Juli 1937 - Die Weltkirchenkonferenz tagte ohne
Deutschland
Im englischen OxFord war die Weltkirchenkonferenz
eröffnet worden, an der die Evangelische Kirche
Deutschlands nicht teilnehmen konnte. Deren
Vertreter hatten keine Erlaubnis zur Ausreise
erhalten. Die Konferenz hatte daraufhin in einer
Resolution ihr Bedauern über die Behinderung der
evangelischen und katholischen Kirche im Deutschen
Reich ausgedrückt. Dies wiederum hatte bei den
anwesenden Vertretern der Freikirchen der
Altkatholiken und der Russich-Orthodoxen Protest
ausgelöst. Die Resolution sei eine „Einmischung in
deutsche Angelegenheiten“. Derweil hatte in
Deutschland der Führer und Reichskanzler Adolf
Hitler immer mehr Macht auf seine Person
konzentriert. Nur noch er durfte beispielsweise
Orden, Titel und Ehrenzeichen verleihen. Es stand
den Landesregierungen bzw. Reichsstatthaltern nicht
mehr zu. Und wieder war ein Konzentrationslager
errichtet worden: In der Nähe des thüringischen
Weimar war das KZ Ettersberg als drittes Großlager
errichtet worden, das noch im selben Monat in KZ
Buchenwald umbenannt wurde.
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Juni 1937
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August
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Wichtige Ereignisse im
Juli 1937
1. Juli
Deutschland 1937 – Pastor Martin Niemöller, einer
der führenden Männer der Bekennenden Kirche, war von
der Polizei verhaftet worden. Niemöller wurde in das
Gefängnis Berlin-Moabit gebracht.
1. Juli
Irland 1937 – Das neugewählte Parlament (Dail) von
Irland setzte sich aus 69 Sitzen der Fianna Fáil, 48
Sitzen der Fine Gael, 13 Sitze der Labour und 8
Sitzen der Unabhängigen zusammen. In einer
Volksabstimmung hatten die Stimmberechtigten die von
Èamon de Valera ausgearbeitete neue Verfassung von
Irland angenommen anstelle der seit 1922 gültigen
Verfassung des Irischen Freistaates.
1. Juli
Frankreich 1937 – Die Abwertung des französischen
Francs hatte 17 Prozent betragen.
1. Juli
Ungarn 1937 – Der Reichsverweser Miklós Horthy
erhielt staatsrechtlich die Machtbefugnisse des
national-ungarischen Königtums von der Regierung des
Landes eingeräumt.
1. Juli
Deutsches Reich 1937 – Nur noch der Führer Adolf
Hitler war nun mehr berechtigt nach dem Gesetz über
Orden, Titel und Ehrenzeichen diese zu verleihen.
Landesregierungen bzw. Reichsstatthaltern stand es
nicht mehr zu.
1. Juli
Deutsches Reich 1937 – Der Preußische
Ministerpräsident Hermann Göring hatte das Amt des
Kurators der Preußischen Akademie der Künste
übernommen. Dies hatte vordem Kultusminister
Bernhard Rust inne gehabt.
2. Juli
Deutschland 1937 – Die Schulträger waren in einem
Erlass des Reichserziehungsministeriums über den
Schulbesuch von Juden im Deutschen Reich zur
Durchführung einer „abgesonderten Beschulung der
jüdischen Schüler“ aufgeFordert worden. Danach
durften jüdische Schüler ab 1938 nicht mehr
gemeinsam mit arischen Schülern das Abitur ablegen.
2. Juli
USA 1937 – Amtlichen Mitteilungen aus Washington
zufolge hatte die Schuldenlast der Vereinigten
Staaten zur Zeit 36,4 Milliarden Dollar (rund 90,3
Milliarden Reichsmark) betragen.
2. Juli
Japan/Sowjetunion 1937 – In der sowjetischen
Hauptstadt Moskau hatten sich Vertreter der
japanischen und der sowjetischen Regierung
getroffen. Beide Parteien hatten sich bereit
erklärt, ihre Truppen von den Amur-Inseln
zurückzuziehen. Um diese
Inseln war es zu
militärischen Grenzstreitigkeiten gekommen.
2. Juli
Tennis 1937 – Gegen den deutschen „Tennisbaron“
Gottfried von Cramm hatte der US-amerikanische
Tennisspieler Donald Budge das Wimbledon-Finale 6:3,
6:4, 6:2 gewonnen.
2. Juli
International 1937 – Der südafrikanische Astronom
und Entdecker Cyril V. Jackson hatte den Asteroiden
(1456) Saldanha und drei Tage später den Asteroiden
(1428) Mombasa entdeckt.
3. Juli
Spanien/Frankreich 1937 – In der französischen
Hauptstadt Paris hatte der spanische
Ministerpräsident Juan Negrín López Gespräche mit
Regierungsmitgliedern Frankreichs geführt. Dabei
hatte López darauf hingewiesen, dass sich die
Valencia-Regierung nicht mehr lange verteidigen
könnte, falls sie nicht Waffen und Munition erhalten
würden.
3. Juli
USA/International 1937 – Die US-amerikanische
Fliegerin Amelia Earhart, die sich auf einem Flug um
die Erde befand, hatte wegen Treibstoffmangels im
Pazifik zu Wasser gehen müssen. Trotz tagelanger
Suchaktionen war sie verschollen geblieben.
3. Juli
Deutsches Reich 1937 – Aufgrund des
Berufsbeamtengesetzes („Vereinfachung der
Verwaltung“) war der Philosoph Karl Jaspers von
seinen Ämtern enthoben worden. Jaspers hatte an der
Heidelberger Universität gelehrt.
3. Juli
Tennis 1937 – Das Wimbledon-Finale im Dameneinzel
hatte die Britin Dorothy Round gegen die Polin
Jadwiga Jedrzejowska 6:2, 2:6, 7:5 gewonnen.
3. Juli
Frankreich/International 1937 – In der französischen
Hauptstadt Paris hatte der Internationale Kongress
für Gesundheitswesen stattgefunden. Den deutschen
Beitrag hatte Dr. Thomalla gehalten.
3. Juli
Deutschland 1937 – Ein von Heinrich Focke
entwickelter Hubschrauber hatte auf dem Flugplatz
Bremen alle internationalen Rekorde gebrochen. Der „FW
61“ hatte u. a. eine Höhe von 2.500 m erreicht und
zudem eine Flugdauer von 1 Stunde 20 Minuten und
49,89 Sekunden erzielt. Damit war er der erste
Hubschrauber, der jemals einen größeren Überlandflug
durchgeführt hatte. Insgesamt hatte der Focke „FW
61“ fünf Flug-Weltrekorde aufgestellt.
4. Juli
Deutsches Reich 1937 – In München (Bayern) hatte der
Erzbischof von München, Kardinal Michael von
Faulhaber, eine Predigt gegen die Verfolgung von
Geistlichen im Dritten Reich gehalten.
4. Juli
Motorradrennsport 1937 – In den Seitenwagenklassen
hatten die deutschen Fahrer Karl Braun 600 ccm auf
Auto-Union/DKW und Hans Schumann 1000 ccm ebenfalls
auf Auto-Union/DKW beim Motorradpreis von Europa in
Bern (Schweiz) gewonnen.
4. Juli
Deutschland/Italien 1937 – Reichsleiter der
Deutschen Arbeitsfront (DAF), Robert Ley, hatte mit
dem italienischen Arbeiterführer Tullio Cianetti
eine Zusammenarbeit zwischen der DAF und dem
italienischen Industriearbeiterverband vereinbart.
5. Juli
Deutsches Reich 1937 – Reichsarbeitsminister Franz
Seldte hatte den Baupolizeibehörden den Auftrag
erteilt, künftig eine Prüfung der Bauanträge zu
machen. Geprüft werden sollte, ob den ErFordernissen
der Rohstofflage – besonders hinsichtlich der
Verwendung von Stahl und Eisen – Rechnung getragen
wurde.
5. Juli
Spanien 1937 – Nah der Hauptstadt Madrid hatte die
erste Großoffensive der spanischen Regierungstruppen
begonnen. Ziel war die Beseitigung der Bedrohung
Madrids durch Faschisten und die Entlastung der
Nordfront.
5. Juli
Deutschland 1937 – Im thüringischen Erfurt war der
19. Deutsche Historikertag von dem Präsidenten des
Reichsinstitutes für Geschichte des neuen
Deutschland, Walter Frank, eröffnet worden. Es war
der erste Historikertag seit 1933 gewesen.
5. Juli
Frankreich/International 1937 – In der Hauptstadt
Paris tagte der Internationale Filmkongress. Unter
anderem war die Unterbindung der Vorführung und
Herstellung von Tendenz- und Hetzfilmen beschlossen
worden.
6. Juli
Palästina/Großbritannien 1937 – In London hatte die
britische Palästina-Kommission einen Plan
veröffentlicht. Damit sollten die jüdisch-arabischen
Unruhen in Palästina beendet werden. Anschließend
war eine Einteilung des britischen Mandatsgebiets in
drei Zonen geplant.
6. Juli
Deutschland 1937 – Von der Geheimen Staatspolizei
(Gestapo) waren zahlreiche Exponate der modernen
Galerie im Kölner Wallraf-Richartz-Musuem
beschlagnahmt worden. Darunter hatten sich Arbeiten
von Pablo Picasso, Paul Gauguin und Vincent van Gogh
befunden. Insgesamt hatten die beschlagnahmten Werke
einen Schätzwert von mehr als 6 Millionen DM (Stand
von 1960). Zumeist waren die Werke in Luzern
(Schweiz) versteigert worden.
6. Juli
Spanien 1937 – Mit einem Angriff der Republikaner
hatte die Schlacht von Brunete begonnen. Die
Nationalisten waren am 18. Juli zum Gegenangriff
übergegangen. Die Schlacht war am 25. Juli ohne
Entscheidung zu Ende gegangen.
6. Juli
Berlin/Film 1937 – Der Spielfilm „Mein Sohn, der
Herr Minister“, der unter der Regie von Veit Harlan
entstand und der sich über den Parlamentarismus
lustig macht, war in Berlin uraufgeführt worden. In
den Hauptrollen waren Hans Moser, Paul Dahlke,
Aribert Wäscher u. a. zu sehen. Der Film war als
„künstlerisch wertvoll“ ausgezeichnet worden.
7. Juli
China/Japan 1937 – Südlich der chinesischen
Hauptstadt Peking war es an der Marco-Polo-Brücke zu
militärischen Auseinandersetzungen zwischen
chinesischen Soldaten und Truppen der japanischen
Garnison gekommen. Diese hatten sich auf einer
„Nachtübung“ befunden. Die von Japan provozierte
Schießerei hatte den Zweiten Japanisch-Chinesischen
Krieg ausgelöst.
7. Juli
Großbritannien/Palästina 1937 – Vertreter der
arabischen und der jüdischen Bevölkerungsgruppen
hatten sich gegen die Vorschläge der
Palästina-Kommission vom Vortag ausgesprochen, nach
denen das Land in drei Zonen aufgeteilt werden
sollte. Die britische Mandatsregierung hatte zur
Unterdrückung möglicher Unruhen ihre Streitkräfte in
Alarmbereitschaft versetzt.
7. Juli
Indien 1937 – Nach mehrtägigen Beratungen hatte der
Arbeitsausschuss der indischen Kongresspartei
beschlossen, dass die Partei von nun an in der
Regierung mitarbeiten und in den sechs Provinzen, in
denen sie bei den Februarwahlen die Mehrheit
erreicht hatte, Kabinette bilden sollte.
7. Juli
Deutsches Reich 1937 – Einer Verordnung von
Reichsjugendführer
Baldur von Schirach zufolge,
waren Auslandsreisen von Mitgliedern der
Hitlerjugend (HJ) genehmigungspflichtig.
7. Juli
Deutschland/Polen 1937 – Der sogenannte Konitzer
Deutschtums-Prozess, in dem mehrere junge
„Volksdeutsche“ in Polen zu Gefängnisstrafen
verurteilt worden waren, hatte man in Deutschland
als Zeichen einer deutschfeindlichen Haltung der
polnischen Justiz und Verwaltung gesehen.
8. Juli
Japan/China 1937 – Die Regierung Japans hatte von
China den Rückzug der 29. Armee aus Peking
geFordert. Im Gegenzug hatten die Chinesen die
japanischen Truppen zum Rückzug in ihre Garnison
aufgeFordert. Derweil war es zu weiteren Gefechten
gekommen. Diese hatten sich auch auf das Stadtgebiet
von Peking ausgeweitet.
8. Juli
Frankreich/Spanien 1937 – Falls die Seekontrolle der
spanischen Gewässer nicht in den nächsten Wochen
wieder aufgenommen werden würde, hatte die
französische Regierung mit der Öffnung der
Pyrenäen-Grenzen gedroht.
8. Juli
Türkei/Irak/Iran/Afghanistan 1937 – Zwischen der
Türkei, dem Irak, dem Iran und Afghanistan war das
Saadabad-Abkommen geschlossen worden. Darin war auch
ein koordiniertes Vorgehen bei der Bekämpfung der
Kurden vereinbart worden.
9. Juli
Großbritannien/International 1937 – In London hatten
sich die Mitglieder auf der Vollsitzung des
Nichteinmischungsausschusses damit einverstanden
erklärt, dass die britische Regierung einen
Vorschlag zur Lösung der Konflikte um die Kontrolle
der spanischen Gewässer ausarbeiten sollte. Sie
sollte dann, „zu gegebener Zeit“, den Ausschuss
wieder zusammenrufen.
10. Juli
Deutschland/Österreich 1937 – In der
österreichischen Hauptstadt Wien hatte sich eine
deutsch-österreichische Kommission darauf geeinigt,
dass eine „begrenzte Anzahl“ von Zeitungen des
anderen Landes zusätzlich zugelassen werden sollte.
Zudem sollte die gegenseitige Pressepolemik sollte
umgehend eingestellt werden.
10. Juli
Frankreich 1937 – Als in der Hauptstadt Paris
streikende Angestellte von Restaurants und Cafés
Streikbrecher am Betreten der Häuser hindern
wollten, war es zu schweren Unruhen gekommen. Im
ganzen Land war seit mehreren Tagen ein großer Teil
der Gastronomie bestreikt worden. Die Arbeitgeber
wehrten sich gegen die Einführung der
40-Stunden-Woche.
10. Juli
USA 1937 – Die anhaltende Hitzewelle in den
Vereinigten Staaten, die seit vier Tagen dauerte,
hatte bereits 217 Menschen das Leben gekostet.
10. Juli
Frankreich/Deutsches Reich 1937 – Frankreichs
Außenminister Yvon Delbos, Handelsminister Fernand
Chapsal und der deutsche Botschafter in Paris hatten
dort einen neuen deutsch-französischen
Handelsvertrag unterzeichnet.
10. Juli
Österreich/Deutschland 1937 – Die Außenämter der
deutschen und der österreichischen Regierung hatten
ihre politischen Gespräche zunächst zu Ende
gebracht. Eine Fortsetzung sollte es in Berlin
geben. Der deutsche Botschafter in Wien, Franz von
Papen, hatte eine friedensstiftende Wirkung für die
europäische Gleichgewichtspolitik hervorgehoben. Man
könnte die Anschlussfrage getrost einer späteren
Zeit überlassen.
11. Juli
Japan/China 1937 – Vom japanischen Kabinett in der
japanischen Hauptstadt Tokio war die Entsendung von
Truppenverstärkungen nach Nordchina beschlossen
worden. Dort sollte es eine Fortsetzung der Kämpfe
zwischen japanischen und chinesischen Einheiten
geben.
11. Juli
Automobilrennsport 1937 – In Spa (Belgien) hatte der
deutsche Automobilrennfahrer Rudolf Hasse auf
Auto-Union den Großen Preis von Belgien gewonnen.
12. Juli
Frankreich/International 1937 – Auf der Pariser
Weltausstellung war der spanische Pavillon eröffnet
worden, in dessen Eingangshalle das Bild „Guernica“
des spanischen Malers Pablo Picasso hing.
12. Juli
Schweiz 1937 – Gewerkschafter und Arbeitgeber der
schweizerischen Metallindustrie hatten einen
Sozialpakt geschlossen. Dieser beinhaltete die
Lösung von Konflikten durch ein Schiedsgericht.
12. Juli
Großbritannien/International 1937 – In OxFord
(England) war die Weltkirchenkonferenz eröffnet
worden. Die Evangelische Kirche Deutschlands hatte
daran nicht teilgenommen, weil deren Vertreter keine
Ausreiseerlaubnis bekommen hatten.
12. Juli
Berlin/Film 1937 – Der US-amerikanische Spielfilm
„Mississippi-Melodie“ von John Cromwell war in
Berlin zur Uraufführung der deutschen Fassung
gelangt. In der Hauptrolle war Barbara Stanwyck zu
sehen.
13. Juli
Spanien/Frankreich 1937 – Die internationalen
Beobachter an der französisch-spanischen
Pyrenäengrenze hatten ihre Kontrolltätigkeit auf
Anordnung der französischen Regierung eingestellt.
Der Grund war, dass an anderen Grenzabschnitten zu
Spanien keine wirksame Kontrolle stattfand.
13. Juli
Bolivien 1937 – Der Staatschef des Landes José David
Toro Ruilova war von seinem Generalstabschef Germán
Busch Becerra gestürzt worden.
14. Juli
Großbritannien 1937 – Die Regierung hatte dem
Nichteinmischungsausschuss in London einen
Kompromissvorschlag zur Lösung der
„Nichteinmischungskrise“ vorgelegt. U. a. sollten
danach neutrale Beobachter die Flottenkontrolle in
den spanischen Häfen ersetzen.
14. Juli
Frankreich 1937 – In der Hauptstadt Paris hatte
anlässlich des Nationalfeiertages eine
Großkundgebung der Volksfrontparteien stattgefunden.
In Marseille hatte sich der Parteitag der
Sozialisten mit 2949 zu 2439 Stimmen für den
Verbleib der sozialistischen Minister in der
Regierung ausgesprochen.
14. Juli
Frankreich 1937 – In der Hauptstadt Paris war das
Schauspiel „Die Ritter von der Tafelrunde“ von Jean
Cocteau zur Uraufführung gelangt.
15. Juli
Deutschland/Polen/International 1937 – Die Genfer
Konvention vom 15. Mai 1922 für Oberschlesien war
abgelaufen. Danach waren Deutschland und Polen
verpflichtet zur Gleichbehandlung aller Bürger in
diesem Landesteil. Gleichzeitig waren ab sofort die
Nürnberger Rassengesetze von 1935 auch für
Westoberschlesien in Kraft getreten.
15. Juli
Deutsches Reich 1937 – Mit sofortiger Wirkung hatte
der preußische Ministerpräsident Hermann Göring die
Satzung der Akademie der Künste aufgehoben. Zudem
hatte Göring Reichserziehungsminister Bernhard Rust
mit der Erarbeitung einer „nationalsozialistischen
Grundsätzen entsprechenden“ Satzung beauftragt.
15. Juli
Deutschland 1937 – Der deutsche Physiker Werner
Heisenberg war in der SS-Zeitung „Das Schwarze
Korps“ scharf angegriffen worden.
15. Juli
Deutsches Reich 1937 – Die Reichsregierung gründete
in Berlin die „AG für Erzbergbau und Eisenhütten
Hermann Göring“ (Reichswerke Hermann Göring), die
der Förderung wenig ergiebigen Erzes im Deutschen
Reich dienen sollte.
15. Juli
Deutschland/Film 1937 – In Berlin war der Spielfilm
„Der Mann, der Sherlock Holmes war“, erstmals
aufgeführt worden. Regie hatte Karl Hartl geführt.
In den Hauptrollen waren u. a. Hans Albers und Heinz
Rühmann zu sehen. Der Film war als „künstlerisch
wertvoll“ ausgezeichnet worden.
15. Juli
Sowjetunion 1937 – Der 128 km lange
Moskau-Wolga-Kanal war eröffnet worden.
16. Juli
CSR 1937 – Über die Festlegung der Getreidepreise
war es zu einem Streit im Kabinett gekommen und in
Folge zu einer Regierungskrise. Diese gipfelte im
Rücktritt der Regierung von Ministerpräsident Milan
Hodža.
16. Juli
Spanien/International 1937 – „Im Prinzip“ hatten
sämtliche Mitgliedsstaaten der Londoner
Nichteinmischungskonvention für Spanien den
Vorschlägen der britischen Regierung über die Grenz-
und Neutralitätskontrolle vom 14. Juli zugestimmt.
16. Juli
Spanien/Deutschland 1937 – In Burgos (Spanien) war
zwischen dem Deutschen Reich und den spanischen
Faschisten ein Abkommen geschlossen worden. Darin
waren der Zahlungsverkehr und die Lieferung von Erz
an das Deutsche Reich geregelt worden.
17. Juli
Deutsches Reich 1937 – Der Chef des Presse- und
Propagandaamtes der Reichsführung, Karl Lapper,
hatte in der Zeitschrift „Das Deutsche Mädel“ über
das „Mädelstudium“ geschrieben.
17. Juli
Großbritannien/Deutschland/Sowjetunion 1937 –
Großbritannien hatte mit dem Deutschen Reich und der
Sowjetunion bilaterale Flottenverträge
abgeschlossen. Darin waren flexible Bestimmungen
über die Begrenzung der Seerüstung und gegenseitiger
Informationsaustausch enthalten.
18. Juli
Deutsches Reich 1937 – Im Rahmen des „Tages der
deutschen Kunst“ hatte Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler das „Haus der Deutschen Kunst“
eröffnet. Es war der Ersatz für den Glaspalast, der
am 6. Juni 1931 abgebrannt war. Gleichzeitig war die
erste „Große Deutsche Kunstausstellung“ eröffnet
worden, die Werke regimekonformer Künstler enthielt.
Konzipiert war diese Ausstellung als
Verkaufsausstellung.
19. Juli
Deutsches Reich 1937 – In der Nähe des thüringischen
Weimar war das Konzentrationslager Ettersberg
(Buchenwald) als drittes Großlager errichtet worden.
19. Juli
China/Japan 1937 – Der Chef der chinesischen
Zentralregierung in Nanking, Chiang Kai-shek, hatte
die Forderungen der japanischen Regierung vom 16.
Juli abgelehnt und eine „letzte Warnung“ an Japan
gerichtet.
19. Juli
International 1937 – Die großräumige Suche nach der
Lockheed Electra mit Amelia Earhart und Fred Noonan
an Bord war eingestellt worden. Die beiden waren
zwei Jahre später für tot erklärt worden.
19. Juli
Deutschland 1937 – In München (Bayern) war die
nationalsozialistische Propaganda-Ausstellung
„Entartete Kunst“ eröffnet worden. Sie dauerte bis
zum November und war dann als Wanderausstellung in
mehreren deutschen Städten präsentiert worden. Zur
Münchener Eröffnung hatte der Präsident der
Reichskammer der Bildenden Künste, Adolf Ziegler,
gesagt: „Sie sehen um uns herum diese Ausgeburten
des Wahnsinns, der Frechheit, des Nichtkönnertums
und der Entartung. Uns allen verursacht diese Schau
bietet, Erschütterung und Ekel. Fast drei Millionen
Besucher hatten sich von diesen „Ausgeburten“
beeindrucken lassen.
19. Juli
Deutschland/Spanien 1937 – Deutschland hatte mit
Nationalspanien ein Handelsabkommen mit
gegenseitiger Meistbegünstigung abgeschlossen. Mit
dem Staat von Faschistenführer Francisco Franco war
dies der erste Vertrag gewesen.
20. Juli
China/Japan 1937 – Japan hatte auf die abschlägige
Antwort des chinesischen Ministerpräsidenten Chiang
Kai-shek hinsichtlich der japanischen Forderungen
mit einer „Strafexpedition“ in Nordchina reagiert.
20. Juli
Deutsches Reich 1937 – Die Reichsregierung hatte ein
Wehrsteuergesetz erlassen. Danach mussten
Staatsangehörige eine Sondersteuer zahlen, die nicht
zum Wehrdienst eingezogen wurden.
20. Juli
CSR 1937 – Nachdem in strittigen Fragen zwischen den
acht Koalitionsparteien ein Kompromiss erzielt
worden war, hatte der tschechoslowakische
Ministerpräsident Milan Hodža eine neue Regierung
ohne Finanzminister Josef Kalfus gebildet.
20. Juli
Tennis 1937 – Die deutsche Tennismannschaft hatte in
Wimbledon das Interzonen-Finale im Davis-Pokal gegen
die Vereinigten Staaten 2:3 verloren.
20. Juli
Berlin/Film 1937 – Die Ufa hatte in Berlin die
musikalische Ehe- und Verwechslungskomödie „Wenn
Frauen schweigen“ zur Uraufführung gebracht. Der
Film war unter der Regie von Fritz Kirchhoff
entstanden. In den Hauptrollen waren u. a. Johannes
Heesters, Hansi Knoteck und Friedrich Kramer zu
sehen.
21. Juli
Deutschland/Sowjetunion 1937 – Auf dem Obersalzberg
bei Berchtesgaden hatte der neue sowjetische
Botschafter in Berlin, Konstantin Jurenjew, dem
Führer und Reichskanzler Adolf Hitler sein
Beglaubigungsschreiben überreicht.
22. Juli
Sowjetunion 1937 – Der sowjetische Parteichef Josef
W. Stalin hatte den Rat der Volkskommissare der
UdSSR umgebildet. Damit war die „Säuberungsaktion“
des Stalin-Regimes mit unverminderter Heftigkeit
fortgesetzt worden.
22. Juli
Deutschland 1937 – Das deutsche
Reichsernährungsministerium hatte eine „Verordnung
zur Sicherstellung des Brotgetreidebedarfs“
erlassen. Danach hatte Ablieferungszwang für
Brotgetreide bestanden. Außerdem durften zum
Verfüttern weder Weizen noch Roggen benutzt werden.
Durch diese Verordnung war auf lange Sicht eine
Getreidevorratshaltung angestrebt worden.
22. Juli
Deutsches Reich 1937 – In Berlin war das
Filmlustspiel „Husaren heraus“ uraufgeführt worden,
das von Georg Jacoby inszeniert worden war. Die
Hauptrollen spielten u. a. Maria Andergast, Hans
Holt, Leo Slezak, Ida Wüst und Mady Rahl.
23. Juli
Großbritannien/International 1937 – In einer
Resolution hatte die Weltkirchenkonferenz in OxFord
(England) ihr Bedauern über die Behinderung der
evangelischen und katholischen Kirche im Deutschen
Reich ausgedrückt. Die anwesenden Vertreter der
Freikirchen der Altkatholiken und der
Russisch-Orthodoxen hatten gegen diese „Einmischung
in deutsche Angelegenheiten“ protestiert.
23. Juli
Großbritannien 1937 – In London hatte das Parlament
des Landes das neue Scheidungsgesetz angenommen.
23. Juli
Deutsches Reich 1937 – Zur Eröffnung der Bayreuther
Festspiele hatte der Führer und Reichskanzler Adolf
Hitler die Vorstellung „Parsifal“ von Richard Wagner
besucht.
23. Juli
Deutschland/Frankreich/Spanien 1937 – Gegen deutsche
Meldungen über den Einsatz der französischen
Fremdenlegion in Spanien hatte der französische
Botschafter André François-Poncet protestiert. Das
französische Auswärtige Amt hatte auf die das
deutsch-französische Verhältnis vergiftende
Tätigkeit des französischen Nachrichtendienstes
verwiesen.
23. Juli
Schweiz/International 1937 – In Zürich (
Schweiz)
hatte das 4. Internationale Flugmeeting
stattgefunden, das bis zum 1. August dauerte. Dabei
hatte die deutsche Luftwaffe fünf erste Preise
erreicht.
24. Juli
Großbritannien/Spanien 1937 – Den Mitgliedsstaaten
des Nichteinmischungsabkommes für Spanien war von
der britischen Regierung ein Fragebogen übermittelt
worden. Der Fragebogen sollte zur Klärung der
Fronten in der Kontrollfrage führen. Damit hatte
London die Verzögerungstaktik der deutschen
Reichsregierung umgehen wollen.
24. Juli
Deutsches Reich 1937 – Für die Behandlung von
jüdischen Gästen in deutschen Bädern und Kurorten
hatte Reichsinnenminister Wilhelm Frick Richtlinien
erlassen.
25. Juli
Völkerbund/El Salvador 1937 – Die Regierung des
Landes hatte den Austritt des mittelamerikanischen
Staates aus dem Völkerbund beschlossen.
25. Juli
Automobilrennsport 1937 – Auf dem Nürburgring hatte
der deutsche Rennfahrer Rudolf Caracciola
(Mercedes-Benz) den Großen Preis von Deutschland
gewonnen.
25. Juli
Radrennsport 1937 – Der französische Radrennfahrer
Roger Lapebie hatte die Tour de France gewonnen.
25. Juli
Sowjetunion 1937 – Der Chef der Geheimpolizei NKWD,
Nikolai I. Jeschow, hatte den NKWD-Befehl Nr. 00439
„Über die Operation zur Ergreifung von
Repressivmaßnahmen an deutschen Staatsangehörigen,
die der Spionage gegen die UdSSR verdächtig sind“
unterzeichnet. In den Folgejahren waren mehr als
40.000 deutschstämmige Mitarbeiter von sowjetischen
Rüstungs- und Transportbetrieben aufgrund dieses
Befehls zum Tode verurteilt worden.
25. Juli
China/Japan 1937 – Mit der Eroberung der beiden
Städte Peking und Tianjin durch japanische Truppen
war die Schlacht um Peking-Tianjin, die bis zum 31.
Juli gedauert hatte, beendet worden. Die Chinesen
hatten sich in die Provinz Chahar zurückgezogen.
25. Juli
Deutschland 1937 – Die Flugzeugwerke Halle hatten
ihr erstes selbstentwickeltes Flugzeug „Fh 104“
vorgestellt. Der zweimotorige Tiefdecker hatte eine
Geschwindigkeit von 335 km/h erreicht.
26. Juli
Spanien 1937 – Zwischen Regierungstruppen und
Faschisten war um den Ort Brunete westlich der
spanischen Hauptstadt Madrid eine erbitterte
Schlacht entbrannt.
26. Juli
Palästina/Großbritannien 1937 – Das Hohe Arabische
Komitee in Jerusalem hatte in einem Memorandum an
die britische Mandatsregierung eine Teilung
Palästinas abgelehnt und u. a. das alleinige
Bestimmungsrecht für das gesamte Gebiet.
26. Juli
Deutschland/USA 1937 – Der deutsche Botschafter
hatte der Regierung der Vereinigten Staaten
versichert, dass Deutschland im China-Konflikt
neutral bleiben werde.
27. Juli
Polen 1937 – Die oberschlesischen Abgeordneten
hatten sich in einer Aussprache im Parlament (Sejm)
gegen eine Gesetzesvorlage gewandt, die der
deutschen Minderheit in Polen bestimmte Privilegien
zugestanden hatte. Ihre Ablehnung hatten sie mit der
schlechten Behandlung von in den deutschen
Ostgebieten lebenden Polen begründet.
27. Juli
Tennis 1937 – Zwischen der englischen und der
US-amerikanischen Tennismannschaft um den
Davis-Pokal hatten die USA in der
HerausForderungsrunde 4:1 gewonnen und war damit zum
Davis-Pokal-Gewinner 1937 geworden.
27. Juli
Deutsches Reich 1937 – Der Paderborner
Diözesanverband der katholischen Jungmänner war von
der Dortmunder Gestapo als erster aufgelöst worden.
28. Juli
Großbritannien/Nordirland 1937 – Beim Besuch des
britischen Königspaares, Georg VI. und Elisabeth, im
nordirischen Belfast waren in der Stadt selbst und
in anderen Gegenden des Landes mehrere schwere
Sprengstoff-Anschläge verübt worden.
28. Juli
Deutschland 1937 – Gegen Pastor Martin Niemöller von
der Bekennenden Kirche hatte die Staatsanwaltschaft
Berlin Anklage beim Sondergericht wegen Vergehens
gegen das Heimtückegesetz, wegen Kanzelmissbrauchs
und wegen AufForderung zum Ungehorsam gegen
Verordnungen erhoben.
28. Juli
Deutschland 1937 – In Breslau (Wroclaw in Polen)
hatte das 12. Deutsche Sängerbundfest begonnen, das
bis zum 1. August dauerte. An jenem Tag hatte dann
Führer und Reichskanzler Adolf Hitler bei der
Weihestunde 500.000 „Deutsche aus aller Welt“
begrüßt.
28. Juli
Deutsches Reich 1937 – Auf Veranlassung des
Lagerkommandanten war das Konzentrationslager
Ettersberg bei Weimar in „Buchenwald“ umbenannt
worden. Der Grund war die Tatsache, dass „Ettersberg
mit dem Leben des Dichters Goethe in Zusammenhang
steht“. Auch der Wohnungsgeldzuschuss für die
SS-Angehörigen hatte wegen der Ortsklassen eine
Rolle bei der Namenswahl gespielt.
28. Juli
Deutschland 1937 – Durch die „Aufführungsanweisung
zur Verordnung über das Schornsteinfegerwesen“ war
den Juden die Möglichkeit, Schornsteinfegermeister
zu werden, genommen worden.
29. Juli
Spanien 1937 – Die Kampftätigkeiten bei Madrid waren
nach der Rückeroberung des Ortes Brunete durch die
spanischen Faschisten erlahmt.
29. Juli
Ägypten 1937 – Mit der Auflösung des
Regentschaftsrates hatte der ägyptische König Faruq
I. die Amtsgeschäfte von dem Regentschaftsrat
übernommen und vor dem Parlament in der Hauptstadt
Kairo den Treueeid abgelegt.
29. Juli
China/Japan 1937 – Soldaten der chinesischen
Ost-Hebei-Armee hatten beim Tongzhou-Zwischenfall
während der Schlacht um Peking-Tianjin ihre
japanischen Ausbilder und mit den Japanern
kollaborierende chinesische Offiziere angegriffen.
Der Distriktkommissar von Hebei war festgenommen
worden. Erst japanische Verstärkung hatte den
Aufstand niederschlagen und den Kommissar befreien
können.
30. Juli
China/Japan 1937 – Nach heftigen Kämpfen hatten sich
große Teile Nordchinas in japanischer Hand befunden.
„Weil die Bedrohung der Japaner noch nicht beseitigt
war“ wollten die Japaner mit der „Strafexpedition“
gegen die Chinesen fortfahren.
30. Juli
Deutsches Reich 1937 – Reichspropagandaminister
Joseph Goebbels hatte in Berlin die 14. Große
Rundfunkausstellung eröffnet. Sie dauerte bis zum 8.
August.
30. Juli
Sowjetunion 1937 – Der Chef der Geheimpolizei NKWD,
Nikolai Jeschow, hatte den NKWD-Befehl Nr. 00447
„Über die Operation zur Repressierung ehemaliger
Kulaken, Straftäter und anderer antisowjetischer
Elemente“ unterzeichnet. Allein in den nächsten zwei
Jahren waren in der Sowjetunion mehr als 387.000
Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet
worden. In Straflager inhaftiert worden waren
380.000 Menschen.
30. Juli
Spanien/International 1937 – Der Außerordentliche
Botschafter Joachim von Ribbentrop hatte auf der
Londoner Spanienkonferenz der 27 europäischen
Staaten die Sowjetunion für die verfahrene Situation
zum Hauptschuldigen erklärt. Die Konferenz hatte
sich um einige Wochen vertagt, da es zu keiner
Einigung gekommen war.
30. Juli
Deutsches Reich 1937 – Der Anordnung des
Reichspropagandaministers Joseph Goebbels zufolge,
bedurfte die Herausgabe aller jüdischen Literatur,
einschließlich Sonderdrucken, Festschriften,
Broschüren etc. eine entsprechende Genehmigung.
31. Juli
China 1937 – Die chinesische Regierung in Nanking
hatte ein allgemeines Wehrpflichtgesetz in Kraft
gesetzt, worauf in der Hauptstadt die ersten 25.000
Wehrpflichtigen eingezogen worden waren.
31. Juli
Österreich 1937 – Die Zahl der Arbeitslosen, die
eine Unterstützung erhielten, hatte derzeit rund
193.000 betragen.
Juli 1937 Deutschland in den Nachrichten
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