8. September
Automobilrennsport 1963 – Auf seinem Lotus-Wagen hatte der 27-jährige Brite Jim
Clark die Automobilweltmeisterschaft 1963 mit dem Großen Preis von Monza
(Italien) gewonnen.
9. September
USA 1963 – Um den Moskauer Atomteststoppvertrag war es im US-Kongress in
Washington zu Auseinandersetzungen gekommen.
9. September
BRD/International 1963 – Mit ca. 2.000 Wissenschaftlern und Technikern aus aller
Welt hatte in Hamburg der Internationale Physikerkongress begonnen, der eine
Woche lang dauerte.
9. September
BRD 1963 – In Mannheim (Baden-Württemberg) wurde der Film „Die Eingeschlossenen“
des italienischen Regisseurs Vittorio de Sica zum ersten Mal in deutscher
Fassung in den Kinos gezeigt, den der Regisseur nach einer Vorlage des
gleichnamigen Stücks von Jean-Paul Sartre gedreht hatte.
10. September
Frankreich 1963 – Für eine Reihe von Lebensmitteln und Industriegütern hatte die
Regierung einen Preisstopp angeordnet. Finanzminister Valery Giscard d’Estaing
hatte die in Paris tagenden Finanzminister der übrigen Staaten der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zu gleichen Maßnahmen aufgeFordert.
10. September
BRD 1963 – In Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg) hatten
lebensmitteltechnische Untersuchungen ergeben, dass das weltberühmte
Schwarzwälder Kirschwasser durch Zusatz von Zucker und Maische verfälscht worden
war.
11. September
BRD 1963 – Bundesinnenminister Hermann Höcherl hatte in einem sechs Punkte
umfassenden Bericht vor dem Bundestag in Bonn erklärt, dass das Bundesamt für
Verfassungsschutz entgegen der Darstellung der Wochenzeitung „Die Zeit“ keine
Verletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses gab.
11. September
Sowjetunion/USA 1963 – Gegenüber den Vereinigten Staaten hatte die
Sowjetunion
erklärt, dass sie es nicht tatenlos hinnehmen würde, wenn es weitere
militärische Angriffe von Exilkubanern auf Kuba geben werde.
12. September
BRD 1963 – Auf die öffentliche Kritik am polizeilichen Vorgehen bei den
Schwabinger Krawallen 1962 hatte das Münchener Polizeipräsidium mit einem
Katalog „goldener Regeln“ für Polizeibeamte reagiert.
12. September
Türkei/Europa 1963 – Die sechs Außenminister der Mitgliedsstaaten der
Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) hatten in Ankara einen
Assoziierungsvertrag mit der Türkei unterzeichnet.
12. September
BRD/Internationale 1963 – In Frankfurt am Main (Hessen) hatte
Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard die 41. Internationale
Automobilausstellung eröffnet. Sie dauerte bis zum 22. September.
13. September
BRD/DDR 1963 – Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Rainer Barzel,
hatte sich gegen den Plan gewandt, die mittlerweile 2,8 Millionen in der BRD
lebenden DDR-Flüchtlinge per Briefwahl teilnehmen zu lassen.
13. September
USA 1963 – In der Wüste von Nevada hatte die US-amerikanische
Atomenergiekommission erneut zwei unterirdische Atombombenversuche unternommen.
14. September
BRD/International 1963 –
Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte führende
Regierungsmitglieder aus Bonn in seinen italienischen Ferienort Cadenabbia zu
einer Konferenz gebeten, auf der er zu einer kompromisslosen Linie gegenüber
Washington in Fragen der Ost-West-Entspannungspolitik aufgeFordert hatte.
14. September
Spanien 1963 – In ganz Nordspanien war es durch starke Wolkenbrüche zu schweren
Überschwemmungen gekommen.
15. September
BRD 1963 – Für den Aufbau einer Territorialreserve hatte
Bundesverteidigungsminister Kai Uwe von Hassel mit der Werbung von Freiwilligen
begonnen.
15. September
DDR/Ostblock 1963 – In Dresden waren die sechstägigen Herbstmanöver der
Warschauer-Pakt-Staaten in der DDR mit einer Parade zu Ende gegangen.
Teilgenommen hatten 40.000 deutsche, polnische, tschechoslowakische und
sowjetische Soldaten.
15. September
USA 1963 – Weiße Terroristen hatten einen Bombeneinschlag auf die 16th Street
Baptist Church in Birmingham (US-Bundesstaat Alabama) verübt. Dabei kamen sechs
afroamerikanische Kinder zwischen elf und 15 Jahren ums Leben. Daraufhin hatte
der schwarze Bürgerrechtler
Martin Luther King von US-Präsident John F. Kennedy
eine Gesetzgebung geFordert, die ein „Rassenchaos“ verhinderte.
15. September
Gewichtheben 1963 – Die Weltmeisterschaften im Gewichtheben, die vor acht Tagen
in der schwedischen Hauptstadt Stockholm begonnen hatten, waren beendet worden.
Der Sowjetrusse Juri Wlassow hatte seinen fünften Titel im Schwergewicht
gewonnen.
16. September
BRD/Italien 1963 – Der scheidende Bundeskanzler Konrad Adenauer war zu einem
zweitägigen Besuch in der italienischen Hauptstadt Rom eingetroffen.
16. September
Malaysia 1963 – Die südostasiatische Föderation Malaysia war gegen die offene
Opposition Indonesiens und unter dem militärischen Schutzversprechen von
Großbritannien proklamiert worden.
16. September
Sowjetunion/Kanada 1963 – Die Sowjetunion hatte mit Kanada den bisher größten
Weizenlieferungsvertrag der kanadischen Geschichte abgeschlossen. Die
vereinbarten Lieferungen hatten zwei Drittel der Getreideausfuhr des Erntejahres
1962/63 ausgemacht.
17. September
Vatikan/BRD 1963 – Der demnächst aus dem Amt scheidende Bundeskanzler Konrad
Adenauer war in
Rom von Papst Paul VI. empfangen worden und bekam vom
Kirchenoberhaupt den Christusorden überreicht.
17. September
BRD 1963 – Für den ersten deutschen atombetriebenen Frachter mit einer
Tragfähigkeit von 16.000 Tonnen bei einer Länge von 171,8 Metern und einer
Breite von 23,4 Metern begannen in der Kieler Howaldtswerft die Werftarbeiter
mit der Kiellegung.
17. September
BRD 1963 – In Hamburg waren aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen die
Freibäder wieder geöffnet worden, die eigentlich am 7. September bereits
zugesperrt hatten. Über das offizielle Saisonende hinaus waren auch in anderen
Städten die Freibäder offen geblieben.
18. September
Indonesien 1963 – In der Hauptstadt Jakarta hatten Demonstranten die britische
Botschaft gestürmt und in Brand gesteckt. Damit hatten sie ihren Protest gegen
die neu geschaffene Föderation Malaysia ausgedrückt.
18. September
Dänemark 1963 – Gegen die geplante Produktion eines Christine-Keeler-Films hatte
eine Bürgerinitiative in der Hauptstadt Kopenhagen eine von 14.000 Dänen
unterschriebene Protesterklärung an das Justizministerium übergeben. Keeler war
ein britisches Model, das durch Profumo-Affäre bekannt geworden war, wodurch u.
a. die Regierung Harold Macmillan zu Fall gebracht wurde.
19. September
BRD/Frankreich/USA/Großbritannien 1963 – Zwischen Vertretern der Bundesregierung
sowie den US-amerikanischen, britischen und französischen Botschaften hatten
Verhandlungen begonnen, bei denen die Ablösung der alliierten Rechte bei der
Post- und Telefonkontrolle durch ein deutsches Gesetz thematisiert wurden.
19. September
UNO 1963 – Der sowjetische Außenminister Andrei A. Gromyko hatte in seiner Rede
vor der UN-Vollversammlung in New York u. a. den Abschluss eines
Friedensvertrages mit beiden deutschen Staaten verlangt.
19. September
BRD 1963 – In Köln (Nordrhein-Westfalen) begann der Bau einer Untergrundbahn.
Die Kosten der zunächst 6,1 km langen Strecke waren mit 150 Millionen DM
veranschlagt worden.
20. September
BRD 1963 – Für den Wiederaufbau des Berliner Reichstagsgebäudes hatte das
Bundesschatzministerium bekanntgegeben, dass 30 Millionen DM bereitgestellt
wurden.
20. September
UNO 1963 – Der US-amerikanische Präsident John F. Kennedy hatte in seiner Rede
vor der 18. UN-Vollversammlung in New York neue Schritte zur Entspannung
geFordert und den Moskauer Teststoppvertrag als eine „Pause im Kalten Krieg“
bezeichnet.
20. September
Österreich 1963 – In Klagenfurt war der zweitägige Bundesparteitag der
Österreichischen Volkspartei (ÖVP) zu Ende gegangen. Die Delegierten hatten den
früheren Bundesminister für Finanzen, Josef Klaus, zu ihrem neuen
Bundesparteiobmann gewählt.
21. September
BRD/Frankreich 1963 – Zu einem zweitägigen Abschiedsbesuch war Bundeskanzler
Konrad Adenauer in der französischen Hauptstadt Paris eingetroffen. Aus diesem
Anlass hatte Staatspräsident Charles de Gaulle das Protokoll durchbrochen und
seinen Gast persönlich vom Militärflugplatz Villa-Coublay abgeholt.
21. September
CSSR 1963 – Wegen „ernster Mängel seiner Amtsführung“ war Ministerpräsident
Viliam Siroký von dem bisherigen Vorsitzenden des Slowakischen Nationalrates,
Jozef Lenárt, ersetzt worden.
21. September
Norwegen 1963 – Die Regierung unter dem konservativen Ministerpräsidenten John
Lyng war vom Parlament gestürzt worden. Zum zweiten Mal innerhalb von vier
Wochen war das Land dadurch ohne Regierung gewesen.
21. September
BRD 1963 – In Köln (Nordrhein-Westfalen) hatte Bundesernährungsminister Werner
Schwarz die Nahrungs- und Genussmittelausstellung „Anuga“ eröffnet. Sie dauerte
bis zum 29. September. Die „Anuga“ findet seit 44 Jahren jährlich statt.
21. September
West-Berlin/International 1963 – Mit mehr als 200 Ausstellern einschlägiger
Branchen war auf dem Messegelände unter dem Funkturm die 68. Deutsche
Seifenmesse eröffnet worden, die bis zum 29. September dauerte.
22. September
Großbritannien 1963 – Die dritte Frühwarnanlage für Raketenangriffe war in
Fylingdales in Betrieb genommen worden. Damit konnte man auf eine Entfernung von
4.500 km Objekte von der Größe einer normalen Haustür ausmachen.
22. September
BRD 1963 – Im oberpfälzischen Konnersreuth (
Bayern) hatten tausende von
Gläubigen an der Weihe des Klosters „Theresianum“ teilgenommen. Errichtet worden
war es auf Wunsch der vor einem Jahr verstorbenen stigmatisierten Bauernmagd
Therese Neumann (Therese von Konnersreuth).
22. September
Fußball 1963 – Die bundesdeutsche Amateurauswahl hatte im
Olympiaqualifikationsspiel in Hannover (Niedersachsen) 2:1 gegen die
Fußball-Nationalmannschaft der DDR gewonnen.
23. September
Österreich 1963 – Im Salzkammergut hatten unbekannte Terroristen sechs
Bombenanschläge verübt. Bei der Entschärfung einer der Sprengstoffladungen war
ein Polizeibeamter umgekommen, zwei weitere waren verletzt worden.
23. September
Costa Rica 1963 – Der zentralamerikanische Staat Costa Rica war dem
Zentralamerikanischen Gemeinsamen Markt (MCCA) beigetreten.
23. September
Schweden/Film 1963 – Wegen der sexuellen Darstellungen war der Film „Das
Schweigen“ von Regisseur Ingmar Bergmann, der in der Hauptstadt Stockholm
uraufgeführt worden war, zum Skandal geworden. Zudem hatte er zu einer
öffentlichen Zensur-Debatte geführt.
24. September
USA/BRD 1963 – Bundesaußenminister
Gerhard Schröder (CDU) hatte in einer
einstündigen Unterredung im Weißen Haus in Washington an US-Präsident John F.
Kennedy appelliert, die Deutschland- und Berlin-Frage stets zu berücksichtigen
bei der Fortsetzung der Entspannungsgespräche.
24. September
USA/International 1963 – Der US-amerikanische Senat hatte nach einen längeren
Debatte das Moskauer Abkommen über die partielle Einstellung der
Atomwaffenversuche gebilligt.
24. September
Schweiz 1963 – Gegen die Schweizer Erstaufführung des Schauspiels „Der
Stellvertreter“ des Schriftstellers Rolf Hochhuth im Baseler Stadttheater hatten
mehrere tausend Schweizer Bürger protestiert.
24. September
BRD 1963 – Der CDU-Abgeordnete Gerhard Stoltenberg hatte vor dem Bundestag
strafrechtliche Schritte gegen den Leiter der Sendung „Panorama“ beim
ARD-Fernsehen, Rüdiger Proske, geFordert. Das TV-Magazin hatte einen Bericht
über angebliche Abhöreinrichtung im Bundeshaus ausgestrahlt.
25. September
Frankreich 1963 – Staatspräsident Charles de Gaulle hatte während einer Rede in
der südfranzösischen Stadt Orange die Fortsetzung seiner Atomwaffenversuche
betont. Gleichzeitig hatte er sich gegen eine atomare Monopolstellung der
Vereinigten Staaten und der Sowjetunion gewandt.
25. September
Dominikanische Republik 1963 – Durch einen Militärputsch waren Staatspräsident
Juan Bosch und sein Kabinett gestürzt worden. Die neue Junta hatte sich als
rechtsgerichtet bezeichnet.
26. September
BRD 1963 – Der Ältestenrat des Bundestages hatte festgestellt, dass es zu keiner
Zeit im Bonner Bundeshaus ein Abhöranlage gab. Daraufhin hatte der Norddeutsche
Rundfunk in Hamburg die Ausstrahlung seiner umstrittenen „Panorama“-Sendung
bedauert.
26. September
Sowjetunion/USA 1963 – Die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten hatten über
umfangreiche Weizenlieferungen Verhandlungen geführt.
26. September
BRD 1963 – Die Spitzenverbände der deutschen Industrie hatten der Ständigen
Kulturministerkonferenz eine Stellungnahme zugeleitet. Darin war die allgemeine
Einführung des neunten Schuljahrs geFordert worden.
27. September
BRD 1963 – In Hamburg war es bei der Eröffnung des Deutschen Bauerntages durch
Bundeskanzler Konrad Adenauer zu Protesten gegen die Agrarpolitik der
Bundesregierung gekommen. Vor allem gegen die Agrarimporte hatte sich der Unmut
der Bauern gerichtet.
27. September
BRD/West-Berlin 1963 – Bundeskanzler Konrad Adenauer war in West-Berlin zu einem
Abschiedsbesuch eingetroffen.
27. September
USA/Spanien 1963 – Um weitere fünf Jahre hatten die USA und Spanien ihr Abkommen
über US-amerikanische Luft- und Flottenstützpunkte auf spanischem Boden
verlängert.
27. September
Österreich 1963 – Der Kongress des österreichischen Gewerkschaftsbundes, der
seit dem 23. September in Wien tagte, hatte Anton Benya zum neuen Präsidenten
gewählt.
28. September
USA 1963 – Von dem Raketenversuchsgelände in Vandenberg (US-Bundesstaat
Kalifornien) war zum ersten Mal ein mit Atomstrom arbeitender Satellit gestartet
worden.
28. September
Schwimmen 1963 – In Dortmund (Nordrhein-Westfalen) Die bundesdeutsche
Lagenstaffel hatte beim Schwimmländerkampf zwischen den
Niederlanden und der
Bundesrepublik Europarekord geschwommen.
28. September
BRD 1963 – In der Hansestadt Bremen hatte die sechste Bürgerschafts-Wahl
stattgefunden, bei der die SPD zum dritten Mal in Folge mit 54,7 Prozent der
Stimmen die absolute Mehrheit erreicht hatte. Die Partei regierte damit
weiterhin mit der FDP. Diese hatte 8,4 Prozent der Stimmen erreicht. Die
Wahlbeteiligung hatte bei 76,1 Prozent gelegen. Mit 28,9 Prozent hatte die
CDU
im Vergleich zu den letzten Wahlen ihren Stimmenanteil fast verdoppeln können.
Sie hatte 28,9 Prozent erreicht.
29. September
Vatikan 1963 – Papst Paul VI. hatte im Petersdom in
Rom die zweite
Sitzungsperiode des 2. Vatikanischen Konzils eröffnet. In seiner Rede bekannte
er sich zur strukturellen Erneuerung der katholischen Kirche.
29. September
Großbritannien/International 1963 – In London hatte der 91-jährige britische
Philosoph und Mathematiker Bertrand Russel die Gründung einer nach ihm benannten
Friedensstiftung bekanntgegeben.
29. September
Leichtathletik 1963 – Der Leichtathletik-Länderkampf zwischen der Bundesrepublik
und Finnland war in Bremen mit einem deutschen Sieg (131:81 Punkte) beendet
worden.
30. September
BRD 1963 – Im Alter von 65 Jahren war in Bonn Staatssekretär im
Bundeskanzleramt, Hans Globke, in den Ruhestand getreten.
weitere
Nachrichten im Februar 1963
September 1963 in den Nachrichten
Berliner Philharmoniker
Bruno Maderna Dirigent. Werke von Giovanni Gabrieli,
Felix Mendelssohn Bartholdy, Wolfgang Amadeus Mozart und
Claude Debussy. Dienstag. 12. September 1963 .....
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