Franziskus Lebenslauf
Kardinal Bergoglio, der erste Papst, der aus
Lateinamerika kommt, wurde am
17. Dezember 1936 als
eines von fünf Kindern in der argentinischen Hauptstadt
Buenos Aires geboren. Seine Eltern waren Mario
und Regina Bergoglio, die aus Italien eingewandert
waren.
Sein Vater war Eisenbahnarbeiter. Im Jahr 1958
trat er nach Abschluss seiner schulischen Ausbildung in
den Jesuitenorden ein, hatte aber unmittelbar nach der
Schule einen Abschluss als Chemiker gemacht. Bergoglio
ging dann nach Chile, um sein Studium der
Geisteswissenschaften zu beginnen. Seinen Abschluss in
Philosophie machte er 1960 an der Theologischen
Fakultät, nachdem er wieder in seine Heimat
zurückgekehrt war. 1970 schloss er hier auch sein
Theologiestudium ab. Ein Jahr zuvor hatte Bergoglio die
Priesterweihe empfangen und war zunächst als
Novizenmeister und Theologiedozent an der Hochschule in
San Miguel in der Nähe von Buenos Aires aktiv.
Es folgten Jahre (1973 bis 1979), in denen er als Rektor
dem Jesuitenorden in Argentinien vorstand, anschließend
leitete er die Theologische Fakultät von San Miguel
(1980 bis 1986), an der dereinst selbst studiert hatte.
Bevor er als Geistlicher Direktor in Córdoba
(Argentinien) seine Arbeit aufnahm, hatte Bergoglio in
Deutschland promoviert. 1992 folgte durch Papst Johannes
Paul II. (1920-2005) die Ernennung zum Weihbischof von
Buenos Aires und zum Titularbischof von Auca. Der
Berufung zum Koadjtuor-Erzbischof 1997 folgte er ein
Jahr später die Amtsnachfolge als Erzbischof von Buenos
Aires. Im Jahr 2001 wurde Bergoglio als
Kardinalspriester in das päpstliche Kollegium
aufgenommen.
Bei der Papstwahl im Jahr
2005 - nach dem Ableben von
Papst Johannes Paul II. – war Bergoglio der
aussichtsreichste Kontrahent für das neue Pontifikat,
das dann letztendlich der deutsche Kardinal Joseph
Ratzinger als
Benedikt XVI. antrat.
Der Argentinier gilt als Verfechter konservativer
Sexualmoral, äußerte sich wiederholt gegen den Gebrauch
von Schwangerschaftsverhütungsmitteln und Abtreibungen,
ist theologisch konservativ, zeichnete sich aber stets
durch einen bescheidenen Lebenswandel ohne bischöflichen
Prunk, stattdessen durch große Nähe zu den Menschen, vor
allem den Armen aus. Privat sagte man ihm nach, dass er
ein Opernliebhaber und ein guter Hobbykoch ist. Seine
Nähe zur argentinischen Militärdiktatur wurde nie genau
geklärt.
Der Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Bergoglio, wurde
am
13. März 2013 im fünften Wahlgang nach dem Rücktritt
seines Vorgängers, Benedikt XVI. (*1926) zum 266. Papst
der Römisch-Katholischen Kirche gewählt. Er galt wegen
seiner angeschlagenen Gesundheit als Außenseiter. In
seinem Heimatland wird Bergoglio als „Kardinal der
Armen“ sehr verehrt. Mit seiner Namenswahl - Franziskus – begab er sich in die Tradition des „Heiligen der
Armen“, des
Franz von Assisi.