Die Geschichte Europas
Europa, heute der Name eines Kontinents, dessen
Landmasse verbunden ist mit derjenigen
Asiens, im
Allgemeinen getrennt durch das Uralgebirge, war in
der griechischen Mythologie der Name einer schönen
phönizischen Jungfrau und Königstochter. Der
Göttervater Zeus, der seine Avancen nur allzu gern
Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts machte,
sehr zum Zorn seiner leicht reizbaren Gattin Hera,
erblickte die Schönheit und entschloss sich, sie
seiner holden Trophäensammlung einzuverleiben. Statt
sich ihr jedoch in seiner ursprünglichen Gestalt
erkennen zu geben, nahm er mit durchaus
strategischem Geschick (um das Zutrauen der Jungfrau
zu erlangen und um den argwöhnischen Augen seiner
eifersüchtigen Gemahlin zu entgehen) die Gestalt
eines Stieres mit weißem Fell an, der den Wellen des
Mittelmeeres entstieg, an dessen Ufer Europa mit
ihren Gefährtinnen spielte. Die schöne Königstochter
entwickelte sogleich
Zuneigung zu dem edlen Tier und
begann es zu streicheln und auf seinen Rücken zu
klettern. Zeus nutzte die Gelegenheit, preschte mit
seiner zarten Beute auf dem Rücken los und
durchquerte mit ihr auf dem Rücken das Meer. Ziel
seiner Entführung war Kreta. Dort zeigte er sich der
Schönen in seiner ursprünglichen Gestalt und zeugte
mit Europa drei Kinder. Der fremde Erdteil wurde dem
Mythos entsprechend dann aufgrund einer Verheißung
der griechischen Göttin der Liebe und Schönheit,
Aphrodite, nach der schönen Europa benannt.
Die ersten Menschen, die den europäischen Kontinent
besiedelten, taten dies bereits zwischen 45 und
25
vor Christus, zu diesem Zeitpunkt beginnt die
Geschichte Europas. Die Geschichte Europas ist die
Geschichte des Abendlandes, die Geschichte der
westlichen Zivilisation, die vor allem in der Antike
durch Hochkulturen wie die Griechen ihren Ursprung
nahm. Das antike
Griechenland war eine vollendete
Hochkultur, reich an Bildung und Wissen,
ausgestattet mit einem durchdachten politischen
System und Vorreiter in den Wissenschaften und
Künsten. Zu datieren ist die Hochzeit des
griechischen Volkes, die ihren Anfang mit dem
Ausgang der Bronzezeit nahm, etwa auf 2000 vor
Christus. Inspirieren von der
griechischen Kultur
ließen sich die Römer, die etwa 3000 vor Christus
Italien eroberten und von dort aus ihren Siegeszug
antraten und ihr Reich mehr und mehr ausdehnten und
somit die griechisch-römische Kultur verbreiteten.
Durch die Herrschaft des Römischen Reiches wurde
durch die Vorarbeit Kaiser Konstantins von
Theodosius I. gegen Ende des 4. Jahrhunderts nach
Christus das
Christentum, das in seinen Anfängen von
den Römern verachtet und verfolgt worden war,
offiziell zur vorherrschenden Religion im Staat
ausgerufen.
Durch die Turbulenzen der Völkerwanderungszeit und
Konflikte mit umherziehenden Stämmen kam es jedoch
gegen 500 nach
Christus zum Untergang und Ende des
Weströmischen Reiches, die in Künsten und
Wissenschaften ebenfalls weit entwickelten Araber
drangen mit ihrer Kultur gegen 700 nach Christus
über die Mittelmeerküste nach
Spanien vor; diese
Einflüsse des Islams markieren das Ende der Antike.
Im
europäischen Mittelalter war vor allem der Name
Karls des Großen bedeutsam, der im Jahre 800 zum
römischen Kaiser ausgerufen wurde und in dessen
Nachfolge das Heilige Römische Reich ausgerufen
wurde.
Die einzelnen Nationalstaaten blühten zusehends auf
und erstarkten, gegen 1500 herrschten
starke
Konkurrenzkämpfe um die Vormachtstellung, und die
Kirche hatte sich mehr und mehr dem weltlichen
Einfluss zu beugen, die Fortschritte in den
Wissenschaften stellten ihre Lehren mehr und mehr in
Frage. So kam es auch durch
Martin Luther und seinen
Thesenanschlag im Zuge der Reformation zur
Glaubensspaltung, die von innen heraus geschwächte
christliche Kirche teilte sich in die katholische
und die evangelische Kirche.
Im frühen 16. Jahrhundert begannen einzelne
europäische Länder, ihr Territorium auszubreiten und
sich auf Neuland zu begeben, vor allem Spanien und
Portugal übernahmen weite Reisen und waren
vorherrschend auf dem Gebiet der Kolonialisierung
sowie der Expansion.
Von 1618-1648 kam es dann in Europa zum
Dreißigjährigen Krieg, der verheerende Folgen hatte.
Gegen Ende des
18. Jahrhunderts, von 1798-1791, fand
in
Frankreich die Französische Revolution statt, die
nach den Prinzipien von Freiheit, Gleichheit und
Brüderlichkeit geführt wurde und in deren Nachfolge
die Gewaltenteilung im Staat eingeführt wurde.
Das 19. Jahrhundert war ein Jahrhundert der
Revolutionen, die sich über den ganzen Kontinent
verteilten und für Neuerungen und politischen Wandel
sorgten. Industrialisierung und technische
Entwicklung waren auf dem Vormarsch und brachten
neue Errungenschaften mit sich, deren traurige
Früchte in den beiden Weltkriegen des 20.
Jahrhunderts ganz Europa ernten konnte.
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