Dezember 1985 - Keine Gleichberechtigung für Frauen in Liechtenstein

Kalender Dezember 1985
Wenngleich auch nur 70 Prozent der Bevölkerung des Fürstentums Liechtenstein zur Wahl gegangen waren, so war dennoch mit knapper Mehrheit die Verankerung der Gleichberechtigung der Frau in der Verfassung verhindert worden. Unglaublich im vorletzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts! Liechtenstein geriet in jenem Monat noch einmal in die Schlagzeilen. Nämlich als auf dem Truppenübungsplatz St. Luzisteig in der Schweiz, der an der Grenze zum Fürstentum liegt, durch Schießübungen ein Großfeuer ausgebrochen war. Etwa 150 Hektar Wald waren in Liechtenstein dadurch in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Schweiz hatte sich ganz offiziell bei seinem Nachbarn entschuldigt. Nur gut, dass keine Frauen in Brand geraten waren. Sie waren ja nicht gleichberechtigt, der Wald vielleicht schon? Oder? Die Frage der Gleichheit stellte sich nicht, als auf Sizilien der Ätna, der höchste Vulkan Europas, ausbrach. Das Hotel, das an der Nordostflanke des Vulkans gestanden hatte, war in der Folge der Eruption eingestürzt. Dabei verlor ein Hotelgast sein Leben. Mehr als zehn weitere Personen erlitten Verletzungen. Das Weihnachtsfest war damit jedenfalls heillos überschattet worden.


Wichtige Ereignisse im Dezember 1985

1. Dezember
BRD/DDR 1985 – Im Streit um den Verlauf der deutsch-deutschen Elbgrenze hatte der Minister für innerdeutsche Beziehungen, Heinrich Windelen, der Regierung der DDR einen gemeinsamen „Nutzungsvertrag“ angeboten.
1. Dezember
Liechtenstein 1985 – Die Bewohner des Fürstentums Liechtenstein hatten bei einer Beteiligung von 70 Prozent der Stimmberechtigten mit knapper Mehrheit gegen die Verankerung der Gleichberechtigung der Frau in der Verfassung gestimmt.
1. Dezember
Schweiz 1985 – Die Schweizer Volksinitiative, die ein Verbot von operativen Eingriffen an lebenden Tieren und von anderen grausamen Tierexperimenten durchsetzen wollte, musste bei einem Referendum verworfen werden. Es hatten sich 70,5 Prozent für eine Beibehaltung der Tierversuche zu medizinischen Zwecken ausgesprochen.
1. Dezember
Philippinen 1985 – Die Witwe des 1963 auf dem Flughafen der philippinischen Hauptstadt Manila erschossenen Oppositionsführers Benigno Aquino hatte ihre Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen am 7. Februar 1986 angekündigt. Corazon Aquino kandierte dann gegen das amtierende Staatsoberhaupt Ferdinando E. Marcos.
2. Dezember
Schweiz 1985 – Vom Schweizer Bundesrat war eine neue Asylverordnung erlassen worden, die zum 1. Januar 1986 wirksam wurde. Danach war dem Bundesamt für Polizeiwesen, auch ohne mündliche Anhörung des Asylbewerbers, eine Ablehnung offensichtlich unbegründeter Asylgesuche erlaubt. Beim eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement konnten jedoch Beschwerden gegen negative Bescheide vorgebracht werden.
2. Dezember
Philippinen 1985 – In Manila, der Hauptstadt der Philippinen waren alle 26 Angeklagten freigesprochen, die wegen der Ermordung des Oppositionsführers Benigno Aquino vor Gericht gestanden hatten. Darunter befand sich auch General Fabian Ver, der beurlaubte Oberbefehlshaber der philippinischen Armee. Die Entscheidung des Gerichts hatte öffentliche Proteste ausgelöst.
3. Dezember
Europa 1985 – In Luxemburg war das zweitägige 33. Gipfeltreffen der zehn EG-Staaten sowie Spaniens und Portugals zu Ende gegangen. Über die geplante Schaffung eines europäischen Binnenmarktes bis 1992 konnte Einigkeit erzielt werden.
3. Dezember
BRD 1985 – Das Bundesland Hamburg hatte ein Mediengesetz erlassen, das privaten Rundfunk erlaubte. Bevorzugt zugelassen wurden Anbietergemeinschaften aus mehreren gesellschaftlich unterschiedlich ausgerichteten Kräften.
3. Dezember
DDR 1985 – In der DDR war Armeegenerals Heinz Keßler zum neuen Minister für Nationale Verteidigung bestimmt worden. Er trat die Nachfolge des am Vortag in Berlin (Ost) im Alter von 75 Jahren verstorbenen Armeegenerals Heinz Hoffmann an.
3. Dezember
BRD/West-Berlin 1985 – Einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes in West-Berlin hatte die Bevölkerungsgruppe der Tamilen nicht allein wegen der allgemeinen Lage in Sri Lanka ein Recht auf politische Asyl in der BRD. Eine Prüfung des Einzelfalls war in jedem Fall nötig.
3. Dezember
Sowjetunion 1985 – Die Frau des 1980 nach Gorki (UdSSR) verbannten sowjetischen Bürgerrechtlers Andrei D. Sacharow – Jelena Bronner – war zu einer medizinischen Behandlung in der italienischen Hauptstadt Rom eingetroffen. Dort wurde sie am Auge operiert. Frau Bronner war in die USA weitergeflogen, um sich dort einer möglichen Herzoperation zu unterziehen.
4. Dezember
BRD 1985 – In Düsseldorf war bekannt geworden, dass der Unternehmer Friedrich Karl Flick seinen ganzen Unternehmensbesitz an die Deutsche Bank zu verkaufen gedachte.
4. Dezember
USA 1985 – Die Pressemeldungen über den Rücktritt seines Sicherheitsberaters Robert McFarlane wurden von US-Präsident Ronald Reagan bestätigt. Der bisherige Stellvertreter von McFarlane, Vizeadmiral John Marlan Poindexter, war zu seinem Nachfolger ernannt worden.
4. Dezember
Frankreich/Polen 1985 – Der französische Staatspräsident François Mitterrand hatte als erster westlicher Staatschef den polnischen Staats- und Parteichef General Wojciech Jaruzelski empfangen. In Frankreich hatte dieser Besuch Proteste ausgelöst.
5. Dezember
Großbritannien/UNESCO 1985 – Großbritannien hatte zum 1. Januar 1986 offiziell seinen Austritt aus der UN-Sonderorganisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, UNESCO, erklärt. Die Briten hatten der UNESCO einen antiwestlichen Kurs und einen Mangel an Effizienz vorgeworfen wie es bereits im Vorjahr die Vereinigten Staaten getan hatten.
5. Dezember
Europa 1985 – Die westliche Delegation hatte bei den Wiener Verhandlungen über einen Truppenabbau in Mitteleuropa den Abzug von 5.000 US-Soldaten und 11.500 sowjetischen Soldaten innerhalb eines Jahres vorgeschlagen.
5. Dezember
Schweiz 1985 – Auf dem Truppenübungsplatz St. Luzisteig an der Grenze zu Liechtenstein war nach Schießübungen der Schweizer Armee ein Großfeuer ausgebrochen. Im Fürstentum Liechtenstein waren durch den Brand etwa 150 Hektar Wald in Mitleidenschaft gezogen worden, wofür sich die Schweiz offiziell bei seinem Nachbarn entschuldigte.
6. Dezember
BRD/Polen 1985 – Der SPD-Vorsitzende Willy Brandt war zu einem dreitägigen Besuch in der polnischen Hauptstadt Warschau eingetroffen. Der 15. Jahrestag der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Vertrages war der Grund für den Besuch Willy Brandts gewesen.
6. Dezember
Weltraum 1985 – Großbritannien hatte als erster Verbündeter der USA ein formales Abkommen über die Beteiligung am US-Weltraumrüstungsprogramm SDI unterzeichnet.
6. Dezember
Fußball 1985 – In der japanischen Hauptstadt Tokio war mit Europacup-Sieger Juventus Turin durch einen 4:2-Sieg nach Elfmeterschießen über Argentinos Juniors erstmals seit 1980 wieder der Gewinn des Fußball-Weltcups gelungen.
7. Dezember
Frankreich 1985 – In den Pariser Kaufhäusern Galeries Lafayette und Printemps waren bei zwei Bombenattentaten 35 Menschen verletzt worden. Die Täter hatten sich als Angehörige der vor allem im Libanon aktiven schiitischen Terrororganisation Hisbollah bezeichnet.
8. Dezember
Asien 1985 – Die Staaten Pakistan, Indien, Bangladesch, Nepal, Bhutan, Sri Lanka und die Malediven hatten sich in Dacca, der Hauptstadt von Bangladesch zum „Südasiatischen Verband für regionale Zusammenarbeit“ (SAARC) zusammengeschlossen. Ein Viertel der Weltbevölkerung lebte in diesen Ländern.
8. Dezember
Zypern 1985 – Im griechischen Teil von Zypern hatte die Demokratische Partei von Präsident Spiros Kiprianu bei den Parlamentswahlen einen Stimmenzuwachs von 8,1 Prozent erreicht und damit 16 der 56 Sitze gewonnen. Die konservative Demokratische Sammlung von Glafkos Klerides hatte 33,6 Prozent der Stimmen bekommen und belegte damit 19 Mandate.
8. Dezember
BRD 1985 – Die auf mehrere Jahre geplante Familienserie „Lindenstraße“ von Hans W. Geissendörfer, die sonntags um 18.40 Uhr in der ARD laufen sollte, begann mit der Ausstrahlung der Folge „Herzlich Willkommen“. Der Westdeutsche Rundfunk war bei diesem Projekt federführend.
9. Dezember
Argentinien 1985 – In Argentinien waren die Urteile im Prozess gegen die ehemals regierenden Generäle gefällt worden. Lebenslänglich erhielten der Ex-Präsident Jorge Videla und der frühere Marine-Oberbefehlshaber Emilio Massera. Die Militärs Armando Lambruschini und Orlando Agosti sowie der Ex-Präsident Roberto Viola bekamen mehrjährige Haftstrafen. Vier Angeklagte waren freigesprochen worden. Unter ihnen befand sich der frühere Präsident Leopoldo Galtieri.
10. Dezember
Nobelpreis 1985 – Zum ersten Mal seit 22 Jahren war mit Klaus von Klitzing wieder ein Deutscher mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet worden.
10. Dezember
UNO 1985 – Der Schweizer Jean-Pierre Hocke war von der UNO-Vollversammlung zum neuen UN-Flüchtlingshochkommissar gewählt worden. Er trat die Nachfolge des Dänen Poul Hartling an.
10. Dezember
USA 1985 – Ein texanischer Distriktrichter hatter im teuersten Urteilsspruch der US-amerikanischen Rechtsgeschichte die Ölfirma Texaco zur Zahlung von 11,1 Milliarden US-Dollar (etwa 33,6 Milliarden DM) an den weitaus kleineren Konkurrenten Pennzoil als Schadenersatz verurteilt. Pennzoil hatte geklagt, nachdem Texaco 1984 Getty Oil gekauft und damit einen unterschriftsreifen Übernahmevertrag zwischen Pennzoil und den Getty-Erben zunichte gemacht hatte. Mit Erfolg hatte Hugh Liedtke, der Pennzoil-Chef, Schadenersatz und Strafe gefordert.
11. Dezember
BRD 1985 – Das Bundeskabinett in Bonn hatte den Entwurf eines Rentenanpassungsgesetzes gebilligt. Zum 1. Juli 1986 war eine Steigerung der Renten um 2,34 Prozent vorgesehen.
11. Dezember
BRD 1985 – Unter dem Schutz eines starken Polizeiaufgebotes waren im bayerischen Ort Wackersdorf die Rodungsarbeiten für den geplanten Bau der Wiederaufbereitungsanlage für abgebrannte Kernelemente begonnen worden. Nach Angaben der Veranstalter hatte sich am 14. Dezember etwa 40.000 Atomkraftgegner an einer Kundgebung am Baugelände beteiligt.
11. Dezember
Schweiz 1985 – In Bern hatte die Vereinigte Bundesversammlung aus National- und Ständerat den Vorsteher des Innendepartements, Alphons Egli, zum Schweizer Bundespräsidenten für das Jahr 1986 gewählt.
11. Dezember
Sowjetunion 1985 – Dass Admiral Sergei Gorschkow nach 29 Amtsjahren als Marine-Oberbefehlshaber durch Wladimir Tschernawin abgelöst worden war, wurde durch eine Notiz in der sowjetischen Militärzeitung „Roter Stern“ bekannt.
11. Dezember
Nigeria 1985 – In einer Rede an die Nation hatte der nigerianische Staatschef, General Ibrahim Babangida, erklärt, dass sein Land einen Kredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht in Anspruch nehmen werde. Damit seien Bestimmungen verknüpft, die „der Ehre“ Nigerias widersprechen würden.
12. Dezember
BRD 1985 – Der Hessische Landtag in Wiesbaden hatte der neuen Landesregierung unter der SPD-Führung von Holger Börner das Vertrauen ausgesprochen. Auf Länderebene war dies das erste rot-grüne Regierungsbündnis.
12. Dezember
Neufundland 1985 – Unmittelbar nach dem Start in Neufundland stürzte eine Chartermaschine, Douglas DC-8, die mit US-Soldaten der Sinai-Friedenstruppe besetzt gewesen war, ab. Dabei starben 256 Menschen. Die Soldaten waren auf dem Heimflug in die Weihnachtsferien gewesen.
12. Dezember
BRD/Sport 1985 – Sportjournalisten der Bundesrepublik Deutschland hatten die Sportler des Jahres gewählt. Die Wahl war auf den Tennisspieler Boris Becker und die Fechterin Cornelia Hanisch gefallen.
13. Dezember
BRD 1985 – Vor einem Ausschuss des Deutschen Bundestages hatte Stefan Pelny, Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) erklärt, dass der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Carl-Dieter Spranger, im Jahr 1984 vom BfV Berichte über Politiker der Partei Die Grünen angefordert habe.
13. Dezember
Fußball 1985 – Der Fußballverband UEFA hob die Sperre der englischen Fußballclubs für Freundschaftsspiele auf, die sechs Monate zuvor nach den Ausschreitungen von Brüssel (Belgien) verhängt worden war. Weiter ausgeschlossen blieben die Vereine allerdings von Europapokalwettbewerben.
14. Dezember
Curling 1985 – In Grindelwald (Schweiz) hatten die Herren der deutschen Mannschaft den Titel bei den Curling-Europameisterschaften geholt.
15. Dezember
BRD 1985 – Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau (SPD) war in Düsseldorf vom Bundesvorstand seiner Partei zum offiziellen Kanzlerkandidaten seiner Partei bei den Bundestagswahlen 1987 nominiert worden.
15. Dezember
BRD 1985 – In Offenburg (Baden-Württemberg) war die dreitägige Bundesversammlung der Grünen zu Ende gegangen. Ein Abwahlantrag gegen den Bundesvorstand hatte keine Mehrheit gefunden. Jutta Ditfurth, Rainer Trampert und Lukas Beckmann waren im Amt geblieben. Sie wurden dem sogenannten fundamentalistischen Flügel der Partei zugerechnet.
15. Dezember
Fußball 1985 – In Mexiko-Stadt war die Gruppenauslosung für die Fußball-Weltmeisterschaft 1986 erfolgt. Deutschland spielte in der Gruppe E, in der die deutsche Mannschaft gegen Schottland, Dänemark und Uruguay antreten musste.
15. Dezember
Schwimmen 1985 – Die Schwimmer der Bundesrepublik hatten auch ohne Michael Groß mit 256 Punkten in Hertogenbosch (Niederlande) zum ersten Mal den Europapokal vor der DDR gewonnen, die 214 Punkte erreichte. Siegreich war die DDR bei den Damen.
16. Dezember
USA 1985 – Vor einem Restaurant in New York war Paul C. Castellano, einer der ranghöchsten Bosse der Mafia, erschossen worden.
16. Dezember
Literatur 1985 – Die Akademie der Künste in West-Berlin hatte das Archiv der Autorenvereinigung „Gruppe 47“ erhalten. Die „Gruppe 47“ war 1977 aufgelöst worden.
16. Dezember
BRD 1985 – Der SPD-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 1987, Johannes Rau, hatte in Ahlen seine Wahlkampfstrategie erläutert. Unter anderem hatte er eine ökologische Erneuerung der Industriegesellschaft und Arbeitszeitverkürzung gefordert. Die Spaltung zwischen den Bevölkerungsschichten zu überwinden, müsste das Ziel sein.
17. Dezember
Uganda 1985 – In der kenianischen Hauptstadt Nairobi hatten Vertreter der Militärregierung von Uganda und der Nationalen Widerstandsarmee (NRA) ein Abkommen unterzeichnet, das neben einem Waffenstillstand eine Beteiligung der NRA am regierenden Militärrat und einen Neuaufbau der Armee unter NRA-Beteiligung vorgesehen hatte.
17. Dezember
BRD/DDR 1985 – Der Spitzenkandidat der SPD für die niedersächsische Landtagswahl 1986, Gerhard Schröder, war für drei Tage in die DDR gereist. Bei seinem Besuch war er auch von Staats- und Parteichef Erich Honecker empfangen worden.
18. Dezember
BRD 1985 – Eine Neuregelung des Arbeitsförderungsgesetzes, das die Zahlungen der Bundesanstalt für Arbeit an Arbeitnehmer regelte, die von einem Streik betroffen waren, war vom Bundeskabinett In Bonn beschlossen worden. Diejenigen Beschäftigten, die wegen eines Streiks in der gleichen Branche, aber in einem anderen Tarifbezirk, ausgesperrt oder entlassen wurden, erhielten künftig unter bestimmten Bedingungen kein Geld mehr von der Bundesanstalt für Arbeit.
18. Dezember
BRD/USA 1985 – Nach monatelangen Beratungen hatte das Bundeskabinett in Bonn entschieden, es werde keine staatliche Beteiligung an dem US-amerikanischen Projekt einer Raketenabwehr im Weltraum geben.
19. Dezember
BRD/Justiz 1985 – Ein Unternehmer, der illegal Arbeitskräfte entliehen hatte, wurde vom Landgericht Bochum zu drei Jahren Haft verurteilt.
19. Dezember
BRD 1985 – Als letzte Instanz hatte das Bundesverwaltungsgericht in West-Berlin die Klage gegen den bereits 1973 projektierten Bau eines Kernkraftwerkes im süd-badischen Wyhl zurückgewiesen. Die baden-württembergische Landesregierung sowie die Betreibergesellschaft Kernkraftwerk Süd hatten jedoch ohnehin auf den Bau der von Beginn an umstrittenen Atomanlage wegen zu geringen Energiebedarfs verzichtet.
19. Dezember
Frankreich 1985 – In der französischen Stadt Nantes hatten zwei Angeklagte und ein Komplize in einem Schwurgericht 32 Richter, Geschworene und Zuschauer als Geiseln genommen und eine Fernsehübertragung aus dem Gerichtssaal erzwungen. Die Geiselnehmer gaben nach 35 Stunden auf, weil eine Flucht missglückt war.
20. Dezember
BRD 1985 – Eine Änderung der bestehenden Ladenschlusszeiten wurde vom Bundesrat, der Vertreter der Länder, abgelehnt. Gebilligt wurde hingegen die 7. Novelle zum Arbeitsförderungsgesetz. Sie kam in erster Linie älteren Arbeitnehmern zugute.
21. Dezember
BRD 1985 – Von rechtsgerichteten Skinheads war im Hamburger Stadtteil Eilbek der 26-jährige Türke Ramazan Avci zu Tode geprügelt worden. Sein Leichnam war am 31. Dezember in die Türkei überführt worden. Die Tat hatte eine Debatte über die zunehmende Gewalt gegen Ausländer ausgelöst.
21. Dezember
DDR/Schweden 1985 – Die DDR hatte den Transit von Asylbewerbern aus neun Staaten des Nahen und Mittleren Ostens und Südostasien sowie von Staatenlosen nach Schweden nach Protesten der schwedischen Regierung beschränkt. Eine ähnliche Zusage hatte Dänemark erhalten.
22. Dezember
Polen 1985 – Im schlesischen Bergbaugebiet Wałbrzych (früher Waldenburg) waren 18 polnische Kumpel bei einem Grubenunglück ums Leben gekommen.
22. Dezember
Tennis 1985 – Die deutsche Vertretung, die aus Boris Becker, Michael Westphal und Andreas Maurer bestanden hatte, unterlag 2:3 gegen den Titelverteidiger Schweden beim Finale um den Davis-Cup in der Münchener Olympiahalle. Boris Becker hatte seine beiden Einzel gegen Stefan Edberg und Mats Wilander gewonnen.
23. Dezember
USA 1985 – US-Präsident Ronald Reagan hatte ein Farmgesetz mit einem Finanzvolumen von 52 Milliarden US-Dollar (etwa 170 Milliarden DM) unterzeichnet, um die Farmer der USA international wettbewerbsfähig zu machen. Nach Ansicht von Kritikern war dieses Gesetz jedoch ein weiterer Schritt zur Vertreibung kleinerer Farmer von ihren Höfen, da das Gesetz Großgrundbesitzer bevorzugte.
24. Dezember
Südafrika/Swasiland 1985 – Südafrikanische Grenztruppen waren in das Gebiet von Lacumisa im Südosten von Swasiland eingedrungen. Die einheimische Bevölkerung war von den Südafrikanern gewarnt worden, falls sie den Guerillas des African National Congress (ANC) Unterschlupf bieten würden. Bislang war Swasiland das einzige Nachbarland Südafrikas gewesen, das nicht von gewaltsamen Übergriffen des Burenstaates betroffen war.
25. Dezember
Weihnachten 1985
25. Dezember
Burkina Faso/Mali 1985 – Zwischen den schwarzafrikanischen Staaten Mali und Burkina Faso war ein Grenzkonflikt ausgebrochen. Mali hatte die Besetzung von vier Grenzdörfern durch Burkina Faso elf Tage zuvor mit einer bewaffneten Offensive beantwortet. Ein Waffenstillstand war am 30. Dezember geschlossen worden.
25. Dezember
Italien 1985 – Der höchste Vulkan Europas, der 3340 m hohe Ätna auf Sizilien, war ausgebrochen. Ein an der Nordostflanke des Vulkan gelegenen Hotel war durch die Eruption eingestürzt. Ein Hotelgast war dabei ums Leben gekommen. Es erlitten 14 weitere Menschen Verletzungen.
25. Dezember
Mexiko 1985 – Aus dem Anthropologischen Museum von Mexiko-Stadt waren insgesamt 140 Kunstwerke aus der präkolumbianischen Zeit gestohlen worden. Dies war der bis dahin größte Kunstraub in der Geschichte Mexikos.
26. Dezember
Algerien 1985 – Ein dreitägiger Sonderparteitag der regierenden Nationalen Befreiungsfront (FNL) war in Algier zu Ende gegangen. Eine Neufassung der sogenannten Nationalen Charta war gebilligt worden, die dem Volk zur Abstimmung vorgelegt werden sollte. Die führende Rolle der FNL sollte dadurch unter anderem gestärkt werden. Außerdem hatte die nationale Einheit gegen islamische Fundamentalisten verteidigt werden sollen.
27. Dezember
Österreich/Italien 1985 – Auf den Flughäfen Wien-Schwechat (am Schalter der israelischen Fluggesellschaft El Al) und Rom-Fiumicino waren bei Terroranschlägen von Palästinensern insgesamt 19 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 80 Menschen waren verletzt worden. Der libyschen Regierung war von Israel, Italien und den USA vorgeworfen worden, hinter den Mordanschlägen zu stehen.
28. Dezember
Syrien/Libanon 1985 – In der syrischen Hauptstadt Damaskus hatten die Führer der drei stärksten libanesischen Milizen ein Abkommen unterzeichnet. Außer einer Feuereinstellung hatte es auch eine größere Machtbeteiligung der Moslems im Rahmen umfassender politischer Reformen vorgesehen.
29. Dezember
BRD 1985 – Für 1986 hatte das Bundesgesundheitsamt in West-Berlin eine verstärkte Überwachung in Zusammenarbeit mit den Bundesländern angekündigt angesichts der zunehmenden Zahl von Lebensmittelskandalen.
30. Dezember
Pakistan 1985 – Nach einer Dauer von acht Jahren hatte Pakistans Staatschef Mohammad Ziaul Haq das Kriegsrecht aufgehoben. Damit war die Verfassung von 1973 wieder in Kraft getreten. Der Präsident hatte sie im März 1985 zu seinen Gunsten geändert. Die politischen Parteien waren vom Parlament am 17. Dezember wieder zugelassen worden.
31. Dezember
Musik 1985 – Bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von De Kalb (US-Bundesstaat Texas) war der US-amerikanische Rock'n'Roll-Sänger Ricky Nelson ums Leben gekommen.
31. Dezember
UNESCO 1985 – Großbritannien war aus der UNESCO ausgetreten.
31. Dezember
BRD 1985 – Für 5 Milliarden DM hatte Friedrich Flick die Feldmühle AG an die Deutsche Bank veräußert. Diese beabsichtigte einen Börsengang nach der Umstrukturierung der Feldmühle AG.
31. Dezember
BRD 1985 – Der Feuilleton-Chef der Wochenzeitung „Die Zeit“, Fritz J. Raddatz, der wegen eines falschen Goethe-Zitat ins Kreuzfeuer der Kritik geraten war, war aus der Hamburger Redaktion ausgeschieden. Er wurde in Paris Kulturkorrespondent des Blattes. Seine Nachfolge als neuer Feuilletonchef der „Zeit“ hatte Ulrich Greiner angetreten.
Dezember 1985 Deutschland in den Nachrichten
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