Juni 1937 - Grausige Urteile in der Sowjetunion
In der sowjetischen Hauptstadt Moskau waren
acht Armeeführer der Roten Armee (u. a. der
stellvertretende Volkskommissar für Verteidigung
Michail N. Tuchatschewski) von einem geheimen
Militärgericht zum Tode verurteilt worden. Das
Urteil war am nächsten Tag vollstreckt worden. Die
acht Angeklagten wurden erschossen. Die
Öffentlichkeit im westlichen Europa war, kaum dass
die Nachricht über das Urteil und die Hinrichtung
international bekannt geworden, erschüttert über so
viel Grausamkeit. Der sowjetische Politiker Leo D.
Trotzki, der im mexikanischen Exil lebte, hatte sich
gegenüber einem Korrespondenten der französischen
Nachrichtenagentur Havas zur der Hinrichtung
geäußert. Bei der Gelegenheit hatte Trotzki schwere
Anklagen gegen den sowjetischen Parteichef Josef W.
Stalin erhoben. Aber nicht nur damit machte die
Sowjetunion Schlagzeilen. Die sowjetische Regierung
gab zudem bekannt, dass wohl ausländische Agenten in
die
UdSSR entsandt worden waren. Die sollten
angeblich Pflanzenkrankheiten in der Landwirtschaft
verbreitet haben.
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Mai 1937
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Juli
1937 >>
Wichtige Ereignisse im
Juni 1937
1. Juni
Deutschland/Spanien 1937 – Zur Verstärkung der
Seestreitkräfte im Mittelmeer hatte die deutsche
Regierung den Kreuzer „Leipzig“ und vier U-Boote in
die spanischen Gewässer geschickt.
1. Juni
Deutschland 1937 – Die Deutsch-Englische
Gesellschaft hatte in Berlin zu Ehren des neuen
Botschafters Nevile Henderson einen Empfang gegeben,
deren Präsident, Herzog Carl Eduard von Coburg, die
Begrüßungsansprache hielt.
2. Juni
Österreich 1937 – In Wien hatte der österreichische
Bundesgerichtshof entschieden, dass eine nicht
genehmigte Auslandsreise in Länder, für die
besondere Bewilligungen Vorschrift waren (z. B. das
Deutsche Reich), die Ausbürgerung aus Österreich zur
Folge hatte.
2. Juni
Deutschland/Italien 1937 – Der deutsche
Reichskriegsminister Werner von Blomberg war zu
einem dreitägigen Besuch nach Italien gereist. Die
Reise diente vor allem der Fühlungnahme zwischen den
deutschen und den italienischen Militärs. Geplant
war auch ein Treffen mit dem Duce und
Ministerpräsidenten Benito Mussolini.
2. Juni
Schweiz 1937 – Die unvollendet gebliebene Oper
„Lulu“ des österreichischen Komponisten Alban Berg
war am Opernhaus in Zürich postum zur Uraufführung
gelangt. Das Werk hatte auch als Fragment einen
großen Erfolg gefeiert. Unter den Zuschauern hatte
sich auch Thomas Mann befunden.
2. Juni
Reitsport 1937 – Das Derby im englischen Epsom hatte
der Außenseiter Mid-Day Sun unter Jockei Michael
Beary gewonnen.
2. Juni
Deutsches Reich 1937 – Der Reichsführer der SS und
Chef der Polizei hatte mit Adolf Hitler an einer
Führertagung der Partei in Berlin teilgenommen.
2. Juni
Europa 1937 – Zur Wiederaufnahme des Kontrollsystems
für Spanien hatte England Vermittlungsvorschläge an
Deutschland, Italien und Frankreich geschickt.
3. Juni
Deutsches Reich 1937 – Im Berliner Sportpalast hatte
der Reichsorganisationsleiter der NSDAP, Robert Ley,
über die geplante Hebung des Lebensstandards in
Deutschland gesprochen.
3. Juni
International 1937 – Der Einsatz von Erdöl, Gas und
Wasser als Energieträger war weltweit gegenüber der
Kohle angestiegen.
3. Juni
Frankreich/Großbritannien 1937 – Der Duke of Windsor
und ehemalige britische König Edward VIII.
(Abdankung im Dezember 1936) war auf Schloss Candé
in Frankreich die Ehe mit der US-Amerikanerin Wallis
Simpson eingegangen.
3. Juni
Spanien 1937 – Bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe
von Burgos war der Stellvertreter von General
Francisco Franco und Kommandeur für Nordspanien,
Emilio Mola, ums Leben gekommen.
3. Juni
Deutschland/Belgien 1937 – Auf dem Internationalen
Luftfahrt-Salon in Brüssel war Deutschland durch den
Fliegergeneral Erhard Milch vertreten. Deutschland
hatte u. a. die JU 52-, JU 86- und JU
90-Verkehrsflugzeuge präsentiert.
4. Juni
Deutsches Reich 1937 – Der US-amerikanische
Staatsbürger Helmut Hirsch, der am 8. März 1937
wegen Hochverrats und Vorbereitung eines
Sprengstoffvergehens (Attentatsversuch auf Adolf
Hitler) zum Tode verurteilt wurde, war in
Berlin-Plötzensee durch das Fallbeil hingerichtet
worden.
4. Juni
Spanien 1937 – Am Todestag des faschistischen
Oberbefehlshabers an der Nordfront, Emilio Mola, war
den baskischen Truppen die Vertreibung der
gegnerischen Truppen aus ihren Stellungen und die
Rückeroberung des Geländes gelungen.
5. Juni
Deutsches Reich 1937 – Aus Anlass des Jubiläums des
Reichsluftschutzbundes hatte Reichsluftfahrtminister
Hermann Göring in Berlin eine Rede gehalten. Darin
war er auf die Aufgaben der Organisation eingegangen
und kündigte zudem die Ausgabe der neuen
Volksgasmaske an.
5. Juni
Schweiz 1937 – Der Schweizer Bundesrat hatte der
Bundesversammlung eine Botschaft über die
Anerkennung des Rätoromanischen als vierte
schweizerische Nationalsprache vorgelegt.
5. Juni
Deutschland 1937 – In Berlin war eine Ausstellung
von dem Botschafter Frankreichs, André
François-Poncet, eröffnet worden, die unter dem
Motto „Französische Kunst der Gegenwart“ Werke
zeitgenössischer französischer Maler und Bildhauer
präsentierte.
5. Juni
Deutsches Reich 1937 – Auf der Tagung des
Reichsbundes der Kinderreichen in Frankfurt am Main
hatte Staatssekretär Fritz Reinhard Vergünstigungen
angekündigt.
5. Juni
Deutschland 1937 – Der Münchener Jesuit Rupert Mayer
hatte sich trotz Verwarnung und Redeverbot (16.
März) nicht davon abbringen lassen zu predigen. Auch
das ausdrückliche Predigtverbot vom 28. Mai hatte
ihn nicht zum Schweigen bringen können. Damit war
die Verhaftung des „Männerapostels von München“
durch die Geheime Staatspolizei unvermeidlich
geworden.
5. Juni
Theater/International 1937 – In der französischen
Hauptstadt Paris hatte der Internationale
Theaterkongress begonnen. Die deutsche Delegation
war von dem stellvertretenden Geschäftsführer der
Reichstheaterkammer, Ludwig Körner, und dem
Generalintendanten der Bayerischen Staatstheater,
Oskar Walleck, geleitet worden.
5. Juni
Handball 1937 – In der dänischen Hauptstadt
Kopenhagen hatte die deutsche
Handball-Mannschaft
die Gastgebermannschaft 6:3 besiegt.
5. Juni
Deutschland 1937 – Am Landestheater Braunschweig war
die deutsche Fassung des Melodramas „Persephone“ von
André Gide mit der Musik von Igor Strawinsky zur
Uraufführung gelangt.
6. Juni
Deutschland 1937 – In Anwesenheit des Führers und
Reichskanzlers Adolf Hitler war in der Walhalla in
Regensburg (Bayern) eine Büste des österreichischen
Komponisten Anton Bruckner aufgestellt worden. Die
Weihe-Rede hatte Propagandaminister Joseph Goebbels
gehalten. Die Presse sprach von dem „großen
deutschen Sinfoniker“.
6. Juni
Italien/Deutschland 1937 – Für die „Förderung des
herzlichen Einvernehmens zwischen Italien und dem
Deutschen Reich“ war dem Duce und
Ministerpräsidenten Benito Mussolini das Großkreuz
des neugestifteten Verdienstordens vom Deutschen
Adler durch Adolf Hitler verliehen worden.
7. Juni
Deutschland/Jugoslawien 1937 – Reichsaußenminister
Konstantin Freiherr von Neurath war zu einem
dreitägigen offiziellen Besuch in der jugoslawischen
Hauptstadt Belgrad eingetroffen, wo er seinen
jugoslawischen Amtskollegen traf.
8. Juni
Deutsches Reich/International 1937 – Vertreter des
Deutschen Reichs, Argentiniens, Australiens,
Großbritanniens, Irlands, Norwegens, Südafrikas und
der Vereinigten Staaten hatten in der britischen
Hauptstadt London ein Abkommen geschlossen, durch
das die gefährliche Verminderung der
Walfischbestände durch den Walfang aufgehalten
werden sollte.
8. Juni
Deutsches Reich 1937 – Beamte, die nicht arischer
Abstammung waren, waren einer Verfügung des
Reichspostministeriums zufolge in den Ruhestand
versetzt worden. Die Verfügung galt auch beim Fehlen
des Ariernachweises des Ehegatten.
8. Juni
Deutschland 1937 – An der Oper in Frankfurt am Main
war die szenische Kantate „Carmina Burana“ von Carl
Orff erfolgreich zur Uraufführung gelangt.
8. Juni
International 1937 – Eine Sonnenfinsternis, die mehr
als sieben Minuten dauerte, war über dem Pazifik und
über Teilen Südamerikas zu beobachten.
8. Juni
Deutschland/Italien/Spanien 1937 – Deutschland und
Italien hatten sich wieder zur Beteiligung an der
spanischen Seekontrolle bereit erklärt.
8. Juni
Deutschland 1937 – In Anwesenheit des
Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Generaladmiral
Erich Raeder, war in Kiel der schwere Kreuzer
„Blücher“ als drittes deutsches Kriegsschiff vom
Stapel gelaufen.
9. Juni
Deutschland/Bulgarien 1937 – Reichsaußenminister
Konstantin Freiherr von Neurath war auf seiner Reise
durch Südosteuropa, bei der es vor allem um die
Ausweitung der Rohstofflieferungen für das Deutsche
Reich ging, mit bulgarischen Regierungsvertretern in
der Hauptstadt Sofia zu Gesprächen getroffen.
9. Juni
Deutschland/USA 1937 – Die deutsche
Expertenkommission, die in den Vereinigten Staaten
nach den Ursachen für das Zeppelin-Unglück in
Lakehurst (US-Bundesstaat New Jersey) am 6. Mai
geforscht hatte, war ohne ein sicheres Ergebnis nach
Deutschland zurückgekehrt.
9. Juni
Deutsches Reich/China 1937 – In Berlin hatte
Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht den chinesischen
Finanzminister empfangen. Dieser war am 13. Juni
auch Gast des Führers und Reichskanzlers Adolf
Hitler auf dem Obersalzberg gewesen.
10. Juni
Deutsches Reich 1937 – In Hamburg hatte die dritte
Reichstagung der NS-Organisation „Kraft durch
Freude“ begonnen. Sie dauerte bis zum 13. Juni.
NSDAP-Organisationsleiter Robert Ley hatte in seiner
Eröffnungsrede die Bereitstellung von 174 Millionen
Reichsmark für die Erweiterung von
Erholungseinrichtungen angekündigt.
10. Juni
Großbritannien 1937 – Einer amtlichen Statistik
zufolge hatte die Arbeitslosenzahl im Land bei 1,45
Millionen gelegen. Seit Dezember 1929 war dies das
niedrigste Ergebnis gewesen.
10. Juni
Deutsches Reich 1937 – Die neue Zeitschrift „Rasse
und Recht“, die von dem Berliner Juristen Erich
Ristow herausgegeben wurde, sollte zur „Ausbildung
eines art- und rassegemäßen Rechtsgefühls im
gesamten Deutschen Volke“ beitragen. Mitarbeiter der
Zeitschrift waren u. a. die beiden Reichsminister
Hans Frank und Wilhelm Frick.
11. Juni
Sowjetunion 1937 – Wegen Landesverrats wurden in der
Hauptstadt Moskau acht Armeeführer der Roten Armee
(u. a. der stellvertretende Volkskommissar für
Verteidigung Michail N. Tuchatschewski) vor ein
geheimes Militärgericht gestellt. Noch am selben Tag
waren sie zum Tod verurteilt und am nächsten Tag
erschossen worden.
11. Juni
Österreich 1937 – In der Hauptstadt Wien war der
Spielfilm „Peter im Schnee“ (Regie: Carl Lamac) zur
Uraufführung gelangt. Die Hauptrollen waren u. a.
mit Traudl Stark und Paul Hörbiger besetzt.
12. Juni
Europa 1937 – Nach zähen Verhandlungen hatten
Großbritannien unter Außenminister Anthony Eden, und
die Botschafter Italiens und Deutschlands in der
britischen Hauptstadt London ein Abkommen
geschlossen, das die Rückkehr Italiens und
Deutschlands in den Nichteinmischungausschuss für
Spanien sicherte und auch die Teilnahme am
spanischen Überwachungssystem.
12. Juni
Deutsches Reich 1937 – Per Geheim-Erlass hatte der
Chef der deutschen Sicherheitspolizei, Reinhard
Heydrich, verfügt, dass jüdische „Rasseschänder“ in
Konzentrationslager überführt werden müssten, wenn
sie ihre Zuchthausstrafe verbüßt hatten. Diese
Regelung hatte vor allem jüdische Frauen betroffen.
13. Juni
Deutsches Reich 1937 – Reichsorganisationsleiter
Robert Ley hatte den Zusammenschluss der
NS-Organisation „Kraft durch Freude“ (KdF) mit der
NS-Kulturgemeinde auf der Tagung der NS-Organisation
KdF bekanntgegeben.
13. Juni
Deutsches Reich 1937 – Der Vorsitzende und Präsident
der Reichsmusikkammer, Peter Raabe, hatte auf der
Hauptversammlung des Allgemeinen Deutschen
Musikvereins (ADM) dessen Auflösungen angekündigt,
weil die Reichsmusikkammer dessen Aufgaben besser
wahrnehmen könnte.
13. Juni
Sowjetunion/Frankreich 1937 – Der sowjetische
Politiker Leo D. Trotzki, der im mexikanischen Exil
lebte, hatte sich gegenüber einem Korrespondenten
der französischen Nachrichtenagentur Havas zu der
Hinrichtung von acht Armeeführern der Roten Armee in
der Sowjetunion geäußert. Trotzki hatte gegen
Parteichef Josef W. Stalin schwere Anklagen erhoben.
13. Juni
Schweiz 1937 – Im Kanton Genf war durch eine
Volksabstimmung ein Gesetz angenommen worden, mit
dem ein Verbot kommunistischer Organisationen
erfolgen konnte.
13. Juni
Automobilrennsport 1937 – Das Eifelrennen auf dem
Nürburgring hatte der deutsche Automobilrennfahrer
Bernd Rosemeyer auf Auto-Union vor seinen
Landsmännern, Rudolf Caracciola und Manfred von
Brauchitsch, gewonnen.
13. Juni
Deutsches Reich 1937 – Im thüringischen Weimar hatte
die Hitler-Jugend (HJ) ihre bis zum 15. Juni
dauernde Reichskulturtagung veranstaltet, bei der
Reichsjugendführer
Baldur von Schirach die
Eröffnungsrede hielt.
14. Juni
Deutschland 1937 – Gegen zehn Führer des
Jungnationalen Bundes und der Pfadfinder hatte in
Essen ein Schauprozess begonnen. Er war zehn Tage
später, am 24. Juni, zu Ende gegangen. Es waren
Zuchthaus-Urteile bis zu zwölf Jahren verhängt
worden.
14. Juni
Europa 1937 – Die Öffentlichkeit in Westeuropa hatte
mit großer Bestürzung reagiert, als die unerwarteten
Maßnahmen von KPdSU-Chef Josef W. Stalin gegen
sowjetische Militärs bekannt geworden waren.
14. Juni
Irland 1937 – In der Hauptstadt Dublin war nach der
Annahme der neuen Verfassung das Parlament mit 62
gegen 48 Stimmen aufgelöst worden. Für den 1. Juli
1937 waren Neuwahlen angesetzt worden.
14. Juni
Brasilien 1937 – Als erster Nationalpark des Landes
war der Nationalpark Itatiaia geschaffen worden.
14. Juni
Deutsches Reich 1937 – Propagandaminister Joseph
Goebbels hatte bei einer Kundgebung der
Reichstheaterkammer in Düsseldorf eine
Altersversorgung für alle Künstler angekündigt.
14. Juni
Frankreich/International 1937 – In der französischen
Hauptstadt Paris hatte der 12. Internationale
Autoren- und Komponisten-Kongress begonnen.
15. Juni
Frankreich 1937 – Die Kommunisten des Landes waren
nicht bereit, die Steuerpläne der Regierung von
Ministerpräsident Léon Blum zu befürworten. Blum war
auf die Zustimmung der Kommunisten angewiesen. Damit
hatte sich eine Krise der seit einem Jahr
amtierenden Volksfrontregierung angebahnt.
15. Juni
Spanien 1937 – Von Einheiten der Franco-Faschisten
war die baskische Hauptstadt Bilbao vollständig
eingeschlossen worden.
15. Juni
Deutschland 1937 – Der Berliner Pfarrer Erhard Jacob
war von der Polizei wegen angeblicher „krimineller
Vergehen“ verhaftet worden. Jacobi war ein
Vorkämpfer der evangelischen Bekennenden Kirche, die
den Gleichschaltungsversuchen der
Nationalsozialisten zu widerstehen versuchten.
15. Juni
Großbritannien/Deutschland 1937 –
Reichsaußenminister Konstantin Freiherr von Neurath
war von der britischen Regierung zu einem
offiziellen Besuch nach England eingeladen worden.
16. Juni
Frankreich 1937 – Die Kommunisten des Landes hatten
in einer Nachtsitzung beschlossen, doch die
Steuervorlage der Regierung mitzutragen, um nicht
verantwortlich zu sein für einen Sturz des Kabinetts
von Ministerpräsident Léon Blum.
16. Juni
Österreich 1937 – Bundeskanzler Kurt Schuschnigg
hatte innerhalb der Vaterländischen Front ein
Sturmkorps (SK) aufgestellt. Es sollte für die
„Aufrechterhaltung der Ordnung“ sorgen. In diese
Hilfspolizeitruppe durften keine Juden eintreten.
16. Juni
Sowjetunion 1937 – Angaben der sowjetischen
Regierung zufolge, waren ausländische Agenten in die
UdSSR entsandt worden, die Pflanzenkrankheiten in
der Landwirtschaft verbreiten würden.
16. Juni
Automobilrennsport 1937 – Auf der Autobahn bei
Frankfurt am Main hatte der deutsche Rennfahrer
Bernd Rosemeyer mit einem Stromlinien-Rennwagen der
Auto-Union einen neuen Weltrekord über zehn Meilen
(rund 16,1 km) mit 360,27 km/h aufgestellt.
16. Juni
Deutsches Reich 1937 – Im Berliner Haus der
Deutschen Presse hatte der 1. Reichslehrgang für
pressefachliche Fortbildung stattgefunden, der bis
zum 26. Juni dauerte. Die methodische Anwendung
nationalsozialistischer Grundsätze auf die
journalistische Presse war das Ziel dieses
Lehrgangs.
17. Juni
Österreich 1937 – Um im Rahmen der Vaterländischen
Front die Einbeziehung „nationaler Kreise“ in die
politische Arbeit zu gewährleisten, war das
„Volkspolitische Referat“ gegründet worden.
17. Juni
Spanien 1937 – Die baskische Regierung hatte Bilbao
verlassen. Sie bildete in der Hauptstadt Madrid
einen vierköpfigen Verteidigungsrat zur Organisation
der Abwehr der faschistischen Angriffe.
17. Juni
Deutsches Reich 1937 – Für das Jahr 1937 war mit
einer Zellwoll-Erzeugung von 100.000 Tonnen
gerechnet worden.
17. Juni
Deutschland 1937 – Die Toten des Panzerschiffs
„Deutschland“, die von Ibiza kommend in
Wilhelmshaven eingetroffen waren, waren mit einem
Staatsakt in Anwesenheit von Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler auf dem Ehrenfriedhof am
Skagerrakfeld beigesetzt worden. Der
Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral
Erich Raeder, hatte „ihr Blutopfer im Kampf gegen
Bolschewismus“ gewürdigt.
18. Juni
Großbritannien 1937 – Durch die überstürzte
Aufrüstung in der Luft war es in Großbritannien zu
einer Häufung der Flugzeugunglücke gekommen. Seit
Beginn des Jahres hatte es 40 schwere
Flugzeugunfälle gegeben, bei denen insgesamt 62
Menschen ums Leben gekommen waren.
18. Juni
Deutsches Reich 1937 – Per Erlass hatte
Reichsjugendführer eine Doppelmitgliedschaft in der
Hitlerjugend (HJ) und in katholischen
Jugendverbänden verboten.
19. Juni
Spanien/Deutschland 1937 – Das Deutsche Reich hatte
die spanische Regierung in Valencia beschuldigt,
dass von deren U-Booten am Vortag das deutsche
Kontrollschiff „Leipzig“ beschossen worden war.
19. Juni
Spanien 1937 – Die baskische Hauptstadt Bilbao war
von Einheiten der Faschisten in Nordspanien besetzt
worden.
19. Juni
Dänemark 1937 – Die Regierung des Landes hatte eine
Reihe von Gesetzen verabschiedet, durch die für
uneheliche Kinder eine weitgehende Gleichstellung
gegenüber den ehelichen Kindern erreicht wurde.
19. Juni
Frankreich 1937 – In der Hauptstadt Paris war das
Gemälde „Junge Mädchen am Klavier“ von Auguste
Renoir versteigert worden. Es hatte einen Erlös von
370.000 Francs (36.150 Reichsmark) erbracht.
20. Juni
Deutschland/Spanien 1937 – Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler hatte dem spanischen Faschistenführer
Francisco Franco zur Einnahme der baskischen
Hauptstadt Bilbao seine Gratulation übermittelt.
20. Juni
Bergsteigen 1937 – Die deutsch-österreichische
Himalaja-Expedition, die den Nanga Parbat bezwingen
wollte, war von einer Lawine überrascht worden. Bei
dem Lawinenunglück waren sechs Mitglieder der
Expedition und neun Träger umgekommen.
20. Juni
Sowjetunion/USA 1937 – Von Moskau kommend hatte ein
sowjetisches Flugzeug (Tupolew ANT-25) nach der
Überfliegung des Nordpols die Stadt Vancouver im
Südwesten des US-Bundesstaates Washington erreicht.
Stattgefunden hatte der Non-Stopp-Flug im Rahmen von
Vorbereitungen für transpolare Fluglinien.
20. Juni
Fußball 1937 – Im Berliner Olympiastadion hatte
Schalke 04 mit einem 2:0-Sieg über den 1. FC
Nürnberg vor 101.000 Zuschauern gewonnen und war
Deutscher Fußballmeister 1937 geworden.
20. Juni
Deutschland/Großbritannien 1937 –
Reichsaußenminister Konstantin Freiherr von Neurath
hatte wegen der „wiederholten rotspanischen
Attentate auf deutsche Kriegsschiffe“ seinen
geplanten Besuch in London abgesagt. Die britische
Regierung war enttäuscht und zudem überzeugt davon,
dass Deutschland von England eine deutliche
Stellungnahme gegen das republikanische Spanien
erwarten würde.
21. Juni
Frankreich 1937 – Der Senat hatte die Steuervorlage
der Regierung unter Ministerpräsident Léon Blum
abgelehnt, der daraufhin mit seinem Kabinett
zurückgetreten war.
21. Juni
Frankreich/Spanien/International 1937 – Vertreter
der Kommunistischen International und der
Sozialistischen Arbeiter-Internationale (Komintern)
hatten sich in der französischen Grenzstadt
Annemasse getroffen. Sie berieten gemeinsame
Aktionen zur Unterstützung der spanischen Regierung
in Valencia.
21. Juni
Literatur/International 1937 – In der französischen
Hauptstadt Paris hatte der 15. Internationale
PEN-Kongress begonnen. Unter den Delegierten aus 50
Ländern hatte sich auch eine deutsche Gruppe von
Exil-Schriftstellern befunden, zu der u. a. Ludwig
Renn, Egon Erwin Kisch und Anna Seghers gehörten.
22. Juni
Deutsches Reich/Großbritannien 1937 – Die
angeblichen Torpedoangriffe auf den Kreuzer
„Leipzig“ hatte die deutsche Regierung genutzt, um
vor dem Nichteinmischungsausschuss in London
drastische Maßnahmen zu verlangen gegen die
spanische Regierung in Valencia.
22. Juni
Frankreich 1937 – Ministerpräsident Camille
Chautemps hatte in Paris das neue Kabinett
vorgestellt. Der zweiten Volksfront-Regierung hatten
Mitglieder der Radikalsozialistischen Partei
(Liberale) und der Sozialistischen Partei angehört.
22. Juni
Deutschland/Italien 1937 – Das Ensemble der
Mailänder Scala hatte in Berlin ein dreitägiges
Gastspiel beendet.
22. Juni
Boxen 1937 – In Chicago (US-Bundesstaat Illinois)
hatte Joe Louis (USA) durch einen K. o.-Sieg in der
achten Runde seinen Landsmann James J. Braddock
besiegt und war damit neuer Boxweltmeister aller
Klassen geworden.
23. Juni
Deutschland/Italien/Spanien 1937 – Das Deutsche
Reich und Italien waren endgültig aus dem Londoner
Nichteinmischungskomitée für Spanien ausgetreten.
Als Grund hatte der Sonderbotschafter Joachim von
Ribbentrop u. a. die „fehlende Solidarität“ Englands
und Frankreichs erklärt.
23. Juni
Deutsches Reich 1937 – Reichsstudentenführer Gustav
Adolf Scheel hatte in Heidelberg vor
Studentenführern die neue Ehrenordnung des
Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes
verkündet.
24. Juni
Deutsches Reich 1937 – Reichskriegsminister Werner
von Blomberg hatte eine geheime „Weisung für die
einheitliche Kriegsvorbereitung der Wehrmacht“
erlassen.
24. Juni
Deutschland/Spanien 1937 – Das
Reichskriegsministerium hatte weitere sieben
Kriegsschiffe ins Mittelmeer entsandt. Inzwischen
hatte vor Valencia eine ganze Flotte italienischer
und deutscher Kriegsschiffe gelegen.
25. Juni
Großbritannien/International 1937 – Der neue
britische Premierminister Arthur Neville Chamberlain
hatte in seiner ersten großen außenpolitischen Rede
vor dem Londoner Unterhaus zu Geduld und
Selbstbeherrschung im Umgang mit der deutschen
Politik gegenüber Spanien aufgeFordert, damit ein
europäischer Krieg vermieden werden könne.
25. Juni
Deutsches Reich 1937 – In der deutschen Presse waren
große Berichte über die Zeugenvernehmung des
Bischofs von Speyer, Ludwig Sebastian, erschienen.
Ihm hatte der Staatsanwalt vorgeworfen, dass er „Greulemärchen“
an das europäische Ausland berichtet und damit
Landesverrat verübt hätte.
25. Juni
Deutsches Reich 1937 – In Berlin waren sechs Pfarrer
der evangelischen Bekennenden Kirche von der Polizei
verhaftet worden. Der Vorwurf lautete: „Widersetzung
gegen staatliche Anordnungen“.
25. Juni
Fußball 1937 – Die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft hatte in Riga (Lettische
Sozialistische Sowjetrepublik) vor 10.000 Zuschauern
gegen die Gastgebermannschaft 3:1 gewonnen.
25. Juni
Deutschland 1937 – Der deutsche Flieger Ewald Rohlfs
hatte mit seinem Hubschrauber Focke-Wulf Fw 61 eine
Höhe von 2.339 m erreicht und damit einen
Weltrekord.
25. Juni
Frankreich/International 1937 – Zum Abschluss des
15. Internationalen PEN-Kongresses in Paris hatte
der französische Staatspräsident Albert Lebrun einen
Empfang gegeben. Der PEN hatte zuvor einstimmig eine
Entschließung verabschiedet gegen die
Judenverfolgung in Deutschland und Polen.
26. Juni
Italien/Spanien 1937 – Der italienische Duce und
Ministerpräsident Benito Mussolini hatte sich in
einem Leitartikel des „Popolo d‘Italia“ von der
bisher behaupteten Neutralität bezüglich des
Spanischen Bürgerkriegs losgesagt. Dass in Spanien
italienische Soldaten kämpften, war von Mussolini
bestätigt worden.
26. Juni
Deutschland 1937 – Unter der Leitung von
Bundesführer, SS-Gruppenführer Oberst Wilhelm
Reinhardt, hatte in Kassel der 7. Reichskriegertag
des Kyffhäuserbundes begonnen.
27. Juni
Deutschland 1937 – Gegen die Verhaftungen von
Anhängern der evangelischen Bekennenden Kirche im
Deutschen Reich hatte Pfarrer Martin Niemöller eine
offene Predigt gehalten.
27. Juni
Deutsches Reich 1937 – Auf dem Gauparteitag der
mainfränkischen NSDAP in Würzburg hatte Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler eine Rede gehalten. Darin
hatte er sich zum wiederholten Male „nach
Erfahrungen mit dem Londoner
Nichteinmischungsausschuss“ gegen Kollektivverträge
ausgesprochen. Hitler betonte den Friedenswillen des
Deutschen Reiches.
27. Juni
Reitsport 1937 – Auf der Pferderennbahn in
Hamburg-Horn hatte Abendfrieden unter Jockei Emil
Grabsch das Deutsche Derby 1937 gewonnen.
28. Juni
Frankreich 1937 – In der Hauptstadt Paris hatte der
Ministerrat beschlossen, dem Parlament zwei
Verordnungen vorzulegen. Mit diesen Verordnungen
sollte die Finanzkrise im Land überwunden werden. Es
sollte die Börse geschlossen und alle
Handelszahlungen in Gold und ausländischen Währungen
vorerst verboten werden.
28. Juni
Deutschland 1937 – In Berlin hatte der Beauftragte
für den Vierjahresplan, Reichsminister Hermann
Göring, zu Beginn des 9. Kongresses der
Internationalen Handelskammer über die
„wirtschaftlichen Absichten des
nationalsozialistischen Staates“ gesprochen.
28. Juni
Deutsches Reich/Ungarn 1937 – Reichskriegsminister
Werner von Blomberg war zu einem mehrtägigen Besuch
in die ungarische
Hauptstadt Budapest gereist.
29. Juni
Deutsches Reich 1937 – In einer Rede in
Fürstenfeldbruck hatte der Gauleiter
München-Oberbayern, Adolf Wagner, festgestellt, dass
es heute noch eine Kraft gebe – nämlich die Kirchen
-, die sich störend im völkischen Leben bemerkbar
machen würde.
29. Juni
Fußball 1937 – In der finnischen Hauptstadt Helsinki
hatte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft vor
7.000 Zuschauern gegen die Gastgeber-Mannschaft 2:0
gewonnen.
29. Juni
Deutsches Reich/Kanada 1937 – Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler hatte den kanadischen
Premierminister Mackenzie King zu einem
Freundschaftsbesuch empfangen.
29. Juni
Österreich 1937 – In der Generalvertretung des
Österreichisch-Deutschen Volksbundes hatte Staatsrat
Arthur Seyß-Inquart den Kampf für „ein unteilbares
Schicksal des deutschen Volkes“ in Österreich
angekündigt.
29. Juni
/Deutschland/CSR 1937 – Unter dem Druck der
Reichsregierung hatte die Prager Regierung den
deutschen Emigranten das Verlassen der tschechischen
Grenzprovinzen befehlen müssen.
29. Juni
Deutsches Reich 1937 – Zur Bewahrung von
Zeitdokumenten hatte Reichspropagandaminister Joseph
Goebbels eine Kommission eingesetzt, die er mit der
Leitung des stellvertretenden Reichspressechefs
Alfred-Ingemar Berndt betraut hatte.
30. Juni
Frankreich 1937 – Die französische Regierung hatte
nach der Zustimmung des Parlaments weitreichende
Maßnahmen zur Gesundung der französischen Finanzen
eingeleitet.
30. Juni
Deutschland 1937 – Das Berliner Institut für
Konjunkturforschung hatte in seinem zweiten
Vierteljahresbericht eine anhaltende Hochkonjunktur
der Weltwirtschaft festgestellt. Wahrscheinlich war
jedoch die Verlangsamung der wirtschaftlichen
Expansion.
30. Juni
Deutsches Reich 1937 – Zur „Aussonderung deutscher
Verfallskunst zum Zwecke einer Ausstellung“ hatte
das Reichspropagandaministerium einen Erlass
verfügt. Danach waren in allen deutschen Museen
moderne Kunstwerke beschlagnahmt worden.
30. Juni
Deutschland 1937 – Die Geheime Staatspolizei
(Gestapo) Düsseldorf hatte die Verhaftung von 110
Personen gemeldet. Diese hatten sich angeblich
„staatsfeindlich“ betätigt.
30. Juni
Radrennsport 1937 – In der französischen Hauptstadt
Paris hatte die 31. Tour de France begonnen. Sie
führte über 20 Etappen. Erstmals war bei diesem
Wettbewerb Kettenschaltung zugelassen worden.
30. Juni
Deutschland 1937 – Durch ein Gesetz hatte die
Reichsregierung Oberschlesien zum 15. Juli in den
Geltungsbereich des Reichsbürgergesetzes einbezogen.
Nach dem neuen Gesetz waren im ehemaligen
oberschlesischen Abstammungsgebiet nichtarische
Beamte und öffentliche Bedienstete entlassen worden.
Es erlosch die Zulassung jüdischer Anwälte, Ärzte,
Veterinäre, Dentisten und
Apotheker.
Juni 1937 Deutschland in den Nachrichten
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