Oktober 1937 - Sparen, Altstoffe sammeln, Fisch
essen
Das Deutsche Reich musste auf allen Ebenen
sparen. Die Presse rief immer wieder dazu auf, dass
die Bevölkerung Altpapier sammeln sollte, um den
Holzverbrauch zur Papierherstellung einzudämmen. In
Hamburg hatte der Reichsernährungsminister Walter
Darré aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der
Fischmärkte Hamburg-Altona die Deutschen zu mehr
Verzehr von Fisch aufgeFordert. Damit sollte ein
größerer Anteil des Fleischbedarfs im Deutschen
Reich durch den billigeren Fisch abgedeckt werden.
Nicht sparsam, sondern üppig sah dagegen die
Neugestaltung deutscher Städte aus. Dazu hatte die
deutsche Reichsregierung ein Gesetz erlassen.
Vorrangig betrieben werden sollte die Neugestaltung
in Berlin, München, Nürnberg und Hamburg. Auch
Rückwanderer sollten „eingespart“ werden. Alle
Emigranten, die das Reich nach dem 30. Januar 1933
verlassen hatten, wurden bei ihrer Rückkehr
verhaftet. Bei Juden wurden automatisch politische
Gründe für das Verlassen Deutschlands unterstellt.
Während Arier schnell wieder aus den Fängen der
Gestapo freikamen, war es für Juden sehr viel
schwerer.
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September 1937
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November
1937 >>
Wichtige Ereignisse im
Oktober 1937
1. Oktober
Frankreich/Spanien 1937 – In der französischen
Hauptstadt Paris hatte der Innenminister des Landes,
Marx Dormoy, die Repatriierung von 65.000 spanischen
Flüchtlingen angekündigt, die sich derzeit in
Frankreich aufhielten. Diese Maßnahme hatte Dormoy
mit wirtschaftlichen Motiven begründet: Es war für
Frankreich nicht möglich, täglich rund eine Million
Francs (97.700 Reichsmark) aufzubringen, um für den
Unterhalt der Flüchtlinge zu sorgen.
1. Oktober
Großbritannien/International 1937 – Die britische
Mandatsregierung hatte als Gegenmaßnahme gegen die
terroristischen Aktionen von arabischen
Widerstandskämpfern in Palästina das Hohe Arabische
Komitee verboten, das das höchste gemeinsame Gremium
der arabischen Parteien in Palästina war. Zudem
hatte Großbritannien führende Mitglieder der
Organisation verhaften und deportieren lassen.
1. Oktober
Deutschland 1937 – Der Präsident der
Reichsrundfunkkammer, Hans Kriegler, hatte bei der
Eröffnung der Nordmark-Rundfunk-Ausstellung in
Hamburg erklärt, dass im kommenden Jahr drei
Fernsehsender voll betriebsbereit sein würden: auf
dem Feldberg, auf dem Brocken und in Berlin.
1. Oktober
München/Film 1937 – Der Kriegsspionage- und
Frauenfilm „Signal in Nacht“ war in München zur
Uraufführung gelangt. Der Film entstand unter der
Regie von Richard Schneider-Edenkoben. In den
Hauptrollen waren u. a. Sybille Schmitz, Inge List
und Harald Paulsen zu sehen.
2. Oktober
Deutschland 1937 – Per Erlass hatte der Reichsführer
der Schutzstaffel (SS) und Chef der deutschen
Polizei, Heinrich Himmler, die Auflösung aller
Ersatzhochschulen, Arbeitsgemeinschaften sowie Lehr-
Studenten- und Prüfungsämter der Bekennenden Kirche
verfügt. Mit dieser Maßnahme sollte der Widerstand
der evangelischen Kirche gegen das NS-Regime
gebrochen werden. Jede Form von theologischer
Ausbildung war untersagt worden.
2. Oktober
Berlin/Musik 1937 – Im Berliner Ballhaus war der
schweizerische Jazzmusiker Teddy Staufer mit seinen
„Original Teddies“ aufgetreten. Staufer war eine der
bedeutenden Swinggrößen in Deutschland.
2. Oktober
Deutschland 1937 – In Düsseldorf war die Oper
„Magnus Fahlander“ von Fritz von Borries zur
Uraufführung gelangt.
2. Oktober
Dominikanische Republik 1937 – Vermutlich
angestachelt durch den Diktator Rafael Trujillo,
hatte ein der Dominikanischen Republik ein etwa
zweiwöchiges Massaker begonnen. Dabei waren mehr als
20.000, überwiegend dunkelhäutige, aus dem
benachbarten Haiti stammende Menschen umgebracht
worden. Sie wurden sofort als Fremde betrachtet,
wenn sie das Wort perejil (Petersilie) nicht richtig
aussprechen konnten.
2. Oktober
Automobilrennsport 1937 – In England hatte Bernd
Rosemeyer das Internationale Donington-Park-Rennen
gewonnen. Den 2. und 3. Platz hatten Manfred von
Brauchitsch und Rudolf Caracciola belegt.
3. Oktober
Deutschland 1937 – Führer und Reichskanzler Adolf
Hitler hatte bei der zentralen staatlichen
Erntedankfeier auf dem Bückeberg in Niedersachsen
Kolonien für das Reich geFordert.
3. Oktober
Großbritannien 1937 – Anlässlich eines
Demonstrationszuges der britischen Faschisten war es
im Londoner Vorort Bermondsey zu schweren
Ausschreitungen gekommen. Tausende von
Gegendemonstranten hatten versucht, den Marsch von
7.000 Faschisten aufzuhalten, die durch linke
Arbeiterviertel marschieren wollten. Trotz des
großen Polizeiaufgebotes von 3.000 Mann hatte es
Schlägereien gegeben. Als Folge davon waren 111
Personen verhaftet worden.
3. Oktober
Stuttgart 1937 – In Stuttgart war die Operette
„Monika“ von Nico Dostal und Hermann Hermecke zur
Uraufführung gelangt.
4. Oktober
International 1937 – Von einem unbekannten U-Boot
war in den Gewässern vor Spanien ein Schiff
angegriffen worden. Der britische Zerstörer
„Basilisk“ war beschossen, aber nicht getroffen
worden. Dieser Angriff war der erste seit den
Beschlüssen von Nyon (11. September) über die
„Anti-Piraten-Kontrolle“ im Mittelmeer gewesen.
4. Oktober
Deutsches Reich 1937 – Die deutsche Reichsregierung
hatte ein Gesetz über die Neugestaltung deutscher
Städte erlassen. Zur Lenkung der Bautätigkeiten
hatte die Behörden weitgehende Vollmachten erhalten.
Vorrangig betrieben werden sollte die
„Ausgestaltung“ Berlins, Münchens, Nürnbergs und
Hamburgs.
4. Oktober
Deutsches Reich 1937 – Die Dresdner Bank war wieder
in private Hänge übergegangen. Das Reich hatte seine
Aktien alle abgegeben. Aktien im Wert von 115
Millionen Reichsmark waren größtenteils von
Industriekreisen übernommen worden.
4. Oktober
Deutsches Reich 1937 – Auf der Ordensburg Vogelsang
hatte Reichsorganisationsleiter Robert Ley vor 500
Ärzten gesprochen. Diese waren Teilnehmer eines
Lehrgangs des Hauptamtes für Volksgesundheit.
5. Oktober
Deutsches Reich 1937 – In der Berliner
Deutschlandhalle hatte Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler das Winterhilfswerk (WHW) 1937/1938
eröffnet.
5. Oktober
USA 1937 – US-Präsident Franklin D. Roosevelt hatte
sich in einer großen außenpolitische Rede
(„Quarantäne-Rede“) in Chicago (US-Bundesstaat
Illinois) gegen jede Aggression und die „epidemisch
werdende Gesetzlosigkeit in der Welt“ gewandt.
5. Oktober
Polen 1937 – Das Warschauer Polytechnikum hatte als
erste Universität in Polen in den Hörsälen getrennte
Sitzbereiche für arische und jüdische Studenten
eingeführt.
5. Oktober
Deutsches Reich 1937 – In Berlin hatte der Präsident
der Reichsrundfunkkammer, Hans Kriegler,
bekanntgegeben, dass der verbesserte Volksempfänger
„VE 301 W n“ nunmehr in den Geschäften zum Verkauf
bereitstehen würde. Das neue Gerät war mit 65
Reichsmark um 11 Reichsmark billiger als es der
ursprüngliche Volksempfänger gewesen war.
5. Oktober
Österreich 1937 – Am Wiener Theater in der
Josefstadt war das Drama „In einer Nacht“ von Franz
Werfel zur Uraufführung gelangt. Regie hatte Max
Reinhardt geführt. Helena Thimig und Attila Hörbiger
spielten die Hauptrollen.
5. Oktober
Fußball 1937 – Die Fußball-Nationalmannschaften
Österreichs und Lettlands waren in Wien 2:1
auseinander gegangen.
6. Oktober
Italien/Spanien 1937 – Zur Unterstützung der
spanischen Faschisten unter Francisco Franco
Bahamonde hatte die italienische Regierung drei
Geschwader neuer „Savoya 79“-Bomber nach Spanien
geschickt.
6. Oktober
USA/Japan 1937 – Die US-amerikanische Regierung
hatte Japan offiziell zum Angreifer im
chinesisch-japanischen Konflikt erklärt.
6. Oktober
Völkerbund 1937 – In Genf (Schweiz) hatte die
Vollversammlung des Völkerbundes eine Resolution
verabschiedet, in der China die moralische
Unterstützung des Staatenbundes zugesichert worden
war. Die Resolution war mit Stimmenthaltung Polens
und Siams verabschiedet worden.
7. Oktober
Deutsches Reich 1937 – Der deutsche
Reichsjustizminister Franz Gürtner hatte die
Einführung von sogenannten Ermittlungshilfen zur
Unterstützung der Gerichte verfügt.
7. Oktober
Großbritannien/USA 1937 – Winston Churchill hatte in
Scarborough (England) auf dem Kongress der
Konservativen Partei Großbritanniens vor zu großen
Erwartungen an die Vereinigten Staaten nach der
„Quarantäne-Rede“ von US-Präsident Franklin D.
Roosevelt gewarnt.
7. Oktober
Frankreich/International 1937 – In der französischen
Hauptstadt Paris war der Autosalon 1937 eröffnet
worden. Die Ausstellung dauerte bis zum 17. Oktober.
Der internationale Trend zum Kleinwagen war auf
dieser Ausstellung deutlich zu sehen.
8. Oktober
Österreich/Deutschland 1937 – Die reichsdeutsche
Presse hatte Österreich vorgeworfen, das Abkommen
vom 11. Juli 1936, in dem sich Wien auf eine
„deutsche“ Politik festgelegt hatte, nicht
einzuhalten. Diesen Vorwürfen hatte der
österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg
widersprochen.
8. Oktober
Deutsches Reich 1937 – Die Fachschaft Artistik in
Berlin hatte „zur Schonung von Lebensmitteln“ eine
Anordnung erlassen. Diese verbot aufs Strengste die
Verwendung von Lebensmitteln bei der Vorführung von
Kunststücken auf Varietébühnen.
9. Oktober
Deutsches Reich 1937 – Für die Leibeserziehung an
Jungenschulen hatte das deutsche
Reichserziehungsministerium Richtlinien
herausgegeben. Diese bildeten eine Gewährleistung
für die Heranbildung von „leistungsfähigen
bewegungsgewandten und einsatzbereiten deutschen
Jungen“.
9. Oktober
Italien/Japan 1937 – Die italienische Regierung
hatte Japan in einer Note die volle Unterstützung
für deren Aktionen gegen China zugesagt. Diese hatte
Rom als „Ausübung des Rechtes der
Selbstverteidigung“ bezeichnet.
9. Oktober
Deutschland 1937 – Die Klage eines Arbeiters, der
von seinem Betrieb wegen Nichtbeteiligung am
Winterhilfswerk entlassen worden war, wurde vom
Arbeitsgericht Düsseldorf zurückgewiesen.
9. Oktober
International 1937 – Der internationale Börsenindex
war infolge der Beunruhigung über die Unsicherheit
der politischen Weltlage innerhalb einer Woche um 5
Prozent von 69,9 auf 66,5 gesunken.
9. Oktober
Italien/Europa 1937 – Beratungen in der
Spanien-Frage ohne deutsche Beteiligung waren von
der italienischen Regierung abgelehnt worden. Sie
hatte damit den englisch-französischen Vorschlag
einer Dreier-Kontrolle im Mittelmeer beantwortet und
die Fortführung der Londoner
Nichteinmischungs-Konferenz der 27 europäischen
Staaten geFordert.
10. Oktober
Deutschland 1937 – In Bad Segeberg hatte
Reichspropagandaminister Joseph Goebbels die
Nordmark-Feierstätte eingeweiht. Sie sollte, den
Worten Goebbels zufolge, „eine politische Kirche des
Nationalsozialismus“ sein.
10. Oktober
Österreich 1937 – In der österreichischen Hauptstadt
Wien war die neue (zweite) Reichsbrücke über die
Donau dem Verkehr übergeben worden. Nach einer
Bauzeit von vier Jahren hatte die Kettenbrücke mit
zwei 30 Metern hohen Pylonen auf zwei Strompfeilern
alles, um neben dem Stephansdom und dem Riesenrad zu
einem Wahrzeichen Wiens aufzusteigen.
10. Oktober
Fußball 1937 – Die Fußball-Nationalmannschaft
Ungarns hatte in Wien gegen die Mannschaft
Österreichs 2:1 vor 50.000 Zuschauern gewonnen.
10. Oktober
Fußball 1937 – In der französischen Hauptstadt Paris
hatte die Fußballnational-Mannschaft Frankreichs die
Nationalmannschaft der Schweiz 2:1 besiegt.
11. Oktober
Großbritannien/Deutschland 1937 – Der Herzog von
Windsor, der vom 21. Januar bis 10. Dezember 1936
als Eduard VIII. König von Großbritannien gewesen
war, war mit seiner Frau zu einem zwölftägigen
Deutschlandbesuch in Berlin eingetroffen.
11. Oktober
China/Japan 1937 – Die japanischen Invasionstruppen
in Nordchina waren nach der Einnahme des
Eisenbahnknotenpunktes Shihkiachwang südlich Peking
weiter in südlicher und westlicher Richtung
vorgerückt.
11. Oktober
Danzig 1937 – Auf dem Gauparteitag der Danziger
NSDAP hatte der Senatspräsident der Freien Stadt
Danzig, Arthur Greiser, als nächstes Ziel der
Regierung die Beseitigung der Parteien benannt.
11. Oktober
International 1937 – Der russische Astronom Grigori
Nikolajewitsch Neuimin hatte den Asteroiden (3036)
Krat entdeckt.
11. Oktober
Deutsches Reich 1937 – Reichsforst- und jägermeister
Hermann Göring hatte in der „Verordnung über die
Ausbildung zum höheren Forstdienst“ die
Berufsverbote für Juden auch auf rassische
Mischlinge ausgedehnt.
11. Oktober
Berlin/Film 1937 – In der Reichshauptstadt Berlin
war die musikalische Ehekomödie „Die unentschuldigte
Stunde“ zur Uraufführung gelangt. Sie war unter der
Regie von E. W. Emo entstanden. In den Hauptrollen
waren Gusti Huber, Gusti Wolf, Hans Moser, Theo
Lingen u. a. zu sehen. Die Musik hatten Robert Stolz
und Paul Hühn komponiert.
12. Oktober
Frankreich/Jugoslawien 1937 – In der französischen
Hauptstadt Paris war der Beistandspakt zwischen
Frankreich und Jugoslawien vom 11. November 1927
durch den französischen Außenminister Yvon Delbos
und dem jugoslawischen Ministerpräsidenten Milan
Stojadinovic um fünf Jahre verlängert worden.
12. Oktober
Rostock/Film 1937 – Der deutsche Film „Die gelbe
Flagge“, der unter der Regie von Gerhard Lamprecht
entstanden war, gelangte in Rostock zur
Uraufführung. In den Hauptrollen waren Hans Albers,
Olga Tschechowa u. a. zu sehen.
12. Oktober
Deutsches Reich 1937 – Reichsführer SS und Chef der
deutschen Polizei, Heinrich Himmler, hatte die
Veröffentlichung der ermittelten Täter mit vollem
Namen und Anschrift bei Fahrerflucht angeordnet.
13. Oktober
Deutschland/Belgien 1937 – Zwischen dem deutschen
Außenminister Konstantin Freiherr von Neurath und
dem belgischen Gesandten Vicomte Jacques Davignon
waren in Berlin Noten ausgetauscht worden, worin das
Deutsche Reich Belgien die Unverletzlichkeit seiner
Grenzen zugesichert hatte.
13. Oktober
Deutschland 1937 – am Staatlichen Opernhaus in
Dresden war das Ballett „Kartenspiel“ von Igor
Strawinsky erstmals in Europa zur Aufführung
gelangt.
13. Oktober
Berlin/Film 1937 – Nach dem gleichnamigen Schauspiel
von Avery Hopwood war in Berlin der Spielfilm „Der
Mustergatte“ zur Uraufführung gelangt. Regie hatte
Wolfgang Liebeneiner geführt. In den Hauptrollen
waren u. a. Heinz Rühmann, Leny Marenbach, Hans
Söhnker zu sehen. Der Film war als „künstlerisch
wertvoll“ ausgezeichnet worden.
14. Oktober
Japan/China 1937 – Die Chinesen hatte eine Offensive
gegen die japanischen Eindringlinge in der
ostchinesischen Küstenstadt Shanghai eröffnet,
während die japanischen Truppen in Nordwestchina mit
der Einnahme von Suiyuan weitere Fortschritte
gemacht hatten.
14. Oktober
Großbritannien 1937 – Im englischen Rochester war
für den Ozeanflugverkehr ein „Huckepack-Verfahren“
vorgestellt worden. Dabei handelte es sich um eine
Kombination aus einem Flugboot und einem
Wasserflugzeug.
15. Oktober
Deutschland/CSR 1937 – Nach lauten Protesten aus dem
Deutschen Reich gegen die Ausstellung von
antideutschen Bildern in der großen Kunstausstellung
des Prager Künstlervereins Mánes waren auf Wund des
tschechoslowakischen Unterrichtsministeriums u. a.
vier Fotomontagen von John Heartfield aus der
Ausstellung entfernt worden.
15. Oktober
Kunst/International 1937 – In New York waren bei der
35. Internationalen Bilderausstellung des
Carnegie-Instituts die jährlichen Preisträger
bekanntgegeben worden. Der Franzose Georges Braque
hatte für sein Gemälde „Das gelbe Kleide“ den ersten
Preis (1000 US-Dollar, 2480 RM) erhalten.
16. Oktober
Italien/Frankreich/Großbritannien 1937 – In London
war nach dem Scheitern eines Dreimächtegesprächs
zwischen Italien, Frankreich und Großbritannien über
die italienische Einmischung im Spanischen
Bürgerkrieg der Nichteinmischungsausschuss
zusammengetreten. Trotz offensichtlicher
Handlungsunfähigkeit war über die
„Freiwilligenfrage“ beraten worden.
16. Oktober
Palästina 1937 – Dem Großmufti von Jerusalem,
Muhammad Amin Al Husaini, war vor der Verhaftung von
mehr als 100 Führern des arabischen Widerstands in
Palästina die Flucht nach Syrien gelungen. Husaini
war der geistige Führer des Widerstands gegen die
britische Mandatsregierung gewesen.
16. Oktober
Frankreich 1937 – In der französischen Hauptstadt
Paris war das Stück „Die Gewehre der Frau Carrar“
von Bertolt Brecht in deutscher Sprache zur
Uraufführung gelangt.
17. Oktober
Frankreich 1937 – Beim zweiten Wahlgang zu den
Kantonalwahlen (erster Wahlgang 10. Oktober 1937)
verzeichneten die Volksfrontparteien (Sozialisten,
Kommunisten und Liberale) einen Stimmenzuwachs. Sie
hatten 864 Sitze (plus 45) erhalten. Die
Zentrumspartei bekam 346 Sitze (minus 58) und die
Rechten hatten 315 Sitze (plus 12) erreicht.
17. Oktober
CSR 1937 – In Teplitz (Teplice, Tschechien) war es
nach Kundgebungen der Sudetendeutschen Partei zu
Schlägereien zwischen der Polizei und
Parteianhängern gekommen.
17. Oktober
Deutsches Reich 1937 – Auf dem Annaberg in
Oberschlesien hatte Reichsjugendführer Baldur von
Schirach die Jugendherberge der Hitlerjugend (HJ)
eingeweiht. Zeitgleich waren weitere 58 neue
Jugendherbergen eröffnet worden.
18. Oktober
Deutsches Reich/CSR 1937 – Der Vorsitzende der
Sudetendeutschen Partei, Konrad Henlein, hatte in
einem Brief an den tschechoslowakischen
Staatspräsidenten Eduard Bene die Autonomie für die
sudetendeutschen Gebiete geFordert. Heinlein hatte
sich dabei auf die Vorfälle in Teplitz vom Vortag
bezogen.
18. Oktober
Deutschland 1937 – In einer Rede zum 50-jährigen
Bestehen der Fischmärkte Hamburg-Altona hatte der
deutsche Reichsernährungsminister Walter Darré die
Deutschen zu mehr Verzehr von Fisch aufgeFordert. So
würde ein größerer Anteil des Fleischbedarfs im
Deutschen Reich durch den billigeren Fisch abgedeckt
werden.
18. Oktober
USA 1937 – Ein Großflugzeug der United Air Lines war
bei Salt Lake City (US-Bundesstaat Utah) abgestürzt.
Dabei waren 19 Insassen ums Leben gekommen.
18. Oktober
Rugby 1937 – In der französischen Hauptstadt Paris
hatte Deutschland beim Internationalen Rugby-Turnier
den dritten Platz belegt. Die beiden vorderen Plätze
waren am Frankreich und Italien gegangen.
19. Oktober
Deutsches Reich 1937 – Reichsarbeitsführer
Konstantin Hierl hatte in Udersee bei Finowfurt in
der Mark Brandenburg die Reichsschule des
Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend eingeweiht.
19. Oktober
Berlin/Film 1937 – Nach der gleichnamigen Komödie
von Heinrich von Kleist war in Berlin der Film „Der
zerbrochene Krug“ (Regie: Gustav Ucicky) zur
Uraufführung gelangt. Emil Jannings war darin in
einer seiner bedeutendsten Darstellungen zu sehen.
Außerdem spielten Paul Dahlke, Elisabeth
Flickenschildt, Angela Salloker u. a. Dieser erste
hundertprozentige Theaterfilm war als
„staatspolitisch und künstlerisch wertvoll“
ausgezeichnet worden.
20. Oktober
Deutschland 1937 – Der Zeitungsdienst des
Reichsnährstandes hatte eine diesjährige
Rekord-Kartoffelernte von rund 52,5 Millionen Tonnen
gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr 1936 waren das
6,5 Millionen Tonnen mehr.
20. Oktober
Deutschland 1937 – In Frankfurt am Main war die
Internationale Kochkunstausstellung zu Ende
gegangen, die am 9. Oktober begonnen hatte.
Aussteller aus 16 Ländern präsentierten Neuheiten in
der Küchentechnik und stellten Gerichte aus den
nationalen Küchen vor.
20. Oktober
Deutschland/CSR 1937 – Der deutsche Außenminister
Konstantin Freiherr von Neurath hatte den Protest
des tschechischen Gesandten in Berlin wegen der
deutschen Berichterstattung über die Teplitzer
Vorgänge zurückgewiesen. Die Empörung der deutschen
Öffentlichkeit über die schweren Ausschreitungen
tschechischer Organe sei nur natürlich und ganz
selbstverständlich.
21. Oktober
Spanien 1937 – Mit der Eroberung der asturischen
Küstenstadt Gijon durch die spanischen Faschisten
war die letzte Bastion der Regierungstruppen (Frente
Popular) an der nordspanischen Küste an die Truppen
von General Francisco Franco gefallen.
21. Oktober
Danzig 1937 – Die letzte neben der
NSDAP in Danzig
existierende Partei, das Zentrum, war vom Danziger
Polizeipräsidenten aufgelöst worden. Begründet
worden war diese Maßnahme damit, dass sich ein
Mitglied des Zentrums durch Umgehung von Anordnungen
und Gesetzen des Staates schwerster Verstöße
schuldig gemacht hatte.
21. Oktober
Deutsches Reich 1937 – Alle Emigranten, Juden und
Arier waren bei ihrer Rückkehr nach Deutschland
verhaftet und in weltanschauliche Schulungslager
gebracht worden. Dies geschah auf Anordnung der
Geheimen Staatspolizei (Gestapo). Diese Maßnahme war
notwendig geworden zur Eindämmung des
Rückwandererstromes, insbesondere von Juden. Nach
diesem Erlass Heinrich Himmlers war ein Emigrant
jemand, der das Reich nach dem 30. Januar 1933 aus
politischen Gründen verlassen hatte. Bei Juden war
das Verlassen generell aus politischen Gründen
unterstellt worden.
22. Oktober
Finnland/Deutschland 1937 – In Berlin war
Reichsaußenminister Konstantin Freiherr von Neurath
mit seinem finnischen Amtskollegen Rudolf Holsti
zusammengetroffen. Gesprächsthema war vor allem die
Beziehung der beiden Länder zueinander. Neurath
hatte die Erwartung zum Ausdruck gebracht, dass sich
Finnland ein positives Verhältnis zum Deutschen
Reich bewahren werde.
22. Oktober
Deutsches Reich 1937 – Die Bevölkerung war durch die
deutsche Presse zum Sammeln von Altpapier aufgerufen
worden, damit am Rohstoff Holz für die
Papierherstellung durch die Wiederverwendung von
Altpapier gespart werden konnte.
22. Oktober
Berlin/Film 1937 – Der Lustspielfilm „Pat und
Parachon im Paradies“, der unter der Regie von Carl
Lamac entstanden war, wurde in Berlin uraufgeführt.
Neben Pat und Patachon waren in dem Film um eine
Südsee-Insel Lucie Englisch, Mady Rahl u. a. zu
sehen.
23. Oktober
Marokko 1937 – Französische Kolonialtruppen hatten
in der Stadt Khemisset in Französisch-Marokko eine
Kundgebung marokkanischer Nationalisten gewaltsam
aufgelöst. Sie hatten Freiheit und Selbstbestimmung
für das Land geFordert.
23. Oktober
Deutsches Reich 1937 – Nachdem die
Preisüberwachungsstellen im Deutschen Reich
Höchstpreise für Einkellerungskartoffeln festgelegt
hatten, durften beispielsweise 50 kg Kartoffeln nur
bis zu 2,55 Reichsmark verkauft werden.
24. Oktober
Italien/Spanien 1937 – Die Zahl der italienischen
„Freiwilligen“, die auf der Seite des
Faschistenführers Francisco Franco Bahamonde
kämpften, hatte Angaben der Regierung in Rom rund
40.000 betragen.
24. Oktober
Italien/Deutschland 1937 – Der deutsche Botschafter
Joachim von Ribbentrop hatte Gespräche mit dem
italienischen Außenminister Galeazzo Graf Ciano in
der Hauptstadt Rom geführt. Die Gespräche hatten der
Abstimmung der deutsch-italienischen Forderungen
nach Kolonien gedient.
24. Oktober
Fußball 1937 – In Berlin hatte die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft einen 3:0-Sieg gegen die
Mannschaft Norwegens vor 100.000 Zuschauern
errungen.
24. Oktober
Fußball 1937 – In Prag hatte die CSR ein
Fußball-Länderspiel gegen Österreich vor 33.000
Zuschauern 2:1 gewonnen.
24. Oktober
Handball 1937 – In Halle hatte die deutsche
Handball-Mannschaft 17:5 über die österreichische
Mannschaft gewonnen.
25. Oktober
Belgien 1937 – Weil er von Teilen der Presse mit
einem Skandal um die belgische Nationalbank in
Zusammenhang gebracht worden war, hatte der
belgische Ministerpräsident Paul van Zeeland sein
Amt niedergelegt.
25. Oktober
International 1937 – Zwei französische
Handelsschiffe waren im Mittelmeer nahe Spanien von
Flugzeugen unbekannter Nationalität bombardiert und
versenkt worden.
25. Oktober
Türkei 1937 – Der bisherige Wirtschaftsminister
Celal Bayar war nach dem Rücktritt des
Ministerpräsidenten Ismet Inönü neuer
Ministerpräsident der Türkei geworden. Bei den
Verhandlungen über die Mittelmeer-Piraterie in Nyon
(Schweiz) hatte sich Inönü wegen angeblicher
Kompetenzüberschreitungen mit Staatschef Kemal
Atatürk zerstritten.
25. Oktober
Deutsches Reich 1937 – Die deutsche Fliegerin Hanna
Reitsch war mit ihrem Hubschrauber Focke-Wulf Fw 61
Weltrekord mit 108,9 km/h geflogen. Reitsch war eine
der bekanntesten und erfolgreichsten Fliegerinnen
Deutschlands.
26. Oktober
Japan/China 1937 – Durch die Eroberung der Stadt
Tatschang und die Zerstörung einer Bahnlinie war es
japanischen Truppen gelungen, Schanghai vom
Nachschub aus Nanking abzuschneiden.
26. Oktober
Dänemark 1937 – Künftig sollten für Eheschließungen
von Ausländern in Dänemark die Heiratsbestimmungen
der Heimatländer Gültigkeit haben. Das hatten die
dänischen Justizbehörden verfügt.
26. Oktober
Lübeck/Film 1937 – In Lübeck war der Arztfilm „Ein
Volksfeind“ mit Heinrich George in der Hauptrolle
zur Uraufführung gelangt. Regie hatte Hans Steinhoff
geführt. Der Film erhielt die Auszeichnung
„künstlerisch wertvoll“.
26. Oktober
China/Japan 1937 – Nach dem vergeblichen Versuch
einer Verteidigung des Sihang-Warenhauses in
Shanghai hatten sich die chinesischen Verteidiger
zurückziehen müssen.
27. Oktober
Japan/China/International 1937 – Die japanische
Regierung hatte eine Teilnahme an der für den 3.
November 1937 geplanten Ostasienkonferenz über den
chinesisch-japanischen Konflikt in Brüssel (
Belgien)
abgelehnt. Die Begründung war, dass nur bilaterale
Verhandlungen zwischen den betroffenen Staaten
tatsächlich erfolgreich sein könnten.
28. Oktober
Großbritannien/International 1937 – Der britische
Oberkommissar für Palästina, Arthur Wauchope, war
wegen seines schlechten Gesundheitszustandes von
seinem Amt zurückgetreten. Dadurch hatte sich
Wauchope nicht mehr in der Lage gesehen, mit allem
Nachdruck die harte Politik der britischen
Mandatsregierung in Palästina gegen die arabische
Widerstandsbewegung weiter zu betreiben.
28. Oktober
China/Japan/Mongolei 1937 – Die militärischen Führer
in der chinesischen Inneren Mongolei hatten einen
unabhängigen Staat proklamiert. Diese militärischen
Führer standen Japan positiv gegenüber.
28. Oktober
International 1937 – Beim Vorbeiflug in nur
1,5-facher Monddistanz war der Asteroid (69230)
Hermes von dem deutschen Astronomen Karl Wilhelm
Reinmuth entdeckt worden.
29. Oktober
Japan/China 1937 – Als Basis für eine
Friedensvertrag zwischen China und Japan hatte die
japanische Regierung dem chinesischen
Ministerpräsidenten Chiang Kai-shek sechs
Bedingungen übermittelt. Unter anderem hatte Tokio
den Austritt Chinas aus dem Völkerbund geFordert
sowie den Verzicht auf eine militärische Luftflotte
Chinas.
29. Oktober
Deutschland 1937 – Für einige Gruppen von
Markenartikeln sollten die Preise um 5 bis 10
Prozent gesenkt werden. Dies war aus Angaben der
deutschen Reichsstellen für die Preisüberwachung
hervorgegangen.
29. Oktober
Automobilrennsport 1937 – Der deutsche
Automobilrennfahrer Bernd Rosemeyer hatte auf der
Reichsautobahn Frankfurt am Main-Darmstadt im Rahmen
einer „Internationalen Rekordwoche“ zwei neue
Welt-Rekorde aufgestellt.
29. Oktober
CSR/Film 1937 – Der US-amerikanische Spielfilm „Darf
ich bitten?“ („Shall We Dance?“) war in Prag
angelaufen. In den Hauptrollen waren Ginger Rogers
und Fred Astaire zu sehen.
30. Oktober
Spanien 1937 – Um eine Seesperre der ostspanischen
Küste durchzuführen, hatten die spanischen
Faschisten auf der Balearen-Insel Mallorca einen
neuen Flottenstützpunkt eingerichtet. Die spanische
Regierung in Valencia hatte die Verlegung ihres
Sitzes nach Barcelona beschlossen, weil Barcelona
durch die Seeblockade der Faschisten weniger
gefährdet war als Valencia.
30. Oktober
Deutschland 1937 – In Hamburg war das dritte
Schulschiff der deutschen Kriegsmarine, die „Leo
Schlageter“, vom Stapel gelaufen.
30. Oktober
Hamburg/Film 1937 – Unter der Regie von Paul
Verhoeven war in Hamburg der Operettenfilm „Die
Fledermaus“ zur Uraufführung gelangt. Die
Hauptrollen waren u. a. mit Lida Baarova, Hans
Söhnker, Friedl Czepa, Harald Paulsen und Hans Moser
besetzt. Der Film wurde als „künstlerisch wertvoll“
ausgezeichnet.
30. Oktober
Deutsches Reich 1937 – In München hatte die 4.
Jahrestagung der Akademie für Deutsches Recht mit
einem Referat des Reichsaußenministers Konstantin
Freiherr von Neurath über die „politische
Kollektivitätsidee“ begonnen.
31. Oktober
Deutschland 1937 – Im thüringischen Weimar hatte
Reichspropagandaminister Joseph Goebbels die
deutsche Buchwoche 1937 eröffnet. Sie hatte unter
dem Leitspruch „Buch und Schwert“ gestanden.
31. Oktober
Japan/China 1937 – Die japanischen Truppen in China
hatten nach der Einnahme nördlicher Stadtviertel
kurz vor der Einnahme von Schanghai gestanden.
31. Oktober
Fußball 1937 – In Genf (Schweiz) hatte die
Fußball-Nationalmannschaft der Schweiz vor 22.000
Zuschauern gegen die Mannschaft von Italien
unentschieden 2:2 gespielt.
31. Oktober
USA 1937 – Auf richterliche Anordnung hatten die New
York, Westchester and Boston Railway (NYWB) ihren
Betrieb eingestellt. Die normalspurige
elektrifizierte Schnellbahn war seit 1912 in Betrieb
gewesen.
Oktober 1937 Deutschland in den Nachrichten
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