Dezember 1937 - Kriegsgerüchte wurden immer
lauter
Anlässlich der Übernahme des
Wirtschaftsministeriums in Berlin hatte der
Beauftragte für den Vierjahresplan, Hermann Göring,
eine Rede gehalten, in der erklärte, das kein
Kurswechsel der deutschen Wirtschaftspolitik
beabsichtigt sei. Bezeichnend war aber, dass Göring
nun als Beauftragter für den Vierjahresplan zur
Kriegsvorbereitung bezeichnet wurde. Eine kleine,
aber alarmierende Veränderung. Wohin der Weg ging,
ließ sich auch daran erkennen, dass Göring eine
Reduzierung der Devisen- und Rohstoffzuteilungen für
jüdische Unternehmen angekündigt hatte. Besonders
krass deutlich wurden die Kriegsvorbereitungen, als
Reichskriegsminister Werner von Blomberg eine
Weisung herausgab, in der ein Angriffskrieg gegen
die Tschechoslowakei vorgesehen war. Inzwischen
hatte der Duce und Ministerpräsident Benito
Mussolini den Austritt Italiens aus dem Völkerbund
bekanntgegeben. Deutschland gehörte seit 1933 schon
nicht mehr zum Völkerbund. Die beiden Länder hatten
sich gegenseitige Unterstützung in wirtschaftlichen
Belangen zugesichert.
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November 1937
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Januar
1938 >>
Wichtige Ereignisse im
Dezember 1937
1. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler hatte den Staatssekretär und Chef der
Präsidialkanzlei, Otto Meißner, zum Staatsminister
ernannt. Meißner war seit 1923 Staatssekretär. Er
hatte schon unter Friedrich Ebert und Paul von
Hindenburg gedient, bevor er Hitler diente.
1. Dezember
Ungarn/Österreich/Deutschland 1937 – Der ungarische
Reichsverweser Miklós Horthy hatte in einem Gespräch
mit dem deutschen Gesandten in der ungarischen
Hauptstadt Budapest Gerüchte als unsinnig
bezeichnet, nach denen es österreichisch-ungarische
Vereinbarungen geben würde für den Fall eines
Konfliktes zwischen dem Deutschen Reich und
Österreich.
2. Dezember
Deutschland/Spanien 1937 – Der deutsche Botschafter
bei der spanischen Gegenregierung von Francisco
Franco Bahamonde, Eberhard von Stohrer, hatte in
Salamanca Gespräche über angeblich geplante
Erzlieferungen der Faschisten an Großbritannien
geführt. Dadurch sah das Deutsche Reich seine
wirtschaftlichen Interessen in Spanien als gefährdet
an.
2. Dezember
Spanien/Mandschukuo 1937 – Das von Japan errichtete
„Kaiserreich“ in der Mandschurei, das seit dem 1.
März 1932 bestand und die spanische Franco-Regierung
hatten Urkunden ausgetauscht, die eine gegenseitige
Anerkennung zum Inhalt hatten.
2. Dezember
Brasilien 1937 – Staatspräsident und Diktator
Getúlio Dornelles Vargas hatte die Auflösung aller
politischen Parteien verfügt.
2. Dezember
Deutsches Reich 1937 – In einer Rede anlässlich der
Übernahme des Wirtschaftsministeriums in Berlin
hatte der Beauftragte für den Vierjahresplan,
Hermann Göring, geäußert, dass er nicht die Absicht
habe, einen Kurswechsel in der deutschen
Wirtschaftspolitik vorzunehmen.
2. Dezember
Berlin/Film 1937 – Der Spielfilm „Zweimal zwei im
Himmelbett“ war in Berlin zur Uraufführung gelangt.
Er war unter der Regie von Hans Deppe entstanden. In
den Hauptrollen waren Carola Höhn, Georg Alexander,
Mady Rahl u. a. zu sehen.
2. Dezember
Frankreich/Deutschland 1937 – Reichsjugendführer
Baldur von Schirach hatte bei einem privaten Besuch
in Paris die begonnene Aussprache mit dem
französischen Ministerpräsidenten Camille Chautemps
fortgesetzt.
3. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Der Beauftragte für den
Vierjahresplan zur Kriegsvorbereitung, Hermann
Göring, hatte angeordnet, dass die Beschäftigten
künftig auch an
Feiertagen den regelmäßigen
Arbeitsverdienst zu bekommen hatten.
3. Dezember
Frankreich/Polen 1937 – Der französische
Außenminister Yvon Delbos war zu Gesprächen mit der
polnischen Regierung in der Hauptstadt Warschau
eingetroffen.
3. Dezember
Großbritannien/Palästina 1937 – Der britische
Premierminister Neville Chamberlain hatte den
bisherigen Gouverneur von Tanganjika, Harold Alfred
MacMichael, als Nachfolger von Arthur Wauchope zum
neuen britischen Hochkommissar für Palästina
ernannt.
3. Dezember
Breslau 1937 – Nach dem gleichnamigen Stück von
Gerhart Hauptmann war in Breslau (heute Wroclaw in
Polen) der Spielfilm „Der Biberpelz“ zur
Uraufführung gelangt. Er war unter der Regie von
Jürgen von Alten entstanden. In den Hauptrollen
waren u. a. Heinrich George, Ida Wüst und Rotraut
Richter zu sehen.
4. Dezember
Japan/China 1937 – Als japanische Truppen
versuchten, das Gelände der französischen
Niederlassung in der chinesischen Hafenstadt zu
passieren, war es in Schanghai zu mehreren
Zwischenfällen gekommen. Die Japaner waren von
französischen Truppen daran gehindert worden und
hatten erst nach langen Verhandlungen die Erlaubnis
zum Betreten des Gebietes erhalten.
4. Dezember
Schach 1937 – Durch den Wettkampfsieg gegen den
Niederländer Max Euwe hatte der
russisch-französische Schachspieler Alexander
Aljechin den Schachweltmeistertitel zurückgewonnen.
5. Dezember
Jugoslawien/Italien 1937 – Der jugoslawische
Ministerpräsident Milan Stojadinovic war zu
Gesprächen mit dem Duce und Ministerpräsidenten
Benito Mussolini nach Rom gereist.
5. Dezember
Polen/Frankreich/CSR 1937 – Gegenüber dem
französischen Außenminister Yvon Delbos hatte sein
polnischer Amtskollege Józef Beck geäußert, dass
eine Versöhnung mit der Tschechoslowakei für Polen
schwierig sein, weil es alte Streitigkeiten über die
polnischen Minderheiten in der CSR gab.
6. Dezember
Deutschland 1937 – Der bayerische Reichsstatthalter
und General Franz Ritter von Epp hatte in Berlin in
seiner Funktion als Leiter des Kolonialpolitischen
Amtes der
NSDAP eine Rede gehalten, in der er die
„Rückerstattung des kolonialen Eigentums“ gefordert
hatte.
6. Dezember
Japan/China 1937 – Im eroberten Schanghai hatten die
Japaner eine autonome Regierung für Groß-Schanghai
mit dem Namen Tatac gebildet.
7. Dezember
Österreich/Deutschland 1937 – Nach Beendigung
deutsch-österreichischer Kulturgespräche hatte das
österreichische Bundeskanzleramt mehrere Bücher
verboten, die sich kritisch mit dem
Nationalsozialismus auseinandersetzten. U. a. betraf
es „Hitler“ von Rudolf Olden.
7. Dezember
Österreich 1937 – In der österreichischen Hauptstadt
Wien hatte der österreichische Schriftsteller Franz
Werfel einen Vortrag „Von der Glückseligkeit des
Menschen“ gehalten.
7. Dezember
Deutschland 1937 – In einem Schreiben der
Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung an das
Auswärtige Amt war über die „Ergebnisse der
jüdischen Auswanderung“ berichtet worden.
8. Dezember
Deutschland 1937 – Bezüglich der neueren Chemie und
Physik sollten die deutschen Wissenschaftler
Forschungsfreiheit genießen. Dies hatte Reichsleiter
Alfred Rosenberg verfügt.
8. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Um der Gefahr einer weiteren
Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche im ganzen
Reich zu begegnen hatte der Reichsnährstand die
Berliner „Grüne Woche 1938“ abgesagt.
8. Dezember
Deutsches Reich 1937 – In Berlin hatte der
Vorsitzende der Sudetendeutschen Partei, Konrad
Henlein, die erste sudetendeutsche Kunstausstellung
eröffnet. Die Ausstellung war von der
Sudetendeutschen Kulturgemeinschaft veranstaltet
worden.+9. Dezember
Japan/China 1937 – Japan hatte der Besatzung von
Nanking unter Marschall Chiang Kai-shek ein
Ultimatum überreicht und damit mit der Belagerung
von Nanking begonnen. Danach sollte die Stadt bis
zum 10. Dezember den japanischen Truppen übergeben
werden. Sie würde ansonsten in Schutt und Asche
gelegt werden.
9. Dezember
Deutsches Reich/Hamburg 1937 – Das Reichskabinett
hatte ein Gesetz über die Verfassung und Verwaltung
der Hansestadt Hamburg verabschiedet, wodurch Senat
und Staatsrat von Hamburg aufgehoben worden waren.
9. Dezember
Deutschland 1937 – Per Gesetz war das Deutsche Rote
Kreuz neu organisiert worden. Unter der Einheit
„Deutsches Rotes Kreuz“ waren die Untergliederungen
zusammengefasst worden.
10. Dezember
Deutschland 1937 – Trotz der wachsenden Konkurrenz
durch den Straßenverkehr konnte die Deutsche
Reichsbahn eine Steigerung der Betriebsleistungen
gegenüber dem Vorjahr für das Jahr 1937 verzeichnen.
10. Dezember
Österreich 1937 – Der österreichische Ministerrat
hatte die Rückgabe Vermögens an das Haus Habsburg
beschlossen, das im Jahr 1919 konfisziert worden
war.
10. Dezember
Nobelpreis/International 1937 – In der schwedischen
Hauptstadt Stockholm waren die Nobelpreise für
Physik, Chemie, Medizin und
Literatur verliehen
worden. Der Friedensnobelpreis, der in der
norwegischen Hauptstadt Oslo vergeben wurde, ging an
den Briten Edgar Algemon Robert Viscount Cecil of
Chelwood.
10. Dezember
CSR 1937 – In der Hauptstadt Prag war der
US-amerikanische Spielfilm „Saratoga“ angelaufen.
Regie hatte Jack Conway geführt. In den Hauptrollen
waren Jean Harlow und Clark Gable zu sehen.
10. Dezember
Schottland 1937 – In Schottland waren bei Castlecary
bei einem Eisenbahnunglück 34 Menschen ums Leben
gekommen. Weitere 40 Menschen waren verletzt worden.
10. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Im Norden Deutschlands hatten
Schneeverwehungen zu starken Verkehrsbehinderungen
geführt. Die Züge der Reichsbahn hatten Verspätungen
von bis zu vier Stunden.
10. Dezember
Honduras/Nicaragua 1937 – In der Hauptstadt von
Costa Rica, San José, hatten Vertreter von Honduras
und Nicaragua ein Friedensprotokoll unterzeichnen.
Damit sollten die Grenzstreitigkeiten beigelegt
werden zwischen den beiden mittelamerikanischen
Staaten.
11. Dezember
Völkerbund 1937 – In Rom hatte der italienische Duce
und Ministerpräsident Benito Mussolini den Austritt
Italiens aus dem Völkerbund bekanntgegeben.
11. Dezember
Deutschland 1937 – Die Produktion von Seifen und
Fetten aus Kohle betrug in diesem Jahr 20.000
Tonnen. Im Jahr 1938 soll es eine Erhöhung der
Produktion auf 60.000 Tonnen geben.
11. Dezember
Japan/China/USA 1937 – Das amerikanische Kanonenboot
„Panay“, das Amerikaner aus Nanjing (Nanking)
evakuierte und drei US-Öltanker im Geleit gehabt
hatte, war auf dem Jangtsekiang von japanischen
Flugzeugen versenkt worden.
12. Dezember
Deutschland 1937 – Reichsernährungsminister und
Reichsbauernführer Walther Darre hatte in einer
Rundfunkrede für die landwirtschaftliche Produktion
1937 eine positive Bilanz gezogen.
12. Dezember
Sowjetunion 1937 – Alle 1143 Kandidaten des
Wahlblocks der Kommunisten und der Parteilosen waren
bei den Wahlen in den Obersten Sowjet gewählt
worden. Die Wahlbeteiligung hatte amtlichen Angaben
zufolge 96,5 Prozent betragen.
12. Dezember
Tennis 1937 – In Hamburg hatte Schweden im Tennis
Deutschland 3:0 besiegt.
13. Dezember
Japan/China 1937 – Japanische Truppen hatten die
chinesische Hauptstadt Nanking erobert und begingen
das „Massaker von Nanking“. Dabei war es auch zum
Hyakunin-giri Kyoso gekommen, dem Wettstreit zweier
japanscher Offiziere, wer zuerst 100 Menschen mit
dem Schwert töten konnte. Das Massaker dauerte bis
zum 7. Februar 1938.
13. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Einer Anordnung des
Reichswirtschaftsministeriums zufolge durften beim
Winterschlussverkauf im Januar/Februar 1938
Textilartikel, bei denen es sich nicht um
ausgesprochene Modeartikel handelte, nicht zu
Sonderpreisen angeboten werden. Das betraf u. a.
Bettwäsche, und Handtücher.
13. Dezember
Boxen 1937 – In New York hatte der Deutsche Max
Schmeling in einem Schwergewichts-Boxkampf den
US-Amerikaner Harry Thomas durch K. o. in der achten
Runde besiegt.
14. Dezember
Japan/China 1937 – Nach dem Fall der Hauptstadt
Nanking hatten die Japaner in Peking eine
„vorläufige Regierung der Republik China“ gebildet.
14. Dezember
Deutschland 1937 – Innenminister Wilhelm Frick hatte
einen Erlass über die „vorbeugende
Verbrecherbekämpfung“ veröffentlicht. Danach konnten
„Berufs- und Gewohnheitsverbrecher“ in polizeiliche
„Vorbeugehaft“ genommen werden ebenso wie
„Asoziale“.
15. Dezember
Spanien 1937 – Bei Teruel südlich von Zaragoza
hatten spanische Regierungstruppen eine
Großoffensive begonnen.
15. Dezember
Südtirol 1937 – Bei einem Lawinenunglück waren neun
Menschen ums Leben gekommen. Es hatte sich bei den
Opfern durchweg um Skilehrer und Bergführer
gehandelt.
15. Dezember
Deutschland 1937 – Der Beauftragte für den
Vierjahresplan zur Kriegsvorbereitung, Hermann
Göring, hatte eine Reduzierung der Devisen- und
Rohstoffzuteilungen für jüdische Unternehmen
angekündigt.
15. Dezember
Deutschland 1937 – Die Dornier-Werke in
Friedrichshafen hatten das neue Flugboot „Do 24“
vorgestellt. Es hatte eine Länge von 22 Metern und
erreichte eine Geschwindigkeit von mehr als 300
km/h.
15. Dezember
Deutschland 1937 – Der Vater der 38-jährigen Therese
Neumann, genannt Therese von Konnersreuth, hatte
eine von der bayerischen Kirchenleitung gewünschte
ärztliche Untersuchung seiner Tochter verweigert.
16. Dezember
Schweiz 1937 – In Bern hatte die Schweizer
Bundesversammlung den Vizepräsidenten des
Bundesrates, Johannes Baumann, zum Bundespräsidenten
für das Jahr 1938 gewählt. Baumann war mit 153 von
181 gültigen Stimmen gewählt worden.
16. Dezember
Sowjetunion 1937 – In der Hauptstadt Moskau hatte
das Militärkollegium des Obersten
Kriegsgerichtshofes der UdSSR acht hohe Funktionäre
verurteilt. Darunter hatte sich auch der bisherige
Botschafter in der Türkei, Lew M. Karachan,
befunden. Die Angeklagten waren wegen
„Landesverrats, terroristischer Tätigkeit und
Spionage“ zum Tode verurteilt worden. Die
Hinrichtung war noch am selben Tag vollzogen worden.
16. Dezember
Deutschland 1937 – In Kiel hatte der deutsche
Reichskommissar für die Preisbildung, Joseph Wagner,
über das Thema „Preispolitik im Rahmen des
Vierjahresplanes“ gesprochen. Wagner gab an, dass
der Preisstand des Jahres 1936 „fast unverändert“
gehalten worden war.
16. Dezember
Schach 1937 – Der russische Schachspieler Alexandr
A. Aljochin war durch einen Sieg über den
Niederländer Machgielis (Max) Euwe Weltmeister
geworden.
16. Dezember
Hamburg/Film 1937 – Der Spielfilm „Gasparone“, der
nach der gleichnamigen Operette von Karl Millöcker
entstanden war, war in Hamburg uraufgeführt worden.
Regie hatte Georg Jacoby geführt. In den Hauptrollen
waren Marika Rökk und Johannes Heesters zu sehen.
16. Dezember
USA 1937 – Von der Gefängnisinsel Alcatraz hatten
die Häftlinge Theodore Cole und Ralph Roe eine
Fluchtversuch unternommen. Ihr weiterer Verbleib war
ungeklärt. Wahrscheinlich waren sie in der Bucht von
San Francisco (US-Bundesstaat Kalifornien) ums Leben
gekommen. Da ihre Leichen jedoch nie gefunden
wurden, hielten sich Gerüchte von einer gelungenen
Flucht hartnäckig.
16. Dezember
Schweiz 1937 – Im Zürcher Schauspielhaus war die
Komödie „Napoleon I.“ von Ferdinand Bruckner zur
Uraufführung gelangt. Unter der Regie von Leopold
Lindtberg spielte Leonhard Steckel die Titelrolle.
17. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Im Deutschen Reich waren
sechs Teilstücke der Reichsautobahn mit einer
Gesamtlänge von 218 km für den Verkehr freigegeben
worden. Damit waren insgesamt 2026
Autobahn-Kilometer fertiggestellt worden.
17. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Das Deutsche Reich hatte zur
„Fortführung der von der Reichsregierung
übernommenen Aufgaben“ eine weitere Anleihe in Höhe
von einer Milliarde Reichsmark begeben.
18. Dezember
Frankreich/Europa 1937 – Der französische
Außenminister Yvon Delbos hatte mit einem Besuch in
Prag (CSR) seine Reise durch Länder Ost- und
Südeuropas beendet. In einer amtlichen Verlautbarung
über die Prager Gespräche war „eine Übereinstimmung
Frankreichs und der Tschechoslowakei in allen
Fragen“ festgestellt worden.
18. Dezember
Deutschland/Großbritannien 1937 – Die deutsche
Presse hatte mit scharfer Zurückweisung auf einen
Artikel im britischen „Daily Herald“ reagiert. In
einem Bericht über die deutsche Propagandatätigkeit
im Ausland waren von der Zeitung u. a. die
Aufwendungen der Reichsregierung für diesen Bereich
mit 20 Millionen Pfund (246,4 Millionen Reichsmark)
angegeben worden.
18. Dezember
Frankreich 1937 – Die Regierung des Landes hatte
eine stärkere Überwachung der Ausländer beschlossen,
die sich in Frankreich aufhielten. Grund für diese
Maßnahme waren verschiedene „kriminelle Ereignisse“
der letzten Wochen, an denen vermutlich Ausländer zu
den Beteiligten gehört hatten.
18. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Amtlichen vorläufigen Angaben
zufolge war beim Außenhandel des Deutschen Reiches
eine Steigerung um 15 Prozent gegenüber 1936 zu
verzeichnen.
18. Dezember
Deutschland/Italien 1937 – Das Deutsche Reich und
Italien hatten sich in einem geheimen Protokoll auf
gegenseitige Unterstützungen auf wirtschaftlichem
Gebiet geeinigt.
18. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Der Präsident der
Reichsmusikkammer, Peter Raabe, hatte eine
Verordnung „zum Schutz der deutschen Kultur vor
unerwünschter Musik“ erlassen.
18. Dezember
Berlin/Film 1937 – In Berlin hatte die Liebesromanze
„La Habanera“ (Regie: Detlef Sierck) Premiere. In
der Hauptrolle war Zarah Leander zu sehen. Die
Filmmusik hatte Lothar Brühne geschrieben.
19. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Wie schon am 12. Dezember
konnten die Bürger auch an diesem Tag – durch die
Genehmigung eines verkaufsoffenen Sonntags –
Weihnachtseinkäufe erledigen.
19. Dezember
Eishockey 1937 – In Basel (Schweiz) hatte die
deutsche Mannschaft das Gastgeber-Team beim
Eishockey-Länderkampf 3:1 besiegt.
20. Dezember
Rumänien 1937 – Die Parlamentswahlen waren mit einer
Niederlage der nationalliberalen Regierungspartei
von Ministerpräsident Gheorghe Tatarascu zu Ende
gegangen.
20. Dezember
Spanien 1937 – Den spanischen Regierungstruppen war
es bei ihrem Großangriff auf Teruel (südlich von
Zaragoza) gelungen, die Stadt einzuschließen. Damit
hatten sie die Verbindung der Faschisten nach
Zaragoza abgeschnitten.
21. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Reichskriegsminister Werner
von Blomberg hatte eine Weisung herausgegeben. Diese
hatte einen Angriffskrieg gegen die Tschechoslowakei
vorgesehen.
21. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Die Reichsregierung hatte ein
Gesetz über den Ausbau der Rentenversicherung
beschlossen. U. a. waren darin
Beitragserleichterungen und Rentenerhöhungen für
Bergleute enthalten. Die Finanzierung der Maßnahmen
sollte aus den Überschüssen der
Arbeitslosenversicherung erfolgen.
21. Dezember
Deutschland/Film 1937 – Die deutsch-italienische
Coproduktion „Mutterlied“ gelangte in Dresden zur
Uraufführung. Er entstand unter der Regie von
Carmine Gallone. In der Hauptrolle war der Sänger
Benjamin Gigli zu sehen.
21. Dezember
USA/Film 1937 – Im Carthay Circle Theater in Los
Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) hatte der erste
abendfüllende Zeichentrickfilm von Walt Disney
„Schneewittchen und die sieben Zwerge“ vor einem
durchweg erwachsenen Publikum Premiere. Es war
ausschließlich Hollywood-Prominenz geladen gewesen.
22. Dezember
Japan/China 1937 – Nach der Einnahme von Nanking am
13. Dezember waren die japanischen Truppen gegen die
südchinesische Hafenstadt Kanton vorgerückt.
22. Dezember
Spanien 1937 – Die Stadt Teruel war von spanischen
Regierungstruppen besetzt worden. Die Faschisten
hielten nur noch die Militärgarnison.
22. Dezember
Deutschland 1937 – Am Neuen Operettentheater Leipzig
war die Operette „Balkanliebe oder Die Gräfin von
Durazzo“ von Rudolf Kattnigg zur Uraufführung
gelangt. Das Libretto stammte von Erik Kahr und
Bruno Hardt-Warden.
23. Dezember
Deutschland/Spanien 1937 – Die deutschen
Kriegsgeräte-Lieferungen an die spanischen
Faschisten hatten einen Wert von monatlich vier
Millionen Reichsmark. Dies ging aus Aufzeichnungen
von Georg Ripken, Legationssekretär in der
Wirtschaftspolitischen Abteilung im Auswärtigen Amt
hervor.
23. Dezember
Deutschland 1937 – Die NSDAP und das Winterhilfswerk
(WHW) hatten im ganzen Reich sogenannte
Volksweihnachtsfeiern veranstaltet.
23. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler hatte dem Intendanten der Preußischen
Staatsschauspiele, Gustav Gründgens, den Titel
„Generalintendant“ verliehen.
23. Dezember
Deutschland 1937 – Zur Einsparung von wichtigen
Rohstoffen liefen im gesamten Land derzeit mehrere
Propaganda-Aktionen.
23. Dezember
Berlin/Film 1937 – In Berlin war der Spielfilm
„Tango Notturno“ zur Uraufführung gelangt. Regie
hatte Fritz Kirchhoff geführt. Die Hauptrollen
spielten u. a. Pola Negri, Elisabeth Flickenschildt
und Albrecht Schoenhals.
24. Dezember
Nazareth 1937 – Bei Nazareth (heute in Israel) war
es zu einem heftigen Schusswechsel zwischen
arabischen Freischärlern und britischem Militär
gekommen.
24. Dezember
Japan/China 1937- Japanische Einheiten hatten nach
tagelangen Kämpfen die chinesischen Stadt Hangtschou,
südwestlich von Schanghai, erobert.
24. Dezember
Vatikan 1937 – Papst Pius XI. hatte beim
Weihnachtsempfang der Kardinäle im Vatikan scharfe
Angriffe gegen die deutsche Kirchenpolitik
gerichtet.
25. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Für die Weihnachtstage war
rund 40 Pastoren der Bekennenden Kirche, die sich in
Haft befanden, ein Hafturlaub von den Behörden
gewährt worden.
25. Dezember
Deutschland 1937 – Am Schauspielhaus in Leipzig war
das Singspiel „Juchten und Lavendel“ von Helmut
Käutner zur Uraufführung gelangt.
26. Dezember
Deutschland 1937 – An den Städtischen Bühnen
Düsseldorf war die Operette „Abenteuer in Algier“
von Arno Vetterling zur Uraufführung gelangt.
27. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Der Reichsnährstand hatte
nach den Absagen des Reichsbauerntages 1937 und der
„Grünen Woche 1938“ nun auch die für den Mai 1938
geplante Reichsnährstandsausstellung abgesagt. Grund
war die Maul- und Klauenseuche im Land.
27. Dezember
Niederlande/Italien/International 1937 – Der
niederländische Außenminister Jacob Adriaan Nicolaas
Patijn hatte die Unterzeichnerstaaten der
Oslo-Konvention zur Abgabe eine gemeinsamen
Erklärung über die Anerkennung der italienischen
Eroberung Abessiniens (Äthiopien) aufgefordert.
28. Dezember
Rumänien 1937 – Der rumänische König Karl II. hatte
den Vorsitzenden der Nationalchristlichen Partei,
Octavian Goga, mit der Bildung einer neuen Regierung
beauftragt. In der Hauptstadt Bukarest hatte der
neue Ministerpräsident Goga seine
Regierungserklärung abgegeben und die Parole der
rechtsgerichteten Regierung „Rumänien den Rumänen“
verkündet. Das Verbot von drei liberalen Zeitungen
war eine der ersten Amtshandlungen von Goga.
29. Dezember
Irland 1937 – Die neue irische Verfassung war in
Kraft getreten. Dadurch hatte sich der Freistaat
Irland unter dem künftigen Namen „Eire“ oder
„Irland“ aus dem Commonwealth gelöst. Die
innenpolitischen Angelegenheiten wurden nunmehr
unter Ausschluss des britischen Königs geregelt.
29. Dezember
Spanien 1937 – Nach der Ankunft faschistischer
Einsatztruppen bei der Stadt Teruel hate eine große
Gegenoffensive der Franco-Einheiten begonnen. Seit
dem 22. Dezember war ein Großteil der Stadt in der
Gewalt von Regierungstruppen.
29. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Reichswirtschaftsminister
Hermann Göring hatte Juden aus der Organisation der
gewerblichen Wirtschaft ausgeschlossen.
30. Dezember
Ägypten 1937 – Wegen „unbefriedigender
Geschäftsführung“ hatte König Faruk I. von
Ägypten
den nationalistisch eingestellten
Ministerpräsidenten Mustafa an-Nahhas Pascha
entlassen und Mohammed Mahmud zum neuen
Ministerpräsident ernannt.
30. Dezember
Rumänien 1937 – Ministerpräsident Octavian Goga
hatte massive Einschränkungen für jüdische
Gewerbetreibende angeordnet und die Enteignung
jüdischen Grundbesitzes in Rumänien verfügt.
30. Dezember
Frankreich/International 1937 – Die französische
Astronomin Marguerite Laugier hatte den Asteroiden
(1461) Jean-Jacques entdeckt.
30. Dezember
Deutsches Reich 1937 – Aufgrund eines Erlasses aus
dem Reichswissenschaftsministerium waren alle
jüdischen Lehrer an jüdischen Schulen aus dem
Beamtenverhältnis entlassen worden.
31. Dezember
Deutschland 1937 – Die Maul- und Klauenseuche betraf
derzeit 17.500 Gehöfte. Diese besagten Angaben des
Reichsgesundheitsministeriums.
31. Dezember
Deutschland 1937 – Im Deutschen Reich waren im Jahr
1937 insgesamt 504.093 Personen rechtskräftig
verurteilt worden. Im Jahr 1936 waren es 440.530
Personen gewesen.
31. Dezember
CSR 1937 – Das Wochenblatt der reichsdeutschen
sozialdemokratischen Emigranten in der
Tschechoslowakei, der „Neue Vorwärts“, war zum
letzten Mal in Prag erschienen. Die Redaktion war
auf Druck der tschechoslowakischen Behörden nach
Paris verlagert worden.
31. Dezember
Deutschland 1937 – Die Grenzen des Deutschen Reichs
waren völkerrechtlich auf diesen Stichtag festgelegt
worden. Diese galten bis 1990 und erst mit dem
Zwei-plus-Vier-Vertrag hatte Deutschland seine
territoriale Souveränität über die Gebiete östlich
von Oder und Neiße verloren.
Dezember 1937 Deutschland in den Nachrichten
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