Mai 1976 - So ein Zirkus
Der 1975 in Wien von zwei Österreichern
gegründete „Circus Roncalli“, zeigte erstmals in der
Bundeshauptstadt Bonn seine Vorstellungen. Bonn war
auch in die Schlagzeilen geraten durch die
Verhaftung der 35-jährigen Sekretärin im
Bundesaußenministerium, Helga Berger, die unter dem
Verdacht stand, zehn Jahre lang für den Geheimdienst
der DDR spioniert zu haben. Internationale
Nachrichten berichteten im Mai 1976 davon, dass auf
dem Flughafen von Zamboango (Philippinen) sechs
philippinische Terroristen ein Verkehrsflugzeug in
die Luft gesprengt hatten. Bei diesem Terrorakt
waren 13 Passagiere umgekommen, unter denen sich
drei der Attentäter befunden hatten. Die Philippinen
waren mehrfach mit Schreckensereignissen
konfrontiert worden, denn sie hatten zudem noch mit
Naturkatastrophen zu kämpfen. Tagelange Regenfälle
hatten auf der Insel Luzon zu schweren
Überschwemmungen geführt. In den Fluten waren mehr
als 200 Menschen ums Leben gekommen. Außerdem hatten
mehr als 620.000 Menschen ihr Obdach verloren. Es
gab dennoch eine erfreuliche Schlagzeile aus der
Kultur. Das renommierte Leipziger Gewandhaus unter
Kurt Masur hatte eine dreiwöchige Konzertreise durch
die Bundesrepublik begonnen. Es war die erste
Gastspielreise dieser Art ins benachbarte
Deutschland.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1976
1. Mai
DDR/BRD 1976 – Bei dem Versuch, an der innerdeutschen Grenze bei Lauenburg eine
Selbstschussanlage „SM 70“ zu demontieren, war der ehemalige DDR-Bürger Michael
Gartenschläger von DDR-Grenzsoldaten erschossen worden. Zwei Männer, die
Gartenschläger begleiteten, konnten fliehen. Dem bundesdeutschen
Nachrichtendienst lagen Anhaltspunkte vor, dass Gartenschläger aus einem
Hinterhalt gezielt erschossen worden war.
1. Mai
Italien 1976 – Der italienische Staatspräsident Giovanni Leone hatte nach dem
Rücktritt des christdemokratischen Minderheitskabinetts von Ministerpräsident
Aldo Moro am 30. April das Parlament aufgelöst. Damit wurden Neuwahlen möglich.
1. Mai
Spanien 1976 – In der spanischen Hauptstadt Madrid und in anderen Städten des
Landes war es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und
Demonstranten gekommen. Die Demonstranten hatten größere politische Freiheiten
geForderte. Mehrere hundert Menschen waren verhaftet worden.
2. Mai
DDR/BRD 1976 – Das Orchester des Leipziger Gewandhauses hatte eine dreiwöchige
Konzertreise durch die BRD begonnen. Während der Tournee hatte das Orchester
unter der Leitung von Kurt Masur 20 Konzerte gegeben. Es war die erste
Gastspielreise des Gewandhausorchesters in der BRD.
3. Mai
Tansania/BRD 1976 – Der Präsident des ostafrikanischen Staates Tansania, Julius
Nyerere, war im Rahmen einer Europareise zu einem viertägigen Staatsbesuch in
der Bundesrepublik Deutschland in Bonn eingetroffen.
3. Mai
USA/Afrika 1976 – US-Außenminister Henry A. Kissinger hatte eine zehntägige
Afrika-Reise beendet. Sie hatte ihn nach Kenia, Tansania, Sambia, Zaire, Liberia
und in den Senegal geführt. Die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas sowie die
Apartheidpolitik Südafrikas waren die Gesprächsthemen.
3. Mai
USA/Ägypten 1976 – Die
USA und Ägypten hatten ein Abkommen über die
Entschädigung von US-amerikanischen Bürgern und Firmen geschlossen, deren Besitz
in Ägypten unter dem 1954 an die Macht gelangten früheren Staatspräsidenten
Gamal Abd an Nasser enteignet worden war. Angaben der US-Botschaft in Kairo
zufolge würden rund 75 US-Bürger und Firmen von dieser Regelung profitieren.
3. Mai
USA/Indien 1976 – In Neu-Delhi hatten die Vereinigten Staaten und Indien ein
Abkommen über die Lieferung von 500.000 Tonnen Getreide an Indien abgeschlossen.
4. Mai
Großbritannien/DDR 1976 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatten
Regierungsvertreter Großbritanniens und der
DDR einen Konsularvertrag
unterzeichnet. Dieser diente dem Ausbau der beiderseitigen Beziehungen. Es war
dies der erste bilaterale Vertrag, den die DDR mit einem Mitgliedsstaat der NATO
abgeschlossen hatte.
4. Mai
Spanien 1976 – In der spanischen Hauptstadt Madrid war die erste Nummer der
Tageszeitung „El País“ erschienen. Es war die erste unabhängige Zeitung, die
seit rund 40 Jahren in Spanien herausgegeben werden konnte.
4. Mai
Niederlande 1976 – Bei einem Zusammenstoß zweier Personenzüge nahe Rotterdam
waren 24 Menschen ums Leben gekommen.
4. Mai
Raumfahrt 1976 – Von Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus war der
Lasersatellit „LAEGOS 1“ in eine Erdumlaufbahn gestartet. Er diente Zwecken der
Geodäsie und hatte eine genaue Bestimmung von übergeordneten Vermessungspunkten
ermöglicht. Seine Lebensdauer im Satellitenorbit war mit acht Millionen Jahren
geschätzt worden.
5. Mai
International 1976 – In der französischen Hauptstadt Paris hatten
Regierungsvertreter aus Frankreich, Großbritannien und den USA die Einsetzung
einer Kommission zur Untersuchung von Schäden an der Ozonschicht beschlossen.
5. Mai
Frankreich 1976 - Auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika hatten sechs
Bombenanschläge korsischer Separatisten auf französische Einrichtungen
erhebliche Sachschäden verursacht. Personen waren nicht zu Schaden gekommen. Auf
Korsika wurde am selben Tag die Befreiungsbewegung „Frontu di Liberazione
Naziumalista Corsu“ gegründet.
5. Mai
Großbritannien 1976 – Der Generalrat des britischen Gewerkschaftsdachverbands
TUC hatte einen Vorschlag der Labour-Regierung akzeptiert. Mit Rücksicht auf die
wirtschaftliche Krise des Landes sollten die LohnForderungen begrenzt gehalten
werden. Im Gegenzug hatte die Regierung Steuerermäßigungen zugesagt. Die
Lohnerhöhungen für den Zeitraum 1976/77 sollten maximal 4,5 Prozent bzw. 5
Prozent bei niedrigen Einkommen betragen.
5. Mai
Fußball 1976 – Durch einen 4:2-Sieg über den britischen Pokalsieger West Ham
United hatte der RSC Anderlecht (
Belgien) in Brüssel den Fußball-Europapokal der
Pokalsieger gewonnen.
6. Mai
BRD/Justiz 1976 – Vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht hatte der Prozess gegen
vier Terroristen begonnen, die an der Besetzung der deutschen Botschaft in
Stockholm im April 1975 beteiligt waren.
6. Mai
Italien 1976 – In Rom hatte die italienische Regierung ein Notprogramm zur
Stützung der Lira beschlossen. Die Inflationsrate belief sich auf 17 Prozent.
6. Mai
IWF 1976 – Der Exekutivrat des Internationalen Währungsfonds (IWF) hatte in
Washington beschlossen, ein Sechstel der Goldreserven des Fonds (rund 25
Millionen Unzen) in den kommenden Wochen zu versteigern. Der Erlös aus dem
Verkauf sollte verschiedenen Entwicklungsländern für den Ausbau ihrer Wirtschaft
zur Verfügung gestellt werden.
6. Mai
Mocambique 1976 – Ein Sprecher der Regierung des ostafrikanischen Staates
Mocambique hatte in Maputo Pläne zur Bildung sogenannter Kollektivdörfer
erläutert. In den Dörfern, die etwa 250 Familien umfassen sollten, würde es
keinen Privatbesitz an Boden und Maschinen mehr geben.
6. Mai
Italien 1976 – In der norditalienischen Provinz Friaul waren bei einem Erdbeben
der Stärke 6,5 mehr als 1000 Menschen ums Leben gekommen.
6. Mai
Algerien/BRD 1976 – zwischen
der BRD und Algerien war ein Luftverkehrsabkommen
geschlossen worden.
7. Mai
Großbritannien/Brasilien 1976 – Zum Abschluss eines dreitägigen Staatsbesuchs
des brasilianischen Präsidenten General Ernesto Geisel in Großbritannien hatten
beide Staaten in London ein Wirtschaftsabkommen mit einem Volumen von rund 900
Millionen Pfund abgeschlossen. Das Geld sollte der Förderung zahlreicher
Industrieprojekte in Brasilien zugute kommen.
7. Mai
Fußball 1976 – Der europäische Fußballverband UEFA hatte den spanischen Club
Real Madrid vom kommenden Europapokalwettbewerb ausgeschlossen.
8. Mai
Libanon 1976 – Das Parlament des Libanon hatte den maronitischen Christen und
bisherigen Zentralbankgouverneur Elias (Iljas) Sarkis zum neuen Präsidenten des
Landes gewählt. Sarkis trat die Nachfolge von Sulaiman Frandschijja an.
8. Mai
BRD/Theater 1976 – In Mülheim/Ruhr waren die ersten „Mülheimer Theatertage“ zu
Ende gegangen. Es waren fünf neue deutschsprachige Stücke vorgestellt worden.
Den mit 10.000 DM dotierten Dramatikerpreis hatte Franz Xaver Kroetz erhalten.
9. Mai
BRD 1976 – Die RAF-Terroristin
Ulrike Meinhof hatte im Gefängnis von
Stuttgart-Stammheim Selbstmord begangen. Sie war in ihrer Zelle erhängt
aufgefunden worden.
9. Mai
Island/Albanien 1976 – Die Regierungen von Island und der Sozialistischen
Volksrepublik
Albanien hatten die Aufnahme diplomatischer Beziehungen
vereinbart.
10. Mai
Großbritannien 1976 – Der Vorsitzende der britischen Liberalen Partei, Jeremy
Thorpe, war von seinem Amt zurückgetreten, weil in der Presse Berichte über sein
Privatleben erschienen waren.
11. Mai
OPEC 1976 – Auf einer zweitägigen Konferenz in Paris hatten die Finanzminister
der 13 Mitgliedsländer der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) die
Einrichtung eines Entwicklungshilfefonds in Höhe von 800 Millionen US-Dollar (2
Milliarden DM) beschlossen. Das Geld diente der Förderung landwirtschaftlicher
Projekte in Entwicklungsländern.
11. Mai
Frankreich 1976 – In Paris war der bolivianische Botschafter General Joaquin
Zenteno Anaya von linksgerichteten Terroristen erschossen worden. Eine
„Internationale Brigade Ché Guevara“ hatte das Attentat als Racheakt für die
Rolle Anayas bei der Gefangennahme und Ermordung des Guerilla-Führers Ernesto
Ché Guevara im Sommer 1967 bezeichnet.
11. Mai
Fußball 1976 – In Basel (Schweiz) hatte die schweizerische
Fußball-Nationalmannschaft gegen die Auswahl Polens 2:1 gewonnen.
12. Mai
NATO 1976 – Der norwegische General Herman Gundersen war zum Vorsitzenden des
NATO-Militärausschusses ernannt worden. Er trat damit die Nachfolge des
britischen Admirals Peter Hill-Norton an. Der Militärausschuss ist das oberste
militärische Gremium des westlichen Verteidigungsbündnisses.
12. Mai
Libanon 1976 – Der Führer der linksgerichteten moslemischen Truppen im Libanon,
Kamal Dschumblat, hatte dem neugewählten Präsidenten des Landes, Elias (Iljas)
Sarkis, Unterstützung unter der Bedingung angeboten, dass dieser sich für den
Abzug der syrischen Streitkräfte aus dem Libanon einsetzen würde.
12. Mai
Fußball 1976 – Durch einen 1:0-Sieg gegen AS St. Etienne hatte die Mannschaft
von Bayern München im schottischen Glasgow zum dritten Mal hintereinander den
Europapokal der Landesmeister gewonnen.
13. Mai
Sowjetunion 1976 – In der sowjetischen Hauptstadt Moskau hatten neun
Regimekritiker eine „Helsinki-Gruppe“ gegründet. Diese sollte die Einhaltung der
1975 in der finnischen Hauptstadt von 35 Ländern unterzeichneten Verpflichtungen
über die Respektierung von Bürger- und Menschenrechten überwachen. Zu den
Unterzeichnern gehörte auch die UdSSR.
13. Mai
China/Tibet 1976 – Die „sozialistische Umgestaltung des Handwerks“ und der
Handelsgeschäfte in dem zur Volksrepublik China gehörenden autonomen Gebiet
Tibet waren Angaben von Radio Peking zufolge weitgehend abgeschlossen. Nahezu
alle Geschäfte waren verstaatlicht worden und rund 90 Prozent der
Handwerksbetrieben hatte man in Genossenschaften zusammengefasst.
13. Mai
Spanien 1976 – Der 59.500 BRT große spanische Tanker „Urquiola“ war vor der
Küste Spaniens auf ein Riff gelaufen und in Brand geraten. Bei dem Unfall liefen
mehr als 50.000 Tonnen Rohöl ins Meer. Sie hatten einen rund 100 km langen
Küstenstreifen verschmutzt.
14. Mai
BRD 1976 – In Bonn war die 35-jährige Sekretärin im Bundesaußenministerium,
Helga Berger, unter dem Verdacht zehn Jahre langer Spionage für den Geheimdienst
der DDR festgenommen worden.
14. Mai
Sri Lanka 1976 – Führende Politiker der Sri-Lanka-Tamilen hatten die sogenannte
„Vaddukoddai Resolution“ verabschiedet. Darin Forderten sie die vollständige
Unabhängigkeit eines Tamilenstaates auf Sri Lanka.
14. Mai
UNO/Nigeria/Rhodesien 1976 – Im Rahmen einer Afrikareise war der
UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim in der nigerianischen Hauptstadt Lagos
eingetroffen. Dort gab er eine Erklärung ab, in der er die unverzügliche Bildung
einer schwarzen Mehrheitsregierung in dem bislang von Weißen beherrschten
Rhodesien (heute Simbabwe) Forderte.
14. Mai
Indien/Pakistan 1976 – In der pakistanischen Hauptstadt Islamabad hatten Indien
und Pakistan in einer gemeinsame Erklärung ihre Absicht zur Wiederaufnahme der
1971 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen bekanntgegeben.
14. Mai
West-Berlin 1976 – Das Bundeskartellamt hatte in West-Berlin dem britischen
Maschinenbaukonzern GNK die Übernahme der Fichtel & Sachs AG untersagt.
15. Mai
El Salvador 1976 – Der Stabschef der salvadorianischen Armee, Oberst Manuel
Alfonso Rodriguez, war in den USA von der Polizei festgenommen worden. Er soll
mit Hilfe gefälschter Ausfuhrgenehmigungen auf Rechnung der Streitkräfte von El
Salvador rund 10.000 Maschinenpistolen an US-amerikanische Verbrechersyndikate
verkauft haben.
15. Mai
Türkei 1976 – Die Außenminister der islamischen Staaten hatten auf ihrer Tagung
in Istanbul den Ausschluss Israels aus den Vereinten Nationen geFordert. Durch
die fortdauernde Besetzung arabischer Gebiete verstieß Israel gegen die Staturen
der Weltorganisation.
15. Mai
Fußball 1976 – Zum vierten war Dynamo Dresden DDR-Meister geworden.
16. Mai
BRD/Theater 1976 – Im Schauspielhaus Hamburg war es bei der Premiere einer
Othello-Inszenierung von Peter Zadek zu lautstarken Protesten zahlreicher
Zuschauer gekommen.
17. Mai
Libanon 1976 – In Beirut, der Hauptstadt des Libanon, waren bei schweren Kämpfen
zwischen den Bürgerkriegsparteien mehr als 400 Menschen umgekommen.
17. Mai
Frankreich/Korsika 1976 – Auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika hatte
ein von der korsischen Separatistenorganisation ausgerufener eintägiger
Generalstreik das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt.
17. Mai
Sowjetunion 1976 – In der Sowjetrepublik
Usbekistan hatte ein Erdbeben schwere
Schäden angerichtet. Angaben der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS zufolge
waren mehr als 10.000 Menschen obdachlos geworden.
18. Mai
BRD 1976 – In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn hatte die erste Vorstellung
des „Circus Roncalli“ stattgefunden.
19. Mai
BRD 1976 – Das Bundeskabinett in Bonn hatte neue Richtlinien für die Überprüfung
von Bewerbern für den öffentlichen Dienst beschlossen. Ablehnungen durften nur
noch mit gerichtsverwertbaren Tatsachen begründet werden.
19. Mai
DDR/BRD 1976 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatten Vertreter der
bundesdeutschen Treuhandstelle für den Interzonenhandel und des
DDR-Außenhandelsministeriums ein Abkommen über den Abbau von grenznahem
Braunkohlevorkommen bei Helmstedt unterzeichnet. Die Vereinbarung sah unter
anderem vor, dass die Arbeitskolonnen beim Abbau der Braunkohle die Grenze an
einigen Stellen überschreiten durften. Es war das erste Abkommen dieser Art
zwischen der BRD und der DDR.
19. Mai
Angola 1976 – Die linksgerichtete Regierung von Angola hatte in der Hauptstadt
Luanda den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Portugal bekanntgegeben.
Zur Begründung hieß es, dass seitens der früheren Kolonialmacht „Provokationen,
Beleidigungen, Verleumdungen“ gegen die Volksrepublik Angola verbreitet würden.
19. Mai
Kanada 1976 – Die kanadische Regierung in Ottowa hatte den Abbruch der
Zusammenarbeit mit Indien auf dem Gebiet der Nukleartechnik beschlossen. Der
Grund war, dass die indische Regierung nicht ausdrücklich darauf zu verzichten
bereit war, aus von Kanada geliefertem spaltbarem Material Kernwaffen
herzustellen.
19. Mai
Fußball 1976 – In Kuopio (Finnland) hatte die finnische
Fußball-Nationalmannschaft die schweizerische Elf 1:0 besiegt.
20. Mai
NATO 1976 – Der isländische Außenminister Einar Agustsson hatte auf der in Oslo
(Norwegen) stattfindenden Frühjahrstagung der NATO mit dem Austritt seines
Landes aus dem Verteidigungsbündnis gedroht, falls Großbritannien nicht umgehend
seine Kriegsschiffe aus der von Island beanspruchten 200-Meilen-Zone abziehen
würde.
20. Mai
USA/Frankreich 1976 – Das US-Bundesberufungsgericht in Washington hatte der
französischen Fluggesellschaft Air France die Erlaubnis erteilt, mit ihrem
Überschallflugzeug „Concorde“ den Linienverkehr zum internationalen Flughafen
von Washington aufzunehmen. Zahlreiche Umweltschutzorganisationen hatten gegen
die Gewährung von Landerechten für die „Concorde“ wegen des hohen
Schadstoffausstoßes und der Lärmentwicklung des Überschall-Jets Einspruch
eingelegt.
21. Mai
Italien 1976 – Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, Antonio
Kardinal Poma, Erzbischof von Bologna, hatte in einer Erklärung eindringlich vor
einer politischen Zusammenarbeit von Christen mit den italienischen Kommunisten
gewarnt.
22. Mai
DDR 1976 – Nach vier Tagen war der IX. Parteitag der Sozialistischen
Einheitspartei Deutschlands (SED) in Ost-Berlin zu Ende gegangen.
22. Mai
Fußball 1976 – In München hatte die bundesdeutsche Fußball-Nationalmannschaft
die Auswahl Spaniens 2:0 besiegt.
23. Mai
Philippinen 1976 – Auf dem Flughafen von Zamboanga hatten sechs philippinische
Terroristen ein Verkehrsflugzeug in die Luft gesprengt. Dabei waren 13
Passagiere ums Leben gekommen, unter denen sich drei Terroristen befanden.
23. Mai
USA/Thailand 1976 – Das US-Verteidigungsministerium hatte bekanntgegeben, dass
innerhalb von drei Wochen sämtliche US-Militärbasen in
Thailand geschlossen
werden sollten. Die dort stationierten US-Soldaten sollten abgezogen werden.
24. Mai
Sowjetunion/Mocambique 1976 – Die sowjetische Regierung hatte der ehemaligen
portugiesischen Kolonie Mocambique umfangreiche Wirtschafts- und Militärhilfe
zugesagt.
24. Mai
Angola 1976 – In der Volksrepublik Angola waren auf Anordnung der Regierung die
gesamte Presse sowie alle Rundfunk- und Fernsehstationen des Landes unter
staatliche Kontrolle gestellt worden.
24. Mai
Vatikan 1976 – Im Vatikan hatte Papst Paul VI. die Aufnahme von 21 neu ernannten
Kardinälen in das Kardinalskollegium bekanntgegeben. Unter den neuen Kardinälen
hatten sich Joseph Kardinal Schröffer (BRD), der ehemalige Nuntius in der BRD,
Corrado Bafile und der Erzbischof von Vietnam, Joseph Marie Trin Nhu Khue
befunden.
24. Mai
Philippinen 1976 – Auf der philippinischen Insel Luzon hatten tagelange
Regenfälle zu schweren Überschwemmungen geführt. In den Fluten waren mehr als
200 Menschen umgekommen. Mehr als 620.000 Menschen verloren ihr Obdach.
24. Mai
Boxen 1976 – In der Münchner Olympiahalle hatte Muhammed Ali den
Schwergewichtsboxkampf gegen Richard Dunn (Gtoßbritannien) gewonnen und damit
den Weltmeistertitel durch technischen K. o. Errungen.
25. Mai
Griechenland 1976 – In der griechischen Hauptstadt Athen waren bei einer
Demonstration streikender Arbeiter mehrere Teilnehmer verletzt worden.
25. Mai
Kuba/Angola 1976 – In der kubanischen Hauptstadt Havanna hatte ein
Regierungssprecher erklärt, dass die in Angola stehenden kubanischen Truppen in
Kürze abgezogen werden sollten.
26. Mai
BRD 1976 – Der deutsche Philosoph Martin Heidegger war im Alter von 86 Jahren in
Freiburg im Breisgau gestorben.
27. Mai
BRD/Frankreich 1976 – Nachdem der Vorsitzende der Sozialistischen Partei
Frankreichs, Francois Mitterrand, scharfe Kritik an der Praxis des
Radikalerlasses in der BRD geübt hatte, war es zwischen Bonn und Paris zu
Verstimmungen gekommen.
27. Mai
Syrien 1976 – Syrien hatte der sechsmonatigen Verlängerung des Mandats für die
in den zwischen Israel und Syrien gelegenen Golanhöhen stationierten UN-Truppen
zugestimmt.
28. Mai
USA/Sowjetunion 1976v – In Washington hatte US-Präsident Gerald R. Ford ein
amerikanisch-sowjetisches Abkommen über die gegenseitige direkte Kontrollen von
zivilen Atomtests unterzeichnet.
29. Mai
DDR 1976 – Die DDR-Regierung hatte einige soziale Verbesserungen in Aussicht
gestellt. Unter anderem sollte es eine Erhöhung der Mindestlöhne und Renten
geben.
29. Mai
DDR/BRD 1976 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatten Vertreter der DDR und des
bundesdeutschen Chemieunternehmens Hoechst eine Vereinbarung über den Bau eines
Chemieanlagen-Komplexes im Wert von rund 600 Millionen DM unterzeichnet, das bei
Schkopau (heute Sachsen-Anhalt) entstehen sollte.
29. Mai
Südafrika 1976 – Die südafrikanische Regierung in Pretoria hatte den Abschluss
eines Vertrages mit einer französischen Firma über den Bau eines Kernkraftwerks
in Südafrika bekanntgegeben. Es würde das erste Kernkraftwerk auf dem
afrikanischen Kontinent sein.
29. Mai
Film/International 1976 – Bei den Filmfestspielen im südfranzösischen Cannes
erhielt der Film „Im Lauf der Zeit“ des deutschen Regisseurs
Wim Wenders den
Kritikerpreis. Die Goldene Palme für den besten Film hatte der US-amerikanische
Beitrag „Taxi Driver“ von Martin Scorsese bekommen.
29. Mai
DDR/Theater 1976 – In Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz in Sachsen) wurde das
Stück „Tinka“ des DDR-Dramatikers Volker Braun uraufgeführt.
29. Mai
BRD/Theater 1976 – Am Württembergischen Staatsschauspiel in
Stuttgart war das
Theaterstück „Sonntagskinder“ von Gerlind Reinshagen zur Uraufführung gelangt.
30. Mai
Bulgarien 1976 – Nach offiziellen Angaben hatten 99,92 Prozent der
Wahlberechtigten für die Kandidaten der von der Kommunistischen Partei
angeführten Einheitsliste bei den Parlamentswahlen in Bulgarien gestimmt.
30. Mai
BRD/UdSSR 1976 – In Moskau hatten Vertreter der bundesdeutschen Firmen
Mannesmann und AEG-Kanis mit Vertretern der sowjetischen Regierung einen Vertrag
über die Lieferung von 17 Gaskompressorenstationen an die UdSSR unterzeichnet.
Der Auftrag hatte ein Volumen von rund 1,6 Milliarden DM.
30. Mai
DDR 1976 – An der Ost-Berliner Volksbühne gelangte das Theaterstück „Die Bauern“
von Heiner Müller zur Uraufführung.
31. Mai
Kenia 1976 – In der kenianischen Hauptstadt Nairobi war die IV. Konferenz für
Handel und Entwicklung (UNCTAD IV) zu Ende gegangen. An der mehr als
dreiwöchigen Konferenz hatten Delegationen aus 139 Staaten teilgenommen.
31. Mai
Sowjetunion 1976 – In Leningrad (heute St. Petersburg in Russland) war eine
nicht genehmigte Ausstellung nonkonformistischer Gemälde von der Polizei kurz
nach der Eröffnung geschlossen worden. Die beteiligten Künstler waren verhaftet
worden.
Mai 1976 in den Nachrichten
Eine Insel des Friedens
General-Anzeiger
Zum Richtfest im Mai 1976 erläutert der GA die
Auswirkungen des 60-Millionen-Mark-Projektes. Durch den
Neubau wird die Kapazität fast verdoppelt.
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1975
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