Januar 1986 - Weltweiter Schock über die
Challenger-Katastrophe
Die Schlagzeilen im Januar wurden am Ende des
Monats von dem bis dahin schwersten Unfall in der
Raumfahrt-Geschichte der Vereinigten Staaten
beherrscht. Alle diejenigen, die das Unglück auf den
Aussichtstribünen in Cape Canaveral (US-Bundesstaat
Florida) oder auch am Bildschirm live erlebt hatten,
waren starr vor Schreck. In 15 km Höhe war die
Raumfähre „Challenger“ 73 Sekunden nach dem Start
zerbrochen. Die sieben Astronauten, die sich an Bord
befunden hatten, überlebten das Unglück nicht.
Dieser Rückschlag in der US-amerikanischen
Raumfahrt-Geschichte zog ein nationales Trauma nach
sich und führte zunächst zur vorübergehenden
Einstellung des Shuttle-Programms der NASA. Der
Ausfall eines oder mehrerer Dichtungsringe in einer
der seitlichen Feststoffraketen, der als Grund
ermittelt worden war, konnte nicht über die
Betroffenheit hinweghelfen.
Wichtige Ereignisse im
Januar 1986
1. Januar
BRD 1986 – In der BRD war zum Jahresbeginn eine
Reihe von Gesetzesänderungen zur Förderung der
Familie in Kraft getreten. Dazu hatten die erste
Stufe des Steuersenkungsgesetzes und das
Erziehungsgesetz gehört.
1. Januar
Europäische Gemeinschaft 1986 – Die Mitgliederzahl
der EG-Länder hatte sich durch den Beitritt von
Spanien und Portugal zur Europäischen Gemeinschaft
(EG) auf zwölf erhöht.
1. Januar
USA/Sowjetunion 1986 – Der US-Präsident Ronald
Reagan hatte sich in einer TV-Ansprache an das
sowjetische Volk gewandt und umgekehrt hatte sich
der sowjetische Parteichef
Michail Gorbatschow an
das Volk der USA gewandt. Beide Politiker hatten in
ihren Reden ihren Willen zur Abrüstung bekräftigt.
1. Januar
Schweiz 1986 – In der
Schweiz wurde Alphons Egli
neuer Bundespräsident. Er löste Kurt Fungler ab.
1. Januar
Thailand 1986 – Zwölf revoltierende Strafgefangene
waren in einem Gefängnis in Sakon Nakhon im Norden
von Thailand von Polizisten erschossen worden.
1. Januar
Niederlande/Aruba 1986 – Die niederländische
Antillen-Insel Aruba hatte den Status einer
Teilautonomie erhalten. In Den Haag waren nur noch
Fragen der Verteidigung und der Außenpolitik
entschieden worden. Für 1996 war die endgültige
Unabhängigkeit der Insel geplant.
2. Januar
Israel 1986 – Auf die nordisraelische Stadt Qiryat
Shmoneh waren von der schiitischen Amal-Miliz
Raketen abgefeuert worden. Dies war der erste
Angriff auf bewohntes Gebiet in Israel seit dem
Libanonfeldzug im Jahr 1982.
2. Januar
Guatemala 1986 – In der Hauptstadt Guatemala-Stadt
war der Chef der Geheimpolizei des Landes, Ignacio
Gonzales Palacios, von unbekannten Tätern erschossen
worden.
3. Januar
USA/Mexiko 1986 – US-Präsident Ronald Reagan hatte
der Regierung Mexikos in einem Gespräch mit dem
Staatspräsidenten des Landes, Miguel de la Madrid,
Hilfe bei der Lösung der schweren Schuldenkrise
zugesagt.
3. Januar
BRD 1986 – Das unter panamaischer Flagge fahrende
Tankmotorschiff „Brady Maria“ und das britische
Motorschiff „Waylink“ waren auf der Elbe vor
Brunsbüttel zusammengestoßen. Bei der Karambolage
waren 260 Tonnen schweres Heizöl in die Elbe
geflossen.
4. Januar
USA 1986 – Ein Unfall in der
Urananreicherungs-Anlage in Gore (US-Bundesstaat
Oklahoma) hatte ein Menschenleben gefordert. Weitere
91 Menschen waren verletzt worden.
4. Januar
Musik 1986 – In der englischen Stadt Salisbury starb
der Gründer der Band „Thin Lizzy“, Phil Lynott.
5. Januar
Bangladesch 1986 – Die Hauptstadt von
Bangladesch,
Dacca, war durch einen sechsstündigen Generalstreik
lahmgelegt worden. Mit dem Streik sollte der
diktatorisch regierende Staatschef, General Hussain
Muhammad Ershad, zur Rückkehr zur Demokratie
gezwungen werden.
5. Januar
Tennis 1986 – In West-Berlin hatte der
Wimbledon-Sieger Boris Becker mit 6:1, 7:6, 6:0
gegen den Schweden Mats Wilander das „Masters“-Juniorenturnier
gewonnen.
6. Januar
Skispringen 1986 – Der österreichische Skispringer
Ernst Vettori hatte die 34. deutsch-österreichische
Vierschanzentournee gewonnen. Es war seit 1981 der
erste Sieg für einen Österreicher.
7. Januar
USA/Libyen 1986 – US-Präsident Ronald Reagan hatte
einen totalen Wirtschaftsboykott gegen Libyen
verhängt. Der Appell an die Verbündeten der USA,
sich am Boykott zu beteiligen, war auf Ablehnung
gestoßen.
7. Januar
BRD 1986 – Ein Zusammenstoß zweier
US-Militärflugzeuge vom Typ F-15 in der Nähe des
Luftwaffenstützpunktes Bitburg (Rheinland-Pfalz)
forderte zwei Todesopfer.
7. Januar
BRD 1986 – Das Hüttendorf, das Gegner der
Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf im Taxöldner
Forst errichtet hatten, war von mehreren tausend
Polizeibeamten geräumt worden.
8. Januar
BRD 1986 – Die Firmengruppe Feldmühle Nobel AG hatte
sich zur Zahlung von 5 Millionen DM an die jüdische
Claims Conference bereiterklärt. Das Geld sollte
ehemaligen Zwangsarbeitern zugutekommen.
9. Januar
BRD 1986 – Bundespräsident Richard von Weizsäcker
hatte das Diplomatische Corps zum traditionellen
Neujahrsempfang in Bonn-Bad Godesberg empfangen.
9. Januar
Großbritannien 1986 – Wegen des Streits um den
Verkauf des Hubschrauber-Unternehmens Westland an
eine US-amerikanische Firma hatte der britische
Verteidigungsminister Michael Heseltine seinen
Rücktritt erklärt.
10. Januar
Niederlande 1986 – In Lelystad hatte die
niederländische Königin Beatrix das frühere
Poldergebiet Flevoland zur zwölften Provinz des
Landes proklamiert.
10. Januar
Boxen 1986 – Der deutsche Berufsboxer René Weller
hatte im dänischen Randers seine Europameistertitel
im Leichtgewicht gegen den Dänen Gert Bo Jacobsen
wegen verletzungsbedingter Aufgabe in der 8. Runde
verloren.
10. Januar
USA/Palau 1986 – Die USA und die seit 1947 von ihnen
treuhänderisch verwalteten Palau-Inseln im Pazifik
hatten ein Assoziierungsabkommen vereinbart. Die
rund 13.000 Inselbewohner hatten weitgehende
Selbstbestimmung erhalten. Die USA waren für die
Sicherheit und die Verteidigung der rund 900 km
östlich der Philippinen gelegenen Inselgruppe
verantwortlich geblieben.
11. Januar
BRD 1986 – Es war beim Neujahrsempfang des
DGB-Kreises in Frankfurt am Main zu tätlichen
Angriffen auf Oberbürgermeister Walter Wallmann
gekommen. Die Demonstranten hatten gegen die
geplante Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes
protestiert.
11. Januar
Venezuela 1986 – Die Außenminister der vier Staaten
der sogenannten Contadora-Gruppe,
Mexiko, Venezuela,
Kolumbien und Panama, sowie ihre Amtskollegen aus
Argentinien, Brasilien,
Peru und Uruguay hatten auf
einer Tagung in Caraballeda (Venezuela)
Nicaragua
und seine Nachbarstaaten aufgefordert, sich zur
Beendigung der Unterstützung von nichtregulären
Rebelleneinheiten zu verpflichten.
12. Januar
Ghana 1986 – Das schwarzfrikanische Land Ghana hatte
seine Landewährung, den Cedi, um 50 Prozent
abgewertet. Die Maßnahme sollte die Ausfuhr von
Kakao steigern helfen. Kakao war das wichtigste
Exportgut des Landes.
12. Januar
Literatur international 1986 – In New York war der
48. Internationale PEN-Kongress eröffnet worden. Er
dauerte bis zum 17. Januar. Der deutsche Autor
Günter Grass hatte auf dem Kongress schwere Vorwürfe
gegen die US-Sozialpolitik erhoben. Er hatte das
Ideal vom „American Way of Life“ mit dem Elend auf
den Straßen von New York kontrastiert. Nach
Protesten von 66 Autorinnen und Autoren gegen die
Einreisegesetzgebung der Vereinigten Staaten war
eine Rede von Rede von US-Außenminister George
Shultz von einem Teil des Auditoriums von Pfiffen
begleitet worden.
13. Januar
Jemen 1986 – Zwischen Anhängern des früheren
Präsidenten Abdul Fattah Ismail al Jaufi und seines
Nachfolgers Ali Nasser Mohamed waren im Nordjemen
Kämpfe ausgebrochen. Bei diesem Bürgerkrieg war der
radikal-marxistische Ex-Präsident ums Leben
gekommen.
14. Januar
Guatemala 1986 – Als erster ziviler Staatspräsident
war in Guatemala der Christdemokrat Vinicio Cerezo
Arévalo nach 30 Jahren Militärherrschaft vereidigt
worden. Er gewann als Kandidat der Christdemokraten
am 8. Dezember 1985 die Stichwahl.
14. Januar
BRD 1986 – Das Bundesverfassungsgericht hatte den
Ausschluss der Fraktion der Grünen von dem
Bundestagsgremium zur Genehmigung der
Wirtschaftspläne der deutschen Nachrichtendienste
für verfassungskonform erklärt.
14. Januar
BRD 1986 – Das Bochumer Landgericht hatte der Metro
SB-Großmärkte GmbH & Co KG das Recht abgesprochen,
sich als SB-Großmarkt zu bezeichnen, solange
Endverbraucher und Gewerbetreibende für
betriebsfremden Gebrauch in den Metro-Märkten
einkaufen würden.
14. Januar
Frankreich 1986 – Der Mitbegründer und Organisator
der Rallye Paris-Dakar, der Franzose Thierry Sabine,
war bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben
gekommen.
15. Januar
Sowjetunion/International 1986 – Der sowjetische
Parteichef Michail Gorbatschow hatte in der
Hauptstadt Moskau einen Drei-Stufen-Plan für den
Abbau aller Atomwaffen bis zum Jahr 2000
vorgeschlagen. Der Westen hatte überwiegend positiv
auf Gorbatschows Vorschläge reagiert.
15. Januar
Ostafrika 1986 – In dem ostafrikanischen Land
Dschibuti hatte die erste Gipfelkonferenz der
Interstaatlichen Dürre- und Entwicklungsbehörde
stattgefunden. Ihr gehörten die sechs
ostafrikanischen Länder Kenia, Somalia, Äthiopien,
Sudan, Uganda und Dschibuti an. Die Konferenz hatte
eine gemeinsame Organisation zur Koordinierung der
Entwicklungspolitik und der Bekämpfung der Dürre
geplant.
16. Januar
BRD 1986 – Mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP hatte
der Deutsche Bundestag die Anträge der SPD und der
Grünen, den Umweltschutz als Staatsziel in das
Grundgesetz aufzunehmen, abgelehnt.
16. Januar
BRD/Justiz 1986 – Wegen Betrugs im Zusammenhang mit
dem Beinahe-Zusammenbruch des Geldinstituts 1983
hatte das Frankfurter Landgericht den ehemaligen
persönlich haftenden Gesellschafter der SMH-Bank,
Wolfgang Stryj, zu einer Haftstrafe von zwei Jahren
und drei Monaten verurteilt. Die Haftstrafen für
Hans-Hermann Münchmeyer und Ralph-René Lucius waren
zur Bewährung ausgesetzt worden.
16. Januar
Algerien 1986 – Das algerische Volk hatte mit 98,37
Prozent der abgegebenen Stimmen bei einer
Wahlbeteiligung von 95,92 Prozent die neue Nationale
Charta des Landes befürwortet. Darin war u. a. der
islamische Fundamentalismus abgelehnt worden. Das
Ziel der Errichtung einer sozialistischen
Gesellschaft war bekräftigt worden. Die Möglichkeit
der privatwirtschaftlichen Betätigung in der
Landwirtschaft hatte Verfassungsrang erhalten.
17. Januar
Spanien/Israel 1986 – Die Regierungen Spaniens und
Israels hatten die Aufnahme diplomatischer
Beziehungen vereinbart. Damit war von Griechenland
als einzigem EG-Staat die Beziehung zu Israel nicht
normalisiert worden.
17. Januar
Bayern 1986 – In der Nähe von Marktredwitz in Bayern
war beim Zusammenstoß von zwei
US-Militärhubschraubern ein Soldat ums Leben
gekommen. Weitere vier Soldaten waren verletzt
worden.
17. Januar
Mali/Burkina Faso 1986 – Nach dem Krieg um den
Agacher-Streifen hatten Mali und Burkina Faso in
Yamoussoukro (Elfenbeinküste) einen Friedensvertrag
geschlossen. Das umstrittene Grenzgebiet war später
durch ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs in
Den Haag (
Niederlande) zwischen beiden Staaten
geteilt worden.
18. Januar
Guatemala 1986 – In Guatemala war eine
Verkehrsmaschine der privaten guatemalischen
Luftfahrtgesellschaft Aerovias abgestürzt. Dabei
waren alle 94 Insassen ums Leben gekommen. Es hatte
sich fast ausschließlich um Touristen gehandelt.
18. Januar
Raumfahrt 1986 – Die am 12. Januar gestartete
US-amerikanische Raumfähre „Columbia“ war zwei Tage
später als vorgesehen auf dem kalifornischen
Luftwaffenstützpunkt Edwards gelandet. Wegen
anhaltend schlechter Witterung war eine Landung in
Cape Canaveral nicht möglich gewesen.
19. Januar
Tennis 1986 – Im New Yorker Madison Square Garden
hatte der deutsche Tennisspieler Boris Becker das
Finale des „Masters“-Tennisturniers der 16 besten
Spieler der Welt gegen den Weltranglisten-Ersten
Ivan Lendl (USA) 2:6, 6:7, 3:6 verloren.
19. Januar
Lesotho 1986 – Im Königreich Lesotho, das ganz von
Südafrika umschlossen ist, war der Ministerpräsident
Leabua Jonathan gestürzt worden. Die Macht im Land
hatte ein Militärrat unter Justin Lekhanya
übernommen. Die exekutiven Rechte von König
Moshoeshoe II. waren erweitert worden. Die
verschärften Grenzkontrollen hatte Südafrika am 25.
Januar wieder aufgehoben. Diese waren verhängt
worden als Reaktion auf die angeblich von Lesotho
ausgehenden terroristischen Aktivitäten.
19. Januar
München 1986 – Der Kabarettist, Journalist und
Mitbegründer der Münchner Lach- und
Schießgesellschaft, Sammy Drechsel, starb in München
im Alter von 60 Jahren. Geboren wurde Sammy Drechsel,
der auch als Sportreporter aktiv war, als Karl-Heinz
Kamke am 25. April 1925 in Berlin.
20. Januar
Frankreich 1986 – Der französische Staatspräsident
François Mitterrand und die Premierministerin
Großbritanniens, Margaret Thatcher, hatten im
nordfranzösischen Lille den Bau eines
Eisenbahntunnels unter dem Ärmelkanal
bekanntgegeben. Die Bauarbeiten sollten 1994
vollendet sein.
20. Januar
International 1986 – Die Weltgesundheitsorganisation
WHO hatte vor den Gefahren des Rauchens gewarnt.
Mindestens 1 Million Menschen würden jährlich an den
Folgen übermäßigen Tabakgenusses sterben. Davon
seien 90 Prozent aller Fälle Lungenkrebs, 75 Prozent
seien Erkrankungen an chronischer Bronchitis und 25
Prozent bestimmter Herzleiden seien ebenfalls Folgen
von übermäßigem Nikotinkonsum.
20. Januar
Musik 1986 – Der farbige Sänger Stevie Wonder hatte
in New York, Alabama und Washington D. C.
Rockkonzerte organisiert, um an den Geburtstag des
1968 ermordeten schwarzen Bürgerrechtlers Martin
Luther King zu erinnern.
21. Januar
Libanon 1986 – Bei der Explosion einer Autobombe in
dem von libanesischen Christen bewohnten Ostteil
Beiruts waren mindestens 27 Menschen ums Leben
gekommen. Weitere 70 Menschen waren verletzt worden.
21. Januar
Rumänien 1986 – Einer Meldung von Radio Belgrad
zufolge hatte die Türkei den Vorschlag des
rumänischen Staatspräsidenten Nicolae Ceaucescu
abgelehnt, aus dem Balkan eine atomwaffenfreie Zone
zu machen. Die Ablehnung wurde damit begründet, dass
man die Balkanstaaten nicht vom übrigen Europa
isolieren könnte.
22. Januar
BRD 1986 – Der Bürgermeister der Stadt Saarlouis und
der ehemalige Oberbürgermeister von Eisenhüttenstadt
(DDR) hatten den Abschluss eines
Partnerschaftsvertrages zwischen beiden Städten
bekräftigt.
22. Januar
Indien 1986 – In der indischen Hauptstadt Neu-Delhi
waren drei Sikhs zum Tode verurteilt worden. Sie
hatten wegen ihrer Beteiligung an der Ermordung der
indischen Ministerpräsidentin Indira Gandhi im Jahr
1984 seit dem 13. Mai 1985 vor Gericht gestanden.
22. Januar
BRD/Film 1986 – In Saarbrücken hatte der Wettbewerb
um den mit 25.000 DM dotierten Max-Ophüls-Filmpreis
begonnen. Diese Auszeichnung hatte am 26. Januar Pia
Frankenberg für ihren Film „Nicht nichts ohne dich“
erhalten.
22. Januar
BRD 1986 – Eine Organklage der Bundestagsfraktion
der Grünen gegen den
Bundestags-Untersuchungsausschuss über die
Flick-Parteispendenaffäre war vom
Bundesverfassungsgericht abgewiesen worden. Der
Untersuchungsausschuss hatte die Entscheidung des
Landgerichts Bonn akzeptiert, das sich geweigert
hatte, den Parlamentariern Einsicht in weitere
Flick-Akten zu gewähren.
23. Januar
Indien 1986 – In der indischen Hauptstadt Neu-Delhi
waren bei einem Großbrand in einem zehnstöckigen
Luxushotel 38 Menschen ums Leben gekommen. Unter
ihnen hatte sich ein deutsches Ehepaar befunden.
23. Januar
Raumfahrt 1986 – Nach einer fast achteinhalbjährigen
Flugzeit und einer zurückgelegten Strecke von 4,8
Milliarden km hatte die US-amerikanische Raumsonde
„Voyager 2“ Fotos und wissenschaftliche Daten vom
Planeten Uranus zur Erde geschickt.
23. Januar
USA 1986 – Die
General Motors Corporation, der
größte Autohersteller der Welt, hatte für eine Summe
von 22,7 Millionen britische Pfund (78,4 Millionen
DM) 58 Prozent vom Kapital des britischen
Sportwagenherstellers Lotus erworben.
23. Januar
BRD/Düsseldorf 1986 – Im Alter von 64 Jahren war in
Düsseldorf der Zeichner, Bildhauer und
Aktionskünstler
Joseph Beuys gestorben. Beuys war am
12. Mai 1921 in Krefeld geboren worden.
24. Januar
Großbritannien 1986 – Auch der britische
Industrieminister Leon Brittain war nach dem
Rücktritt von Verteidigungsminister Michael
Heseltine im Zusammenhang mit der sogenannten
Westland-Affäre zurückgetreten.
24. Januar
Jemen 1986 – Im Südjemen war ein erfolgreicher
Putsch durchgeführt worden. Nach tagelangen Kämpfen
hatten die Putschisten die Regierungszentrale
einnehmen können. Der bisherige Ministerpräsident
Haldar Abu Bakr al-Attas war neuer Staatspräsident
geworden.
24. Januar
BRD 1986 – Landwirtschaftsminister Ignaz Kiechle
hatte sich gegen eine Senkung der Agrarpreise
innerhalb Europas ausgesprochen.
24. Januar
BRD 1986 – In einer aktuellen Stunde hatte sich der
Deutsche Bundestag mit der Sanierung des
Gewerkschaftskonzerns „Neue Heimat“ befasst. Die
Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und FDÜ hatten in
heftiger Debatte die von der Opposition geforderte
Staatshilfe abgelehnt.
24. Januar
Stuttgart 1986 – In Stuttgart hatte die Oper
„Martha“ von Friedrich von Flotow Premiere. Die
Inszenierung hatte
Loriot (Viktor von Bülow)
übernommen.
25. Januar
Sowjetunion 1986 – Die sowjetische
Nachrichtenagentur TASS hatte die Ernennung von
Alexander Wlasow zum neuen Innenminister der UdSSR
bekanntgegeben. Er hatte den seit drei Jahren
amtierende Witali Fedorschuk abgelöst.
25. Januar
Chile 1986 – In der chilenischen Stadt Iquique waren
bei der Explosion einer Waffenfabrik 28 Menschen ums
Leben gekommen.
26. Januar
Israel/BRD 1986 – Der israelische Ministerpräsident
Schimon Peres war in Bonn zu einem dreitägigen
Besuch eingetroffen. Er hatte auch West-Berlin
besucht und war am Tag darauf im ehemaligen
Konzentrationslager Bergen-Belsen gewesen.
26. Januar
Portugal 1986 – Nach der ersten Runde der
Präsidentschaftswahl in Portugal hatte keiner der
vier Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht. Am
16. Februar sollte die Entscheidung in einer
Stichwahl fallen, zu der der bürgerliche Kandidat
Diego Freitas do Amaral und der frühere
sozialistische Ministerpräsident Mario Soares
antraten.
27. Januar
Honduras 1986 – Als neuer Staatspräsident von
Honduras war José Azcona Hoyo vereidigt worden. Er
trat die Nachfolge von Roberto Suazo Córdova an.
27. Januar
Film 1986 – In Los Angeles (US-Bundesstaat
Kalifornien) war die Schauspielerin Lilli Palmer
gestorben. Sie war am 24. Mai 1914 in der damaligen
preußischen Provinzhauptstadt Posen (heute Poznan in
Polen) geboren worden.
27. Januar
BRD 1986 – Der Vorstand der jüdischen Gemeinde in
Düsseldorf hatte Anzeige wegen Volksverhetzung gegen
den Bürgermeister von Korschenbroich, Wilderich
Freiherr von Mierbach Graf von Spee, erstattet. Der
CDU-Politiker hatte geäußert, für den Ausgleich des
Haushalts seiner 27.000-Einwohner-Gemeinde müsse man
„einige reiche Juden erschlagen“. Gegen eine
Geldbuße von 90.000 DM wurde das Verfahren
eingestellt. Spee trat im Februar zurück.
28. Januar
USA 1986 – Im US-Bundesstaat Wyoming hatte
US-amerikanische Wissenschaftler fossile Reste des
bislang ältesten gemeinsamen Vorfahren von Mensch
und Affe entdeckt.
28. Januar
München 1986 – In der Münchner Frauenklinik war eine
künstliche Befruchtungsmethode entwickelt worden.
Dabei fand die Verschmelzung von Ei- und Samenzelle
nicht im Reagenzglas, sondern im Eileiter der
Patientin statt.
28. Januar
Raumfahrt 1986 – Nach dem Start der
US-amerikanischen Raumfähre „Challenger“ in Cape
Canaveral (US-Bundesstaat Florida) war diese 73
Sekunden danach explodiert und auseinandergebrochen.
Alle sieben Astronauten waren bei der Katastrophe
ums Leben gekommen.
29. Januar
Uganda 1986 – Als neuer Staatspräsident von Uganda
war
Yoweri Museveni, der Führer der Rebellenbewegung
„Nationale Widerstandsarmee“ (NRA) vereidigt worden.
Nach fünfjährigem Bürgerkrieg war von Museveni am
25. Januar die Hauptstadt Kampala eingenommen
worden.
29. Januar
BRD 1986 – Das Bundeskabinett in Bonn hatte den
Jahreswirtschaftsbericht 1986 verabschiedet. Dieser
prognostizierte ein Wirtschaftswachstum von 2,5
Prozent, eine geringe Preissteigerung und einen
Rückgang der Arbeitslosigkeit auf 2,15 Millionen im
Jahresdurchschnitt (1985: 2,304 Millionen). Im
Januar 1986 gab es in der BRD 2,59 Millionen
Erwerbslose.
29. Januar
BRD/TV 1986 – Die ARD-Sendung „Die Zukunft hat
Geburtstag“ zum 100. Geburtstag des Automobils, die
von internationalen Automobilherstellern gesponsert
und von Michael Pfleghar inszeniert wurde, erntete
schlechte Kritiken. Nach 30 Minuten Überziehung der
Sendezeit hatte Daimler-Chef Werner Breitschwerdt
den Abbruch der Sendung veranlasst.
29. Januar
Schiffsunglück 1986 – Beim Untergang des Fährschiffs
„Ekhlas Star“ (Bangladesch) waren etwa 1.000
Menschen ums Leben gekommen.
30. Januar
BRD 1986 – Gegen die Stimmen der Grünen hatte der
Deutsche Bundestag den Bedarfsplan für den
Fernstraßenbau verabschiedet. Vorgesehen war u. a.
eine Erweiterung des Verkehrsnetzes um rund 1.600 km
Bundesautobahn. Die SPD hatte unter dem Vorbehalt,
dass die Bundesregierung bei der Realisierung des
Plans den Umweltschutz verstärkt beachten sollte,
zugestimmt.
30. Januar
Ägypten/BRD 1986 – Der ägyptische Präsident Husni
Mubarak war zu einem zweitägigen Besuch der
Bundesrepublik in Bonn eingetroffen. Dabei hatte er
die Europäer zu Vermittlungsanstrengungen in der
Nahostfrage aufgefordert.
30. Januar
BRD/Film 1986 – In Hamburg war es bei der
beabsichtigten Uraufführung des Films „Stammheim“
von Reinhard Hauff und des Theater-„Epilogs“ von
George Tabori zu Tumulten gekommen. Daraufhin konnte
der Film nicht gezeigt werden.
31. Januar
Haiti 1986 – Nach tagelangen Unruhen auf
Haiti war
der Ausnahmezustand verhängt worden. Der Präsident
des Landes, Jean-Claude Duvalier, hatte umfassende
Wirtschafts- und Sozialreformen angekündigt.
31. Januar
Südafrika 1986 – Der südafrikanische Premierminister
Pieter Willem Botha hatte die Entlassung von
Widerstandskämpfer Nelson Mandela im Tausch gegen
den sowjetischen Regimekritiker Andrei Sacharow
vorgeschlagen.
31. Januar
DDR 1986 – In einem Interview mit der in Hamburg
erscheinenden Wochenzeitung „Die Zeit“ hatte sich
SED-Parteichef
Erich Honecker für eine Ausweitung
der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit
der DDR mit der Bundesrepublik ausgesprochen.
Januar 1986 in den
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