Juni 1976 - Die Nacht von Belgrad
Es war eine traurige Schlagzeile für den
bundesdeutschen Fußball. In der jugoslawischen
Hauptstadt Belgrad ging das Final-Spiel der
Fußball-Europameisterschaft 1976 als „Nacht von
Belgrad“ in die Sportgeschichte ein. Die
bundesdeutsche Mannschaft war gegen die Elf der
Tschechoslowakei angetreten. Da die Heimatmannschaft
Jugoslawiens schon ausgeschieden war, sahen „nur“
etwa 30.800 Zuschauer das Finale. Nach einem 2:2
unentschieden nach der Verlängerung wurde das
Elfmeterschießen ausgetragen, das 5:3 für die
Tschechen endete. Dieses legendäre Spiel war das
100. Länderspiel von
Franz Beckenbauer, in dem
Uli Hoeneß beim Elfmeterschießen weit über die Querlatte
des CSSR-Tores in den Belgrader Nachthimmel schoss.
Die Mannschaft der
Tschechoslowakei war damit
Europameister geworden. Und Deutschland konnte
immerhin als Vize-Europameisterschaft nach Hause
fahren.
Wichtige Ereignisse im
Juni 1976
1. Juni
Thailand/USA 1976 – In Bangkok hatte die
thailändische Regierung die Schließung der letzten
US-Radarstationen im Land verfügt.
1. Juni
Libanon/Syrien 1976 – Die syrische Armee war
aufgrund anhaltender Unruhen im Libanon
einmarschiert, um – wie die Regierung in Damaskus
verkündete – den Bürgerkrieg im Nachbarland zu
beenden.
1. Juni
Japan 1976 – Das japanische Kabinett hatte in Tokio
eine Gesetzesvorlage verabschiedet, nach der Japan
als 100. Staat dem Vertrag über die
Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen beitrat.
1. Juni
BRD 1976 – In Frankfurt am Main (
Hessen) waren bei
einem Sprengstoffanschlag 16 Menschen verletzt
worden. Der Sprengkörper war in einer Bar des von
US-Streitkräften seit Ende des Krieges benutzten
Gebäudekomplexes der früheren IG Farben explodiert.
2. Juni
BRD 1976 – Der 7. Landtag von Baden-Württemberg in
Stuttgart hatte auf seiner konstituierenden Sitzung
mit 69 von 121 Stimmen
Hans Filbinger erneut zum
Ministerpräsidenten gewählt.
2. Juni
Spanien/USA 1976 – Anlässlich eines Besuchs in den
USA hatte der spanische König Juan Carlos die
Rückkehr seines Landes zu einer demokratischen
Regierungsform gefordert.
2. Juni
Großbritannien/Island 1976 – Großbritannien und
Island hatten nach monatelangen Verhandlungen in
Oslo den Fischereistreit (Kabeljaukrieg) beendet,
der 1975 aufgrund einer einseitigen Ausdehnung der
isländischen Fangzone von 50 auf 200 Seemeilen
ausgebrochen war. Die beiden Länder hatten die seit
dem 19. Februar unterbrochenen diplomatischen
Beziehungen wieder aufgenommen.
3. Juni
Argentinien 1976 – In seinem argentinischen Exil war
der ehemalige Präsident Boliviens, Juan José Torres
Gonzáles, von Terroristen entführt und erschossen
worden. Es blieb offen, ob sein Amtsnachfolger in
diese „Operation Condor“ verwickelt war.
3. Juni
Schweden 1976 – In Stockholm hatte die schwedische
Reichstag mit großer Mehrheit ein Gesetz
beschlossen, das den Arbeitnehmern mehr
Mitbestimmung am Arbeitsplatz einräumte.
4. Juni
International 1976 – Bei einem Treffen in der
französischen Hauptstadt Paris hatten die KP-Chefs
Italiens und Frankreichs, Enrico Berlinguer und
Georges Marchais, das Recht auf Eigenständigkeit der
westeuropäischen Kommunisten gegenüber dem
Führungsanspruch der KPdSU betont.
4. Juni
Argentinien 1976 – In Buenos Aires hatte die
argentinische Militärregierung ein
Bestätigungsverbot für 48 linksgerichtete
Organisationen und verfügt und bei Zuwiderhandlungen
mit Gefängnisstrafen gedroht.
4. Juni
BRD/DDR 1976 – In der Bundesrepublik konnten
aufgrund von monatelangen Ermittlungen des
Bundesverfassungsschutzes und des Militärischen
Abschirmdienstes (MAD)16 DDR-Spione verhaftet
werden. Darunter hatten sich mehrere Angestellte des
Bundesverteidigungsministeriums befunden.
4. Juni
BRD 1976 – Erstmals seit Dezember 1974 war die Zahl
der Arbeitslosen in der BRD unter die
Millionengrenze zurückgegangen. Angaben der
Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit waren 953.500
Menschen arbeitslos.
4. Juni
BRD 1976 – Der Bundesrat in Bonn hatte die Erhöhung
der Tabaksteuer um 18 Prozent und der
Branntweinsteuer um 20 Prozent gebilligt.
4. Juni
Guam/Pazifik 1976 – Eine philippinische
Verkehrsmaschine vom Typ „Electra“ war beim Start
vom Flugplatz der Pazifikinsel Guam verunglückt.
Alle 45 Insassen waren ums Leben gekommen.
4. Juni
Fußball 1976 – Nach Beendigung der 13.
Bundesliga-Saison war
Borussia Mönchengladbach
Deutscher Fußballmeister.
5. Juni
Spanien 1976 – Erstmals seit der Beendigung des
Spanischen Bürgerkrieges (1936 bis 1939) hatte in
Madrid die bisher unter der Franco-Diktatur
verbotene oppositionelle Sozialistische Volkspartei
eine offiziell genehmigte Parteiveranstaltung
abgehalten.
5. Juni
Ägypten/Syrien 1976 – Die ägyptische Regierung hatte
nach schweren Ausschreitungen gegen die ägyptische
Botschaft in Damaskus (Syrien) die diplomatischen
Beziehungen zu Syrien abgebrochen.
5. Juni
USA 1976 – Im US-Bundesstaat Idaho war der
Teton-Staudamm bei seiner Indienstnahme gebrochen.
Bei dem Unglück waren elf Menschen und 13.000
Nutztiere umgekommen. Der Schaden, der durch die
Überflutung der Region angerichtet worden war, wurde
auf eine Milliarde US-Dollar beziffert. 40.000
Menschen mussten evakuiert werden.
5. Juni
China/BRD 1976 – Die chinesische Regierung hatte in
München vier Hubschrauber des Typs „Bo 105“ der
Firma Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) mit einer
Option auf 16 weitere Maschinen gekauft. Die
Helikopter wurden bei der Bundeswehr zur
Panzerbekämpfung eingesetzt.
5. Juni
Schwimmen 1976 – Bei den Schwimm-Meisterschaften der
DDR in Ost-Berlin hatten die Damen insgesamt 14 neue
Weltrekorde aufgestellt. Fünf davon hatte sich die
17-jährige Kornelia Ender erkämpft.
6. Juni
USA 1976 – Der US-Ölmilliardär Jean Paul Getty war
in Sutton Place (Großbritannien) im Alter von 83
Jahren gestorben.
7. Juni
Großbritannien 1976 – Großbritannien hatte von den
zehn westlichen Industrienationen (Zehnerclub) einen
Kredit von umgerechnet 12,5 Milliarden DM zur
Stützung der britischen Währung erhalten. Diese
hatte im internationalen Vergleich in den letzten
Monaten starke Verluste erlitten.
7. Juni
Italien 1976 – Der Generalstaatsanwalt von Genua,
Francesco Coco, war zusammen mit einem Leibwächter
erschossen worden. Coco war mit der Bekämpfung der
terroristischen „Roten Brigaden“ betraut gewesen.
7. Juni
Irland 1976 – Bei Terroranschlägen der irischen
Untergrundorganisation IRA waren über die
Pfingstfeiertag in Nordirland elf Menschen getötet
worden. Weitere 48 Menschen waren zum Teil schwer
verletzt worden. Daraufhin hatte die britische
Regierung ihre Polizei- und Armeeverbände in der
immer von heftigen Unruhen betroffenen Provinz
verstärkt.
7. Juni
BRD 1976 – Der Pfingstverkehr auf bundesdeutschen
Straßen hatte Angaben des Bundesverkehrsministeriums
in Bonn 109 Unfalltote und mehr als 4000 Verletzte
gefordert.
8. Juni
Polen/BRD 1976 – Der Erste Sekretär der polnischen
Kommunistischen Partei, Edward Gierek, hatte
anlässlich eines fünftägigen Staatsbesuchs in der
BRD mehrere Wirtschaftsabkommen abgeschlossen.
8. Juni
Österreich/Theater 1976 – Das Stück „Die Berühmten“
des österreichischen Dramatikers Thomas Bernhard war
am „Theater an der Wien“ zur Uraufführung gelangt.
9. Juni
Arabische Liga 1976 – Die Vertreter der Arabischen
Liga hatten in Damaskus (Syrien) die Ausstellung
einer gemeinsamen Streitmacht beschlossen, die die
syrischen Besatzungstruppen im Libanon ersetzten
sollte.
9. Juni
Spanien 1976 – In Madrid hatte das spanische
Parlament (Cortes) einen Gesetzentwurf über die
Zulassung politischer Parteien in Spanien gebilligt.
Die sozialistischen Oppositionsgruppen hatten das
Gesetz als antidemokratisch abgelehnt.
9. Juni
Bolivien 1976 – Die bolivianische Regierung in La
Paz hatte den Belagerungszustand über das Land
verhängt, um der kommunistischen Untergrundbewegung
im Lande Herr zu werden.
10. Juni
BRD 1976 – Der Bundestag in Bonn hatte ein Gesetz
zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität
beschlossen.
10. Juni
Uganda 1976 – Armee und Polizei hatten nach einem
missglückten Attentatsversuch auf den ugandischen
Staatschef Idi Amin Dada in der Hauptstadt Kampala
ein Blutbad unter oppositionellen Kräften
angerichtet. Mehr als 200 Menschen waren getötet
worden. Tausende waren wahllos festgenommen worden.
10. Juni
BRD/West-Berlin 1976 – In West-Berlin hatte
Bundespräsident Walter Scheel das 17. Chorfest des
Deutschen Sängerbundes eröffnet. Drei Tage lang
musizierten 55.000 Teilnehmer aus 22 Ländern
gemeinsam.
11. Juni
BRD 1976 – Auf einer Sitzung in Bonn hatten die
Innenminister der Bundesländer die Weisung für die
Polizei bestätigt, den „Todesschuss“ gegen
Straftäter weiterhin nur bei Lebensgefahr für die
Beamten anzuwenden.
11. Juni
NATO 1976 – Auf ihrer Frühjahrstagung in Brüssel
hatten die Verteidigungsminister der NATO
beschlossen, auf die verstärkten
Rüstungsanstrengungen der Sowjetunion mit
Qualitätsverbesserungen der eigenen Streitkräfte zu
reagieren. Unter anderem sollten die atomaren
Streitkräfte der USA modernisiert werden. Außerdem
wurde die kanadische Brigade in der BRD mit 128
deutschen „Leopard“-Panzern ausgerüstet.
11. Juni
Sowjetunion/Indien 1976 – Die indische
Premierministerin Indira Gandhi hatte während eines
Staatsbesuchs in Moskau eine Ausdehnung des
sowjetischen Einflussgebietes in den Bereich des
Indischen Ozeans abgelehnt.
12. Juni
Uruguay 1976 – Der wegen seiner
Unterdrückungspolitik zunehmend kritisierte
Staatspräsident von Uruguay, Juan M. Bordaberry, war
nach einem Putsch der Armee des Landes abgesetzt
worden. Die Streitkräfte hatten A. Demicheli als
seinen Nachfolger eingesetzt.
13. Juni
USA/Chile 1976 – In Washington hatte der US-Senat
die Einstellung von Militärlieferungen an Chile
beschlossen. Zur Begründung war auf die
Unterdrückungspolitik der chilenischen Militärjunta
verwiesen worden. Diese war 1973 durch einen Putsch
gegen den sozialistischen Präsidenten Salvador
Allende an die Macht gekommen.
13. Juni
Radrennsport 1976 – In einer Gesamtzeit von
119:57:50 h hatte der Italiener Felice Gimondi den
Giro d'Italia für Radprofis vor dem bis zur
Schlussetappe führenden Belgier Johan De Muynck
gewonnen.
13. Juni
Leichtathletik 1976 – Die bundesdeutsche
Leichtathletin Ingo Helten, war in Fürth (Bayern)
mit 11,04 sec Weltrekord über 100 m gelaufen.
14. Juni
BRD 1976 – Der Bundestag in Bonn hatte das 1. Gesetz
zur Reform des Ehe- und Familienrechts
verabschiedet. Die Reform beinhaltete unter anderem
neues Scheidungsrecht mit der Ablösung des
Schuldprinzips durch das Zerrüttungsprinzip sowie
die Einführung eines Versorgungsausgleichs für die
Frau im Fall einer Scheidung.
14. Juni
Sowjetunion 1976 – Die sowjetische Regierung hatte
der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO die
Eröffnung eines Ständigen Büros in Moskau gestattet.
Diesem Büro wurden quasi Botschaftsfunktionen
eingeräumt.
14. Juni
Italien 1976 – Bei einer Rede in Rom hatte der
italienische KP-Chef Enrico Berlinguer die
NATO-Mitgliedschaft Italiens befürwortet. Er sah
darin auch einen Schutzschild für die Autonomie
seiner Partei gegenüber dem Führungsanspruch der
Sowjetunion.
15. Juni
Finnland /BRD 1976 – Der finnische Staatspräsident
Urho Kaleva Kekkonen hatte in der Hauptstadt
Helsinki Bundespräsident Walter Scheel und
Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher
empfangen.
15. Juni
BRD 1976 – Bundesverkehrsminister Kurt Gscheidle
hatte in Uelzen (
Niedersachsen) den 115 km langen
Elbeseitenkanal eröffnet. Dieser war nach acht
Jahren Bauzeit fertiggestellt worden. Er verbindet
die Elbe mit dem Mittellandkanal. Damit waren
Hamburg und Lübeck an das mitteleuropäische
Kanalnetz angeschlossen worden.
15. Juni
BRD/DDR 1976 – DDR-Grenztruppen hatten an der
innerdeutschen Grenze bei Eschwege (
Hessen) zwei
Beamte des Bundesgrenzschutzes in ihre Gewalt
gebracht. Diese waren bei einem Streifengang auf das
Gebiet der DDR geraten. Nach dreitägigen Verhören
waren die beiden BGS-Beamte abgeschoben worden.
15. Juni
BRD 1976 – Der Ernährungsbericht 1976 des
Bundesgesundheitsministeriums hatte unter anderem
festgestellt, dass jeder zweite Bundesbürger
übergewichtig war. Dabei lagen 20 Prozent der
Menschen um mehr als ein Drittel über dem
Normalgewicht.
16. Juni
Südafrika 1976 – In Soweto, einer überwiegend von
Schwarzen bewohnten Vorstadt von Johannesburg, waren
blutige Unruhen ausgebrochen. Bei der gewaltsamen
Niederschlagung der Protestveranstaltungen durch die
südafrikanischen Polizei waren bis Ende Juni 176
Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 1100 Personen
waren verletzt worden.
16. Juni
Italien 1976 – Archäologen hatten in der Nähe der
süditalienischen Stadt Paestum bei Ausgrabungen eine
antike Grabstätte mit 64 Gräbern aus dem 6. und 5.
Jh. v. Chr. Entdeckt.
16. Juni
Schweiz 1976 – Im schweizerischen Basel war die 7.
Internationale Kunstmesse „Art 7'76“ eröffnet
worden. Gleichzeitig hatte das Baseler
Nationalmuseum die bisher größte Picasso-Ausstellung
mit mehr als 90 Werken des spanischen Künstlers
präsentiert.
17. Juni
BRD 1976 – Zum „Tag der deutschen Einheit“ hatten in
vielen bundesdeutschen Städten Kundgebungen und
Kranzniederlegungen zum Gedenken an den
Volksaufstand in der DDR 1953 stattgefunden.
Bundeskanzler Helmut Schmidt hatte den Tag als eine
„Herausforderung für die deutsche Politik, ein
weiteres Auseinanderleben der deutschen Nation zu
verhindern“ bezeichnet.
17. Juni
Fußball 1976 – In der jugoslawischen Hauptstadt
Belgrad hatte die bundesdeutsche
Fußball-Nationalmannschaft die Vertretung
Jugoslawiens im Halbfinale zur
Fußball-Europameisterschaft mit 4:2 nach
Verlängerung besiegt.
18. Juni
USA/Libanon 1976 – Die US-Regierung hatte die
Evakuierung ihrer Staatsbürger aus dem Libanon
angeordnet, nachdem mehrere Botschaftsangehörige,
darunter Botschafter Francis Meloy, ermordet worden
waren.
18. Juni
Boxen 1976 – In
Berlin hatte der Boxprofi Eckhard
Dagge den Weltmeistertitel im Junior-Mittelgewicht
gewonnen. Er hatte den Titelverteidiger Elisha Obed
von den Bahamas durch Aufgabe in der zehnten Runde
besiegt. Damit war der Berliner Boxer nach Max
Schmeling der zweite Boxweltmeister aus Deutschland
geworden.
19. Juni
Schweden 1976 – In der Hauptstadt Stockholm hatte
der 30-jährige König Karl XVI. Gustav von Schweden
die 32-jährige Deutsche Silvia Sommerlath
geheiratet. Mehr als 200.000 Menschen hatten die
Straßen der Stadt gesäumt. Die Frischvermählten
planten, auf die Pazifikinsel Hawaii in die
Flitterwochen zu fliegen.
19. Juni
BRD/Musik 1976 – In
Stuttgart gelangte die Oper „Das
Mädchen aus Domrémy“ (nach Motiven Friedrich
Schillers) von Giselher Klebe unter der Regie von
Kurt Horres zur Uraufführung.
20. Juni
Fußball 1976 – In Belgrad ging das Final-Spiel der
Fußball-Europameisterschaft 1976 als „Nacht von
Belgrad“ in die Sportgeschichte ein. Die
bundesdeutsche Mannschaft war gegen die Elf der
Tschechoslowakei angetreten. Nach einem 2:2
unentschieden in der Verlängerung wurde das
Elfmeterschießen ausgetragen. Der Endstand des
Spiels: 5:3. Damit war die Tschechoslowakei
Europameister geworden. Es war das 100. Länderspiel
von Franz Beckenbauer. Uli Hoeneß hatte über das Tor
geschossen.
21. Juni
Italien 1976 – In Italien konnte sich die
konservative Democrazia Cristiana bei den
Parlamentswahlen als stärkste politische Kraft
behaupten, obwohl die Kommunisten starke Gewinne
verzeichneten.
22. Juni
West-Berlin 1976 – Vor dem Berliner Landgericht war
der Prozess um die Ermordung des Anarchisten Ulrich
Schmücker zu Ende gegangen. Schmücker war im Juni
1974 einem Fememord zum Opfer gefallen. Die
Angeklagten waren zu Freiheitsstrafen zwischen vier
Jahren und lebenslänglich verurteilt worden.
22. Juni
Frankreich/Großbritannien 1976 – Der französische
Staatspräsident Valérie Giscard d'Estaing war zu
einem Staatsbesuch nach London gereist. Im Laufe der
Gespräche mit Premierminister James Callaghan waren
jährliche Sondierungsgespräche zwischen beiden
Regierungen vereinbart worden.
22. Juni
BRD/Vietnam 1976 – Zum ersten Botschafter der BRD in
Hanoi, der Hauptstadt des wiedervereinigten Vietnam,
war Peter Schulz ernannt worden.
22. Juni
USA/Portugal 1976 – Nach einer Unterbrechung von
zehn Jahren hatten die USA ihre Waffenlieferungen an
Portugal wieder aufgenommen. Diese waren 1966 wegen
des von Portugal in Afrika geführten Kolonialkrieges
abgebrochen worden.
22. Juni
Kanada 1976 – In Ontario hatte der mit 553 m höchste
Fernsehturm der Welt den Betrieb aufgenommen. Der
Turm wurde in einer Bauzeit von acht Jahren
fertiggestellt. Von der Spitze ist eine Fernsicht
von mehr als 160 km möglich.
23. Juni
BRD 1976 – Der Atomreaktor in Brunsbüttel
(Schleswig-Holstein) wurde „kritisch“ und hatte den
ersten Probelauf begonnen. Mit 805 Megawatt Leistung
sollte das Kernkraftwerk das Stromnetz in
Niedersachsen verstärken.
23. Juni
West-Berlin/Musik 1976 – An der Deutschen Oper in
West-Berlin war die Oper „Der Tempelbrand“ von
Toshiro Mayuzumi uraufgeführt worden.
24. Juni
BRD 1976 – Der Bundestag in Bonn hatte das
sogenannte Anti-Terrorismus-Gesetz verabschiedet.
Die Bildung einer terroristischen Vereinigung war
dabei als neuer Strafttatbestand in das
Strafgesetzbuch aufgenommen worden.
24. Juni
UNO 1976 – In New Yorker UN-Sicherheitsrat hatte das
Veto der USA die Aufnahme Angolas in die Vereinten
Nationen verhindert. Die USA hatten ihre
Entscheidung mit der fortgesetzten Präsenz
kubanischer Truppen in der ehemaligen
portugiesischen Kolonie begründet.
24. Juni
Vietnam 1976 – Die am 25. April gewählte
vietnamesische Nationalversammlung war in der
Hauptstadt Hanoi zu ihrer konstituierenden Sitzung
zusammengetreten.
25. Juni
Polen 1976 – In mehreren polnischen Städten war es
nach der Ankündigung von drastischen Preiserhöhungen
für Grundnahrungsmitteln zu Unruhen gekommen.
Daraufhin hatte die Regierung in Warschau ihren
Beschluss zurückgenommen.
25. Juni
Uganda 1976 – Der Verteidigungsrat von Uganda hatte
in der Hauptstadt Kampala Staatschef Idi Amin Dada
zum Präsidenten auf Lebenszeit proklamiert. In der
Begründung hieß es, dass der Feldmarschall in
wenigen Jahren mehr als ein normaler Mensch in einem
Jahrhundert schaffen könnte.
25. Juni
BRD/Film 1976 – Der Bundesfilmminister Werner
Maihofer hatte in West-Berlin die diesjährigen
Bundesfilmpreise übergeben.
25. Juni
Neuguinea 1976 – Auf Neuguinea waren 422 Menschen
bei einem Erdbeben der Stärke 7,1 ums Leben
gekommen.
26. Juni
Argentinien 1976 – In der Hauptstadt Buenos Aires
hatte die argentinische Militärregierung die
Wiedereinführung der Todesstrafe bei bestimmten
Straftaten, z. B. Terrorismus, beschlossen. Das Land
hatte die
Todesstrafe 1920 aus dem zivilen
Strafgesetzbuch gestrichen.
26. Juni
Fußball 1976 – Der
Hamburger SV hatte in Frankfurt
am Main durch einen 2:0-Sieg über den 1. FC
Kaiserslautern den deutschen Fußballpokal gewonnen.
27. Juni
Frankreich 1976 – Ein Air France-Flugzeug, das in
der Athen gestartet war, wurde von palästinensischen
Terroristen entführt, die es zur Landung in Entebbe
(Uganda) zwangen. Unter den zehn Terroristen
befanden sich zwei Deutsche.
27. Juni
Portugal 1976 – In Portugal fanden seit 50 Jahren
die ersten und direkten Präsidentschaftswahlen
statt, aus denen der Kandidat der Sozialisten,
Generalstabschef des Heeres, General Antonio Ramalho
Eanes, mit 61,5 Prozent der Stimmen als klarer
Sieger hervorging.
27. Juni
Belgien 1976 – Auf freier Strecke bei Brüssel war
der Schnellzug Amsterdam-Paris entgleist. Bei dem
Unglück waren elf Menschen ums Leben gekommen.
27. Juni
Leichtathletik 1976 – In Gelsenkirchen
(Nordrhein-Westfalen) war die Dortmunderin Annegret
Richter mit 10,8 sec über 100 m Weltrekord gelaufen.
28. Juni
Angola 1976 – In der angolanischen Hauptstadt Luanda
waren zehn US-amerikanische Söldner und drei
britische Söldner von einem Militärgericht
verurteilt worden. Über vier der Angeklagten war die
Todesstrafe verhängt worden. Die übrigen Angeklagten
hatten Freiheitsstrafen zwischen 16 und 30 Jahren
erhalten.
29. Juni
DDR 1976 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatte
eine zweitägige Gipfelkonferenz der kommunistischen
Parteien Europas begonnen. Die westlichen
Kommunisten hatten erneut Unabhängigkeit von Moskau
gefordert.
29. Juni
Großbritannien 1976 – Zwei Männer, die als
Angestellte einer Geldtransportgesellschaft
verkleidet waren, hatten auf dem Londoner Flughafen
Heathrow umgerechnet neun Millionen DM erbeutet.
29. Juni
Seychellen 1976 – Nach 182-jähriger britischer
Kolonialherrschaft hatte die Inselgruppe der
Seychellen im Indischen Ozean die Unabhängigkeit
erhalten.
30. Juni
International 1976 – In Entebbe (Uganda) hatten die
Entführer der Air France-Maschine die Freilassung
von 53 in Israel und der BRD inhaftierten
Terroristen verlangt. Sie hatten andernfalls mit der
Ermordung der Geiseln gedroht
Juni 1976 in den Nachrichten
Listicle: Andere über Helmut Schmidt
Deutsche Welle
Willy Brandt in einem Brief an Schmidt vom 13. Juni
1976, vier Monate vor der Bundestagswahl. "Ohne Sie
wäre der Fall minder glücklich abgelaufen, ...
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