Oktober 2013 –
Die Regierung ließ sich Zeit mit ihrer Koalitionsbildung
Der Monat ging zu Ende, ohne dass sich die CDU mit einem
Koalitionspartner geeinigt hätte. Zwar wurde immer
wieder betont, dass die Verhandlungen und
Sondierungsgespräche in freundlicher Arbeitsatmosphäre
stattgefunden hatten, aber zu einem Ergebnis war es noch
nicht gekommen. Ansonsten machte der NSA-Abhörskandal
weiter Schlagzeilen. Nicht nur die deutsche
Bundeskanzlerin war betroffen gewesen, auch Frankreich
empörte sich massiv, worauf Hollande und Obama
miteinander telefonierten. Ob dieses Gespräch auch
abgehört wurde, wusste niemand. Zu den
Oktober-Schlagzeilen gehörte auch der Protz-Bischof
Tebartz-van Elst, der nach seinem Besuch beim Papst
beurlaubt worden war und sich nun die Zeit in einer
niederbayerischen Abtei vertrieb. In Reue sicher nicht.
Ereignisse & Schlagzeilen Oktober 2013
1. Oktober
Im südthüringischen Unterbreizbach waren drei Bergleute
nach einer Sprengung in einer Kali-Grube eingeschlossen
worden. Ihr genauer Aufenthaltsort war unbekannt. Die
Grubenwehr war den ganzen Tag im Einsatz.
1. Oktober
In den USA mussten Hunderttausende Staatsbedienstete
Zwangsurlaub einlegen. Behörden und Museen waren
geschlossen. Nach dem die Regierung den „Shutdown“
(Stilllegung, Herunterfahren) angeordnet hatte,
funktionierte das öffentliche Leben nur noch mit
Einschränkungen. Seitens der Bevölkerung wurde wenig
Verständnis gezeigt.
1. Oktober
Nach den Skandalen um Korruption und Geldwäsche wurde
von der Vatikanbank zum ersten Mal seit ihrem Bestehen
eine Jahresbilanz vorgelegt. Danach hatte sie ihren
Gewinn im Jahr 2012 vervierfacht.
1.Oktober
Die vereinbarte Zerstörung der syrischen Chemiewaffen
lief mit der Ankunft von 20 UN-Inspektoren an.
1. Oktober
Die Vorwürfe, dass in Katar nepalesische Arbeiter wie
Sklaven behandelt werden, die an den Bauarbeiten und
Vorbereitungen zur Fußball-WM 2022 beteiligt sind,
wurden vom Menschenrechtskomitee von Katar
zurückgewiesen. Dass Tausende Arbeiter gestorben seien,
sei „übertrieben“.
1. Oktober
In Ungarn hatte nach einer Verfassungsänderung, die im
März vom Parlament vorgenommen worden war, ein Gesetz
beschlossen, das heftige Diskussionen auslöste. Demnach
wäre es möglich, Obdachlose ins Gefängnis zu stecken,
wenn sie sich mehrfach an bestimmten öffentlichen Orten
aufhielten.
1. Oktober
Im Alter von 66 Jahren starb der US-Bestsellerautor Tom
Clancy in einem Krankenhaus in Baltimore (US-Bundesstaat
Maryland). Einer breiten Öffentlichkeit war Clancy durch
den Politthriller „Jagd auf Roter Oktober“ bekannt
geworden. Der Autor war am 12. April 1947 in Baltimore
geboren worden.
2. Oktober
Einer Erklärung des EU-Kommissionspräsidenten José
Manuel Barroso (*1956) zufolge, die er in einem
Interview abgab, solle die Gesetzgebung der
EU-Kommission verschlankt werden und Kompetenzen an die
nationale Ebene abgegeben werden.
2. Oktober
Bei der Vertrauensabstimmung im italienischen Senat
gewann Ministerpräsident Enrico Letta (*
1966) eine klare
Mehrheit. Damit hatte er den Machtkampf gegen Silvio
Berlusconi gewonnen, der zuvor noch überraschend um
Zustimmung für Letta geworben hatte.
2. Oktober
Jüngsten Angaben des Finanzministeriums zufolge betrug
das Defizit nur 0,2 Prozent der Wirtschaftsleistung.
Deutschland war demnach in diesem Jahr so gut wie ohne
Schulden ausgekommen.
2. Oktober
Bei dem gestrigen Grubenunglück in dem thüringischen
Unterbreizbach waren drei Männer verschüttet worden, die
nur noch tot geborgen werden konnten. Spezialisten
begannen mit der Untersuchung der Unglücksursache in dem
Kali-Bergwerk.
2. Oktober
Die russische Justiz erhob Anklage wegen Piraterie gegen
mehrere
Greenpeace-Aktivisten. Insgesamt befanden sich
30 Mitglieder der Umwelt-Organisation in
Untersuchungshaft. Piraterie kann in Russland mit bis zu
15 Jahren Gefängnis bestraft werden.
3. Oktober
TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT
3. Oktober
Nach dem Schiffsunglück vor der italienischen Insel
Lampedusa stieg die Zahl der Todesopfer weiter.
Inzwischen hatte die Küstenwache 133 Leichen geborgen.
Es gab noch rund 200 vermisste Personen.
3. Oktober
Angaben der EU-Kommission werde Deutschland 360
Millionen Euro Finanzhilfen erhalten. Diese sollen für
die Beseitigung der Hochwasser-Schäden eingesetzt
werden. Einigkeit über die Finanzierung herrschte aber
noch nicht. Die Bundesregierung stellte sich quer.
3. Oktober
Die Regierung des westafrikanischen Gambia, das einst
eine britische Kolonie gewesen war, erklärte ihren
Austritt aus dem Commonwealth.
3. Oktober
Am Tag der Deutschen Einheit formulierte Bundespräsident
Joachim Gauck (*1940) Ansprüche an eine neue
Bundesregierung. Deutschland müsse nach außen
selbstbewusster, nach innen sensibler werden,
beispielsweise beim Datenschutz.
3. Oktober
Bundeskanzlerin Angela Merkel (*1954) appellierte am
Rande der Feierlichkeiten zur Wiedervereinigung an die
SPD mit der Forderung nach fairen Sondierungsgesprächen.
Die CDU-Chefin sagte u. a., dass es eine gemeinsame
Verantwortung für eine stabile Regierung gäbe.
3. Oktober
Muslimische Gemeinden öffneten mit dem „Tag der offenen
Moschee“ ihre Gotteshäuser für Nicht-Muslime. Der
Zentralrat der Muslime warb mit mehr Umweltbewusstsein.
3. Oktober
Die Untersuchungshaft für den Vorsitzenden der
griechischen Neonazi-Partei „Goldene Morgenröte“,
Nikolaos Michaloliakos (*
1957), wurde nach stundenlanger
Anhörung verlängert. Drei seiner Kollegen waren gestern
vorläufig freigelassen worden.
3. Oktober
Das Spitzentreffen zwischen US-Präsident Barack Obama
(*1961) Kongress-Vertretern zur Haushaltskrise der USA
war ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Republikaner und
Demokraten hatten sich nicht auf ein Übergangsbudget
einigen können. Zahlreiche staatliche Einrichtungen
blieben weiterhin geschlossen.
4. Oktober
Der italienische Senatsausschuss stimmte erneut für den
Ausschluss von
Silvio Berlusconi (*1936) aus der oberen
Parlamentskammer. Eine endgültige Entscheidung werde das
Plenum des Senats Mitte Oktober treffen.
4. Oktober
Die Niederlande wollen auf juristischem Weg die
Freilassung der 30 in Russland angeklagten
Greenpeace-Aktivisten erwirken. Der
Greenpeace-Eisbrecher „Arctic Sunrise“ fuhr unter
niederländischer Flagge, als er von der russischen
Küstenwache aufgebracht worden war.
4. Oktober
Einer Mitteilung der deutschen Fluglotsen-Gewerkschaft
zufolge, war der angedrohte Streik von Europas
Fluglotsen vorerst abgesagt worden. Von der Europäischen
Union (EU) war eine Deregulierung des Luftraums geplant.
Das wurde von den Lotsen abgelehnt.
4. Oktober
Das Parlament von Ecuador stimmt der Ölforderung im
Yasuni-Nationalpark in der Amazonas-Region zu, der ein
Biosphären-Reservat der UNESCO ist. In zwei kleinen
Gebieten des Nationalparks wurden 800 Millionen Barrel
Öl vermutet.
5. Oktober
In Tunesien hatten sich die Regierungspartei Ennahda und
die Opposition auf die Bildung einer Übergangsregierung
geeinigt. Die Ernennung eines Ministerpräsidenten war
für Ende nächster Woche geplant.
6. Oktober
Angaben aus Sicherheitskreisen zufolge wurde ein
deutscher Botschaftsmitarbeiter im Jemen erschossen. In
der Hauptstadt Sanaa hatten Bewaffnete das Feuer auf den
Mann eröffnet.
6. Oktober
In einer feierlichen Zeremonie übergaben Außenminister
Guido Westerwelle (*1961) und Verteidigungsminister
Thomas de Maizière (*1954) das deutsche
Bundeswehr-Feldlager in Kundus an afghanische
Sicherheitskräfte. Die Armee soll das Camp bis zum Ende
des Monats verlassen haben.
6. Oktober
Mindestens 15 Menschen kamen am ägyptischen
Nationalfeiertag ums Leben. In mehreren Landesteilen
waren Tausende Anhänger der Muslimbrüder auf die Straßen
gegangen. Sie protestierten gegen die Regierung. Es gab
Zusammenstöße mit Sicherheitskräften.
6. Oktober
Der Irak wurde durch eine Serie von Anschlägen
erschüttert, wobei Dutzende Menschen umkamen. Bei einem
Anschlag auf eine Grundschule im Norden des Landes
starben 14 Kinder und der Schulleiter. In der Hauptstadt
Bagdad tötete ein Attentäter zwölf schiitische Pilger.
7. Oktober
Die Bundesregierung lehnte trotz des Flüchtlingsdramas
im Mittelmeer die Aufnahme weiterer Migranten ab.
Regierungssprecher Steffen Seibert (*1960) erklärte,
dass Deutschland seinen Anteil innerhalb der
Europäischen Union (EU) bereits jetzt erfüllt habe.
7. Oktober
Für ihren Roman „Das Ungeheuer“ wurde die aus Ungarn
stammende Berliner Autorin Teréza Mora (*1971) mit dem
Deutschen Buchpreis 2013 ausgezeichnet.
7. Oktober
Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200
Stundenkilometern traf der Taifun „Fitow“ auf die
Ostküste Chinas. Im Vorfeld waren bereits rund 750.000
Menschen evakuiert worden.
8. Oktober
Nach dem Flüchtlingsunglück vor der italienischen Insel
Lampedusa wurden inzwischen 270 Leichen geborgen. Gegen
den Kapitän des Schiffes wurden Ermittlungen
eingeleitet. Er wurde verhaftet.
8. Oktober
Von den EU-Innenministern wurden Änderungen in der
Asylpolitik abgelehnt. EU-Kommissarin Cecilia Malmström
(*1968) hatte nach dem Flüchtlingsunglück vor Lampedusa
jedoch eine neue Operation der Grenzschutzagentur
Frontex gefordert, um Flüchtlinge aus Seenot zu retten.
8. Oktober
Der Internationale Währungsfonds (IWF) stellte eine
Prognose für die globale Weltwirtschaft. Für 2013 wurde
ein Wachstum von 2, 9 Prozent prognostiziert. Für 2014
sollen es 3,6 Prozent werden.
8.Oktober
Der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen
Buchhandels, Gottfried Honnefelder (*1946) eröffnete die
Frankfurter Buchmesse mit einem nachdrücklichen Appell
für den Erhalt der Buchpreisbindung. Gastland auf der
Buchmesse war Brasilien.
8. Oktober
Mit großer Mehrheit wurde der bayerische
Ministerpräsident Horst Seehofer (*
1949) vom Bayerischen
Landtag erneut gewählt. Er bekam 100 von 176 Stimmen.
8. Oktober
Das Parlament der Europäischen Union (EU) beschloss, vor
den Folgen des Rauchens mit großen Schockbildern auf
Zigarettenpackungen zu warnen. Die Warnhinweise sollten
bis zu 65 Prozent der Packungsoberfläche einnehmen.
9. Oktober
Auf einer Klausurtagung wurde Gregor Gysi (*1948) mit 80
Prozent der Stimmen erneut gewählt und blieb alleiniger
Chef der Bundesfraktion der Linkspartei. Seine
Konkurrentin Sarah Wagenknecht (*1969) wurde zur „ersten
Stellvertreterin“. Sie hatte vorab für eine Doppelspitze
geworben.
9. Oktober
Das EU-Parlament stimmte kürzeren Nachtflugzeiten für
Piloten in der Europäischen Union zu.
9. Oktober
Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer
(*1938) erteilte der Sozialdemokratischen Partei
Österreichs (SPÖ) den Auftrag zur Regierungsbildung.
10. Oktober
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu
(*
1949) appellierte in einem Interview mit der ARD an
die westliche Welt, Teheran gegenüber hart zu bleiben.
Er sah den Iran trotz jüngster Entspannungssignale auf
einem konsequenten Weg zur Atombombe.
10. Oktober
Das EU-Parlament stimmte dem Grenzüberwachungssystem „EUrosur“
zu, mit dem ein besserer Informationsfluss zwischen
nationalen Grenzbehörden möglich gemacht werde.
10. Oktober
Die Pakistanerin Malala Yousafzai (*1997), die sich für
das Grundrecht auf Bildung in ihrem Land einsetzte und
damit ihr Leben riskierte, wurde mit dem
Sacharow-Preis
für Meinungsfreiheit des Europaparlaments ausgezeichnet.
10. Oktober
Die kanadische Schriftstellerin Munro (*1931)
wurde mit dem Literaturnobelpreis geehrt. Die
Schwedische Akademie würdigte sie als eine „Meisterin
der zeitgenössischen Kurzgeschichte“.
10. Oktober
Der Reemtsma-Entführer Thomas Dach wurde nach 15 Jahren
Gefängnis freigelassen. Er hatte mit seinen Komplizen
den Tabak-Konzern-Erben und Publizisten Jan Philipp
Reemtsma (*1952) im Frühjahr 1996 in Hamburg entführt.
Erst nach der Zahlung des Millionen-Lösegeldes wurde
Reemtsma freigelassen. Von dem Lösegeld fehlte noch
immer jede Spur.
10. Oktober
Angaben des US-Außenministeriums zufolge wollten die
Vereinigten Staaten wegen der nach wie vor unsicheren
Situation in Ägypten ihre umfangreiche Militärhilfe für
das Land zum Teil aussetzen. Dies sei gültig, bis ein
„glaubwürdiger Fortschritt“ im politischen Reformprozess
gemacht sei.
10. Oktober
Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank
sahen auf ihrer Herbsttagung den Haushaltsstreit in den
Vereinigten Staaten als ein erhebliches Risiko für die
globale Konjunktur.
11. Oktober
Erneut kenterte vor der italienischen Insel Lampedusa
ein Flüchtlingsboot. Medienberichten zufolge trieben
mehr als 200 Menschen im Meer. In der vergangenen Woche
war bereits ein Boot mit 500 Flüchtlingen gekentert. Es
hatte mehr als 300 Todesopfer gegeben.
11. Oktober
Der Friedensnobel-Preis wurde der Organisation für das
Verbot von Chemiewaffen verliehen. Das Komitee verwies
dabei auch auf den Giftgas-Einsatz in Syrien.
11. Oktober
Die Parteichefs von CDU, CSU und SPD trafen sich zu
einem Gespräch, um neue Sondierungsgespräche im Hinblick
auf eine Koalitionsbildung aufzunehmen. Noch hielt sich
die CDU ausdrücklich die Möglichkeit einer Koalition mit
den Grünen offen.
11. Oktober
Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Thierse (*1943)
forderte Konsequenzen in den Vorgängen um den Limburger
Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (*1959), die weit
über das Bistum hinaus an Bedeutung gewonnen hätten und
eine schwere Belastung für die katholische Kirche seien.
11. Oktober
Der Ex-SS-Offizier Erich Priebke (1913-2013) starb in
der italienischen Hauptstadt Rom. Priebke galt als der
älteste noch lebende NS-Kriegsverbrecher. Er war 1944 in
Italien an einem Massaker mit 335 Todesopfern beteiligt
gewesen. Eine Schuld hatte der Hundertjährige nie
eingestanden. Die beabsichtigte Beisetzung in
Argentinien wurde von dortigen Behörden abgelehnt.
Priebke hatte dort viele Jahre in Bariloche gewohnt.
Auch Deutschland lehnte eine Beisetzung ab.
12. Oktober
Franz-Peter Tebartz-van Elst (*1959), der in die Kritik
geratene Limburger Bischof, ließ mitteilen, dass er
Papst Franziskus (*1936) die Entscheidung überlasse, ob
er im Amt bleibe oder nicht. Er werde in den kommenden
Tagen nach Rom reisen.
12. Oktober
Weltbank-Präsident Jim Yong Kim (*1959) kritisierte die
USA, weil sie die Konsequenzen für die Weltwirtschaft
ignorieren würden. Die Folgen für die Entwicklungsländer
seien gravierend. Kritik kam auch von den G20-Staaten.
12. Oktober
Die Afrikanische Union (AU) forderte für amtierende
Staatschefs vor dem Internationalen Strafgerichtshof
Immunität. Das wäre ein Erfolg für den Präsidenten von
Kenia, Uhuru Kenyatta (*1961), der in Den Haag angeklagt
war.
12. Oktober
Der Wirbelsturm „Phailin“ erreichte Indien. Vor den
Auswirkungen des Zyklons waren bereits zwölf Millionen
Menschen betroffen. Fast eine halbe Million Menschen
befanden sich auf der Flucht. Es gab erste Todesopfer.
12. Oktober
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hatte sein
vorletztes WM-Qualifikationsspiel mit 3:0 gegen Irland
gewonnen.
13. Oktober
Der Limburger Bischof Tebartz-van Elst (*1959), der in
einigen Tagen nach Rom reisen wollte, war heute bereits
in Rom. Mit seinem Besuch bei Papst Franziskus (*1936)
hatte er Erzbischof Robert Zollitsch (*1938) zuvorkommen
wollen.
13. Oktober
Angaben des irischen Premierministers Enda Kenny (*1951)
zufolge werde Irland Mitte Dezember 2013 den
Rettungsschirm von EU und dem Internationalen
Währungsfonds (IWF) verlassen. Obgleich der
Wirtschaftsnotstand vorbei sei, werde an einem strengen
Sparkurs im neuen Staatshaushalt festgehalten.
13. Oktober
Mindestens 89 Menschen kamen in
Indien bei einer
Massenpanik ums Leben. Unter den Opfern befanden sich
viele Kinder. Der Auslöser der Panik war wohl das
Gerücht gewesen, dass die Brücke kurz vor dem Einsturz
sei.
13. Oktober
Nach 171 Tagen ging in Hamburg die Internationale
Gartenschau zu Ende. Die Besucherzahlen waren weit
hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Gartenschau
schloss mit einem Defizit von 37 Millionen Euro.
13. Oktober
Die weißrussische Schriftstellerin und Regimekritikerin
Swetlana Alexijewitsch (*1948) wurde in der Paulskirche
in Frankfurt am Main mit dem Friedenspreis des Deutschen
Buchhandels geehrt.
13. Oktober
Auf einem Treffen des Internationalen Währungsfonds
(IWF) forderten die Mitglieder von den USA eine schnelle
Lösung, um das Wirtschaftswachstum zu wahren.
Handlungsbedarf sah der IWF auch in
Europa.
14. Oktober
In der russischen Hauptstadt Moskau hatte die Polizei
nach ausländerfeindlichen Unruhen mehr als 1.200
Migranten vorübergehend verhaftet. Es war zuvor zu
Krawallen auf einem Großmarkt gekommen. Der Mord an
einem 25-jährigen Russen war der Hintergrund der Unruhen
gewesen.
14. Oktober
Erneut war ein Flüchtlingsboot mit 137 Menschen an Bord
auf der italienischen Insel Lampedusa angekommen. Die
beiden jüngsten Unglücke hatten die Flüchtlinge aus
Afrika nicht abgehalten, auf die Insel zu kommen.
15. Oktober
Irans Außenminister Mohammad Yawad Zarif (*1960) stellte
bei den Gesprächen zwischen der Teheraner Führung, den
UN-Vetomächten und Deutschland einen Plan zur Beilegung
der Krise vor.
15. Oktober
Im Alter von 90 Jahren starb Hans Riegel, der
langjährige Haribo-Chef in seiner Geburtsstadt Bonn.
Dort war er am 10. März 1923 geboren worden. Er galt als
einer der erfolgreichsten Nachkriegs-Unternehmer.
15. Oktober
Die Zahl der Todesopfer auf den Philippinen war Angaben
der Behörden zufolge auf 93 angestiegen. Die Erdstöße
hatten eine Stärke von 7,2 erreicht. Am stärksten war
eine Inselgruppe rund 600 Kilometer südlich der
Hauptstadt Manila betroffen.
16. Oktober
In den USA einigten sich kurz vor der
Zahlungsunfähigkeit Demokraten und Republikaner im Senat
auf einen Kompromiss. Der sah eine Anhebung der
Schuldengrenze bis Februar 2014 vor. Es fehlte noch die
Zustimmung der Republikaner im Repräsentantenhaus.
16. Oktober
Das Außenministerium Thailands gab bekannt, dass beim
Absturz eines Flugzeugs in
Laos offenbar alle 44
Menschen an Bord ums Leben gekommen seien.
16. Oktober
In der italienischen Hauptstadt Rom kam es bei den
Trauerfeierlichkeiten für den am 11. Oktober
verstorbenen NS-Verbrecher Erich Priebke (1913-2013) zu
Ausschreitungen zwischen der Polizei und Neofaschisten.
17. Oktober
In Washington unterzeichnete US-Präsident Barack Obama
(*1961) die Übergangsfinanzierung, mit der in letzter
Minute ein Staatsbankrott abgewendet werden konnte. Der
US-Senat und das Repräsentantenhaus hatten für den
erzielten Kompromiss gestimmt.
17. Oktober
In Russland bargen Taucher acht Monate nach dem
Einschlag eines riesigen Meteoriten im Ural ein großes
Fragment des Himmelskörpers aus einem See. Es wog 570
Kilogramm.
18. Oktober
Nach vierjährigen Verhandlungen kam das
Freihandelsabkommen zwischen Kanada und der Europäischen
Union (EU) zustande. Die Öffnung der Märkte soll für
beide Seiten mehr Wachstum ermöglichen.
18. Oktober
Das französische Verfassungsgericht entschied, dass die
„Ehe für alle“ ohne Ausnahmen gelte. Es gibt die „Ehe
für alle“ in Frankreich seit Mai 2013, doch sieben
Bürgermeister hatten sich geweigert, das neue Gesetz zu
akzeptieren und homosexuelle Paare zu trauen.
18. Oktober
Weil der UN-Sicherheitsrat, das mächtigste Gremium der
Vereinten Nationen, angeblich seinen Aufgaben nicht
gewachsen sei und unfähig bei Konflikten wie in Syrien
einzuschreiten, wie der saudi-arabische Außenminister in
Riad erklärte, werde
Saudi-Arabien seinen Platz im
UN-Sicherheitsrat nicht annehmen.
18. Oktober
Fußball-Bundestrainer Joachim Löw (*1960) verlängerte
seinen Vertrag bis 2016. Löw hatte die DFB-Auswahl
bereits 99 Mal betreut und insgesamt 68 Siege geholt.
19. Oktober
Aus Mangel an Beweisen wurden die Ermittlungen gegen das
frühere RAF-Mitglied Rolf Heißler (*1948) eingestellt.
Einer offiziellen Erklärung der Bundesanwaltschaft
zufolge habe sie nicht beweisen können, dass Heißler den
Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer (1915-1977)
tatsächlich eigenhändig ermordet hatte.
20. Oktober
Nach einer Wartezeit von einer Woche wurde der
umstrittene Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van
Elst (*1959) von
Papst Franziskus (*1936) empfangen, den
man über die Kostenexplosion im Bistum Limburg bereits
ausführlich informiert hatte.
20. Oktober
Wegen der Sparpolitik ihrer Länder waren in Italien und
Portugal Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen.
Vereinzelt war es in Rom zu Ausschreitungen gekommen.
21. Oktober
Von dem Treffen zwischen dem umstrittenen Limburger
Bischof Tebartz-van Elst (*1959) und
Papst Franziskus
(*1936) war kein Wort an die Öffentlichkeit gedrungen.
21. Oktober
Im russischen Wolgograd wurden sechs Menschen bei einem
Selbstmordattentat auf einen Bus getötet. Verantwortlich
für den Anschlag war laut Behörden eine „Schwarze
Witwe“. So bezeichnet man in Russland Terroristinnen.
21. Oktober
Die chinesische Millionenstadt Harbin ist derzeit von
einer gigantischen Rußwolke verhüllt. Der Dauersmog war
wahrscheinlich vom Anwerfen des Heizungsnetzes
entstanden. Die Sicht ist derart miserabel, dass
Autofahrer sogar bei Rot fahren dürfen.
21. Oktober
Der pakistanische Premierminister Nawaz Sharif (*
1949)
weilte zu einem Besuch in Washington. Die USA und
Pakistan waren bemüht, ihre tiefen Verstimmungen in
ihren Beziehungen zu überwinden. Pakistan konnte mit
erneuten Militärhilfen rechnen.
22. Oktober
In einem Interview räumte Syriens Präsident Baschar
al-Assad (*
1965) den geplanten Friedensgesprächen wenig
Chancen ein. Die Vorbereitungen für die Syrien-Konferenz
liefen derweil auf Hochtouren.
22. Oktober
Kuba plante, die Doppelwährung im Land abzuschaffen, die
in 19 Jahren die Bevölkerung tief gespalten hatte. Die
Zusammenführung sollte schrittweise erfolgen.
22. Oktober
US-Präsident Barack Obama (*1961) telefonierte direkt
mit dem französischen Staatschef
François Hollande
(*1954), dessen Empörung über die Abhöraktionen der NSA
sehr heftige war. Obama erklärte in dem Telefonat, dass
die Sammelmethoden des Geheimdienstes überprüft werden
würden.
Der US-Journalist Glenn Greenwald (*
1967) drohte mit
neuen Enthüllungen.
23. Oktober
Von der russischen Justiz wurde die Anklage gegen die
inhaftierten Greenpeace-Aktivisten abgeschwächt. Sie
sollten sich jetzt anstatt für Piraterie wegen
„Rowdytums“ verantworten. Statt 15 Jahren drohten ihnen
damit maximal sieben Jahre Haft.
23. Oktober
Papst Franziskus (*1936) verordnete dem umstrittenen
Limburger Bischof Tebartz-van Elst (*1959), der tags
zuvor vom Kirchenoberhaupt empfangen worden war, eine
Auszeit. Der Bischof werde aber vorläufig im Amt bleiben
können. Viele hatten mit dessen Rücktritt gerechnet.
23. Oktober
Das Europa-Parlament forderte die Aussetzung des
SWIFT-Abkommens, das US-Terrorfahndern das Recht gab,
auf Daten von EU-Bankkunden zuzugreifen. An die strengen
Regeln, die dafür gelten, habe sich der US-Geheimdienst
NSA gehalten.
23. Oktober
Der am 22. Juli 2013 geborene Prinz George wurde in
London getauft. Dies war sein zweiter öffentlicher
Auftritt. Die Zeremonie hatte in einem kleinen Kreis
stattgefunden.
23. Oktober
Das griechische Parlament beschloss, der Neonazi-Partei
keine Parteienförderung mehr zu zahlen, weil Mitglieder
der „Goldenen Morgenröte“ wegen ihrer „Zugehörigkeit zu
einer kriminellen Vereinigung“ angeklagt waren.
24. Oktober
Bundeskanzlerin Angela Merkel (*1954) kritisierte die
USA scharf nach dem mutmaßlichen Lauschangriff auf ihr
Handy. Die Bundesregierung plante jetzt, die gesamte
Ausspähaffäre neu aufzurollen.
24. Oktober
Nach vier Jahren erschien der 35. Asterix-Band erstmals
ohne seinen Gründervater Uderzo, dafür mit einem neuen
Autoren-Duo.
25. Oktober
Die Ostküste Japans war von einem schweren Erdbeben
erschüttert worden. Davon war auch die Region um das
havarierte Atomkraftwerk Fukushima betroffen. Wie stark
die Flutwelle sein wird, war noch nicht klar.
25. Oktober
In Tschechien hatte die Parlamentswahl nach einer seit
Monaten andauernden Regierungskrise begonnen. Die
Parlamentswahl wurde am 25. und 26. Oktober abgehalten.
25. Oktober
Mit einer knappen Mehrheit genehmigte das Parlament in
Grönland die Förderung von Uran. Damit erhoffte sich die
Polarinsel mehr Unabhängigkeit von
Dänemark.
25. Oktober
Für weitere drei Jahre wurde Wolfgang Niersbach (*
1950)
von den Delegierten des 41. DFB-Bundestages erneut
gewählt.
26. Oktober
Bei den Parlamentswahlen in Tschechien, die tags zuvor
begonnen hatten, wurden die Sozialdemokraten stärkste
Kraft. Eine Regierungsbildung würde sich aber äußerst
schwierig gestalten.
26. Oktober
Saudi-Arabische Aktivistinnen setzten sich aus Protest
gegen das Frauenfahrverbot ans Steuer. Saudi-Arabien ist
das einzige Land auf der Welt, das seinen Frauen
verbietet, Auto zu fahren. Mit ihrem Protest riskierten
die Frauen eine Verhaftung durch die Religionspolizei.
26. Oktober
Der Südosten Indiens, der erst vor kurzem von einem
schweren Zyklon heimgesucht worden war, stand schon
wieder unter Wasser. Viele Städte waren überflutet.
Mindestens 37 Menschen waren durch die Überflutungen ums
Leben gekommen. Rund 70.000 mussten ihre Häuser
verlassen.
26. Oktober
Nach dem schweren Erdbeben, das am Vortag die Ostküste
Japans erschütterte, waren nur kleine Flutwellen die
Folge gewesen. Laut dem Betreiber Tepco habe das 2011
bei einem Tsunami zerstörte Atomkraftwerk Fukushima
keine neuen Schäden zu verzeichnen.
26. Oktober
Bei Protesten in Bangladesch gegen die Regierung wurden
bei gewalttätigen Ausschreitungen mindestens sechs
Menschen getötet. Zahlreiche weitere Personen wurden
verletzt. Von den Demonstranten wurde der Rücktritt der
Premierministerin Sheikh Hasina (*1947) gefordert.
27. Oktober
In der spanischen Hauptstadt Madrid protestierten
zehntausende Menschen gegen das Urteil des Europäischen
Gerichtshofes für Menschenrechte, nachdem Spanien
wahrscheinlich Dutzende ETA-Terroristen freilassen
müsste.
27. Oktober
Zwei süddeutsche Unternehmerinnen wurden mit dem
Deutschen Umweltpreis geehrt. Eine der beiden hatte Hanf
als Dämmmaterial auf den Markt gebracht und die andere
Preisträgerin hatte den ersten Ökostromanbieter
Deutschlands gegründet.
27. Oktober
Nach seinem gestrigen Ausbruch spuckte der Vulkan Ätna
auf Sizilien weiter Asche. Der Flugverkehr des
Flughafens Catania wurde eingeschränkt. Der Ätna ist mit
3.350 Metern Höhe der höchste noch aktive Vulkan
Europas.
27. Oktober
In Argentinien wurde ein neues Parlament gewählt, das
über die politische Zukunft von Präsidentin Cristina
Fernandez de Kirchner (*1953) entscheiden würde, die mit
ihrem Wirtschaftskurs in die Kritik geraten war.
28. Oktober
Bei dem schweren Herbststurm, der über Deutschland
hinwegfegte und vor allem im Norden und Westen Schäden
anrichtete, waren insgesamt vier Menschen ums Leben
gekommen. Das Orkantief „Christian“ wirkte sich auch auf
den Flug- und Bahnverkehr aus.
28. Oktober
Große Teile Europas waren ebenfalls von den heftigen
Stürmen betroffen. Besonders Großbritannien hatte unter
dem schweren Sturm zu leiden.
28. Oktober
Bei der Parlamentswahl in Argentinien blieb die Partei
von Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner (*1953)
die stärkste Kraft im Abgeordnetenhaus. Es hatte jedoch
nicht für eine Zwei-Drittel-Mehrheit gereicht. Bei der
Präsidentenwahl 2015 werde Kirchner somit nicht mehr
antreten können.
28. Oktober
Aus unbekannter Ursache kollidierten zwei Schiffe, ein
Frachter und ein Gastanker, am frühen Morgen auf dem
Nord-Ostsee-Kanal bei Brunsbüttel. Keines der 29
Besatzungsmitglieder wurde verletzt. Der Kanal wurde
gesperrt.
29. Oktober
Der türkische Ministerpräsident Recip Erdogan (*1954)
weihte nach rund neunjähriger Bauzeit den S-Bahn-Tunnel
unter dem Bosporus ein. Täglich etwa bis zu einer
Million Menschen sollen zwischen den Kontinenten hin und
her transportiert werden.
29. Oktober
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigte, dass
im vom Bürgerkrieg zerrütteten Syrien die Kinderlähmung
ausgebrochen war. Im Nordosten des Landes waren bereits
zehn Kleinkinder an Polio erkrankt.
29. Oktober
Von der Staatsanwaltschaft Darmstadt wurde Anklage
erhoben gegen vier mutmaßliche Islamisten wegen
gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung.
Hintergrund war ein Angriff auf ein Fernsehteam von
„Report“ Mainz im Juni 2013 in Offenbach.
30. Oktober
Angaben der Bundesagentur für Arbeit zufolge war die
Arbeitslosenzahl in Deutschland im Oktober im Vergleich
zum Vormonat um 48.000 auf 2,801 Millionen gesunken.
Seit knapp Jahr war das der niedrigste Stand.
30. Oktober
Die neue, am Tag zuvor in Istanbul eingeweihte
interkontinentale S-Bahn begann ihren Betrieb mit
zahlreichen Störungen. Zu den Türstörungen und
Stromausfällen kamen Probleme, weil Fahrgäste
versehentlich Notfallknöpfe drückten.
30. Oktober
Ein Selbstmordattentäter hatte sich im tunesischen
Ferienort Sousse in die Luft gesprengt. Aus
Sicherheitskreisen hieß es, dass es keine anderen Opfer
oder Verletzte gegeben habe. Unter den Menschen sei
jedoch eine Panik ausgebrochen.
31. Oktober
Der Bundestagsabgeordnete der Grünen Hans-Christian
Ströbele (*1939) traf in der russischen Hauptstadt
Moskau mit dem NSA-Whistleblower
Edward Snowden (*1983)
zusammen. Snowden zeigte Interesse, in Deutschland vor
einem Untersuchungsausschuss auszusagen.
31. Oktober
Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen teilte
mit, dass Syrien keine C-Waffen mehr produzieren könne.
Die Ausrüstung an allen 23 Produktionsstandorten sei
zerstört worden. Die ca. 1.000 Tonnen chemischer Waffen
und Kampfstoffe seien sicher versiegelt worden.
31. Oktober
Der von Papst Franziskus (*1936) beurlaubte Limburger „Protz“-Bischof
Tebartz-van Elst (*1959) war in einem bayerischen
Kloster untergekommen. Die niederbayerische Abtei Metten
hatte erklärt, Gastgeber des Bischofs zu sein.
31. Oktober
Der Nord-Ostsee-Kanal, auf dem am Vortag zwei Schiffe
zusammengestoßen waren, war wieder befahrbar. Die
Behörden hatten eine Durchfahrt von Schiffen bis zu
einer Länge von 140 Metern freigegeben.