März 1986 - Die Eiserne Lady blieb eisern
Da hatte der sowjetische Parteichef Michail
Gorbatschow den Friedenswillen seines Landes
bekundet, indem er der britischen Premierministerin
Margaret Thatcher den Rückzug sowjetischer
Nuklearwaffen aus Mitteleuropa vorschlug. Allerdings
hatte er im Gegenzug eine Reduzierung der britischen
Mittelstreckenwaffen angeregt, wohlgemerkt angeregt,
nicht geFordert. Die Eiserne Lady schrieb ihm einen
Brief. Und darin teilte sie dem sowjetischen
Politiker ihre Ablehnung mit. Nun hatte er es
Schwarz auf Weiß. Ihren Beinamen hatte die Britin
nicht ohne Grund. Eisern waren auch die Spanier,
konkret etwa die Hälfte der Bevölkerung, denn die
hatte bei einer Volksbefragung mit 52,5 Prozent für
den Verbleibt des Landes in der NATO gestimmt.
Gegenstimmen hatte es 40 Prozent gegeben und 7,5
Prozent der Abstimmungsberechtigten hatten entweder
leere oder ungültige Stimmzettel abgegeben. Und
eisern war auch die bundesdeutsche Justiz. Die hatte
nämlich ohne Ansehen des hohen Postens durch die
Bonner Staatsanwaltschaft mit einem
Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der
uneidlichen Falschaussage
Bundeskanzler Helmut Kohl
eingeleitet.
Wichtige Ereignisse im
März 1985
1. März
BRD/DDR 1986 – Zwischen dem Bundesgebiet und der DDR
war der Telefonselbstwahlverkehr auf insgesamt 1106
von 1500 Ortsnetzen erweitert worden.
1. März
Österreich 1986 – Vor der Hochschule für angewandte
Kunst in Wien war anlässlich des 100. Geburtstages
des österreichischen Malers, Grafikers und Dichtes
Oskar Kokoschka ein Denkaml enthüllt worden. Die
Plastik hatte der Bildhauer Alfred Hrdlicka
geschaffen.
2. März
BRD 1986 – Die CDU und die FDP hatten bei den
Kommunalwahlen in
Schleswig-Holstein Verluste
erlitten. Gewinne hatten die SPD und Grüne erzielt.
Die CDU war trotz eines Verlustes von 5,9 Prozent
der Stimmen im Landesdurchschnitt mit 44,2 Prozent
stärkste Partei vor der SPD (40,3 Prozent, plus 5,7
Prozent) geblieben.
2. März
Westjordanland 1986 – Der Bürgermeister von Nablus
im Westjordanland, Safer al-Masri, war von
unbekannten Tätern, vermutlich palästinensische
Extremisten, ermordet worden. Er war erst im
Dezember 1985 – als einziger palästinensischer
Stadtchef in den von
Israel besetzten Gebieten – mit
Billigung von PLO-Chef Jasir Arafat in sein Amt
eingeführt worden.
3. März
BRD 1986 – In Düsseldorf war bekanntgegeben worden,
dass das Bundesland
Nordrhein-Westfalen von der
gewerkschaftseigenen Wohnungsbaugesellschaft „Neue
Heimat“ 2385 Wohnungen für insgesamt 142,5 Millionen
DM gekauft hatte.
3. März
Venezuela 1986 – In der Hauptstadt Venezuelas,
Caracas, waren bei einem Großbrand in einem Bürohaus
15 Menschen ums Leben gekommen. Darunter hatten sich
zehn Angehörige der chilenischen Botschaft befunden.
4. März
BRD 1986 – Der hessische Umweltminister Joschka
Fischer hatte verschärfte Abwasserauflagen für
Fabriken des Frankfurter Hoechst-Konzerns in Kraft
gesetzt. Danach wurde der Schadstoffgehalt künftig
direkt bei der Produktionsanlage gemessen.
4. März
Angola 1986 – Bei einem Überfall auf die Minenstadt
Andrada im Nordosten von Angola hatten Rebellen der
prowestlichen angolanischen Organisation UNITA mehr
als 150 Ausländer in ihre Gewalt gebracht. Sie waren
dem Roten Kreuz übergeben worden.
5. März
USA 1986 – Der Geheimausschuss und ein
Unterausschuss des Repräsentantenhauses für
auswärtige Angelegenheiten hatten die von
US-Präsident Ronald Reagan beantragte Militärhilfe
für die antisandinistischen Contras in
Nicaragua
abgelehnt.
5. März
NATO 1986 – Bei einem Lawinenunglück waren 16
norwegische Soldaten während eines NATO-Manövers ums
Leben gekommen.
5. März
Griechenland 1986 – Die griechischen Behörden wiesen
den Mitte Februar nach Kreta eingereisten indischen
Sektenführer Shree Rajnesh aus. Dieser erhielt am
18. März ein Touristenvisum für Uruguay. Der als
Bhagwan bekannte Sektenführer musste im Oktober 1985
die Vereinigten Staaten verlassen.
6. März
Sowjetunion 1986 – In der sowjetischen Hauptstadt
Moskau war der XXVII. Parteitag der KPdSU zu Ende
gegangen. Erstmals nach 25 Jahren war mit Alexandra
Birjukowa wieder eine Frau in die sowjetische
Führungsspitze gelangt.
6. März
BRD 1986 – In der Bundesrepublik hatten
hunderttausende Arbeitnehmer die Arbeit niedergelegt
aus Protest gegen die geplante Änderung des
Arbeitsförderungsgesetzes. Allein in Dortmund waren
rund 60.000 Arbeitnehmer dem Aufruf des Deutschen
Gewerkschaftsbundes zur Teilnahme an der
Protestkundgebung gefolgt.
6. März
BRD/Justiz 1986 – Am Ende des sogenannten
Reemtsma-Parteispendenprozesses hatte das
Landgericht Hamburg Geldstrafen von 189.000 bzw.
108.000 DM gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden
und den Personalvorstand des Unternehmens verhängt.
6. März
BRD/International 1986 – Die Deutsche Bundesbank
hatte den Diskontsatz von 4 auf 3,5 Prozent
ermäßigt. Auch in den Niederlanden, in Japan und in
den USA hatte es Leitzins-Senkungen gegeben.
6. März
BRD 1986 – Die Zusammenfassung von
Wettbewerbsregeln, die 24 Brauer in und um Köln
unterzeichnet hatten, war vom Bundeskartellamt in
West-Berlin anerkannt worden. Durch diese sogenannte
Kölsch-Konvention hatten sich die beteiligten
Brauereien zur Herstellung des als „Kölsch“
bekannten obergärigen Vollbiers gemäß Reinheitsgebot
verpflichtet und zugleich festgestellt, dass nur sie
berechtigt seien, „Kölsch“ zu brauen.
6. März
Raumfahrt international 1986 – Bis zum 14. März
hatten fünf Raumflugkörper den Kometen Halley
passiert und Daten gesammelt. Es waren dies die
sowjetischen „Wega-1“ und „Wega-2“, die japanischen
„Sakigake“ und „Suisei“ sowie die europäische
Raumsonde „Giotto“.
7. März
Südafrika 1986 – In Südafrika war der im Juli 1985
verhängte Ausnahmezustand aufgehoben worden. Etwa
300 Inhaftierte waren freigelassen worden.
7. März
DDR 1986 – Als neuer Jugendsender des DDR-Rundfunks
war das „Jugendradio DT 64“ eröffnet worden.
7. März
BRD/West-Berlin 1986 – Im Westend-Krankenhaus in
West-Berlin war erstmals in der Geschichte der
Bundesrepublik einem Patienten ein Kunstherz
eingepflanzt worden. Am 13. März war der 39-Jährige
verstorben.
7. März
Griechenland 1986 – Das griechische Parlament hatte
mit den Stimmen der sozialistischen Regierungspartei
PASOK und gegen den Widerstand der Opposition eine
Verfassungsreform beschlossen. Diese hatte die
Kompetenzen des Staatsoberhauptes zugunsten von
Parlament und Regierungschef erheblich
eingeschränkt.
8. März
BRD 1986 – In Düsseldorf hatten sich die
CDU-Landesverbände Rheinland und Westfalen-Lippe zum
Landesverband
Nordrhein-Westfalen
zusammengeschlossen. Kurt Biedenkopf war der erste
Landesvorsitzende geworden.
8. März
Libanon 1986 – In der libanesischen Hauptstadt
Beirut hatte die islamische Untergrundorganisation
Islamischer Heiliger Krieg vier Angehörige eines
Kamerateams des französischen Fernsehsender „Antenne
2“ entführt. Vier Tage später waren Fotos von der
Leiche des im Mai 1985 gekidnappten französischen
Wissenschaftlers Michel Seurat veröffentlicht
worden. Die Entführer hatte die Freilassung zweier
Schiiten geFordert, die Frankreich an den Irak
ausgeliefert hatte. Sie waren am 13. März begnadigt
worden.
8. März
Literatur 1985 – In Hamburg war der deutsche
Schriftsteller und Ethnograf Hubert Fichte
verstorben.
9. März
Portugal 1986 – Der Sozialist Mario Soares war als
erster ziviler Staatspräsident von Portugal seit
1926 vereidigt worden.
9. März
Kolumbien 1986 – Die Liberale Partei hatte bei den
Parlamentswahlen in Kolumbien einen eindeutigen Sieg
über die Konservativen von Präsident Belisario
Betancur errungen.
9. März
Skisport 1986 – Der Österreicher Andreas Felder
wurde Sieger der Skiflug-Weltmeisterschaften in Bad
Mitterndorf (Österreich). Er hatte mit 191 m den
Weltrekord des finnischen Skispringers Matti Nykänen
vom 15. März 1985 eingestellt.
10. März
Tennis 1986 – In Mexiko-Stadt war das bundesdeutsche
Tennisteam in der ersten Runde um den Davispokal
1986 an der mexikanischen Mannschaft 2:3
gescheitert.
10. März
BRD 1986 – In Heidelberg hatte ein zweitägiger
Kongress der Deutschen Gesellschaft für
Erziehungswissenschaften begonnen. Etwa 900
Wissenschaftler hatten über das Thema
„
Allgemeinbildung“ diskutiert und festgestellt, dass
trotz der Spezialisierung der Berufe und der
Zersplitterung der Wissenschaften eine gemeinsame
Grundbasis an Wissen nötig sei.
11. März
Sowjetunion/Großbritannien 1986 – Die britische
Premierministerin Margaret Thatcher hatte in einem
Brief an den sowjetischen Parteichef Michail
Gorbatschow die von diesem angeregte Reduzierung der
britischen Mittelstreckenwaffen als Gegenleistung
für den Rückzug sowjetischer Nuklearwaffen aus
Mitteleuropa abgelehnt.
11. März
Eishockey 1986 – Der Kölner EC hatte zum vierten Mal
nach 1977, 1979 und 1984 die Deutsche
Eishockeymeisterschaft gewonnen.
11. März
Tischtennis 1986 – Die deutsche
Tischtennis-Nationalmannschaft hatte durch eine
1:4-Niederlage gegen Ungarn zum ersten Mal seit 1977
aus der Europaliga absteigen müssen.
12. März
Spanien 1986 – Bei einem Referendum in Spanien
hatten 52,5 Prozent für den Verbleibt des Landes in
der NATO gestimmt. Gegenstimmen gab es 40 Prozent
und 7,5 Prozent hatten leere oder ungültige
Stimmzettel abgegeben.
12. März
BRD/Justiz 1986 – Das Bundesverfassungsgericht in
Karlsruhe hatte einen Beschluss von Dezember 1985
veröffentlicht. Danach durften Vermieter die Miete
um höchstens 30 Prozent erhöhen, auch wenn die
Vergleichsmiete höher war.
12. März
BRD 1986 – In Hannover (Niedersachsen) hatte
Bundeswirtschaftsminister Martin Bangemann die CeBIt,
die Messe für Büro-, Informations- und
Kommunikationstechnik eröffnet. Die Messe dauerte
bis zum 19. März und fand erstmals getrennt von der
Industriemesse statt.
12. März
BRD 1986 – Der Aufsichtsrat der Frankfurter
Messegesellschaft hatte dem Bau eines mehr als 200
Meter hohen Hochhauses, dem höchsten Hochhaus der
BRD, zugestimmt.
12. März
Fußball 1986 – In Frankfurt am Main (Hessen) hatte
die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft ein
Länderspiel gegen den dreifachen Weltmeister
Brasilien mit 2:0 gewonnen.
12. März
Fußball 1986 – Die Fußballauswahl der DDR hatte
durch ein Tor von Marco van Basten in Leipzig gegen
die Elf der Niederlanden 0:1 verloren.
13. März
BRD/Justiz 1986 – Die Bonner Staatsanwaltschaft
hatte gegen
Bundeskanzler Helmut Kohl ein
Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der
uneidlichen Falschaussage eingeleitet.
13. März
Frankreich 1986 – Der französische Staatspräsident
Francois Mitterand hatte in der
Hauptstadt Paris das
für umgerechnet rund 1,5 Milliarden DM erbaute
futuristische Museum für Wissenschaft und Industrie
(Cité des sciences et de l'industrie) im Parc de la
Villette eröffnet.
13. März
BRD 1986 – Der Bundestag in Bonn hatte über den
Abschlussbericht des 1983 eingesetzten
Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur
Parteispendenaffäre debattiert. In einer
Stellungnahme hatte der Grünen-Abgeordnete Otto
Schily festgestellt, dass der „fehlende Bruch in der
Kontinuität“ angesichts der „düsteren und
kriminellen Vergangenheit“ des Flick-Konzerns der
„schlimmste“ feststellbare Tatbestand gewesen sei.
13. März
West-Berlin 1986 – Die Staatlichen Museen
Preußischer Kulturbesitz in West-Berlin hatten
bekanntgegeben, dass das Gemälde „Der Mann mit dem
Goldhelm“ nicht von dem niederländischen Maler
Rembrandt gemalt wurde. Dies war das Ergebnis
mehrjähriger Forschungen unter Beteiligung namhafter
Experten.
13. März
Raumfahrt 1986 – Die Sojus T-15-Mission war vom
sowjetischen Weltraumbahnhof Baikonur zu den
Raumstationen Mir und Saljut 7 gestartet.
14. März
Ecuador 1986 – In Ecuador war eine Militärrebellion
niedergeschlagen worden. Der am 7. März abgesetzte
Luftwaffenchef Frank Vargas hatte sich mit rund 400
Anhängern in einem Militärstützpunkt verschanzt. Von
dort aus hatte er den Rücktritt von Staatspräsident
León Febres Cordero geFordert. Er hatte bereits
zuvor dem Verteidigungsminister und dem Heereschef
Korruption vorgeworfen.
15. März
Schweden 1986 – In Stockholm waren am Rande der
Trauerfeiern für den ermordeten schwedischen
Ministerpräsidenten Olof Palme Bundeskanzler Helmut
Kohl und DDR-Parteichef
Erich Honecker zu einem
kurzen Gespräch zusammengetroffen.
15. März
BRD 1986 – In Düsseldorf war das neue Gebäude für
die von Werner Schmalenbach, dem Leiter der
Staatsgalerie, aufgebaute Kunstsammlung
Nordrhein-Westfalen eröffnet worden.
15. März
Skisport 1986 – Bei den Holmenkollen-Spielen in Oslo
(Norwegen) hatte der bundesdeutsche Skisportler
Hermann Weinbuch den zweiten Platz gewonnen. Damit
war er Gewinner des Weltcuops in der nordischen
Kombination geworden.
16. März
Schweiz 1986 – Der UNO-Beitritt der Schweiz war bei
einem Referendum im Land mit 75,5 Prozent der
Stimmen abgelehnt worden. Mit Ja hatten nur 24,5
Prozent der Stimmberechtigten votiert.
16. März
BRD/DDR 1986 – Bundeswirtschaftsminister Martin
Bangemann hatte die Leipziger Frühjahrsmesse in
Leipzig (DDR) besucht, die bis zum 22. März dauerte.
Unter anderem hatte er Gespräche mit dem
DDR-Staatsratsvorsitzenden
Erich Honecker geführt.
16. März
Frankreich 1986 – Die bürgerlich-liberale Opposition
war aus den französischen Parlamentswahlen als
Sieger hervorgegangen. Mit 40,86 Prozent der Stimmen
hatten die Bürgerlichen die absolute Mehrheit der
Mandate erreicht.
17. März
West-Berlin 1986 – Die West-Berliner Innenbehörde
hatte bekanntgegeben, dass in zwei Telefonzellen der
Stadt an innerstädtischen Grenzübergängen nach
Ost-Berlin Abhörgeräte entdeckt worden waren.
18. März
BRD/Österreich 1986 – Bundespräsident Richard von
Weizsäcker war zu einem viertägigen Staatsbesuch
nach Österreich gereist.
18. März
West-Berlin 1986 – Im Wiederholungsprozess gegen
zwei Berliner Frauenärzte, die 1984 wegen
Vergewaltigung einer ehemaligen Kollegin zu
Haftstrafen verurteilt worden waren, hatte das
Berliner Landgericht auf Freispruch erkannt.
18. März
BRD 1986 – Der Bundestagsabgeordnete Gert Bastian,
der 1984 die Fraktion der Grünen verlassen hatte,
war auf eigenen Wunsch wieder als Fraktionsmitglied
aufgenommen worden.
18. März
BRD 1986 – Der ehemalige Mitgesellschafter der
SMH-Bank, Hans Lampert, war wegen schweren Betrugs
im Zusammenhang mit dem Beinahe-Zusammenbruch der
Bank zu drei Jahren und sieben Monaten Haft
verurteilt worden.
18. März
BRD 1986 – Die Hertie-Gruppe hatte die Schließung
von acht weiteren Warenhausfilialen mitgeteilt. Im
Rahmen des Sanierungskonzepts wollte der nach
Karstadt und Kaufhof drittgrößte deutsche
Warenhauskonzern 15 Filialen schließen. Dadurch
würde sich die Belegschaft von 42.000 auf 38.000
reduzieren.
18. März
BRD/Justiz 1986 – Dem Sänger Norbert Hähnel, der
gemeinsam mit der Düsseldorfer Gruppe „Die toten
Hosen“ auftrat, hatte das Landgericht Düsseldorf
untersagt, sich als „wahrer Heino“ zu bezeichnen.
Die Parodie auf den „echten“ Heino Kramm war jedoch
zulässig.
19. März
Großbritannien 1986 – Das britische Königshaus hatte
die Verlobung von Prinz Andrew mit Sarah Ferguson
bekanntgegeben.
19. März
DDR/BRD 1986 – Nach der 3:7-Niederlage seines
Vereins Dynamo Dresden im Europapokal bei Bayer
Uerdingen (Hinspiel 2:0 für Dresden) hatte sich der
Dynamo-Stürmer Frank Lippmann in den Westen
abgesetzt.
20. März
BRD 1986 – Der Bundestag hatte gegen die Stimmen von
SPD und Grünen die seit Monaten umstrittene
Änderungen des „Streikparagrafen“ 116
Arbeitsförderungsgesetz beschlossen.
20. März
BRD 1986 – Die Bundesregierung und die saarländische
Landesregierung hatten sich auf ein Konzept für die
in finanziellen Schwierigkeiten geratene
Arbed-Saarstahl GmbH geeinigt.
20. März
Frankreich 1986 – Nach dem Wahlsieg der Bürgerlichen
in Frankreich war als Nachfolger des Sozialisten
Laurent Fabius der Neo-Gaullist Jacques Chirac neuer
Premierminister geworden.
20. März
BRD 1986 – Die Bundesländer Schleswig-Holstein,
Niedersachsen und West-Berlin hatten im sogenannten
Umlaufverfahren einen Medienstaatsvertrag zur
Nutzung eines Fernsehkanals auf dem
direktstrahlenden Rundfunksatelliten TV-Sat
unterzeichnet. Als erstes SPD-regiertes Bundesland
war zwei Monate später Hamburg dem Abkommen
beigetreten.
21. März
NATO 1986 – Bei der NATO-Tagung der Nuklearen
Planungsgruppe in Würzburg (Bayern) hatte der
US-Verteidigungsminister Caspar Weinberger erklärt,
dass die USA nicht für die Beendigung von
Atomwaffentests eintreten werde.
21. März
BRD 1986 – Mit den Stimmen aller Fraktionen hatte
der Deutsche Bundestag eine effektive Erhöhung der
Sozial- und Unfallrenten mit Wirkung vom 1. Juli
1986 um 2,15 Prozent gebilligt und Härtefälle bei
der Anerkennung von Erziehungszeiten in dem seit
Jahresbeginn geltenden neuen Rentengesetz
korrigiert.
22. März
Italien 1986 – Der italienische Mafia-Bankier
Michele Sindona war vier Tage nach seiner
Verurteilung zu lebenslanger Haft in Mailand
vergiftet in seiner Gefängniszelle aufgefunden
worden. Sindona war für schuldig befunden worden,
Auftraggeber des Mordes an dem Mailänder Treuhänder
Giorgio Ambrosoli gewesen zu sein, der mit der
Aufklärung von Sindonas Betrügereien beauftragt
worden war. Sindona hatte nach dem Urteil
angedeutet, dass er über seine Mafia-Kontakte
„auspacken“ wollte.
22. März
Boxen 1986 – Im Riviera Hotel and Casino in Las
Vegas (US-Bundesstaat Nevada) hatte Trevor Berbick
(Jamaika) seinen Schwergewichts-Boxkampf und
Weltmeistertitel durch einen Sieg nach Punkten gegen
Pinklon Thomas (USA) gewonnen.
22. März
Eiskunstlauf 1986 – In Genf (Schweiz) gingen zwei
Titel bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in
die USA und zwei Titel in die Sowjetunion.
22. März
Skisport 1986 – Die Schweizerin Maria Walliser und
der Luxemburger Marc Girardelli gewannen die
Gesamtwertung um den alpinen Ski-Weltpokal.
23. März
International 1986 – Die OPEC-Ölminister hatten sich
angesichts des dramatischen Preisverfalls für Rohöl
zwar auf eine neue Gesamtförderquote von 14
Millionen Barrel täglich geeinigt, allerdings nicht
auf eine verbindliche Verteilung der Menge auf die
Mitglieder.
23. März
Tennis 1986 – In New York hatte die US-Amerikanerin
Martina Navratilova durch ein 6:2, 6:0, 3:6, 6:1
über die Tschechoslowakin Hana Mandlikova das
Masters-Tennisturnier der Damen gewonnen.
24. März
BRD 1986 – In der Universitätsklinik München
(Bayern) war eine 25-jährige Frau kurz nach der
Geburt von Sechslingen an einer Lungenembolie
gestorben. Die Neugeborenen, drei Jungen und drei
Mädchen, wurden auf der Intensivstation betreut.
Auch eines der Kinder starb einige Tage später.
24. März
Hollywood 1986 – Bei der Oscarverleihung wurde der
Film „Jenseits von Afrika“ von Sydney Pollack nach
dem autobiografischen Roman der dänischen Autorin
Tania Blixen mit sieben Oscars ausgezeichnet.
24. März
Libyen/USA 1986 – Vor der libyschen Küste war es bei
US-Manövern zu Kampfhandlungen zwischen den
USA und
Libyen im Golf Große Syrte gekommen.
25. März
International 1986 – Der jüdische Weltkongress hatte
den österreichischen Präsidentschaftskandidaten Kurt
Waldheim bezichtigt, Nationalsozialist gewesen zu
sein und von Kriegsverbrechen auf dem Balkan im
Zweiten Weltkrieg gewusst zu haben. Waldheim hatte
die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen.
25. März
Philippinen 1986 – Die neue philippinische
Präsidentin Corazon Aquino hatte das Parlament
aufgelöst und eine vorläufige Verfassung verkündet.
Diese gab ihr für sechs Monate Notstandsvollmachten.
25. März
USA/Honduras 1986 – US-Präsident Ronald Reagan hatte
Honduras eine Militärhilfe von 20 Millionen
US-Dollar (46,9 Millionen DM) zugesagt. Damit sollte
den Truppen des Landes in den Auseinandersetzungen
mit dem Nachbarstaat
Nicaragua geholfen werden.
26. März
Italien 1986 – Der italienische Weinskandal, der
bereits mehrere Menschenleben in Italien geFordert
hatte, macht sich auch in der BRD bemerkbar. Zum
ersten Mal war auch hier mit Methylalkohol
vergifteter Wein sichergestellt worden.
26. März
Fußball 1986 – Die Auswahlmannschaft der DDR hatte
in Athen gegen die Nationalelf Griechenlands 2:0
verloren.
27. März
BRD/USA 1986 – Bundeswirtschaftsminister Martin
Bangemann und US-Verteidigungsminister Caspar
Weinberger hatten in Washington zwei Abkommen über
die deutsche Beteiligung am US-Forschungsprogramm
eines weltraumgestützten Raketenabwehrsystems SDI
unterzeichnet.
28. März
BRD 1986 – An den Ostermärschen für Frieden und
Abrüstung in Ost und West hatten rund 360.000
Menschen teilgenommen.
28. März
Mexiko 1986 – Die mexikanische Regierung hatte die
Privatisierung bzw. Liquidierung von 59 staatlichen
Unternehmen angekündigt. Dadurch sollten die
Staatsausgaben gesenkt werden. Mexiko hatte bereits
1985 seine Mehrheitsbeteiligung an den
Niederlassungen von Renault und der American Motors
Company in Mexiko verkauft.
28. März
CSSR 1986 – In der tschechischen Hauptstadt Prag war
der am 24. März eröffnete XVII. Parteitag der
Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei zu Ende
gegangen. Alle bisherigen Politbüromitglieder und
Sekretäre des ZK waren bestätigt worden, auch der
bisherige Staats- und Parteichef Gustav Husák.
29. März
BRD 1986 – In fünf Bundesländern hatte die ARD mit
der Ausstrahlung des Satellitenfernsehprogramms
„Eins Plus“ begonnen. Die CDU-regierten Länder
Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und
Schleswig-Holstein sowie das CSU-geführte Bayern
hatten die Einspeisung in die Kabelnetze verweigert.
Im Saarland und West-Berlin war diese technisch noch
nicht möglich.
29. März
International 1986 – In dem Prozess um das
Papstattentat von 1981 waren drei Bulgaren und zwei
Türken freigesprochen worden. Der Prozess war nach
einer Dauer von neun Monaten zu Ende gegangen. Es
konnte keine Verschwörung des bulgarischen
Geheimdienstes und der rechtsextremistischen
türkischen Grauen Wölfe nachgewiesen werden. Zwei
Türken waren wegen unerlaubten Waffenbesitzes zu
einer Haftstrafe verurteilt worden.
30. März
Mocambique 1986 – Beim Absturz einer portugiesischen
Militärmaschine in Mocambique waren 50 Menschen ums
Leben gekommen.
31. März
BRD 1986 – Die Polizei hatte bei einer Demonstration
gegen die geplante atomare Wiederaufbereitungsanlage
im oberpfälzischen Wackersdorf das Reizgas CS gegen
die Demonstranten eingesetzt.
31. März
Mexiko 1986 – Nahe Mexiko-Stadt war eine Boeing 727
der Mexicana nach einem Feuer an Bord gegen einen
Berg geprallt. Bei dem Unglück waren alle 166
Passagiere ums Leben gekommen.
März 1986 Deutschland in den Nachrichten
30 Jahre nach der Tat: Mordprozess gestartet
Heilbronner Stimme
CHRISTINE PILLER: Die 19-Jährige aus Aglasterhausen
(Neckar-Odenwald-Kreis) wird am 22. März 1986 erstochen
in einem Wald bei Gundelsheim ...
>>>
Werbung 1986
Reklame
<<
Das
geschah
1985
|
Das geschah 1987 >>