November 1985 - Terror in Belgien und Kolumbiens
todbringender Vulkan
Terroristische Anschläge waren inzwischen auch
eine unrühmliche Praxis in europäischen Ländern
geworden. Belgien hatte es im November besonders
hart getroffen. Linksextremistische Angehörige der
Kämpfenden Kommunistischen Zellen (CCC) hatten sich
zu einem Sprengstoffanschlag auf eine Bank bekannt.
Das war innerhalb von 36 Stunden bereits der vierte
Anschlag dieser Art gewesen. Nahe der Hauptstadt
Brüssel hatte außerdem ein Raubüberfall auf einen
Supermarkt acht Menschenleben gefordert. Schlimmer
hatte es die Menschen in Kolumbien getroffen. Dort
war der Vulkan Nevado del Ruiz ausgebrochen. Die
Stadt Armero war schwer verwüstet worden. Insgesamt
waren durch den Vulkanausbruch 31.000 Menschen ums
Leben gekommen. In den USA indessen war ein Urteil
aufgehoben worden, das im Jahr 1967 den
US-Mittelgewichtsboxer „Hurricane“ Rubin Carter
lebenslang hinter Gitter gebracht hatte. Er war
wegen angeblichen dreifachen Mordes verurteilt
worden. Nun war er auf freien Fuß gesetzt worden.
Das einstige Urteil, so hatte es ein Bundesrichter
in Newart eingeschätzt, war durch ein rassistische
Einstellung des Gerichts zustande gekommen. Für den
Beschuldigten waren fast zwanzig Lebensjahre dadurch
verloren gegangen. Justizirrtümer sind schon schlimm
genug, aber wenn eine Freiheitsstrafe verhängt wird,
weil dem Gericht die Hautfarbe nicht genehm ist,
dann kann von Gerechtigkeit kaum mehr die Rede sein.
Wichtige Ereignisse im
November 1985
1. November
DDR/BRD 1985 – An der deutsch-deutschen Grenze waren
Angaben der DDR-Regierung zufolge, die sie der BRD
mitgeteilt hatte, alle Selbstschussanlagen und
Bodenminen abgebaut worden. Der Bundesminister für
gesamtdeutsche Fragen, Heinrich Windelen, hatte
diese Erklärung begrüßt. Er sagte, dass man dennoch
noch weit entfernt sei von einem gutnachbarlichen
Verhältnis.
1. November
Niederlande 1985 – Entsprechend dem sogenannten
NATO-Doppelbeschluss von 1979 hatte die
niederländische Regierung die Stationierung von 48
US-Marschflugkörpern auf dem Gebiet ihres Landes
gebilligt. Bis Ende des Jahres 1988 sollten auf dem
Luftwaffenstützpunkt Woensdrecht die „Cruise-Missiles“
stationiert sein.
2. November
Südafrika 1985 – Die südafrikanische Regierung hatte
sämtliche Film-, Fernseh- und Tonfilmaufnahmen in
den Siedlungen der Schwarzen, über die der
Ausnahmezustand verhängt worden war, verboten.
3. November
Guatemala 1985 – Die Christdemokraten in
Guatemala
hatten bei den Parlamentswahlen 51 der 100 Sitze
erreicht. Bei den gleichzeitig angesetzten
Präsidentschaftswahlen hatte der christdemokratische
Kandidat Vinicio Cerezo mit 39 Prozent die meisten
Stimmen erhalten.
3. November
Zaire/Schweiz 1985 – Von Genf (Schweiz) aus waren 59
Bürger des afrikanischen Staates Zaire in mit einem
Flugzeug in ihre Heimat abgeschoben worden. Sie
waren illegal in die Schweiz gekommen. Bei der
Ankunft in Zaire waren 15 der ausgewiesenen Personen
derart verprügelt worden, dass sechs von ihnen im
Krankenhaus an inneren Blutungen verstorben waren.
Dies war eine Woche später durch Pressemeldungen
bekannt geworden.
3. November
Tennis 1985 – Das internationale Tennisturnier von
Antwerpen (Belgien) hatte Ivan Lendl (ÇSSR) in drei
Sätzen gegen John McEnroe (USA) gewonnen. Lendl
bekam neben der Siegprämie von 200.000 US-Dollar
(612.000 DM) einen mit 1.400 Diamanten besetzten
Tennisschläger. Dieser Schläger aus reinem Gold wog
6 Kilo.
3. November
Automobilrennsport 1985 – Die Formel-1-Saison 1985
ging in Adelaide mit dem Großen Preis von Australien
zu Ende. Durch seine Platzierung am 6. Oktober hatte
sich der Franzose Alain Prost auf McLaren bereits in
Brands Hatch (England) den Weltmeister-Titel
gesichert.
4. November
Sowjetunion 1985 – Von der sowjetischen Zeitung „Iswestja“
war ein Interview in gekürzter Form veröffentlicht
worden, das der
US-Präsident Ronald Reagan am 31.
Oktober sowjetischen Journalisten gegeben hatte.
Seit 1961 war dies das erste Interview eines
US-Präsidenten mit der Presse der UdSSR.
5. November
BRD/Justiz 1985 – Vor dem Landgericht Krefeld hatte
nach insgesamt 23 Jahren Ermittlung der Prozess
gegen den ehemaligen SS-Oberscharführer Wolfgang
Otto begonnen. Ihm war die Beteiligung an der
Ermordung des KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann 1944
im KZ Buchenwald zur Last gelegt worden. Das Urteil
für den Angeklagten, das am 15. Mai 1986 verkündet
wurde, belief sich auf vier Jahre Haft.
5. November
Belgien 1985 – In Belgien war zum vierten Mal
innerhalb von 36 Stunden ein Sprengstoffanschlag auf
eine Bank verübt worden. Die linksextremen
Kämpfenden Kommunistischen Zellen (CCC) hatten sich
zu der Tat bekannt.
5. November
USA 1985 – In New York war Edward („Ed“) Irving Koch
in seine dritte Amtszeit als Bürgermeister gewählt
worden. Koch war seit 1978 Bürgermeister der größten
Stadt der Vereinigten Staaten. Seine Karriere hatte
der Demokrat als Mitglied des Stadtrats von New York
im Jahr 1966 begonnen.
5. November
International 1985 – In Genf (Schweiz) war auf der
Herbsttagung der Europäischen Freihandelszone (EFTA)
Finnland als Vollmitglied in die Organisation
aufgenommen worden. Zur Kenntnis genommen worden war
der Austritt Polens zum Jahresende. Damit waren
neben den vier skandinavischen Mitgliedsstaaten
Schweden, Finnland,
Norwegen und Island nur noch die
beiden Alpenländer Österreich und die Schweiz in der
EFTA aktiv.
6. November
Portugal 1985 – Neuer Ministerpräsident von Portugal
wurde Anibal Cavaco Silva.
6. November
BRD/International 1985 – Mit der Unterzeichnung
einer Grundsatzerklärung über das europäische
Technologieprojekt EUREKA war in Hannover
(Niedersachsen) eine zweitägige Konferenz von
Ministern aus 18 europäischen Ländern beendet
worden. Als Alternative zum
US-Weltraumrüstungsprogramm SDI war EUREKA für
Projekte ziviler Art gedacht.
6. November
Polen 1985 – Als Regierungschef von Polen war
General Wojciech Jaruzelski, der Chef der Polnischen
Vereinigten Arbeiterpartei, zurückgetreten und wurde
stattdessen Polens Staatsoberhaupt anstelle von
Henryk Jablonski. Die Nachfolge von Jaruzelski als
Ministerpräsident trat Zbigniew Messner an.
7. November
BRD 1985 – Auf der am 3. November begonnen Tagung
der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD) in Trier war der Berliner Bischof Martin Kruse
zum Vorsitzenden des Rates der EKD gewählt worden.
Kruse trat die Nachfolge von Eduard Lohse an.
7. November
Kolumbien 1985 – In der Hauptstadt Kolumbiens,
Bogotá, hatten Spezialeinheiten von Armee und
Polizei den Justizpalast gestürmt. Darin hatte sich
ein 35-köpfiges Guerillakommando der „Bewegung des
19. April“ mit rund 400 Geiseln verschanzt. Bei der
Aktion waren 112 Menschen ums Leben gekommen.
7. November
BRD 1985 – Der Deutsche Bundestag hatte einen Antrag
der SPD-Fraktion in namentlicher Abstimmung
abgelehnt, in dem ein Bau-Stopp des sogenannten
schnellen Brüters in Kalkar gefordert worden war.
Der Kernreaktor war aus Kostengründen (etwa 6,5
Milliarden DM) und wegen der Sicherheitsproblematik
umstritten gewesen.
7. November
BRD 1985 – Der Deutsche Bundestag hatte eine
Gesetzesänderung in Bezug auf das
Bundesverfassungsgericht gebilligt. Danach konnte
die Anrufung des Karlsruher Gerichts
gebührenpflichtig sein, wenn die betreffende
Beschwerde abgewiesen werde. Jeder Beschwerdeführer
sollte durch eine Gebühr von bis zu 1.000 DM zur
sorgfältigen Prüfung seiner Anträge auf
Erfolgsaussichten angehalten werden.
8. November
USA/Justiz 1985 – Der 1967 wegen angeblichen
dreifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilte
frühere US-Mittelgewichtsboxer „Hurricane“ Rubin
Carter wurde freigelassen. Wie ein Bundesrichter in
Newark einschätzte, beruhte das damalige auf einer
„rassistischen Einstellung“ des Gerichts.
9. November
UNESCO 1985 – In der bulgarischen Hauptstadt Sofia
endete die 23. Generalkonferenz der UNESCO nach
einer Dauer von sechs Wochen. Der Etat musste um 30
Prozent gekürzt werden, nachdem die USA aus der
UN-Bildungsorganisation ausgetreten waren.
9. November
Belgien 1985 – Bei einem Raubüberfall auf einen
Supermarkt in Aalst bei Brüssel waren acht Menschen
ums Leben gekommen.
9. November
Schach 1985 – In der sowjetischen Hauptstadt
Moskau
war Garri Kasparow mit einem Sieg in der 24. und
letzten Partie und einem Punktestand von 13:11 gegen
Anatoli Karpow neuer Schachweltmeister geworden.
10. November
Kunstturnen 1985 – Mit elf Goldmedaillen war die
UdSSR bei den Kunstturn-Weltmeisterschaften in
Montreal (Kanada) die erfolgreichste Nation
geworden. Der sowjetische Turner Juri Koroljew war
mit vier Titeln der beste Einzelturner gewesen.
11. November
Kolumbien 1985 – Der Vulkan Nevado del Ruiz in der
Nähe der Stadt Armero war ausgebrochen. Dabei war
die Stadt verwüstet worden. Es hatte etwa 31.000
Todesopfer gegeben.
11. November
BRD/Libyen 1985 – Wegen der Ermordung eines
Landsmanns hatte ein Bonner Gericht den Libyer
Fatahi al-Tarhoni zu einer lebenslangen
Freiheitsstrafe verurteilt. Möglicherweise im
Auftrag der libyschen Behörden hatte Al-Tarhoni am
6. April 1985 den libyschen Regimegegner Gebril El
Denali ermordet.
11. November
BRD 1985 – Einer Bestätigung der deutschen
Bundesregierung zufolge hatte der
Bundesnachrichtendienst (BND) einen
Mitarbeitervertrag mit einer privaten Detektei
geschlossen. Zu großen Teilen hatte die private
Wirtschaft mit Spenden geholfen, die anfallenden
Honorare zu finanzieren.
11. November
BRD/Theater 1985 – Der Frankfurter Schauspielleiter
Günther Rühle hatte das Stück von Rainer Werner
Fassbinder, „Der Müll, die Stadt und der Tod“, nach
den Protesten gegen die geplante Uraufführung in
Frankfurt am Main endgültig vom Spielplan genommen.
12. November
Österreich 1985 – Nach einer halbjährigen
Untersuchung hatte sich eine von der
österreichischen Bundesregierung eingesetzte
Expertenkommission gegen den Bau des umstrittenen
Donaukraftwerks Hainburg ausgesprochen. Um gegen die
befürchtete Zerstörung des größten Auenwaldgebietes
in Mitteleuropa zu protestieren, war das Baugelände
im Dezember 1984 schon von Umweltschützern besetzt
worden.
12. November
Europäische Gemeinschaft 1985 – In
Luxemburg war
eine zweitägige Außenminister-Konferenz zu Ende
gegangen, an der neben den EG-Außenministern auch
die der Länder
Costa Rica,
El Salvador,
Guatemala,
Honduras und
Nicaragua teilgenommen hatten. Um unter
anderem die Förderung des technischen und
wissenschaftlichen Fortschritts in den
mittelamerikanischen Staaten zu sichern, war ein
Kooperationsabkommen unterzeichnet worden.
12. November
Liberia 1985 – Ein Militärputsch gegen den
Staatspräsidenten Liberias, Samuel Doe, war
gescheitert.
12. November
USA 1985 – Ein Gericht in Norfolk (US-Bundesstaat
Virginia) hatte den früheren Marineoffizier Arthur
Walker wegen Spionage für die Sowjetunion zu dreimal
lebenslänglich und 40 Jahren Haft verurteilt. Gegen
den Sohn und Mitangeklagten John Walker hatte das
Gericht eine Haftstrafe auf bis zu 40 Jahren Haft
ausgesprochen.
13. November
Österreich 1985 – Die regierende Sozialistische
Partei Österreichs (SPÖ) hatte auf einem Parteitag
in Wien beschlossen, künftig alle öffentlichen und
parteiinternen Funktionen zu 25 Prozent mit
weiblichen Kandidaten zu besetzen. Die
Regierungsämter waren von dieser Regelung
ausgenommen.
14. November
BRD 1985 – Über den Widerruf von sogenannten
Haustürgeschäften hatte der Deutsche Bundestag ein
Gesetz gebilligt. Ebenfalls hatte er ein Gesetz über
die Gewährung von Erziehungsgeld und Kindergeld
genehmigt. Dies sah die Einführung eines
Erziehungsgeldes von monatlich 600 DM für Mütter
oder Väter vor, die ein Kleingeld betreuten oder
erzogen.
14. November
BRD 1985 – Der Arbeitskampf bei der Deutschen
Lufthansa war unter Vorsitz des Schlichters Georg
Leber beendet worden. Der Streik, der am 11.
November auf sieben Flughäfen begonnen hatte, konnte
abgebrochen werden.
14. November
USA 1985 – Mit Xavier Suarez hatte Miami
(US-Bundesstaat Florida) als erste Großstadt der
Vereinigten Staaten einen gebürtigen Kubaner als
Bürgermeister bekommen. Die Stadt war zur Heimat
zahlreicher Exil-Kubaner geworden.
15. November
Republik Irland 1985 – Aufgrund eines Abkommens
zwischen der britischen Premierministerin Margaret
Thatcher und dem irischen Regierungschef Garret
FitzGerald hatte die Republik Irland erstmals seit
1921 ein Mitspracherecht bei
Nordirland-Angelegenheiten erhalten.
16. November
BRD 1985 – Wiederum für vier Jahre war in Frankfurt
am Main Willi Daume zum siebenten Mal seit 1961 zum
Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees
(NOK) gewählt worden.
16. November
Fußball 1985 – Die Fußball-Nationalmannschaft der
DDR besiegte in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) mit
2:1 den Gegner Bulgarien.
17. November
Fußball 1985 – Die bundesdeutsche
Fußball-Nationalauswahl hatte im letzten
Qualifikationsspiel für die WM 1986 in
Mexiko, das
in Köln stattfand, gegen die ÇSSR ein 2:2 erspielt.
Vor Portugal konnte die Mannschaft sich dennoch in
der Qualifikationsgruppe behaupten.
18. November
BRD 1985 – Die Vertreter der Kassenzahnärztlichen
Bundesvereinigung hatten die Herbstsitzung in Bonn
aus Protest gegen die Forderung der westdeutschen
Krankenkassen, die Honorare der Zahnärzte
„abzuschmelzen“, verlassen.
18. November
Griechenland 1985 – In Athen war ein 15-jähriger
Schüler im Verlauf gewaltsamer Auseinandersetzungen
zwischen Demonstranten und der Polizei getötet
worden. Jugendliche hatten daraufhin zeitweilig die
Universität der Stadt besetzt.
18. November
BRD/Justiz 1985 – Die vom Bundeskartellamt verfügte
Auflösung der Aral AG (Bochum) wurde vom
West-Berliner Kammergericht aus formaljuristischen
Gründen aufgehoben.
19. November
BRD 1985 – Nach der Auswertung des am 31. Oktober
beendeten Großversuchs der Technischen
Überwachungsvereine hatte sich die Bundesregierung
gegen die Einführung eines generellen Tempolimits
auf Bundesautobahnen entschieden.
19. November
USA/UdSSR 1985 – Zwischen dem sowjetischen
Parteichef Michail S. Gorbatschow und dem
US-Präsidenten Ronald Reagan hatte in Genf (Schweiz)
ein zweitägiges Gipfeltreffen begonnen.
20. November
BRD 1985 – Im Hamburger Stadtteil Niendorf waren aus
einem Geldtransporter 5,9 DM entwendet worden. Die
Täter waren Mitarbeiter der Firma gewesen.
21. November
West-Berlin 1985 – Zur Finanzierung
selbstverwalteter Projekte war in West-Berlin die
erste deutsche Alternativ-Bank gegründet worden. Das
neue Kreditinstitut hieß „Haftungsassoziation eG. -
Bürgschaftsbank für selbstverwaltete Betriebe“ und
war mit einem Grundkapital von 1 Millionen DM
ausgestattet. Dies war von der evangelischen
Landeskirche Berlin (West) getragen worden. Die
Einrichtung verstand sich als Bürge, um für
alternative Unternehmen die Aufnahme von Bankrediten
möglich zu machen.
21. November
USA 1985 – Nachdem Jonathan J. Pollard streng
geheimes Nachrichtenmaterial an die israelische
Botschaft in Washington weitergegeben hatte, wurde
er festgenommen. Die Beziehungen zwischen dem
israelischen Geheimdienst Mossad und den
US-amerikanischen Diensten hatten damit einen
Tiefpunkt erreicht.
21. November
BRD 1985 – Um die Nutzung der Satellitentechnik
sowohl für die Drei-Länder-Anstalt Norddeutscher
Rundfunk als auch für private Anbieter
sicherzustellen, hatten sich die Bundesländer
Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg auf
ein Konzept geeinigt.
22. November
DDR 1985 – Die bisherigen SED-Politbüromitglieder
Herbert Häber und Konrad Naumann hatten ihre Ämter
verloren. Der bisherige Chefredakteur des
Zentralorgans „Neues Deutschland“, Günter
Schabowski, wurde zum Nachfolger ernannt.
22. November
Neuseeland 1985 – Der höchste Gerichtshof
Neuseelands hatte zwei französische Geheimagenten in
der „Greenpeace-Affäre“ wegen ihrer Beteiligung an
dem Anschlag auf das Greenpeace-Schiff „Rainbow
Warrior“ zu je zehn Jahren Haft verurteilt.
22. November
BRD 1985 – Zur deutschen Wirtschaftsentwicklung
hatten die fünf führenden
Wirtschaftsforschungsinstitute eine optimistische
Prognose in ihren Herbstgutachten abgegeben.
22. November
BRD 1985 – Die Bereitschaft zur Fusion der Hamburger
Werften Blohm und Voss AG sowie der
Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW) war von den
Aufsichtsräten bekundet worden.
23. November
Iran 1985 – Der Ajatollah Ali Hussein Montazeri war
zum höchsten schiitischen Schriftgelehrten des Irans
geworden und war somit zum künftigen Nachfolger von
Ajatollah Khomeini gewählt worden. Seit den
1950er Jahren war 63-jährige Montazeri ein Anhänger
Khomeinis gewesen.
23. November
Boxen 1985 – In Mainz (Rheinland-Pfalz) hatte der
37-jährige Super-Schwergewichtler Peter Hussing mit
seiner 16. Deutschen Meisterschaft Abschied vom
Amateurboxsport genommen.
24. November
BRD/USA 1985 – Bei einem Bombenanschlag auf ein
PX-Warenhaus der US-Armee in Frankfurt am Main
(Hessen) waren 38 Menschen verletzt worden.
24. November
Honduras 1985 – Offiziellen Angaben zufolge hatte
die Liberale Partei bei den Parlamentswahlen in
Honduras 66 der 132 Sitze erreicht. Als Sieger aus
den gleichzeitig abgehaltenen Präsidentschaftswahlen
war der Kandidat der oppositionellen Nationalen
Partei hervorgegangen. Jedoch der unterlegene
Liberale José Azcona del Hoyo wurde nach dem Gesetz
Staatschef, weil auf die Kandidaten seiner Partei
die meisten Stimmen entfallen waren.
24. November
Malta 1985 – In Valletta, der Hauptstadt der
Mittelmeerinsel Malta, waren beim Sturm auf die
Boeing 737 des Fluges Athen-Kairo, der am Vortag
entführten ägyptischen Passagiermaschine, 66
Passagier und Besatzungsmitglieder sowie vier der
fünf arabischen Hijacker ums Leben gekommen.
24. November
Handball 1985 – Die Sowjetunion hatte mit 23:22 bei
dem in der BRD ausgetragenen Handball-Supercup für
Nationalmannschaften im Finale gegen die DDR
gewonnen. Nach einem 21:19 hatte die Bundesrepublik
Deutschland Rumänien besiegt und den dritten Platz
belegt.
25. November
BRD 1985 – Gegen Ersatzmutterschaft und Experimente
zur sogenannten Menschenzüchtung hatte sich eine von
der deutschen Bundesregierung eingesetzte
Arbeitsgruppe unter der Leitung des früheren
Verfassungsrichters Ernst Benda ausgesprochen.
25. November
USA 1985 – Die erste mit Hilfe der Gentechnologie
künstlich hergestellten Mikrobe war in der freien
Natur ausgesetzt worden. In einem Erdbeerfeld in
Kalifornien sollte sie die Pflanzen vor Frost
schützen. Eine unkontrollierte Ausbreitung der
künstlichen Mikrobe wurde von Umweltschützern
befürchtet.
25. November
Ungarn 1985 – Nach sechswöchiger Dauer ging in der
ungarischen
Hauptstadt Budapest das Kulturforum der
Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in
Europa zu Ende. Beteiligt gewesen waren 34 Staaten.
Es war nicht zur Unterzeichnung eines
Schlussdokuments gekommen.
25. November
BRD 1985 – Der Hochgeschwindigkeitszug der Deutschen
Bundesbahn, der Intercity Experimental, hatte bei
einer Demonstrationsfahrt zwischen Rheda-Wiedenbrück
und Oelde ein Maximaltempo von 317 km/h erreicht und
damit einen Rekord in der deutschen
Eisenbahngeschichte aufgestellt.
26. November
Österreich 1985 – Der neunköpfige Vorstand des
staatlichen österreichischen Unternehmens
VOEST-Alpine war nach Bekanntwerden eines
Rekordverlustes in Höhe von 5,7 Milliarden Schilling
(814 Mio DM) zurückgetreten. In Schieflage geraten
war das größte Unternehmen des Landes unter anderem
durch Warentermingeschäfte.
26. November
Sowjetunion 1985 – Die zweitägige Herbstsitzung des
Obersten Sowjets der UdSSR hatte in der Hauptstadt
Moskau begonnen. Dabei war der Plan- und
Haushaltsentwurf für 1986 gebilligt worden. Von
Parteichef Michail S. Gorbatschow waren in einer
Rede praktische Schritte zur Förderung der
Arbeitsdiziplin und zur Bekämpfung des Alkoholismus
angekündigt worden.
27. November
Weltall 1985 – Mit einer Entfernung von 92,9
Millionen km hatte der Halleysche Komet
(Kerndurchmesser 6 km), der größte bekannte
Schweifstern, den erdnächsten Bahnpunkt auf seinem
Weg zur Sonne erreicht. Unser Sonnensystem wird alle
76 Jahre von diesem Planeten durchquert.
27. November
Schach 1985 – Die Mannschaft der UdSSR hatte bei der
ersten offiziellen
Schach-Mannschaftsweltmeisterschaft in Luzern
(Schweiz) den Titel vor Ungarn geholt. Die
sowjetische Mannschaft war ohne ihren Weltmeister
Garri Kasparow angetreten. Die bundesdeutsche
Mannschaft belegte den neunten Platz.
28. November
Sierra Leone 1985 – Bestätigt durch eine
Volksabstimmung war in Sierra Leone Generalmajor
Joseph Momoh als neuer Staatspräsident vereidigt
worden. Er trat die Nachfolge von Siaka Stevens an,
der aus Altersgründen zurückgetreten war.
29. November
BRD 1985 – Der Ministerpräsident von
Nordrhein-Westfalen hatte das Kohlekraftwerk
Ibbenbühren eingeweiht. Weil es zwar über eine
Entschwefelungs-, nicht jedoch über eine
Entstickungsanlage verfügte, würde es jährlich rund
17.000 t Stickstoff in die Luft emittieren.
Ibbenbühren war als sogenannte Altanlage nicht der
Reduzierung der Stickstoffemission unterworfen, die
im April 1984 verordnet worden war.
29. November
BRD 1985 – Der Deutsche Bundestag hatte nach einer
Debatte von vier Tagen den Haushaltsentwurf für 1986
gebilligt. Dieser hatte ein Volumen von 263,5
Milliarden DM. An die christlich-liberale
Bundesregierung war von SPD und Grünen der Vorwurf
ergangen, eine Umverteilung von unten nach oben
durch diesen Haushalt durchsetzen zu wollen.
29. November
BRD/UdSSR 1985 – Zum ersten Mal nach zwölf Jahren
hatte wieder eine Delegation des Deutschen
Bundestages (unter Leitung von Bundespräsident
Philipp Jenninger) die Sowjetunion besucht.
29. November
Südafrika 1985 – Der Congress of South African Trade
Unions war auf einer aus 36 schwarzen Gewerkschaften
bestehenden Konferenz in Durban (Südafrika) als
neuer Dachverband gegründet worden, womit er die
größte Organisation dieser Art in Südafrika wurde.
29. November
USA 1985 – Die Öffentlichkeit war in New York zum
ersten Mal auf die künstliche Droge Crack aufmerksam
geworden.
30. November
Wasserball 1985 – Zum zweiten Mal nach 1982 hatte
die Mannschaft der Wasserfreunde Spandau 04 Berlin
den Europapokal der Landesmeister im Wasserball
gewonnen.
November 1985 Deutschland in den Nachrichten
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