Februar 1986 - Gorbatschow sorgte für
Schlagzeilen
Zum Ende des Monats hatte in Moskau der XXVII.
Parteitag der Kommunistischen Partei der Sowjetunion
begonnen. Und diesmal ließen die Worte des
Parteichefs
Michail Gorbatschow die Welt aufhorchen.
Er kündigte „radikale Reformen“ in der Wirtschaft
an. Das allein wäre schon Schlagzeilen wert gewesen.
Aber er Forderte außerdem eine neue Offenheit, die
Rede-, Meinungs- und Pressefreiheit beinhaltete und
als Glasnost in die Geschichte einging sowie eine
Umstrukturierung, die als Perestroika schnell in
aller Munde war. Dass derart massive Veränderungen
im mächtigsten Ostblockstaat nicht ohne Auswirkungen
auf die benachbarten Bruderländer bleiben würden,
war für Experten durchaus erkennbar. In der DDR
beweihräucherte man sich derweil selbst und
zeichnete das Ministerium für Staatssicherheit des
Landes für „vorbildliche Pflichterfüllung…im
Interesse des ganzen werktätigen Volkes“ mit dem
Karl-Marx-Orden sowie einem Ehrenbanner des ZK der
SED aus.
Wichtige Ereignisse im
Februar 1986
1. Februar
West-Berlin 1986 – Das West-Berliner
Abgeordnetenhaus hatte mit den Stimmen der
CDU/FDP-Koalition einen von der Alternativen Liste
(AL) eingebrachten Misstrauensantrag gegen den
Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen
abgelehnt. Der Anlass war die Berliner Korruptions-
und Parteispendenaffäre gewesen.
1. Februar
Vatikan/Indien 1986 –
Papst Johannes Paul II. war zu
einem Besuch in Indien in Neu-Delhi eingetroffen.
Insgesamt hatte er innerhalb von zehn Tagen 14
Städte besucht.
1. Februar
DDR 1986 – Die DDR hatte ihre Transitbestimmungen
verschärft. Sie gab bekannt, dass Bürger aus
bestimmten Staaten fortan nur noch mit besonderer
Genehmigung der bundesdeutschen Behörden in die
Bundesrepublik fahren durften.
1. Februar
Eiskunstlauf 1986 – Zum ersten Mal seit zehn Jahren
war die Bundesrepublik Deutschland in Kopenhagen bei
der Eiskunstlauf-Europameisterschaft ohne Medaille
geblieben. Bei den Damen war Claudia Leistner fünfte
geworden. Heiko Fischer bei den Herren hatte
vorzeitig aufgegeben wegen einer Verletzung.
1. Februar
BRD 1986 – Das ZDF hatte die Wiederholung der 19.
Folge der Serie „Schwarzwaldklinik“ wegen einer
umstrittenen Vergewaltigungsszene wegen massiver
Zuschauerproteste abgesetzt. Die betreffende Folge
hatten 22,6 Millionen Zuschauer gesehen.
1. Februar
BRD/Musik 1986 – In Freiburg im Breisgau war die
Oper „Hunger und Durst“ von Violeta Dinescu
uraufgeführt worden.
1. Februar
Trickskisport 1986 – In Tignes (Frankreich) begannen
die ersten offizielle von der Fédération
Internationale de Ski (FIS) zugelassenen
Trickski-Weltmeisterschaften. Vor den USA waren die
Sportler aus Kanada am erfolgreichsten. Den Titel im
Ballett hatte der Deutsche Richard Schnabl gewonnen.
2. Februar
DDR 1986 – Der thüringische Landesbischof Werner
Leich war als Nachfolger des Dresdner Landesbischofs
Johannes Hempel zum Vorsitzenden der Konferenz der
Evangelischen Kirchenleitungen in der DDR gewählt
worden.
2. Februar
Costa Rica 1986 – Der Sozialdemokrat Oscar Arias
Sanchez war als Sieger aus der Präsidentenwahl in
Costa Rica hervorgegangen. Er erhielt 52,35 Prozent
der Stimmen, gefolgt von dem christlichen
Oppositionspolitiker Rafael Angel Calderon. Dieser
hatte 45,85 Prozent der Stimmen bekommen. Am 8. Mai
war Arias Sanchez als Nachfolger von Luis Alberto
Monge in sein Amt eingeführt worden.
2. Februar
Fürstentum Liechtenstein 1986 – Zum ersten Mal
konnten die Frauen bei den Parlamentswahlen im
Fürstentum Liechtenstein von ihrem Wahlrecht
Gebrauch machen. Dies war ihnen am 1. Juli 1984
zugestanden worden. Als erste Frau war Emma
Eigenmann in den Landtag des Fürstentums eingezogen.
3. Februar
Albanien 1986 – Die Witwe des 1985 verstorbenen
albanischen Staats- und Parteichefs Enver Hoxha,
Nadschmije Hoxha, war zur Vorsitzenden des
Generalrats der Albanischen Volksfront gewählt
worden.
3. Februar
Nordirland 1986 – Nach dem Aufruf an die
protestantische Bevölkerung zum Generalstreik war in
Nordirland das gesamte öffentliche Leben nahezu zum
Erliegen gekommen. Die Protestanten hatten damit
gegen das Nordirland-Abkommen von 1985 protestiert.
Darin waren der Republik Irland Mitspracherechte in
Angelegenheiten der britischen Provinz Nordirland
zugesprochen worden.
3. Februar
West-Berlin 1986 – Das West-Berliner
Bundeskartellamt hatte ein von Bertelsmann, dem
Axel-Springer-Verlag und der Beta-Taurus-Gruppe
gegründetes Gemeinschaftsunternehmen für den
Vertrieb von sogenannten Pay-TV-Programmen
genehmigt.
4. Februar
BRD/Asien 1986 – Bundespräsident Richard von
Weizsäcker war zu einer Reise in die asiatischen
Staaten Birma, Bangladesch und Malaysia
aufgebrochen. Die Reise dauerte bis zum 19. Februar.
4. Februar
Serbien/Kosovo 1986 – Von 212 serbischen
Intellektuellen war eine Petition an das Parlament
des jugoslawischen Bundes und der Teilrepublik
Serbien gerichtet worden. Darin verlangten sie
Maßnahmen gegen den angeblich in der Provinz Kosovo
verübten „Völkermord“ an den Serben.
4. Februar
Israel/Libyen 1986 – Israelische Kampfflugzeuge
hatten eine libysche Zivilmaschine zur Landung in
Israel gezwungen. Die Maschine hatte sich auf dem
Flug von Tripolis nach Damaskus befunden. Der Flug
konnte fünf Stunden später fortgesetzt werden. An
Bord der Maschine hatten sich nicht – wie von den
Israelis vermutet – mehrere Palästinenserführer
befunden.
4. Februar
BRD/Oman 1986 – Zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und dem Oman war ein
Investitionsförderungs-Vertrag geschlossen worden.
4. Februar
BRD 1986 – Im Sprengel-Museum in Hannover
(Niedersachsen) war eine Ausstellung des
künstlerischen Werks von Kurt Schwitters eröffnet
worden. Schwitter gilt als Begründer des deutschen
Dadaismus. Er wurde am 20. Juni 1887 in Hannover
geboren, er starb am 8. Januar 1948 im britischen
Exil. Die Ausstellung dauerte bis zum 20. April.
5. Februar
Bayern 1986 – In München waren zwei Angeklagte – ein
Mann und eine Frau – vom Bayerischen
Oberlandesgericht wegen Mitgliedschaft in der
terroristischen Roten-Armee-Fraktion (RAF) zu
jeweils vier Jahren Haft und anschließender
Führungsaufsicht verurteilt worden.
5. Februar
Fußball 1986 – In Avellino (Italien) hatte die
bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft gegen die
Gastgebermannschaft Italien mit 2:1 gewonnen.
6. Februar
DDR 1986 – Das Ministerium für Staatssicherheit der
DDR war für „vorbildliche Pflichterfüllung...im
Interesse des ganzen werktätigen Volkes“ mit dem
Karl-Marx-Orden und einem Ehrenbanner des ZK der SED
ausgezeichnet worden. Seit 1950 war Erich Mielke
Leiter des Staatssicherheitsdienstes, zunächst im
Range eines Staatssekretärs.
6. Februar
BRD 1986 – In der Zionskirche in Worpswede
(Niedersachsen) waren Teile von Malereien der von
1898 bis zu ihrem Tod 1907 dort tätigen deutschen
Künstlerin Paula Modersohn-Becker entdeckt worden.
6. Februar
BRD 1986 – Dass die krebserzeugende Wirkung von
Benzol wesentlich höher ist, als bisher vermutet,
hatte eine arbeitsmedizinische Untersuchung an mehr
als 4.800 männlichen Mitarbeitern der Hamburger
Gaswerke ergeben.
6. Februar
Spanien 1986 – In Madrid waren der spanische
Vizeadmiral Cristobal Colon de Carvajal und sein
Chauffeur Opfer eines Anschlags von drei Mitgliedern
der baskischen Untergrundorganisation ETA geworden.
Colon war seit
1973 der 13. hohe Offizier, der von
der ETA ermordet worden war.
7. Februar
Philippinen 1986 – Auf den Philippinen hatten
Präsidentschaftswahlen stattgefunden. Die offizielle
Stimmenauszählung hatte einen knappen Vorsprung für
Präsident Ferdinando E. Marcos vor der
Gegenkandidatin Corazon Aquino behauptet. Die
Opposition hatte von Wahlbetrug gesprochen.
7. Februar
Haiti 1986 – Der Präsident von Haiti, Jean-Claude
Duvalier, war nach monatelangen Unruhen nach
Frankreich geflüchtet. Ein Nationaler Regierungsrat
unter Leitung von Generalleutnant Henri Namphy hatte
die Macht auf der Insel übernommen.
7. Februar
BRD 1986 – Die Tarifparteien im öffentlichen Dienst
der Bundesrepublik Deutschland hatten sich nach von
Warnstreiks begleiteten Tarifverhandlungen auf
Einkommensverbesserungen für die 2,7 Millionen
Beschäftigten in Höhe von 3,5 Prozent rückwirkend
zum 1. Januar 1986 sowie auf besondere
Vergünstigungen für die unteren Einkommensgruppen
geeinigt.
8. Februar
Kuba 1986 – In der kubanischen Hauptstadt Havanna
war der am 4. Februar eröffnete III. Parteitag der
Kommunistischen Partei Kubas zu Ende gegangen. Das
Politbüro der Partei war weiterhin von
Fidel Castro
Ruz geführt worden. In seinem Rechenschaftsbericht
hatte dieser ein positives Bild der ökonomischen
Entwicklung Kubas seit dem letzten Parteitag im Jahr
1980 gezeichnet.
9. Februar
Israel 1986 – Im See Genezareth hatten israelische
Forscher einen 2000 Jahre alten Bootsrumpf entdeckt.
Dieser war noch vollständig erhalten.
9. Februar
Iran/Irak 1986 – Im Golfkrieg hatte der Iran eine
Großoffensive gegen den Irak gestartet. Am 11.
Februar war Fao, der einzige Ölhafen des Irak,
erobert worden.
10. Februar
Italien 1986 – In Palermo hatte der bisher größte
Mafia-Prozess Italiens begonnen. Den 474 Angeklagten
waren u. a. 90 Morde zur Last gelegt worden. Von den
474 Angeklagten waren jedoch nur 208 in Haft.
10. Februar
Tschad 1986 – Der Bürgerkrieg im Tschad hatte nach
einer längeren Pause aufs Neue begonnen. Die von
Libyen unterstützten Kämpfer des Rebellenführers
Gukuni Oueddei hatten die Demarkationslinie am 16.
Breitengrad überschritten und Stellungen der
Regierungstruppen angegriffen.
10. Februar
Italien 1986 – Die sogenannten Roten Brigaden hatten
die Verantwortung für ein Attentat übernommen, bei
dem der frühere Bürgermeister von Florenz, Lando
Conti, getötet worden war.
10. Februar
BRD 1986 – Rund 2 Millionen Menschen hatten die
Straßen der rheinischen Karnevalshochburgen Köln,
Düsseldorf und Mainz zu den traditionellen
Rosenmontagsumzügen trotz klirrender Kälte mit
Minustemperaturen von bis zu 7 Grad gesäumt.
10. Februar
DDR 1986 – Die DDR hatte die Ausreise von Bürgern,
die wegen „dringender Familienangelegenheiten“
Verwandte im Westen besuchen wollten, erleichtert.
Eine Lockerung der entsprechenden Bestimmungen war
von DDR-Staats- und Parteichef
Erich Honecker in
seinem Interview mit der Hamburger Wochenzeitung
„Die Zeit“ in Aussicht gestellt worden.
11. Februar
Agenten-Austausch 1986 – Auf der Glienicker Brücke
in Berlin hatte ein Agenten-Austausch stattgefunden.
Der prominenteste Freigelassene war der sowjetische
Dissident Anatoli Schtscharanski. Der Westen hatte
fünf, der Osten hatte vier Personen freigelassen.
12. Februar
Frankreich 1986 – Der Kritiker Jean-Louis Martinoty
war zum neuen Intendanten der Pariser Oper ernannt
worden. Neuer Direktor der Comédie Francaise wurde
der Schauspieler Jean la Poulain.
12. Februar
Sport/Olympia 1986 – In Lausanne (Schweiz) hatte das
Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen
Komitees (IOC) entschieden, dass im Eishockey,
Fußball und Tennis auch Berufsspielern die Teilnahme
an den Olympischen Spielen erlaubt sein sollte.
13. Februar
BRD 1986 – Nach einer Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe war die
Veröffentlichung von Vernehmungsprotokollen
strafbar, wenn diese noch nicht in die
Hauptverhandlung eingeführt worden waren. Der Anlass
für diese Entscheidung waren Veröffentlichungen in
der Illustrierten „stern“ über die
Flick-Parteispendenaffäre gewesen.
13. Februar
BRD/Justiz 1986 – Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe
hatte erklärt, dass die Anordnung von
Sicherungsverwahrung neben der Verurteilung zu
lebenslänglicher Freiheitsstrafe unzulässig war.
13. Februar
BRD/West-Berlin 1986 – Das Bundeskartellamt in
West-Berlin hatte mit einigen Verkaufsauflagen für
Daimler die Mehrheitsbeteiligung der Daimler-Benz-AG
an der AEG genehmigt. Damit war der größte
Unternehmenszusammenschluss in der Geschichte der
Bundesrepublik Deutschland perfekt gemacht worden.
14. Februar
DDR/BRD 1986 – Eine fünfköpfige SED-Delegation unter
der Leitung von Politbüromitglied Hermann Axen war
auf Einladung der SPD nach Bonn gereist. Das Thema
der Gespräche war die Schaffung einer
atomwaffenfreien Zone in Mitteleuropa gewesen.
14. Februar
DDR/BRD 1986 – Unter Leitung von Politbüromitglied
Hermann Axen war eine fünfköpfige SED-Delegation auf
Einladung der SPD nach Bonn gereist. Thema des
Treffens war die Schaffung einer atomwaffenfreien
Zone in Mitteleuropa gewesen.
14. Februar
BRD/Musik 1986 – Der mit 25.000 DM dotierte
Frankfurter Musikpreis war dem Jazz-Posaunisten
Albert Mangelsdorff zuerkannt worden. Ihm war
bereits 1976 und 1977 der Deutsche
Schallplattenpreis zuteil geworden. Mangelsdorff
gilt als einer der herausragenden Posaunisten des
Modern Jazz.
15. Februar
Südafrika 1986 – Bewaffnete Unruhen in der
Schwarzensiedlung Alexandria in der Nähe von
Johannesburg hatten 20 Todesopfer geFordert. Unter
den Toten hatten sich auch Farbige befunden, die der
„Kollaboration“ mit den Behörden verdächtigt worden
waren.
15. Februar
Sowjetunion 1986 – Als das sowjetische
Kreuzfahrtschiff „Michail Lermontow“ in
neuseeländischen Gewässern auf ein Riff lief, war
ein Matrose ums Leben gekommen. Die 409 Passagiere
und 329 Besatzungsmitglieder waren gerettet worden.
Der Kapitän des Schiffes hatte das Unglück
verursacht, was behördlichen Ermittlungen mitgeteilt
hatten.
15. Februar
West-Berlin 1986 – An der Berliner Schaubühne war
das Stück „Die Fremdenführerin“ von Botho Strauß zur
Uraufführung gelangt.
16. Februar
Portugal 1986 – Der frühere sozialistische
Ministerpräsident Mario Soares war aus der
Präsidentenstichwahl in Portugal als Sieger
hervorgegangen.
16. Februar
Eisschnelllauf 1986 – Im bayerischen Inzell hatte
der Norweger Geir Karlstad auf der für 14,5
Millionen renovierten Eisschnelllaufbahn mit
14:12,14 min einen Weltrekord über 10 000 m
aufgestellt. Karlstadt hatte die vier Jahre alte
Bestmarke des Sowjetrussen Konstantin Korotkow um
fast fünf Sekunden verbessert.
17. Februar
Europa 1986 – in
Luxemburg hatten neun EG-Staaten
die auf dem Dezembergipfel 1985 vereinbarten
EG-Reformen unterzeichnet. Dänemark, Italien und
Griechenland hatten am 28. Februar nachgezogen.
17. Februar
Frankreich 1986 – Im Schloss von Versailles hatte
der französische Staatspräsident Francois Mitterand
die erste Konferenz der französischsprachigen Länder
eröffnet. An dem dreitägigen Treffen hatten
Delegationen aus 38 Staaten teilgenommen. Aus
politischen Gründen war unter anderem Algerien der
Veranstaltung ferngeblieben. Das Land sah die Tagung
als kolonialistisch an.
17. Februar
Brasilien 1986 – In einem Bürohochhaus in der
Innenstadt von Rio de Janeiro waren 21 Menschen bei
einem Großbrand ums Leben gekommen.
18. Februar
Sowjetunion 1986 – Eine Woche vor Beginn des XXVII.
Parteitages der KPdSU in Moskau war es durch
Entlassungen aus dem Politbüro zu personellen
Veränderungen im Kreis der Spitzenfunktionäre
gekommen.
18. Februar
International 1986 – Aufgrund der rückläufigen
Nachfrage war der Ölpreis seit langer Zeit wieder
unter 15 US-Dollar (rund 35 DM) pro Barrel (159
Liter) gefallen.
19. Februar
DDR/BRD 1986 – Auf Einladung der
SPD-Bundestagsfraktion war der Präsident der
DDR-Volkskammer, Horst Sindermann, für vier Tage
nach Bonn gekommen.
19. Februar
Jordanien/Israel 1986 – König Husain II. von
Jordanien hatte die politische Zusammenarbeit mit
der PLO aufgekündigt. Er hatte Jasir Arafat und der
Führung der PLO die Schuld am Fehlschlagen der Suche
nach einer Friedenslösung mit Israel gegeben. Am 26.
Januar hatte die PLO eine Anerkennung der Existenz
Israels abgelehnt.
19. Februar
Sowjetunion 1986 – Die UdSSR hatte das Kernmodul der
Raumstation „Mir“ in die Erdumlaufbahn geschossen.
20. Februar
Warschauer Pakt 1986 – Bei den Wiener
MBFR-Verhandlungen hatte der Warschauer Pakt für
eine erste Phase eine Truppenreduzierung in
Mitteleuropa um 11.500 sowjetische und 6500
US-amerikanische Soldaten vorgeschlagen.
20. Februar
Italien 1986 – Bei Termini Imeres (westlich von
Palermo) war der Mafia-Chef Michele Greco verhaftet
worden. Er war einer der Hauptangeklagten im
Mafiaprozess von Palermo.
20. Februar
Südkorea 1986 – In der Hauptstadt Seoul waren mehr
als 250 Oppositionspolitiker von der südkoreanischen
Regierung unter Hausarrest gestellt worden. Damit
sollte eine Unterschriftensammlung für eine
Verfassungsreform verhindert werden. Am Folgetag war
der Hausarrest aufgehoben worden.
20. Februar
BRD/Fußball 1986 – Die Winterpause im bezahlten
Fußball war auf Beschluss des DFB-Liga-Ausschusses
ab der Saison 1986/87 auf elf Wochen verlängert
worden. Demzufolge war die Sommerpause auf einen
Monat verkürzt worden.
20. Februar
Italien/Fußball 1986 – Der Medienunternehmer Silvio
Berlusconi hatte die Aktienmehrheit am Fußballverein
AC Mailand erworben und war dessen Präsident
geworden.
21. Februar
BRD/Autoindustrie 1986 – Der Aufsichtsrat des
Wolfsburger Volkswagenwerks hatte eine
Mehrheitsbeteiligung am spanischen Autohersteller
Seat gebilligt.
21. Februar
Bundesrepublik Deutschland 1986 – Der Bundesrat
hatte gegen die Stimmen der SPD-regierten Länder die
Neufassung der Technischen Abteilung Luft gebilligt.
Sie legte die Grenzwerte für den Schadstoffausstoß
technischer Anlagen fest. Das betraf insbesondere
die Umrüstung bestehender Anlagen.
21. Februar
Japan 1986 – Der vermeintlich älteste Mensch der
Welt, der Japaner Shigechiyo Izumi, der im
Guiness-Buch der Rekorde verzeichnet war, war im
Alter von 120 Jahren an einer Lungenentzündung
gestorben.
22. Februar
USA/Sowjetunion 1986 – In einem Brief an den
sowjetischen Parteichef Michail Gorbatschow hatte
US-Präsident Ronald Reagan den Abbau aller
sowjetischen und US-amerikanischen nuklearen Kurz-
und Mittelstreckenraketen bis Ende 1989
vorgeschlagen.
22. Februar
Italien 1986 – Der wirtschaftspolitische Berater des
italienischen Ministerpräsidenten Bettino Craxi,
Antonio da Empoli, war bei einem Anschlag von drei
Angehörigen der italienischen Roten Brigaden schwer
verwundet worden. Der Leibwächter von Empoli konnte
eine Terroristin töten, eine weitere verwunden. Der
männliche Attentäter war geflüchtet.
22. Februar
West-Berlin 1986 – In West-Berlin hatten die
„Gründertage 86“ stattgefunden. Die rund 1000
Teilnehmer hatten Erfahrungen über Probleme bei der
Neugründung von Firmen ausgetauscht.
23. Februar
Skisport 1986 – Als erster deutscher Skiläufer
überhaupt war Markus Wasmeier nach seinem zweiten
Platz im Weltcup-Rennen im schwedischen Are
Weltcupsieger in der alpinen Kombination geworden.
23. Februar
Spanien 1986 – In Spanien fanden
Massendemonstrationen für den Austritt des Landes
aus der NATO statt.
23. Februar
Segeln 1986 – In Rio de Janeiro (Brasilien) waren
die Brüder Jörg und Ekkehard Diesch aus der BRD
Sieger der Weltmeisterschaft der Segler in der
Flying-Dutchman-Klasse geworden.
23. Februar
Eisschnelllauf 1986 – Die DDR-Eisschnellläuferin
Karin Enke-Kania war in Karuizawa (Japan) zum
fünften Mal Weltmeisterin im Sprint geworden. Sie
hatte mit 160,060 Punkten einen neuen Weltrekord im
Sprint-Vierkampf aufgestellt.
24. Februar
BRD/Justiz 1986 – Aufgrund einer Anzeige des
Bundestagsabgeordneten Otto Schily hatte die
Staatsanwaltschaft Koblenz ein Ermittlungsverfahren
gegen
Bundeskanzler Helmut Kohl wegen uneidlicher
Falschaussage vor dem Parteispendenausschuss des
Landtags von Rheinland-Pfalz aufgenommen. Am 20. Mai
war das Verfahren eingestellt worden.
24. Februar
Spanien/BRD 1986 – Das Königspaar, König Juan Carlos
I. und Königin Sofia von Spanien waren zu einem
fünftägigen Staatsbesuch in die Bundesrepublik
gereist. Unter anderem hatten sie die
Volkswagenwerke in Wolfsburg besucht.
25. Februar
Philippinen 1986 – Der philippinische
Staatspräsident Ferdinando E. Marco war als Folge
der unblutigen EDSA-Revolution von seinem Amt
zurückgetreten. Er reiste nach Hawaii aus. Neue
Staatspräsidentin wurde Corazon Aquino.
25. Februar
UdSSR 1986 – In der sowjetischen Hauptstadt war der
XXVII. Parteitag der KPdSU eröffnet worden.
Parteichef Michail Gorbatschow hatte „radikale
Reformen“ in der Wirtschaft angekündigt. Er hatte
Glasnost (Offenheit: mehr Rede-, Meinungs- und
Pressefreiheit) und Perestroika (Umstrukturierung)
geFordert.
25. Februar
Ägypten 1986 – Im Kairoer Stadtteil Giseh war eine
Rebellion von wehrpflichtigen
Bereitschaftspolizisten ausgebrochen.
25. Februar
West-Berlin/Film 1986 – Zum Abschluss der Berliner
Filmfestspiele wurde der BRD-Film „Stammheim“ von
Reinhard Hauff mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet.
26. Februar
USA/Musik 1986 – In Los Angeles (US-Bundesstaat
Kalifornien) war das Lied „We are the World“, das 45
namhafte Popgruppen aus aller Welt zugunsten der
Hungernden in Afrika aufgenommen hatten, mit vier
Musikpreisen ausgezeichnet worden.
26. Februar
BRD 1986 – Der Kunstsammler Lothar-Günther Buchheim
hatte seinen Entschluss, seine Sammlung von
Expressionisten im Erweiterungsbau des
Wilhelm-Lehmbruck-Museums in Duisburg auszustellen,
zurückgezogen. Die Stadt hatte sich Angaben des
Sammlers zufolge geweigert, seinem Verlangen nach
strikter Trennung von neuem und altem Museumstrakt
nachzukommen.
27. Februar
Dänemark 1986 – Die Mehrheit der dänischen
Bevölkerung hatte sich in einer Volksabstimmung für
die Annahme der EG-Reformverträge ausgesprochen. Das
Ergebnis der Abstimmung war ein Erfolg für den seit
1982 amtierenden bürgerlichen Regierungschef Poul
Schlüter und seiner konservativ-liberalen Koalition.
27. Februar
USA/Israel 1986 – Der mutmaßliche Kriegsverbrecher
John (Iwan) Demjanjuk war von den USA an Israel
ausgeliefert worden. Dem gebürtigen Ukrainer war die
Mitverantwortung an der Ermordung von 875.000 Juden
im KZ Treblinka zur Last gelegt worden.
27. Februar
BRD/Medizin 1986 – In Erlangen war das erste
deutsche Kind geboren worden, das im frühen
Embryonalstadium vorübergehend tiefgefroren war.
27. Februar
BRD/Musik 1986 – In Hamburg war die Oper „Weiße
Rose“ von Udo Zimmermann zur Uraufführung gelangt.
28. Februar
BRD 1986 – Mit den Stimmen der Koalitionsparteien
hatte der Bundestag die Gesetze zur Einführung eines
maschinenlesbaren Personalausweises und Europapasses
sowie zur Einführung der sogenannten
Schleppnetzfahndung verabschiedet.
28. Februar
Schweden 1986 – Der schwedische Ministerpräsident
Olof Palme (*1927) war in der Hauptstadt Stockholm
auf dem Rückweg von einem Kinobesuch erschossen
worden.
28. Februar
Brasilien 1986 – In Brasilien war ein Preis-, Lohn-
und Mietenstopp verhängt worden. Außerdem war eine
neue Währung, der Cruzado, eingeführt worden. Mit
diesem Programm sollte die Preissteigerungsrate von
255 Prozent (Februar 1986) gedrosselt werden. Die
brasilianische Regierung einigte sich am 3. März mit
den ausländischen Gläubigerbanken über ein
Umschuldungsabkommen.
28. Februar
West-Berlin/Theater 1986 – Am Schillertheater in
West-Berlin war das Stück „Einfach kompliziert“ von
Thomas Bernhard zur Uraufführung gelangt.
28. Februar
BRD 1986 – In Frankfurt am Main (Hessen) war nach
dreijähriger Bauzeit die Kunsthalle „Schirn“ mit der
Ausstellung „Die Maler und das Theater im 20.
Jahrhundert“ eröffnet worden.
Februar 1986 Deutschland in den Nachrichten
30 Jahre Schwarzwaldklinik: Rekordquote,
Skandalfolge, Gaststars
NOZ - Neue Osnabrücker Zeitung
Das sonore Brummen von Professor Brinkmann lullte eine
ganze Fernsehnation in wohlige Heile-Welt-Fantasien. Am
1. Februar 1986 war damit ...
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