August 1937 - Das Deutsche Reich schürte den
Judenhass
Das Leben der
Juden im Deutschen Reich wurde
immer schwerer. Wo es nur ging, wurden sie
ausgegrenzt. Sie konnten nun nicht einmal mehr ihren
jüdischen Familiennamen ändern, um nicht zu
auffällig in der Gesellschaft zu sein. Dafür sorgte
der Erlass des Reichsinnenministers Wilhelm Frick.
Die Namensänderung war auch jüdischen Mischlingen
verboten worden. Das Reichsfinanzministerium
gewährte Kinderbeihilfen nur noch den arischen
Eltern. Für jüdische Familien mit Kindern gab es
keine Beihilfen. An einem Großteil der Bänke in
öffentlichen Parkanlagen hatte des Gartenbauamt von
Berlin-Prenzlauer Berg Schilder anbringen lassen,
auf denen prangte die Aufschrift „Nur für Arier“.
Und im deutschen Teil Oberschlesiens war es zu
schweren antisemitischen Ausschreitungen gekommen.
Die angebliche kriminelle Tat eines jüdischen
Kaufmanns war als Grund dafür angegeben worden. In
mehreren Ortschaften gingen Menschenmengen auf
jüdische Kaufhäuser los, stürmten diese und machten
ihrem Hass auf grausige Weise Luft.
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Juli 1937
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September
1937 >>
Wichtige Ereignisse im
August 1937
1. August
Deutschland 1937 – In Kassel war das neue deutsche
Flugzeug Fieseler 156 „Storch“ präsentiert worden.
Es hatte international Beachtung gefunden wegen
seiner Langsamflug-Eigenschaften. Es konnte eine
Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h erreichen.
1. August
Automobilrennsport 1937 – Bei Freiburg im Breisgau (Schauinsland)
hatte der deutsche Automobilrennfahrer Hans Stuck
den Großen Bergpreis von Deutschland auf Auto-Union
gewonnen. Die nachfolgenden Plätze wurden von Bernd
Rosemeyer (Auto-Union) und Rudolf Caracciola
(Mercedes) gewonnen.
1. August
Radrennsport 1937 – In Frankfurt am Main war der
Radrennfahrer Adolf Schön Deutscher Stehermeister
1937 geworden.
1. August
Deutsches Reich 1937 – In Berlin hatte die
Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung ihr
erstes Reichstreffen eröffnet. An der großen
Friedenskundgebung hatten Gruppen aus Italien,
England, Frankreich, Österreich, Ungarn, Polen,
Rumänien, Litauen und Finnland teilgenommen.
1. August
Reitsport 1937 – In München hatte der deutsche
Reiter W. Held auf Blasius mit drei Viertel Längen
Vorsprung „Das Braune Band von Deutschland“
gewonnen.
2. August
Österreich 1937 – Die staatlichen Maßnahmen gegen
illegale nationalsozialistische Organisationen im
Land waren fortgesetzt worden. Die Polizei deckte in
Ried (Oberösterreich) den geheimen NS-Verband „Bund
deutscher Mädel“ auf. Im Zusammenhang mit der
Aufstellung von illegalen SA-Formationen waren in
Salzburg 150 Personen verhaftet worden.
2. August
Oberschlesien 1937 – Im deutschen Teil
Oberschlesiens war es zu schweren antisemitischen
Ausschreitungen gekommen. Der Grund dafür war die
angebliche kriminelle Tat eines jüdischen Kaufmanns.
In mehreren Ortschaften waren jüdische Kaufhäuser
von Menschenmengen gestürmt worden.
2. August
Berlin/Film 1937 – In Berlin hatte der Spielfilm
„Karussell“ Premiere, der unter der Regie von Alwin
Elling entstanden war. In den Hauptrollen waren u.
a. Marika Rökk, Paul Henckels und Georg Alexander zu
sehen. Außerdem hatte der US-amerikanische Spielfilm
„Signale nach London“ („Lloyds of London“) Premiere,
bei dem Henry King Regie geführt hatte. Die
Hauptrolle spielte Tyrone Power.
2. August
Schweiz/International 1937 – In Zürich war das IV.
Internationale Flugmeeting zu Ende gegangen. Es
hatte am 23. Juli begonnen. Rund 300 Flieger aus 14
Ländern hatten sich daran beteiligt.
3. August
Deutsches Reich 1937 – Für alle Museumsleiter im
Land hatte Reichspropagandaminister Joseph Goebbels
eine einheitliche Schulung verfügt. Es war Goebbels
Wunsch, dass die Museen „Erbauungsstätten des
Volkes“ sein sollten und nicht nur einen Überblick
über die deutsche Kunst gaben.
3. August
Griechenland 1937 – Regierungschef Joannis Metaxas
hatte aus Anlass des ersten Jahrestages der
Errichtung der Diktatur in Griechenland in Athen die
Parole „Arbeit, Ordnung und Disziplin“ verkündet.
3. August
Berlin/Film 1937 – Unter der Regie von Paul Martin
war in Berlin der Film „Sieben Ohrfeigen“
uraufgeführt worden, in dem
Lilian Harvey und Willi
Frisch die Hauptrollen spielten. Außerdem war der
Film „Liebe kann lügen“ unter der Regie von Heinz
Helbig zur Uraufführung gelangt. In den Hauptrollen
waren Karl Ludwig Diehl, Kurt Meisel, Curd Jürgens
u. a. zu sehen.
3. August
Schweiz/International 1937 – In Zürich war der 20.
Zionistische Weltkongress von Präsident Chaim
Weizmann eröffnet worden.
4. August
Spanien 1937 – Faschistenführer Francisco Franco
Bahamonde hatte den Aufbau der neuen Staatspartei
Falange Española festgelegt. Als Führer der Partei
musste sich Franco nun nur noch vor „Gott und der
Geschichte“ verantworten.
4. August
Berlin/Film 1937 – In Berlin war der Spielfilm „Der
Weg des Herzens“ (Regie: Willy Schmidt-Gentner)
uraufgeführt worden. Die Hauptrollen wurden von
Magda Schneider und Willy Eichenberger gespielt.
5. August
Japan/China 1937 – Vor dem japanischen Reichstag in
Tokio hatte Außenminister Koki Hirota erklärt, dass
eine Zusammenarbeit bei der Abwehr des Kommunismus
die HauptForderung der japanischen Regierung an
China wäre.
5. August
München 1937 – Bereits mehr als 396.000 Menschen
hatten in den ersten 14 Tagen nach der Eröffnung die
Münchener Ausstellung „Entartete Kunst“ gesehen.
Besonders hoch war die Zahl der ausländischen
Besucher, u. a. aus England und den USA gewesen.
5. August
USA 1937 – Durch den National Cancer Institute Act
war in den USA das Krebsforschungszentrum National
Cancer Institute ins Leben gerufen worden.
5. August
Deutschland 1937 – In Hamburg war der Spielfilm
„Unter Ausschluss der Öffentlichkeit“ von Paul
Wegener zur Uraufführung gelangt. In den Hauptrollen
waren Olga Tschechowa und Ivan Petrovich zu sehen.
6. August
Deutschland 1937 – Der Präsident des Bruderrats der
altpreußischen Lutheraner, Pastor Otto Dibelius, war
in einem Prozess in Berlin von der Anklage
freigesprochen worden. Vorgeworfen worden war ihm
die Veröffentlichung eines Briefes an
Reichkirchenminister Hanns Kerrl, womit er gegen das
Heimtückegesetz verstoßen haben sollte.
6. August
Deutschland 1937 – Für die Reichsbetriebe hatte
Reichsfinanzminister Johann Ludwig Graf Schwerin von
Krosigk eine neue Urlaubsregelung erlassen. Damit
waren zwölf Tage Urlaub für Lehrlinge vor dem
vollendeten 18. Lebensjahr möglich geworden.
6. August
Schweden 1937 – Kronprinz Gustav Adolf weihte
feierlich die 1288 km lange Inlandsbahn des Landes
ein, die im Vorjahr vollendet worden war.
6. August
Sowjetunion/USA 1937 – Das Handelsabkommen, das
zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten
existierte, war um ein Jahr verlängert worden.
6. August
Deutsches Reich/Spanien 1937 – Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler hatte auf dem
Obersalzberg das Beglaubigungsschreiben des ersten
nationalspanischen Botschafters, Antonio Marqués de
Magaz, entgegen genommen. Beide hatten sich die
gegenseitige Hilfe ihrer Völker bei der „Abwehr
zerstörender Kräfte des internationalen Kommunismus“
zugesichert.
7. August
Österreich 1937 – Die Regierung des Landes hatte die
deutschvölkische Turnerschaft in Österreich
verboten, weil sie enge Verbindungen zu den
deutschen Nationalsozialisten pflegte.
7. August
Großbritannien/Deutschland 1937 – Drei deutsche
Journalisten waren von der britischen Regierung in
London wegen Spionageverdachts des Landes verwiesen
worden.
7. August
Deutschland 1937 – Der erste, von dem Nürnberger
Seefahrer Martin Behaim hergestellte Globus, war in
den Besitz des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg
übergegangen. Bislang war es im Privatbesitz der
Familie Behaim gewesen.
7. August
Leichtathletik 1937 – Die Leichtathletin Dora Ratjen
hatte im Hochsprung für Frauen mit 1,65 m einen
neuen Weltrekord erreicht.
7. August
Tennis 1937 – In Hamburg war Heinrich Henkel nach
einem Sieg über den Australier Viv McGrath Deutscher
Tennismeister 1937 geworden.
8. August
Berlin 1937 – Teilnehmer eines von der Gestapo
verbotenen Bittgottesdienstes, die in Berlin-Dahlem
für die Freilassung des inhaftierten Pastors Martin
Niemöller demonstrierten, wurden von der Polizei
gewaltsam auseinandergetrieben. Etwa 100 Personen
waren verhaftet worden.
8. August
Automobilrennsport 1937 – In Monte Carlo hatte der
deutsche Automobilrennfahrer Manfred von Brauchitsch
auf Mercedes-Benz den Großen Preis von Monaco
gewonnen.
8. August
Motorradrennsport 1937 – Der Schotte James J.
Guthrie, der als der derzeit beste
Motorrad-Rennfahrer Europas galt, war bei einem
Sturz während des Großen Preises von Deutschland in
Chemnitz ums Leben gekommen.
8. August
Segelfliegen 1937 – An der Wasserkuppe (Rhön) war
die Internationale Rhön-Segelflugwoche mit dem
Gesamtsieg der Deutschen Ludwig Karch und Heinrich
Zimmermann zu Ende gegangen.
8. August
Radrennsport 1937 – Auf der Olympiabahn in Berlin
war der Kölner Radfahrer Albert Richter deutscher
Fliegermeister geworden.
9. August
Großbritannien 1937 – Mit einer Beteiligung von
annähernd 400 Militärflugzeugen hatte die britische
Armee über Südengland und London Manöver der
Luftstreitkräfte durchgeführt.
9. August
Deutsches Reich/Großbritannien 1937 – Die deutsche
Reichsregierung hatte als Antwort auf die Ausweisung
deutscher Korrespondenten mit dem Entzug der
Aufenthaltsgenehmigung für den Berichterstatter der
Londoner „Times“ gedroht. Begründet worden war dies
mit dessen „ausschließlich deutschfeindlichen
Berichterstattung“. Am 19. August war dann die
Ausweisung ausgesprochen worden.
10. August
Japan/Sowjetunion 1937 – Die Regierung Japans hatte
die Sowjetunion der aktiven Einmischung in den
chinesisch-japanischen Konflikt beschuldigt. Angaben
aus Tokio zufolge befehligten in der chinesischen
Armee 200 sowjetische Offiziere.
10. August
Italien/International 1937 – In Venedig war die 5.
Internationale Filmkunstausstellung (Biennale)
eröffnet worden. Sie hatte bis zum 4. September
gedauert.
10. August
Berlin/Film 1937 – Der Spielfilm „Capriolen“, der
unter der Regie von Gustaf Gründgens entstand und in
dem dieser selbst eine der Hauptrollen spielte,
hatte in Berlin Premiere. In weiteren Hauptrollen
waren Marianne Hoppe und Fita Benkhoff zu sehen.
10. August
Deutsches Reich 1937 – Um die Jugend vor Verderbnis
und Missbrauch zu schützen, waren auf Anordnung des
Reichsjustizministers Franz Gürtner bei den
Gerichten eigene Jugendschutzkammern errichtet
worden.
10. August
Deutsches Reich 1937 – In einem Erlass hatte der
Reichsinnenminister Wilhelm Frick jüdischen
Mischlingen die Änderung ihres jüdischen
Familiennamens verboten.
11. August
Sowjetunion 1937 – In Ostsibirien waren in den
letzten Wochen 311 Angestellte der
Eisenbahngesellschaft zum Tode verurteilt und
hingerichtet worden. Vorgeworfen hatte man ihnen
„Sabotage, Spionage und Trotzkismus“.
11. August
Schweiz/International 1937 – Die Mitglieder des 20.
Zionistischen Weltkongresses, der am 3. August in
Zürich begonnen hatte, nahmen mit 300 gegen 158
Stimmen eine Resolution an, in der die Teilungspläne
der britischen Kommission für Palästina abgelehnt
worden waren.
11. August
Deutsches Reich 1937 – Um die Einbringung der
Hackfruchternte sicherzustellen, hatte
Reichsminister Hermann Göring in seiner Eigenschaft
als Beauftragter für den Vierjahresplan angeordnet,
dass der Reichsarbeitsdienst des Sommerhalbjahres
1937 bis zum 27. Oktober verlängert wurde.
11. August
Sowjetunion 1937 – Der Chef der Geheimpolizei NKWD
hatte den Befehl Nr. 00485 „Über die Liquidierung
polnischer Sabotage- und Spionage-Gruppen
unterzeichnet. Im Zuge der sogenannten „Polnischen
Operation“ waren in den nächsten zwei Jahren mehr
als 100.000 Menschen polnischer Herkunft verurteilt
und hingerichtet worden.
12. August
Japan/China 1937 – Die chinesische Regierung hatte
über die Stadt Shanghai den Belagerungszustand
verhängt, nachdem insgesamt 33 japanische
Kriegsschiffe vor der Hafenstadt eingetroffen waren.
12. August
Irak 1937 – Der Generalstabschef der irakischen
Armee, Bekir Sidky, war in Mosul von einem
Palästinenser ermordet worden. Der Kurde Sidky
gehörte bereits 1936 zu den Beteiligten, die für den
Sturz der letzten irakischen Regierung
verantwortlich waren.
12. August
Niederlande 1937 – Wehrpflichtige Männer, „die aus
Überzeugung gegen den Militärdienst eingestellt“
waren, sollten in einem „Ersatzdienst“ zu
Deichbauarbeiten herangezogen werden. Dies
beabsichtigte die Regierung des Landes.
13. August
Japan/China/International 1937 – Die Vertreter des
Deutschen Reichs, der USA, Italiens, Frankreichs und
Großbritanniens hatten in einer gemeinsamen Note
bezüglich Schanghai den Rückzug chinesischer Truppen
geFordert und keine Entsendung weiterer
Militäreinheiten nach Schanghai. Letztendlich war es
der Tag, an dem die Schlacht um Schanghai begann,
die bis zum 9. November dauerte.
13. August
CSR 1937 – Der tschechoslowakische Rundfunk hatte
zur musikalischen Erziehung der Hörer ein Programm
mit Werken zeitgenössischer Komponisten wie Arnold
Schönberg, Igor Strawinsky, Alban Berg und Paul
Hindemith geplant.
14. August
Japan/China 1937 – In der dicht besiedelten
ostchinesischen Küstenstadt Schanghai hatten die
japanisch-chinesischen Kämpfe, in die nun auch
Bombenflugzeuge eingegriffen hatten, unter der
Zivilbevölkerung mehr als 1.000 Menschenleben
geFordert.
14. August
Berlin 1937 – Die offiziellen Feiern zum Jubiläum
der Reichshauptstadt hatten mit der Eröffnung der
Ausstellung „700 Jahre Berlin“ begonnen.
15. August
Spanien 1937 – Im Norden des Landes hatten die
faschistischen Truppen einen großangelegten Vorstoß
begonnen. Sie hatten sich der Stadt Santander um 50
km genähert.
15. August
Rudern 1937 – In der niederländischen Hauptstadt
Amsterdam hatten die Deutschen im Vierer mit
Steuermann, im Zweier mit Steuermann und im
Doppelzweier bei den Europameisterschaften der
Ruderer gewonnen.
15. August
Deutschland/Königsberg 1937 – In Königsberg hatte
der Staatssekretär Walter Funk vom
Reichspropagandaministerium die 25. Deutsche
Ostmesse eröffnet.
15. August
Automobilrennsport 1937 – Im italienischen Pescara
hatte Bernd Rosemeyer den Acerbo-Pokal mit einem
neuen Streckenrekord von 141 km/h beim 13.
Autorennen gewonnen. Zweiter war der Mercedes-Fahrer
Manfred von Brauchitsch geworden.
16. August
Japan 1937 – Die Regierung des Landes hatte die
allgemeine Mobilmachung verkündet. Ein
Regierungssprecher hatte zu der Protestnote von fünf
Staaten vom 13. August geäußert, dass Japan die
Kämpfe in Schanghai fortsetzen werden, um den 30.000
japanischen Einwohnern der Stadt Schutz zu
gewährleisten.
16. August
Irak 1937 – Ministerpräsident Hikmet Suleiman war im
Zusammenhang mit der Ermordung des Generalstabschefs
Bekir Sidky zurückgetreten. Seine Nachfolge hatte
Dschamil Bay Midfai angetreten.
16. August
Jugoslawien 1937 – Bei einer Demonstration in der
serbischen Stadt Mladenovac waren von der Polizei
zwei der Demonstranten erschossen worden. Die
Demonstration hatte sich gegen die Kirchenpolitik
der jugoslawischen Regierung gerichtet.
16. August
Deutschland/USA 1937 – Auf seinem Versuchsflug von
Travemünde aus über den Nordatlantik hatte das neue
deutsche viermotorige Wasserflugzeug „Ha 139
Nordmeer“ in 16 Stunden 28 Minuten New York
erreicht.
16. August
Schach 1937 – In der schwedischen Hauptstadt
Stockholm hatte die Spieler der Vereinigten Staaten
die Schacholympiade vor Ungarn und Polen gewonnen.
16. August
Reitsport 1937 – Die irische Mannschaft hatte beim
Internationalen Aachener Reitturnier vor der
deutschen und der US-amerikanischen Mannschaft den
Preis der Nationen gewonnen.
17. August
USA 1937 – Auf Vorschlag des US-Präsidenten Franklin
Delano Roosevelt war der Senator Hugo Black zum
Richter am Obersten Bundesgericht in Washington
ernannt worden. Der Befürworter von Roosevelts
New-Deal-Politik („neue Handlungsweise“) trat die
Nachfolge des konservativen Bundesrichters William
van Devanter an, der in den Ruhestand ging.
17. August
Deutsches Reich 1937 – Das Deutsche Reich hatte eine
neue 700-Millionen-Reichsmark mit einer Laufzeit von
zwölf Jahren begeben. Der Gesamtbetrag der
Reichsanleihen 1937 war damit auf 2,2 Milliarden
Reichsmark angestiegen.
17. August
Deutsches Reich 1937 – Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler hatte die Aufführung „Götterdämmerung“
von Richard Wagner im Rahmen der
Bayreuther
Festspiele besucht.
18. August
Berlin 1937 – An einem Großteil der Bänke in
öffentlichen Parkanlagen hatte das Gartenbauamt von
Berlin-Prenzlauer Berg Schilder anbringen lassen mit
der Aufschrift „Nur für Arier“.
18. August
USA/China 1937 – Die Regierung der Vereinigten
Staaten hatte die Evakuierung aller Staatsbürger aus
China angeordnet. Derzeit hatten sich rund 12.600
US-Bürger in China aufgehalten.
19. August
Deutsches Reich/Großbritannien 1937 – Der
Korrespondent der Londoner „Times“ in Berlin, Norman
Ebbutt, war von der Reichsregierung des Landes
verwiesen worden. Ebbutt gefährde angeblich die
deutsch-britischen Pressebeziehungen.
19. August
Deutsches Reich 1937 – Jüdische Buchhändler waren
einer Verfügung der Reichsregierung zufolge
angewiesen worden, ab sofort nur noch Bücher von
jüdischen Autoren an jüdischen Kunden zu verkaufen.
19. August
Deutschland 1937 – Für das erste Halbjahr 1937 hatte
das Berliner Institut für Konjunkturforschung eine
Steigerung der Einzelhandelsumsätze gegenüber dem
gleichen Zeitraum des Vorjahres um durchschnittlich
10 Prozent gemeldet.
19. August
Deutsches Reich 1937 – Das Reichsinnenministerium
hatte die behördliche Genehmigungspflicht für den
Erwerb von Grund und Boden in „gewissen
Grenzgebieten“ in einer ersten
Durchführungsverordnung zum Gesetz über die
Sicherung der Reichsgrenzen verfügt.
19. August
Frankreich/Madagaskar 1937 – Die französische
Regierung hatte die Öffnung der Kolonie Madagaskar
für die jüdische Einwanderung angeboten.
20. August
Österreich 1937 – Im Land war ein neues
Ordnungsschutzgesetz in Kraft getreten. Es richtete
sich u. a. gegen Aktivitäten von politischen Gegnern
des autoritären Regimes von Bundeskanzler Kurt
Schuschnigg.
20. August
Frankreich/Großbritannien 1937 – Um die U-Boote
ausfindig zu machen und zu identifizieren, die seit
geraumer Zeit die Handelswege bedrohten, hatten
französische und britische Kriegsschiffe mit einer
systematischen Durchsuchung des Mittelmeers
begonnen.
20. August
München/Film 1937 – Der Spielfilm „Versprich mir
nichts“, der unter der Regie von Wolfgang
Liebeneiner entstand, war in München uraufgeführt
worden. In den Hauptrollen waren Luise Ullrich,
Victor de Kowa, Heinrich George, Hubert von
Meyerinck und Willi Dohm zu sehen. Die Ehekomödie
war als „künstlerisch wertvoll“ ausgezeichnet
worden.
21. August
China/Sowjetunion 1937 – Im chinesischen Nanking
hatten China die
Sowjetunion einen
Nichtangriffspakt geschlossen. Im Gespräch waren
auch Lieferungen von Kriegsmaterial an China
gewesen.
21. August
Deutschland/International 1937 – In Berlin hatte der
11. Milchwirtschaftliche Weltkongress begonnen, der
bis zum 29. August dauerte. An dem Kongress waren 53
Staaten mit rund 3.000 Delegierten vertreten.
22. August
Polen 1937 – In mehreren Ortschaften des Landes war
es zu Zusammenstößen zwischen Bauern und der Polizei
gekommen. Die Bauern demonstrierten seit einer Woche
für eine Demokratisierung des öffentlichen Lebens.
Bei dem Versuch, Kundgebungen aufzulösen, hatte die
Polizei 25 Menschen erschossen.
22. August
Automobilrennsport 1937 – In Bern hatte der deutsche
Automobilrennfahrer Rudolf Caracciola das Rennen um
den Großen Preis der Schweiz mit 159,16 km/h
gewonnen.
22. August
Leichtathletik 1937 – Nach ihren Erfolgen beim
„Sieben-Fronten-Länderkampf“ waren die deutschen
Leichtathleten überschwänglich gefeiert worden. Sie
hatten sich gegen die Mannschaften aus sieben
angrenzenden Staaten (Österreich, Schweiz,
Niederland, Belgien, Dänemark, Polen und CSR)
durchgesetzt.
23. August
Schweiz/International 1937 – In Zürich hatte die
offizielle jüdische Vertretung für die
Zusammenarbeit mit der britischen Mandatsregierung
in Palästina, die Jewish Agency, beschlossen, dass
die Exekutive an Großbritannien herantreten sollte,
um direkte Verhandlungen zwischen Arabern und Juden
zu arrangieren über ein „Übereinkommen in
Palästina“.
23. August
Deutschland/Spanien 1937 – Der deutsche Botschafter
bei der nationalspanischen Regierung in Salamanca,
Wilhelm Faupel, war, offiziellen Angaben zufolge,
aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt
zurückgetreten. In Wirklichkeit hatte der
Abwehrchef, Wilhelm Canaris, auf seine Abberufung
gedrängt, weil sich Staatschef Francisco Franco
durch dessen selbstherrliches Auftreten brüskiert
gefühlt hatte.
24. August
Deutsches Reich 1937 – Die Organisationsleitung der
NSDAP hatte Parteimitgliedern ab sofort die
Mitgliedschaft im Rotary-Club verboten, weil dieser
„von freimaurerischem Geist durchdrungen“ sei.
24. August
Spanien 1937 – Die Regierung des autonomen
Baskenlandes hatte sich im „Pakt von Santoña“ bereit
erklärt, sich den Nationalisten zu ergeben.
Zahlreiche baskische Kämpfer hatten sich den Truppen
Francisco Francos angeschlossen.
24. August
Spanien 1937 – Mit einer Offensive der Republikaner
hatte die Schlacht von Belchite begonnen, die am 7.
September ohne Entscheidung beendet wurde. Bei dem
zweiwöchigen Kampf war die Stadt Belchite völlig
zerstört worden. Den Republikaner war das geplante
Vorrücken auf Saragossa nicht gelungen.
24. August
Deutsches Reich 1937 – In Güssow (Mecklenburg) war
das Ehrenmal, der „Engel“ von Ernst Barlach,
abgebrochen und später verschrottet worden. Barlachs
Holzplastik „Die lebenden Mönche“ war aus der
Berliner Nationalgalerie im ehemaligen
Kronprinzenpalais entfernt und in die USA
versteigert worden. Insgesamt waren 1937 aus
öffentlichen Sammlungen 381 Werke von Ernst Barlach
verschwunden, um entweder zerstört oder verkauft zu
werden.
25. August
Spanien 1937 – Truppen der spanischen Faschisten
unter General Fidel Dávilla Arredondo waren in der
norspanischen Stadt Santander eingerückt.
25. August
Österreich 1937 – Ab sofort erhielten – laut des
neuen Organisationsstatuts – nur noch solche Bürger
Aufnahme in die österreichische Einheitspartei
Vaterländische Front, die sich „klar zum
selbständigen, christlichen, deutschen,
berufsständischen Bundesstaat Österreich bekennen“.
26. August
Türkei/International 1937 – U-Boote, die in die
türkische Meerenge einfuhren und die Angabe ihrer
Identität verweigerten, sollten – einer Warnung der
türkischen Regierung zufolge – künftig „mit dem Ziel
der Versenkung angegriffen werden“. Diesen Schritt
hatte die Regierung mit den Angriffen gegen
Handelsschiffe durch U-Boote unbekannter
Nationalität begründet.
26. August
Deutsches Reich 1937 – Die Berliner Reichsstelle für
hauswirtschaftliche Forschungs- und Versuchsarbeit
hatte eine Untersuchung über die Lebenshaltung
deutscher Familien durchgeführt. Dabei war
festgestellt worden, dass 50 bis 70 Prozent des
Familien-Einkommens für
Ernährung aufgewendet wurde.
26. August
Radrennsport 1937 – In der dänischen Hauptstadt
waren die Radsport-Weltmeisterschaften vom 21. bis
zum 29. August ausgetragen worden. Dabei war der
Deutsche Walter Lohmann Weltmeister der Steher
geworden.
26. August
Berlin/Film 1937 – In Berlin war der Kriminal- und
Abenteuerfilm „Gauner im Frack“ zur Uraufführung
gelangt. Er war unter der Regie von Johannes Riemann
entstanden. U. a. waren Camilla Horn, Paul Klinger
und Karl Martell zu sehen.
26. August
Deutsches Reich/Frankreich/International 1937 – Das
Führungskorps der Hitlerjugend (HJ) hatte unter der
Führung des stellvertretenden Reichsjugendführers
Hartmann Lauterbacher die Pariser Weltausstellung
besucht.
27. August
Spanien 1937 – Durch eine überraschende Offensive
war es den spanischen Regierungstruppen gelungen,
gegen die Faschisten Erfolge zu erzielen an der
nordspanischen Aragon-Front.
27. August
Frankreich/Spanien 1937 – Rund 50.000 Flüchtlinge
aus Nordspanien hatten sich derzeit in Südfrankreich
aufgehalten.
27. August
Japan/China 1937 – Auf die chinesische Hauptstadt
Nanking war ein Großangriff der japanischen
Luftwaffe verübt worden. Dabei kamen 500 Menschen
ums Leben.
28. August
Deutschland 1937 – In Stuttgart hatte der Leiter der
Auslandsorganisation, Ernst Wilhelm Bohle, die 5.
Reichstagung des NSDAP-Verbandes der
Auslandsdeutschen eröffnet.
29. August
China/Japan 1937 – Japanische Flugzeuge hatten den
Bahnhof von Nantao bei Schanghai bombardiert. Dabei
waren 700 chinesische Flüchtlinge umgekommen.
Weitere 1.200 waren verletzt worden.
29. August
Deutsches Reich 1937 – In der sächsischen Stadt
Leipzig begann die Herbstmesse 1937. Sie hatte bis
zum 2. September gedauert. Vertreten waren 5.500
Aussteller, von denen 361 aus dem Ausland gekommen
waren. Insgesamt waren 118 Millionen Reichsmark
umgesetzt worden, 20 Millionen mehr als 1936.
29. August
Fußball 1937 – In Königsberg hatte die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft 4:1 gegen Estland in
einem Ausscheidungsspiel um die Weltmeisterschaft
gewonnen.
30. August
Deutschland 1937 – Der frühere deutsche Gesandte in
Ägypten, Eberhard von Stohrer, war vom Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler zum neuen Botschafter bei
der nationalspanischen Regierung in Salamanca
ernannt worden. Der Berufsdiplomat hatte Deutschland
bereits während des Ersten Weltkrieges in Spanien
diplomatisch vertreten.
30. August
Völkerbund 1937 – Dem Völkerbund in Genf (Schweiz)
war von der chinesischen Regierung eine Denkschrift
vorgelegt worden. Daran erklärte China im Sinne des
Völkerbundpaktes Japan zum Angreifer und machte
detaillierte Angaben zu den Angriffshandlungen.
30. August
Boxen 1937 – Der US-amerikanische
Schwergewichtsboxer Joe Louis hatte in New York
gegen den Briten Tommy Farr den Kampf um die
Weltmeisterschaft nach Punkten gewonnen.
31. August
Frankreich 1937 – Für die Regierung von
Ministerpräsident Camille Chautemps war mit dem
heutigen Tag das Recht, Gesetze einfach per
Verfügung zu erlassen, beendet. Das Verfügungsrecht
hatte Chautemps vom Parlament erhalten, um auf die
kritische wirtschaftliche und finanzielle Situation
des Landes schnell reagieren zu können.
31. August
Berlin/Film 1937 – Der unter der Regie von Detlef
Sierck entstandene Spielfilm „Zu neuen Ufern“ war in
Berlin uraufgeführt worden. Die Hauptrollen waren u.
a. mit Zarah Leander und Willy Birgel besetzt. Der
Film war als „künstlerisch wertvoll“ ausgezeichnet
worden.
31. August
Frankreich 1937 – Vier private und zwei staatliche
Eisenbahngesellschaften gingen in der „Société
nationale des chemins de fer français“ auf. Der
Vertrag der neuen französischen nationalen
Eisenbahngesellschaft war am 1. Januar 1938 wirksam
geworden.
31. August
Deutsches Reich 1937 – Nach einer Bestimmung des
Reichsfinanzministeriums wurden Kinderbeihilfen nur
arischen Eltern gewährt.
August 1937 Deutschland in den Nachrichten
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