Musikgeschichte der
2000er Jahre
Das Jahr 2000 war in der
Musikgeschichte der Beginn einer neuen Ära. Nachdem
die
1990er Jahre von Boygroups und Girlbands
dominiert worden waren, waren die prägenden
Erfindungen der Musik- und Fernsehbranche ab 2000
die Castingshows. Zudem gewann das Internet als neue
Plattform der Eigenvermarktung stark an Bedeutung.
Den Anfang machte im Jahr 2000 die Castingshow
Popstars. Die Gewinnerband
No Angels konnte
mehrere
Hits produzieren und setzte damit eine unaufhaltsame
Bewegung in Gang.
Von den Nachfolgebands konnten
sich Gruppen wie Bro'Sis mit
Indira
Weis oder Monrose gut am
Musikmarkt positionieren, während andere völlig
abstürzten. Parallel begann 2000 die TV-Show Big
Brother, die als Nebenprodukt auf die Welle der
deutschsprachigen Lieder aufsprang. Im Zuge dessen
wurde die deutsche Party-Musik von Künstlern wie
BB-Bewohner Jürgen Milski ebenso nach vorne gebracht
wie vom ebenfalls in dieser Sparte erfolgreichen
Österreicher
DJ Ötzi.
Das Jahr 2001 stand im Zeichen des großen Comebacks
von
80er Jahre Star
Kylie Minogue.
Dazu wurde der
Song "Only Time" von
Enya zu einer Hymne für die
Tragödie des Terroranschlags vom
11. September 2001.
2002 setzte die nächste Castingwelle ein. In den USA
startete American Idol mit der späteren Siegerin
Kelly Clarkson. Weitere Stars dieses Formats waren
später die Oscar-Gewinnerin
Jennifer Hudson und die Country-Sängerin
Carrie Underwood.
Im gleichen Jahr
produzierte die gleiche Show in Deutschland unter
dem Titel "
Deutschland sucht den Superstar" den
ersten im TV-gecasteten Solo-Künstler mit Alexander
Klaws. Mit
Dieter Bohlen ist allerdings der
Dauervorsitzende der Jury der eigentliche Star der
Show.
Der Vormarsch der deutschen Künstler setzte sich
2003 weiter fort. Neben
Xavier Naidoo war es
Yvonne
Catterfeld, die mit deutschen Songtexten das
Publikum begeisterte. Ein Jahr später stieß mit
Juli
eine weitere Band in diesen Markt.
Aber auch die
etwas düstere Musik konnte durch
Oomph! ebenso
punkten wie die Partymusik von O-Zone mit ihrer
Hitsingle "Dragostea din tei". Mit
Stefan Raab trat
2004 zudem ein dritter deutscher Musikproduzent in
den Castingwettbewerb ein. Der Ansporn von Raab war
jedoch das deutsche Abschneiden beim Eurovision Song
Contest. Mit seinem Casting-Gewinner Max Mutzke
holte er nach jahrelangen Tiefschlägen einen
respektablen achten Platz.
2005 brachte das Internet den Kindersong Schnappi
per Downloads an die Spitze der Musikcharts. Damit
wurde klar, dass das Internet eine ganze neue Form
der Musik-Promotion in Gang setzte. Vor allem das
Video-Portal You Tube wurde so zur
Präsentationsplattform vieler unbekannter Künstler,
die so zu einem Plattenvertrag kamen.
Die
deutsch-amerikanische Casting-Band US Five lieferte
sich zudem ein Duell um die Gunst der jungen
Mädchen
mit der deutschen Band
Tokio Hotel. Beide Bands
lösten eine Massenhysterie aus, wie es sie in
Deutschland seit der Auflösung von
Take That in den
1990er Jahren nicht mehr gegeben hatte.
Im Jahr 2006 war sowohl musikalisch wie auch sonst
das alles beherrschende Thema die Fußball-WM in
Deutschland. Neben dem Massenphänomen Public Viewing
prägten zahlreiche deutsche und internationale
Fußballsongs von
Herbert Grönemeyer über die
Sportfreunde Stiller bis hin zu Bob Sinclar mit
"Love Generation" das Bild. Die prägenden
Künstlerinnen des Jahres Jahr 2007 waren Nelly
Furtado und Rihanna, die beide zwei Titel in den Top
Ten der Jahrescharts platzieren konnten. Aus diesem
Jahr stammt auch der erfolgreichste Song des ganzen
Jahrzehnts von
DJ Ötzi und Nik P. mit "Ein Stern".
Ebenfalls in diesem Jahr begann der Aufstieg des
deutschen Pop-Duos
Ich+Ich.
2008 war die Aufsteigerin des Jahres die Gewinnerin
der englischen Casting-Show X-Factor
Leona Lewis.
Neben ihr prägten weitere weibliche Newcomer wie
Katy Perry,
Duffy und
Amy McDonald ebenso die
Jahrescharts wie der Internettitel "Kuschel Song"
von Schnuffel. Mit 2009 brach dann eine neue
Hysteriewelle über die Popwelt ein mit dem
kometenhaften Aufstieg von
Lady Gaga, die innerhalb
von zwei Jahren zur einflussreichsten Musikerin der
Welt aufstieg.