Edward Snowden Lebenslauf

Der US-Amerikaner Edward Snowden wurde am 21. Juni 1983 in Elizabeth City in North Carolina geboren. Sein Zweitname ist Joseph. Als 29-jähriger Mitarbeiter des CIA (Central Intelligence Agency) sorgte er im Jahr 2013 für den größten Überwachungs- und Spionagefall der Welt. Snowden gilt nach Julian Assange, dem Wikileaks-Gründer, als berühmtester Whistleblower. Er brachte geheime Überwachungsdaten der NSA (National Security Agency) ans Licht.
Sowohl CIA als auch NSA sind US-amerikanische Geheimdienste. Die NSA sammelt weltweit Telefon- und Internetdaten und wertet sie aus. Ihr besonderes Interesse gilt der Kommunikation von Regierungen. Das CIA arbeitet anders und setzt in seinen Aufgabenfeldern Menschen ein, beispielsweise Spione, um an die gewünschten Informationen heranzukommen.
Edward, genannt Ed, studierte Informatik. Sein Studium begann er 1999, musste es aber unterbrechen, weil er als Soldat in den Irak-Krieg zog. Als er 2004 wieder in den USA zurück war, brach er sein Studium ohne Abschluss ab. Doch auch ohne Universitätsabschluss gelang ihm ein erfolgreicher Start ins Berufsleben. Er wurde IT-Sicherheitstechniker beim CIA. Von Beginn an war es ihm möglich, geheime Dokumente einzusehen und auf geheime Informationen zuzugreifen.
Schon wenige Jahre später, im Jahr 2009, wurde Snowden befördert. Er wurde Mitarbeiter der NSA auf Hawaii. Zu diesem Zeitpunkt war er schon entschlossen, gegen die Spionage der USA vorzugehen und sie aufzudecken. Die NSA spionierte nicht nur die weltweite Internetkommunikation aus, sondern beobachtete und überwachte auch die E-Mails und privaten Nachrichten der eigenen Bevölkerung. Die NSA spioniert außerdem alle wichtigen Industrie- und Schwellenländer und deren Kommunikation zu anderen Nationen aus. Es wurden nicht nur Telefonate abgehört und mitgeschnitten, sondern auch SMS- und Chat-Nachrichten.
Anfang Juni 2013 meldete sich Edward Snowden bei seinem Arbeitgeber krank und reiste nach Hongkong. Von hier aus verschickte er das zuvor kopierte Beweismaterial an die US-amerikanischen Zeitungen „Washington Post“ und „The Guardian“. Am 6. Juni 2013 wurde das Material von den beiden Blättern veröffentlicht und der Skandal war losgetreten. Drei Tage später gab Snowden dem „Guardian“ ein Interview per Video. Er gab sich als Informant preis und begründete sein Handeln mit der Erkenntnis, dass er Teil von etwas geworden war, das mehr Schaden als Nutzen brachte.
Das FBI (Federal Bureau of Investigation), die zentrale Sicherheitsbehörde der USA, zeigte Edward Snowden unter anderem wegen Diebstahl von Regierungseigentum und Spionage an. Jeder einzelne Anklagepunkt hätte in den USA eine langjährige Haftstrafe zur Folge gehabt. Snowden konnte nicht mit Gnade rechnen und entschied sich deswegen, nicht in die USA zurückzukehren, sondern in Hongkong zu bleiben. Später, am 23. Juni 2013, floh Snowden nach Moskau, von wo aus er insgesamt 21 Länder um politisches Asyl bat, auch Deutschland. Doch der damalige US-Präsident Barack Obama übte auf die Länder solch massiven Druck aus, dass alle Asylanträge abgelehnt wurden.
Anfang Juli 2013 erhielt Snowden von der russischen Regierung ein Angebot, im Land bleiben zu dürfen. Eigentlich wollte er nach Südamerika weiterreisen. Doch die US-Regierung hatte mittlerweile seinen Pass und sonstige Papiere gesperrt. Am 1. August 2013 entschied sich Snowden, zunächst einmal in Russland zu bleiben. Zwei Monate zuvor versuchte Snowden noch Asyl in Venezuela zu bekommen. Nach Südamerika wollte er, damit es für seine Freundin und seine Familie leichter gewesen wäre, ihn zu treffen.
Mittlerweile sind einige Jahre vergangen und Edward Snowden lebt noch immer in Russland. Genauer gesagt in Moskau, wo er 2017 seine Freundin Lindsay Mills heiratete. Drei Jahre später kam ihr Sohn zur Welt. Im selben Jahr erhielt Edward Snowden eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung für Russland.
Neben unzähligen Solidaritätsbekundungen von Politikern, Wissenschaftlern und Aktivisten auf der ganzen Welt erhielt Snowden weltweite Auszeichnungen für seinen Mut. Schon im Jahr seiner Veröffentlichungen bekam er den Internationalen Whistleblower-Preis. Jährlich kamen weitere Auszeichnungen hinzu, auch aus Deutschland. Das waren beispielsweise 2014 der Berliner Preis für Zivilcourage oder der Stuttgarter Friedenspreis. Außerdem wurde Edward Snowden 2014 für den Friedensnobelpreis nominiert.
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