September 1954 - Küssen verboten – Gott schütze
die Königin
Diese Schlagzeile brachte gewiss manchen
Menschen zum Schmunzeln. Die britische Königin sah
es nicht gern, dass Touristinnen ihre Wachen
küssten, die solchen „Angriffen“ schließlich
schutzlos ausgesetzt waren. Die Londoner Polizei
hatte ja sonst nichts zu tun. Die Deutschen hatten
andere Sorgen, beispielsweise die neuen
Fahrpreiserhöhungen bei Bussen und Bahnen. Doch die
West-Berliner Polizei öffnete neue Arbeitswege,
damit die DDR-Bürger leichter zu ihrer Arbeit in den
Westteil der Stadt kamen. Und in Frankreich war man
damit befasst, das Kabinett umzubilden. All die
Minister, die sich für die EVG stark gemacht hatten,
waren zurückgetreten. Im Irak ging man per Gesetz
massiv gegen kommunistische Bestrebungen vor. Sogar
Ausweisung war eine der Strafen, die neben der
Aberkennung der Staatsbürgerschaft angedroht wurde.
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Wichtige Ereignisse im
September 1954
1. September
Die britische Regierung sprach sich für die Aufnahme
der Bundesrepublik in das Nordatlantische
Verteidigungsbündnis (NATO) aus.
1. September
In der bundesdeutschen
Hauptstadt Bonn einigten sich
Vertreter der Bundesbahn, der kommunalen
Verkehrsbetriebe und private Busunternehmen auf eine
Erhöhung der Bustarife um 25 Prozent. Pro Kilometer
mussten die Fahrgäste nun 7,5 Pfennige zahlen.
2. September
Die rotchinesische Artillerie begann mit dem
Beschuss der Insel Quemoy, die zu Taiwan (Formosa)
gehört. Sie liegt etwa sieben Kilometer vor dem
chinesischen Festland.
2. September
In der irakischen Hauptstadt Bagdad wurde von der
irakischen Regierung ein Gesetz verabschiedet, das
Mitgliedern von kommunistischen Organisationen die
sofortige Aberkennung der Staatsbürgerschaft
androhte sowie Ausweisung oder Internierung.
3. September
Nach dem Scheitern der Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft (EVG) musste in Frankreich
Ministerpräsident Pierre Mendès-France (1907-1982)
eine Kabinettsumbildung vornehmen. Die Minister, die
sich für die EVG stark gemacht hatten, waren von
ihren Ämtern zurückgetreten.
3. September
Im Kampf gegen Verkehrssünder wurden in den
Vereinigten Staaten erstmals Radargeräte eingesetzt,
die mit Fotoapparaten gekoppelt waren.
4. September
Von sowjetischen Abfangjägern wurde über Sibirien
ein US-Aufklärungsflugzeug abgeschossen.
4. September
In Rio de Janeiro (
Brasilien) wurde der neue
Staatspräsident Brasiliens, João Café Filho
(1899-1970) vom Parlament vereidigt.
4. September
Im Rahmen des gegenseitigen Gefangenenaustauschs
wurde der Kommandant der Dschungelfestung Dien Bien
Phu, Christian de la Croix de Castries (1902-1991),
vom Vietminh freigelassen.
5. September
In Heilbronn (
Baden-Württemberg) wurde der ehemalige
Leiter der Gestapo-Leitstelle, Günther Venediger
(1908-? unbekannt), von der Anklage der Beihilfe zum
vierfachen Mord an britischen Kriegsgefangenen
freigesprochen. Venediger hatte sich vor Gericht auf
den Befehlsnotstand berufen.
5. September
In Offenbach, Köln und Leipzig wurden die
traditionellen Herbstmessen eröffnet. Die Messe in
Offenbach dauerte bis zum 11. September, die Messen
in Köln und Leipzig dauerten bis zum 14. September.
5. September
Die bundesdeutsche Schwimmerin Ursel Happe (*1926)
gewann bei der Schwimm-Europameisterschaft den Titel
über 200 m Brust in 2:54,9 Minuten.
5. September
Der in der Formel 1 bereits als Weltmeister
feststehende Argentinier Juan Manuel Fangio
(1911-1995) gewann auf Mercedes den „Großen Preis
von Italien“.
6. September
Die Polizei in London erhielt von Königin Elisabeth
II. (*1926) die Anweisung, in Zukunft dafür zu
sorgen, dass die königlichen Wachen nicht von
Touristinnen geküsst werden.
6. September
Der Film „La Strada“ von Federico Fellini
(1920-1993) wurde bei den Filmfestspielen von
Venedig (
Italien) uraufgeführt. Die Hauptrolle
spielte Fellinis Ehefrau Giulietta Masina
(1921-1992).
7. September
Aus Unzufriedenheit mit der Mittelstandspolitik
seiner Partei trat der Bundestagsabgeordnete Rudolf
Meyer-Ronnenberg (1904-1973) vom Bund der
Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) zur CDU
über. Damit erlangte die CDU/CSU wieder die absolute
Mehrheit im Bundestag.
7. September
Im Rahmen der Auseinandersetzung um Quemoy (Taiwan)
führten nationalchinesische Truppenverbände einen
Vergeltungsschlag gegen die rotchinesische Insel
Amoy (
Volksrepublik China, heutiger Name der Insel:
Xiamen).
7. September
In Saigon (Vietnam) übergab der französische
Generalkommissar und Oberbefehlshaber in Indochina,
Paul Ely, den Norodom-Palast, das Symbol der
französischen Kolonialherrschaft in Vietnam, an die
vietnamesische Regierung.
7. September
Bundeswohnungsbauminister Victor-Emanuel Preusker
(1913-1991) von der FDP forderte in Wiesbaden die
Wiedereinführung eines Außenministeriums. Diese
Aufgaben hatte bisher Bundeskanzler Konrad Adenauer
mit übernommen.
8. September
In der philippinischen Hauptstadt Manila schlossen
Australien,
Frankreich, Großbritannien, Neuseeland,
Pakistan, Thailand, die Philippinen und die
Vereinigten Staaten den Südostasien-Pakt (SEATO).
8. September
Gegen die Errichtung einer katholischen
Konfessionsschule im gleichen Gebäude streikten in
Düsseldorf 423 Schüler.
8. September
In Paris (
Frankreich) starb der französische Maler
André Derain an den Folgen eines Autounfalls. Derain
war ein führender Vertreter des klassischen
Realismus gewesen war. Er war am 10. Juni 1880 in
Chatou im Département Yvelines (
Frankreich) geboren
worden.
9. September
In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn empfing
Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard (1897-1977)
die chilenischen Minister für Wirtschaft und
Siedlung, Jorge Silva Guerra und Mario Montero
Schmidt. Mehrere bilaterale Handelsabkommen wurden
während des achttägigen Besuchs geschlossen.
9. September
Um ihren Bürgern, die im Westteil Berlins
arbeiteten, den Weg zum Arbeitsplatz zu erleichtern,
öffnete die DDR-Volkspolizei mehrere Kontrollpunkte
zwischen der DDR und West-Berlin.
9. September
In Orleansville (Algerien), heutiger Name: Ech
Cheliff, war es zu einem schweren Erdbeben der
Stärke 6,8 gekommen. Es waren etwa 1.250 Todesopfer
zu beklagen.
9. September
Weil auf der Karibik-Insel Trinidad Fälle von
Gelbfieber aufgetreten waren, wurde die Insel unter
Quarantäne gestellt. Die durch eine Mückenart
übertragene Infektionskrankheit führt in den meisten
Fällen zum Tod.
10. September
Frankreich, Großbritannien und die USA waren bereit,
dem sowjetischen Vorschlag einer Konferenz über die
europäische Sicherheit zuzustimmen, jedoch unter der
Bedingung, dass die Sowjetunion vorher den
österreichischen Staatsvertrag unterzeichne und
freie Wahlen in ganz Deutschland zulassen würde.
10. September
In der baden-württembergischen Landeshauptstadt
Stuttgart begann der Weltkongress der
Internationalen Union der Familienorganisation (UIOF).
Bis zum 19. September diskutierten 500 Delegationen
aus 26 Nationen über aktuelle Familienprobleme.
10. September
Die USA gaben in Washington die Handschrift des
„Hildebrandliedes“, eines der bedeutendsten
Dokumente deutscher Literaturgeschichte aus dem 9.
Jahrhundert an die Bundesrepublik zurück. Das
Dokument war während des Zweiten Weltkrieges aus der
Landesbibliothek Kassel verschwunden.
10. September
In der libyschen Hauptstadt Tripolis unterzeichneten
die Vereinigten Staaten und Libyen einen Vertrag, in
dem den USA Luftstützpunkte in dem nordafrikanischen
Lang gegen die Erhöhung der Wirtschaftshilfe um
umgerechnet 4,3 Millionen DM eingeräumt wurden.
10. September
Ein Arzt in Gelnhausen bei Hanau (
Hessen) beging
zusammen mit seiner vierköpfigen Familie Selbstmord
aus Angst vor einem Ermittlungsverfahren wegen
verbotener Schwangerschaftsabbrüche.
10. September
Die Tarifpartner des Öffentlichen Dienstes einigten
sich in Bad Homburg (
Hessen) auf einen neuen
Tarifvertrag, der unter anderem eine Erhöhung der
Ecklöhne um 6 Pfennige vorsah.
11. September
Der britische Außenminister Robert Anthony Eden
(1897-1977) startete in der britischen Hauptstadt
London zu einer Reise in sechs europäische
Hauptstädte. Es sollten die politischen Konsequenzen
nach dem Scheitern der Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft (EVG) erörtert werden.
11. September
Auf der indonesischen Insel Java wurden 26 Bewohner
der christlichen Minderheit eines Dorfes von
fanatischen Moslems gelyncht.
11. September
Der österreichische Motorradweltmeister Rupert
Hollaus (1931-1954) verunglückte beim Training zum
Großen Preis von Italien in Monza tödlich.
11. September
In der französischen Hauptstadt Paris gewann die
bundesdeutsche Leichtathletik-Mannschaft den ersten
Länderkampf nach dem
Zweiten Weltkrieg mit 121:83
gegen Frankreich.
12. September
In Schleswig-Holstein erhielt die SPD 33 Prozent der
abgegebenen Stimmen bei den Landtagswahlen. Sie
stellte damit die stärkste Fraktion im künftigen
Landtag des Bundeslandes.
12. September
In Kassel (
Hessen) wurde von Bundesarbeitsminister
Anton Storch (1892-1975) von der CDU das
Bundessozialgericht eröffnet.
12. September
Der bundesdeutsche Box-Europameister im
Schwergewicht, Heinz Neuhaus (1926-1998), besiegte
in der Dortmunder Westfalenhalle den
US-amerikanischen Boxer Dan Bucceroni (1927-2008)
nach Punkten.
13. September
In der sowjetischen Hauptstadt Moskau erklärte der
Außenminister der UdSSR, Wjatscheslaw M. Molotw
(1890-1986), dass die Sowjetunion zur
Wiederherstellung diplomatischer Beziehungen mit
bereit sei.
13. September
In Prag gab die tschechoslowakische Regierung die
Freilassung von 300 Griechen bekannt. Sie waren
während des griechischen Bürgerkriegs (1946-1949)
als Gefangene der kommunistischen Aufständischen in
die Tschechoslowakei verschleppt worden.
13. September
Die hessische Landesregierung beschloss zwei
Wohnungsbau- und Wirtschaftsförderungsprogramme in
Höhe von 45 Millionen DM. Unter anderem sollten
damit Maßnahmen zur Bekämpfung des Wohnraummangels
finanziert werden.
13. September
Erstmals seit dem Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953
kritisierte das Zentralkomitee der SED in der DDR
die Produktionsleistungen in den Betrieben und
forderte die Arbeiter zur Erhöhung der Arbeitsnorm
auf.
13. September
Ohne Angabe von Gründen ordnete die iranische
Regierung ein Einfuhrverbot für bundesdeutsche Waren
an.
14. September
Die im sogenannten Oradour-Prozess 1953 zum Tode
verurteilten SS-Mitglieder Karl Lenz und Georg Boos
wurden vom französischen Staatspräsidenten René Coty
() zu lebenslanger Haft begnadigt. Der französische
Ort Oradour-sur-Glane (bei
Limoges/Zentralfrankreich) war am 10. Juni 1944 von
Verbänden der SS zur Vergeltung für Aktionen der
Partisanen dem Erdboden gleichgemacht worden.
15. September
In der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) beschloss die
DDR-Volkskammer ein Pass-Gesetz, nach dem die
Behörden in der DDR allen Deutschen einen Pass
ausstellen konnten.
15. September
Der US-amerikanische Atomwissenschaftler Henry De
Wolf Smyth (1898-1986) erklärte in Denver
(US-Bundesstaat Colorado) seinen Rücktritt aus der
US-amerikanischen Atomenergiekommission. Smyth hatte
sich als einziges Mitglied gegen den Ausschluss von
Robert Oppenheimer (1904-1967) aus dem Gremium
ausgesprochen.
15. September
Bei den 27. Musikfestspielen in Venedig wurde die
Oper „The Turn of the Screw“ (Die überdrehte
Schraube) von Benjamin Britten (1913-1976)
uraufgeführt.
16. September
Der US-Außenminister John Foster Dulles (1888-1959)
traf in der bundesdeutschen Hauptstadt ein, um mit
Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) die neue
Lage nach dem Scheitern der Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft (EVG) zu besprechen.
16. September
In Köln legte der Bundesverkehrsminister
Hans-Christoph Seebohm (1903-1967) ein Programm vor,
durch das in den nächsten zehn Jahren der Aufbau des
bundesdeutschen Straßennetzes um 75.000 Kilometer
gesichert werden sollte.
16. September
In Stuttgart wurde das Stück „Kean“ von Jean-Paul
Sartre (1905-1980) zum ersten Mal in deutscher
Sprache aufgeführt.
16. September
In der Bevölkerung löste die Ankündigung des
indonesischen Staatspräsidenten Achmed Sukarno
(1901-1970), eine Nebenfrau zu nehmen, Proteste aus.
17. September
Von der britischen Regierung verlangte Ägypten die
Zahlung von umgerechnet 700 Millionen DM für Waren,
die zur Versorgung britischer Truppen nach Ägypten
eingeführt worden waren.
17. September
In West-Berlin wurde die neue
Amerika-Gedenkbibliothek eröffnet. Diese
Freihandbibliothek mit 110.000 Büchern wurde mit
Hilfe einer US-Spende in Höhe von 5,4 Millionen DM
errichtet.
17. September
Die bundesdeutsche Handelsflotte erreichte mit der
Fertigstellung des Frachtschiffs „Gutenfels“ mit
mehr als 2 Millionen Bruttoregistertonnen die Hälfte
der deutschen Vorkriegskapazität.
18. September
Der italienische Außenminister Attilio Piccioni
(1892-1976) trat zurück, nachdem sein Sohn unter
Verdacht geraten war, in den mysteriösen Todesfall
der 21-jährigen Wilma Montesi verwickelt zu sein.
18. September
In Belgrad (Jugoslawien) sprach sich der
Staatspräsident Josip Broz Tito (1892-1980) für die
Souveränität und Wiederbewaffnung der Bundesrepublik
aus, weil es unmöglich sein, „ein so vitales Volk
und starkes Volk ewig an die Kette zu legen“.
18. September
Bundesfamilienminister Franz-Josef Wuermeling
(1900-1986) kündigte in Münster
(
Nordrhein-Westfalen) zinsverbilligte Darlehen für
junge Ehepaare an.
18. September
In West-Berlin begannen mit der Aufführung von
Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832) „Faust“ die
vierten „Berliner Festwochen“, die bis zum 5.
Oktober dauerten.
18. September
In der bayerischen Landeshauptstadt München wurde
das 121. Oktoberfest eröffnet.
18. September
Der finnische Leichtathlet Pentti Karvonen (*1931)
stellte im 3000-m-Hindernis-Lauf mit 8:41,4 Minuten
einen Weltrekord bei einem
Leichtathletik-Länderkampf zwischen Finnland und
Deutschland auf.
19. September
Im Zusammenhang mit der Verwicklung von
Ministerpräsident Shigeru Yoshida (1878-1967) in
eine Korruptionsaffäre hatte der Rechnungsausschuss
des ischen Parlaments ein parlamentarisches
Untersuchungsverfahren gegen den
liberal-konservativen Politiker beantragt.
19. September
Durch einen K.o.-Sieg i der achten Runde verteidigte
der US-amerikanische Schwergewichtsweltmeister Rocky
Marciano (1923-1969) seinen Titel gegen Ezzard
Charles (1921-1975).
19. September
In Nairobi (Kenia) wurden 200 inhaftierte Mitglieder
der nationalistischen Mau-Mau-Bewegung aus einem
Gefängnis befreit.
20. September
Da in den chilenischen Kupferminen Unruhen
ausgebrochen waren, die sich bislang nicht durch
Verhandlungen beilegen ließen, verhängte der
chilenische Staatspräsident Carlos Ibáñez del Campo
(1877-1960) den Ausnahmezustand über Chile.
20. September
Die US-amerikanische Gewerkschaftsorganisation
American Federation of Labor (AFL) forderte in Los
Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) die Einführung
der 35-Stunden-Woche, um neue Arbeitsplätze zu
schaffen.
21. September
In New York wurde auf der neunten Vollversammlung
der Vereinten Nationen (UN) die Aufnahme der
Volksrepublik China abgelehnt.
21. September
Die Tarifpartner der Metallindustrie schlossen in
Frankfurt am Main einen neuen Tarifvertrag ab. Darin
sicherte die Gewerkschaft für die nächsten
eineinhalb Jahre zu, keine Lohnforderungen zu
stellen.
22. September
In München (
Bayern) legte die Alliierte Hohe
Kommission gegen die geplante Produktionsaufnahme
der Ufa-Film AG und der Bavaria-Filmkunst GmbH
Beschwerde ein. Da die Gesellschaften noch im Besitz
des Bundes befanden, läge die Gefahr einer
wirtschaftlichen und politischen Einflussnahme nahe.
22. September
In West-Berlin meldete sich die Sozialistische
Einheitspartei Deutschlands (SED) der DDR für die
Wahlen zum West-Berliner Abgeordnetenhaus an.
22. September
Das Bundeskabinett verabschiedete in Bonn einen
Gesetzentwurf, mit dem die Altersgrenze für
Bundesrichter bis 1956 um drei Jahre auf 68 Jahre
heraufgesetzt wurde. Das Kabinett reagierte damit
auf sich abzeichnende Nachwuchssorgen im
Richterberuf.
22. September
Der Erste Sekretär der SED,
Walter Ulbricht
(1893-1973), kritisierte in Leipzig (
DDR) die
Leistung der DDR-Sportler. Er sagte: „Durch die
ungenügende politische Erziehung ist die
Bewusstseinsbildung bei einem Teil der Sportler noch
nicht so ausgeprägt, dass sie in den Wettkämpfen für
den ersten Staat der Arbeiter und Bauern in
Deutschland ihre ganze Kraft einsetzen.“
23. September
In der irakischen Hauptstadt löste die Regierung des
Iraks zwei Wochen nach den Parlamentswahlen alle
Parteien auf, die in Opposition zur Regierungspartei
von Ministerpräsident Nuri as-Said (1887-1958)
standen.
23. September
In Peking erklärte Ministerpräsident Zhou Enlai
(1898-1976), dass „Taiwan (Formosa) zu Chinas
geheiligtem Boden gehört und dass wir es den
Vereinigten Staaten nicht gestatten werden, sich in
die Befreiung Taiwans einzumischen.“
23. September
Vom Bundesarbeitsministerium wurde bekannt gegeben,
dass in der Bundesrepublik 600.000 Lehrlinge in der
gewerblichen Wirtschaft ausgebildet worden waren.
Das waren 60.000 mehr als im Frühjahr 1953.
23. September
In Frankfurt am Main (
Hessen) wurde die 6.
Internationale Buchmesse eröffnet. Sie dauerte bis
zum 28. September. Auf der Messe waren 1014 Verlage
vertreten, die ihre Neuheiten präsentierten.
23. September
Der
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels wurde
dem schweizerischen Historiker und Schriftsteller
Carl Jacob Burckhardt (1891-1974) verliehen.
23. September
In der sowjetischen Hauptstadt Moskau erschien die
Buchausgabe des Kurzromans von Ilja Ehrenburg
(1891-1967) „Tauwetter“, der den politischen
Veränderungen in der Sowjetunion seit dem Tod von
Stalin den Namen gab.
23. September
Einer der 22 ischen Fischer, Aikichi Kubojama,
die im März nach der US-amerikanischen
Wasserstoff-Bombenexplosion auf dem Bikini-Atoll in
den atomaren Ascheregen der Bombe geraten waren,
starb an den Folgen der Verseuchung.
23. September
Der bundesdeutsche Europameister im
Halbschwergewicht, Gerhard Hecht (1923-2005),
verteidigte in Hamburg seinen Titel gegen den
Niederländer Wim Snoek (1927-2001).
23. September
Bei einer Tanklagerexplosion bei Niederstedem
(Rheinland-Pfalz), nahe der US-amerikanischen
Militärbasis in Bitburg, kamen 31 Menschen ums
Leben. Es war seit 1945 das schwerste
Explosionsunglück.
24. September
In Paris (
Frankreich) entließ der französische
Innenminister François Mitterand (1916-1996) den
Pariser Polizeikommissar Jean Dides (1915-2004).
Diesem wurde die Weitergabe politischer
Geheimdokumente an die Kommunistische Partei
vorgeworfen.
24. September
Führende Vertreter der katholischen Kirche wandten
sich in Argentinien gegen einen Gesetzentwurf, der
die Gleichberechtigung von ehelichen und unehelichen
Kindern vorsah.
25. September
Die Äußerungen des CDU-Politikers Heinrich von
Brentano (1904-1964), der erklärt hatte, dass die
deutsche Wiedervereinigung „zweitrangig“ sei, wurde
von führenden Mitgliedern der FDP kritisiert.
25. September
In Peking (China) wurde
Mao Zedong (1893-1976) vom
Nationalen Volkskongress zum Staatspräsidenten
gewählt.
25. September
Nach neunmonatiger Verhandlung brachen die
Vereinigten Staaten und die UdSSR ihre
Geheimverhandlungen über die Reduzierung von
Atomwaffen ab. Sie hatten kein Ergebnis erzielt.
25. September
In West-Berlin eröffnete der Vizekanzler Franz
Blücher (1896-1956) von der FDP die 5. Deutsche
Industrieausstellung. Es hatten 1.000 Firmen aus 26
Ländern ihre Produkte ausgestellt.
25. September
Die US-amerikanische Schauspielerin Audrey Hepburn
(1929-1993) heiratete in Bürgenstock (Schweiz) ihren
Berufskollegen Mel Ferrer (1917-2008).
26. September
Die bundesdeutsche Fußball-Nationalmannschaft musste
in ihrem ersten Spiel nach dem Gewinn des
Weltmeister-Titels gegen die belgische Mannschaft in
Brüssel (
Belgien) eine 0:2-Niederlage einstecken.
26. September
In Hannover wurde das Niedersachsen-Stadion
eingeweiht. Es war mit einem Fassungsvermögen von
80.000 Zuschauern das bislang größte Stadion der
Bundesrepublik.
26. September
In sank durch einen Taifun das ische
Fährschiff „Toyo Maru“. Bei der Katastrophe kamen
mehr als 2.000 Menschen ums Leben.
27. September
Die bundesdeutsche Botschaft in Indonesien
protestierte in der indonesischen Hauptstadt Jakarta
offiziell gegen einen Artikel der Zeitschrift „Nanyang
Post“, in dem der deutsche Bundeskanzler Konrad
Adenauer (1876-1967) mit Adolf Hitler (1889-1945)
verglichen wurde.
28. September
In der britischen Hauptstadt London begann die
Neun-Mächte-Konferenz. Die Außenminister der USA,
Großbritanniens, Kanadas, Frankreichs, Italiens,
Belgiens, der Niederlande, Luxemburgs und der
Bundesrepublik berieten bis zum 3. Oktober über die
Aufhebung des Besatzungsstatus und die Beteiligung
der Bundesrepublik am Nordatlantischen
Verteidigungspaktes (NATO).
28. September
Im italienischen Pinerolo gewann Hans Günter Winkler
(*1926) auf Halla den „Giorgio Bianchetti Preis“ bei
einem Springturnier
29. September
Gehaltsabschläge für weibliche Angestellte wurden
vom Landesarbeitsgericht Frankfurt am Main für
verfassungswidrig erklärt.
29. September
Das bundesdeutsche Fernsehen ging mit der ersten
deutschen Familienserie auf Sendung. Titel der
Serie: „Unsere Nachbarn heute abend: Familie
Schölermann“.
29. September
Von zwölf europäischen Staaten wurde in Genf
(Schweiz) die Europäische Organisation für
Kernforschung (CERN) gegründet.
29. September
In den Vereinigten Staaten wurde das zweistrahlige
Kampfflugzeug McDonnell F-101 im Erstflug erprobt.
30. September
Eine sowjetische Regierungsdelegation unter Führung
des Ersten Sekretärs der Kommunistischen Partei,
Nikita S. Chruschtschow () traf in der chinesischen
Hauptstadt Peking ein. Die chinesische Forderung
nach Rückgabe der Äußeren Mongolei wurde während des
bis zum 12. Oktober dauernden Besuchs von der UdSSR
abgelehnt.
30. September
In den bundesdeutschen Kinos hatte der umstrittene
deutsche Anti-Kriegs-Film „08/15“ Premiere. In der
Hauptrolle als Gefreiter Herbert Asch war Joachim
Fuchsberger (*1927) zu sehen.
September 1954 Deutschland in den Nachrichten
Fritz Herkenrath der „fliegende Schulmeister“
wird 85. Jahre
Lokalkompass.de
Beim ersten Länderspiel nach der WM in der Schweiz,
machte der RWE-Keeper am 26. September 1954, in Brüssel
gegen Belgien sein erstes Spiel in der
Nationalmannschaft. Fritz Herkenrath bestreitet 21
Länderspiel und stand auch 1958 bei der WM in ....
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geschah
1953
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