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November 1937 - Hitlers Rede und die Hoßbach-Niederschrift

Kalender November 1937
Reichskanzler und Führer Adolf Hitler hatte vor den militärischen Oberbefehlshabern und zahlreichen Reichsministern seine detaillierten Zukunftspläne erläutert. Dabei hatte er in einem mehrstündigen Monolog aufgezeigt, wie die Grundzüge seiner gewaltsamen Expansion in der Außenpolitik aussehen sollten. Die Konferenz war nur für die Führungsspitzen von Wehrmacht und Politik gedacht und letztendlich sollte Hitlers Rede geheim bleiben, in der er erstmals deutlich seine festen Kriegspläne aussprach. Doch ein übereifriger Oberst Friedrich Hoßbach hatte wenige Tage nach der Hitler-Rede über diese Besprechung eine Niederschrift angefertigt – wohlgemerkt ohne Auftrag! Dennoch hatte sich Hoßbach damit und der nach ihm benannten Niederschrift einen Platz in der Geschichte gesichert. Immerhin diente dieses Protokoll nicht nur dem besseren Verständnis der Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges, sondern auch als Beweismittel für die Anklagevertretung in den Nürnberger Prozessen. Damit konnte u. a. bewiesen werden, dass der Zweite Weltkrieg ein Angriffskrieg war.
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Wichtige Ereignisse im November 1937

1. November
Europa/International 1937 – In Genf (Schweiz) hatte eine Konferenz begonnen, die sich mit der Ausarbeitung von Maßnahmen gegen den internationalen Terrorismus befasste. Die Konferenz fand unter Beteiligung von 35 Staaten statt. Das Deutsche Reich, Italien und Japan waren nicht anwesend.
1. November
Großbritannien/Spanien 1937 – Vor dem Unterhaus in London hatte der britische Außenminister Anthony Eden geäußert, dass die spanische Regierung durch „riesige“ sowjetische Lieferungen der eigentliche Gewinner der Nichteinmischung anderer Staaten in den Spanischen Bürgerkrieg wäre.
1. November
Schweiz 1937 – Die schweizerischen Antisemiten Silvio Schnell und Theodor Fischer waren in Bern in zweiter Instanz von der Anklage der Verbreitung von Schundliteratur freigesprochen worden. Von den Angeklagten war 1933 eine Broschüre „Die zionistischen Protokolle – das Programm der internationalen Geheimregierung“ veröffentlicht worden. In erster Instanz waren die angeblichen Protokolle als Fälschung entlarvt worden. Daraufhin waren die Angeklagten zu Geldstrafen verurteilt worden.
1. November
Deutschland 1937 – In der Preußischen Akademie der Künste in Berlin hatte Reichsminister Hermann Göring in Anwesenheit des italienischen Justizministers die Ausstellung „Italienische Kunst von 1800 bis zur Gegenwart“ eröffnet, die bis zum 26. November dauerte.
2. November
Italien/Großbritannien 1937 – In scharfem Ton hatte sich die gesamte italienische Presse gegen Äußerungen des britischen Außenministers Anthony Eden vom Vortag gewandt. Eden hatte die Italiener aufgefordert, den deutschen Kolonialwünschen in Afrika keine weitere Unterstützung zu geben.
2. November
Deutschland 1937 – Auf dem Berliner Flugplatz Tempelhof hatte die deutsche Fliegerin Hanna Reitsch zum ersten Mal den Hubschrauber Fw 61 von Heinrich Focke der Öffentlichkeit vorgestellt. Der US-amerikanische Pilot Charles Lindbergh war bei der dieser Probe dabei und hatte die Präsentation als „eines der bezauberndsten Erlebnisse meines Fliegerlebens“ bezeichnet.
2. November
Deutsches Reich 1937 – Reichsjugendführer Baldur von Schirach und Reichsorganisationsleiter Robert Ley hatten unter dem Motto „Es darf in Deutschland zukünftig keinen ungelernten Arbeiter mehr geben“ die erste Sitzung des Reichsausschusses des „Reichsberufswettkampfes aller schaffenden Deutschen“ eröffnet.
3. November
International 1937 – In Brüssel (Belgien) hatte die Ostasienkonferenz begonnen, die ohne Beteiligung von Japan und dem Deutschen Reich stattfand. Gefunden werden sollte eine Lösung für den japanisch-chinesischen Konflikt. Die Zusammenkunft war am 24. November zu Ende gegangen, ohne dass ein greifbares Ergebnis zu verzeichnen war.
3. November
Sowjetunion 1937 – In der Sowjetunion hatte man im letzten Monat 403 Menschen hingerichtet, die als „Volksfeinde“ deklariert worden waren.
3. November
Deutschland 1937 – Der Reichsnährstand hatte Verordnungen erlassen, wonach der Beimischungszwang für Brotmehl verschärft worden war. Dem Roggenbrotmehl musste Kartoffelmehl und dem Weizenbrotmehl Maismehl beigemischt werden. Durch diese Maßnahmen sollte eine Reduzierung des Getreideimports erreicht worden.
4. November
Großbritannien/Spanien/International 1937 – Der Nichteinmischungsausschuss in London hatte bei Enthaltung der sowjetischen Delegation einen Entschließungsentwurf zur spanischen Frage verabschiedet. Danach sollten die beiden Bürgerkriegsparteien zur Mitarbeit bei der Zurückziehung der Freiwilligen ersucht werden. Zudem war eine Wiederaufnahme der Kontrolle der portugiesisch-spanischen und der französisch-spanischen Grenze beschlossen worden.
4. November
Schweiz 1937 – In Zürich und Basel waren Zentralen der Kommunisten und Antifaschisten ausgehoben und mehrere Personen verhaftet worden. Diese hatte Freiwillige für den Spanischen Bürgerkrieg geworben.
4. November
Deutschland/CSR 1937 – Im Auftrag von Propagandaminister Joseph Goebbels hatte die deutsche Gesandtschaft in Prag die tschechische Regierung gewarnt, dass man nicht länger die Hetze und Beleidigungen der Emigrantenblätter unter dem Schutz der Prager Regierung hinnehmen würde.
4. November
Deutsches Reich 1937 – Der Reichsjustizminister Franz Gürtner hatte Juden in Gerichtssitzungen die Anwendungen des „Deutschen Grußes“ untersagt.
5. November
Deutschland 1937 – In Berlin hatte Führer und Reichskanzler Adolf Hitler vor den militärischen Oberbefehlshabern und den Reichsministern Werner von Blomberg (Krieg), Konstantin Freiherr von Neurath (Äußeres) u. a. seine Zukunftspläne dargelegt. Hitler erklärte seine Absicht, Krieg zu führen. Notizen dieser Zusammenkunft hatte Oberst Friedrich Hoßbach ohne Auftrag wenige Tage danach angefertigt. Diese gingen als Hoßbach-Niederschrift in die Geschichte ein.
5. November
Deutschland/Polen 1937 – Die Regierungen in Berlin und Warschau hatten eine gemeinsame Erklärung über den künftigen Schutz der deutschen bzw. polnischen Minderheiten in den beiden Ländern veröffentlicht.
5. November
CDR/Film 1937 – In der tschechoslowakischen Hauptstadt Prag war der US-amerikanische Spielfilm „Pferdenarren“ („A Day at the Races“) mit den Marx Brothers angelaufen.
6. November
Italien/International 1937 – Italien war dem japanisch-deutschen Antikominternpakt vom 25. November 1936 beigetreten. Dieser war gegen die Kommunistische Internationale die Sowjetunion gerichtet. Im „weltpolitischen Dreieck“ Berlin-Rom-Tokio waren auch antibritische Tendenzen enthalten.
6. November
Japan/China 1937 – Im Nordwesten Chinas hatten japanische Truppen die Hauptstadt der chinesischen Provinz Schansi Taiyuan besetzt.
7. November
Sowjetunion 1937 – In der Hauptstadt Moskau hatte eine große Militärparade stattgefunden aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums der Russischen Oktoberrevolution. Dabei war die sowjetische Führung auf dem Roten Platz anwesend.
7. November
Moskau 1937 – Der Spielfilm „Lenin im Oktober“, der unter der Regie von Michail Romm entstanden war, war in Moskau zur Uraufführung gelangt.
7. November
Deutschland/Niederlande 1937 – Reichsarbeitsminister Franz Seldte war zu einem mehrtägigen Arbeitsbesuch in die Niederlande gereist.
8. November
Danzig 1937 – In der Freien Stadt Danzig waren zwei Verordnungen des Senats veröffentlicht worden. Die erste Verordnung hatte die Neubildung von Parteien verboten. Die zweite Verordnung hatte die Bildung einer Staatsjugend aus allen deutschstämmigen Jugendlichen verkündet.
8. November
Deutsches Reich 1937 – In der Bibliothek des Deutschen Museums in München (Bayern) hatte Propagandaminister Joseph Goebbels die nationalsozialistische sogenannte Aufklärungsschau „Der ewige Jude“ eröffnet. Diese Wanderausstellung sollte die Bevölkerung im Rahmen der antisemitischen Rassismusideologie der Nationalsozialisten gegen ihre jüdischen Mitbürger aufhetzen.
8. November
Deutschland 1937 – Nach einem neuen Reichsgesetz war es möglich, Nachkommen den Pflichtteil an einer Erbmasse zu entziehen, wenn sie eine Ehe mit einem Juden eingingen. Dasselbe Gesetz hatte ausgebürgerte Deutsche für erbunfähig erklärt.
9. November
München 1937 – An der Feldherrenhalle in München hatte die alljährliche Gedenkfeier für die Nationalsozialisten stattgefunden, die beim Hitlerputsch am 9. November 1923 getötet worden waren.
9. November
Deutschland/CSR 1937 – In einem Gespräch mit dem tschechoslowakischen Außenminister Kamill Krofta hatte der deutsche Gesandte in Prag, Ernst Eisenlohr, ein Verbot der deutschen Emigrantenpresse in der CSR verlangt. Zudem hatte er eine Öffnung des Landes für NS-deutsche Zeitungen und Bücher verlangt.
9. November
Japan/China 1937 – Japanische Truppen hatten den letzten Widerstand in Shanghai niedergeschlagen und die Stadt vollständig erobert. Die Schlacht um Shanghai hatte am 13. August begonnen.
10. November
Japan/China 1937 – Nach mehr als dreimonatigem Widerstand gegen die japanischen Invasionstruppen hatten die Chinesen die Hafenstadt Schanghai aufgegeben und begannen sich nach Norden zurückzuziehen.
10. November
Brasilien 1937 – Staatspräsident Getúlio Dernelles Vargas hatte das Parlament entmachtet und eine Diktatur errichtet. Zur Begründung hatte Vargas in einer Rundfunkansprache erklärt, dass Parteiwirtschaft und Klassenkampf das Land an den Rand des Bürgerkrieges gebracht hätten.
10. November
Palästina/Großbritannien 1937 – Wegen der anhaltenden Unruhen in Palästina hatte die britische Mandatsregierung für den „unbefugten Besitz“ von Waffen die Todesstrafe eingeführt.
10. November
Deutschland 1937 – Einer Verfügung des Reichsnährstandes zufolge, war der für den 25. November angesetzte Reichsbauerntag abgesagt worden. Die Begründung dafür war das Umsichgreifen der Maul- und Klauenseuche im Reich angeführt worden.
10. November
Deutschland 1937 – Einer Mitteilung des Präsidenten der Reichsrundfunkkammer, Hans Kriegler, würden nach der Inbetriebnahme der Fernsehsender Berlin, Feldberg/Taunus und Brocken im Jahr 1938 bereits 16 Millionen Menschen die Fernsehsendungen empfangen können. Gleichzeitig werde die Massenfabrikation von Fernseh-Empfangsgeräten beginnen.
11. November
CSR/Deutschland 1937 – In Prag hatte sich der CSR-Außenminister Kamill Krofta pessimistisch zu den deutsch-tschechoslowakischen Beziehungen geäußert. Krofta sagte, dass die deutsche Regierung die Ereignisse in Teplitz (sudetendeutscher Zwischenfall am 17. Oktober 1937) benutzen würde, um antitschechoslowakische Politik zu machen.
11. November
Großbritannien/Spanien 1937 – Zwischen Großbritannien und der spanischen Gegenregierung von Francisco Franco Bahamonde war ein Abkommen geschlossen worden. Darin war der Austausch von Agenten zum Schutz der beiderseitigen Staatsangehörigen und der jeweiligen Handelsinteressen vereinbart worden.
11. November
Deutschland 1937 – Mit einer Messerschmitt Me (Bf) 109 hatte der Ingenieur Hermann Wurster 611,004 km/h erreicht und damit zum ersten Mal den Weltrekord für Landflugzeuge nach Deutschland geholt.
12. November
Deutsches Reich 1937 – Zur Vereinheitlichung der bisherigen Bestimmungen hatte der deutsche Reichsärzteführer Gerhard Wagner eine Berufsordnung für die gesamte deutsche Ärzteschaft erlassen.
12. November
Japan/International 1937 – Eine zweite Einladung zur Brüsseler Konferenz über den japanisch-chinesischen Krieg hatte die japanische Regierung abgelehnt.
12. November
Deutschland 1937 – Die Oper „Das Opfer“ von Winfried Zillig mit Texten von Reinhard Goering war an der Hamburger Staatsoper zur Uraufführung gelangt.
12. November
Deutschland 1937 – Der Abteilungsleiter im Reichspostministerium, Friedrich Wilhelm Banneitz, hatte in München mitgeteilt, dass die derzeit in Berlin im Aufbau begriffene Fernseh-Sendeanlage für 441-Zeilen-Fernsehbilder voraussichtlich Ostern 1938 ihren Betrieb aufnehmen werde.
13. November
Deutsches Reich 1937 – Im Deutschen Reich war eine neue Straßenverkehrsordnung erlassen worden, die am 1. Januar 1938 in Kraft trat.
13. November
Deutschland 1937 – Die Deutsche Hochschule für Politik, die seit 1920 in Berlin als Verein bestand, war vom Reich übernommen worden. Die Aufsicht über die Hochschule hatte Reichspropagandaminister Joseph Goebbels übernommen.
14. November
Israel 1937 – Im Laufe des Tages waren bei Zusammenstößen und Attentaten sieben Menschen ums Leben gekommen. Einige weitere Menschen waren verletzt worden.
14. November
Deutsches Reich 1937 – In der vergangenen Woche war die Zahl der im Deutschen Reich verhafteten evangelischen Geistlichen von 95 auf 115 angestiegen. Alle Geistlichen waren im Zusammenhang mit dem Widerstand der Kirche gegen das NS-Regime verhaftet worden.
14. November
Fußball 1937 – Die ungarische Fußball-Nationalmannschaft hatte in Budapest vor 10.000 Zuschauern gegen die Elf aus der Schweiz 2:0 gewonnen.
15. November
Deutschland/Frankreich 1937 – Wegen „böswilliger Berichterstattung“ war der Berliner Berichterstatter der französischen Nachrichten-Agentur Agence Havas, Paul Ravoux, von der deutschen Reichsregierung aus dem Deutschen Reich ausgewiesen worden.
15. November
Deutschland 1937 – In der deutschen Presse waren die Preise für Weihnachtsbäume mitgeteilt worden. Für Bäume bis zu 4 m durfte der Preis höchstens 4 Reichsmark sein.
15. November
Deutschland 1937 – Nach einer Verfügung des Reichsorganisationsleiters Robert Ley sollte in jedem Haus eine Haustafel der NSDAP aufgehängt werden. Auf dieser sollten Anschriften und Dienststunden der Parteigliederungen und Bekanntmachungen verzeichnet sein.
16. November
Japan/China 1937 – Der chinesische Ministerpräsident Chiang Kai-shek hatte angesichts des Vorrückens der japanischen Truppen gegen Nanking die Verlegung der Regierungsbehörden aus der Hauptstadt in andere Landesteile beschlossen.
16. November
Sowjetunion/Großbritannien/International 1937 – Die sowjetische Delegation beim Nichteinmischungsausschuss in London hatte mitgeteilt, dass die Sowjetunion nun doch die Resolution vom 4. November 1937 mittragen werde, „um die praktischen Arbeiten für die Zurückziehung der ausländischen Kriegsteilnehmer in Spanien zu fördern“.
16. November
Deutschland 1937 – In Freiburg im Breisgau hatte der Deutsche Caritasverband sein 40-jähriges Bestehen gefeiert.
16. November
Deutschland/Belgien 1937 – Bei einer außerplanmäßigen Landung in Ostende (Belgien) hatte ein Passagierflugzeug der Sabena vom Typ Ju 52/3m aus Frankfurt am Main kommend einen Fabrikschornstein gestreift. Beim Absturz waren alle elf Insassen ums Leben gekommen. Unter den Opfern befand sich fast die gesamte Familie des früheren Erbgroßherzogs Georg Donatus von Hessen und bei Rhein sowie der deutsche Segelflugpionier Arthur Martens.
16. November
Deutschland 1937 – Durch einen Erlass des Reichsinnenministers Wilhelm Frick konnten Juden nur noch Auslands-Reisepässe zur Auswanderung bei genehmigten Wirtschaftsreisen und bei Krankheits- und Todesfällen erhalten.
17. November
Großbritannien/Deutschland 1937 – Der britische Lordpräsident des Staatsrats, Edward Wood Viscount Halifax, war in Berlin eingetroffen. Im Auftrag der britischen Regierung sollte er mit der deutschen Führung Grundsatz-Gespräche führen über das Verhältnis der beiden Staaten zueinander und die Kolonialforderungen der Deutschen. Als offizieller Anlass seines Deutschland-Aufenthalts galt die Besichtigung der Internationalen Jagdausstellung.
17. November
Türkei 1937 – Der Anführer des Dersim-Aufstandes, Said Riza, war mit seinen sechs Genossen aus Dersim in Elazig hingerichtet worden.
18. November
Österreich 1937 – Von der Wiener Polizei war die Redaktion der illegal in Österreich erscheinenden NS-Zeitung „Österreichischer Beobachter“ ausgehoben worden.
19. November
Deutschland/Großbritannien 1937 – Der britische Lordpräsident Edward Wood Viscount Halifax, hatte bei einem Gespräch mit Führer und Reichskanzler Adolf Hitler erklärt, dass Großbritannien bereit sei eine territoriale Erweiterung des Deutschen Reiches zu tolerieren, wenn diese mit friedlichen Mitteln erfolgen würde.
19. November
Frankreich 1937 – In der Hauptstadt Paris hatte die Sicherheitspolizei mehrere Waffenlager in Privatwohnungen entdeckt. Die Behörden vermuteten, dass es sich dabei um Vorbereitungen rechtsradikaler Gruppen für einen Putschversuch handeln würde.
19. November
Automobilrennsport 1937 – Auf dem Salzsee bei Bonneville (US-Bundesstaat Utah) hatte der Automobilrennfahrer George Eyston mit dem „Thunderbolt“ die Rekordgeschwindigkeit von 502,33 km/h über 1 km erreicht.
19. November
CSR 1937 – In der Hauptstadt Prag war ein „Tag der Ruhe“ begangen worden. Auf Betreiben der Behörden sollte getestet werden, inwieweit die Lärmbelästigung der Bevölkerung reduziert werden könnte. Das hatte besonders den Straßenverkehr betroffen.
19. November
CSR/Deutschland 1937 – Der Führer der Sudentendeutschen Partei in der CSR, Konrad Henlein, hatte Adolf Hitler um Unterstützung bei der Verstärkung des Minderheitenschutzes der Deutschen gebeten, nachdem mehrere Gesetzesanträge in Prag gescheitert waren.
20. November
Japan/China 1937 – Die japanischen Truppen in China hatten die Stadt Sütschou südlich von Nanking erobert und hatten nach dem Durchbrechen der chinesischen Verteidigungslinien kurz vor der Hauptstadt gestanden.
20. November
Österreich 1937 – Der politische Leiter der Legitimisten (Monarchisten), Ewald Wiesner, hatte anlässlich einer Feier zum 25. Geburtstag des österreichischen Thronanwärters Otto Habsburg-Lothringen in Wien erklärt, dass der Legitimismus „der berufenste Verfechter der österreichischen Unabhängigkeit“ sein würde.
20. November
Deutsches Reich/Tennis 1937 – Das Fachamt Tennis des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen hatte die Tennisrangliste 1937 veröffentlicht. Bei den Herren wurde sie von Gottfried von Cramm angeführt. Bei den Damen stand Marieluise Horn an der Spitze.
20. November
München 1937 – Zur Wiedereröffnung des umgebauten Theaters am Gärtnerplatz in München hatte Führer und Reichskanzler Adolf Hitler eine Aufführung der „Fledermaus“ besucht.
21. November
Ungarn/Deutschland 1937 – Der ungarische Ministerpräsident Kálman Darányi und Außenminister Kálmán Kánya waren zu einem Staatsbesuch in der deutschen Hauptstadt Berlin eingetroffen.
21. November
Fußball 1937 – In Hamburg hatte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die Mannschaft aus Schweden vor 55.000 Zuschauern 5:0 besiegt.
22. November
Deutsches Reich 1937 – Reichsinnenminister Wilhelm Frick hatte angeordnet, dass die deutschen Vermessungsdienststellen künftig den rechten Winkel nicht mehr in 90, sondern in 100 Gradstriche einzuteilen hatten. Die Verwendung der 90-Grad-Einteilung sollte in anderen Bereichen nicht verändert werden.
23. November
Deutsches Reich 1937 – Die offizielle Übergabe der sogenannten Ordensburg Sonthofen im Allgäu zur Schulung der NSDAP-Elite an die Partei wurde in Anwesenheit von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler vollzogen.
23. November
Belgien 1937 – Der König der Belgier, Leopold III., hatte Paul Emile Janson mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Am 25. Oktober war es zum Rücktritt des bisherigen Kabinetts unter Paul van Zeeland gekommen.
23. November
USA 1937 – In New York hatte die Uraufführung des Schauspiels „Von Mäusen und Menschen“ des US-amerikanischen Schriftstellers John Steinbeck stattgefunden.
23. November
Deutschland 1937 – Bei einer NSDAP-Kundgebung in Fulda, der traditionellen Tagungsstätte der katholischen Bischofskonferenz, hatte sich Reichskirchenminister Hanns Kerrl in einer Rede gegen den Vorwurf verwahrt, dass der NS-Staat oder die Partei antikirchlich eingestellt wären. Immerhin – so sagte Kerrl – war vom Dritten Reich bislang mehr als eine halbe Milliarde Reichsmark an Geldern an die Kirchen geflossen.
24. November
Großbritannien/Deutschland 1937 – Vor dem Londoner Unterhaus hatte der britische Premierminister Arthur Neville Chamberlain bestritten, das beim Besuch des Lordpräsidenten Edward Wood Viscount Halifax bei Adolf Hitler in Deutschland Vereinbarungen getroffen worden waren. Derartige Presseberichte wären „im höchsten Maße unzutreffend“, sagte Chamberlain.
24. November
Deutschland 1937 – Die Berliner Reichsregierung hatte ein Gesetz gegen das Einrichten und Betreiben von Schwarzsendern erlassen.
24. November
International 1937 – Der finnische Astronom, Geodät und Physiker Yrjö Väisälä hatte den Asteroiden (1460) Haltia entdeckt.
24. November
Deutschland 1937 – Die Oper „Tobias Wunderlich“, die von Joseph Haas komponiert wurde, war in Kassel zur Uraufführung gelangt. Das Libretto hatte Ludwig Strecker der Jüngere unter dem Pseudonym Ludwig Andersen geschrieben.
25. November
Deutschland 1937 – Reichspropagandaminister Joseph Goebbels hatte in einer Rundfunkrede zum Jahrestag der Unterzeichnung des deutsch-japanischen Antikomintern-Abkommens die Bedeutung des Paktes bei der „Verteidigung der Kulturgüter gegen die Bedrohung der Kommunistischen Internationale“ hervorgehoben.
25. November
Deutschland/Ungarn 1937 – Zum Abschluss seines Besuches in Berlin hatte der ungarische Ministerpräsident Koloman Darányi erklärt, dass zwischen dem Deutschen Reich und Ungarn eine völlige Übereinstimmung bestehen würde.
25. November
Deutsches Reich 1937 – Zum Bau weiterer Siedlungen hatte die deutschen Reichsregierung das Reichsheimstättengesetz erlassen.
25. November
Deutschland/Film 1937 – Der Ufa-Kriminal- und Abenteuerfilm „Gewitterflug um Claudia“, der unter der Regie von Erich Waschneck entstand, war in Berlin uraufgeführt worden. In den Hauptrollen waren Willy Fritsch, Olga Tschechowa, Jutta Freybe u. a. zu sehen. Der Film wurde als „künstlerisch wertvoll“ ausgezeichnet.
26. November
Deutschland 1937 – Reichwirtschaftsminister Hjalmar Schacht war von seinem Amt zurückgetreten. Sein Amt als Präsident des Reichsbankdirektoriums hatte er beibehalten. Bis zum Amtsantritt des neuen Wirtschaftsministers Walther Funk am 15. Januar 1938 hatte der Beauftragte für den Vierjahresplan, Hermann Göring, die Führung der Geschäfte des Reichswirtschaftsministers übernommen.
26. November
Deutsches Reich 1937 – Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ernannte den bisherigen Pressechef der NSDAP, Otto Dietrich, zum Reichspressechef und zum Staatssekretär im Propagandaministerium.
26. November
Berlin/Film 1937 – In Berlin war der Spielfilm „Serenade“ von Willi Forst zur Uraufführung gelangt. Die Hauptrollen spielten Hilde Krahl und Albert Matterstock.
27. November
Sowjetunion/International 1937 – Vertreter der Amsterdamer Internationale der Gewerkschaften und der sowjetischen Gewerkschaften hatten nach sechstägigen Verhandlungen in Moskau ein Abkommen geschlossen, das die Zusammenarbeit „in der Bekämpfung des Krieges und des Faschismus“ vorgesehen hatte.
27. November
Deutschland 1937 – In Berlin hatte Führer und Reichskanzler Adolf Hitler den Grundstein zum Bau der Wehrtechnischen Fakultät der Technischen Hochschule gelegt.
27. November
Deutschland 1937 – Einer Entscheidung des Preußischen Oberverwaltungsgerichts zufolge konnten sogenannte Schmiergelder nicht mehr als steuerlich abzugsfähige Werbungskosten anerkannt werden, so wie es bisher gängige Praxis gewesen war.
27. November
Deutschland 1937 – In Hannover war die Oper „Die Fasenacht von Rottweil“ von Wilhelm Kempff uraufgeführt worden.
27. November
Dänemark/Deutschland 1937 – In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen war ein neues deutsch-dänisches Wirtschaftsabkommen unterzeichnet worden.
28. November
Frankreich/Großbritannien 1937 – Der französische Ministerpräsident Camille Chautemps und Außenminister Yvon Delbos waren zu einem dreitägigen Besuch in London eingetroffen. Kernpunkt der geplanten Gespräche mit der britischen Regierung war die Angleichung der „Politk der Zugeständnisse“ gegenüber dem Deutschen Reich gewesen.
28. November
Schweiz 1937 – Mit rund 515.000 gegen 234.000 Stimmen war in der Volksabstimmung das schweizerische Volksbegehren bezüglich eines Verbotes der Freimaurerlogen abgelehnt worden.
28. November
Fußball 1937 – In Zürich hatte die Fußball-Nationalmannschaft der Schweiz vor 10.000 Zuschauern 5:1 gegen die Mannschaft der Tschechoslowakei gewonnen.
28. November
Motorradrennsport 1937 – Auf der Reichsautobahn zwischen Frankfurt am Main und Darmstadt hatte der Motorradrennfahrer Ernst Henne den absoluten Geschwindigkeitsweltrekord auf einer 500 ccm-Maschine von BMW mit 279,5 km/h mit fliegendem Start für den Kilometer und 276,06 km/h für die Meile aufgestellt.
29. November
Spanien/International 1937 – Die britische Regierung hatte es für unzulässig erklärt, die internationalen Sicherheitszonen Valencia und Barcelona in die Blockade der spanischen Ostküste durch faschistische Kriegsschiffe einzubeziehen.
29. November
Japan/China 1937 – In Schanghai hatte die Japaner die Kontrolle über chinesische Regierungsstellen und öffentliche Einrichtungen übernommen.
30. November
Deutschland 1937 – In Hagen hatte Reichskirchenminister Hanns Kerrl über das Thema „Weltanschauung und Religion“ gesprochen. Dabei hatte Kerrl mitgeteilt, dass gegen 955 Ordensleute Verfahren anhängig seien wegen Sittlichkeitsvergehen.
30. November
Japan/Spanien 1937 – Die spanische Gegenregierung unter Francisco Franco Bahamonde war von der japanischen Regierung offiziell anerkannt worden.
30. November
Frankreich 1937 – In der französischen Hauptstadt Paris, hatte die Varietékünstlerin Josephine Baker, die zur Zeit in den Folies-Bergère auftrat, den Flugzeugpiloten Jean Lion geheiratet.
30. November
Vatikan/Sowjetunion 1937 – Krikor Bedros XV. Agagianian war durch die Heilige Synoder der Armenisch-katholischen Kirche zum Armenischen Patriarchen von Kilikien gewählt worden. Damit hatte er die Nachfolge des am 26. Oktober verstorbenen „Gütigen Vater“ Avedis Bedros XIV. Arpiarian übernommen. Die Wahl bestätigte der Vatikan am 13. Dezember.
30. November
Deutschland 1937 – Am Deutschen Nationaltheater Weimar war die Oper „Paris und Helena“ von Ranieri da Calzbigi und Christoph Willibald von Gluck zur Uraufführung gelangt.
November 1937 Deutschland in den Nachrichten
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